[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Entspannen eines Spannelements
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bzw. dem Oberbegriff des Anspruchs 4.
[0002] Insbesondere betrifft die Erfindung gemäß einem ersten Gesichtspunkt der Erfindung
ein Verfahren zum Entspannen eines Spannelements, welches mittels zweier Verankerungsanordnungen
zwischen zwei Abschnitten eines Bauwerks mit einer gegebenen Spannkraft verspannt
ist, wobei das Spannelement in wenigstens einer der Verankerungsanordnungen mittels
einer Verankerungsvorrichtung verankert ist, das Verfahren umfassend die Schritte:
- Vorsehen einer Entspannvorrichtung mit wenigstens einem Kraftgerät, das einerseits
dazu ausgelegt ist, am Bauwerk abgestützt zu werden, und andererseits eine Haltevorrichtung
zur Herstellung eines Halteeingriffs mit dem Spannelement aufweist,
- Anbringen der Entspannvorrichtung am Bauwerk an einer zwischen den beiden Verankerungsanordnungen
gelegenen Stelle, und
- In-Halteeingriff-Bringen der Haltevorrichtung des wenigstens einen Kraftgeräts der
Entspannvorrichtung mit dem zu entspannenden Spannelement.
[0003] Bereits an dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass sowohl die Abstützung des Kraftgeräts
als auch die Anbringung der Entspannvorrichtung am Bauwerk mittelbar oder/und unmittelbar
erfolgen kann. Die mittelbare Abstützung bzw. Anbringung kann vorzugsweise unter Vermittelung
einer der Verankerungsvorrichtungen des Bauwerks erfolgen.
[0004] Um die Kraft eines gespannten Spannelements zum Zwecke des Ausbaus des Spannelements
als Teil eines Spanngliedes, ggf. mit dem Ziel des Ausbaus aller Spannelemente des
Spannglieds, bis zum Zustand der Kraftlosigkeit verringern zu können, wird der Überstand
des Spannelements bzw. der Spannelemente hinter der Verankerungsanordnung üblicherweise
so groß gewählt, dass das Spannelement zum Zeitpunkt seines kompletten Entspannens
noch geringfügig hinter der Verankerungsanordnung übersteht.
[0005] Die erforderliche Überstandslänge ist neben der Spannkraft und dem Elastizitätsmodul
des Spannelements hauptsächlich von der Länge des Spannelements abhängig. Da diese
mehr als 100m betragen kann, kann dies zu sehr großen Überstandslängen und damit auch
zu sehr langen Kappen führen, welche den frei zugänglichen Teil der Verankerung dauerhaft
schützen. Zudem muss hinter den Verankerungsanordnungen der für die Anordnung dieser
Kappen erforderliche Bauraum bereitgestellt werden. Dies kann zu unwirtschaftlichen
Abmessungen der Verankerungsbereiche führen. Zudem muss der Innenraum der Kappen mit
Korrosionsschutzmittel ausgefüllt werden, was ebenfalls einen erheblichen Kostenfaktor
darstellt.
[0006] Beispielsweise kann die Verankerungsvorrichtung einen der beiden Abschnitte des Bauwerks
durchsetzen. Dabei können der Überstand des Spannelements und die diesen umhüllende
Kappe auf der einen Seite des Bauwerksabschnitts angeordnet sein, nämlich auf der
von dem anderen Bauwerksabschnitt abgewandten Seite des betrachteten Bauwerksabschnitts,
während die Entspannvorrichtung auf der jeweils anderen Seite des betrachteten Bauwerksabschnitts
angeordnet sein kann, nämlich auf der dem anderen Bauwerksabschnitt zugewandten Seite
des betrachteten Bauwerksabschnitts, d.h. zwischen den beiden Bauwerksabschnitten
oder mit anderen Worten zwischen den beiden Verankerungsanordnungen.
[0007] Es sei ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die bisherigen Erläuterungen auch auf
die erfindungsgemäße Entspannvorrichtung zutreffen.
[0008] Ein gattungsgemäßes Verfahren und eine gattungsgemäße Vorrichtung sind beispielsweise
aus der
US 2002/0113231 A1 bekannt. Allerdings schlägt die
US 2002/0113231 A1 vor, das Spannelement auf der vom Überstand abgewandten Seite der Verankerung zu
durchtrennen. Um zu verhindern, dass das Spannelement beim spontanen Entspannen infolge
des Durchtrennens unkontrolliert umherschnellt, wird vor dem Durchtrennen eine Dämpfungsvorrichtung
an ihm angebracht, welche die Entspannbewegung des Spannelements dämpft. Eine tatsächlich
kontrollierte Bewegung des Spannelements kann aber auch diese Vorgehensweise nicht
sicherstellen.
[0009] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, hier Abhilfe zu schaffen.
[0010] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren der eingangs genannten Art
gelöst, bei welchem das wenigstens eine Kraftgerät ein aktives Kraftgerät ist, und
dass das Verfahren die weiteren Schritte umfasst:
- Betätigen des wenigstens einen Kraftgeräts im Sinne einer Übernahme der Spannkraft
des Spannelements und damit Entlastung der Verankerungsvorrichtung,
- Lösen des Verankerungseingriffs zwischen der Verankerungsvorrichtung und dem Spannelement
und
- Betätigen des wenigstens einen Kraftgeräts im Sinne eines Entspannens des Spannelements.
[0011] Als "aktives Kraftgerät" wird im Sinne der vorliegenden Erfindung ein Kraftgerät
verstanden, welches durch Zufuhr von Energie, beispielsweise in Form eines Hydraulikmediums,
insbesondere Hydrauliköls, hydraulisch oder/und in Form eines Pneumatikmediums, insbesondere
Druckluft, pneumatisch oder/ und in Form von elektrischem Strom elektromotorisch verstellbar
und dazu ausgelegt ist, infolge der Energiezufuhr aktiv eine Kraft auf das Spannelement
auszuüben. D.h. die Begriffe "aktiv" und "passiv" werden im Zusammenhang mit der vorliegenden
Erfindung in der gleichen Art und Weise verwendet wie in der Fahrwerkstechnik von
Kraftfahrzeugen, wo man von einem passiven Fahrwerken spricht, wenn das Fahrwerk auf
die von außen einwirkenden Kräfte rein durch Dämpfung antwortet, während man dann,
wenn das Fahrwerk in der Lage ist, den äußeren Kräften durch Energiezufuhr entgegen
zu wirken, von einem aktiven Fahrwerk spricht. In diesem Sinne stellt der aus der
US 2002/0113231 A1 bekannte Dämpfer ein passives Kraftgerät dar.
[0012] Im Unterschied zu dem aus der
US 2002/0113231 A1 bekannten Dämpfer kann das erfindungsgemäß eingesetzte aktive Kraftgerät auf das
Spannelement eine Kraft ausüben, die ein Entspannen des Spannelements verhindert.
Erst wenn eine Bedienungsperson das Kraftgerät entsprechend betätigt, wird der die
Haltevorrichtung aufweisende Teil des Kraftgeräts relativ zu dem mit der Basiseinheit
verbundenen Teil des Kraftgeräts derart bewegt, dass das Spannelement entspannt wird.
Auf diese Weise kann das Spannelement vollständig kontrolliert entspannt werden.
[0013] In Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass die Entspannvorrichtung eine
Basiseinheit umfasst, an welcher das Kraftgerät abgestützt ist. Die Basiseinheit kann
dabei beispielsweise von einem Rahmen und/oder einem Gehäuse gebildet sein. Ferner
kann die Basiseinheit an einer der Verankerungsvorrichtungen des Bauwerks oder/und
unmittelbar am Bauwerk angebracht werden.
[0014] Die Haltevorrichtung des wenigstens einen Kraftgeräts kann wenigstens einen Klemmkeil,
vorzugsweise eine Mehrzahl von Klemmkeilen, umfassen, wie sie von der Verankerung
des Spannelements an den Verankerungsvorrichtungen her an sich bekannt sind. In diesem
Fall kann die Haltevorrichtung ein Basislager umfassen, welches an dem beweglichen
Teil des wenigstens einen Kraftgeräts angeordnet und dazu ausgebildet ist, das Spannelement
zu umgreifen. So kann das Basislager eine Mehrzahl von, beispielsweise zwei, Elementen
umfassen, welche das Spannelement zwischen sich aufnehmen und anschließend miteinander
verbunden werden können, beispielsweise durch Verspannen oder Verschrauben. Ferner
kann das Basislager eine Ausnehmung zum Durchtritt des Spannelements und zur Aufnahme
des wenigstens einen Klemmkeils umfassen. In diesem Fall ist der Halteeingriff der
Haltevorrichtung ein durch den wenigstens einen Klemmkeil vermittelter Klemmeingriff.
[0015] Nachzutragen ist noch, dass das Basislager an der Basiseinheit in einer zur Längserstreckung
des Spannelements im Wesentlichen parallel verlaufenden Richtung geführt sein kann.
Hierdurch kann die Bewegung des Basislagers durch das zugehörige Kraftgerät erleichtert
werden.
[0016] Die Haltevorrichtung des wenigstens einen Kraftgeräts kann beispielsweise von Hand
betätigbar sein. In diesem Fall können die vorstehend beschriebenen Betätigungsschritte
von einer oder mehreren Bedienungspersonen von Hand ausgeführt werden. Alternativ
ist es jedoch auch möglich, dass die Haltevorrichtung des wenigstens einen Kraftgeräts
automatisch betätigbar ist. Beispielsweise können weitere Kraftgeräte vorgesehen sein,
die die vorstehend beschriebenen Betätigungsschritte übernehmen.
[0017] Für den Fall, dass der Hub des Kraftgeräts nicht ausreichen sollte, um das Spannelement
in einem Schritt vollständig zu entspannen, wird gemäß einer ersten Verfahrensvariante
vorgeschlagen, dass die Entspannvorrichtung wenigstens eine weitere Haltevorrichtung
zur Herstellung eines Halteeingriffs mit dem Spannelement aufweist, wobei das Verfahren
die weiteren Schritte umfasst:
- In-Halteeingriff-Bringen der wenigstens einen weiteren Haltevorrichtung mit dem zu
entspannenden Spannelement,
- Betätigen des wenigstens einen Kraftgeräts im Sinne einer Übergabe der Spannkraft
des Spannelements an die wenigstens eine weitere Haltevorrichtung,
- Lösen des Halteeingriffs der Haltevorrichtung des wenigstens einen ersten Kraftgeräts,
- Verstellen des wenigstens einen ersten Kraftgeräts,
- Wieder-in-Eingriff-Bringen der Haltevorrichtung des wenigstens einen Kraftgeräts mit
dem zu entspannenden Spannelement,
- Lösen des Halteeingriffs der wenigstens einen weiteren Haltevorrichtung, und
- erneutes Betätigen des wenigstens einen Kraftgeräts im Sinne eines Entspannens des
Spannelements.
[0018] Auch die weitere Haltevorrichtung kann eine von Hand betätigbare oder eine automatisch
betätigbare Haltevorrichtung sein. Bezüglich des Aufbaus der weiteren Haltevorrichtung
sei auf die vorstehende Erläuterung des Aufbaus der Haltevorrichtung des wenigstens
einen Kraftgeräts verwiesen, wobei allerdings das Basislager der weiteren Haltevorrichtung
vorzugsweise an der Basiseinheit der Entspannvorrichtung befestigt ist.
[0019] Das Zusammenspiel der weiteren Haltevorrichtung mit dem wenigstens einen Kraftgerät
ermöglicht es, kostengünstige Kraftgeräte einzusetzen, insbesondere Kraftgeräte, deren
Hub kleiner ist als der für das vollständige Entspannen des Spannelements erforderliche
Entspannungsweg. Zudem wird hierdurch der für die Entspannvorrichtung erforderliche
Bauraum begrenzt. Insbesondere ist es somit möglich, die Entspannvorrichtung kürzer
zu halten als die Weglänge, die den Verankerungsvorrichtungen benachbart ohnehin erforderlich
ist, um das Bündel der Spannelemente des Spannmitglieds ausgehend von ihrem eng aneinander
anliegenden Verlauf in Vorbereitung auf die Verankerung in den Verankerungsvorrichtungen
aufzuweiten.
[0020] Die weitere Haltevorrichtung kann sowohl auf der der zugeordneten Verankerungsvorrichtung
zugewandten Seite des wenigstens einen Kraftgeräts angeordnet sein als auch auf der
von der zugeordneten Verankerungsvorrichtung abgewandten Seite des wenigstens einen
Kraftgeräts. Im letztgenannten Fall können die weitere Haltevorrichtung und das wenigstens
eine Kraftgerät an einem gemeinsamen Abschnitt der Basiseinheit abgestützt sein, vorzugsweise
an einem das Spannelement umgebenden Abschnitt der Basiseinheit.
[0021] Gemäß einer alternativen zweiten Verfahrensvariante ist es jedoch auch denkbar, dass
die Entspannvorrichtung zusätzlich zu dem wenigstens einen (ersten) aktiven Kraftgerät
wenigstens ein zweites aktives Kraftgerät umfasst, das eine Haltevorrichtung zur Herstellung
eines Halteeingriffs mit dem Spannelement aufweist, wobei das Verfahren die weiteren
Schritte umfasst:
- In-Halteeingriff-Bringen der Haltevorrichtung des wenigstens einen zweiten Kraftgeräts
mit dem zu entspannenden Spannelement,
- Betätigen des wenigstens einen zweiten Kraftgeräts im Sinne einer Übernahme der Spannkraft
des Spannelements von dem wenigstens einen ersten Kraftgerät,
- Lösen des Halteeingriffs der Haltevorrichtung des wenigstens einen ersten Kraftgeräts,
- Verstellen des wenigstens einen ersten Kraftgeräts,
- Wieder-in-Eingriff-Bringen der Haltevorrichtung des wenigstens einen ersten Kraftgeräts
mit dem zu entspannenden Spannelement, und zwar an einer anderen Eingriffsstelle,
- Lösen des Halteeingriffs der Haltevorrichtung des wenigstens einen zweiten Kraftgeräts,
und
- erneutes Betätigen des wenigstens einen ersten Kraftgeräts im Sinne eines Entspannens
des Spannelements.
[0022] Durch das Zusammenspiel des wenigstens einen ersten Kraftgeräts mit dem wenigstens
einen zweiten Kraftgerät können die gleichen Vorteile erzielt werden wie bei der ersten
Verfahrensalternative.
[0023] Gemäß einem zweiten Gesichtspunkt der Erfindung wird die erfindungsgemäße Aufgabe
ferner gelöst durch eine Vorrichtung zum Entspannen eines Spannelements, welches mittels
zweier der Entspannvorrichtung nicht angehörenden Verankerungsanordnungen zwischen
zwei Abschnitten eines der Entspannvorrichtung ebenfalls nicht angehörenden Bauwerks
mit einer gegebenen Spannkraft verspannt ist, insbesondere zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens, die Entspannvorrichtung umfassend wenigstens ein Kraftgerät, das einerseits
dazu ausgelegt ist, am Bauwerk an einer zwischen den beiden Verankerungsanordnungen
gelegenen Stelle abgestützt zu werden, und andererseits eine Haltevorrichtung aufweist,
die dazu bestimmt ist, mit dem Spannelement in Halteeingriff zu treten, wobei das
wenigstens eine Kraftgerät ein aktives Kraftgerät ist, welches dazu ausgelegt ist,
sowohl im Sinne einer Übernahme der Spannkraft des Spannelements und damit Entlastung
der Verankerungsvorrichtung als auch im Sinne eines Entspannens des Spannelements
betätigt zu werden.
[0024] Bezüglich der mit dieser Entspannvorrichtung erzielbaren Vorteile sei auf die vorstehende
Erläuterung des erfindungsgemäßen Entspannverfahrens verwiesen.
[0025] Um mit einem (ersten) Kraftgerät arbeiten zu können, dessen Hub kleiner ist als der
zur vollständigen Entspannung des Spannelements erforderliche Entspannweg, kann in
Anlehnung an die Verfahrensvarianten des erfindungsgemäßen Entspannverfahrens gemäß
einer ersten alternativen Weiterbildung der Entspannvorrichtung vorgesehen sein, dass
diese wenigstens eine weitere Haltevorrichtung zur Herstellung eines Halteeingriffs
mit dem Spannelement aufweist, während gemäß einer zweiten alternativen Weiterbildung
der Entspannvorrichtung vorgesehen sein, dass sie zusätzlich zu dem wenigstens einen
(ersten) aktiven Kraftgerät wenigstens ein zweites aktives Kraftgerät umfasst, das
eine Haltevorrichtung zur Herstellung eines Halteeingriffs mit dem Spannelement aufweist.
[0026] Nachzutragen ist noch, dass das Bauwerk beispielsweise eine Brücke oder ein Turm
sein kann, bei der bzw. dem die Spannglieder außerhalb oder/und innerhalb des Bauwerks
verlaufend angeordnet sind. Als spezielle, den Schutzumfang jedoch nicht beschränkende
Beispiele seien hier Schrägseilbrücken und Windtürme, d.h. die Türme von Windkraftanlagen,
erwähnt.
[0027] Die Spannelemente können in an sich bekannter Weise von Drähten oder Litzen oder
Stäben gebildet sein. Häufig kommen Spannelemente zum Einsatz, die von sieben Stahldrähten
gebildete Litzen umfassen. Dabei kann jeder der Stahldrähte verzinkt sein, um einen
ersten Korrosionsschutz bereitzustellen. Ferner kann die Litze als zweitem Korrosionsschutz
mit Korrosionsschutzmasse, beispielsweise einem Korrosionsschutzwachs oder -fett,
beschichtet und gewünschtenfalls als drittem Korrosionsschutz mit einem Kunststoffmantel,
beispielsweise einem Polyethylenmantel, umhüllt sein. Derartige Spannelemente können
auch erfindungsgemäß eingesetzt werden, wobei es zur Ermöglichung des Halteeingriffs
erforderlich sein kann, den Kunststoffmantel auf einem Teil der Länge des Spannelements
von diesem zu entfernen.
[0028] Ferner kann jedes Spannglied wenigstens ein derartiges Spannelement umfassen.
[0029] Die Erfindung wird im Folgenden anhand der beigefügten Zeichnung an Ausführungsbeispielen
näher erläutert werden. Es stellt dar:
- Figur 1
- eine schematische Darstellung eines Teils einer Schrägseilbrücke als Beispiel für
ein Bauwerk, bei dem die erfindungsgemäße Entspannvorrichtung und das erfindungsgemäße
Entspannverfahren eingesetzt werden können;
- Figur 2
- eine perspektivische Ansicht einer ersten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Entspannvorrichtung;
- Figuren 3a bis 3f
- perspektivische Darstellungen ähnlich Figur 2 zur Erläuterung der einzelnen Schritte
des erfindungsgemäßen Entspannverfahrens; und
- Figuren 4 und 5
- Ansichten ähnlich Figur 2 einer zweiten und einer dritten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Entspannvorrichtung.
[0030] In Figur 1 ist ein Teil einer Schrägseilbrücke 100 als Beispiel für ein Bauwerk dargestellt,
bei dem die Erfindung mit Vorteil eingesetzt werden kann. Insbesondere ist in Figur
1 die untere Verankerungsanordnung 102 des Bauwerks 100 dargestellt, die sich im Bereich
des Brückendecks 104 befindet. Von der Verankerungsanordnung 102 verläuft ein mehrere
Spannelemente 106 umfassendes Spannglied 108 zu der oberen (nicht dargestellten) Verankerungsanordnung
103, die sich am Pylon der Schrägseilbrücke 100 befindet.
[0031] Die Verankerungsanordnung 102 umfasst einen Ankerblock 110, der eine Mehrzahl von
Durchtrittskanälen 112 aufweist, von denen jeder zum Durchtritt eines der Spannelemente
106 bestimmt ist. Die Spannelemente 106 sind in dem Ankerblock 110 mittels Klemmkeilen
114 verankert. An seiner Außenumfangsfläche steht der Ankerblock 110 mit einer Ankermutter
116 in Gewindeeingriff, die sich ihrerseits an einer in das Bauwerk 100 integrierten
Ankerplatte 118 abstützt. Auf der Rückseite der Ankerplatte 118 umfasst die Verankerungsanordnung
102 ferner ein Aufnahmerohr 120, welches eine Durchgangsöffnung 122 des Bauwerks 100
durchsetzt und auf der von der Ankerplatte 118 abgewandten Seite aus dem Bauwerk 100
austritt. Der Ankerblock 110, die Klemmkeile 114, die Ankermutter 116, die Ankerplatte
118 und das Aufnahmerohr 120 bilden zusammen die der Verankerungsanordnung 102 zugeordnete
Verankerungsvorrichtung 124.
[0032] Ferner ist in Figur 1 eine erfindungsgemäße Entspannvorrichtung 130 dargestellt,
die zur Durchführung des erfindungsgemäßen Entspannverfahrens an dem aus dem Bauwerk
100 herausragenden Ende 120a des Aufnahmerohrs 120 befestigt ist. Der genaue Aufbau
der Entspannvorrichtung 130 und der genaue Ablauf des Entspannverfahrens werden nachstehend
mit Bezug auf die Figuren 2 und 3a bis 3f näher erläutert werden:
[0033] In Figur 2 erkennt man rechts das Ende 120a des Aufnahmerohrs 120. Ferner ist in
Figur 2 der übersichtlicheren Darstellung halber lediglich jenes Spannelement 106
gezeigt, dass mithilfe der Entspannvorrichtung 130 entspannt werden soll.
[0034] Die Entspannvorrichtung 130 umfasst einen Rahmen 132, der in den dargestellten Ausführungsbeispielen
vier Gewindestangen 134 aufweist, die im Wesentlichen parallel zur Längserstreckungsrichtung
L des Spannelements 106 verlaufen und das Spannelement 106 zwischen sich aufnehmend
angeordnet sind. Die der Verankerungsvorrichtung 124 zugewandten Enden 134a der Gewindestangen
134 sind an Montageplatten 136 befestigt, insbesondere mit diesen verschraubt, welche
ihrerseits an dem Ende 120a des Aufnahmerohrs 120 befestigt sind. In analoger Weise
sind die von der Verankerungsvorrichtung 124 abgewandten Enden 134b der Gewindestangen
134 paarweise mittels Montageplatten 138 miteinander verbunden. Dieser Aufbau hat
den Vorteil, dass der Rahmen 132 der Entspannvorrichtung 130 in einfacher Weise um
das Spannglied 108 bzw. die Mehrzahl von Spannelementen 106 herum angeordnet werden
kann.
[0035] Grundsätzlich ist es natürlich auch denkbar, den Rahmen 132 in Form von zwei mittels
eines Scharniers miteinander verbundenen Halbschalen auszubilden, welche um das Spannglied
108 herum geschlossen, miteinander verbunden und an dem Aufnahmerohr 120 befestigt
werden können.
[0036] Ferner umfasst die Entspannvorrichtung 130 eine erste Haltevorrichtung 140 und eine
zweite Haltevorrichtung 142, welche beide mit dem Spannelement 106 in Halteeingriff
gebracht werden können, beispielsweise mittels Klemmkeilen 144 und 146. Dabei ist
die zweite Haltevorrichtung 142 unmittelbar an den Montageplatten 138 starr abgestützt,
während die erste Haltevorrichtung 140 über zwei aktive Kraftgeräte 148 in Längsrichtung
L verstellbar ist. Die beiden Kraftgeräte 148 sind in dem dargestellten Ausführungsbeispielen
über die zweite Haltevorrichtung 142 an den Montageplatten 138 abgestützt. Ferner
sind die beiden Kraftgeräte 148 in allen dargestellten Ausführungsbeispielen als doppelt
wirkende Hydraulikaggregate ausgebildet.
[0037] Die beiden Haltevorrichtungen 140 und 142 verfügen jeweils über einen Durchgangskanal
140a bzw. 142a zur Aufnahme des Spannelements 106. Um das Spannelement 106 in einfacher
Weise in den jeweiligen Durchgangskanal 140a bzw. 142a einlegen zu können, sind die
beiden Haltevorrichtungen 140 und 142 jeweils von zwei Montageleisten 150 gebildet,
die im Betrieb der Entspannvorrichtung 130 miteinander verschraubt sind.
[0038] Mit Bezug auf die Figuren 3a bis 3f wird im Folgenden das erfindungsgemäße Entspannverfahren
näher erläutert werden:
Figur 3a zeigt die Ausgangssituation, d.h. eine Situation, gemäß der die Entspannvorrichtung
130 gerade erst um das Spannelement 106 herum angeordnet und am Aufnahmerohr 120 befestigt
worden ist. In dieser Situation ist das Spannelement 106 noch über die in den Durchtrittskanal
112 des Ankerblocks 110 eingreifenden Klemmkeile 114 fest im Ankerblock 110 verankert.
Im Gegensatz hierzu befindet sich das Spannelement 106 weder mit der ersten Haltevorrichtung
140 noch mit der zweiten Haltevorrichtung 142 im Halteeingriff, sondern kann sich
frei durch die Durchgangskanäle 140a bzw. 142a hindurch bewegen. Dies ist in Figur
3a dadurch angedeutet, dass die Klemmkeile 144 und 146 in einem gewissen Abstand von
den zugeordneten Haltevorrichtungen 140 und 142 dargestellt sind.
[0039] Nachzutragen ist noch, dass sich die Kraftgeräte 148 in dieser Ausgangssituation
in einem fast vollständig verlängerten Zustand befinden, d.h. die relativ zum Basiszylinder
148a der Kraftgeräte 148 verlagerbaren Kolbenstangen 148b befinden sich in einem aus
den Basiszylindern 148a fast vollständig ausgefahrenen Zustand.
[0040] Nachzutragen ist ferner, dass die Haltevorrichtung 140 am Rahmen 132 geführt sein
kann, wie dies in Figur 2 lediglich schematisch durch einen gestrichelten Bogen 154
angedeutet ist.
[0041] Zur Aktivierung der Entspannvorrichtung 130 wird gemäß Figur 3b zunächst der Halteeingriff
der ersten Haltevorrichtung 140 hergestellt. Hierzu werden die Klemmkeile 144 in den
Durchgangskanal 140a eingeführt, so dass sich klemmend gegen die Außenumfangsfläche
des Spannelements 106 anlegen.
[0042] Im nächsten Schritt werden gemäß Figur 3c die Kraftgeräte 148 in ihren vollständig
verlängerten Zustand übergeführt. Hierdurch übernimmt die erste Haltevorrichtung 140
die Spannkraft des Spannelements 106 im Wesentlichen vollständig, so dass die Verankerung
des Spannelements 106 im Ankerblock 110 kraftlos wird. In der Folge kann die Verankerung
des Spannelements 106 im Ankerblock 110 aufgehoben werden, indem die Klemmkeile 114
aus dem Durchtrittskanal 112 entfernt werden. Obgleich die Klemmkeile 114 in der Praxis
vom Spannelement 106 abgenommen werden können, sind sie in den Figuren 3c bis 3f aus
Gründen der deutlicheren Darstellung in einem gewissen Abstand von der Durchgangsbohrung
112 gezeigt.
[0043] Gemäß Figur 3d werden die Kraftgeräte 148 anschließend verkürzt, so dass sich die
erste Haltevorrichtung 140 von der Verankerungsvorrichtung 124 entfernt, wodurch das
Spannelement 106 zumindest teilweise entspannt wird.
[0044] Üblicherweise wird der Hub der Kraftgeräte 148 nicht ausreichen, um das Spannelement
106 mit einem einzigen Hub vollständig zu entspannen. Daher ist es erforderlich, dass
die Haltevorrichtung 140 "nachgreift". Hierzu wird gemäß Figur 3e als erstes die zweite
Haltevorrichtung 142 in Halteeingriff mit dem Spannelement 106 gebracht, in dem die
Klemmkeile 146 in den Durchgangskanal 142a eingeführt werden. Daraufhin wird die Spannkraft
des Spannelements 106 von der ersten Haltevorrichtung 140 an die zweite Haltevorrichtung
142 übergeben, indem die Kraftgeräte 148 ausgehend von der in Figur 3d dargestellten
Stellung in ihre vollständig verkürzte Stellung gemäß Figur 3e übergeführt werden.
In dieser Stellung hält die zweite Haltevorrichtung 142 die restliche Spannkraft des
Spannelements 106. Schließlich kann der Halteeingriff der ersten Haltevorrichtung
140 gelöst werden. Dies ist in Figur 3e dadurch dargestellt, dass die Haltekeile 144
in einem gewissen Abstand von der ersten Haltevorrichtung 140 gezeigt sind.
[0045] Nun können die Kraftgeräte 148 gemäß Figur 3f wieder in die fast vollständig ausgefahrene
Stellung übergeführt werden, wie sie bereits in Figur 3b dargestellt war. Der Zustand
gemäß Figur 3b und der Zustand gemäß 3f unterscheiden sich lediglich dadurch voneinander,
dass die Haltekraft des Spannelements 106 gemäß Figur 3f von der zweiten Haltevorrichtung
142 gehalten wird, während sie gemäß Figur 3b von der Verankerung 124 gehalten wurde.
[0046] Schließlich können die Klemmkeile 146 wieder in den Durchgangskanal 140a eingesetzt
werden und die Kraftgeräte 148 in ihre vollständig ausgefahrene Stellung übergeführt
werden, so dass die erste Haltevorrichtung 140 wiederum die Spannkraft des Spannelements
106 übernimmt und der Halteeingriff der zweiten Haltevorrichtung 142 gelöst werden
kann. Dies entspricht dem bereits in Figur 3c dargestellten Zustand.
[0047] Erforderlichenfalls können die in den Figuren 3c bis 3f dargestellten Schritte so
lange wiederholt werden, bis das Spannelement 106 vollständig entspannt worden ist.
[0048] In Figur 4 ist eine zweite Ausführungsform der erfindungsgemäßen Entspannvorrichtung
dargestellt, die im Wesentlichen der ersten Ausführungsform gemäß Figur 2 entspricht.
Daher sind in Figur 4 analoge Teile mit den gleichen Bezugszeichen versehen wie in
Figur 2, jedoch vermehrt um die Zahl 100. Darüber hinaus wird die Entspannvorrichtung
230 gemäß Figur 4 im Folgenden nur insoweit beschrieben werden, als sie sich von der
Entspannvorrichtung 130 gemäß Figur 2 unterscheidet, auf deren Beschreibung hiermit
ansonsten ausdrücklich verwiesen sei.
[0049] Die Entspannvorrichtung 230 gemäß Figur 4 unterscheidet sich von der Entspannvorrichtung
130 gemäß Figur 2 dadurch, dass die zweite Haltevorrichtung 242 auf der dem Aufnahmerohr
220 zugewandten Seite der ersten Haltevorrichtung 240 angeordnet ist. Als Folge hiervon
sind die Kraftgeräte 248 unmittelbar an den Montageleisten 238 abgestützt. Ferner
weist der Rahmen 232 zusätzliche Montageleisten 238' auf, an denen die zweite Haltevorrichtung
242 abgestützt ist.
[0050] Trotz dieser konstruktiven Unterschiede kann das mit Bezug auf die Figuren 3a bis
3f für die Ausführungsform gemäß Figur 2 beschriebene Entspannverfahren in gleicher
Weise auch mittels der Entspannvorrichtung 230 gemäß Figur 4 durchgeführt werden.
[0051] In Figur 5 ist eine dritte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Entspannvorrichtung
dargestellt, die im Wesentlichen der zweiten Ausführungsform gemäß Figur 4 entspricht.
Daher sind in Figur 5 analoge Teile mit den gleichen Bezugszeichen versehen wie in
Figur 4, jedoch vermehrt um die Zahl 100. Darüber hinaus wird die Entspannvorrichtung
330 gemäß Figur 5 im Folgenden nur insoweit beschrieben werden, als sie sich von der
Entspannvorrichtung 230 gemäß Figur 4 unterscheidet, auf deren Beschreibung hiermit
ansonsten ausdrücklich verwiesen sei.
[0052] Bei der Entspannvorrichtung 330 gemäß Figur 5 sind beiden Haltevorrichtungen 340
und 342 Kraftgeräte 348 bzw. 352 zugeordnet, die sich jeweils unmittelbar an den Montageleisten
338 bzw. 338' des Rahmens 332 der Entspannvorrichtung 330 abstützen. Durch gegensinnige
Verlängerung bzw. Verkürzung der Kraftgeräte 348 bzw. 352 ist es möglich, die Haltevorrichtungen
340 und 342 wechselweise im Sinne einer Entspannung des Spannelements 306 arbeiten
zu lassen.
1. Verfahren zum Entspannen eines Spannelements (106), welches mittels zweier Verankerungsanordnungen
(102, 103) zwischen zwei Abschnitten eines Bauwerks (100) mit einer gegebenen Spannkraft
verspannt ist, wobei das Spannelement (106) in wenigstens einer der Verankerungsanordnungen
(102, 103) mittels einer Verankerungsvorrichtung (124) verankert ist, das Verfahren
umfassend die Schritte:
• Vorsehen einer Entspannvorrichtung (130) mit wenigstens einem (ersten) Kraftgerät
(148), das einerseits dazu ausgelegt ist, am Bauwerk (100) abgestützt zu werden, und
andererseits eine Haltevorrichtung (140) zur Herstellung eines Halteeingriffs mit
dem Spannelement (106) aufweist,
• Anbringen der Entspannvorrichtung (130) am Bauwerk (100) an einer zwischen den beiden
Verankerungsanordnungen (102, 103) gelegenen Stelle, und
• In-Halteeingriff-Bringen der Haltevorrichtung (140) des wenigstens einen (ersten)
Kraftgeräts (148) der Entspannvorrichtung (130) mit dem zu entspannenden Spannelement
(106),
dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine (erste) Kraftgerät (148) ein aktives Kraftgerät ist, und dass
das Verfahren die weiteren Schritte umfasst:
• Betätigen des wenigstens einen (ersten) Kraftgeräts (148) im Sinne einer Übernahme
der Spannkraft des Spannelements (106) und damit Entlastung der Verankerungsvorrichtung
(124),
• Lösen des Verankerungseingriffs zwischen der Verankerungsvorrichtung (124) und dem
Spannelement (106) und
• Betätigen des wenigstens einen (ersten) Kraftgeräts (148) im Sinne eines Entspannens
des Spannelements (106).
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Entspannvorrichtung (130) wenigstens eine weitere Haltevorrichtung (142) zur
Herstellung eines Halteeingriffs mit dem Spannelement (106) aufweist, wobei das Verfahren
die weiteren Schritte umfasst:
• In-Halteeingriff-Bringen der wenigstens einen weiteren Haltevorrichtung (142) mit
dem zu entspannenden Spannelement (106),
• Betätigen des wenigstens einen Kraftgeräts (148) im Sinne einer Übergabe der Spannkraft
des Spannelements (106) an die wenigstens eine weitere Haltevorrichtung (142),
• Lösen des Halteeingriffs der Haltevorrichtung (140) des wenigstens einen ersten
Kraftgeräts (148),
• Verstellen des wenigstens einen ersten Kraftgeräts (148),
• Wieder-in-Eingriff-Bringen der Haltevorrichtung (140) des wenigstens einen ersten
Kraftgeräts (148) mit dem zu entspannenden Spannelement (106),
• Lösen des Halteeingriffs der wenigstens einen weiteren Haltevorrichtung (142), und
• erneutes Betätigen des wenigstens einen Kraftgeräts (148) im Sinne eines Entspannens
des Spannelements (106).
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Entspannvorrichtung (330) zusätzlich zu dem wenigstens einen ersten aktiven Kraftgerät
(348) wenigstens ein zweites aktives Kraftgerät (352) umfasst, das eine Haltevorrichtung
(342) zur Herstellung eines Halteeingriffs mit dem Spannelement (306) aufweist, wobei
das Verfahren die weiteren Schritte umfasst:
• In-Halteeingriff-Bringen der Haltevorrichtung (342) des wenigstens einen zweiten
Kraftgeräts (352) mit dem zu entspannenden Spannelement (306),
• Betätigen des wenigstens einen zweiten Kraftgeräts (352) im Sinne einer Übernahme
der Spannkraft des Spannelements (306) von dem wenigstens einen ersten Kraftgerät
(348),
• Lösen des Halteeingriffs der Haltevorrichtung (340) des wenigstens einen ersten
Kraftgeräts (348),
• Verstellen des wenigstens einen ersten Kraftgeräts (348),
• Wieder-in-Eingriff-Bringen der Haltevorrichtung (340) des wenigstens einen ersten
Kraftgeräts (348) mit dem zu entspannenden Spannelement (306),
• Lösen des Halteeingriffs der Haltevorrichtung (352) des wenigstens einen zweiten
Kraftgeräts (342), und
• erneutes Betätigen des wenigstens einen ersten Kraftgeräts (348) im Sinne eines
Entspannens des Spannelements (306).
4. Vorrichtung (130) zum Entspannen eines Spannelements (106), welches mittels zweier
der Entspannvorrichtung (130) nicht angehörenden Verankerungsanordnungen (102, 103)
zwischen zwei Abschnitten eines der Entspannvorrichtung (130) ebenfalls nicht angehörenden
Bauwerks (100) mit einer gegebenen Spannkraft verspannt ist, insbesondere zur Durchführung
des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3, die Entspannvorrichtung (130) umfassend:
• wenigstens ein (erstes) Kraftgerät (148), das einerseits dazu ausgelegt ist, am
Bauwerk (100) an einer zwischen den beiden Verankerungsanordnungen (102, 103) gelegenen
Stelle abgestützt zu werden, und andererseits eine Haltevorrichtung (140) aufweist,
die dazu bestimmt ist, mit dem Spannelement (106) in Halteeingriff zu treten,
dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine (erste) Kraftgerät (148) ein aktives Kraftgerät ist, welches
dazu ausgelegt ist, sowohl im Sinne einer Übernahme der Spannkraft des Spannelements
(106) und damit Entlastung der Verankerungsvorrichtung (124) als auch im Sinne eines
Entspannens des Spannelements (106) betätigt zu werden.
5. Entspannvorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass sie wenigstens eine weitere Haltevorrichtung (142) zur Herstellung eines Halteeingriffs
mit dem Spannelement (106) aufweist.
6. Entspannvorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass sie zusätzlich zu dem wenigstens einen (ersten) aktiven Kraftgerät (348) wenigstens
ein zweites aktives Kraftgerät (352) umfasst, das eine Haltevorrichtung (342) zur
Herstellung eines Halteeingriffs mit dem Spannelement (306) aufweist.
7. Entspannverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3 bzw. Entspannvorrichtung nach einem
der Ansprüche 4 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass die Haltevorrichtung (140; 340) des wenigstens einen ersten Kraftgeräts (148, 348)
oder/und die die Haltevorrichtung (342) des wenigstens einen zweiten Kraftgeräts (352)
wenigstens einen Klemmkeil (144, 146) umfasst.
8. Entspannverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3 und 7 bzw. Entspannvorrichtung
nach einem der Ansprüche 4 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass die Haltevorrichtung (140; 340) des wenigstens einen ersten Kraftgeräts (148; 348)
oder/und die Haltevorrichtung (342) des wenigstens einen zweiten Kraftgeräts (352)
ein Basislager umfasst, welches an dem beweglichen Teil des jeweiligen Kraftgeräts
(148; 348, 352) angeordnet und dazu ausgebildet ist, das Spannelement (106; 306) zu
umgreifen.
9. Entspannverfahren bzw. Entspannvorrichtung nach Anspruch 8, sofern dieser auf Anspruch
7 zurückbezogen ist,
dadurch gekennzeichnet, dass das Basislager eine Ausnehmung (140a, 142a) zum Durchtritt des Spannelements (106)
und zur Aufnahme des wenigstens einen Klemmkeils (144, 146) umfasst.
10. Entspannverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3 und 7 bis 9 bzw. Entspannvorrichtung
nach einem der Ansprüche 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Basiseinheit (132; 332) umfasst, an welcher das wenigstens eine erste Kraftgerät
(148; 348) oder/und das wenigstens eine zweite Kraftgerät (352) abgestützt ist.
11. Entspannverfahren bzw. Entspannvorrichtung nach Anspruch 10, sofern dieser auf Anspruch
8 zurückbezogen ist,
dadurch gekennzeichnet, dass das Basislager an der Basiseinheit (132) in einer zur Längserstreckungsrichtung (L)
des Spannelements (106) im Wesentlichen parallel verlaufenden Richtung geführt (154)
ist.
12. Entspannverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3 und 7 bis 11 bzw. Entspannvorrichtung
nach einem der Ansprüche 4 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine erste Kraftgerät (148; 348) und/oder das wenigstens eine zweite
Kraftgerät (352) ein elektromotorisch und/oder pneumatisch und/oder hydraulisch betätigbares
Kraftgerät ist.
13. Entspannverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3 und 7 bis 12 bzw. Entspannvorrichtung
nach einem der Ansprüche 4 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine erste Kraftgerät (148; 348) und/oder das wenigstens eine zweite
Kraftgerät (352) ein in einer zur Längserstreckungsrichtung (L) des Spannelements
(106; 306) im Wesentlichen parallel verlaufenden Richtung verlängerbares und verkürzbares
Kraftgerät ist.