[0001] Die Erfindung betrifft eine Spannwellensiebmaschine mit flexiblen Siebmatten zwischen
einer Reihe zueinander paralleler Querträger, wobei jeder zweite Querträger mit einem
ersten Bewegungssystem starr verbunden ist, das von einem Unwucht- oder Exzenterantrieb
bewegt wird, und die Querträger, die zwischen den Querträgern des ersten Bewegungssystems
liegen, miteinander als zweites Bewegungssystem mit dem ersten Bewegungssystem über
elastische Elemente (4) verbunden ist, so dass das erste Bewegungssystem das zweite
Bewegungssystem zum Schwingen anregt, wobei die zwischen den Querträgern (2, 3) befestigten
Siebbeläge abwechselnd gestreckt und gestaucht werden.
[0002] Zwangserregte Spannwellensiebmaschinen sind u.a. aus der
EP 679 448 B1 bekannt und bestehen aus zwei ineinander gesetzten Systemen, die in gegenläufige
Bewegungen insbesondere Schwingungen versetzt werden. In beiden Systemen befinden
sich quer zur Siebrichtung eingeschraubte Querträger zur Aufnahme der Siebmatten.
Die Querträger sind hierbei wechselweise mit einem ersten und einem zweiten Bewegungssystem
verbunden. Die Bewegung der Systeme zueinander wird zwangsweise erzeugt, so dass sich
ein ständiger Distanzwechsel zwischen den Querträgern einstellt. Hierdurch werden
die eingebauten Siebmatten entsprechend der Maschinenfrequenz wechselweise entspannt,
gespannt und ggf. gedehnt.
[0003] Ferner sind Resonanz-Spannwellensiebmaschinen bekannt, die mit einem Antrieb und
mittels Resonanz zwei Schwingungsbewegungen erzeugen. Jeder Querträger dieser Siebmaschinen
ist mit dem Siebkasten (System 1) starr verbunden und führt somit die Grundschwingung
(Kreis- oder elliptische oder Linearschwingung) aus. Zwischen diesen Querträgern liegen
freischwingende Träger (System 2), diese stehen mit dem Siebkasten über Federelemente
in Verbindung. Die freischwingenden Träger stellen gemeinsam mit den optionalen Übertragungsprofilen
ein eigenes Schwingsystem dar. Damit ergibt sich eine Relativbewegung zwischen den
beiden Trägersystemen bzw. Schwingmassen. Diese Relativbewegung bewirkt ein abwechselndes
Strecken und Entspannen der Siebbeläge zwischen den Querträgern.
[0004] Resonanz-Spannwellensiebmaschine sind aufgrund des fehlenden Zwangsantriebs nicht
in der Lage, die Siebmatten signifikant und/oder definiert zu dehnen. Resonanzantriebe
erzeugen geringere Beschleunigungen, haben hierdurch eine geringere Effizienz und
neigen eher zu Verstopfungen.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Spannwellensiebmaschine mit über Resonanz bewegten
zweiten Querträgern so zu verbessern, dass bei einfacher Konstruktion eine hohe Siebleistung
und eine geringe Verstopfungsgefahr besteht.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass das zweite Bewegungssystem
durch das erste Bewegungssystem zusätzlich zu der über Federelemente angeregten Schwingung
mit einer exzentrischen Bewegung über eine oder mehrere flexible oder starre Kopplungen
zwangsbewegt wird.
[0007] Hierdurch kann eine Siebmaschine von einer Resonanzschwingmaschine zu einer zwangserregten
Siebmaschine umgebaut werden oder eine zwangserregte Siebmaschine zu einer Resonanzsiebmaschine.
[0008] Um eine Resonanz-Spannwellensiebmaschine zu einer zwangserregten Spannwellensiebmaschine
umzubauen, werden ein Exzenterantrieb und ein Koppeltrieb zusätzlich befestigt. Vorteil
ist dann, dass unabhängig von Beladung und Materialfeuchtigkeit immer die gleiche
Relativbewegung der Systeme zueinander ausgeübt wird. Die Exzentrizität und Phasenlage
zu der bereits vorhandenen Kreisschwingung kann verstellbar ausgeführt sein. Es ergibt
sich eine höhere Beschleunigung, unabhängig von der Betriebssituation (Aufgabeleistung)
und zusätzlich die Möglichkeit für eine signifikante und/oder definierte Dehnung der
Siebmatten.
[0009] Beim Umbau einer zwangserregten Spannwellensiebmaschine zu einer Resonanz-Spannwellensiebmaschine
werden der Koppeltrieb und Exzenterantrieb demontiert, um zum Beispiel höhere Drehzahlen
des Antriebs zu ermöglichen. Dies kann bei Schutzdeckanwendungen oder anderen verfahrenstechnischen
Anpassungen vorteilhaft sein.
[0010] Diese auf die Einsatzbedingungen adaptierbare Maschinenkonstruktion ist für Ein-
und Mehrdecksiebmaschinen verwendbar, so dass wahlweise bei Mehrdecksiebmaschinen
nur ein oder mehrere Siebdecks entweder von Resonanz- auf Zwangsantrieb oder von Zwangsantrieb
auf Resonanzantreib umbaubar ausgeführt werden können.
[0011] Vorzugsweise wird vorgeschlagen, dass das zweite Bewegungssystem mit dem Unwucht-
oder Exzenterantrieb des ersten Bewegungssystems über mindestens eine flexible oder
starre Kopplung verbunden ist. Auch ist von Vorteil, wenn die durch die Kopplung erzeugte
Bewegung des zweiten Bewegungssystems mit der Bewegung des ersten Bewegungssystems
phasengleich oder mit Phasenversatz erfolgt.
[0012] Bei Maschinen mit mehr als einem Siebdeck wird vorgeschlagen, dass nur ein oder mehrere
der Bewegungssysteme 2 durch Kopplung zwangsbewegt werden.
[0013] Wird ein Schutzdeck oberhalb befestigt, so wird vorgeschlagen, dass alle Querträger
des Schutzdecks starr mit dem ersten Bewegungssystem verbunden sind.
[0014] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im Folgenden näher beschrieben. In den
Zeichnungen zeigt
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung der Bewegungssysteme einer Resonanz-Spannwellensiebmaschine
nach dem Stand der Technik,
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung der Bewegungssysteme einer Resonanz-Spannwellensiebmaschine
nach der Erfindung,
- Fig. 3a
- eine Ansicht von oben auf das Siebdeck einer Resonanz-Spannwellensiebmaschine nach
dem Stand der Technik ohne optionalem Übertragungsprofil für System 2,
- Fig. 3b
- eine Ansicht von oben auf das Siebdeck einer Resonanz-Spannwellensiebmaschine nach
dem Stand der Technik mit optionalem Übertragungsprofil für System 2,
- Fig. 4a
- eine Ansicht von oben auf das Siebdeck einer Resonanz-Spannwellensiebmaschine nach
der Erfindung ohne optionalem Übertragungsprofil für System 2,
- Fig. 4b
- eine Ansicht von oben auf das Siebdeck einer Resonanz-Spannwellensiebmaschine nach
der Erfindung mit optionalem Übertragungsprofil für System 2.
[0015] Die Spannwellensiebmaschine weist einen Siebkasten auf mit zwei senkrechten, zueinander
parallel verlaufenden Seitenwänden 1, die gegenüber dem Boden auf Federelementen 10
gelagert/gestützt sind. Zwischen den Seitenwänden sind dazu rechtwinklig erste Querträger
2 angeordnet, deren zwei Enden an den beiden Seitenwänden starr befestigt sind. Diese
Einheit aus zwei Seitenwänden 1 und zueinander parallelen Querträgern 2 wird durch
einen Unwuchtantrieb über eine erste Koppel 5 in schwingende Bewegungen versetzt und
bildet damit ein erstes Bewegungssystem.
[0016] Zwischen den ersten Querträgern 2 liegen parallel zweite Querträger 3, die mit ihren
Enden über Federelemente 4 z. B. Schubgummis mit den Seitenwänden 1 verbunden sind,
so dass die schwingenden Bewegungen der Seitenwänden 1 zu schwingenden Bewegungen
der zweiten Querträger 3 führt. Hierbei sind zwischen den ersten und zweiten Querträgern
nicht dargestellte Siebelemente befestigt, die abwechselnd gestreckt und gestaucht
werden. Soweit ist hier eine Resonanz-Spannwellenmaschine gegeben.
Die Querträger 3 können auch mit einem Übertragungsprofil 8 zu einem Gesamtsystem
2 gekoppelt werden. Dies ist in den Figuren 3b und 4b dargestellt.
[0017] Die zweiten Querträger 3 sind darüber hinaus von demselben oder einem weiteren Exzenter-
oder Unwuchtantrieb 6 über eine Koppel 7 zu Schwingungen zwangsangetrieben. Hierzu
sind optional die auf einer Siebkastenseite befindlichen Enden der zweiten Querträger
mit einem Übertragungsprofil 8 verbunden, das mit der Koppel verbunden ist. Hierbei
ist die Verbindung der Enden der zweiten Querträger 3 mit dem Profil 8 starr. Zwischen
den Enden der zweiten Querträger und der Seitenwand 1 (Fig 4a) oder zwischen der Seitenwand
1 und dem Übertragungsprofil 8 (Fig 4b) sind Federelemente 9 insbesondere Schubgummis
angeordnet.
Erfolgt keine Kopplung der Querträger 3 durch das Übertragungsprofil 8 muss jeder
Querträger separat mit einer Kopplung 7 versehen werden, (siehe Fig. 3a)
[0018] Im Ausführungsbeispiel sind beide Bewegungssysteme über die Koppel, 7 von demselben
Exzenter- oder Unwuchtantrieb 6 angetrieben. Stattdessen können aber auch jedes Bewegungssystem
von einem separaten Exzenter- oder Unwuchtantrieb angetrieben sein.
[0019] Der in Fig. 4a und b dargestellte Siebkasten (Siebdeck) ist schematisch dargestellt.
Die Anzahl der abwechselnd angeordneten ersten und zweiten Querträger 2, 3 ist von
der Art der Siebarbeiten abhängig und das Übertragungsprofil 8 kann auch zu beiden
Seiten des Siebdecks parallel zu den Seitenwänden 1 angeordnet sein. Die durch die
Kopplung 7 erzeugte Bewegung des zweiten Bewegungssystems 3, 7, 8 mit der Bewegung
des ersten Bewegungssystems 1, 2, 5, 6 erfolgt phasengleich oder mit Phasenversatz.
[0020] Werden über dem Siebdeck des ersten Bewegungssystems zwei oder mehr Siebdecks angeordnet,
so können bei einem oder mehreren dieser zusätzlichen Siebdecks zusätzliche Zwangskopplungen
vorgesehen werden.
[0021] Wird bei der Spannwellensiebmaschine ein Schutzdeck angeordnet, so werden alle Querträger
des Schutzdecks nur starr mit dem ersten Bewegungssystem verbunden.
1. Spannwellensiebmaschine mit flexiblen Siebmatten zwischen einer Reihe zueinander paralleler
Querträger (2, 3), wobei jeder zweite Querträger (2) mit einem ersten Bewegungssystem
(1, 2, 5, 6) starr verbunden ist, das von einem Unwucht- oder Exzenterantrieb (6)
bewegt wird, und die Querträger (3), die zwischen den Querträgern (2) des ersten Bewegungssystems
liegen, miteinander als zweites Bewegungssystem mit dem ersten Bewegungssystem über
elastische Elemente (4) verbunden ist, so dass das erste Bewegungssystem das zweite
Bewegungssystem zum Schwingen anregt, wobei die zwischen den Querträgern (2, 3) befestigten
Siebbeläge abwechselnd gestreckt und gestaucht werden, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Bewegungssystem (3, 8) durch das erste Bewegungssystem (1, 2, 5,
6) zusätzlich zu der über Federelemente (4) angeregten Schwingung mit einer exzentrischen
Bewegung über eine oder mehrere flexible oder starre Kopplungen (7) zwangsbewegt wird.
2. Siebmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Bewegungssystem (3, 7, 8) mit dem Unwucht- oder Exzenterantrieb (6) des
ersten Bewegungssystems (1, 2, 5, 6) über mindestens eine flexible oder starre Kopplung
(7) verbunden ist.
3. Siebmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , dass die durch die Kopplung (7) erzeugte Bewegung des zweiten Bewegungssystems (3, 7,
8) mit der Bewegung des ersten Bewegungssystems (1, 2, 5, 6) phasengleich oder mit
Phasenversatz erfolgt.
4. Siebmaschine nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet , dass bei einer Anordnung von mehr als einem Siebdeck, nur ein oder mehrere der Bewegungssysteme
(2) durch Kopplung zwangsbewegt werden.
5. Siebmaschine nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei Anordnung eines Schutzdecks alle Querträger des Schutzdecks starr mit dem ersten
Bewegungssystem (1, 2, 5, 6) verbunden sind.