[0001] Die Erfindung betrifft einen Handschuh, der an seiner Innenhand zumindest einen Bereich
mit einer Rippe aufweist.
[0002] Es sind beispielsweise Golfhandschuhe bekannt, die über die gesamte Handfläche eine
Rippe aufweisen, die ein Hochrutschen des Griffs im Schwung verhindert. Die Rippe
soll demnach ein Verrutschen des Griffs des Golfschlägers quer zur Erstreckungsrichtung
der Rippe verhindern. Daraus ergibt sich, dass der Golfschläger an der Rippe anliegen
soll.
[0003] Bei anderen Sportarten ist es jedoch häufig wünschenswert, dass Bereiche des Handschuhs
geschaffen werden, die eine verminderte Haft- und Gleitreibungseigenschaft aufweisen.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Handschuh bereitzustellen, der zumindest
in einem Bereich eine reduzierte Haft- und/oder Gleitreibungseigenschaft im Vergleich
zu den übrigen Bereichen des Handschuhs aufweist.
[0005] Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß durch einen Handschuh, der an seiner Innenhand
bzw. Innenhandfläche zumindest einen Bereich mit zumindest zwei Rippen aufweist, die
einen Winkel α im Bereich 0 ≤ α ≤ 25° zueinander aufweisen. Wenn die beiden Rippen
einen Winkel von α = 0° zueinander aufweisen, verlaufen sie exakt parallel zueinander.
Geringe Variationen der Parallelität sind jedoch möglich, weshalb erfindungsgemäß
ein Bereich von 0 ≤ α ≤ 25 vorgesehen ist. Die Rippen eines Bereichs weisen jedoch
die gleiche Grunderstreckungsrichtung auf. Dadurch, dass die Innenhand des Handschuhs
in einem Bereich zumindest zwei Rippen aufweist, wird die Auflagefläche für beispielsweise
ein Sportgerät reduziert, sodass eine verringerte Haft- und/oder Gleitreibung in diesem
Bereich realisiert wird. Wenn beispielsweise ein Handschuh eines Langläufers entsprechend
mit Rippen versehen ist, so kann der Stock des Langläufers beim Nachvorneführen der
Stöcke weiter nach vorn geführt werden, da die Bewegung nicht durch eine übermäßige
Haftreibung oder Gleitreibung des Handschuhs gebremst wird. Der Skistock eines Langläufers
kann dadurch eine größere Pendelbewegung ausführen.
[0006] Besonders bevorzugt ist es, wenn mehr als zwei Rippen vorgesehen sind, die einen
Winkel α im Bereich 0 ≤ α ≤ 25° zueinander aufweisen. Insbesondere können in einem
Bereich beispielsweise bis zu acht Rippen vorgesehen sein, die im Wesentlichen nebeneinander
angeordnet sind und einen gewissen Abstand von 1 bis 6 mm aufweisen.
[0007] Gemäß einer Variante der Erfindung kann vorgesehen sein, dass mehrere Rippen des
Bereichs parallel zueinander angeordnet sind. So ergibt sich ein gerichteter Bereich,
in dem die Reibung reduziert ist.
[0008] Weiterhin kann vorgesehen sein, dass sich der Winkel α zwischen zwei Rippen entlang
des Verlaufs der Rippen vergrößert. Beispielsweise kann sich der Winkel in Richtung
Fingerspitze des Handschuhs vergrößern, sodass sich die Rippen quasi auffächern.
[0009] Besondere Vorteile ergeben sich, wenn zumindest eine Rippe einen dreieckförmigen
Querschnitt aufweist. Insbesondere kann eine Rippe klingen- oder schneidenartig ausgebildet
sein. Dadurch ergibt sich an dem freien Ende der Rippe ein besonders schmaler Grat
und geringer Auflagebereich, der eine Reibung verursachen könnte.
[0010] Die Rippen können beispielsweise eine Höhe im Bereich von 0,1 bis 0,8 cm aufweisen.
[0011] Weitere Vorteile ergeben sich, wenn zumindest eine Rippe sich an ihrem Endbereich
in der Höhe verjüngt. Dies bedeutet, dass die Rippe an ihren Endbereichen ausläuft.
Auch dadurch kann die Reibung verringert und die Funktionalität eines Handschuhs verbessert
werden.
[0012] Zumindest eine Rippe kann einen linienförmigen Auflagebereich aufweisen. Dadurch
wird die Auflagefläche bzw. der Kontaktbereich zwischen einem Sportgerät und dem Handschuh
minimiert. Außerdem kann durch die Richtung der linienförmigen Auflage bzw. des linienförmigen
Auflagebereichs eingestellt werden, in welcher Richtung die Reibung minimiert werden
soll.
[0013] Gemäß einer Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass eine oder mehrere Rippen gekrümmt
sind. Durch diese Maßnahme ist es möglich, die Rippen dem vorgegebenen Einsatzzweck
anzupassen. Die Rippen können dabei nach links oder nach rechts gekrümmt sein. Sämtliche
Rippen eines Bereichs können in die gleiche Richtung gekrümmt sein.
[0014] Gemäß einer Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass der Bereich im Bereich des
dem kleinen Fingers zugeordneten Mittelhandknochens angeordnet ist. Die Rippen können
dabei im Wesentlichen in Richtung des Mittelhandknochens angeordnet sein. Somit ergibt
sich eine Reibungsminimierung in Längsrichtung des Handschuhs. Dies hat insbesondere
Vorteile beim Skifahren, wenn der Skistock eine Pendelbewegung ausführen soll.
[0015] Weiterhin kann jeweils ein Bereich im Bereich des Phalanx proximalis und des Phalanx
media des kleinen Fingers vorgesehen sein. Die Rippen in diesen Bereichen können deutlich
kürzer ausgebildet sein als die Rippen im Bereich des Mittelhandknochens. Außerdem
können sie eine andere Richtung und/oder andere Krümmung aufweisen.
[0016] Insbesondere kann vorgesehen sein, dass mehrere Bereiche mit unterschiedlich gekrümmten
Rippen vorgesehen sind. Die Rippen eines Bereichs können dabei dem Grunde nach die
gleiche Krümmung aufweisen. Die Krümmungsradien können unterschiedlich sein. Beispielsweise
können alle Rippen nach links oder alle Rippen nach rechts gekrümmt sein. Insbesondere
können mehrere Bereiche mit gekrümmten Rippen vorgesehen sein, wobei die Krümmungsrichtungen
der Bereiche unterschiedlich sind. Innerhalb eines Bereichs können geradlinige und
gekrümmte Rippen kombiniert werden.
[0017] Auch können unterschiedlich lange Rippen in einem Bereich vorgesehen sein. Insbesondere
kann eine Rippe eines Bereichs eine Länge von ≤ 50 % der Länge einer anderen Rippe
des Bereichs aufweisen. Die Länge der Rippen stellt einen weiteren Parameter dar,
mit dem die Ausgestaltung des Handschuhs auf die jeweilige Sportart angepasst werden
kann.
[0018] Die Rippen können an einem Handschuhbesatz, vorzugsweise aus einem Polymer, ausgebildet
sein. Dabei kann der Handschuhbesatz an der Innenhand des Handschuhs vorgesehen sein.
Der Handschuhbesatz kann unterschiedliche Bereiche mit unterschiedlichen Strukturierungen
aufweisen, die auf unterschiedliche Einsatzzwecke abgestimmt sind.
[0019] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden detaillierten
Beschreibung von Ausführungsbeispielen der Erfindung, anhand der Figuren der Zeichnung,
die erfindungswesentliche Einzelheiten zeigt, sowie aus den Ansprüchen. Die dort gezeigten
Merkmale sind nicht notwendig maßstäblich zu verstehen und derart dargestellt, dass
die erfindungsgemäßen Besonderheiten deutlich sichtbar gemacht werden können. Die
verschiedenen Merkmale können je einzeln für sich oder zu mehreren in beliebigen Kombinationen
bei Varianten der Erfindung verwirklicht sein.
[0020] In der schematischen Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt
und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
[0021] Es zeigen:
- Fig. 1
- die Draufsicht auf eine Innenhand eines Fingerhandschuhs;
- Fig. 2
- eine Seitenansicht einer Rippe;
- Fig. 3
- eine Querschnittsdarstellung einer Rippe.
[0022] Die Fig. 1 zeigt eine Draufsicht auf eine Innenhand eines Handschuhs 1. Insbesondere
zeigt die Fig. 1 den Besatz 2 der Innenhand eines Handschuhs 1. Der Handschuh 1 weist
Bereiche 3, 4, 5 auf, in denen Rippen vorgesehen sind. Dabei weist der Bereich 3 die
Rippen 3.1 bis 3.6 auf. Der Bereich 3 befindet sich im Bereich des dem kleinen Finger
zugeordneten Mittelhandknochens. Er weist eine Länge von etwa 3 bis 5 cm, je nach
Handschuhgröße, auf. Außerdem weist er eine Breite im Bereich von 2 bis 3 cm, je nach
Handschuhgröße, auf. Die Rippen 3.1 bis 3.6 sind im Wesentlichen parallel angeordnet
und leicht nach links, zur Innenhandmitte, gekrümmt. Außerdem weisen sie in etwa den
gleichen Abstand auf. Die Rippe 3.6 ist deutlich kürzer als die übrigen Rippen 3.1
bis 3.5, insbesondere weniger als 50 % so lang.
[0023] Im Bereich 4 sind Rippen 4.1 bis 4.7 vorgesehen, wobei die Rippe 4.1 deutlich kürzer
ist als die anderen Rippen 4.2 bis 4.6. Die Rippen 4.1 bis 4.6 weisen wiederum etwa
den gleichen Abstand auf. Die Rippen 4.2 bis 4.7 weisen im Wesentlichen die gleiche
Länge auf. Anhand der Rippen 4.6 und 4.7 ist zu erkennen, dass die Rippen zunächst
einen Winkel α
1 von etwa 10° und im weiteren Verlauf einen Winkel α
2 von mehr als 10° aufweisen. Insbesondere ändert sich der Winkel α im Verlauf der
Erstreckung der Rippen 4.6, 4.7.
[0024] Weiter ist zu erkennen, dass die Rippen 4.1 bis 4.7 im Bereich 4 leicht nach rechts
gekrümmt sind, wobei die Krümmungsradien uneinheitlich, insbesondere verschieden,
sind.
[0025] Im Bereich 5 sind Rippen 5.1 bis 5.7 vorgesehen, wobei die Rippen 5.1 bis 5.7 unterschiedliche
Längen aufweisen. Die Rippen 5.1 und 5.7 sind deutlich kürzer als die Rippen 5.2 und
5.3. Die Rippen 5.2 bis 5.4 sind im Wesentlichen parallel angeordnet, allerdings ist
der Winkel α zwischen jeweils zwei Rippen 5.2 bis 5.4 etwas größer als 0°.
[0026] Die Rippen 5.1 bis 5.7 sind im Vergleich zu den Rippen 4.1 bis 4.7 etwas schräger
ausgerichtet. Insbesondere sind sie schräg zur Erstreckungsrichtung des kleinen Fingers
ausgerichtet.
[0027] Die Rippen 3.1 bis 3.6 weisen eine leichte Krümmung nach links auf, während die Rippen
4.1 bis 4.7 und 5.1 bis 5.7 eine leichte Krümmung nach rechts zur Handkante aufweisen.
Die Bereiche 4 und 5 weisen eine ähnliche Breite auf, insbesondere die gleiche Breite
wie der Bereich 3. Allerdings sind die Bereiche 4 und 5 deutlich kürzer als der Bereich
3. Der Bereich 4 hat eine Länge von etwa 2 cm und der Bereich 5 hat eine Länge von
etwa 1,5 cm.
[0028] Weiterhin ist der Fig. 1 zu entnehmen, dass der Handschuh 1 an seiner Innenhand noch
weitere Bereiche 7, 8 aufweist, die eine andere Strukturierung aufweisen als die gerippten
Bereiche 3, 4, 5.
[0029] Die Fig. 2 zeigt eine Seitenansicht der Rippe 3.1. Hier ist zu erkennen, dass die
Rippe 3.1 über ihre Länge eine im Wesentlichen konstante Höhe aufweist. Insbesondere
beträgt die Höhe im Bereich 1 bis zu 8 mm. In den Endbereichen 10, 11 reduziert sich
jedoch die Höhe der Rippe 3.1. Dies bedeutet, dass sie in den Endbereichen ausläuft.
Die anderen Rippen sind in ihrem Längsprofil ähnlich gestaltet, insbesondere laufen
sie an ihren Enden aus.
[0030] Die Fig. 3 zeigt eine Querschnittsdarstellung durch die Rippe 3.1 gemäß der Linie
III-III der Fig. 2. Hier ist zu erkennen, dass die Rippe 3. 1 im Querschnitt im Wesentlichen
dreieck- oder klingenförmig ausgebildet ist. Sie weist eine linienartige Spitze 12
auf. Das Verhältnis von Breite an der Basis zu Höhe im Bereich der Schnittlinie III-III
der Fig. 2 beträgt im Wesentlichen 1:1.
[0031] Die Rippen aller Bereiche 3, 4, 5 können im Wesentlichen die gleiche Höhe aufweisen.
Es ist jedoch auch denkbar, dass die Rippen in den Bereichen 4 und 5 eine geringere
Höhe aufweisen als die Rippen im Bereich 3. Auch die äußeren Rippen eines Bereichs
3, 4, 5, nämlich die Rippen 3.1, 3.6, 4.1, 4.7 und 5.1, 5.7 können eine geringere
Höhe aufweisen als die Rippen, die dazwischen angeordnet sind.
1. Handschuh (1), der an seiner Innenhand zumindest einen Bereich (3, 4, 5) mit zumindest
zwei Rippen (3.1 - 3.6, 4.1 - 4.7, 5.1-5.7) aufweist, die einen Winkel α im Bereich
0 ≤ α ≤ 25° zueinander aufweisen.
2. Handschuh nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Bereich (3, 4, 5) mehr als zwei Rippen (3.1 - 3.6, 4.1 - 4.7, 5.1 - 5.7) vorgesehen
sind, die einen Winkel α im Bereich 0 ≤ α ≤ 25° zueinander aufweisen.
3. Handschuh nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Rippen (3.1 - 3.6, 4.1 - 4.7, 5.1 - 5.7) des Bereichs (3, 4, 5) parallel
zueinander angeordnet sind.
4. Handschuh nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Winkel α zwischen zwei Rippen (3.1 - 3.6, 4.1 - 4.7, 5.1 - 5.7) entlang
des Verlaufs der Rippen (3.1-3.6, 4.1 - 4.7, 5.1 - 5.7) vergrößert.
5. Handschuh nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine Rippe (3.1 - 3.6, 4.1 - 4.7, 5.1 - 5.7) einen dreieckförmigen Querschnitt
aufweist.
6. Handschuh nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine Rippe (3.1 - 3.6, 4.1 - 4.7, 5.1 - 5.7) sich an ihren Endbereichen
(10,11) in der Höhe verjüngt.
7. Handschuh nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine oder mehrere Rippen (3.1 - 3.6, 4.1-4.7, 5.1 - 5.7) gekrümmt sind.
8. Handschuh nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Bereich (3) im Bereich des dem kleinen Finger zugeordneten Mittelhandknochen
angeordnet ist.
9. Handschuh nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Bereich (4, 5) im Bereich des kleinen Fingers angeordnet ist.
10. Handschuh nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils ein Bereich (4, 5) im Bereich des Phalanx proximalis und des Phalanx media
des kleinen Fingers vorgesehen ist.
11. Handschuh nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Bereiche (3, 4, 5) mit unterschiedlich gekrümmten Rippen (3.1 - 3.6, 4.1
- 4.7, 5.1-5.7) vorgesehen sind.
12. Handschuh nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Bereiche (3, 4, 5) mit gekrümmten Rippen (3.1 - 3.6, 4.1 - 4.7, 5.1 - 5.7)
vorgesehen sind, wobei die Krümmungsrichtungen der Bereiche (3, 4, 5) unterschiedlich
sind.
13. Handschuh nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Rippe (3.6, 4.1, 5.1, 5.7) eines Bereichs (3, 4, 5) eine Länge von ≤ 50 % der
Länge einer anderen Rippe (3.1 - 3.5, 4.2 - 4.7, 5.2 - 5.6) des Bereichs aufweist.
14. Handschuh nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Rippen (3.1 - 3.6, 4.1 - 4.7, 5.1 - 5.7) an einem Handschuhbesatz (2), vorzugsweise
aus einem Polymer, ausgebildet sind.
15. Handschuhbesatz (2), der zumindest einen Bereich (3, 4, 5) mit zumindest zwei Rippen
(3.1 - 3.6, 4.1 - 4.7, 5.1 - 5.7) aufweist, die einen Winkel α im Bereich 0 ≤ α ≤
25° zueinander aufweisen.