GEBIET DER ERFINDUNG
[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Transportieren und
Befüllen von Säcken, vorzugsweise von Offensäcken, umfassend eine um eine Drehachse
rotierbare Füllvorrichtung mit mehreren, über den Umfang der Füllvorrichtung verteilten
Füllöffnungen, sowie umfassend einen Zubringer, mit welchem ein leerer Sack einer
Füllöffnung zuführbar ist, wobei der Zubringer zumindest eine Halteeinrichtung für
einen Sack umfasst, die normal zur Drehachse der Füllvorrichtung bewegbar ist.
STAND DER TECHNIK
[0002] Aus dem Stand der Technik sind verschiedene Vorrichtungen zum Transportieren und
Befüllen von Säcken bekannt. Diese Vorrichtungen kommen unter anderem auch beim Befüllen
von offenen Säcken, sogenannten Offensäcken, mit Schüttgut zum Einsatz. Zur Durchsatzsteigerung
sind solche Vorrichtungen oft rotierbar ausgeführt, wobei Fixiereinheiten, die zum
Befestigen der Säcke um die Füllöffnungen (etwa an einem Füllstutzen) oder unterhalb
der Füllöffnungen dienen, rotierbar um eine Drehsäule angeordnet sind. Leere Säcke
werden vom Zubringer zur Füllvorrichtung gefördert und von dieser übernommen. Nach
der Befestigung der Säcke an den Füllöffnungen mittels der Fixiereinheiten werden
die Säcke befüllt und durch Rotation der Füllvorrichtung weitertransportiert, bis
sie von der Füllvorrichtung durch eine Sackabnahmeeinrichtung wieder abgenommen werden.
[0003] Um eine getaktete Betriebsweise solcher Vorrichtungen, also z.B. ein Anhalten der
Füllvorrichtung zum Zubringen eines Sacks und/oder zum Abnehmen eines Sacks, zu vermeiden,
sind Zubringer bekannt, die sich abschnittsweise mit der Füllvorrichtung mitbewegen,
sodass die Füllvorrichtung eine konstante Drehgeschwindigkeit beibehalten kann.
[0004] Aus der
WO 2013/013731 A1 ist es bekannt, zum Zweck der Übergabe der leeren Säcke an die rotierbare Füllvorrichtung
eine Übergabeeinrichtung auf eine Geschwindigkeit zu beschleunigen, welche die Übergabe
der Säcke ermöglicht, ohne dass die Füllvorrichtung dabei abgebremst werden muss.
Die Übergabeeinrichtung weist zu diesem Zweck als Halteeinrichtung einen Greifarm
mit einer Greifeinheit auf, wobei der Greifarm einerseits um die Übergabeeinrichtung
umlaufend ausgebildet ist, um den Greifarm nach Übergabe eines Sacks an die Füllvorrichtung
wieder in die Ausgangsposition zu bringen, und der Greifarm andererseits eine Längsbewegung
ausführt, die wenigstens zeitweise an die Umfangsgeschwindigkeit der Umfangsbewegung
der Füllstutzen angepasst ist, um einen Sack an die sich kontinuierlich drehende Füllvorrichtung
zu übergeben.
[0005] Diese Vorrichtung weist jedoch den Nachteil auf, dass die Führung des Greifarms durch
die Kombination von umlaufender Bewegung und Längsbewegung komplex und verschleißanfällig
ist. Aufgrund der - in Bezug auf die rotatorische Bewegung der Füllvorrichtung - tangentialen
Bewegung der Übergabeeinrichtung erfordert diese auch einen erhöhten Platzbedarf am
Produktionsstandort.
AUFGABE DER ERFINDUNG
[0006] Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine einfachere Halteeinrichtung
zu schaffen, durch welche die Füllvorrichtung kontinuierlich mit konstanter Geschwindigkeit
betrieben werden kann und darüber hinaus mit geringem Platzbedarf auskommt.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0007] Ausgangspunkt ist eine Vorrichtung zum Transportieren und Befüllen von Säcken, vorzugsweise
von Offensäcken, umfassend eine um eine Drehachse rotierbare Füllvorrichtung mit mehreren,
über den Umfang der Füllvorrichtung verteilten Füllöffnungen, sowie umfassend einen
Zubringer, mit welchem ein leerer Sack einer Füllöffnung zuführbar ist, wobei der
Zubringer zumindest eine Halteeinrichtung für einen Sack umfasst, die normal zur Drehachse
der Füllvorrichtung bewegbar ist. Der Begriff "normal zur Drehachse" kann dabei grundsätzlich
sowohl eine Bewegungskomponente radial zur Drehachse als auch eine Bewegungskomponente
in Umfangsrichtung umfassen.
[0008] Die erfindungsgemäße Aufgabe wird dadurch gelöst, dass die Halteeinrichtung zwei
getrennte Halter aufweist, wobei die Halter jeweils entlang der selben offenen Bahnkurve
vorwärts und rückwärts bewegbar sind, wobei der erste Halter verfahrbar an der Füllvorrichtung
gelagert ist, während der zweite Halter verfahrbar an einer raumfesten Führung gelagert
ist.
[0009] Durch die Auftrennung der Halteeinrichtung in zwei voneinander getrennte Halter,
von denen nur der zweite getrennt von (z.B. außerhalb) der Füllvorrichtung geführt
werden muss, ist weniger Platz für diesen zweiten Halter erforderlich als für eine
Halteeinrichtung, die beide Halter umfasst. Zumindest zwei Halter sind deshalb notwendig,
damit diese einen leeren zusammengefalteten Sack von zwei Seiten erfassen und öffnen
können.
[0010] Durch die Trennung von erstem und zweitem Halter sind diese unabhängig voneinander
bewegbar und es können leichter Bahnkurven festgelegt werden, die mit anderen Teilen
der Füllvorrichtung, wie z.B. Füllstutzen, nicht kollidieren.
[0011] Der erste Halter bewegt sich auf einer vorgegebenen Bahnkurve vorwärts, um den leeren
Sack mit der gleichen Geschwindigkeit wie die Füllvorrichtung mit dieser mitzubewegen,
bis der Sack an der Füllvorrichtung befestigt ist. Dann löst sich der erste Halter
vom Sack und fährt auf der selben Bahnkurve zurück, um den nächsten leeren Sack zu
übernehmen. Der zweite Halter führt, in der Regel zeitgleich mit dem ersten Halter,
den gleichen Bewegungsablauf aus, bewegt sich also auf einer vorgegebenen Bahnkurve
vorwärts, um den leeren Sack mit der gleichen Geschwindigkeit wie die Füllvorrichtung
mit dieser mitzubewegen, bis der Sack an der Füllvorrichtung befestigt ist. Dann löst
sich der zweite Halter vom Sack und fährt auf der selben Bahnkurve zurück, um den
nächsten leeren Sack zu übernehmen. Da die Führung des ersten Halters an der Füllvorrichtung
vorgesehen ist, wird jedenfalls von dieser Führung kein Platz radial außerhalb der
Füllvorrichtung verbraucht.
[0012] Die Bahnkurve, welcher der jeweilige Halter folgt, ist offen, kann also beispielsweise
eine gerade oder gekrümmte Strecke sein. Dies unterscheidet sich von geschlossenen
Bahnkurven aus dem Stand der Technik, wo der Halter oder Greifer seine Bewegungsrichtung
nicht ändert, sondern entlang einer Kreisbahn oder einer anderen geschlossenen Kurve
immer in der gleichen Richtung umläuft. Dadurch, dass erfindungsgemäß Vorwärts- und
Rückwärtsbewegung des jeweiligen Halters entlang des selben Bahnkurvenabschnitts stattfindet,
wird im Gegensatz zu geschlossenen Bahnkurven Platz gespart, weil dort ein Bahnkurvenabschnitt
für das Mitführen des leeren Sacks und ein anderer Bahnkurvenabschnitt für das Rückführen
des Halters oder Greifers in die Ausgangslage benötigt wird, wobei der Bahnkurvenabschnitt
für das Rückführen des Halters in der Regel radial außerhalb des Bahnkurvenabschnitts
für das Mitführen des leeren Sacks liegt.
[0013] Erster und zweiter Halter können in einer Ausführungsvariante parallel zueinander
bewegbar sein. Ihre Bahnkurven verlaufen dann also parallel zueinander, die Halter
bzw. deren Führungen haben dann längs der Bahnkurven immer den gleichen Abstand. Denkbar
wäre aber auch, dass sich die Bahnkurven (im Sinne der von den Führungen der Halter
vorgegebenen Bahn) von ersten und zweitem Halter voneinander entfernen, etwa um das
Öffnen des leeren Sackes zu unterstützen.
[0014] In einer bevorzugten Ausführungsform ist der erste Halter innerhalb der Füllöffnungen
verfahrbar gelagert und der zweite Halter außerhalb der Füllöffnungen verfahrbar gelagert.
Dadurch kann der leere Sack am einfachsten so geöffnet werden, dass sich die Sacköffnung
unterhalb der Füllöffnung befindet. Durch die Führung des ersten Halters innerhalb
der Füllöffnungen ergibt sich eine entsprechende Platzersparnis außerhalb der Füllöffnungen,
sodass eine etwaige Einhausung der erfindungsgemäßen Vorrichtung kleiner gebaut werden
kann.
[0015] Der zweite Halter befindet sich bevorzugt zumindest teilweise radial innerhalb des
größten Durchmessers der Füllvorrichtung. Dabei befindet sich der zweite Halter in
all seinen möglichen Positionen immer zumindest teilweise radial innerhalb des größten
Durchmessers der Füllvorrichtung, und nie komplett außerhalb. Dadurch kann auf Höhe
des zweiten Halters in radialer Richtung - bezogen auf die Drehachse der Füllvorrichtung
- außerhalb der Füllvorrichtung Platz gespart werden. Die raumfeste Führung des zweiten
Halters kann hierbei radial außerhalb des größten Durchmessers der Füllvorrichtung
liegen. Diese Platzersparnis in radialer Richtung lässt sich noch erhöhen, wenn auch
die raumfeste Führung des zweiten Halters radial innerhalb des größten Durchmessers
der Füllvorrichtung angeordnet wird, somit auch der zweite Halter vollständig radial
innerhalb des größten Durchmessers der Füllvorrichtung angeordnet ist.
[0016] Eine besonders einfache und mit der Drehbewegung der Füllöffnungen kompatible Bahnkurve
ergibt sich, wenn die Bahnkurve des ersten und/oder des zweiten Halters ein Abschnitt
einer Kreisbahn, also ein Kreisbogen, ist. Die Krümmung des Abschnitts der Kreisbahn
ist dabei nach außen gerichtet. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass der Mittelpunkt
der Kreisbahn auf der Drehachse der Füllvorrichtung liegt. Die Kreisbahn der Bahnkurve
des ersten und/oder des zweiten Halters ist dann konzentrisch zur Drehachse der Füllvorrichtung.
[0017] Bevorzugt, weil nur außerhalb des leeren Sacks angreifend, können der erste und/oder
der zweite Halter jeweils ein Mittel zum Ansaugen umfassen. Damit können erster und
zweiter Halter von außen am leeren Sack angreifen, diesen ansaugen und öffnen. Ein
Eingreifen in das Innere des Sacks ist nicht notwendig.
[0018] Es kann vorgesehen sein, dass das Mittel zum Ansaugen des ersten und/oder des zweiten
Halters bezüglich des restlichen Halters radial zur Drehachse verfahrbar ist. Durch
das radiale Verfahren eines oder beider Mittel zum Ansaugen kann dann das Öffnen des
Sacks bewirkt werden. Das Mittel zum Ansaugen kann etwa durch eine oder mehrere Saugdüsen
verwirklicht sein.
[0019] Es kann auch vorgesehen sein, dass der erste und/oder der zweite Halter jeweils ein
Mittel zum Anheben eines Sacks aus einer Übergabeposition in eine Füllposition umfasst.
Wenn ein leerer Sack den beiden zusammenarbeitenden Haltern zugeführt wird, kann die
Übergabeposition, wo der Sack an die Halter übergeben wird, in einem Abstand unterhalb
der Füllöffnung, z.B. unterhalb des Füllstutzens, liegen. Um ein Befüllen ohne Verlust
zu ermöglichen, muss der leere Sack von den Haltern nach oben zur Füllöffnung, am
besten über die Füllöffnung hinaus, angehoben werden. Diese Mittel können z.B. Schwenkarme
sein, welche dann die eigentlichen Haltemittel, also etwa die Mittel zum Ansaugen,
anheben und dann wieder absenken können. Die Mittel zum Anheben können als Parallelogrammführung
ausgeführt sein.
[0020] Bei der Ausführung der Mittel zum Anheben als Parallelogrammführung ergibt sich für
die Mittel zum Ansaugen (oder ein anderes Mittel zum Halten des leeren Sacks) ebenfalls
eine Bewegung mit radialer Komponente.
[0021] Der Zubringer, mit welchem ein leerer Sack einer Füllöffnung zuführbar ist, kann
auch eine Schwenkeinrichtung umfassen, mit welcher ein leerer Sack aus einer Lagerposition,
insbesondere einer horizontalen Position, in eine Übergabeposition, insbesondere eine
senkrechte Position, zur Übergabe an die Halteeinrichtung verschwenkbar ist. Die Schwenkeinrichtung
steht nicht in direkter Verbindung mit der rotierenden Füllvorrichtung, sondern ist
raumfest radial außerhalb bzw. neben der Füllvorrichtung angeordnet. Die Schwenkeinrichtung
führt die leeren Säcke der Halteeinrichtung zu, diese übernimmt sie von der Schwenkeinrichtung.
Die Schwenkeinrichtung kann daher zwei Schwenkarme umfassen, die den gefalteten leeren
Sack an den Kanten ergreifen und von der waagrechten Lage auf einem Stapel, der sich
neben der Füllvorrichtung befindet, nach innen zur Füllvorrichtung hin und gleichzeitig
nach oben in Richtung der Halteeinrichtung in eine Übergabeposition anhebt. Die Schwenkachse
ist dabei vorzugsweise waagrecht angeordnet, insbesondere tangential zu einem gedachten
Kreis um die Drehachse der Füllvorrichtung.
[0022] Zum einfachen Fixieren der Säcke an den Füllöffnungen kann vorgesehen sein, dass
die Füllvorrichtung im Bereich der Füllöffnungen Fixiereinheiten aufweist, welche
ausgebildet sind, einen Sack nach Lösen der Halteeinrichtung an der Füllöffnung in
Füllposition halten. Diese Fixiereinheiten können beispielsweise an die Form der Füllöffnung,
insbesondere die Form eines Füllstutzens, angepasste Klammern sein, die den Sack von
außen gegen die Füllöffnung, insbesondere den Füllstutzen, pressen. Es können beispielsweise
ein oder zwei Paar Fixiereinheiten eingesetzt werden. Ein Paar kann zur Sackübergabe
verwendet werden und klemmt den Sack nur mittig der Füllvorrichtung, ein Paar hat
eine an den Füllstutzen angepasste Form und umschließt den Füllstutzen.
[0023] Zum Abnehmen eines gefüllten Sacks von einer Füllöffnung kann eine raumfest anordenbare
(also nicht auf der Füllvorrichtung mitrotierende) Sackabnahmeeinrichtung vorgesehen
sein, deren Greifmittel normal zur Drehachse der Füllvorrichtung verfahrbar, insbesondere
verschwenkbar sind, wobei die Greifmittel entlang der selben offenen Bahnkurve in
Umfangsrichtung (relativ zur Drehachse der Füllvorrichtung) vorwärts und rückwärts
bewegbar sind. Grundsätzlich umfasst das Bewegen normal zur Drehachse sowohl eine
Bewegungskomponente radial zur Drehachse als auch eine Bewegungskomponente in Umfangsrichtung,
also eine Bewegung längs und/oder tangential zu einem gedachten Kreis um die Drehachse.
Durch die Bewegung der Greifmittel in Umfangsrichtung vorwärts können die Greifmittel
der Drehung der Füllvorrichtung folgen, während sie den Sack greifen und diesen dann
abziehen und, z.B. auf einer weiteren Fördereinrichtung, absetzen. Um den nächsten
Sack greifen zu können, müssen die Greifmittel in Umfangsrichtung rückwärts bewegt
werden. Anschließend folgen sie wieder der Drehung der Fördervorrichtung, und so fort.
[0024] Die Bewegung der Greifmittel in Umfangsrichtung kann durch eine Führung, wie eine
Kulisse, vorgegeben sein, die Bahnkurve kann dann eine gerade oder gekrümmte Strecke,
insbesondere ein Kreisbogen, vorzugsweise ein zur Drehachse der Füllvorrichtung konzentrischer
Kreisbogen sein. Oder die Greifmittel können zwischen zwei Schwenkarmen mit Schwenkachsen
parallel zur Drehachse der Füllvorrichtung aufgehängt sein, um eine Bewegung in Umfangsrichtung
zu erzielen.
[0025] Die Greifmittel der Sackabnahmeeinrichtung können zusätzlich von oben nach unten
verfahrbar oder verschwenkbar sein, um einen gefüllten Sack nach unten von der Füllöffnung
abzuziehen.
[0026] Zum Verdichten des Schüttguts in den Säcken kann unterhalb jeder Füllöffnung eine
Rüttelplatte vorgesehen sein, die von der Füllöffnung gesehen nach außen geneigt ist,
sodass gefüllte Säcke auf der Rüttelplatte aufliegen. Eine derartige Rüttelplatte
kann nicht nur für die erfindungsgemäße Vorrichtung, sondern für jede Vorrichtung
zum Transportieren und Befüllen von Säcken, vorzugsweise von Offensäcken, umfassend
eine um eine Drehachse rotierbare Füllvorrichtung mit mehreren, über den Umfang der
Füllvorrichtung verteilten Füllöffnungen verwendet werden.
[0027] Insbesondere kann in einem Endabschnitt der Rüttelplatte, welcher von der Füllöffnung
entfernt ist, eine zur Füllöffnung hin verschwenkbare Klappe vorgesehen sein, um einen
gefüllten Sack im Bodenbereich zu unterstützen. Diese Klappe dient zur Entlastung
des Sackmaterials und bedingt dadurch eine Ausbauchung des Sackes, wodurch wiederum
eine bessere Befüllung und damit eine Senkung des Füllgrades gegeben sind. Ein oder
mehrere Stöße der Klappe auf den Boden des Sacks beim Hochklappen können ebenfalls
zur Verdichtung des Schüttguts im Sack beitragen.
[0028] Das Verfahren zum Transportieren und Befüllen von Säcken, vorzugsweise von Offensäcken,
mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung geht davon aus, dass die Füllvorrichtung mit
mehreren, über den Umfang der Füllvorrichtung verteilten Füllöffnungen mit konstanter
Geschwindigkeit rotiert, wobei ein Zubringer einen leeren Sack einer Füllöffnung zuführt,
wobei der Zubringer zumindest eine Halteeinrichtung für einen Sack umfasst, die normal
zur Drehachse der Füllvorrichtung bewegbar ist. Dabei ist vorgesehen, dass zwei getrennte
Halter der Halteeinrichtung gemeinsam einen leeren Sack an einer Übergabeposition
übernehmen, die Halter jeweils entlang der offenen Bahnkurve synchron vorwärts bewegt
werden, während der Sack an der Füllvorrichtung befestigt wird, die Halter den Sack
freigegen und anschließend die Halter jeweils entlang der selben offenen Bahnkurve,
insbesondere synchron, rückwärts in die Übergabeposition bewegt werden, um erneut
einen leeren Sack zu übernehmen.
[0029] Unter synchroner Bewegung wird hier verstanden, dass sich erster und zweiter Halter
mit der gleichen Winkelgeschwindigkeit bewegen und radial miteinander fluchten. Die
Vorwärtsbewegung sollte am besten synchron erfolgen, weil sonst der Sack, genauer
seine Öffnung, keine definierte Position aufweist. Es wäre auch eine nicht synchrone
Vorwärtsbewegung (und damit eine Relativbewegung der z.B. Mittel zum Ansaugen in Umfangsrichtung)
denkbar, vorzugsweise während der kurzen Zeit des Sacköffnens, um die Sacköffnung
zu erleichtern, etwa wenn die Säcke elektrostatisch aufgeladen sind. Auch die Rückwärtsbewegung
der Halter wird in der Regel synchron sein, müssen doch die Halter zum gleichen Zeitpunkt
wieder in der Übergabeposition sein.
KURZE BESCHREIBUNG DER FIGUREN
[0030] Die Erfindung wird nun anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert. Die Zeichnungen
sind beispielhaft und sollen den Erfindungsgedanken zwar darlegen, ihn aber keinesfalls
einengen oder gar abschließend wiedergeben.
[0031] Dabei zeigt:
- Fig. 1
- eine Überblicksansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung in perspektivischer Darstellung
von oben,
- Fig. 2
- die Vorrichtung beim Aufnehmen eines Sacks in perspektivischer Darstellung,
- Fig. 3
- die Vorrichtung beim Aufnehmen eines Sacks im Grundriss,
- Fig. 4
- die Vorrichtung beim Aufnehmen eines Sacks in Seitenansicht,
- Fig. 5
- die Vorrichtung nach dem Hochschwenken eines Sacks in perspektivischer Darstellung,
- Fig. 6
- die Vorrichtung nach dem Hochschwenken eines Sacks im Grundriss,
- Fig. 7
- die Vorrichtung nach dem Hochschwenken eines Sacks in Seitenansicht,
- Fig. 8
- die Vorrichtung beim Aufstecken eines Sacks auf die Füllöffnung in perspektivischer
Darstellung,
- Fig. 9
- die Vorrichtung beim Aufstecken eines Sacks auf die Füllöffnung im Grundriss,
- Fig. 10
- die Vorrichtung beim Aufstecken eines Sacks auf die Füllöffnung in Seitenansicht,
- Fig. 11
- die Vorrichtung beim Füllen eines Sacks in perspektivischer Darstellung,
- Fig. 12
- die Vorrichtung beim Füllen eines Sacks im Grundriss,
- Fig. 13
- die Vorrichtung beim Füllen eines Sacks in Seitenansicht,
- Fig. 14
- die Vorrichtung beim Einfahren der Sackabnahmeeinrichtung in perspektivischer Darstellung,
- Fig. 15
- die Vorrichtung beim Einfahren der Sackabnahmeeinrichtung im Grundriss,
- Fig. 16
- die Vorrichtung beim Einfahren der Sackabnahmeeinrichtung in Seitenansicht,
- Fig. 17
- die Vorrichtung vor dem Abziehen des gefüllten Sacks in perspektivischer Darstellung,
- Fig. 18
- die Vorrichtung vor dem Abziehen des gefüllten Sacks im Grundriss,
- Fig. 19
- die Vorrichtung vor dem Abziehen des gefüllten Sacks in Seitenansicht,
- Fig. 20
- die Vorrichtung nach dem Rückschwenken der Sackabnahmeeinrichtung in perspektivischer
Darstellung,
- Fig. 21
- die Vorrichtung nach dem Rückschwenken der Sackabnahmeeinrichtung im Grundriss,
- Fig. 22
- die Vorrichtung nach dem Rückschwenken der Sackabnahmeeinrichtung in Seitenansicht,
- Fig. 23
- die Vorrichtung mit montierter Führung des zweiten Halters in perspektivischer Darstellung,
- Fig. 24
- die vollständige Darstellung der Halter gemäß Fig. 8,
- Fig. 25
- die vollständige Darstellung der Halter gemäß Fig. 9.
WEGE ZUR AUSFÜHRUNG DER ERFINDUNG
[0032] Fig. 1 zeigt eine Überblicksansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Transport
eines Sacks 1. Die Vorrichtung umfasst eine Füllvorrichtung 2, deren Füllöffnungen
durch Füllstutzen 3 gebildet werden. Oberhalb jedes Füllstutzens 3 ist ein Fülltrichter
4 angeordnet, der von einer nicht dargestellten Einrichtung mit Schüttgut beaufschlagt
wird. Die Vorrichtung umfasst weiters einen Zubringer, der sich hier aus einer Halteeinrichtung
5 und einer Schwenkeinrichtung 6 zusammensetzt. Auch umfasst die Vorrichtung eine
Sackabnahmeeinrichtung 7 zum Abnehmen eines gefüllten Sacks von der Füllöffnung der
Füllstutzen 3. Unter jeder Füllöffnung bzw. unter jedem Füllstutzen 3 ist eine nach
unten außen schräg angeordnete Rüttelplatte 8 vorgesehen, auf der die gefüllten Säcke
1 aufliegen. Durch das Rütteln der Rüttelplatte 8 wird das Schüttgut innerhalb des
Sacks 1 verdichtet. Zusätzlich könnte ein Verdichten auch durch eine Klappe 24 vorgesehen
sein, die am unteren Ende der Rüttelplatte 8 angeordnet und zur Füllöffnung hin verschwenkbar
ist. In Fig. 1 ist die Klappe 24 nach unten geklappt, sie kann sich z.B. in der selben
Ebene wie die Rüttelplatte 8 befinden. Diese Klappe 24 dient im nach oben geklappten
Zustand, wo sie z.B. etwa normal auf die Rüttelplatte 8 steht, aber jedenfalls zur
Entlastung des Sackmaterials des gefüllten Sacks 1.
[0033] Die Füllvorrichtung 2 weist eine im Betriebszustand senkrecht angeordnete Drehsäule
9 auf, die um eine Drehachse 10 rotierbar ist. Die Füllvorrichtung 2 dreht sich hier
mit konstanter Geschwindigkeit gegen den Uhrzeigersinn. Selbstverständlich kann die
Füllvorrichtung 2 bei entsprechend gespiegelter Anordnung der erfindungsgenäßen Vorrichtung
auch im Uhrzeigersinn bewegt werden. Mit an der Füllvorrichtung 2 beweglich gelagerten
Klammern 11, die an die Form des Füllstutzens 3 angepasst sind, können die Säcke 1
am Füllstutzen 3 durch Klemmung fixiert werden. Der hier kreisscheibenförmig ausgebildete
Träger 16 der Füllvorrichtung 2 trägt einerseits die oberhalb des Trägers 16 befindlichen
Fülltrichter 4 und die unterhalb des Trägers 16 angeordneten Füllstutzen 3. Der Durchmesser
des Trägers 16 bildet damit in diesem Beispiel den größten Durchmesser der Füllvorrichtung
2.
[0034] Von der Halteeinrichtung 5 ist in Fig. 1 der erste Halter 12, der verfahrbar an der
Füllvorrichtung 2 gelagert ist, durch den Füllstutzen 3 großteils verdeckt. Nur der
zweite Halter 13 ist erkennbar, der verfahrbar an einer raumfesten Führung gelagert
ist. Die raumfeste Führung 14 ist hier als gekrümmte Führungsschiene ausgebildet,
und ist in dem Sinn raumfest, dass sie nicht an der Füllvorrichtung 2 befestigt ist
und somit nicht mit der Füllvorrichtung 2 mitrotiert. Die Führung 14 kann z.B. an
einem Gehäuse befestigt sein, das die erfindungsgemäße Vorrichtung umgibt.
[0035] Die Fig. 2-4 zeigen die erfindungsgemäße Vorrichtung aus Fig. 1 beim Aufnehmen eines
Sacks 1 durch die Schwenkeinrichtung 6. Diese ist um eine Schwenkachse verschwenkbar,
die horizontal und tangential zu einem gedachten Kreis um die Drehachse 10 der Drehsäule
9 verläuft. Zwei Schwenkarme sind starr miteinander verbunden und tragen an ihren
Enden Greifer, mit welchen ein leerer Sack 1 in einer hier horizontalen Lagerposition
ergriffen werden kann.
[0036] Der zweite Halter 13 befindet sich, in Drehrichtung der Füllvorrichtung 2 gesehen,
zu diesem Zeitpunkt ganz am Anfang der Führung 14 und kann bereits jetzt in radialer
Richtung mit einer Füllöffnung 15 fluchten. Zum Zeitpunkt der Schwenkbewegung der
Schwenkeinrichtung 6 müssen sich die Halter 12, 13 noch nicht zwangsläufig am Anfang
der Führung 14 befinden. Die Schwenkeinrichtung 6 kann, bei vertikaler Position des
Sacks 1 (siehe Fig. 5-7), auch auf die zurückeilenden Halter 12, 13 warten. Auch ein
Fluchten mit der Füllöffnung muss noch nicht gegeben sein, dieses ist erst nach dem
Öffnen des Sacks 1, nämlich während des Aufsteckens des Sacks 1, erforderlich.
[0037] In Fig. 4 ist der Aufbau von erstem Halter 12 und zweitem Halter 13 erkennbar. Um
die Details der Halter 12, 13 besser zu erkennen, wird nur ein Teil des Trägers 16
links von der Drehsäule dargestellt. Der erste Halter 12 weist zwei Paar Schwenkarme
17 auf, zwischen denen ein Mittel zum Ansaugen, hier eine Saugdüse 19, gehalten ist.
Die Schwenkarme 17 sind an einer Seite an der Saugdüse 19 angelenkt, an der anderen
Seite an einem drehbaren Arm 26 (siehe Fig. 24, 25), der drehbar an der Drehsäule
9 gelagert ist. Somit bewegt sich der erste Halter 12 im Raum längs eines Kreisbogens.
Durch die Schwenkarme 17, die als Parallelogrammführung ausgebildet ist, kann die
Saugdüse 19 parallel zur Drehachse 10 angehoben oder abgesenkt werden. Die Saugdüse
19 ist zusätzlich, hier mittels eines Kolbens 18, relativ zu den Schwenkarmen 17 radial
verschieblich gelagert. Der zweite Halter 13 weist ebenfalls zwei Paar Schwenkarme
17 auf, zwischen denen ein Mittel zum Ansaugen, hier eine Saugdüse 19, gehalten ist.
Die Schwenkarme 17 sind an einer Seite an der Saugdüse 19 angelenkt, an der anderen
Seite an einem Führungsteil, der in der Führungsschiene der Führung 14 verschieblich
ist. Die Schwenkarme 17 verwirklichen auch hier eine Parallelogrammführung. Die Führungsschiene
hat hier die Form eines Kreisbogens, der zur Drehachse 10 konzentrisch ist. Durch
die Schwenkarme 17 kann die Saugdüse 19 parallel zur Drehachse 10 angehoben oder abgesenkt
werden. Die Saugdüse 19 ist hier nicht radial verschieblich gelagert.
[0038] Die Halter 12, 13 bzw. deren Saugdüsen 19 befinden sich in den Fig. 2-4 in der Übergabeposition,
wo ein leerer Sack 1 von der Schwenkeinrichtung 6 übernommen werden kann.
[0039] Die Bahnkurven der Halter 12, 13 sind als zur Drehachse 10 konzentrische Kreisbögen
ausgebildet und verlaufen daher parallel zueinander. Die Bahnkurve des ersten Halters
12, genauer die Bahnkurve der Lagerung der Schwenkarme 17, verläuft innerhalb der
Füllöffnungen 15, die Bahnkurve des zweiten Halters 13, genauer die durch die Führung
14 festgelegte Bahnkurve, verläuft außerhalb der Füllöffnungen 15. Die Führung 14
des zweiten Halters 13 ist radial außerhalb des Trägers 16 angeordnet, der zweite
Halter 13 liegt stets teilweise radial innerhalb und teilweise radial außerhalb des
Trägers 16 bzw. des größten Durchmessers der Füllvorrichtung 2.
[0040] Die Halter 12, 13 werden, wie noch beschrieben wird, getaktet um die Drehachse 10
bewegt, nämlich immer ein Stück um die Drehachse 10 in eine Richtung rotiert und anschließend
ein Stück in die andere Richtung und dann wieder ein Stück in die eine Richtung, und
so weiter, während die Füllvorrichtung 2 mit konstanter Geschwindigkeit kontinuierlich
um die Drehachse 10 rotiert, also weder die Drehrichtung noch die Drehgeschwindigkeit
ändert.
[0041] Die Fig. 5-7 zeigen die erfindungsgemäße Vorrichtung aus Fig. 1 nach dem Hochschwenken
eines Sacks 1 durch die Schwenkeinrichtung 6. Die zwei Schwenkarme der Schwenkeinrichtung
6 haben den leeren Sack 1 aus der horizontalen Lagerposition in eine hier senkrechte
Übergabeposition verschwenkt. Dabei ragen die Schwenkarme der Schwenkeinrichtung 6
radial bis zum äußeren Ende des Füllstutzens 3 in die Füllvorrichtung 2. Der Sack
1 liegt mit seiner von der Drehsäule 9 abgewandten Wand an der Saugdüse 19 des zweiten
Halters 13 an. Der Kolben 18 des ersten Halters 12, welcher Kolben 18 die Saugdüse
19 trägt, wird radial nach außen verschoben, bis auch diese Saugdüse 19 am Sack 1
anliegt, und zwar an seiner der Drehsäule 9 zugewandten Wand. Nun kann der Sack 1
mittels der Saugdüsen 19 gehalten und die Greifer der Schwenkeinrichtung 6 können
gelöst werden. Die Schwenkeinrichtung 6 wird wieder zurückgeschwenkt und kann mit
den Greifern den nächsten Sack 1 aufnehmen.
[0042] Die Fig. 8-10 zeigen die erfindungsgemäße Vorrichtung aus Fig. 1 beim Aufstecken
des Sacks 1 auf die Füllöffnung des Füllstutzens 3. Dazu muss zuerst der Sack 1 durch
die Halter 12, 13 geöffnet werden. Dies geschieht hier dadurch, dass der Kolben 18
des ersten Halters 12 wieder radial nach innen verfahren wird und die angesaugte,
der Drehsäule 9 zugewandten Wand des Sacks 1 wird radial nach innen gezogen. Die Schwenkarme
17 der Halter 12, 13 können dann angehoben werden, sodass der Sack außen auf den Füllstutzen
3 aufgeschoben wird. Dann wird der Sack 1 durch ein Klemmenpaar, das nur mittig am
Füllstutzen 3 angreift, gegen den Füllstutzen 3 gedrückt und damit von den Haltern
12, 13 übernommen. Nach dem die Schwenkarme 17 abgesenkt worden sind, werden die Klammern
11 am Füllstutzen 3 angelegt, sodass dieser ganz von den Klammern 11 umschlossen ist,
und dadurch der Sack 1 an Füllstutzen 3 befestigt.
[0043] Während dieser Vorgänge - Öffnen und Aufstecken des Sacks 1 - bewegt sich der zweite
Halter 13 längs der Führung 14 synchron mit der Füllvorrichtung 2 mit, hat also die
gleiche Winkelgeschwindigkeit in Bezug zur Drehachse 10 der Drehsäule 9 wie die Füllvorrichtung
2. Auch der erste Halter 12 wird synchron mit der Füllvorrichtung 2 mitbewegt, hat
also die gleiche Winkelgeschwindigkeit in Bezug zur Drehachse 10 der Drehsäule 9.
Statt dem um die Drehachse 10 drehbaren Arm 26 (siehe Fig. 24 und 25) des ersten Halters
12, etwa mittels eines an der Drehsäule 9 montierten Zahnrads, könnte auch eine Schiene
oder Kulisse fest an der Füllvorrichtung 2, z.B. am Träger 16, vorgesehen sein. Der
erste Halter 12 könnte dann beim Öffnen und Aufstecken des Sacks 1 relativ zur Füllvorrichtung
fest stehen und erst danach gegen die Drehrichtung längs z.B. der Schiene oder Kulisse
wieder zurückverfahren werden, um den nächsten Sack 1 aufzunehmen.
[0044] Der erste Halter 12 wird nach dem Befestigen des Sacks 1 durch die Klammern 1 am
Füllstutzen 3 wieder durch eine Drehbewegung des Arms 26 in die Übergabeposition gemäß
den Fig. 2-7 zurückverfahren. Der zweite Halter 13 wird nach dem Befestigen des Sacks
1 durch die Klammern 1 am Füllstutzen 3 wieder längs der Führung 14 in die Übergabeposition
gemäß den Fig. 2-7 zurückverfahren.
[0045] Die Fig. 11-13 zeigen die erfindungsgemäße Vorrichtung aus Fig. 1 beim Füllen eines
Sacks 1. Die Halter 12, 13 wurden in diesen Darstellungen weggelassen. Man erkennt
dadurch die Klammern 11 besser, welche den Sack 1 am Füllstutzen 3 fixieren. Schüttgut
wird nun, insbesondere in einer durch Messung, wie Wägung, vorbestimmten Menge, in
den Fülltrichter 4 gefüllt und gelangt durch den Füllstutzen 3 in den Sack 1. Der
Sack 1 liegt nun auf der schrägen Rüttelplatte 8 auf, wodurch das Schüttgut im Sack
1 verdichtet wird. Am unteren Ende der Rüttelplatte 8 ist hier eine Klappe 24 vorgesehen,
um den gefüllten Sack 1 im Bodenbereich zu unterstützen. Die Klappe 24 befindet sich
im nach oben geklappten Zustand.
[0046] Die Fig. 14-16 zeigen die erfindungsgemäße Vorrichtung aus Fig. 1 beim Einfahren
der Sackabnahmeeinrichtung 7 in Richtung zur Füllvorrichtung 2. Sobald die Säcke 1
vollständig gefüllt und das Schüttgut verdichtet ist, kann der Sack 1 von der Füllvorrichtung
2 abgenommen werden. Zu diesem Zweck sollten sich die entsprechenden Greifmittel 23
der Sackabnahmeeinrichtung 7 ebenfalls mit der Füllvorrichtung 2 mitbewegen. Es ist
dazu eine raumfeste Führung 20 vorgesehen, die bei dieser Ausführungsvariante kreisbogenförmig
und konzentrisch zur Drehachse 10 ausgebildet ist, sodass die Greifmittel 23 längs
eines Kreisbogens mit der Füllvorrichtung 2 mitgeführt werden können. Um den gefüllten
Sack nach unten und nach außen vom Füllstutzen 3 abnehmen zu können, sind die Greifmittel
23 auf zwei Paar - relativ zur Führung 20 und zu den Greifmitteln 23 - verschwenkbaren
Armen 21, 22 unter Verwirklichung einer Parallelogrammführung gelagert.
[0047] In den Fig. 14-16 befinden sich die Greifmittel 23 - in Drehrichtung der Füllvorrichtung
2 gesehen - am Anfang des durch die Führung 20 definierten Kreisbogens. Die Greifmittel
23 werden nun nach innen und oben in die Füllvorrichtung 2 eingeschwenkt, sodass die
Greifmittel 23 den Sack 1 greifen können. Die Greifmittel 23 werden dabei längs der
Führung 20 mit der gleichen Geschwindigkeit mit der Füllvorrichtung 2 mitbewegt.
[0048] Die Fig. 17-19 zeigen die erfindungsgemäße Vorrichtung aus Fig. 1 vor dem Abziehen
des gefüllten Sacks 1 von der Füllvorrichtung 2 durch die Sackabnahmeeinrichtung 7.
Die Klappe 24 ist hier bereits nach unten geklappt. Bis die Greifmittel 23 das Ende
der Führung 20 erreicht haben, haben die Greifmittel 23 den Sack 1 ergriffen. Nachdem
die Greifmittel 23 den Sack ergriffen haben, öffnen die Klammern 11 und der Sack 1
wird abgesetzt. Bereits gleichzeitig dazu oder auch erst danach schwenken die Arme
21, 22 nach außen und unten.
[0049] Die Fig. 20-22 zeigen die erfindungsgemäße Vorrichtung aus Fig. 1 nach dem Rückschwenken
der Sackabnahmeeinrichtung 7 weg von der Füllvorrichtung 2. Der Sack 1 wird noch von
den Greifmitteln 23 gehalten und kann beispielsweise auf einem unterhalb der Sackabnahmeeinrichtung
7 angeordnetem Förderband durch Lösen der Greifmittel 23 abgestellt und abtransportiert
werden. Bevor und während der Sack 1 abgestellt wird, wird dieser im Kopfraum des
Sacks 1 für eine ordnungsgemäße Übergabe mittels der Greifmittel 23 gespreizt.
[0050] Fig. 23 zeigt ein Beispiel, wie die raumfeste Führung 14 des zweiten Halters 13 ausgeführt
sein kann. Dabei sind die Längsenden der Führungsschiene der Führung 14 an raumfesten
Stehern 25 montiert. Diese Steher 25 müssen nicht eigens für die Führung 14 vorgesehen
sein, es können bestehende Steher 25 verwendet werden, die etwa Teil eines Gehäuses
sind, das die erfindungsgemäße Vorrichtung umgibt.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0051]
- 1
- Sack
- 2
- Füllvorrichtung
- 3
- Füllstutzen
- 4
- Fülltrichter
- 5
- Halteeinrichtung
- 6
- Schwenkeinrichtung
- 7
- Sackabnahmeeinrichtung
- 8
- Rüttelplatte
- 9
- Drehsäule
- 10
- Drehachse
- 11
- Klammer
- 12
- erster Halter
- 13
- zweiter Halter
- 14
- Führung für den zweiten Halter 13
- 15
- Füllöffnung
- 16
- Träger
- 17
- Schwenkarme
- 18
- Kolben
- 19
- Saugdüse (Mittel zum Ansaugen)
- 20
- Führung für die Absackvorrichtung 7
- 21
- Arm
- 22
- Arm
- 23
- Greifmittel
- 24
- Klappe
- 25
- Steher
- 26
- drehbarer Arm
1. Vorrichtung zum Transportieren und Befüllen von Säcken (1), vorzugsweise von Offensäcken,
umfassend eine um eine Drehachse (10) rotierbare Füllvorrichtung (2) mit mehreren,
über den Umfang der Füllvorrichtung verteilten Füllöffnungen (15), sowie umfassend
einen Zubringer, mit welchem ein leerer Sack einer Füllöffnung zuführbar ist, wobei
der Zubringer zumindest eine Halteeinrichtung (5) für einen Sack (1) umfasst, die
normal zur Drehachse (10) der Füllvorrichtung (2) bewegbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Halteeinrichtung (5) zwei getrennte Halter (12, 13) aufweist, wobei die Halter
jeweils entlang der selben offenen Bahnkurve vorwärts und rückwärts bewegbar sind,
wobei der erste Halter (12) verfahrbar an der Füllvorrichtung (2) gelagert ist, während
der zweite Halter (13) verfahrbar an einer raumfesten Führung (14) gelagert ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass erster und zweiter Halter (12, 13) parallel zueinander bewegbar sind.
3. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Halter (12) innerhalb der Füllöffnungen (15) verfahrbar gelagert und der
zweite Halter (13) außerhalb der Füllöffnungen (15) verfahrbar gelagert ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich der zweite Halter (13) zumindest teilweise radial innerhalb des größten Durchmessers
der Füllvorrichtung (2) befindet.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bahnkurve des ersten und/oder des zweiten Halters (12, 13) ein Abschnitt einer
Kreisbahn ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Mittelpunkt der Kreisbahn auf der Drehachse (10) der Füllvorrichtung (2) liegt.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der erste und/oder der zweite Halter (12, 13) jeweils ein Mittel (19) zum Ansaugen
umfasst.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel (19) zum Ansaugen des ersten und/oder des zweiten Halters (12, 13) bezüglich
des restlichen Halters radial zur Drehachse (10) verfahrbar ist.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der erste und/oder der zweite Halter (12, 13) jeweils ein Mittel zum Anheben eines
Sacks (1) aus einer Übergabeposition in eine Füllposition umfasst.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Zubringer eine Schwenkeinrichtung (6) umfasst, mit welcher ein leerer Sack (1)
aus einer Lagerposition, insbesondere einer horizontalen Position, in eine Übergabeposition,
insbesondere eine senkrechte Position, zur Übergabe an die Halteeinrichtung (5) verschwenkbar
ist.
11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zum Abnehmen eines gefüllten Sacks (1) von einer Füllöffnung (15) eine raumfest anordenbare
Sackabnahmeeinrichtung (7) vorgesehen ist, deren Greifmittel (23) normal zur Drehachse
(10) der Füllvorrichtung (2) verfahrbar, insbesondere verschwenkbar sind, wobei die
Greifmittel (23) entlang der selben offenen Bahnkurve in Umfangsrichtung vorwärts
und rückwärts bewegbar sind.
12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zum Verdichten des Schüttguts in den Säcken (1) unterhalb jeder Füllöffnung (15)
eine Rüttelplatte (8) vorgesehen ist, die von der Füllöffnung gesehen nach außen geneigt
ist, sodass gefüllte Säcke (1) auf der Rüttelplatte (8) aufliegen.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass in einem Endabschnitt der Rüttelplatte (8), welcher von der Füllöffnung (15) entfernt
ist, eine zur Füllöffnung hin verschwenkbare Klappe vorgesehen ist, um einen gefüllten
Sack (1) im Bodenbereich zu unterstützen.
14. Verfahren zum Transportieren und Befüllen von Säcken (1), vorzugsweise von Offensäcken,
mit einer Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 13, wobei die Füllvorrichtung
(2) mit mehreren, über den Umfang der Füllvorrichtung verteilten Füllöffnungen (15)
mit konstanter Geschwindigkeit rotiert, wobei ein Zubringer einen leeren Sack (1)
einer Füllöffnung (15) zuführt, wobei der Zubringer zumindest eine Halteeinrichtung
(5) für einen Sack umfasst, die normal zur Drehachse (10) der Füllvorrichtung (2)
bewegbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass zwei getrennte Halter (12, 13) der Halteeinrichtung gemeinsam einen leeren Sack (1)
an einer Übergabeposition übernehmen, die Halter (12, 13) jeweils entlang der offenen
Bahnkurve synchron vorwärts bewegt werden, während der Sack (1) an der Füllvorrichtung
(2) befestigt wird, die Halter (12, 13) den Sack (1) freigegen und anschließend die
Halter (12, 13) jeweils entlang der selben offenen Bahnkurve, vorzugsweise synchron,
rückwärts in die Übergabeposition bewegt werden.