[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein modulares Holzbauelement geeignet zum Ausbilden
von Wandelementen für Gebäude, ein Wandelement mit zumindest einem solchen modularen
Holzbauelement sowie ein Gebäude umfassend derartige Wandelemente.
[0002] Holzhäuser können in Massivholzbauweise, in Holztafelbauweise oder in Holz Riegel
Bauweise gebaut werden.
[0003] Bei der Massivholzbauweise bestehen die Wände bzw. die Wandelemente und häufig auch
die Decken aus massivem Holz (drei-, fünf-, oder mehrfach kreuzweise verleimte Platten).
Durch die Scheibenwirkung können mit diesen verleimten Platten auch größere Spannweiten
überbrückt werden, ohne dabei zusätzlich Träger oder Säulen einbauen zu müssen. Die
Wärmedämmung wird bei dieser Bauweise auf die Außenfassade angebracht (manchmal auch
zusätzlich von innen falls die die Massivholzplatte keine Sichtqualität aufweisen
soll). Dampfbremsen sind aufgrund der verleimten Platten nicht mehr notwendig. Weiterhin
benötigen diese Wandelemente auch keine Stabilisierungselemente wie, z.B. Holzständer.
[0004] Derartige Platten sind bspw. als CLT-Platten verschiedener Hersteller beispielsweise
in den Produktionsbreiten (Höhe in vertikaler Richtung im aufgestellten Zustand) 245
cm, 275 cm und 295 cm sowie in Produktionslängen (Breite in vertikaler Richtung im
aufgestellten Zustand) von 8,00 m (Mindestlänge) bis max. 16,00 m erhältlich.
[0005] Bei der Massivholzbauweise sind die Anschaffungskosten auf Grund der Bauweise höher
im Vergleich zu den anderen beiden Bauweisen. Weiterhin ist immer ein Kran zum Aufstellen
des Gebäudes notwendig, da die einzelnen Massivholzbauteile in der Regel einige hundert
Kilo wiegen. Durch Ausschneiden von Fenster und Türen entsteht Verschnitt, der nicht
in vollem Umfang weiterverwendet werden kann, da diese Bauweise auf große Elemente
ausgerichtet ist. Daher gibt es so gut wie keine Möglichkeiten kleine Teile zu verbauen.
Aktuelle Holzverluste beim Ausschneiden betragen zurzeit in etwa ca. 10-15%.
[0006] Der Holztafelbau, auch als Holztafelbauweise bezeichnet, ist eine verbreitete Holzbauweise
von Fertighäusern. Als Tafeln werden die flächigen, selbsttragenden Holzkonstruktionen
bezeichnet (vergleichbar den Großtafeln im Betonbau). Sie stellen die Wände des Gesamtbauwerks
einschließlich aller wesentlichen Einbauten dar, werden in einem Werk vorgefertigt
und anschließend auf der Baustelle zusammengefügt.
[0007] Der Holztafelbau entspricht vom Konstruktionsprinzip dem Holzrahmenbau, unterscheidet
sich aber im Grad der Vorfertigung. Der Übergang von der Holztafelbauweise zur Holzrahmenbauweise
ist fließend. Die Holztafeln bestehen aus weitgehend vorgefertigten, beidseitig beplankten,
vorgefertigten Elementen. Abhängig von der Wahl der Dämmstoffe können diese bereits
im Gefach eingebaut sein oder werden nach der Montage der Elemente auf der Baustelle
eingebracht.
[0008] Bei der Holztafelbauweise werden zunächst die Holztafeln vorgefertigt und nach der
Anlieferung auf der Baustelle zum Bauwerk zusammengefügt. Aus der
DE 198 34 616 A1 ist eine Holztafel-Konstruktion bekannt, bei welcher auch Verbindungselemente in
Form von Presscut-Elementen in die Holztafeln eingearbeitet sind.
[0009] Die Holztafeln sind Verbundkonstruktionen aus Rippen die mit Hilfe von Nägeln, Klammern,
Schrauben oder Leim mit unterschiedlichen Baustoffen, wie Vollholz oder Holzwerkstoffen,
beplankt werden.
[0010] Entsprechend ihrer Anordnung im Gebäude als Wand-, Decken- oder Dachtafeln, werden
die einzelnen Bauteile und ihre Baustoffe sinnvoll kombiniert und dimensioniert, damit
sie tragende, aussteifende, raumabschließende und/oder bauphysikalische Funktionen
(z. B. Wärmedämmung) übernehmen können.
[0011] Bei der Holztafelbauweise wird der räumliche Baukörper modular aus einzelnen ebenen
Holztafeln zusammengesetzt.
[0012] In der Fertigung im Werk werden Großtafeln in Gebäudeabmessungen aus Einzeltafeln,
deren Größen von den Standardformaten der Beplankungswerkstoffe bestimmt werden, zusammengesetzt.
Die Großtafeln werden zur Baustelle transportiert und können innerhalb kurzer Zeit
zum Bauwerk zusammenmontiert werden.
[0013] Der Holzrahmenbau (auch Holzriegelbau oder Holzständerbauweise) zählt zu den wesentlichen
modernen Holzbausystemen. Eine Sonderform des Holzrahmenbaus ist die Holztafelbauweise,
bei der die Wand- und Deckenelemente im Werk bereits weitestgehend vorgefertigt sind.
[0014] Der Holzrahmenbau zeichnet sich dadurch aus, dass ein Holzgerüst mit senkrechten
und waagrechten Stäben die vertikale Tragfunktion übernimmt und die horizontale Aussteifung
durch plattenförmige Wandbaustoffe, diagonal aufgebrachte Bretter oder eingelassene
Streben erfolgt (diese übernehmen die diagonalen Kräfte).
[0015] Bei der Holz Riegel Bauweise bestehen die Wände aus Stehern und Schwellen und einer
beidseitigen Beplankung mit verschiedensten Holzstoffen. Beispielsweise kann die Beplankung
auf der Innenseite mit einer OSB-Platte und auf der Außenseite mit einer DWD-Platte
(Diffusionsoffene Wand- und Dachplatte) ausgeführt werden. Auf die DWD-Platte kann
dann noch eine Putzträgerplatte (unbedingt diffusionsoffen) oder eine hinterlüftete
Holzschalung montiert werden. Die Wärmedämmung erfolgt in den Zwischenräumen zwischen
den Stehern und Schwellen und kann beispielsweise mit Steinwolle oder Zellulose ausgeführt
werden.
[0016] Aus der
FR 2 925 082 A1 ist ferner ein Wandaufbau aus Sperrholzmodulen von Wandhöhe bekannt, die an überblattenden
vertikalen Kanten miteinander verschraubt werden, um massive Wandungen in Breitenrichtung
aufzubauen, welche alle wirkenden Kräfte aufnehmen.
[0017] Durch die Verwendung von OSB-Platten (oder Spanplatten) als äußeren Schichten besteht
die Gefahr, dass Formaldehyde, die oft in Holzleim in großer Menge enthalten sind
austreten und die Umwelt belasten. Zudem ist nur ein geringer Schallschutz auf Grund
der relativ dünnen Außenwände gegeben. Durch Fehler beim Aufbau, kann Feuchtigkeit,
im Vergleich zur Massivbauweise, einfacher in die Elemente eindringen, wodurch Schimmel
in der Wand entstehen kann.
[0018] Bei allen Konstruktionsprinzipien kann die Fassadengestaltung frei gewählt werden.
Putze auf Wärmedämmverbundsystemen, Mauerwerksvorsatzschalen, Außenbekleidungen aus
Holz, Kunststoff oder mineralischen Platten sind nur einige Beispiele.
[0019] Dennoch sind Holzbauweisen dahingehend nachteilig, dass diese einen großen logistischen
Aufwand erfordern, da die einzelnen Elemente relativ sperrig und schwer sind. Demgemäß
sind Kräne zum Ausbilden von Gebäuden erforderlich. Diese erhöht die Montagekosten
und belasten die ökologische Bilanz der Holzbauweise.
[0020] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Holzbauelement geeignet zum
Ausbilden von Wandelementen für Gebäude, ein Wandelement mit zumindest einem solchen
Holzbauelement sowie ein Gebäude umfassend derartige Wandelemente bereitzustellen
die einfach in der Handhabung sind, eine hohe Tragfähigkeit aufweisen und mit denen
sich ein Gebäude von hoher Bauqualität realisieren lässt.
[0021] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0022] Erfindungsgemäß ist ein modulares Holzbauelement vorgesehen, das zum Ausbilden von
Wandelementen für Gebäude geeignet ist und zumindest zwei Lagen umfasst. Eine erste
Lage, die im Folgenden als Innenlage bezeichnet wird, ist zumindest aus zwei plattenartigen
Elementen ausgebildet, und eine zweite Lage, die im Folgenden als Außenlage bezeichnet
wird, ist ebenfalls zumindest aus zwei plattenartigen Elementen ausgebildet. Die plattenartigen
Elemente der Lagen sind kreuzweise zueinander angeordnet und miteinander verbunden,
wobei das Holzbauelement in etwa rechteckförmig ausgebildet ist und demgemäß zumindest
zwei horizontale und zwei vertikale Kanten umfasst, wobei an zumindest einer der vertikalen
Kanten ein erstes Verbindungsmittel zum Verbinden mit einem Holzständer ausgebildet
ist und an zumindest einer der horizontalen Kanten ist ein zweites Verbindungsmittel
zum Verbinden mit einem weiteren Holzbauelement ausgebildet ist.
Unter dem Ausdruck kreuzweise wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung eine etwa
orthogonale Anordnung der plattenartigen Elemente verstanden.
[0023] Unter einem Holzständer wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung insbesondere ein
Konstruktionsvollholz (KVH) verstanden. Dies ist eine Bezeichnung für veredelte Bauschnitthölzer.
Die Buchstabenkombination KVH ist eine geschützte Produktbezeichnung für spezielles
Bauholz mit definierten, über die Anforderungen der DIN 4074 hinausgehenden Qualitätseigenschaften,
entsprechend einer Vereinbarung zwischen dem Bund Deutscher Zimmermeister (BDZ) und
der Überwachungsgemeinschaft Konstruktionsvollholz e.V.
[0024] Ein erfindungsgemäßes Holzbauelement kann ohne Berücksichtigung der Kantenbearbeitung
eine Breite in der vertikalen Anordnung von in etwa 400 mm bis 1400 mm, insbesondere
600 mm bis 1200mm, besonders bevorzugt 600 mm oder 1200 mm, und eine Höhe in der vertikalen
Anordnung von in etwa 200 mm bis 750 mm, insbesondere 300 mm, 400 mm, 500 mm oder
600 mm aufweisen.
[0025] Das Gewicht eines Holzbauelements kann höchstens 60 kg, insbesondere höchstens 50
kg betragen.
[0026] Das erfindungsmäße Modulare Holzbauelement unterscheidet sich von bekannten Wandelementen
dadurch, dass mehrere modulare Holzbauelemente übereinander angeordnet und miteinander
gekoppelt bzw. miteinander verbunden werden und seitlich mit einer vertikalen Kante
an einem vertikalen Balken bzw. Holzständer verbunden bzw. befestigt werden, um ein
Wandelement auszubilden. Daher weist ein Holzbauelement an zumindest einer vertikalen
Kante das erste Verbindungsmittel zur Verbindung mit einem Holzständer auf und weist
an zumindest einer horizontalen Kante das zweite Verbindungsmittel zum Verbinden mit
einem weiteren Holzbauelement auf. Der Vorteil liegt daher auch in der Form, der Größe
und dem Gewicht eines Holzbauelements das wesentlich kompakter ausgebildet ist als
bekannte Wandelemente. Dabei werden alle auftretenden Kräfte zuverlässig durch eine
aus Holzständern aufgebaute Karkasse (Rahmen) aufgenommen, die Belastung des einzelnen
Holzbauelements ist vergleichsweise gering. Dadurch können die Holzbauelemente auch
vergleichsweise leicht aufgebaut sein.
[0027] Die plattenartigen Elemente können vorzugsweise aus Massivholz ausgebildet sein.
[0028] Das erfindungsgemäße Holzbauelement zeichnet sich dadurch aus, dass es die Vorteile
der Riegelbauweise und der Massivholzbauweise miteinander verbindet, da die Elemente
relativ leicht und Kompakt und dennoch massiv ausgebildet sind. Der Aufbau und die
Fixierung der erfindungsgemäßen Holzbauelemente erfolgt im Unterschied zur Massivholzbauweise
mit den aus der Holzständerbauweise bekannten Holzständern.
[0029] Gegenüber der Riegelbauweise weist die vorliegende Erfindung einen wesentlich geringeren
Klebstoff- bzw. Leimanteil auf, der zum Verbinden der einzelnen Lagen verwendet wird.
[0030] Weiterhin können die erfindungsgemäßen Holzbauelemente von Hand bzw. von einer oder
zwei Personen aufgestellt werden. Daher sind auf der Baustelle nicht zwingend Kräne
oder dergleichen erforderlich.
[0031] Zudem weist das erfindungsgemäße Holzbauelement eine sehr hohe Tragfähigkeit auf,
wodurch die Bauteile, insbesondere im Vergleich zur Riegelbauweise relativ schmal
bzw. mit einer relativ dünnen Wandstärke ausgebildet werden können.
[0032] Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Holzbauelements besteht darin, dass das
Holzbauelement auf Grund des orthogonalen Verbunds der Innenlage und der Außenlage
formstabil hinsichtlich Holzausdehnung und Austrocknung bleibt und keine Probleme
hinsichtlich eindringender Feuchtigkeit aufweist. Dies liegt auch an der massiven
Wandbaustruktur und an dem relativ großen Holzanteil.
[0033] Aufgrund der massiven Ausführung der Holzbauelemente bietet ein vollständig oder
teilweise damit ausgebildetes Gebäude ein relativ großes Wertsteigerungspotenzial,
ähnlich einem in Massivholzbauweise erbauten Gebäude.
[0034] Ein wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Holzbauelements besteht zudem darin,
dass insbesondere auch der Verschnitt aus CLT-Produktion, wie z.B. Ausschnitte von
Fenstern und Türen, weiter verwertet werden können. Beispielsweise ist es möglich,
aus mehreren derartigen Ausschnitten durch Verbinden ein neues Holzbauelement auszubilden.
Auf diese Weise werden Kosten und Rohstoffe geschont und die CO
2-Bilanz verbessert.
[0035] Insbesondere kann das erfindungsgemäße Holzbauelement aus kreuzweise verleimten Einschichtplatten
ausgebildet sein. Zudem ist vorgesehen, dass der Klebstoffanteil unter 1% bleibt,
was den fertige Bau wesentlich umweltfreundlicher macht.
[0036] Weiterhin können in der Regel drei, fünf oder mehr Lagen vorgesehen sein, um das
Holzbauelement auszubilden. Die Lagen sind alternierend orthogonal zueinander angeordnet
und miteinander verbunden, wobei die äußeren der Lagen eine gerichtete Faserverlaufsrichtung
aufweisen und jeweils die Innenlage und die Außenlage ausbilden. Die gerichtete Faserverlaufsrichtung
ist wichtig für einen inneren-Kräfteausgleich bei Änderung des Feuchtigkeitsgrades
in der Platte bzw. dem Element.
[0037] Weiterhin kann vorgesehen sein, dass eine oder mehrere mittlere Lagen als verleimte
Doppellage mit gleichlaufender Faserrichtung ausgebildet sind. Die weiter außen angeordneten
Lagen bzw. Schichten sind, wie beschrieben, orthogonal aufgebaut. Dabei kann die Anzahl
der Lagen von 3, 5 usw. auf 4, 6 usw. ansteigen.
[0038] Die Lagen können jeweils drei oder mehr plattenartige Elemente umfassen.
[0039] Das zweite Verbindungsmittel kann Formmerkmale aufweisen, die entlang gegenüberliegender
horizontaler Kanten des Holzbauelements komplementär formschlüssig, insbesondere als
eine Art Nut- und Federverbindung ausgebildet sind. Eine formschlüssige Verbindung,
insbesondere durch Nut und Feder, betrifft insbesondere eine Hemmung gegenseitiger
Verschiebung in Flächennormalenrichtung und ermöglicht die Verbindung der übereinander
angeordneten Holzbauelemente ohne Befestigungsmittel, insbesondere allein durch komplementäre
Ausbildung der Profile an den horizontalen Kanten. Im Sinne dieser Anmeldung ist eine
Flächennormalenrichtung des Holzbauelements eine Richtung normal zu einer Ebene, die
durch die horizontalen und vertikalen Kanten aufgespannt oder begrenzt wird und beispielsweise
einer Außenfläche oder Innenfläche des Holzbauelements entsprechen kann oder eine
zwischen diesen liegenden Mittelebene sein kann. Als Nut- und Federverbindung wird
im Rahmen dieser Anmeldung eine Art der Verbindung verstanden, bei welcher von zwei
aufeinander stoßenden Kanten die eine Kante eine Längsnut aufweist und die andere
Kante eine in Längsrichtung - komplementär zu der Längsnut - angeformte Feder aufweist.
Eine solche angeformte Feder wird auch als Spundung bezeichnet zur Unterscheidung
von einer losen Feder, die in zwei aufeinander stoßende Nuten einsetzbar ist. Weitere
geeignete Verbindungsmittel sind in dem nachfolgenden Ausführungsbeispiel beschrieben.
[0040] Auf diese Weise lassen sich einzelne Holzbauelemente einfach, schnell und kostengünstig
miteinander verbinden.
[0041] Die zumindest eine vertikale Kante des Holzbauelements kann eine sich über die gesamte
Länge einer Kante erstreckende Ausnehmung umfassen, die einen in etwa rechteckförmigen
Querschnitt aufweist und sich von der Innenlage bis zur entsprechenden Kante erstreckt,
sodass ein in etwa L-förmiger Verbindungssteg als das erste Verbindungsmittel ausgebildet
wird, um die entsprechende Kante mit einem Holzständerbalken zu verbinden. Weitere
geeignete Verbindungsmittel sind U-förmige Ausnehmungen oder laschenartige Verbindungsmittel,
die vorzugsweise einstückig am Holzbauelement an- bzw. ausgeformt oder einstückig
ausgebildet sind.
[0042] Alternativ kann auch vorgesehen sein, dass sich die Ausnehmung von einer Außenlage
bis zur entsprechenden Kante erstreckt, sodass ebenfalls ein etwa L-förmiger Verbindungssteg
ausgebildet wird.
[0043] Das erste Verbindungsmittel kann an jeder von gegenüberliegenden vertikalen Kanten
ausgebildet sein und kann insbesondere unkomplementäre Formmerkmale umfassen. Im Falle
des L-förmigen Verbindungsstegs sind diese Formmerkmale - allgemein gesprochen - bezüglich
einer flächenparallelen Mittelebene unsymmetrisch (nach außen oder innen versetzt)
und bezüglich einer flächennormalen, vertikalen Mittelebene symmetrisch.
[0044] Die plattenförmigen Elemente einer Lage können mit Plattenverbindungsmittel wie z.
B. Klebstoff bzw. Holzleim, Nut- und Federverbindungen oder mit einer keilgezinkten
Verbindung miteinander verbunden sein.
[0045] Weiterhin ist erfindungsgemäß ein Wandelement vorgesehen, das aus einem oder mehreren
vorstehend erläuterten Holzbauelementen ausgebildet ist. Hierbei ist vorgesehen, dass
zumindest die vertikalen Kanten des Holzbauelements mittels der L-förmigen Verbindungsstege
mit jeweils einem Holzständerbalken verbunden sind.
[0046] Ein Wandelement kann vorzugsweise aus zwei, drei, vier, fünf oder sechs modulartigen
Holzbauelementen ausgebildet sein. Eine entsprechende Wand umfasst zumeist mehrere
solcher Wandelemente.
[0047] Zum Verbinden der L-förmigen Verbindungsstege der beiden vertikalen Kanten mit jeweils
einem Holzständerbalken können die in dem Holzbau verwendbare Verbindungselemente
wie Nägel, Schrauben, Klammern, usw. vorgesehen sein.
[0048] Derartige Wandelemente können auch äußerst einfach, effizient und schnell von einer
oder zwei Personen ohne besondere Fachkenntnisse von Hand aufstellen. Daher sind erfindungsgemäße
Wandelemente äußerst kostengünstig ausbildbar und verwendbar.
[0049] Die tragende Funktion eines Wandelements wird im Gegensatz zu Massivholzwandelementen
sowohl von den Holzbauelementen als auch von den entsprechenden vertikalen Holzbalken
(Holzständerbalken) übernommen.
[0050] Weiterhin ist ein aus derartigen Wandelementen ausgebildetes Gebäude vorgesehen.
[0051] Die vorliegende Erfindung wird im Folgenden anhand der Figuren näher erläutert. Diese
zeigen in
- Fig. 1
- schematisch den Aufbau eines erfindungsgemäßen Holzbauelements in einer perspektivischen
Ansicht,
- Fig. 2
- das erfindungsgemäße Holzbauelement aus Figur 1 in einer seitlichen Ansicht,
- Fig. 3
- das erfindungsgemäße Holzbauelement aus Figur 1 in einer Draufsicht,
- Fig. 4
- das erfindungsgemäße Holzbauelement aus Figur 1 in einer seitlichen Ansicht,
- Fig. 5
- eine schematische perspektivische Darstellung eines aus sechs Lagen plattenförmiger
Elemente ausgebildeten Holzbauelements,
- Fig. 6
- eine perspektivische Darstellung eines aus erfindungsgemäßen Wandelementen ausgebildeten
Gebäudes,
- Fig. 7
- eine perspektivische Explosionsdarstellung einer aus zwei erfindungsgemäßen Wandelementen
ausgebildeten Wandung in einem Teilfertigzustand zur Veranschaulichung des Zusammenbaus,
- Fig. 8
- die Wandung von Figur 7 in einer Außenseitenansicht,
- Fig. 9
- eine Schnittdarstellung der Wandung von Figur 7 in einer durch eine Linie IX-IX in
Figur 8 angedeuteten Schnittebene,
- Fig. 10
- eine Einzelheit X in Figur 8 in größerer Darstellung,
- Fig. 11
- eine Darstellung der Wandung von Figur 7 von oben,
- Fig. 12
- eine Explosionsdarstellung der Ansicht von Figur 11,
- Fig. 13
- die Wandung von Figur 7-12 in einer Außenseitenansicht in einem Fertigzustand,
- Fig. 14
- eine Schnittdarstellung der Wandung von Figur 13 und einer sich rechtwinklig anschließenden
Wandung, die aus einem erfindungsgemäßen Wandelement aufgebaut ist, eines erfindungsgemäßen
Gebäudes in einer durch eine Linie XIV-XIV in Figur 13 angedeuteten Schnittebene,
- Fig. 15
- eine perspektivische Darstellung des in Fig. 14 gezeigten Gebäudes,
- Fig. 16
- eine andere perspektivische Darstellung des Gebäudes von Figur 15.
[0052] Ein erfindungsgemäßes Holzbauelement 1 ist zum Ausbilden von Wandungen, insbesondere
von Gebäudewandungen vorgesehen (Figuren 1 bis 5).
[0053] Das Holzbauelement 1 umfasst gemäß dem vorliegenden Ausführungsbeispiel fünf Lagen
2, die im Folgenden als Innenlage 3, erste Zwischenlage 4, zweite Zwischenlage 5,
dritte Zwischenlage 6 und Außenlage 7 bezeichnet werden.
[0054] Jede der Lagen 2 bis 7 ist aus mehreren plattenartigen Elementen 8 ausgebildet. Die
plattenartigen Elemente sind aus Massivholz, in der Regel aus Nadelholzarten ausgebildet.
[0055] Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist die Außenlage aus vier horizontal angeordneten
plattenartigen Elementen 8 ausgebildet. Diese sind im Bereich ihrer Stoßkanten mittels
eines Klebstoffes, wie z. B. eines Holzleims, miteinander verbunden. Alternativ kann
auf die Verwendung eines Klebstoffs auch verzichtet werden.
[0056] Die Außenlage 7 ist mit der dritten Zwischenlage 6 ebenfalls mittels eines geeigneten
Klebstoffs, wie z. B. einem PU-, MF-, EPI- oder Holzleim, verbunden.
[0057] Die dritte Zwischenlage 6 ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel aus zwölf plattenartigen
Elementen 8 ausgebildet.
[0058] Die plattenartigen Elemente 8 der dritten Zwischenlage 6 sind orthogonal bzw. rechtwinklig
zu den plattenartigen Elementen 8 der Außenlage 7 angeordnet.
[0059] Die Stoßkanten 9 der plattenartigen Elemente 8 der dritten Zwischenlage können, wie
vorstehend erläutert, miteinander verbunden sein.
[0060] Die dritte Zwischenlage 6 ist ebenfalls mittels eines geeigneten Klebstoffs mit der
zweiten Zwischenlage 5 verbunden.
[0061] Die plattenartigen Elemente 8 der zweiten Zwischenlage 5 sind orthogonal bzw. rechtwinklig
zu den plattenartigen Elementen 8 der dritten Zwischenlage 6 angeordnet.
[0062] Die zweite Zwischenlage 5 ist analog zur Außenlage 7 aus horizontal angeordneten
plattenartigen Elementen ausgebildet.
[0063] Die Stoßkanten der zweiten Zwischenlage 5 können ebenfalls mittels eines Klebstoffs
miteinander verbunden sein.
[0064] Die zweite Zwischenlage 5 ist mit der ersten Zwischenlage 4 erneut mittels eines
Klebstoffs verbunden.
[0065] Die plattenartigen Elemente 8 der ersten Zwischenlage 4 sind orthogonal bzw. rechtwinklig
zu den plattenartigen Elementen 8 der zweiten Zwischenlage 5 angeordnet.
[0066] Die erste Zwischenlage 4 ist analog zur dritten Zwischenlage ausgebildet.
[0067] Die erste Zwischenlage 4 ist mit der Innenlage 3, wie die anderen Lagen auch vollflächig
mittels Klebstoff verbunden. Die Innenlage 3 ist analog zur zweiten Zwischenlage 5
und zur Außenlage 7 aus vier horizontal angeordneten plattenartigen Elementen 8 ausgebildet.
[0068] Die plattenartigen Elemente 8 der Innenlage 3 sind orthogonal bzw. rechtwinklig zu
den plattenartigen Elementen 8 der ersten Zwischenlage 4 angeordnet.
[0069] Somit sind die plattenförmigen Elemente 8 der Lagen 2 des erfindungsgemäßen Holzbauelements
1 kreuzweise (gesperrt) zueinander angeordnet und miteinander verbunden.
[0070] Das erfindungsgemäße Holzbauelement 1 gemäß diesem Ausführungsbeispiel ist in etwa
rechteckförmig ausgebildet und weist demgemäß zwei vertikale Kanten 10 (Seitenkanten)
und zwei horizontale Kanten 11 (Ober- und Unterkante) auf.
[0071] Das Holzbauelement 1 weist eine Breite von in etwa 1,2 m, eine Tiefe bzw. Stärke
von in etwa 12 cm und eine Höhe von in etwa 40 cm auf.
[0072] Weiterhin ist gemäß diesem Ausführungsbeispiel vorgesehen, dass die vertikalen Kanten
10 eine sich in vertikaler Richtung 12 erstreckende Ausnehmung 13 zum Verbinden mit
Holzständerbalken 14 aufweisen.
[0073] Diese Ausnehmungen 13 sind in einer Draufsicht in etwa rechteckförmig ausgebildet,
sodass an den vertikalen Kanten 10 des Holzbauelements 1 ein in etwa L-förmiger Verbindungssteg
verbleibt 15.
[0074] Die Ausnehmung 13 erstreckt sich von der Innenlage 3 über die erste Zwischenlage
4, die zweite Zwischenlage 5 bis in etwa zu einem Drittel der Dicke der dritten Zwischenlage
6.
[0075] Die Ausnehmungen 13 bzw. Verbindungsstege 15 bilden allgemein gesprochen ein erstes
Verbindungsmittel zum Verbinden des erfindungsgemäßen Holzbauelements 1 mit einem
vertikalen Ständerbalken 14 (Fig. 6). Dabei wird der Ständerbalken 14 in Breitenrichtung
etwa zur Hälfte in der Ausnehmung 13 des Holzbauelements 1 aufgenommen, während der
Verbindungssteg 15 außen (oder ggf. innen) an dem Ständerbalken 14 anliegt und ggf.
mit üblichen Befestigungsmitteln (Schrauben, Nägel, etc.) an dem Ständerbalken 14
befestigbar ist. Das erste Verbindungsmittel ist demnach, allgemein gesprochen, bezüglich
einer flächenparallelen Mittelebene unsymmetrisch (d.h. zur Außenfläche versetzt),
und die an gegenüberliegenden vertikalen Kanten 10 ausgebildeten ersten Verbindungsmittel
sind bezüglich einer flächennormalen vertikalen Mittelebene symmetrisch, d.h. insbesondere
unkomplementär. Eine flächenparallele Ebene wird durch die vertikale Richtung 12 und
die horizontale Richtung 18 definiert, eine flächennormale Richtung zu beiden Richtungen
12, 18 orthogonal (Figur 2).
[0076] Die in vertikaler Richtung 12 oben liegende horizontale Kante 11 des Holzbauelements
1 bildet einen sich in vertikaler Richtung 12 erstreckenden, federartig ausgebildeten
Vorsprung 16 aus. Dieser federartig ausgebildete Vorsprung 16 weist in vertikaler
Richtung eine Höhe von in etwa 2 cm und in einer horizontalen Richtung 17 eine Breite
von in etwa 4 cm auf.
[0077] Das Holzbauelement 1 weist eine Stärke bzw. eine Tiefe in horizontaler Richtung 18
von 12 cm auf.
[0078] An einer in vertikaler Richtung 12 unten liegenden horizontalen Kante 11 ist eine
nutartig ausgebildete Ausnehmung 17 vorgesehen. Diese nutartige Ausnehmung 17 weist
eine Tiefe von in etwa 2 cm und eine Dicke in horizontaler Richtung 18 von 4 cm auf.
[0079] An der horizontalen Kante können auch zwei drei oder mehr solcher nutartiger Ausnehmungen
vorgesehen sein, die mit entsprechenden federartig ausgebildeten Vorsprüngen eines
weiteren Holzbauelements verbindbar sind.
[0080] Allgemein gesprochen bilden die nutartigen Ausnehmungen 17 und federartigen Vorsprünge
16 ein zweites Verbindungsmittel an den horizontalen Kanten 11 zur Verbindung eines
erfindungsgemäßen Holzbauelements 1 mit einem weiteren erfindungsgemäßen Holzbauelement
1. Die nutartigen Ausnehmungen 17 und federartigen Vorsprünge 16 sind allgemein gesprochen
auch Formmerkmale, die komplementär formschlüssig zueinander sind. Sie sind mit anderen
Worten zu einer horizontalen flächennormalen Mittelebene des Holzbauelements 1 unsymmetrisch
und in diesem speziellen Fall zu einer flächenparallelen (vertikalen) Mittelebene
des Holzbauelements 1 symmetrisch. In Ausführungsvarianten können sie zu der flächenparallelen
(vertikalen) Mittelebene des Holzbauelements 1 auch unsymmetrisch sein, d.h. zu der
Außenseite oder Innenseite hin komplementär versetzt.
[0081] Grundsätzlich sind alle bekannten Verbindungsmittel für die horizontalen und die
vertikalen Kanten geeignet, die zum Verbinden zweier Holzelemente bekannt sind, wie
z.B. keilgezinkte Verbindungen, Schlitz-Zapfen- und Steg-Keil-Verbindung, Zinkung
und Gratung, Stoßverbindungen, Zapfenverbindungen, Blattverbindungen, Kammverbindungen,
Halsverbindungen, Versatzverbindungen, Klauenverbindungen, Holznagel, Metallnagel,
-bolzen oder -schraube, Dübel und Feder.
[0082] Dieses Holzbauelement 1 weist eine Höhe in vertikaler Richtung von in etwa 38 cm
auf, sodass dieses von zwei Personen getragen werden kann.
[0083] Im Folgenden wird ein erfindungsgemäßes Wandelement 19 beschrieben. Ein solches Wandelement
19 kann z. B. fünf in vertikaler Richtung übereinander angeordnete Holzbauelemente
1 umfassen.
[0084] Hierbei ist vorgesehen, dass die federartigen Vorsprünge 16 eines Holzbauelements
1 in die entsprechenden nutartigen Ausnehmungen 17 eines darüber angeordneten Holzbauelements
1 eingreifen (Figur 10). Es ist auch möglich, dass diese mittels eines geeigneten
Klebstoffs oder mittels entsprechender Nagel- oder Schraubverbindungen mit diesem
verbunden werden. (An der Stelle wird überwiegend kein Leim oder sonstiges Befestigungsmittel
verwendet.)
[0085] Die Holzbauelemente werden nur seitlich an KVH- bzw. Holzständer-Balken angeschraubt.
[0086] Die Ausnehmungen 13 der vertikalen Seitenkanten sind zum Aufnehmen von Holzständerbalken
14 vorgesehen (Figur 6). Die entsprechenden L-förmigen Verbindungsstege 17 sind mit
den Holzständerbalken 14 mittels Schrauben oder ähnlichen Befestigungsmitteln 22 verbunden
(Figur 7). Alternativ können beispielsweise Holz- oder Metallnägel, Dübel, Klebstoff
etc. als Befestigungsmittel verwendet werden.
[0087] Die jeweils untersten der Holzbauelemente 1 sitzen auf einem Holzschwellenbalken
21 auf (Figur 6). Der Holzschwellenbalken 21 kann eine Profilierung aufweisen, die
den federartigen Vorsprüngen 16 komplementär sind (nicht näher dargestellt). Alternativ
kann eine Schiene 23 mit einer entsprechenden Profilierung auf dem Holzschwellenbalken
21 befestigt sein (Figur 9).
[0088] Die Ausnehmungen 13 bzw. Verbindungsstege 15 können jeweils so dimensioniert sein,
dass ein Holzständer 14 in seiner Breite im Wesentlichen vollständig, allenfalls mit
einer den Fertigungstoleranzen entsprechenden (oder aus ästhetischen Gründen gewollt
breiteren) Lücke, von zwei von jeder Seite montierten Verbindungsstegen 17 abgedeckt
wird. An seitlich äußeren Holzständern 14, die nur von einer Seite mit Holzbauelementen
1 belegt werden, kann eine entsprechende Lücke durch eine Seitenverblendung 25 aufgefüllt
werden (Figur 11). An einem Holzständer 14, der zwei im 90°-Winkel aufeinander stoßende
Wandelemente 19 verbindet, kann anstelle zweier Seitenverblendungen eine Eckverblendung
27 angebracht werden, welche um die Ecke reicht (Figuren 14, 15). Oberhalb können
die Wandelemente 19 bzw. Wandungen durch Oberbegrenzungsbalken 26 abgeschlossen werden
(Figuren 13, 15, 16). Für Fensteröffnungen kann ein Fensterbalken 24 vorgesehen sein
(Figur 9).
[0089] Auf oben beschriebene Weise lässt sich aus den erfindungsgemäßen Wandelementen 1
ein Gebäude 20 errichten (Figuren 6, 7-16).
[0090] Dabei ist vorgesehen, dass die mit den L-förmigen Verbindungsstegen 15 verbundenen
Holzständerbalken 14 z.B. auf horizontal angeordneten Holzständerbalken angeordnet
sind.
[0091] Ein plattenförmiges Holzbauelement kann beispielsweise 1200 mm Breite x 600 mm Höhe
x 100 mm Dicke aufweisen und in etwa 34 kg wiegen. Falls die Wanddicke von 100 mm
auf 240 mm erhöht ist, kann die Höhe von 600mm auf 300 mm reduziert werden, so dass
das modulare Holzbauelement in etwa ein Gewicht von ca. 41Kg pro Modul aufweisen.
[0092] Die äußeren plattenartigen Elemente können horizontal wie auch vertikal angeordnet
sein.
[0093] In einer Ausführungsvariante kann die Ausnehmung 13 und damit der Verbindungssteg
15 nur an einer der vertikalen Kanten 10 ausgebildet sein. Ein derart ausgebildetes
Holzbauelement 1 kann beispielsweise für Innenwandungen des Gebäudes 20 verwendet
werden, wenn diese auf die Fläche einer anderen Wandung stößt. Dort kann eine glatt
ausgebildete vertikale Kante 10 des Holzbauelements 1 beispielsweise in eine in der
Fläche der anderen Wandung eingearbeitete Nut eingesetzt werden, deren Nutbreite der
Stärke des Holzbauelements 1 entspricht.
[0094] Die Verbindungsmittel (Ausnehmung 13, Verbindungssteg 15, nutartige Vertiefung 17,
federartige Erhebung 16) sind vorteilhaft maschinell hergestellt und daher zuverlässig
und reproduzierbar dimensioniert. Eine Vorgabe durch Ausbildung der Schichtung der
einzelnen Lagen 2 kann dabei ausgenutzt und nachgearbeitet werden, muss aber prinzipiell
nicht beachtet werden. Die Profilierung kann in Ausführungsvarianten auch beispielsweise
trapezförmig sein, sodass eine noch bessere Dichtigkeit zwischen aufeinander aufgesetzten
Holzbauelementen 1 erzielt werden kann.
[0095] Die innovative Idee besteht daran, dass durch die Vereinigung von zwei schon länger
bekannten Bausystemen, wie Riegelbauweise und Massivholzbauweise, ein neuer Bauart
(Bausystem) entsteht, die durch ihre neuartige Struktur einige Vorteile bietet:
- Leichte Bauweise, bestehend aus Holzbalken 14, 21, 26 und kleinformatigen, standardisierten
Holzbauelementen 1, hergestellten aus kreuzverleimten Massivholzplatten 8. Für diese
molularen Holzbauelemente 1 wird kein Hebezeug (wie Kran) mehr benötigt. Die einzelnen
Elementen haben ein Gewicht, das 50 kg nicht übersteigt.
- Die Verwendungsmöglichkeit ist nicht nur für Neubau, sondern auch für die Renovierungsarbeiten
an den schon längst bestehenden Objekten gegeben.
- Die Holzbauelemente 1 können neu hergestellt werden, oder als weitere Verwertung von
Verschnitt in der CLT-Produktion auftreten, der nach dem Formatierungsprozess von
großformatigen Plattenelementen zurück bleibt.
[0096] Das neue Bausystem besteht aus in Raster vertikal angebrachten KVH-Balken mit zwischen
eingeordneten und als Massivholzfüllung aufeinander angebrachten Holzbauelementen
1, die jeweils seitlich an KVH-Balken 14 befestigt (zB. angeschraubt) sind. Dafür
haben die Bausteine vertikal angebrachte Ausschnitte 13, die durch die Bauelementmitte
spiegelbildliche L-förmige Verbindungsstege 15 bilden.
[0097] Die Verbindung zwischen aufeinander aufgesetzte Holzbauelementen 1 besteht lediglich
durch angebrachte, aufeinanderpassende (z B. Nut,- und Feder) Profile.
[0098] Die Unterschiede zur bekannten Baumethoden bestehen auch darin, dass für die Riegel-
bzw. Karkassenbauweise typische, horizontal angeordnete KVH-Profile, Deckplatten und
im Inneren angebrachten Isolierungsschichten entfallen, das alles wird nur durch zwischen
angebrachten Holzbauelemente 1 ersetzt.
[0099] Der Unterschied zu bekannte Massivholzbauweise besteht auch darin, dass alle vertikalen
Verbindungen zwischen Holzbauelementen 1 nur aus KVH-Profile bestehen, die zwischen
Holzbauelementen 1 im Raster vertikal angeordnet sind.
[0100] Von beiden Bauweisen (Riegelbau- und Massivholzbauweise) werden bekanntlich die wesentlich
besseren Lastübernahme-Eigenschaften von Massivholzbau ermittelt.
[0101] Allerdings kann durch vertikal angebrachten KVH-Profile der Gesamtquerschnitt von
vertikal angeordneten Lamellen in der Gesamtkonstruktion (KVH plus vertikale Lamellen
in Holzbauelementen 1) vergrößert werden, und somit kann die schon längst bekannte
gute Lastübernahme-Flächigkeit (von Massivholzplattenbau) von vertikalen Kräften,
die sich auf die fertige Konstruktion auswirken, verstärkt werden.
[0102] Diese Verbesserung (für die Übernahme von vertikalen Kräften) kann mit einem Verlust
für Diagonal- und Seitenkräfte verbunden sein (in horizontaler Richtung werden wir
dementsprechend weniger von tragende Fläche haben). Allerdings bleibt dadurch, dass
diese Kräfte in wesentlich kleineren Mengen auftreten, die restliche Lastaufnahmereserve
immer noch groß, sodass keine maßgeblichen Verluste für die Tragfähigkeit der Konstruktion
bezüglich Diagonal- und Seitenkräften eintreten werden.
[0103] Aus dieser neuen Bauart entsteht ein neues Produkt, nämlich ein beispielsweise aus
CLT-Platte gefertigtes Holzbauelementen 1, das auch als "Massivholzbaustein" (Holzziegel)
verstanden und eingesetzt werden kann.
Bezuaszeichenliste
[0104]
- 1
- Holzbauelement
- 2
- Lage
- 3
- Innenlage
- 4
- erste Zwischenlage
- 5
- zweite Zwischenlage
- 6
- dritte Zwischenlage
- 7
- Außenlage
- 8
- plattenartige Elemente
- 9
- Stoßkante
- 10
- vertikale Kante
- 11
- horizontale Kante
- 12
- vertikale Richtung
- 13
- Ausnehmung
- 14
- Holzständerbalken
- 15
- L-förmiger Verbindungssteg
- 16
- federartiger Vorsprung
- 17
- nutartige Ausnehmung
- 18
- horizontale Richtung
- 19
- Wandelement
- 20
- Gebäude
- 21
- Holzschwellenbalken
- 22
- Befestigungselement
- 23
- Schiene
- 24
- Fensterquerbalken
- 25
- Verblendung
- 26
- Oberbegrenzungsbalken
- 27
- Eckverblendung
[0105] Die vorstehende Liste ist integraler Bestandteil der Beschreibung.
1. Holzbauelement (1) geeignet zum Ausbilden von Gebäuden (20) umfassend zumindest zwei
Lagen (2),
wobei eine erste, im Folgenden als Innenlage (3) bezeichnete Lage (2) zumindest zwei
plattenartige Elemente (8) umfasst, und
eine zweite, im Folgenden als Außenlage (7) bezeichnete Lage (2) zumindest zwei plattenartige
Elemente (8) umfasst, wobei
die plattenartigen Elemente (8) der Lagen (2) in etwa orthogonal zueinander angeordnet
und miteinander verbunden sind, wobei das Holzbauelement (1) vorzugsweise in etwa
rechteckförmig ausgebildet ist und demgemäß zumindest zwei horizontale Kanten (11)
und zwei vertikale Kanten (10) umfasst und an zumindest einer der vertikalen Kanten
(10) ein erstes Verbindungsmittel zum Verbinden mit einem Holzständer ausgebildet
ist und an zumindest einer horizontalen Kanten (11) ein zweites Verbindungsmittel
zum Verbinden mit einem weiteren Holzbauelement (1) ausgebildet ist.
2. Holzbauelement (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Holzbauelement (1) eine Breite in der vertikalen Anordnung von in etwa 400 mm
bis 1400 mm, insbesondere 600 mm bis 1200mm, besonders bevorzugt 600 mm oder 1200
mm, und eine Höhe in der vertikalen Anordnung von in etwa 200 mm bis 750 mm, insbesondere
300 mm, 400 mm, 500 mm oder 600 mm aufweist.
3. Holzbauelement (1) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Gewicht eines Holzbauelements (1) höchstens 60 kg, insbesondere höchstens 50
Kg beträgt.
4. Holzbauelement (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass drei oder mehr, insbesondere vier oder fünf oder sechs oder mehr Lagen (2) vorgesehen
sind, wobei die plattenförmigen Elemente (8) der Lagen (2) alternierend orthogonal
zueinander angeordnet und miteinander verbunden sind, wobei die äußeren der Lagen
(2) die Innenlage (3) und die Außenlagen (7) ausbilden und die Lagen (2) jeweils drei
oder mehr plattenartige Elemente (8) umfassen.
5. Holzbauelement (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die zumindest eine vertikale Kante (10) eine sich über die gesamte Länge der entsprechenden
Kante erstreckende Ausnehmung (13) umfasst, die einen in etwa rechteckförmigen Querschnitt
aufweist und sich von der Innenlage (3) bis zur entsprechenden vertikalen Kante (10)
erstreckt, so dass ein in etwa L-förmiger Verbindungsteg (11) als das erste Verbindungsmittel
ausgebildet wird, um die entsprechende vertikale Kante (10) mit einem Holzständerbalken
(14) zu verbinden.
6. Holzbauelement (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass das erste Verbindungsmittel an jeder von gegenüberliegenden vertikalen Kanten (10)
ausgebildet ist.
7. Holzbauelement (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6
dadurch gekennzeichnet,
dass das zweite Verbindungsmittel Formmerkmale aufweist, welche entlang gegenüberliegender
horizontaler Kanten (11) des Holzbauelements (1) komplementär formschlüssig, insbesondere
nut- und federartig ausgebildet sind.
8. Wandelement (19) mit zumindest zwei Holzbauelementen (1) nach einem der Ansprüche
1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die vertikalen Kanten (10) mittels der ersten Verbindungsmittel mit jeweils einem
Holzständerbalken (14) verbunden sind.
9. Wandelement (19) gemäß Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Wandelement (19) in vertikaler Richtung aus zwei, drei, vier oder fünf Holzbauelementen
(1) ausgebildet ist.
10. Gebäude (20) umfassend Wandelemente (19) gemäß Anspruch 8 oder 9.