[0001] Gegenstand der Erfindung ist eine Verankerungsdose gemäss Oberbegriff der Patentansprüche
1 und 10 sowie ein Einsteckdeckel gemäss Oberbegriff des Patentanspruchs 13.
[0002] Verankerungsdosen werden in Wände aus Beton einbetoniert und dienen danach dazu,
an der mit der Verankerungsdose versehenen Teilbaute ohne weitere Befestigungsmittel
Konsolen für Gerüste oder zum Abstützen von Abschalplatten zu tragen. Da Gerüste und
Abschalplatten grosse Masse aufweisen, müssen die Konsolen sehr gut in der Teilbaute
verankert sein. Aus Sicherheitsgründen werden Ausführungen verlangt, die Lasten von
mehreren Tonnen aufnehmen können. Eine bekannte Verankerungsdose für eine Kletterkonsole
ist aus der
CH 710 500 bekannt. Diese umfasst ein rechteckförmiges Gehäuse aus Kunststoff, das aus herstellungstechnischen
Gründen auf der Rückseite durch einen aufgeschweissten Deckel verschlossen werden
muss. Während des Betonierens muss auch die vordere Öffnung durch einen Einsteckdeckel
verschlossen werden. Zum Einhängen des L- oder hakenförmigen Endes an der Konsole
ist am Gehäuseteil im Anschluss an einen rechteckförmigen Einführbereich unten ein
erweiterter Teil des Gehäuses ausgebildet. Um die Kräfte, die über den Haken auf das
Gehäuse wirken aufnehmen zu können, ist im Übergang vom Einführbereich zum darunter
liegenden erweiterten Bereich des Gehäuses ein Armierungseisen eingelegt, mit welchem
die Zugkraft von der Konsole nach hinten in den Beton übertragen wird. Die mit flachen
Seitenwänden ausgebildete Verankerungsdose ist nicht genügend verankert, wenn letztere
nicht durch ein Armierungseisen zusätzlich im Beton gegen Ausreissen geschützt ist.
Alternativ oder zusätzlich zum Armierungseisen kann auch unterhalb des Einführungsbereichs
ein Armierungseisen gelegt werden, um die Auszugskräfte zu übernehmen.
Bei einer weiteren bekannten Verankerungsdose folgt auf den im Querschnitt rechteckförmigen
Einführbereich hinten ein oberhalb und unterhalb des Einführbereichs sich erstreckender
Raum. In einer solchen Verankerungsdose kann ein Haken mit T-förmigem Ende eingeführt
werden. Allerdings ist dazu der Einführbereich horizontal liegend ausgerichtet und
die Konsole muss zum Einführen in die Horizontale gebracht werden, was zum Beispiel
bei aufgestecktem Abschalplattenhalter aufwendig ist.
[0003] Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht nun darin, eine Verankerungsdose
zu schaffen, die bei gleichen oder sogar kleineren Abmessungen höhere Auszugskräfte
aufnehmen kann und bei der die Konsole in vertikaler Stellung mit einem L-oder T-förmigen
Haken sicher getragen wird.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer Verankerungsdose, die kostengünstiger
herstellbar ist und die bisherigen Auszugswerte auch ohne Armierungseisen als Rückhaltemittel
erreicht bzw. überschreitet.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines Einsteckdeckels zum Verschliessen
der Verankerungsdose, welcher das Innere der Verankerungsdose sicher gegen den Zutritt
von Betonwasser verschliesst.
[0004] Gelöst werden diese Aufgaben durch eine Verankerungsdose gemäss den Merkmalen der
Patentansprüche 1 und 2 sowie durch einen Einsteckdeckel gemäss dem Merkmal des Patentanspruchs
13.
[0005] Durch die Fertigung der Verankerungsdose aus zwei miteinander verbundenen Schalenhälften
aus Stahl oder aus Kunststoff, wird einerseits erreicht, dass nicht nachträglich eine
Rückwand zum Verschliessen der Verankerungsdose befestigt werden muss und zum anderen
die Ausgestaltung und Geometrie der Verankerungsdose per se höhere Auszugskräfte erlaubt.
Eine aus Stahl hergestellte Verankerungsdose kann durch wenige Stanz- und Tiefziehschritte
auf einem einzigen Folgewerkzeug ab Band in einer Stanzmaschine hergestellt werden,
und zwar nicht nur ausgestanzt und umgeformt, sondern auch nach dem Wenden einer ersten
Schalenhälfte kann die Verbindung durch Bördelung mit der zweiten Schalenhälfte im
Folgewerkzeug erfolgen. Alternativ kann die Verbindung der beiden Schalenhälften durch
Schweissen, bei Kunststoffschalenhälften durch Ultraschallschweissen, bei Schalenhälften
aus Stahl durch beliebige Schweissmethoden wie Punkt- oder Rollennahtschweissen erfolgen.
Durch die Ausbildung eines ungleich langen Einführbereichs, nämlich ein längerer Bodenbereich
gegenüber einem kürzeren Deckenbereich, wird eine sichere Verankerung der Konsole
erreicht und insbesondere werden die Auszugskräfte an geeigneter optimaler Stelle
aufgenommen und in das Gehäuse der Verankerungsdose eingeleitet. Die Auszugskräfte
können durch Rippen oder Buckel von den Seitenwänden im Wesentlichen über die gesamte
Höhe der Verankerungsdose in maximalem Abstand von der Oberfläche der Teilbaute in
die Teilbaute abgeleitet und übernommen werden. Bei noch höheren Anforderungen bezüglich
der Auszugkräfte kann an der flanschartigen Verlängerung an der Rückwand ein Stab
durch eine Ausnehmung hindurchgeführt werden.
Wird die Verankerungsdose aus Kunststoff hergestellt, so können die zwei Schalenhälften
durch ein Filmscharnier miteinander verbunden sein und durch Zusammenklappen der beiden
Hälften und Verschweissen entlang der Ränder der Schalenhälften, die als Flansche
ausgebildet sein können, wird ebenfalls eine Verankerungsdose gebildet, die äusserst
hohe Auszugskräfte übernehmen kann.
[0006] Bei Verwendung der Verankerungsdose an Sichtmauerwerken kann die Stahlkante an der
Öffnung der Verankerungsdose durch eine in diesem Bereich aufgespritzte Kunststoffschicht,
einen aufgesteckten Kunststoffrahmen oder eine Verzinkung der Verankerungsdose gegen
Rost geschützt werden. Die bei der beschriebenen Herstellungsart ohnehin wasserdichte
Verankerungsdose kann durch den erfindungsgemässen Einsteckdeckel mit einer Labyrinthdichtung
zuverlässig gegen Eintritt von Betonwasser geschützt werden.
[0007] Anhand eines illustrierten Ausführungsbeispiels wird die Erfindung näher erläutert.
Es zeigen:
- Figur 1
- eine Seitenansicht der Verankerungsdose,
- Figur 2
- eine perspektivische Darstellung der Verankerungsdose von schräg hinten,
- Figur 3
- eine Frontansicht der Verankerungsdose,
- Figur 4
- einen Aufriss der Verankerungsdose,
- Figur 5
- eine Rückansicht der Verankerungsdose,
- Figur 6
- eine Seitenansicht der Verankerungsdose mit einem Verankerungsstab und
- Figur 7
- eine perspektivische zapfenseitige Ansicht eines Einsteckdeckels.
[0008] In den Figuren 1 bis 6 ist das Gehäuse einer Verankerungsdose mit Bezugszeichen 1
bezeichnet. In den Figuren ist die Seitenwand 3 mit einer darin eingeprägten Rippe
5 und einem Buckel 7 sichtbar. Die Rippe 5 und der Buckel 7 sind nahe der Rückwand
31 ausgebildet, also so weit wie möglich von der Öffnung 21 der Verankerungsdose 1
und folglich von der Oberfläche der Teilbaute entfernt angeordnet. Eine weitere etwas
feinere zweite Rippe 9 ist im Bereich der Öffnung 21 sichtbar. Die feine Rippe 9 dient
der Verankerung der Verankerungsdose 1 in einem vorgefertigten Betonelement. Dadurch
wird sichergestellt, dass die Verankerungsdose 1 sich nicht aus dem Betonelement lösen
kann, bevor dieses weiterverarbeitet wird. Die Seitenwand 3 wird von einem Flansch
11 umgeben, welcher dazu dient, die aus zwei spiegelsymmetrischen Schalenhälften 13
und 15 bestehende Verankerungsdose 1 zusammenzuhalten. Auf der linken Seite ist der
Flansch 11 breiter und von einer Ausnehmung 17 durchbrochen. Durch die Ausnehmung
11 kann, falls zur weiteren Erhöhung der Auszugskraft benötigt, ein Stab 19 zur zusätzlichen
Verankerung geführt sein (Fig. 6).
In der Frontansicht der Verankerungsdose 1 gemäss Figur 3 ist die im Wesentlichen
rechteckförmige Öffnung 21 ersichtlich. Weiter ist ersichtlich bei einer aus Stahl
hergestellten Verankerungsdose 1, wie die beiden Schalenhälften durch einen Bördel
23 miteinander verbunden sind. Ein Einführbereich 25 weist eine im Wesentlichen parallel
verlaufende Decken- (27) und Bodenwand (29) auf, die sich an die Öffnung 21 anschliessen.
Die Bodenwand (29) ist länger als die Deckenwand (27). Die Deckenwand (27) führt vom
geradlinig ausgebildeten Einführbereich (25) in einen erweiterten Gehäuseteil über.
Der an den geraden Bereich anschliessende im Wesentlichen rechtwinklig dazu verlaufende
erste Abschnitt 27' der Deckenwand 27 wird bogenförmig durch einen zweiten Abschnitt
27" weitergeführt. Auf der gegenüberliegenden Seite an der Bodenwand 29 folgt nach
dem geradlinigen Abschnitt 29' ein rechteckig oder spitzwinklig dazu liegender zweiter
Wandabschnitt 29". Auch dieser geht über in einen bogenförmigen und anschliessend
etwa geradlinigen dritten Wandabschnitt 29"', der in einem spitzen Winkel zum gegenüber
liegenden Wandabschnitt 27" liegt. Diese beiden Wandabschnitte 27" und 29"' werden
durch die Rückwand 31 miteinander verbunden.
[0009] In der Figur 7 ist ein Einsteckdeckel 33 in Perspektive von hinten dargestellt. Mit
Bezugszeichen 35 ist eine Deckplatte mit konischem Rand 37 ersichtlich, welcher Rand
37 nach dem Einbetonieren des Einsteckdeckels 33 in einer Teilbaute dazu dient, den
Einsteckdeckel 33 leicht aus der Wand lösen zu können. Der einen rechteckförmigen
Querschnitt aufweisende Zapfen 39 ist auf der Rückseite der Deckplatte 35 angeformt.
Beabstandet zur Oberfläche des Zapfens 39 ist auf der Deckplatte 35 ein umlaufender
Steg 41 angeformt, der in einem Abstand zur Oberfläche des Zapfens 39 diesen umgibt
und eine Labyrinthdichtung bildet, wenn der Zapfen 39 über dem Rand der Öffnung 21
an der Verankerungsdose 1 vollständig eingeschoben ist. Zwischen dem Steg 41 und der
Oberfläche des Zapfens 39 wird die Vorderkante im Bereich der Öffnung 21 der Verankerungsdose
1 aufgenommen.
1. Verankerungsdose (1) für die temporäre Befestigung einer Konsole für Gerüst- und Abschalungsplatten
an einer Teilbaute, umfassend ein Gehäuse mit einer mit einem Deckel (33) temporär
verschliessbaren Öffnung (21), einem an die Öffnung (21) anschliessenden Einführbereich
(25) für einen Haken an der Konsole und einen hinter dem Einführbereich 25 liegender
Aufnahmebereich des Hakens in eingehängter Position, wobei das Gehäuse zwei Seitenwände
(13',15'), eine die Seitenwände (13',15') oben verbindende Deckenwand (27) und unten
eine zum Einführbereich (25) abgesenkten Bodenwand (29) und eine Rückwand (31) umfasst,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Gehäuse aus zwei Schalenhälften (13,15) besteht, welche Schalenhälften (13,15)
je eine Seitenwand (13,15), die Deckenwand (27), die Bodenwand (29) und die Rückwand
(31) umfassen.
2. Verankerungsdose nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schalenhälften (13,15) aus Stahl oder Kunststoff bestehen und entlang der Bodenwand
(29), der Rückwand (31) und der Deckenwand (35) miteinander verbundenen sind.
3. Verankerungsdose nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schalenhälften (13,15) spiegelbildlich oder aus nicht spiegelbildlichen Schalenhälften
(13,15) ausgebildet und miteinander verschweisst sind.
4. Verankerungsdose nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schalenhälften (13,15) aus Stahl durch einen Stanz- und Umformvorgang in einem
einzigen oder in mehr als einem Folgewerkzeug erzeugt sind.
5. Verankerungsdose nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Schalenhälften (13,15) aus Stahl durch Bördelung flanschartig gestalteter Kantenbereiche
(11) im Folgewerkzeug und/oder durch einen Schweissvorgang miteinander verbunden sind.
6. Verankerungsdose nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Einführbereich () je parallel verlaufende Boden-, Seiten- sowie Deckenwandbereiche
aufweist und dass im Einführbereich (25) die Länge des Bodenbereichs kürzer ist als
diejenige des Deckenbereichs.
7. Verankerungsdose nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass oben im Anschluss an den Einführbereich (25) ein nach oben erweiterter oberer Rückhalteraum
mit einem im Wesentlichen rechtwinklig zur Deckenwand (27) verlaufenden ersten Wandabschnitt
(27') ausgebildet ist und dass unten im Anschluss an den Einführbereich (25) ein nach
unten erweiterter unterer Rückhalteraum mit einem im Wesentlichen rechtbis spitzwinklig
zur Bodenwand (29) verlaufenden zweiten Wandabschnitt ausgebildet ist.
8. Verankerungsdose nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass an dem ersten und dem zweiten Wandabschnitt (27',27") in spitzem Winkel verlaufende
dritte und vierte Wandabschnitte anschliessen, die durch einen fünften Wandabschnitt
miteinander verbunden sind.
9. Verankerungsdose nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass ausserhalb des vierten Wandabschnitts in einer flanschartigen Erweiterung der Schalenhälften
(13,15) eine Ausnehmung (17) zur Aufnahme eines Stabs (19) ausgebildet ist.
10. Verankerungsdose für die temporäre Befestigung einer Konsole für Gerüst- und Abschalungsplatten
an einer Teilbaute, umfassend ein Gehäuse mit einer mit einem Deckel (33) temporär
verschliessbaren Öffnung (21), einem an die Öffnung (21) anschliessenden Einführbereich
(25) für einen Haken an der Konsole und einen hinter dem Einführbereich 25 liegender
Aufnahmebereich des Hakens in eingehängter Position, wobei das Gehäuse zwei Seitenwände
(13',15'), eine die Seitenwände (13',15') oben verbindende Deckenwand (27) und unten
eine zum Einführbereich (25) abgesenkten Bodenwand (29) und eine Rückwand (31), dadurch gekennzeichnet, dass an den Seitenwänden (13',15') nach aussen gerichtete Rippen (9) und/oder Buckel (7)
ausgebildet sind.
11. Verankerungsdose nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Rippen (9) und/oder die Buckel (7) überwiegend im von der Öffnung am weitesten
entfernten hinteren Bereich der Verankerungsdose (1) ausgebildet sind.
12. Verankerungsdose nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Kante an der Öffnung 21 mit einem Lack beschichtet ist oder einen aufgespritzten
Kunststoffüberzug umfasst oder dass die Verankerungsdose durch eine Verzinkung geschützt
ist.
13. Einsteckdeckel (33) mit einer Deckplatte(35) und einem Zapfen (39) zum temporären
Verschliessen der Öffnung (21) des Gehäuses einer Verankerungsdose (1), dadurch gekennzeichnet, dass an der Rückseite der Deckplatte (35) ausserhalb des in das Gehäuse einzudringen bestimmten
Zapfens (39) in einem Abstand ein umlaufender Steg (41) ausgebildet ist, welcher den
Gehäuserand an der Öffnung (21) bei auf dem Gehäuse aufgestecktem Einsteckdeckel (33)
umfasst.