[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verwirbeln mehrerer Einzelfäden eines
Verbundfadens gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Bei der Herstellung von mehrfarbigen Teppichgarnen werden üblicherweise mehrere unterschiedlich
eingefärbte Einzelfäden in einem Schmelzspinnprozess erzeugt und zu einem Verbundfaden
zusammengeführt. Hierbei werden die Einzelfäden des Verbundfadens vor einer gemeinsamen
Kräuselung separat voneinander verwirbelt. Hierzu wird eine gattungsgemäße Vorrichtung
verwendet, wie sie beispielsweise aus der
WO 2006/081844 bekannt ist.
[0003] Bei der bekannten Vorrichtung sind insgesamt drei Verwirbelungsdüsen in einer reihenförmigen
Anordnung nebeneinander gehalten, um die Einzelfäden eines Verbundfadens unabhängig
voneinander zu verwirbeln. Die Verwirbelungsdüsen werden getrennt voneinander mit
jeweils einem steuerbaren Druckluftstrom versorgt, so dass an jedem der Verwirbelungsdüsen
eine individuelle Verwirbelung der Einzelfäden möglich ist. So lassen sich in dem
Verbundfaden unterschiedliche Farbeffekte realisieren, die an den Verbundfaden zu
einer Mischfarbe oder einer Mehrfarbigkeit führt.
[0004] Um den rasch wechselnden Modetrends und damit den sich ständig ändernden Anforderungen
an Teppichgarnen gerecht zu werden, besteht in Praxis der Wunsch, derartige Verbundfäden
mit hoher Flexibilität herstellen zu können. Hierbei sind zudem möglichst gleichmäßige
physikalische Eigen-Schäften an den Einzelfäden zu realisieren, so dass der Verbundfaden
über eine hohe Qualität verfügt.
[0005] Daher ist es Aufgabe der Erfindung, die gattungsgemäße Vorrichtung zum Verwirbeln
mehrerer Einzelfäden eines Verbundfadens derart weiterzubilden, dass der Verbundfaden
mit einem noch größeren Farbspektrum herstellbar wird.
[0006] Ein weiteres Ziel der Erfindung liegt darin, die gattungsgemäße Vorrichtung derart
auszubilden, dass eine schonende Fadenbehandlung möglich ist.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass den Verwirbelungsdüsen an
dem Träger zumindest ein Fadenführer derart zugeordnet ist, dass die Einzelfäden wahlweise
in den Verwirbelungsdüsen und / oder in dem Fadenführer führbar sind.
[0008] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind durch die Merkmale und Merkmalskombinationen
der jeweiligen Unteransprüche definiert.
[0009] Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass die Einzelfäden in dem Schmelzspinnprozess
bevorzugt im Verbund am Umfang von Galetten geführt werden, bevor sie gemeinsam zum
Kräuseln in die Texturierdüse gelangen. Durch den am Träger gehaltenen Fadenführer
ist es daher möglich, die Einzelfäden im Verbund gemeinschaftlich ohne eine Verwirbelung
zur Kräuselung zu führen. Alternativ besteht jedoch auch die Möglichkeit, alle oder
einzelne der Einzelfäden auf die Verwirbelungsdüsen zu verteilen, um weitere Farbeffekte
zu erhalten. Wesentlich hierbei ist, dass die in dem Fadenführer geführten Einzelfäden
ohne eine Auslenkung im Fadenlauf zwischen einer Galette und einer Texturierdüse geführt
werden können.
[0010] Um bei der Verwirbelung der Einzelfäden möglichst an jedem der Einzelfäden gleiche
Führungseigenschaften zu erhalten, ist die Weiterbildung der Erfindung bevorzugt ausgeführt,
bei welcher der Fadenführer mit einem konstanten Abstand zu den Verwirbelungsdüsen
an dem Träger gehalten ist. Damit kann an jedem der Einzelfäden eine gleichgroße Auslenkung
im Fadenlauf erzeugt werden.
[0011] Diese Maßnahme lässt sich noch dadurch verbessern, indem die Verwirbelungsdüsen einen
Teilkreis um den Fadenführer bilden und bei welchem die Verwirbelungsdüsen mit gleichmäßiger
Teilung auf dem Teilkreis angeordnet sind. Hiermit lässt sich insbesondere die Reproduzierbarkeit
bestimmter durch die Verwirbelung der Einzelfäden erzeugter Mischeffekte gewährleisten.
Neben einer identischen Auslenkung der Einzelfäden können auch das Zusammenführen
der Einzelfäden beim Einlauf in einer Texturierdüse vergleichmäßigt werden.
[0012] Zur sicheren Führung der nicht verwirbelten Einzelfäden ist des Weiteren vorgesehen,
dass der Fadenführer durch einen U-förmigen Führungskörper gebildet ist, welcher an
einem Nutgrund einer den Träger stirnseitig durchdringenden Führungsnut angeordnet
ist. Der am Träger gehaltene Führungskörper ist durch entsprechende Materialwahl besonders
geeignet, um bei Kontakt der Einzelfäden nicht zu verschleißen. Zudem gewährleiste
die an dem Träger ausgebildete Führungsnut selbst bei kontaktloser Führung eine Trennung
zwischen den Einzelfäden bei einer Teilseparierung des Verbundfadens.
[0013] Damit die Einzelfäden mit möglichst geringen Auslenkwinkeln durch die Verwirbelungsdüsen
führbar sind, ist die erfindungsgemäße Weiterbildung besonders vorteilhaft, bei welcher
zumindest einer der Verwirbelungsdüsen durch einen Einsatzkörper gebildet ist, der
in einer Aufnahmeöffnung des Trägers gehalten ist. Somit können die Verwirbelungsdüsen
mit geringer Teilung an dem Träger gehalten werden.
[0014] Zur Verbesserung der Handhabung bei Prozessbeginn ist die Weiterbildung bevorzugt
ausgeführt, bei welcher der Träger plattenförmig ausgebildet ist und einen zu einer
Stirnseite oder zu der Führungsnut hin offenen Einlegeschlitz aufweist, der seitlich
in die Aufnahmeöffnung mündet, wobei die Aufnahmeöffnung und der Einlegschlitz den
Träger von einer Oberseite bis zu einer Unterseite durchdringen. Der Einlegeschlitz
kann dabei den Träger an beliebiger Stelle und mit beliebigem Verlauf durchdringen,
so dass eine Fadenführung bei Prozessbeginn mit einer Saugpistole möglich ist.
[0015] Zur Druckluftversorgung der Verwirbelungsdüse ist innerhalb des Trägers eine Zulaufbohrung
ausgebildet, die sich zwischen der Aufnahmeöffnung und einem an einer abgewandten
Stirnseite des Trägers ausgebildeten Druckluftanschluss erstreckt. Somit lässt sich
der Einsatzkörper vorteilhaft mit dem Druckluftanschluss und dem Einlegschlitz kombinieren.
[0016] Um die Verwirbelungsdüsen individuell mit möglichst geringer Teilung betreiben zu
können, ist des Weiteren vorgesehen, dass der Träger zu jeder Verwirbelungsdüse separate
Aufnahmeöffnungen, separate Einlegeschlitze und separate Zulaufkanäle mit separaten
Druckluftanschlüssen aufweist. Damit ist jede Verwirbelungsdüse unabhängig voneinander
mit einem Druckluftstrom zu beaufschlagen.
[0017] Zur Gewährleistung hoher Standzeiten ist der Einsatzkörper vorzugsweise aus einem
verschleißfesten Material gebildet, wobei zur Führung eines der Einzelfäden der Einsatzkörper
einen durchgehenden Führungskanal aufweist, der über einen Längsschlitz mit dem Einlegschlitz
im Träger und über einen Querschlitz mit dem Zulaufkanal im Träger verbunden ist.
Damit lässt sich einerseits der Faden in einfacher Art und Weise in den Führungskanal
einführen. In Betrieb lässt sich über den Querschlitz ein kontinuierlicher Druckluftstrom
quer zum Führungskanal zum Verwirbeln des Einzelfadens erzeugen.
[0018] In Abhängigkeit von dem jeweiligen Schmelzspinnverfahren ist es möglich, mehrere
Verbundfäden gleichzeitig oder separat nacheinander am Umfang von Galetten anzulegen.
Bei einer sogenannten selektiven Fadenführung ist die Weiterbildung der Erfindung
besonders vorteilhaft, bei welcher der Träger einen auskragenden Trägerarm aufweist,
der zum Fadenführer einen mit Abstand gegenüberliegenden Hilfsfadenführer aufweist,
durch welchen beim Anlegen die Fäden zwischengeparkt führbar sind. Somit wird das
Einfädeln der Fäden bei Prozessbeginn wesentlich erleichtert und die erfindungsgemäße
Vorrichtung ist unabhängig vom Schmelzspinnverfahren geeignet, um die mehreren parallel
nebeneinander mehrere Verbundfäden zu behandeln.
[0019] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Verwirbeln mehrerer Einzelfäden eines Verbundfadens
wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels näher beschrieben.
[0020] Es stellen dar:
- Fig. 1
- schematisch ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung in einem Schmelzspinnprozess
zur Herstellung von gekräuselten Garnen
- Fig. 2
- schematisch eine Draufsicht eines Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zum Verwirbeln mehrerer Einzelfäden
- Fig. 3
- schematisch eine Seitenansicht des Ausführungsbeispiels aus Fig. 2
- Fig. 4.1 und Fig. 4.2
- schematisch mehrere Querschnittsansichten des Ausführungsbeispiels aus Fig. 2
- Fig. 5
- schematisch eine Draufsicht eines weiteren Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen
Vorrichtung zum Verwirbeln von Einzelfäden
[0021] In der Fig. 1 ist schematisch ein Schmelzspinnprozess zur Herstellung von einem gekräuselten
Garn dargestellt, in welcher die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Verwirbeln mehrerer
Einzelfäden eingesetzt ist. Der Schmelzspinnprozess weist eine Spinneinrichtung 1
auf, die mit mehreren Schmelzeerzeugern, hier nicht dargestellt, verbunden ist. Die
Spinneinrichtung 1 besitzt einen beheizten Spinnbalken 2, welcher mehrere Spinndüsen
3.1 bis 3.3 nebeneinander trägt. Die Spinndüsen 3.1 bis 3.3 besitzen auf ihren Unterseiten
jeweils eine Vielzahl von Düsenbohrungen, durch welche die Spinndüsen 3.1 bis 3.3
jeweils eine Filamentschar aus einer Polymerschmelze extrudieren. Unterhalb der Spinneinrichtung
1 ist eine Kühleinrichtung 4 vorgesehen, durch welche die extrudierten Filamente gekühlt
werden. Nach Abkühlung der Filamente werden diese jeweils zu einem Einzelfaden 6.1
bis 6.3 durch die Fadenführer 5 zusammengeführt.
[0022] Um die Einzelfäden 6.1 bis 6.3 von den Spinndüsen 3.1 bis 3.3 abzuziehen, ist eine
Galettenstreckvorrichtung 9 vorgesehen, die mehrere angetriebene Galetten 9.1 aufweist.
Die Einzelfäden 6.1 bis 6.3 werden zuvor durch eine Vorverwirbelungsvorrichtung 8
durch mehrere Vorverwirbelungsdüsen 8.1 bis 8.3 einzeln verwirbelt. Am Umfang der
Galetten 9.1 der Galettenstreckvorrichtung 9 werden die Einzelfäden 6.1 bis 6.3 zu
einem Verbundfaden zusammengeführt und mit mehreren Umschlingungen am Umfang der Galetten
9.1 der Galettenstreckvorrichtung 9 geführt.
[0023] Nach dem Abziehen und Verstrecken der Einzelfäden 6.1, 6.2 und 6.3 durch die Galettenstreckvorrichtung
9 werden die Einzelfäden 6.1, 6.2 und 6.3 unmittelbar vor einer Kräuselung durch eine
Kräuselvorrichtung 11 wahlweise separiert und verwirbelt. Hierzu ist die erfindungsgemäße
Verwirbelungsvorrichtung 10 in Fadenlauf zwischen der Galettenstreckvorrichtung 9
und der Kräuselvorrichtung 11 angeordnet. Die Verwirbelungsvorrichtung 10 enthält
mehrere Verwirbelungsdüsen, die nachfolgend noch näher beschrieben sind.
[0024] Die Kräuselvorrichtung 11 ist in diesem Ausführungsbeispiel durch eine Stauchkammerkräuseleinrichtung
ausgebildet, die eine Förderdüsen und eine Stauchkammer aufweist. Dabei werden die
Einzelfäden 6.1, 6.2 und 6.3 gemeinsam durch ein heißes Fördermedium zu einem Fadenstopfen
16 aufgestaucht. Der Fadenstopfen 16 wird anschließend am Umfang einer Kühltrommel
12 gekühlt und zu dem Verbundfaden 7 aufgelöst.
[0025] Der gekräuselte Verbundfaden 7 wird anschließend durch eine Abzugsgaletteneinheit
13 vom Umfang der Kühltrommel 12 abgezogen, wobei sich der Fadenstopfen 16 auflöst.
Nach einer Nachbehandlung in einer Nachverwirbelungsvorrichtung 14 wird der Verbundfaden
durch eine Aufwickelvorrichtung 15 zu einer Spule 17 gewickelt. Der auf der Spule
17 gewickelte Verbundfaden stellt somit ein gekräuseltes Teppichgarn dar, das unmittelbar
zur Herstellung von Teppichen genutzt werden kann. Zur Herstellung von Teppichen weisen
derartige Teppichgarne ein vorbestimmtes visuelles Erscheinungsbild auf, das durch
die Farben der Einzelfäden geprägt ist. Diese visuellen Erscheinungsformen des Verbundfadens
werden dabei im Wesentlichen durch die Verwirbelung der Einzelfäden unmittelbar vor
der Kräuselung erreicht. Um diese mit hoher Flexibilität vornehmen zu können, ist
nachfolgend ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Verwirbelungsvorrichtung
10 näher beschrieben.
[0026] In den Fig. 2, 3, 4.1 und 4.2 ist ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung
in mehreren Ansichten dargestellt, wie sie beispielsweise in dem in Fig. 1 dargestellten
Schmelzespinnprozess als Verwirbelungsvorrichtung 10 einsetzbar wäre. In Fig. 2 ist
eine Draufsicht, in Fig. 3 eine Vorderansicht und in den Fig. 4.1 und 4.2 jeweils
eine Querschnittsansicht des Ausführungsbeispiels dargestellt. Insoweit kein ausdrücklicher
Bezug zu den Figuren gemacht ist, gilt die nachfolgende Beschreibung für alle Figuren.
[0027] Das Ausführungsbeispiel weist einen plattenförmigen Träger 10.1 auf. Der plattenförmige
Träger 10.1 hält insgesamt drei Verwirbelungsdüsen 10.2, 10.3 und 10.4, die auf einem
Teilkreis 10.6 mit gleichmäßiger Winkelteilung angeordnet sind. Im Zentrum des Teilkreises
10.6 ist ein Fadenführer 10.5 an dem Träger 10.1 gehalten. Dem Fadenführer 10.5 ist
eine Führungsnut 10.7 zugeordnet, die den Träger 10.1 von einer vorderen Stirnseite
10.8 her durchdringt.
[0028] Den am Träger 10.1 integrierten Verwirbelungsdüsen 10.2 bis 10.4 sind mehrere Einlegschlitze
10.10, 10.11 und 10.12 zugeordnet. Die Einlegschlitze 10.10 bis 10.12 durchdringen
den Träger 10.1, wobei die Einlegschlitze 10.10 und 10.12 zur vorderen Stirnseite
10.8 des Trägers münden und wobei der Einlegschlitz 10.11 der Verwirbelungsdüse 10.3
in die Führungsnut 10.7 mündet.
[0029] Der Aufbau der Verwirbelungsdüsen 10.2 bis 10.4 ist identisch ausgeführt und wird
nachfolgend anhand der Darstellungen in Fig. 4.1 und 4.2 näher erläutert. In Fig.
4.1 stellt eine Querschnittsansicht der Verwirbelungsdüse 10.2 im Bereich der Druckluftzuführung
dar und in Fig. 4.2 ist die Querschnittsansicht der Verwirbelungsdüse 10.2 im Bereich
des Einlegeschlitzes 10.10 dargestellt.
[0030] Die Verwirbelungsdüse 10.2 wird durch einen Einsatzkörper 10.22 gebildet, der in
einer Aufnahmeöffnung 10.25 des Trägers 10.1 gehalten ist. Die Aufnahmeöffnung 10.25
und der Einsatzkörper 10.22 erstrecken sich hierbei von einer Oberseite 10.13 des
Trägers 10.1 und einer Unterseite 10.14 des Trägers 10.1.
[0031] In dem Einsatzkörper 10.2 ist vorzugsweise mittig ein Führungskanal 10.29 ausgebildet.
Der Führungskanal 10.29 durchdringt den Einsatzkörper 10.22 und bildet an der Oberseite
10.13 einen Fadeneinlauf 10.30 und an der Unterseite 10.14 einen Fadenauslauf 10.31.
[0032] An einer hinteren Stirnseite 10.9 des Trägers 10.1 ist ein Druckluftanschluss 10.15
ausgebildet, der über eine Zulaufbohrung 10.18 mit der Aufnahmeöffnung 10.25 verbunden
ist. Hierbei ist zwischen der Aufnahmeöffnung 10.25 und im Mündungsende der Zulaufbohrung
10.18 eine Fluidtasehe 10.26 vorgesehen, in die ein Querschlitz 10.24 des Einsatzkörpers
10.22 mündet. Der Querschlitz 10.24 durchdringt die Wandung des Einsatzkörpers 10.22
und verbindet den Führungskanal 10.29 mit dem Druckluftanschluss 10.15.
[0033] Wie aus der Darstellung in Fig. 4.2 hervorgeht, ist versetzt zu dem Querschlitz 10.24
an Einsatzkörper 10.22 ein Längsschlitz 10.23 ausgebildet. Der Längsschlitz 10.23
durchdringt die Wandung des Einsatzkörpers 10.22 von der Oberseite 10.13 bis hin zur
Unterseite 10.14 und verbindet den Führungskanal 10.29 mit dem Einlegeschlitz 10.10
am Träger 10.1. Der Einlegeschlitz 10.10 durchdringt den Träger 10.1 von einer vorderen
Stirnseite 10.8 her bis hin zur Aufnahmeöffnung 10.25. Insoweit lässt sich ein Faden
über den Einlegschlitz 10.10 und den Längsschlitz 10.23 von außen in den Führungskanal
10.29 einfädeln.
[0034] Wie aus der Darstellung in Fig. 2 und 3 hervorgeht, weist der Träger 1 zu jeder Verwirbelungsdüse
10.2 bis 10.4 separate Aufnahmeöffnungen 10.25, separate Einlegschlitze 10.10 bis
10.12 und separate Zulaufbohrungen 10.18 bis 10.20 mit separaten Druckluftanschlüssen
10.15 bis 10.17 auf. Somit kann jede der am Träger 10 gehaltenen Verwirbelungsdüsen
10.2 bis 10.4 individuell eingesetzt werden, um Einzelfäden zu verwirbeln. Die Einsatzkörper
10.22 sind hierbei vorzugsweise aus einem verschleißfesten Material beispielsweise
eine Keramik oder ein Hartmetall ausgeführt und weisen eine zylindrische Form auf.
[0035] Der im Zentrum des Teilkreises 10.6 ausgebildete Fadenführer 5 ist durch einen zylindrischen
Führungskörper 10.21 gebildet, der eine U-förmige Öffnung im Bereich der Führungsnut
10.7 aufweist. Der Führungskörper 10.21 wird hierbei ebenfalls in einer Aufnahmeöffnung
10.25 des Trägers 10.1 gehalten. Der Führungskörper 10.21 ist ebenfalls aus einem
verschleißfesten Material, beispielsweise einer Keramik oder ein Hartmetall ausgeführt.
[0036] Im Betrieb kann das in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Vorrichtung in unterschiedlicher Art und Weise betrieben werden. So besteht grundsätzlich
die Möglichkeit, eine Anzahl von drei Einzelfäden separat in den drei Verwirbelungsdüsen
10.2, 10.3 und 10.4 zu verwirbeln. Durch die geometrische Anordnung der Verwirbelungsdüsen
10.2, 10.3 und 10.4 auf einem Teilkreis mit gleichgroßer Teilung, wird jeder Einzelfaden
aus einer zentralen Führungsposition gleichmäßig ausgelenkt. Die zentrale Führungsposition
wird hierbei im wesentlichen durch den Verbundfaden bestimmt, der aus den Einzelfäden
gemeinschaftlich gebildet ist und vor Einlauf am Umfang einer Galette geführt wird.
[0037] Für den Fall, dass die Einzelfäden ohne eine Verwirbelung der Kräuselung zugeführt
werden sollen, werden alle Einzelfäden gemeinschaftlich in dem Fadenführer 10.5 geführt.
In dieser Betriebssituation kann der Verbundfaden ohne Auslenkung im geraden Fadenlauf
den Träger 10.1 passieren und in die Kräuseleinrichtung eintauchen.
[0038] Für den Fall, dass nur einzeln Einzelfäden vor der Kräuselung eine Verwirbelung erhalten,
werden die nicht verwirbelten Einzelfäden in dem Fadenführer 10.5 geführt. Der oder
die Einzelfäden, die verwirbelt werden, werden durch eine oder mehrere der Verwirbelungsdüsen
10.2 bis 10.4 geführt. Neben der rein geometrischen Trennung in der Fadenführung kann
die Farbgebung des Verbundfadens noch dadurch beeinflusst werden, indem an jeder Verwirbelungsdüse
10.2 bis 10.4 der zugeführte Druckluftstrom in seiner Höhe und in seiner Regemäßigkeit
geändert wird. So können Druckschwankungen oder auch pulsierende Druckluftströme genutzt
werden, um besondere Farbeffekte in dem Verbundfaden zu erzeugen. Insoweit bietet
die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Verwirbeln von Einzelfäden eines Verbundfadens
eine sehr hohe Flexibilität in der Ausführung der Verwirbelungen.
[0039] Bei dem in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Anzahl der Verwirbelungsdüsen
und die Anzahl der Fadenführer an dem Träger 10.1 beispielhaft. So lassen sich auch
mehr als drei Verwirbelungsdüsen in gleicher Art und Weise in dem Träger 10.1 integrieren.
Darüber hinaus können bei größerer Anzahl von Einzelfäden auch mehrere Fadenführer
an dem Träger 10.1 vorgesehen sein.
[0040] An dieser Stelle sei ausdrücklich erwähnt, dass die konstruktive Ausbildung und die
Verläufe der Einlegeschlitze 10.10 bis 10.12 beispielhaft sind. Wesentlich hierbei
ist, dass die Fadenschar der Einzelfäden mittels einer Saugpistole gemeinsam in die
Verwirbelungsdüsen 10.2 bis 10.4 anlegbar sind.
[0041] In der Fig. 5 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Verwirbelungsvorrichtung
in einer Draufsicht dargestellt. Dieses Ausführungsbeispiel ist im Wesentlichen identisch
zu dem vorgehenden Ausführungsbeispiel, so dass an dieser Stelle nur die Unterschiede
erläutert werden.
[0042] Bei dem in Fig. 5 dargestellten Ausführungsbeispiel weist der Träger 10.1 an der
vorderen Stirnseite 10.8 einen auskragenden Trägerarm 10.27 auf. Der Trägerarm 10.27
ist L-förmig ausgeführt und weist einen zum Fadenführer 10.5 gegenüberliegenden Hilfsfadenführer
10.28 auf. Der Hilfsfadenführer 10.28 ist U-förmig ausgebildet mit einer Öffnung gegenüberliegend
zu dem Fadenführer 10.5. Der Hilfsfadenführer 10.28 wird vorzugsweise durch einen
Führungseinsatz gebildet, der an dem Trägerarm 10.27 gehalten ist.
[0043] Das in Fig. 5 dargestellte Ausführungsbeispiel ist besonders geeignet, um beim Anlegen
der Einzelfäden die Fadenschar in einer Position zwischengeparkt zu halten. Insbesondere
bei derartigen Schmelzspinnprozessen, bei welchen die Verbundfäden zu mehreren parallel
erzeugt werden und bei welchen die Verbundfäden an den Prozessaggregaten der Schmelzspinnvorrichtung
nacheinander angelegt werden. Somit ist ein unkritisches Zwischenparken eines Verbundfadens
durch den Hilfsfadenführer 10.28 an dem Träger 10.1 möglich.
1. Vorrichtung zum Verwirbeln mehrerer Einzelfäden (6.1, 6.2, 6.3) eines Verbundfadens
(7) in einem Schmelzspinnprozess zur Herstellung von gekräuselten Garnen mit mehreren
Verwirbelungsdüsen (10.2, 10.3, 10.4), die gemeinsam an einem Träger (10.1) gehalten
sind, dadurch gekennzeichnet, dass den Verwirbelungsdüsen (10.1, 10.3, 10.4) an dem Träger (10.1) zumindest ein Fadenführer
(10.5) derart zugeordnet ist, dass die Fäden (6.1, 6.2, 6.3) wahlweise in den Verwirbelungsdüsen
(10.1, 10.3, 10.4) und/oder in dem Fadenführer (10.5) führbar sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Fadenführer (10.5) mit einem konstanten Abstand zu den Verwirbelungsdüsen (10.1,
10.3, 10.4) an dem Träger (10.1) gehalten ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Verwirbelungsdüsen (10.2, 10.3, 10.4) einen Teilkreis (10.6) um den Fadenführer
(10.5) bilden und dass die Verwirbelungsdüsen (10.1, 10.3, 10.4) mit gleichmäßiger
Teilung auf dem Teilkreis (10.6) angeordnet sind.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Fadenführer (10.5) durch einen U-förmigen Führungskörper (10.21) gebildet ist,
welcher an einem Nutengrund einer den Träger (10.1) stirnseitig durchdringenden Führungsnut
(10.7) angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest einer der Verwirbelungsdüsen (10.2, 10.3, 10.4) durch einen Einsatzkörper
(10.12) gebildet ist, der in einer Aufnahmeöffnung (10.25) des Träger (10.1) gehalten
ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger (10.1) plattenförmig ausgebildet ist und einen zu einer Stirnseite (10.8)
oder zu der Führungsnut (10.7) hin offenen Einlegeschlitz (10.10, 10.11, 10.12) aufweist,
der seitlich in die Aufnahmeöffnung (10.25) mündet, wobei die Aufnahmeöffnung (10.25)
und der Einlegeschlitz (10.10, 10.11, 10.12) den Träger (10.1) von einer Oberseite
(10.13) bis zu einer Unterseite (10.14) durchdringen.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass innerhalb des Trägers (10.1) eine Zulaufbohrung (10.18, 10.19, 10.20) ausgebildet
ist, die sich zwischen der Aufnahmeöffnung (10.25) und einem an einer abgewandten
Stirnseite (10.9) des Trägers (10.1) ausgebildete Druckluftanschluss (10.15, 10.16,
10.17) erstreckt.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger (10.1) zu jeder Verwirbelungsdüse (10.2, 10.3, 10.4) separate Aufnahmeöffnungen
(10.25), separate Einlegeschlitze (10.10, 10.11, 10.12) und separate Zulaufbohrungen
(10.18, 10.19, 10.20) mit separaten Druckluftanschlüssen (10.15, 10.16, 10.17) aufweist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Einsatzkörper (10.21) aus einem verschleißfesten Material gebildet ist und dass
der Einsatzkörper (10.21) einen durchgehenden Führungskanal (10.29) aufweist, der
über einen Längsschlitz (10.23) mit dem Einlegschlitz (10.10) im Träger (10.1) und
über einen Querschlitz (10.24) mit der Zulaufbohrung (10.18) im Träger (10.1) verbunden
ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger (10.1) einen auskragend Trägerarm (10.27) aufweist, der zum Fadenführer
(10.5) einen mit Abstand gegenüberliegend Hilfsfadenführer (10.28) aufweist, durch
welchen bei Anlegen die Fäden zwischengeparkt führbar sind.