[0001] Die Erfindung betrifft einen Schwingungserzeuger mit einer ersten drehend antreibbaren
Unwuchtwelle, auf der eine erste Unwucht angeordnet ist, einer zweiten drehend antreibbaren
Unwuchtwelle, auf der eine zweite Unwucht angeordnet ist, einem Antrieb zum drehenden
Antreiben der beiden Unwuchtwellen und einer Getriebeanordnung, welche zwischen dem
Antrieb und den Unwuchtwellen zur Übertragung eines Drehmoments des Antriebs auf die
Unwuchtwellen angeordnet ist, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Die Erfindung betrifft auch eine Baumaschine oder ein Bauwerkzeug, welche einen derartigen
Schwingungserzeuger aufweisen.
[0003] Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zum Erzeugen von Schwingungen, bei
dem ein Antrieb eine erste Unwuchtwelle, auf der eine erste Unwucht angeordnet ist,
und eine zweite Unwuchtwelle, auf der eine zweite Unwucht angeordnet ist, drehend
antreibt und eine Getriebeanordnung, welche zwischen dem Antrieb und den Unwuchtwellen
angeordnet ist, ein Drehmoment des Antriebs auf die Unwuchtwellen überträgt, gemäß
dem Oberbegriff des Anspruchs 12.
[0004] Schwingungserzeuger können für viele verschiedene Zwecke eingesetzt werden. Beispielsweise
können Sie im Bauwesen zum Einbringen und/oder Entfernen von Verbauelementen in beziehungsweise
aus dem Erdreich eingesetzt werden. Hierfür kann ein Rüttler, der einen Schwingungserzeuger
aufweist, verwendet werden. Der Rüttler kann als Aufsatzrüttler auf ein Verbauelement,
beispielweise ein Spundwandelement, eine Bohle oder ein Rohr aufgesetzt werden, um
auf dieses beim Einbringen oder Entfernen in einen Untergrund Schwingungen zu übertragen.
[0005] Aus der
DE 42 24 113 A1 ist ein Schwingungserreger für ein Vibrationsgerät mit zwei nebeneinander angeordneten
Unwuchten bekannt. Beide Unwuchten werden über ein Getriebe mit einer Antriebswelle
angetrieben, wobei ein Drehmoment von einem Motor auf nebeneinander gelagerte Wellen
des Getriebes und der Unwuchten übertragen wird.
[0006] In der
US 4,830,597 ist ein Vibrator für eine Maschine zum Herstellen von Betonformen beschrieben. Der
Vibrator weist mehrere versetzt angeordnete Unwuchten als Unwuchtpaare auf, wobei
ein Unwuchtpaar von einer Antriebswelle angetrieben wird und die beiden Unwuchten
des Unwuchtpaars zur Drehmomentübertragung getriebeartig miteinander gekoppelt sind.
[0007] Bei derartigen Schwingungserzeugern bilden die Unwuchtpaare und das zur Drehmomentübertragung
vorgesehene Getriebe eine Einheit, welche von den in Drehung versetzten Unwuchten
angeregt wird zu schwingen. Dies erlaubt zwar einen effizienten paarweisen Antrieb
der Unwuchten, jedoch erfährt auch das Getriebe Schwingungen, welches hierdurch stark
beansprucht wird.
[0008] Der Erfindung liegt als
Aufgabe zugrunde, einen Schwingungserzeuger und ein Verfahren zum Erzeugen von Schwingungen
anzugeben, mit welchen Schwingungen gezielter, insbesondere getriebeschonender, erzeugt
werden können.
[0009] Die Aufgabe wird nach der Erfindung durch einen Schwingungserzeuger mit den Merkmalen
des Anspruchs 1, durch eine Baumaschine oder ein Bauwerkzeug mit den Merkmalen des
Anspruchs 9 und mit einem Verfahren zum Erzeugen von Schwingungen mit den Merkmalen
des Anspruchs 12 gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind in den jeweiligen
abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0010] Der erfindungsgemäße Schwingungserzeuger ist dadurch gekennzeichnet, dass zum Bilden
einer Unwuchteinheit die erste Unwuchtwelle innerhalb der zweiten Unwuchtwelle drehbar
gelagert ist, die zweite Unwucht um die erste Unwucht umlaufend angeordnet ist, zur
Drehmomentübertragung zwischen der Getriebeanordnung und der ersten Unwuchtwelle eine
erste Auslenkwelle angeordnet ist und zur Drehmomentübertragung zwischen der Getriebeanordnung
und der zweiten Unwuchtwelle eine zweite Auslenkwelle angeordnet ist. Die Unwuchteinheit
kann auch als eine Unwuchtzelle bezeichnet werden.
[0011] Eine Auslenkwelle gemäß der Erfindung erlaubt eine Auslenkung quer zur Wellenachse.
Diese kann im Wesentlichen drehstarre, bewegliche Wellen umfassen, welche winkel-
und/oder querbeweglich gelagert sind. Im Sinne der Erfindung kann daher unter einer
Auslenkwelle insbesondere eine drehstarre, winkelbewegliche Kupplung verstanden werden.
Eine derartige Kupplung kann beispielsweise eine Gelenkwelle sein, die mindestens
ein Kreuz- oder Kardangelenk aufweist. Im Sinne der Erfindung kann ferner unter einer
Auslenkwelle auch eine drehstarre, querbewegliche Kupplung verstanden werden. Eine
derartige Kupplung kann beispielsweise eine balgartige Hohlwelle sein, welche quer
zur Wellenachse beweglich ist.
[0012] Das Vorsehen oder Anordnen eines Bauteils des erfindungsgemäßen Schwingungserzeugers
zwischen anderen Bauteilen des erfindungsgemäßen Schwingungserzeugers kann nicht nur
räumlich sondern auch funktionell, insbesondere im Sinne von einem zwischengeschalteten
Vorsehen oder Anordnung, verstanden werden.
[0013] Ein Grundgedanke der Erfindung besteht darin, eine zur Drehmomentübertragung vorgesehene
Getriebeanordnung eines Schwingungserzeugers von den schwingenden Unwuchten und deren
Wellen im Wesentlichen schwingungsentkoppelt anzuordnen. Bei der Erfindung wurde erkannt,
dass eine derart schwingungsentkoppelte Anordnung mittels mehrerer Auslenkwellen realisiert
werden kann, wobei jede Auslenkwelle einerseits eine Drehmomentübertragung von der
Getriebeanordnung auf eine Unwuchtwelle erlaubt und andererseits eine Schwingungsübertragung
von der Unwuchtwelle auf die Getriebeanordnung im Wesentlichen abmindert.
[0014] Der erfindungsgemäße Schwingungserzeuger hat somit gegenüber bekannten Schwingungserzeugern
den Vorteil, dass die von den Unwuchten erzeugte Schwingungen in geringerem Maße auf
ein Getriebe übertragen werden. Dies hat den Vorteil, dass das Getriebe weniger beansprucht
wird und somit verschleißärmer betrieben werden kann.
[0015] Der Erfindung liegt als eine weitere Erkenntnis zugrunde, dass eine Schwingungsentkopplung
des Getriebes von den schwingenden Unwuchtwellen unabhängig von der räumlichen Lage
der Getriebeanordnung relativ zu den Unwuchten realisiert werden kann, wenn die Unwuchtwellen
und die darauf angeordneten Unwuchten in besonders kompakter Weise als eine Unwuchteinheit
angeordnet sind. Diese kompakte Anordnung ist gemäß der Erfindung durch eine Lagerung
der ersten Unwuchtwelle in der zweiten Unwuchtwelle und durch eine umlaufende Anordnung
der zweiten Unwucht um die erste Unwucht realisiert.
[0016] Eine bevorzugte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Schwingungserzeugers besteht
darin, dass mindestens eine der Auslenkwellen eine Kardanwelle ist, welche mindestens
an einer Seite ein Kardangelenk aufweist. In bevorzugter Weise ist an der Kardanwelle
beidseitig jeweils ein Kardangelenk vorgesehen. Eines der Kardangelenke kann die Kardanwelle
mit einer der Unwuchten verbinden und das andere Kardangelenk kann die Kardanwelle
mit der Getriebeanordnung verbinden. Die Kardanwelle ist derart ausgebildet, dass
sie Schwingungen der Unwuchten und der Unwuchtwellen in verschiedenen Richtungen,
zum Beispiel in einer vertikalen oder in einer horizontalen Richtung aufnehmen kann.
Das heißt, ausgehend von einer fest angeordneten Getriebeanordnung, kann ein Drehmoment
über die Kardanwelle auf eine Unwuchtwelle übertragen werden, während sich die Kardangelenke
entsprechend den Schwingungsbewegungen der Unwuchtwellen (mit-)bewegen.
[0017] Die Kardanwelle kann auch als eine hohle Kardanwelle ausgebildet sein, in welcher
koaxial eine andere Auslenkwelle, vorzugsweise eine zweite Kardanwelle, angeordnet
ist.
[0018] Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Schwingungserzeugers
besteht darin, dass mindestens eine der Auslenkwellen als eine bewegliche Hohlwelle
ausgebildet ist. In bevorzugter Weise kann die bewegliche Hohlwelle als eine querbewegliche
Hohlwelle ausgebildet sein. Während die erste Auslenkwelle als eine Kardanwelle ein
Drehmoment von der Getriebeanordnung auf die erste Unwuchtwelle übertragen kann, kann
die zweite Auslenkwelle als eine bewegliche Hohlwelle die erste Auslenkwelle umgeben
und auf die zweite Unwuchtwelle, welche die erste Unwuchtwelle umgibt, ein Drehmoment
übertragen. Hierzu ist sowohl die erste Auslenkwelle mit der ersten Unwuchtwelle als
auch die zweite Auslenkwelle mit der zweiten Unwuchtwelle drehfest verbunden und beide
Auslenkwellen sind mit der Getriebeanordnung drehfest verbunden. Ein Vorteil dieser
Ausführungsform besteht darin, dass die Getriebeanordnung einseitig zu den Unwuchten
vorgesehen sein kann und diese so nur von einer Seite angetrieben werden können. Der
Schwingungserzeuger kann dadurch in besonders kompakter Weise konstruiert sein.
[0019] Grundsätzlich kann die bewegliche Hohlwelle als beliebige drehstarre und zumindest
quer bewegliche Kupplung ausgebildet sein. Eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Schwingungserzeugers besteht darin, dass die bewegliche Hohlwelle als ein Metallbalgrohr
ausgebildet ist. Das Metallbalgrohr kann die Funktion einer Metallbalgkupplung zwischen
der Getriebeanordnung und der zweiten Unwuchtwelle innehaben. Ein Metallbalgrohr kann
einen zentralen Balg und zwei außen liegende Naben aufweisen. Der zentrale Balg erlaubt
eine relative Verschiebung der beiden Naben zueinander quer zur Hohlwellenachse. Vom
Balg des Metallbalgrohrs können Schwingungen insbesondere quer aber auch längs zur
Balgachse aufgenommen werden. Die beiden drehfest mit dem Balg verbundenen Naben ermöglichen
eine drehstarre Kupplung des Metallbalgrohrs mit einer der Unwuchtwellen und mit der
Getriebeanordnung.
[0020] Grundsätzlich kann die Getriebeanordnung in beliebiger Weise zwischen dem Antrieb,
insbesondere einem Antriebsmotor, und den Unwuchtwellen zur Übertragung eines Drehmoments
des Antriebs auf die Unwuchtwellen angeordnet oder zwischengeschaltet sein. Eine bevorzugte
Ausbildungsform des erfindungsgemäßen Schwingungserzeugers besteht darin, dass die
Getriebeanordnung einseitig der Unwuchteinheit vorgesehen ist. Dies kann insbesondere
dann vorgesehen sein, falls die erste und zweite Unwuchtwelle einseitig angetrieben
werden. Hierfür kann es besonders zweckmäßig sein, die erste Unwuchtwelle mit einer
Gelenkwelle, insbesondere einer Kardanwelle, und die zweite Unwuchtwelle mit einer
die Gelenkwelle umgebenden beweglichen Hohlwelle anzutreiben.
[0021] Zur Drehmomentübertragung vom Antrieb auf die Unwuchtwellen kann es insbesondere
vorgesehen sein, dass eine mit der Getriebeanordnung wirkverbundene Getriebeantriebswelle
von dem Antrieb drehend angetrieben wird. Alternativ kann es auch vorgesehen sein,
dass ein Drehmoment in die Getriebeanordnung in anderer bekannter Weise mit einem
Antriebsmotor eingeleitet wird, welcher mit der Getriebeanordnung wirkverbunden ist.
Ein Verstellantrieb zur Drehpositionsverstellung der Unwuchten kann auch als Antrieb
zur Drehmomentübertragung ausgebildet sein.Die Getriebeanordnung kann insbesondere
ein Zahnradgetriebe aufweisen. Das Zahnradgetriebe kann als Stirnradgetriebe ausgebildet
sein, welches die beiden Unwuchtwellen synchron antreiben kann. Ein Zahnrad der Getriebeanordnung
kann die erste Auslenkwelle antreiben und ein weiteres Zahnrad der Getriebeanordnung
kann die zweite Auslenkwelle antreiben. Die beiden Zahnräder zum Antreiben der beiden
Auslenkwellen können auch in zwei verschiedenen Getriebesträngen angeordnet sein.
Die beiden Getriebestränge können unabhängig voneinander, jedoch insbesondere synchron,
von dem Antrieb angetrieben werden.
[0022] Eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Schwingungserzeugers besteht
darin, dass ein Verstellmotor zum Verstellen eines Winkelversatzes der Unwuchten zueinander
an oder in der Getriebeanordnung angeordnet ist. Der Verstellmotor kann zueinander
verstellbare Schwenkeinrichtungen, insbesondere zueinander drehbare Zahnräder, aufweisen,
welche mit den Auslenkwellen wirkverbunden sind und über welche ein Drehmoment übertragen
werden kann. Die verstellbaren Schwenkeinrichtungen können so ein Verschwenken der
einzelnen Unwuchten und/oder Unwuchtwellen zu deren Synchronisation erlauben und dabei
Zahnräder oder Zahnradkränze, welche die Auslenkwellen antreiben, zueinander verstellen.
Die Getriebeanordnung kann so auch als Synchronisations- und Antriebsgetriebe verstanden
werden.
[0023] Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Schwingungserzeugers
besteht darin, dass die zweite Unwuchtwelle in einem Gehäuse drehbar gelagert ist,
welches die erste Unwucht und die zweite Unwucht umgibt. Das Gehäuse bietet einerseits
Schutz vor den sich drehenden und schwingenden Unwuchten und kann andererseits dazu
verwendet werden, ein Arbeitswerkzeug an dem Schwingungserzeuger zu befestigen.
[0024] Innerhalb eines Gehäuses können in redundanter Weise auch mehrere Unwuchteinheiten
angeordnet sein, insbesondere drei oder vier, welche gemeinsam vom Antrieb über die
Getriebeanordnung mittels jeweils zwei Auslenkwellen angetrieben werden können. Die
Getriebeanordnung kann mehrere Unwuchteinheiten synchron antreiben. In bevorzugter
Weise weist die Getriebeanordnung hierfür ein Stirnradgetriebe mit einem oder mehreren
Getriebesträngen auf.
[0025] Grundsätzlich können beliebige Arbeitswerkzeuge am Schwingungserzeuger angebracht
werden. Eine besonders bevorzugte Ausführungsform besteht für den erfindungsgemäßen
Schwingungserzeuger darin, dass eine Einspanneinrichtung zum Einspannen eines Arbeitsmittels,
insbesondere eines Verbauelements, beispielsweise ein Spundwandelement, an dem Gehäuse
befestigt ist. Die Einspanneinrichtung kann einen Parallelgreifer zum Greifen und
Einspannen des Arbeitsmittels aufweisen. Schwingungen können so über das Gehäuse auf
die Einspanneinrichtung und weiter auf das Arbeitsmittel übertragen werden. So kann
beispielsweise das Einbringen eines Verbauelements in das Erdreich erleichtert werden.
[0026] Die erfindungsgemäße Baumaschine und das erfindungsgemäße Bauwerkzeug weisen den
erfindungsgemäßen Schwingungserzeuger auf.
[0027] Eine vorteilhafte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Baumaschine, welche einen
Mast, der an einer Trägereinheit angeordnet ist, aufweist, besteht darin, dass der
Schwingungserzeuger an einem an dem Mast geführten Schlitten angeordnet ist, wobei
die Getriebeanordnung und der Antrieb des Schwingungserzeugers an dem Schlitten befestigt
sind. Auch der Verstellmotor kann an dem Schlitten befestigt sein. Der an dem Mast
geführte Schlitten der Baumaschine kann so ebenfalls schwingungsentkoppelt sein. Von
den Unwuchten erzeugte Schwingungen können über ein die Unwuchteinheit umgebendes
Gehäuse auf ein an dem Gehäuse angeordnetes Arbeitswerkzeug übertragen werden. Dieses
kann beispielsweise eine Einspanneinrichtung zum Einspannen eines Verbauelements und
zum Einbringen desselben in das Erdreich sein.
[0028] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Baumaschine besteht
darin, dass der Schwingungserzeuger an einem Mäkler geführt ist. Als Mäkler kann eine
Führungseinrichtung einer Ramme verstanden werden, welche Rohre oder Spundwandbohlen
in dem Baugrund einbringen kann. Ein derart mäklergeführter Schwingungserzeuger, insbesondere
ein mäklergeführter Aufsatzrüttler, hat den Vorteil, dass ein Verbauelement mit höherer
Genauigkeit als mit einem freireitenden Aufsatzrüttler in das Erdreich eingebracht
werden kann.
[0029] Hinsichtlich des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Erzeugen von Schwingungen wird
die eingangs genannte Aufgabe gemäß der Erfindung dadurch gelöst, dass die zweite
Unwucht die erste Unwucht umläuft, wobei die erste Unwuchtwelle innerhalb der zweiten
Unwuchtwelle gelagert ist, eine erste Auslenkwelle das Drehmoment des Antriebs von
der Getriebeanordnung auf die erste Unwuchtwelle überträgt und eine zweite Auslenkwelle
das Drehmoment des Antriebs von der Getriebeanordnung auf die zweite Unwuchtwelle
überträgt.
[0030] Eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, dass
die beiden Unwuchtwellen gegenläufig drehend angetrieben werden. Durch das gegenläufig
drehende Antreiben der Unwuchtwellen und die daraus resultierend gegenläufig drehenden
Unwuchten können Schwingungen in einer Ebene, zum Beispiel der horizontalen Raumebene
kompensiert werden, wobei sich Schwingungen in einer anderen Ebene, zum Beispiel der
vertikalen Raumebene, summieren können.
[0031] Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht
darin, dass die beiden Unwuchtwellen synchron angetrieben werden. Hierfür kann die
Getriebeanordnung als Synchronisationsgetriebe ausgebildet sein. Unter synchron angetriebenen
Unwuchtwellen können gleichzeitig angetriebene Unwuchtwellen, das heißt mit gleicher
Winkelgeschwindigkeit angetrieben, verstanden werden. Die Unwuchtwellen können synchron
gleichläufig drehend angetrieben oder synchron gegenläufig drehend angetrieben sein.
[0032] Eine weitere vorteilhafte Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht nach
der Erfindung darin, dass ein Versatz der Unwuchten in einer Startposition der Unwuchten,
in der die Unwuchten gegenüberliegend angeordnet sind, korrigiert wird. Eine derartige
Versatzkorrektur ermöglicht es insbesondere, dass bei einem gegenläufig drehenden
Antreiben der beiden Unwuchten in der oberen Startposition und in einer unteren Position
gegenüberliegen, das heißt sich treffen, wobei sie in einem Winkelversatz von 90°
zu den beiden Positionen gegenüberliegend sind, wodurch sich Schwingungen in dieser
Ebene kompensieren.
[0033] Mit dem Schwingungserzeuger, dem Bauwerkzeug oder der Baumaschine gemäß der Erfindung
kann ein Bauwerk errichtet werden. Ein derartiges Bauwerk kann beispielweise eine
Baugrubenumschließung sein, welche mit Verbauelementen errichtet wird, die unter Verwendung
des erfindungsgemäßen Schwingungserzeugers in den Boden eingebracht worden sind.
[0034] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen erläutert,
welche schematisch in den beigefügten Zeichnungen dargestellt sind. In den Zeichnungen
zeigen:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht eines ersten erfindungsgemäßen Schwingungserzeugers mit drei Unwuchteinheiten
und einer einseitigen Getriebeanordnung;
- Fig. 2
- eine Seitenansicht eines zweiten erfindungsgemäßen Schwingungserzeugers mit vier Unwuchteinheiten
und einer einseitigen Getriebeanordnung;
- Fig.3
- eine Seitenansicht eines dritten erfindungsgemäßen Schwingungserzeugers mit drei Unwuchteinheiten
und einer zweiseitigen Getriebeanordnung.
[0035] Figuren 1 bis 3 zeigen jeweils einen Schwingungserzeuger 100, 200 mit einer Vielzahl
von Unwuchteinheiten 2. Die einzelnen Unwuchteinheiten 2 sind in allen diesen Ausführungsformen
des Schwingungserzeugers 100, 200 im Wesentlichen gleich ausgebildet.
[0036] Eine einzelne Unwuchteinheit 2 umfasst eine erste Unwuchtwelle 12 mit einer ersten
Unwucht 10 und einer zweiten Unwuchtwelle 22 mit einer zweiten Unwucht 20. Die erste
Unwuchtwelle 12 und die zweite Unwuchtwelle 22 sind koaxial gelagert, wobei sich die
erste Unwuchtwelle 12 zumindest abschnittsweise innerhalb der zweiten Unwuchtwelle
22 befindet.
[0037] Die zweite Unwuchtwelle 22 ist als Hohlwelle ausgebildet. Die erste Unwuchtwelle
12 ist mittels eines ersten Unwuchtradiallagers 14 in der zweiten hohlen Unwuchtwelle
22 gelagert.
[0038] Auf der ersten Unwuchtwelle 12 ist die erste Unwucht 10 mit einer Welle-Nabe-Verbindung
13 angeordnet. Bei der Welle-Nabe-Verbindung 13 kann es sich um eine Passfeder-Verbindung
handeln. Die zweite Unwuchtwelle 22 umgibt die erste Unwucht 10, wobei die zweite
Unwucht 20 so auf oder in der Mantelfläche der zweiten Unwuchtwelle 22 angeordnet
ist, dass sie radial zur gemeinsamen Wellenachse 3 der koaxial angeordneten ersten
Unwuchtwelle 12 und zweiten Unwuchtwelle 22 nach außen versetzt angeordnet ist. Werden
beide Unwuchten 10, 20 in Drehung versetzt, umläuft die zweite Unwucht 20 so die erste
Unwucht 10.
[0039] Die zweite Unwuchtwelle 22 ist in einem Gehäuse 50 mit zweiten Unwuchtradiallagern
an beiden Enden der zweiten Unwuchtwelle 22 gelagert. Zweite Unwuchtradiallager 24
und erste Unwuchtradiallager 14 sind an den Endabschnitten der ersten Unwuchtwelle
12 und der zweiten Unwuchtwelle 22 angeordnet, wobei zwischen den beiden Endabschnitten
die beiden Unwuchten 10, 20 dazwischenliegend angeordnet sind. Das Gehäuse 50 umgibt
so die beiden Unwuchten 10, 20, welche sich im Inneren des Gehäuses 50 drehen können.
Das Gehäuse 50 kann die Unwuchten 10, 20 und zumindest abschnittsweise die Unwuchtwellen
12, 22 einhausen. Die Unwuchteinheiten 2 und das Gehäuse 50 bilden eine schwingende
Einheit, da sich von den Unwuchten erzeugte Schwingungen über die Unwuchtwellen 12,
22 auf das Gehäuse 50 übertragen.
[0040] Die Figuren 1 bis 3 zeigen außerdem jeweils eine Einspanneinrichtung 60 als ein Arbeitswerkzeug,
auf das Schwingungen mit den erfindungsgemäßen Schwingungserzeugern 100, 200 übertragen
werden können.
[0041] In den Figuren 1 und 2 sind die beiden Unwuchtwellen 12, 22 mit einer Kardanwelle
15 und einer beweglichen Hohlwelle 115 an einer Getriebeanordnung 30 angelenkt. Diese
beiden Auslenkwellen, die Kardanwelle 15 und die bewegliche Hohlwelle 115, sind koaxial
angeordnet. Dabei befindet sich die Kardanwelle 15 im Inneren der beweglichen Hohlwelle
115. Eine gemeinsame Wellenachse der Kardanwelle 15 und der beweglichen Hohlwelle
115 kann in einer Ruheposition des Schwingungserzeugers 100 parallel zur Wellenachse
3 der Unwuchtwellen 12, 22 sein.
[0042] Die Kardanwelle 15 ist mit einem ersten Kardangelenk 5 an der ersten Unwuchtwelle
12 angelenkt und mit einem zweiten Kardangelenk 5 an einer von einem Antrieb (nicht
gezeigt) drehend angetriebenen Getriebewelle 37 der Getriebeanordnung 30 angelenkt.
Ein Drehmoment der angetriebenen Getriebewelle 37 kann so über die Kardanwelle 15
auf die erste Unwuchtwelle 12 und die erste Unwucht 10 übertragen werden.
[0043] Die bewegliche Hohlwelle 115 kann beispielsweise als Metallbalgrohr ausgebildet sein.
Die bewegliche Hohlwelle 115 ist mit einer ersten Nabe 7 an der zweiten Unwuchtwelle
22 angeflanscht. Diese erste Nabe 7 kann daher als Unwuchtnabe der beweglichen Hohlwelle
115 bezeichnet werden. Am anderen Ende der beweglichen Hohlwelle 115 ist diese mit
einer zweiten Nabe 7 an einem Abtriebszahnradkranz 35 der Getriebeanordnung 30 angeflanscht.
Die zweite Nabe 7 kann daher als Zahnradnabe der beweglichen Hohlwelle 115 bezeichnet
werden. Die bewegliche Hohlwelle 115 ist für eine Drehmomentübertragung von einem
Abtriebszahnradkranz 35 der Getriebeanordnung 30 auf die zweite Unwuchtwelle 22 mittels
zweier Flansch-Naben 7 angeflanscht. Der Abtriebszahnradkranz 35 kann ferner mit einer
Zahnradkranzlagerung 39 auf der angetriebenen Getriebewelle 37 radial gelagert sein.
Mit der Getriebeanordnung 30 kann ein Drehmoment von der angetriebenen Getriebewelle
37 über einen Verstellmotor 40 auf den Abtriebszahnradkranz 35 und somit auch auf
die beweglichen Hohlwelle 115 und die zweite Unwuchtwelle 22 übertragen werden.
[0044] Werden die Unwuchteinheiten 2 und das Gehäuse 50 in Schwingungen versetzt, kann sich
sowohl die Kardanwelle 15 als auch die bewegliche Hohlwelle 115 in Schwingungsrichtung
bewegen und so Schwingungen aufnehmen beziehungsweise abfedern.
[0045] In Figur 1 ist eine Getriebeanordnung 30 gezeigt, welche ein Drehmoment eines Antriebs
(nicht gezeigt) auf drei Unwuchteinheiten 2 überträgt. Die Getriebeanordnung 30 weist
zwei Getriebestränge auf, welche beide von dem Antrieb angetrieben werden. Die beiden
Getriebestränge erstrecken sich von dem Verstellmotor 40 welcher zwei zueinander verstellbare
und feststellbare Zwischenzahnräder 32, 33 aufweist. Bei festgestellten Zwischenzahnräder
32, 33 kann ein Drehmoment vom Antrieb über den Verstellmotor 40 auf die Unwuchtwellen
12, 22 übertragen werden und bei nicht festgestellten Zwischenzahnräder 32, 33 kann
ein Winkelversatz zwischen den Unwuchten 10, 20 vom Verstellmotor 40 eingestellt oder
korrigiert werden.
[0046] Der erste Getriebestrang bildet ein Stirnradgetriebe aus mehreren ineinander eingreifenden
und von der angetrieben Getriebewelle 37 synchron angetriebenen Antriebsrädern 36..
An jedem dieser Antriebsräder 36 befindet sich axial eine Getriebewelle 41, die über
eines der Kardangelenke 5 mit jeweils einer Kardanwelle 15 drehstarr verbunden ist.
Eine der Getriebewellen 41 ist die angetriebene Getriebewelle 37.
[0047] Die Antriebsräder 36 des Stirnradgetriebes können denselben Umfang aufweisen, womit
die Getriebewellen 41 mit gleicher Drehzahl angetrieben werden und daher auch die
mit den Kardanwellen 15 angelenkten Unwuchtwellen 12 mit gleicher Drehzahl drehen,
das heißt rotieren.
[0048] Der zweite Getriebestrang weist zur Drehmomentübertragung vom Antrieb auf die zweiten
Unwuchten 20 mehrere Abtriebszahnradkränze 35 auf. Die Abtriebszahnradkränze 35 stehen
als Stirnradgetriebe miteinander in Eingriff und werden über die Zwischenzahnräder
32, 33 angetrieben.
[0049] Auch die Abtriebszahnradkränze 35 können den gleichen Umfang aufweisen und somit
mit gleicher Drehzahl angetrieben werden. Die Getriebewellen 41 des ersten Getriebestrangs
sind jeweils in den Abtriebszahnradkränzen 35 mittels eines Getriebewellenradiallagers
38 gelagert. Eine Getriebewelle 41 durchläuft so einen Abtriebszahnradkranz 35.
[0050] Der Verstellmotor 40 kann so ausgebildet sein, dass die beiden Zwischenzahnräder
32, 33 und somit auch die beiden Unwuchtwellen 12, 22 gleichläufig oder gegenläufig
vom Antrieb angetrieben werden.
[0051] Der Antrieb, der Verstellmotor 40 und/oder die Getriebeanordnung 30 können an einer
Baumaschine oder einem Bauwerkzeug (beide nicht gezeigt) befestigt sein. Durch die
bewegliche Anlenkung mit den Kardanwellen 15 und den beweglichen Hohlwellen 115 werden
Schwingungen der Unwuchteinheiten 2 und des Gehäuses 50 von den Auslenkwellen, den
Kardanwellen 15 und den beweglichen Hohlwellen 115, aufgenommen. Die von den Unwuchteinheiten
2 erzeugten Schwingungen werden so im Wesentlichen nicht auf die Getriebeanordnung
30 und den Antriebübertragen. Zur Befestigung der Getriebeanordnung 30 sind Halterungen
70 ansatzweise gezeigt, in denen die Getriebewellen 41 mit Getriebewellenradiallagern
38 gelagert sein können. Weitere Halterungen zum Befestigen der Getriebeanordnung
30, des Verstellmotors 40 und des Antriebs, beispielsweise an der nicht gezeigten
Baumaschine oder dem Bauwerkzeug, können außerdem vorgesehen sein.
[0052] Figuren 1 bis 3 zeigen jeweils eine Einspanneinrichtung 60, welche an dem schwingenden
Gehäuse 50 befestigt ist. Die Einspanneinrichtung 60 kann beispielsweise ein Spundwandelement
einspannen, um auf diese Schwingungen des Schwingungserzeugers 100, 200 zu übertragen.
[0053] Die in Figur 2 gezeigte Ausführungsform des Schwingungserzeugers 100 unterscheidet
sich von der in Figur 1 gezeigten Ausführungsform lediglich darin, dass vier Unwuchteinheiten
2 anstelle von drei Unwuchteinheiten 2 vorgesehen sind. Grundsätzlich kann der Schwingungserzeuger
100 mit einer beliebigen Anzahl an Unwuchteinheiten 2 ausgebildet sein.
[0054] Eine Vielzahl an Unwuchteinheiten 2 beschreibt jedoch in vorteilhafter Weise ein
Schwingungsredundanzkonzept zur Verstärkung der erzeugten Schwingungskräfte.
[0055] Die in Figur 2 gezeigte Ausführungsform unterscheidet sich daneben noch von der in
Figur 1 gezeigten Ausführungsform darin, dass der Verstellmotor 40 zentral angeordnet
ist, wobei das erste sowie das zweite Zwischenrad 32, 33 ein Drehmoment auf jeweils
gegenüberliegende Getriebestränge überträgt, welche ansonsten identisch zu den Getriebesträngen
in Figur 1 ausgebildet sein können.
[0056] Während in den Figuren 1 und 2 der Antrieb, der Verstellmotor 40 und die Getriebeanordnung
30 einseitig zu den Unwuchteinheiten 2 und dem Gehäuse 50 angeordnet sind, befindet
sich die Getriebeanordnung 30 in der in Figur 3 gezeigten Ausführungsform des Schwingungserzeugers
200 beidseitig der Unwuchteinheiten 2.
[0057] Während in den Ausführungsformen des Schwingungserzeugers 100 in den Figuren 1 und
2 die Unwuchtwellen 12, 22 einseitig an der Getriebeanordnung 30 angelenkt sind, sind
die Unwuchtwellen 12, 22 in Figur 3 von zwei gegenüberliegenden Seiten angelenkt.
[0058] In Figur 3 ist die erste Unwuchtwelle 12 mit einer ersten Kardanwelle 15 an einem
ersten Getriebestrang der Getriebeanordnung 30 angelenkt und die zweite Unwuchtwelle
22 ist mit einer zweiten Kardanwelle 225 an einem zweiten Getriebestrang der Getriebeanordnung
30 angelenkt.
[0059] Beide Kardanwellen 15, 225 weisen jeweils zwei Kardangelenke 5 auf. Die Kardanwellen
15, 225 können so als Doppelgelenkwelle ausgebildet sein. Die erste Kardanwelle 15
ist mit einem Kardangelenk 5 an der ersten Unwuchtwelle 12 angelenkt und mit einem
weiteren Kardangelenk 5 an einer Getriebewelle 41 des ersten Getriebestrangs angelenkt.
Die zweite Kardanwelle 225 ist mit einem Kardangelenk 5 an der zweiten Unwuchtwelle
22 und mit einem anderen Kardangelenk 5 an einer Getriebewelle 41 des zweiten Getriebestrangs
angelenkt.
[0060] Beide Getriebestränge weisen jeweils mehrere Antriebsräder 36 mit jeweils einer Getriebewelle
41 auf. Die Getriebewellen 41 sind in Getriebewellenradiallagern 38 einer Halterung
70 gelagert.
[0061] Die Unwuchtwellen 12, 22 der in Figur 3 gezeigten drei Unwuchteinheiten 2 können
synchron von der Getriebeanordnung 30 angetrieben werden. Zur Drehmomentübertragung
von einem Antrieb (nicht gezeigt) auf beide Getriebestränge ist eine Antriebswelle
242 vorgesehen, an der die beiden Zwischenzahnräder 32, 33 jeweils endseitig angeordnet
sind. Die Antriebswelle 242 ist mit Antriebswellenradiallagern 243 in der Halterung
70 gelagert. Die Halterung 70 kann an einer nicht gezeigten Baumaschine oder einem
Bauwerkzeug befestigt sein. Die Antriebswelle 242 oder eines der beiden Zwischenzahnräder
32, 33 kann von dem Antrieb drehend angetrieben werden.
[0062] Die Unwuchteinheiten 2 können so mittig zwischen den Getriebesträngen der Getriebeanordnung
30 schwingen, wobei die Kardanwellen 15, 225 die Schwingungen aufnehmen und im Wesentlichen
nicht auf die Getriebeanordnung 30 übertragen.
[0063] Mit den in Figur 1 bis 3 gezeigten Ausführungsformen des Schwingungserzeugers 100,
200 ist es veranschaulicht, dass kompakt angeordnete Paare von Unwuchten 10, 20 im
Schutz eines Gehäuses 50 von einer Getriebeanordnung 30 schwingungsentkoppelt schwingen
können.
[0064] Durch die kompakte Anordnung der Unwuchten in Unwuchteinheiten 2 und dem Unwuchtwellen-separaten
und beweglichen Anlenkungsprinzip ist es ermöglicht, sowohl ein- als auch zweiseitige
Getriebeanordnungen vorzusehen.
[0065] Durch die Schwingungsentkopplung wird die Getriebeanordnung 30 einerseits weniger
beansprucht und das durch das beschriebene Anordnungs- und Anlenkungsprinzip der Unwuchtwellen
12, 22 kann die Getriebeanordnung 30 variabel, insbesondere ein- oder zweiseitig,
ausgebildet sein.
1. Schwingungserzeuger (100, 200) mit
- einer ersten drehend antreibbaren Unwuchtwelle (12), auf der eine erste Unwucht
(10) angeordnet ist,
- einer zweiten drehend antreibbaren Unwuchtwelle (22), auf der eine zweite Unwucht
(20) angeordnet ist,
- einem Antrieb zum drehenden Antreiben der beiden Unwuchtwellen (12, 22) und
- einer Getriebeanordnung (30), welche zwischen dem Antrieb und den Unwuchtwellen
(12, 22) zur Übertragung eines Drehmoments des Antriebs auf die Unwuchtwellen (12,
22) angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
- dass zum Bilden einer Unwuchteinheit (2) die erste Unwuchtwelle (12) innerhalb der zweiten
Unwuchtwelle (22) drehbar gelagert ist,
- dass die zweite Unwucht (20) um die erste Unwucht (10) umlaufend angeordnet ist,
- dass zur Drehmomentübertragung zwischen der Getriebeanordnung (30) und der ersten Unwuchtwelle
(12) eine erste Auslenkwelle angeordnet ist und
- dass zur Drehmomentübertragung zwischen der Getriebeanordnung (30) und der zweiten Unwuchtwelle
(22) eine zweite Auslenkwelle angeordnet ist.
2. Schwingungserzeuger (100, 200) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens eine der Auslenkwellen eine Kardanwelle (15, 225) ist, welche mindestens
an einer Seite ein Kardangelenk (5) aufweist.
3. Schwingungserzeuger (100) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens eine der Auslenkwellen als eine bewegliche Hohlwelle (115) ausgebildet
ist.
4. Schwingungserzeuger (100) nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die bewegliche Hohlwelle (115) als ein Metallbalgrohr ausgebildet ist.
5. Schwingungserzeuger (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Getriebeanordnung (30) einseitig der Unwuchteinheit (2) vorgesehen ist.
6. Schwingungserzeuger (100, 200) nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Verstellmotor (40) zum Verstellen eines Winkelversatzes der Unwuchten (10. 20)
zueinander an der Getriebeanordnung (30) angeordnet ist.
7. Schwingungserzeuger (100, 200) nach einem der Ansprüche 1 bis 6
dadurch gekennzeichnet,
dass die zweite Unwuchtwelle (22) in einem Gehäuse (50) drehbar gelagert ist, welches
die erste Unwucht (10) und die zweite Unwucht (20) umgibt.
8. Schwingungserzeuger (100, 200) nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Einspanneinrichtung (60) zum Einspannen eines Verbauelements, insbesondere eines
Spundwandelements, an dem Gehäuse (50) befestigt ist.
9. Baumaschine oder Bauwerkzeug,
mit einem Schwingungserzeuger (100, 200) nach einem der Ansprüche 1 bis 8.
10. Baumaschine nach Anspruch 9,
mit einem Mast, der an einer Trägereinheit angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Schwingungserzeuger (100, 200) nach einem der Ansprüche 1 bis 7 an einem an dem
Mast geführten Schlitten angeordnet ist,
wobei die Getriebeanordnung (30) und der Antrieb des Schwingungserzeugers (100, 200)
an dem Schlitten befestigt sind.
11. Baumaschine nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Schwingungserzeuger (100, 200) an einem Mäkler geführt ist.
12. Verfahren zum Erzeugen von Schwingungen, bei dem
- ein Antrieb eine erste Unwuchtwelle (12), auf der eine erste Unwucht (10) angeordnet
ist, und eine zweite Unwuchtwelle (22), auf der eine zweite Unwucht (20) angeordnet
ist, drehend antreibt und
- eine Getriebeanordnung (30), welche zwischen dem Antrieb und den Unwuchtwellen (12,
22) angeordnet ist, ein Drehmoment des Antriebs auf die Unwuchtwellen (12, 22) überträgt,
dadurch gekennzeichnet,
- dass die zweite Unwucht (20) die erste Unwucht (10) umläuft,
- wobei die erste Unwuchtwelle (12) innerhalb der zweiten Unwuchtwelle (22) drehbar
gelagert ist,
- dass eine erste Auslenkwelle das Drehmoment des Antriebs von der Getriebeanordnung (30)
auf die erste Unwuchtwelle (12) überträgt und
- dass eine zweite Auslenkwelle das Drehmoment des Antriebs von der Getriebeanordnung (30)
auf die zweite Unwuchtwelle (22) überträgt.
13. Verfahren nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass die beiden Unwuchtwellen (12, 22) gegenläufig drehend angetrieben werden.
14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass die beiden Unwuchtwellen (12, 22) synchron angetrieben werden.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Versatz der Unwuchten (10, 20) in einer Startposition der Unwuchten (10, 20),
in der die Unwuchten (10, 20) gegenüberliegend angeordnet sind, korrigiert wird.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Schwingungserzeuger (100, 200) mit
- einer ersten drehend antreibbaren Unwuchtwelle (12), auf der eine erste Unwucht
(10) angeordnet ist, und
- einer zweiten drehend antreibbaren Unwuchtwelle (22), auf der eine zweite Unwucht
(20) angeordnet ist,
wobei zum Bilden einer Unwuchteinheit (2) die erste Unwuchtwelle (12) innerhalb der
zweiten Unwuchtwelle (22) drehbar gelagert ist und
wobei die zweite Unwucht (20) um die erste Unwucht (10) umlaufend angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein gemeinsamer Antrieb zum drehenden Antreiben der beiden Unwuchtwellen (12, 22)
vorgesehen ist,
- wobei eine Getriebeanordnung (30) zwischen dem gemeinsamen Antrieb und den Unwuchtwellen
(12, 22) zur Übertragung eines Drehmoments des gemeinsamen Antriebs auf die beiden
Unwuchtwellen (12, 22) angeordnet ist,
- wobei zur Drehmomentübertragung zwischen der Getriebeanordnung (30) und der ersten
Unwuchtwelle (12) eine erste Auslenkwelle als eine drehstarre, winkelbewegliche Kupplung
angeordnet ist und
- wobei zur Drehmomentübertragung zwischen der Getriebeanordnung (30) und der zweiten
Unwuchtwelle (22) eine zweite Auslenkwelle als eine drehstarre, winkelbewegliche Kupplung
angeordnet ist,
dass innerhalb eines Gehäuses (50) eine Vielzahl von Unwuchteinheiten (2) jeweils mit
einer ersten Unwuchtwelle (12) und einer zweiten Unwuchtwelle (22) angeordnet sind,
dass die Vielzahl von Unwuchteinheiten (2) gemeinsam von dem einen Antrieb über die Getriebeanordnung
(30) mittels jeweils einer ersten Auslenkwelle und einer zweiten Auslenkwelle antreibbar
sind und
dass eine Einspanneinrichtung (60) zum Einspannen eines Arbeitsmittels an dem Gehäuse
(50) befestigt ist.
2. Schwingungserzeuger (100, 200) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens eine der Auslenkwellen eine Kardanwelle (15, 225) ist, welche mindestens
an einer Seite ein Kardangelenk (5) aufweist.
3. Schwingungserzeuger (100) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens eine der Auslenkwellen als eine bewegliche Hohlwelle (115) ausgebildet
ist.
4. Schwingungserzeuger (100) nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die bewegliche Hohlwelle (115) als ein Metallbalgrohr ausgebildet ist.
5. Schwingungserzeuger (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Getriebeanordnung (30) einseitig der Unwuchteinheit (2) vorgesehen ist.
6. Schwingungserzeuger (100, 200) nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Verstellmotor (40) zum Verstellen eines Winkelversatzes der Unwuchten (10, 20)
zueinander an der Getriebeanordnung (30) angeordnet ist.
7. Schwingungserzeuger (100, 200) nach einem der Ansprüche 1 bis 6
dadurch gekennzeichnet,
dass die zweite Unwuchtwelle (22) in dem Gehäuse (50) drehbar gelagert ist, welches die
erste Unwucht (10) und die zweite Unwucht (20) umgibt.
8. Schwingungserzeuger (100, 200) nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Einspanneinrichtung (60) zum Einspannen eines Verbauelements, insbesondere eines
Spundwandelements, an dem Gehäuse (50) befestigt ist.
9. Baumaschine oder Bauwerkzeug,
mit einem Schwingungserzeuger (100, 200) nach einem der Ansprüche 1 bis 8.
10. Baumaschine nach Anspruch 9,
mit einem Mast, der an einer Trägereinheit angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Schwingungserzeuger (100, 200) nach einem der Ansprüche 1 bis 7 an einem an dem
Mast geführten Schlitten angeordnet ist,
wobei die Getriebeanordnung (30) und der Antrieb des Schwingungserzeugers (100, 200)
an dem Schlitten befestigt sind.
11. Baumaschine nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Schwingungserzeuger (100, 200) an einem Mäkler geführt ist.
12. Verfahren zum Erzeugen von Schwingungen, bei dem eine zweite Unwucht (20) eine erste
Unwucht (10) umläuft,
wobei eine erste Unwuchtwelle (12), auf der die erste Unwucht (10) angeordnet ist,
innerhalb einer zweiten Unwuchtwelle (22), auf der die zweite Unwucht (20) angeordnet
ist, drehbar gelagert ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein gemeinsamer Antrieb die erste Unwuchtwelle (12) und die zweite Unwuchtwelle (22)
drehend antreibt,
- wobei eine Getriebeanordnung (30), welche zwischen dem gemeinsamen Antrieb und den
Unwuchtwellen (12, 22) angeordnet ist, ein Drehmoment des gemeinsamen Antriebs auf
die beiden Unwuchtwellen (12, 22) überträgt,
- wobei eine erste Auslenkwelle als eine drehstarre, winkelbewegliche Kupplung das
Drehmoment des gemeinsamen Antriebs von der Getriebeanordnung (30) auf die erste Unwuchtwelle
(12) überträgt und
- wobei eine zweite Auslenkwelle als eine drehstarre, winkelbewegliche Kupplung das
Drehmoment des gemeinsamen Antriebs von der Getriebeanordnung (30) auf die zweite
Unwuchtwelle (22) überträgt,
dass innerhalb eines Gehäuses (50) eine Vielzahl von Unwuchteinheiten (2) jeweils mit
einer ersten Unwuchtwelle (12) und einer zweiten Unwuchtwelle (22) angeordnet sind,
dass die Vielzahl von Unwuchteinheiten (2) gemeinsam von dem einen Antrieb über die Getriebeanordnung
(30) mittels jeweils einer ersten Auslenkwelle und einer zweiten Auslenkwelle angetrieben
werden und
dass eine Einspanneinrichtung (60) zum Einspannen eines Arbeitsmittels an dem Gehäuse
(50) befestigt ist.
13. Verfahren nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass die beiden Unwuchtwellen (12, 22) gegenläufig drehend angetrieben werden.
14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass die beiden Unwuchtwellen (12, 22) synchron angetrieben werden.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Versatz der Unwuchten (10, 20) in einer Startposition der Unwuchten (10, 20),
in der die Unwuchten (10, 20) gegenüberliegend angeordnet sind, korrigiert wird.