(19)
(11) EP 3 357 377 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
08.08.2018  Patentblatt  2018/32

(21) Anmeldenummer: 18401014.8

(22) Anmeldetag:  01.02.2018
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
A47G 1/06(2006.01)
B44C 5/02(2006.01)
A47B 97/00(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
MA MD TN

(30) Priorität: 03.02.2017 DE 102017102201

(71) Anmelder: Lerakis, Ioannis
65197 Wiesbaden (DE)

(72) Erfinder:
  • Lerakis, Ioannis
    65197 Wiesbaden (DE)

   


(54) GEBOGENES WANDBILD


(57) Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung eines gebogenen Wandbildes, wobei ein Bild rückseitig dauerhaft auf eine biegbare stabile Trägerplatte angebracht ist und auf der Rückseite der biegbaren stabilen Trägerplatte eine nicht sichtbare Aufhängung angebracht sein kann, sowie auf ein solch gebogenes Wandbild.
Bisher können Wandbilder nicht in einer gebogenen Form präsentiert werden. Das neue Verfahren soll es ermöglichen Wandbilder auch in gebogener Form präsentieren zu können. Es ermöglicht eine wirtschaftliche Produktion von hochwertigen gebogenen Wandbildern.
Zur Produktion eines solchen gebogenen Wandbildes muss man wie folgt verfahren: Anbringen eines Haftmittels (f) auf eine Seite einer biegbaren stabile Trägerplatte (g), Ankleben der Bildrückseite des Bildes (c) mittels flexiblem Flüssigkleber (e) mit der mit Haftmittel (f) versehenen Seite der biegbaren stabilen Trägerplatte (g), Biegung des Verbunds aus Bild (c) und biegsamer stabiler Trägerplatte (g) mit einer Rundbiegemaschine und ggf. Anbringung einer Aufhängung.
Das Verfahren ermöglicht es Wandbildern einen besonderen Effekt zu verleihen, da auch ein 3D-Räumlichkeitseffekt wirkt.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung eines gebogenen Wandbildes, wobei ein Bild rückseitig dauerhaft auf eine biegbare stabile Trägerplatte angebracht ist und auf der Rückseite der biegbaren stabilen Trägerplatte eine nicht sichtbare Aufhängung angebracht sein kann, sowie auf ein solch gebogenes Wandbild.

[0002] Derzeit gibt es verschiedene Varianten, um Bilder an der Wand zu präsentieren:
  1. a) Zum einen gibt es die Möglichkeit Fotos (Fotobelichtungen) oder Prints (Drucke) in einen Bilderrahmen oder in einen rahmenlosen Bildhalter hinter einer transparenten Trägerplatte (z. B. Acrylglas, Glas) zu präsentieren. Das Bild wird hierbei nicht mit der transparenten Trägerplatte verbunden.
    Einer der Nachteile ist, dass sich die Fotos / Prints im Zeitverlauf wellen und die Präsentation der Bilder nach einiger Zeit nicht mehr optimal ist. Solche Bildhaltersysteme für die Wand findet man bisher nur als ebene Systeme. Als Bildhaltersysteme, die man aufstellen kann, findet man zwar Systeme, wo Fotos / Prints hinter gebogenem Glas oder Acrylglas gelegt bzw. eingeklemmt werden können (ein Beispiel hierfür sind Tischaufsteller), allerdings werden diese gebogenen Bildhaltersysteme erst durch den Einfluss von Wärme oder durch den Einsatz von Pressen gebogen; diese Produktionsvariante ist aufwendig und ist daher nur bei einer Produktion von größeren Mengen ökonomisch sinnvoll, entsprechend werden solche gebogenen Bildhaltersysteme in großen Mengen auf Vorrat produziert.
  2. b) Zudem gibt es zahlreiche Möglichkeiten Bilder an Wände zu präsentieren, wenn die Bilder nicht hinter einer transparenten Trägerplatte angebracht werden oder wenn die Bilder fest mit einer transparenten Trägerplatte verbunden sind. Beispiele solcher Bildträgersysteme an Wänden sind Fotos / Prints, die dauerhaft hinter Acrylglas oder Glas versiegelt werden, Direktdrucke hinter Acrylglas oder Glas, Fotos / Prints, die auf Aluminium-Verbund-, Metall- oder PVC-Platten kaschiert sind, Direktdrucke auf Aluminium-Verbund-, Metall-oder PVC-Platten, Leinwände oder Fotos / Prints, die in einem Rahmen ohne eine transparente Schutzplatte angebracht sind.
    Allen Varianten gemein ist jedoch, dass es solche Bildträgersysteme nur in ebener Form gibt.


[0003] Andererseits gibt es verschiedene Techniken, um Bilder generell gebogen zu präsentieren, aber diese Systeme sind nicht für Wandbilder geeignet. Es gibt folgende grundsätzliche Varianten:

a) Es wird zuerst eine massive oder eine hohle Konstruktion aus Kunststoff, Metall oder Holz mit einer glatten und gebogenen Fläche angefertigt. Auf diese Fläche wird danach ein Foto oder ein Print geklebt. Manchmal wird sogar die bereits gebogene Form bedruckt oder mit Farbe besprüht (z. B. beim Emailleschild). Alternativ kann eine biegsame, bereits bedruckte Platte (z. B. Hartschaumplatte, Forex), darauf gespannt werden.
Bei dieser Technik ist der Bildträger vergleichsweise schwer und die Herstellung ist aufwändig. Entsprechend sind die Produktionskosten sehr hoch. Diese Technik ist als Wandbild entsprechend nur suboptimal geeignet.

c) Es wird zuerst eine Gitterkonstruktion gebaut auf die eine biegsame Platte (z. B. Hartschaumplatte, Forex) gespannt wird. Die Platte ist bereits vorher in ebener Form entweder direkt bedruckt worden oder mit einem Foto / Print beklebt worden. Ein Beispiel hierfür sind gebogene Werbewände, wo teilweise mehrere bedruckte Platten auf Gitterkonstruktionen befestigt werden.
Die Herstellung solcher Gitterkonstruktionen ist aufwendig, so dass nur größere Mengen in Standardgrößen hergestellt werden. Zudem gibt es solche Gitterkonstruktionen nicht als Wandbildersysteme, da diese Systeme nur als Bodenaufsteller gedacht sind und nur so gebaut werden.

d) Eine biegsame Platte (z. B. Hartschaumplatte, Forex), die bereits zuvor in ebener Form bedruckt worden ist, wird zwischen einer Rahmenkonstruktion (typicherweise aus Aluminium) gespannt. Ihre gebogene Form erhält die bedruckte Platte, weil sie länger ist als die Länge der Rahmenkonstruktion, wozwischen sie gespannt ist; die Platte wird aufgrund der Spannung gebogen. Alternativ werden eine nicht bedruckte biegsame Platte und eine transparente Kunststoff-Platte zwischen einer Rahmenkonstruktion eingeklemmt; ein Foto / Print kann anschließend dazwischen geschoben werden. Das letztere System findet man oft bei Namensschildern vor Büros, da so Namen unkompliziert geändert werden können.
Dieses System ist grundsätzlich als Wandbild geeignet, allerdings ist auch hier, aufgrund des Produktionsaufwands nur eine Massenproduktion in standardisierten Größen sinnvoll. Zudem sieht man die Rahmenbefestigung, so dass die Gesamterscheinung nicht hochwertig wirkt.

e) Eine biegsame Platte (z. B. Hartschaumplatte, Forex) wird entweder direkt bedruckt oder mit einem Foto / Print beklebt. Die gebogene Präsentation des Motivs entsteht durch Befestigung dieser biegsamen Platte an einer bereits gebogenen Wand. Diese Art von gebogenem System findet man oft bei kurzfristig angebrachten Werbeplakaten, insbesondere auch bei Wahlplakaten die z. B. an gebogenen Geländern befestigt werden.
Als Wandbild ist dieses System nicht geeignet, da die Biegung variieren kann und eine hochwertige Präsentation nicht gegeben ist. Zudem benötigt man eine gebogene Wand als Plattform.



[0004] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht daher darin, ein günstiges Verfahren zu entwickeln, das es ermöglicht, gebogene und hochwertig wirkende Wandbilder zu produzieren. Eine wirtschaftliche Produktion soll auch bei Kleinstmengen möglich sein.

[0005] Hierbei sollen die Vorteile genutzt werden, die bereits die vorhandenen Systeme bieten, um Bilder hochwertig auf ebenen Formen zu präsentieren, ohne dass eine Wellenbildung entsteht und wo das Bild zudem mit einer vollglatten Vorderseite erscheinen kann. Diese vorteilhaften Systeme werden mit den Vorteilen der 3D-Räumlichkeitswirkung einer gebogenen Bildpräsentation kombiniert und eine neuartige hochwertige Präsentation von Bildern wird ermöglicht. Das Bild wirkt dadurch interessanter und man kann, je nach Bildmotiv, verschiedene Bildeffekte und Eindrücke provozieren. Das gibt es bisher nicht.

[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass folgende Schritte ausgeführt werden: Die Fotos / Prints werden mit der Bildrückseite mittels eines flexiblen transparenten Flüssigklebers oder mit einer doppelseitigen Klebefolie auf eine ebene biegbare stabile Trägerplatte (z. B. Aluminium-Verbundplatte, Dibond, Metallplatte) dauerhaft verklebt, oder das Bild wird direkt auf eine ebene biegbare stabile Trägerplatte gedruckt. Danach wird der Verbund aus Bild und biegbarer stabiler Trägerplatte bzw. der Direktdruck auf der biegbaren stabilen Trägerplatte mit einer Rundbiegemaschine / Rundwalze gebogen. Anschließend kann auf der Rückseite eine Aufhänge-Vorrichtung angebracht werden.

[0007] Die Erfindung wird nun genauer beschrieben unter Bezugnahme auf die Zeichnung, wo Figur 1 als Querschnittsbild den prinzipiellen Aufbau des Bild-Verbundes zeigt und Figur 2a - 2f spezielle Aufhänge-Vorrichtungen für die gebogene Konstruktion aufzeigen, so dass die Aufhängung nicht sichtbar angebracht werden kann.

[0008] Der Prozess, zur Herstellung eines gebogene Wandbildes, wobei ein Bild rückseitig dauerhaft auf eine biegbare stabile Trägerplatte angebracht ist und auf der Rückseite der biegbaren stabilen Trägerplatte eine nicht sichtbare Aufhängung angebracht ist, setzt sich aus folgenden Schritten zusammen:
  1. a) Im ersten Produktionsschritt wird eine biegbare stabile Trägerplatte (z. B. Aluminium-Verbundplatte, Dibond, Metallplatte (g) mit einem Haftmittel (f) grundiert, so dass der anschließend verwendete Flüssigkleber (e) daran haftet. Die biegbare stabile Trägerplatte (g) sollte dick genug sein, so dass sie nach dem späteren Biegeprozess Ihre Form behalten kann, ohne eine zu große Spannung aufzubauen. Besonders geeignet ist hierfür eine Aluminium-Verbundplatte, da sie ein relativ geringes Gewicht hat und leicht zu verarbeiten ist. Eine 4 mm dicke Aluminium-Verbundplatte ist hierfür ideal. Die genaue erforderliche Dicke des Trägers (g), um die später durch den Biegevorgang erzeugte Spannung halten zu können, hängt von der Größe des Bildes und von dem Material selbst ab. Der Print oder das Foto (c) kann mit einer Schutzschicht (z. B. eine Schutzfolie) (a) überzogen werden, so dass die Bildseite des Bildes (b) geschützt ist; dies könnte aber auch erst im späteren Herstellungsprozess gemacht werden - allerdings vor dem Biegen. Der Print oder das Foto (c) wird anschließend auf der mit dem Haftmittel (f) grundierten Seite der biegbaren stabilen Trägerplatte (g) gelegt und mit Hilfe eines Flüssigklebers (e), unter Druck, zusammengeklebt. Der Flüssigkleber (e) muss flexibel sein, damit er den Verformungen nach dem späteren Biegevorgang standhält und Ausdehnungen und Bewegungen der Materialien aufnehmen kann. Bei Bildern (c), deren Rückseite nur schlecht an den Flüssigkleber (e) haftet, kann die Rückseite des Bildes (c) zusätzlich mit einem Haftmittel (d) grundiert werden. Ist der Krümmungsradius beim späteren Biegen gering, so kann an Stelle des Flüssigklebers (e) auch beidseitige Klebefolie (e) oder ein sonstiger Kleber (e) verwendet werden; der Kleber oder die beidseitige Klebefolie (e) muss allerdings stark genug sein, um die Spannungskräfte beim Biegen zu halten. Anschließend muss dieser Verbund (h) trocknen. An Stelle eines Fotos (oder Prints) (c), das mit der Bildrückseite (c) an die biegbare stabile Trägerplatte (g) geklebt wird, kann man die biegbare stabile Trägerplatte (a) auch direkt bedrucken. Beim Direktdruck entfällt der gesamte Klebeprozess. Allerdings sind Direktdrucke qualitativ schlechter als Fotos bzw. Prints auf hochwertigem Papier.
  2. b) Im zweiten Produktionsschritt, nach dem Trockenen des Bild-Verbundes (h), wird der Verbund (h) so beschnitten / gesägt, wie gewünscht und die überschüssigen Ränder werden entfernt. Bei einem Verkleben mit einem Flüssigkleber (e) sollte die Trägerplatte (g) und das Bild (c) vorher größer zugeschnitten worden sein, damit der Kleber (e) nicht an den Rändern herausquillt; nach dem Trockenprozess wird der überschüssige Rand weggesägt. Wird das Bild (c) mit einer beidseitigen Klebefolie (e) geklebt, so kann die Trägerplatte (g) vorab direkt im Endmaß zugeschnitten werden, das Bild (c) sollte dennoch einen Sicherheitsrand haben; nach dem Klebeprozess wird das überschüssige Papier weggeschnitten, wobei dieser Schritt auch nach dem Biegeprozess erfolgen kann.
  3. c) Im dritten Produktionsschritt wird der finale Bild-Verbund (h) mittels einer Rundbiegemaschine / Rundwalze graduell soweit gebogen wie gewünscht. Je nach Dicke und Zusammensetzung des Bild-Verbunds (h) ist nur ein bestimmter maximaler Krümmungsradius möglich, da die erzeugten Spannungen ab einem bestimmten Maß zu groß werden und das Bild reißt. Spätestens am Anfang dieses Schrittes sollte die transparente Trägerplatte (g) auf der Bildseite des Bildes (b), oder auf der Schutzschicht (a) mit einer Schutzfolie, oder einem dünnen glatten Schutzpapier überzogen werden, als Schutz vor Kratzern. Die Biegung des Bild-Verbunds (h) wird also erst durch die Biegung der biegbaren stabilen Trägerplatte (g) ermöglicht, welche die Biegung hält
  4. d) Im vierten Produktionsschritt wird gegebenenfalls auf die Rückseite des Bild-Verbunds (h) eine spezielle Aufhängung für das gebogene Wandbild angebracht. Hier können verschiedene Varianten eingesetzt werden, beispielsweise die Varianten wie in Figur 2a - 2f dargestellt. Optimal ist die Aufhängung 2a: Hier werden z. B. bei einem querformatigen, senkrecht gebogenen Bild auf die Rückseite des gebogenen Bild-Verbundes (h) senkrecht zwei hohle Vierkantrohre (j) angebracht. Durch die Vierkantrohre (j) wird als Aufhänge-Vorrichtung eine Schnur, ein Draht oder ein anderes längliches, biegeschlaffes, elastisches Element (i) durchgezogen und verbunden. Bei einem Hochformat werden die Vierkantrohre (j) entsprechend waagerecht angebracht. Das Vierkantrohr (j) kann als Abstandshalter zur Wand dienen; der gebogene Bild-Verbund kann aber bei einem konvex gebogenen Bild auch rahmenlos präsentiert werden, in dem die Aufhängung komplett hinter dem Bild-Verbund versteckt wird. Als Aufhängeprofil eignet sich am besten ein Vierkantrohr (j), das aus Aluminium besteht, aber es könnte auch aus einem anderen Material hergestellt sein, wie z. B. Stahl oder Holz. Je nach Größe des Bildes können aber auch die Aufhänge-Varianten 2b - 2f angebracht werden: Die Variante 2b funktioniert wie die Variante 2a, allerdings wird bei einem querformatigen Bild jeweils ein Loch durch die Vierkantrohre (j) gebohrt, so dass die Aufhänge-Schnur (i) dort durch gezogen und verbunden wird. Bei Variante 2c wird lediglich ein breites Vierkantrohr (j) mittig auf die Rückseite des Bildes angeklebt und die Aufhänge-Schnur wird durch dieses eine Vierkantrohr (j) gezogen und verbunden. Bei Variante 2d wird wie bei Variante 2c lediglich ein breites Vierkantrohr (j) mittig an das Bild angeklebt, allerdings wird nun in das Vierkantrohr ein Loch gebohrt, das zur Aufhängung dient. Bei Variante 2e werden als Aufhängung für ein senkrecht gebogenes Bild, zunächst wie bei Variante 2a, zwei Vierkantrohre (j) an das Bild geklebt, allerdings wird auf diese zusätzlich ein U-Profil (l) aufgeklebt, das als Aufhänger fungiert. Bei einem waagerecht gebogenen Bild werden die Vierkantrohre weggelassen. Bei Variante 2f werden Löcher (k) direkt in das BildKonstrukt gebohrt, wobei das Bohren optimaler Weise vor dem Biegen erfolgen sollte. Die Aufhänge-Befestigung kann entweder mit Flüssigkleber, mit einem anderen Kleber oder mit einem doppelseitigen Klebeband angebracht werden. Bei größeren Bildern sollte aber ein Flüssigkleber verwendet werden, da die Haftung deutlich besser ist als bei einem doppelseitigen Klebeband. Zudem können die Ränder veredelt werden, die nach dem Biegevorgang einen minimalen Verzug vorweisen können. Dies kann durch ein Nach-Sägen der beiden parallel zur Krümmungsrichtung liegenden Seiten des bereits gebogenen Bild-Verbundes erfolgen. Alternativ kann man ein U-Profil an den beiden Rändern, die parallel zur Krümmungsrichtung liegen, anbringen. Des Weiteren kann der gesamte gebogene Bild-Verbund in einen Rahmen gelegt werden.


[0009] Die Erfindung ist im vorangegangenen Text mit Bezug auf eine konkrete Anwendung als Wandbild beschrieben worden. Selbstverständlich soll die vorangegangene Schilderung eines Ausführungsbeispiels den Umfang der Erfindung in keiner Weise beschränken. Die Erfindung findet sich in dessen in vielen anderen Zusammenhängen als der gezeigten Anwendung, da ein gebogenes Wandbild, wobei ein Bild rückseitig dauerhaft auf eine biegbare stabile Trägerplatte angebracht ist und das mit dem Verfahren gemäß der Erfindung hergestellt ist, überall angebracht werden kann, wo ein solches Bild gewünscht wird. Es kann beispielsweise auch als Standbild ohne Aufhängung oder mit einer anderen Standbefestigung produziert werden. Zudem können auch gebogene Schilder, bei denen das Bild bzw. die Information dauerhaft auf eine biegbare stabile Trägerplatte angebracht ist, mit dem Verfahren der Erfindung hergestellt werden.

[0010] In den Zeichnungen 2a - 2f wird das Bildkonstrukt außerdem nur in einer Richtung gebogen dargestellt (konvexe Krümmung), es kann aber genauso gut in andere Richtungen gebogen sein: das Bildkonstrukt kann konkav oder konvex gebogen sein und die Krümmung des Bildkonstrukts kann horizontal oder senkrecht erfolgen. Aber auch mehrere Biegungen können vorliegen, z. B. eine S-Form.

[0011] An Stelle eines Fotos, eines Prints oder eines direkt bedruckten Bildes, kann das Bild auf der biegbaren stabilen Trägerplatte auch aus sämtlichen anderen Bildformen bestehen, wie z. B. eine Zeichnung, ein gemaltes Bild, ein geplottetes Bild etc. Entsprechend des Bildmaterials kann es erforderlich sein, dass man auf die Bildrückseite des Bildes (c) und auf der zur Bildseite liegenden Seite der biegbaren stabilen Trägerplatte ein Haftmittel anbringen muss.

[0012] Die Produktion kann selbstverständlich auch so erfolgen, dass von beiden Seiten ein Bildmotiv präsentiert wird; der Betrachter sieht das Bildmotiv somit von der einen Seite als konvexes Bild und von der anderen Seite als konkaves Bild. Zur Produktion eines solchen Bildes muss auf der nicht beklebten Seite der biegbaren stabilen Trägerplatte ebenfalls ein Print (oder Foto) entsprechend dem zuvor beschriebenen Prozess (ohne Aufhängung) angeklebt werden. Alternativ werden zwei biegbare stabile Trägerplatten, wo auf jeder bereits nach dem beschriebenen Verfahren ein Bild angebracht worden ist, mit der Bildrückseite zusammengeklebt, am besten mit einem flexiblen Flüssigkleber, damit er den Verformungen nach dem späteren Biegevorgang standhält und Ausdehnungen und Bewegungen der Materialien aufnehmen kann.

Ausführungsbeispiel 1:



[0013] Ein digitales Bildmotiv ist belichtet worden. Die Breite des querformatigen Motivs beträgt 102 cm x 82 cm. Es soll am Ende 100 cm x 80 cm groß sein. Das Fotopapier (c) wird so zurecht geschnitten, dass auf jeder Seite ein Sicherheitsrand von 10 cm gelassen wird, d. h. das Fotopapier, das weiterverarbeitet wird ist 122 cm x 102 cm groß.

[0014] Es wird eine Aluminium-Verbundplatte (g) mit einer Dicke von 4 mm und einer Größe von 122 cm x 102 cm zugeschnitten. Eine Seite wird mit einem Haftmittel (f) grundiert. Die Rückseite des Fotos wird in diesem Fall nicht grundiert. Das Foto (c) wird auf die grundierte Seite der Aluminium-Verbundplatte (g) gelegt. Dazwischen wird ein transparenter Flüssigkleber (e) gegossen. Auf die Bildseite wird ein Schutzpapier gelegt, so dass das Bild (c) vor Kratzern geschützt ist. Anschließend wird das Foto (c) mit der Aluminium-Verbundplatte (g) und dem dazwischen liegenden Flüssigkleber (e) durch eine Walze geschoben, so dass sich eine Verbindung ergibt. Die Bild-Aluminium-Verbundplatten-Verbindung (h) wird nun zum Trocknen zur Seite gelegt.

[0015] Der getrocknete Bild-Aluminium-Verbundplatten-Verbund (j) wird nun zugesägt, so dass das gewünschte Bild mit 100 x 80 cm entsteht.

[0016] Auf die Bildseite des final zugeschnittenen Bild-Aluminium-Verbundplatten-Verbunds (h) wird ein Schutzpapier gelegt, so dass er vor Kratzern geschützt ist.

[0017] Der Bild-Aluminium-Verbundplatten-Verbund (h) wird durch eine Rundbiegemaschine geschoben, so, dass eine konvexe Biegung entsteht.

[0018] An der Rückseite wird nun die Aufhängung (Fig. 2a, Bild das senkrecht gebogen ist) angebracht. Zwei jeweils 50 cm lange und 2 cm breite quadratische Vierkantrohre (j) aus Aluminium werden senkrecht im Abstand von 10 cm zum linken und rechten Rand mit einem Flüssigkleber auf die Rückseite des Bild-Verbunds geklebt. Nach der Trocknung wird durch die Vierkantrohre (j) ein Drahtseil (i) gezogen und verbunden. Nach Trocknung des Flüssigklebers, sowie nach dem Entfernen des Schutzpapiers ist das gebogene Wandbild fertig.

Ausführungsbeispiel 2:



[0019] Ein digitales Bildmotiv ist belichtet worden. Die Breite des querformatigen Motivs beträgt 102 cm x 82 cm. Es soll am Ende 100 cm x 80 cm groß sein. Das Fotopapier (c) wird so zurecht geschnitten, dass auf jeder Seite ein Sicherheitsrand von 4 cm gelassen wird, d. h. das Fotopapier, das weiterverarbeitet wird ist 110 cm x 90 cm groß.

[0020] Es wird eine Aluminium-Verbundplatte (g) mit einer Dicke von 4 mm und einer Größe von 100 cm x 80 cm zugeschnitten. Eine Seite wird mit einem Haftmittel (f) grundiert. Die Rückseite des Fotos wird in diesem Fall nicht grundiert. Das Foto (c) wird auf die grundierte Seite der Aluminium-Verbundplatte (g) gelegt. Dazwischen wird eine beidseitige Klebefolie (e) gelegt. Auf die Bildseite wird ein Schutzpapier gelegt, so dass das Bild (c) vor Kratzern geschützt ist.

[0021] Anschließend wird das Foto (c) mit der Aluminium-Verbundplatte (g) und der dazwischen liegenden beidseitigen Klebefolie (e) durch eine Walze geschoben, so dass sich eine Verbindung ergibt.

[0022] Das überschüssige Fotopapier (c) wird entlang der Aluminium-Verbundplatte (g) entfernt, so dass das gewünschte Bild mit 100 x 80 cm entsteht.

[0023] Der Bild-Aluminium-Verbundplatten-Verbund (h) wird durch eine Rundbiegemaschine geschoben, so, dass eine konvexe Biegung entsteht.

[0024] An der Rückseite wird nun die Aufhängung (Fig. 2a, Bild das senkrecht gebogen ist) angebracht. Zwei jeweils 50 cm lange und 2 cm breite quadratische Vierkantrohre (j) aus Aluminium werden senkrecht im Abstand von 10 cm zum linken und rechten Rand mit einem Flüssigkleber auf die Rückseite des Bild-Verbunds geklebt. Nach der Trocknung wird durch die Vierkantrohre (j) ein Drahtseil (i) gezogen und verbunden. Nach Trocknung des Flüssigklebers, sowie nach dem Entfernen des Schutzpapiers ist das Wandbild fertig.


Ansprüche

1. Verfahren zur Herstellung eines gebogenen Wandbildes, wobei ein Bild, das sich entweder auf einem blatt-, folien-, stoff- oder plattenartigen Material befindet, oder als Tintenverbund vorliegt, mit der Bildrückseite dauerhaft auf eine biegbare stabile Trägerplatte angebracht wird, dadurch gekennzeichnet, dass folgende Schritte ausgeführt werden:

a) Anbringen eines Haftmittels (d, f) auf eine Seite einer biegbaren stabilen Trägerplatte (g) und ggf. auf die Bildrückseite des blatt-, folien-, stoff- oder plattenartigen Bildes oder des als Tintenverbund vorliegenden Bildes (c).

b) Ggf. Anbringen einer Schutzschicht (a) auf die Bildseite des Bildes (b).

c) Verklebung der Bildrückseite des Bildes (c) mittels flexiblem Flüssigkleber, einer beidseitigen Klebefolie oder einem sonstigen Kleber (e) mit der grundierten Seite der biegbaren stabilen Trägerplatte (g).

d) Konvexe, konkave oder sonstige Biegung des Verbunds (h) aus Bild (c) und der biegbaren stabilen Trägerplatte (g) mit einer Rundbiegemaschine.

e) Ggf. Anbringung einer Aufhänge-Vorrichtung, sowie ggf. Anbringung einer Rahmenform.


 
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Bild (c) aber direkt auf die biegbare stabile Trägerplatte (g) gedruckt, gemalt, gegossen, gelasert, graviert oder in einer sonstigen Art angebracht wird, und bereits dieser Verbund gebogen wird.
 
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass aber ein Bild, erst nach dem Biegevorgang an die gebogene Trägerplatte angebracht wird.
 
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich eine Aufhänge-Vorrichtung mit Flüssigkleber oder einem anderen Kleber oder mit einem doppelseitigem Klebeband angebracht wird und eine der folgend genannten oder eine andere Varianten darstellt:

a) Parallel zur Krümmungsrichtung werden zwei hohle Vierkantrohre (j) auf die Rückseite des Bild-Verbundes (h) angebracht. Durch die Vierkantrohre (j) wird als Aufhänge-Vorrichtung eine Schnur, ein Draht oder ein anderes längliches, biegeschlaffes, elastisches Element (i) durchgezogen und verbunden. Bei einem Hochformat werden die Vierkantrohre (j) entsprechend waagerecht angebracht. (Variante 2a)

b) Parallel zur Krümmungsrichtung werden zwei hohle Vierkantrohre (j) auf die Rückseite des Bild-Verbundes (h) angebracht. Bei einem senkrecht gebogenen Bild wird jeweils ein Loch durch die Vierkantrohre (j) gebohrt, so dass die Aufhänge-Schnur (i) dort durch gezogen und verbunden wird. Bei waagerecht gebogenen Bildern funktioniert die Aufhängung wie bei Variante 2a. Durch die Vierkantrohre (j) wird als Aufhänge-Vorrichtung eine Schnur, ein Draht oder ein anderes längliches, biegeschlaffes, elastisches Element (i) durchgezogen und verbunden. (Variante 2b)

c) Ankleben eines breiten Vierkantrohrs (j) mittig auf die Rückseite des Bildes und die Aufhänge-Schnur, ein Draht oder ein anderes längliches, biegeschlaffes, elastisches Element (i) wird durch dieses eine Vierkantrohr (j) gezogen und verbunden. (Variante 2c)

d) Ankleben eines breiten Vierkantrohrs (j) mittig auf die Rückseite des Bildes und Bohren eines Lochs in das Vierkantrohr (j), das als Aufhängung dient. (Variante 2d)

e) Bei einem senkrecht gebogenen Bild werden zwei Vierkantrohre (j) parallel zur Krümmung auf die Rückseite des Bildes geklebt. Im rechten Winkel zu den Vierkantrohren (j) wird ein U-Profil (l) geklebt, das als Aufhänger fungiert. Bei einem waagerecht gebogenen Bild werden die Vierkantrohre (j) weggelassen. (Variante 2e)

f) Es werden (optimaler Weise vor dem Biegen) direkt in das Bildkonstrukt Löcher (k) gebohrt, die als Aufhängung dienen. (Variante 2f)


 
5. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Ränder veredelt werden können, durch

a) ein Nach-Sägen der beiden parallel zur Krümmungsrichtung liegenden Seiten des bereits gebogenen Bild-Verbundes.

b) Anbringung eines U-Profils an den beiden Seiten, die parallel zur Krümmungsrichtung liegen.

c) Einlegung des gesamten gebogenen Bild-Verbunds in einen Rahmen.


 
6. Blatt-, folien-, stoff-, plattenartiges oder als Tintenverbund vorliegendes Bild (c), das mit der Bildrückseite dauerhaft mit einer biegbaren stabilen Trägerplatte (g) verbunden ist und dieser Gesamtverbund (h) gebogen ist.
 
7. Eine biegbare stabile Trägerplatte (g) auf der ein Bild direkt gedruckt, gemalt, gegossen, gelasert, graviert oder in einer sonstigen Art angebracht ist und dieser Gesamtverbund (h) gebogen ist.
 
8. Ein gebogenes Bildkonstrukt nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich eine Aufhänge-Vorrichtung mit Flüssigkleber oder einem anderen Kleber oder mit einem doppelseitigem Klebeband angebracht wird und eine der folgend genannten oder eine andere Varianten darstellt:

a) Parallel zur Krümmungsrichtung werden zwei hohle Vierkantrohre (j) auf die Rückseite des Bild-Verbundes (h) angebracht. Durch die Vierkantrohre (j) wird als Aufhänge-Vorrichtung eine Schnur, ein Draht oder ein anderes längliches, biegeschlaffes, elastisches Element (i) durchgezogen und verbunden. Bei einem Hochformat werden die Vierkantrohre (j) entsprechend waagerecht angebracht. (Variante 2a)

b) Parallel zur Krümmungsrichtung werden zwei hohle Vierkantrohre (j) auf die Rückseite des Bild-Verbundes (h) angebracht. Bei einem senkrecht gebogenen Bild wird jeweils ein Loch durch die Vierkantrohre (j) gebohrt, so dass die Aufhänge-Schnur (i) dort durch gezogen und verbunden wird. Bei waagerecht gebogenen Bildern funktioniert die Aufhängung wie bei Variante 2a. Durch die Vierkantrohre (j) wird als Aufhänge-Vorrichtung eine Schnur, ein Draht oder ein anderes längliches, biegeschlaffes, elastisches Element (i) durchgezogen und verbunden. (Variante 2b)

c) Ankleben eines breiten Vierkantrohrs (j) mittig auf die Rückseite des Bildes und die Aufhänge-Schnur, ein Draht oder ein anderes längliches, biegeschlaffes, elastisches Element (i) wird durch dieses eine Vierkantrohr (j) gezogen und verbunden. (Variante 2c)

d) Ankleben eines breiten Vierkantrohrs (j) mittig auf die Rückseite des Bildes und Bohren eines Lochs in das Vierkantrohr (j), das als Aufhängung dient. (Variante 2d)

e) Bei einem senkrecht gebogenen Bild werden zwei Vierkantrohre (j) parallel zur Krümmung auf die Rückseite des Bildes geklebt. Im rechten Winkel zu den Vierkantrohren (j) wird ein U-Profil (l) geklebt, das als Aufhänger fungiert. Bei einem waagerecht gebogenen Bild werden die Vierkantrohre (j) weggelassen. (Variante 2e)

f) Es werden (optimaler Weise vor dem Biegen) direkt in das Bildkonstrukt Löcher (k) gebohrt, die als Aufhängung dienen. (Variante 2f)


 
9. Ein gebogenes Bildkonstrukt nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Ränder veredelt werden können, durch

d) ein Nach-Sägen der beiden parallel zur Krümmungsrichtung liegenden Seiten des bereits gebogenen Bild-Verbundes.

e) Anbringung eines U-Profils an den beiden Seiten, die parallel zur Krümmungsrichtung liegen.

f) Einlegung des gesamten gebogenen Bild-Verbunds in einen Rahmen.


 
10. Ein gebogenes Bildkonstrukt nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass dieses sowohl als Wandbild, als Standbild, oder als Schild verwendet werden kann und das Bildmotiv sowohl einseitig als auch beidseitig angebracht sein kann.
 




Zeichnung













Recherchenbericht









Recherchenbericht