[0001] Die Erfindung betrifft ein flüssiges Wasch- oder Reinigungsmittel mit Fließgrenze,
enthaltend anionisches und nichtionisches Tensid und Enzym. Die Erfindung betrifft
auch die Verwendung des Wasch- oder Reinigungsmittels sowie ein Verfahren zu seiner
Herstellung.
[0002] Feststoffe in Flüssigkeiten stabil zu suspendieren ist oftmals problematisch. Insbesondere
wenn sich die Feststoffe bezüglich der Dichte von der Flüssigkeit unterscheiden, neigen
sie dazu, zu sedimentieren oder aufzuschwimmen.
[0003] Eine Methode der Suspendierung von relativ großen Partikeln, wie zum Beispiel sichtbaren
Kapseln, basiert auf strukturierten Tensidsystemen. Der Begriff "strukturiertes Tensidsystem"
bezieht sich auf wässrige Systeme, welche Tensidstrukturen aufweisen, die größer als
übliche sphärische Micellen sind, und deren Wechselwirkung dem wässrigen Medium thixotrope
Eigenschaften verleiht. Diese Strukturen können fest sein, eine Mesophase bilden oder
können flüssig sein und können in der Form von mehrschichtigen Sphäroliten, Stäben,
Scheiben oder Lamellen vorliegen, welche diskontinuierlich in dem System dispergiert
oder emulgiert sind oder welche schwache Netzstrukturen bilden.
[0004] Drei Haupttypen suspendierender Systeme sind in der Praxis angewendet worden, die
alle eine L
α-Phase involvieren, in der Doppelschichten von Tensiden mit dem hydrophoben Teil des
Moleküls an der Innenseite und dem hydrophilen Teil am der Außenseite der Doppelschicht
(oder umgekehrt) angeordnet sind. Die Doppelschichten liegen Seite an Seite, beispielsweise
in einer parallelen oder konzentrischen Anordnung, manchmal durch wässrige Schichten
getrennt. L
α-Phasen können für gewöhnlich durch ihre charakteristische Textur unter dem Polarisationsmikroskop
und/oder durch Röntgenbeugung identifiziert werden.
[0005] Die meisten Tenside bilden eine L
α-Phase entweder bei Umgebungs- oder bei etwas höherer Temperatur, wenn sie in bestimmten
spezifischen Verhältnissen mit Wasser gemischt werden. Solche L
α-Phasen können jedoch für gewöhnlich nicht als strukturierte suspendierende Systeme
verwendet werden. Nützliche Mengen an Feststoff führen dazu, dass die Systeme nicht
mehr gießbar sind und kleinere Mengen an Feststoff neigen dazu, zu sedimentieren.
Auch sind die Konzentrationen, bei denen L
α-Phasen auftreten, häufig deutlich höher als die in flüssigen Wasch- und Reinigungsmitteln
üblichen und/oder gewünschten Konzentrationen.
[0006] Die Haupttypen an strukturiertem System, die in der Praxis verwendet werden, basieren
auf dispergierten lamellaren, sphärolitischen und abgeschwächt lamellaren Phasen.
[0007] Dispergierte lamellare Phasen sind Zweiphasensysteme, in denen die Tensid-Doppelschichten
als parallele Platten angeordnet sind, um Bereiche aus L
α-Phasen zu bilden, die mit einer wässrigen Phase durchsetzt sind, um ein opakes gelartiges
System zu bilden.
[0008] Sphärolitische Phasen umfassen kugelförmige Körper, die in der Technik gewöhnlich
als Sphärolite bezeichnet werden, in denen Tensid-Doppelschichten als konzentrische
Schalen angeordnet sind. Die Sphärolite haben für gewöhnlich einen Durchmesser im
Bereich von 0,1 bis 15 µm und sind in einer wässrigen Phase nach der Art einer klassischen
Emulsion dispergiert. Die Sphärolite interagieren, um ein strukturiertes System zu
bilden.
[0009] Viele strukturierte Tensidsysteme liegen zwischen lamellar dispergiert und sphärolitisch.
Die Tensidsysteme umfassen beide Strukturtypen. Für gewöhnlich werden Systeme mit
einem stärker sphärolitischen Charakter bevorzugt, weil sie zu niedrigeren Viskositäten
führen.
[0010] Eine dritte Art strukturierter Tensidsysteme umfasst eine erweiterte L
α-Phase. Sie unterscheidet sich von den zwei anderen Struktursystem-Typen dadurch,
dass sie im Wesentlichen eine einzige Phase ist, und von konventionellen L
α-Phasen dadurch, dass sie einen breiteren d-Abstand hat.
[0011] Strukturierte Tensidsysteme mit dispergierten lamellaren oder sphärolitischen Phasen
werden typischerweise durch die Wechselwirkung von Tensiden mit gelösten Elektrolytsalzen
oder Basen gebildet.
[0012] Aus der
WO 2007/085410 A1 sind beispielsweise strukturierte Handgeschirrspül- oder Scheuermittel bekannt.
[0013] Die Druckschrift
US 2008/0233061 A1 betrifft strukturierte Reinigungsmittel mit Fließgrenze, die Alkylethersulfattensid,
Alkylsulfattensid, Alkanolamid, Elektrolyt und Wasser enthalten.
[0014] Die Druckschrift
EP 0 151 884 A2 betrifft flüssige Zusammensetzungen, die Wasser, Aktivsubstanzen, und Elektrolyt
enthalten. Die beschriebenen Zusammensetzungen sind fließfähig und weisen eine Fließgrenze
auf. Feststoffe können darin suspendiert werden.
[0015] Allerdings weisen derart strukturierte Tensidsysteme oftmals keine bzw. keine ausreichend
hohen Fließgrenzen und/oder sehr hohe Mengen an Elektrolyt auf. Ferner besteht bei
vielen Systemen die Gefahr einer Phasentrennung.
[0016] Es ist deshalb eine Aufgabe der Erfindung, ein strukturiertes flüssiges Wasch- oder
Reinigungsmittel mit einer Fließgrenze, welches insbesondere auch zum Einsatz in maschinellen
Wasch- oder Geschirrspülmaschinen geeignet ist, bereitzustellen.
[0017] Diese Aufgabe wird gelöst durch ein flüssiges Wasch- oder Reinigungsmittel mit Fließgrenze,
gemäß Anspruch 1.
[0018] Es hat sich überraschenderweise gezeigt, dass durch Zugabe ausgewählter Mengen besagten
anorganischen Salzes zu einem flüssigen Wasch- oder Reinigungsmittel mit speziellem
Tensidsystem, umfassend ausgewählte anionische und nichtionische Tenside und Enzym,
ein intern strukturiertes Wasch- oder Reinigungsmittel mit Fließgrenze erhalten wird.
Dieses Wasch- oder Reinigungsmittel ist ohne Zusatz eines Verdickungsmittels in der
Lage, Partikel stabil zu dispergieren. Die Möglichkeit, auf polymere Verdickungsmittel
verzichten zu können, hat nicht nur den Vorteil, dass die Mittel einfacher und kostengünstiger
hergestellt werden können, sondern zusätzlich können unerwünschte Nebeneffekte eines
polymeren Verdickungsmittels, wie Vergrauung bei der Behandlung von Textilien, vermieden
werden. Entsprechend ist in einer bevorzugten Ausführungsform das Wasch- oder Reinigungsmittel
frei von polymerem Verdickungsmittel. Ferner ist das Wasch- oder Reinigungsmittel
auch ohne Zusatz eines sonstigen polymeren Stabilisators oder Dispergators stabil.
Zudem können die Wasch- oder Reinigungsmittel problemlos in maschinellen Wasch- oder
Reinigungsmitteln eingesetzt werden, da ihr Gehalt an anorganischem Salz im Vergleich
zu im Stand der Technik bekannten Wasch- oder Reinigungsmittel deutlich reduziert
ist.
[0019] Es ist bevorzugt, dass das anionische Tensid ausgewählt ist aus der Gruppe, umfassend
C
9-13-Alkylbenzolsulfonate, Olefinsulfonate, C
12-18-Alkansulfonate Estersulfonate, Alk(en)ylsulfate, Fettalkoholethersulfate und Mischungen
daraus.
[0020] Es hat sich gezeigt, dass sich diese Sulfonat- und Sulfat-Tenside besonders gut zur
Herstellung stabiler Flüssigwaschwaschmittel mit Fließgrenze eignen. Flüssige Wasch-
oder Reinigungsmittel die als anionisches Tensid C
9-13-Alkylbenzolsulfonate und Fettalkoholethersulfate umfassen, weisen besonders gute,
dispergierende Eigenschaften auf.
[0021] Das anorganische Salz wird aus der Gruppe bestehend aus Natriumchlorid, Kaliumchlorid,
Natriumsulfat, Natriumcarbonat, Kaliumsulfat, Kaliumcarbonat, Natriumhydrogencarbonat,
Kaliumhydrogencarbonat, Calciumchlorid, Magnesiumchlorid und Mischungen daraus ausgewählt-ist,
da diese Salze sehr gut wasserlöslich sind.
[0022] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform enthält das Wasch- oder Reinigungsmittel
zusätzlich dispergierte Partikel. Die dispergierten Partikel können Kapseln, Abrasivstoffe
und/oder unlösliche Bestandteile des Wasch- oder Reinigungsmittels umfassen. Kapseln
stellen bevorzugte dispergierte Partikel dar, da mit deren Hilfe empfindliche, chemisch
oder physikalisch inkompatible sowie flüchtige Komponenten (= Wirkstoffe) des flüssigen
Wasch- oder Reinigungsmittels lager- und transportstabil eingeschlossen werden können.
[0023] In einer bevorzugten Ausführungsform enthält das flüssige Wasch- oder Reinigungsmittel
mehr als 5 Gew.-%, bevorzugt mehr als 15 Gew.-% und insbesondere bevorzugt mehr als
25 Gew.-%, jeweils bezogen auf die Gesamtmenge an Wasch- oder Reinigungsmittel, Wasser.
[0024] Wässrige Wasch- oder Reinigungsmittel sind nicht nur einfacher und preiswerter zu
formulieren, sie lösen sich in maschinellen Wasch- oder Reinigungsverfahren schneller
und besser auf.
[0025] In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Wasch- oder Reinigungsmittel in einer
wasserlöslichen Umhüllung verpackt ist.
[0026] Überraschenderweise hat sich gezeigt, dass die flüssigen Wasch- oder Reinigungsmittel
stabil in wasserlöslichen Umhüllungen verpackt werden können. Insbesondere bei Wasch-
oder Reinigungsmitteln mit mehr als 5 Gew.-% Wasser, bezogen auf die Gesamtmenge an
Wasch- oder Reinigungsmittel, war dies bisher nicht möglich. Die flüssigen Wasch-
oder Reinigungsmittel können nun beispielsweise vorportioniert angeboten werden und
bieten so den Verbrauchern einen höheren Komfort bezüglich der Dosierung.
[0027] Das Wasch- oder Reinigungsmittel enthält mindestens ein Enzym. Der Einsatz von Enzymen
in Waschmitteln ist seit vielen Jahren bekannt und Standard geworden.
[0028] Da es sich jedoch bei der Protease selbst und bei anderen Enzymen um Proteine handelt,
neigt die Protease in Flüssigwaschmitteln zu einem Selbstabbau bzw. zum Abbau anderer
Enzyme. Aus diesem Grund ist eine Stabilisierung von Enzymen insbesondere in flüssigen
Systemen erforderlich. Im Stand der Technik erfolgt dies üblicherweise durch die Inhibierung
der Protease, bei der das aktive Zentrum reversibel blockiert wird. Eine derartige
Stabilisierung wird üblicherweise durch Borax, Borsäuren, Boronsäuren oder deren Salze
oder Ester und/oder durch den Einsatz von Polyolen erreicht. Überraschenderweise wurde
nun gefunden, dass die flüssigen strukturierten Wasch- oder Reinigungsmittel dazu
verwendet werden können, die Stabilität von Enzymen zu erhöhen. Dabei hat es sich
erwiesen, dass der Einsatz üblicher Enzymstabilisatoren verringert werden kann, ja
sogar, dass auf den Einsatz üblicher Enzymstabilisatoren insgesamt verzichtet werden
kann.
[0029] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind daher flüssige strukturierte
und enzymhaltige Wasch- oder Reinigungsmittel frei von Borax, Borsäuren, Boronsäuren
oder deren Salze oder Ester. Darunter sind vor allem Derivate mit aromatischen Gruppen,
etwa ortho-, meta- oder para-substituierte Phenylboronsäuren zu erwähnen, insbesondere
4-Formylphenyl-Boronsäure (4-FPBA) beziehungsweise die Salze oder Ester der genannten
Verbindungen.
[0030] Ein aus der Literatur bekanntes Stabilisierungsmittel für Enzyme in flüssigen Wasch-
oder Reinigungsmitteln sind Polyole, insbesondere Glycerin sowie das 1,2-Propylenglykol.
Überraschenderweise wurde gefunden, dass derartige Polyole in den flüssigen strukturierten
Wasch- oder Reinigungsmitteln nicht zur Stabilisierung von Enzymen benötig werden.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind daher die erfindungsgemäßen
flüssigen Wasch- oder Reinigungsmittel frei von Glycerin und 1,2-Propylenglykol.
[0031] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weisen flüssige strukturierte
und enzymhaltige Wasch- oder Reinigungsmittel weder polymere Verdickungsmittel noch
Borax, Borsäuren, Boronsäuren oder deren Salze oder Ester auf.
[0032] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weisen flüssige strukturierte
und enzymhaltige Wasch- oder Reinigungsmittel weder Glycerin und/oder 1,2-Propylenglykol
noch Borax, Borsäuren, Boronsäuren oder deren Salze oder Ester auf.
[0033] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weisen flüssige strukturierte
und enzymhaltige Wasch- oder Reinigungsmittel weder Glycerin und/oder 1,2-Propylenglykol
noch polymere Verdickungsmittel noch Borax, Borsäuren, Boronsäuren oder deren Salze
oder Ester auf.
[0034] Ferner betrifft die Erfindung die Verwendung des erfindungsgemäßen Wasch- oder Reinigungsmittels
zum Waschen und/oder Reinigen von textilen Flächengebilden oder harten Oberflächen.
[0035] Die Erfindung umfasst auch die Verwendung von 8 bis 25 Gew.-% besagten anorganischen
Salzes zur Erzeugung einer Fließgrenze in einem flüssigen Wasch- oder Reinigungsmittel,
gemäß Anspruch 13.
[0036] In einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines
flüssigen Wasch- oder Reinigungsmittels mit Fließgrenze, gemäß Anspruch 14.
[0037] Im Folgenden soll die Erfindung unter anderem anhand von Beispielen eingehender beschrieben
werden. Sofern nicht anders angegeben sind in der gesamten Anmeldung alle Mengen in
Gew.-%, bezogen auf das gesamte Wasch- oder Reinigungsmittel, angegeben.
[0038] Das flüssige Wasch- oder Reinigungsmittel enthält ein anionisches Tensid, ein nichtionisches
und ein ausgewähltes anorganisches Salz und mindestens ein Enzym.
[0039] Als anionisches Tensid werden Sulfonate und/oder Sulfate eingesetzt. Der Gehalt an
anionischem Tensid beträgt 7 bis 20 Gew.-% und vorzugsweise 8 bis 15 Gew.-%, jeweils
bezogen auf das gesamte Wasch- oder Reinigungsmittel.
[0040] Als Tenside vom Sulfonat-Typ kommen dabei vorzugsweise C
9-13-Alkylbenzolsulfonate, Olefinsulfonate, d.h. Gemische aus Alken- und Hydroxyalkansulfonaten
sowie Disulfonaten, wie man sie beispielsweise aus C
12-18-Monoolefinen mit end- oder innenständiger Doppelbindung durch Sulfonieren mit gasförmigem
Schwefeltrioxid und anschließende alkalische oder saure Hydrolyse der Sulfonierungsprodukte
erhält, in Betracht. Geeignet sind auch C
12-18-Alkansulfonate und die Ester von α-Sulfofettsäuren (Estersulfonate), zum Beispiel
die α-sulfonierten Methylester der hydrierten Kokos-, Palmkern- oder Talgfettsäuren.
[0041] Als Alk(en)ylsulfate werden die Alkali- und insbesondere die Natriumsalze der Schwefelsäurehalbester
der C
12-C
18-Fettalkohole, beispielsweise aus Kokosfettalkohol, Talgfettalkohol, Lauryl-, Myristyl-,
Cetyl- oder Stearylalkohol oder der C
10-C
20-Oxoalkohole und diejenigen Halbester sekundärer Alkohole dieser Kettenlängen bevorzugt.
Aus waschtechnischem Interesse sind die C
12-C
16-Alkylsulfate und C
12-C
15-Alkylsulfate sowie C
14-C
15-Alkylsulfate bevorzugt. Auch 2,3-Alkylsulfate sind geeignete anionische Tenside.
[0042] Auch Fettalkoholethersulfate, wie die Schwefelsäuremonoester der mit 1 bis 6 Mol
Ethylenoxid ethoxylierten geradkettigen oder verzweigten C
7-21-Alkohole, wie 2-Methyl-verzweigte C
9-11-Alkohole mit im Durchschnitt 3,5 Mol Ethylenoxid (EO) oder C
12-18-Fettalkohole mit 1 bis 4 EO, sind geeignet.
[0043] Es ist bevorzugt, dass das flüssige Wasch- oder Reinigungsmittel eine Mischung aus
Sulfonat- und Sulfat-Tensiden enthält. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform
enthält das flüssige Wasch- oder Reinigungsmittel C
9-13-Alkylbenzolsulfonate und Fettalkoholethersulfate als anionisches Tensid. Das Verhältnis
der Sulfat-Tenside zu Sulfonat-Tensiden liegt vorzugsweise im Bereich von 3:1 bis
1:3 und mehr bevorzugt im Bereich von 3:1 bis 1:1. In einer besonders bevorzugten
Ausführungsform enthält das flüssige Wasch- oder Reinigungsmittel Fettalkoholethersulfate
und C
9-13-Alkylbenzolsulfonate im Verhältnis 2:1.
[0044] Zusätzlich zu dem anionischen Tensid kann das flüssige Wasch- oder Reinigungsmittel
auch Seifen enthalten. Geeignet sind gesättigte und ungesättigte Fettsäureseifen,
wie die Salze der Laurinsäure, Myristinsäure, Palmitinsäure, Stearinsäure, (hydrierten)
Erucasäure und Behensäure sowie insbesondere aus natürlichen Fettsäuren, zum Beispiel
Kokos-, Palmkern-, Olivenöl- oder Talgfettsäuren, abgeleitete Seifengemische.
[0045] Die anionischen Tenside sowie die Seifen können in Form ihrer Natrium-, Kalium- oder
Magnesium- oder Ammoniumsalze vorliegen. Vorzugsweise liegen die anionischen Tenside
in Form ihrer Natriumsalze vor. Weitere bevorzugte Gegenionen für die anionischen
Tenside sind auch die protonierten Formen von Cholin, Triethylamin, Monoethanolamin
oder Methylethylamin.
[0046] Die Menge an Seife in dem flüssigen Wasch- oder Reinigungsmittel beträgt vorzugsweise
bis zu 5 Gew.-% und mehr bevorzugt bis zu 2 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge an
Wasch- oder Reinigungsmittel.
[0047] Das Wasch- oder Reinigungsmittel enthält neben dem anionischen Tensid auch nichtionisches
Tensid. Das nichtionische Tensid umfasst alkoxylierte Fettalkohole, alkoxylierte Fettsäurealkylester,
Fettsäureamide, alkoxylierte Fettsäureamide, Polyhydroxyfettsäureamide, Alkylphenolpolyglycolether,
Aminoxide, Alkylpolyglucoside und Mischungen daraus.
[0048] Als nichtionisches Tensid werden vorzugsweise alkoxylierte, vorteilhafterweise ethoxylierte,
insbesondere primäre Alkohole mit vorzugsweise 8 bis 18 C-Atomen und durchschnittlich
1 bis 12 Mol Ethylenoxid (EO) pro Mol Alkohol eingesetzt, in denen der Alkoholrest
linear oder bevorzugt in 2-Stellung methylverzweigt sein kann bzw. lineare und methylverzweigte
Reste im Gemisch enthalten kann, so wie sie üblicherweise in Oxoalkoholresten vorliegen.
Insbesondere sind jedoch Alkoholethoxylate mit linearen Resten aus Alkoholen nativen
Ursprungs mit 12 bis 18 C-Atomen, zum Beispiel aus Kokos-, Palm-, Talgfett- oder Oleylalkohol,
und durchschnittlich 2 bis 8 EO pro Mol Alkohol bevorzugt. Zu den bevorzugten ethoxylierten
Alkoholen gehören beispielsweise C
12-14-Alkohole mit 3 EO, 4 EO oder 7 EO, C
9-11-Alkohol mit 7 EO, C
13-15-Alkohole mit 3 EO, 5 EO, 7 EO oder 8 EO, C
12-18-Alkohole mit 3 EO, 5 EO oder 7 EO und Mischungen aus diesen, wie Mischungen aus C
12-14-Alkohol mit 3 EO und C
12-18-Alkohol mit 7 EO. Die angegebenen Ethoxylierungsgrade stellen statistische Mittelwerte
dar, die für ein spezielles Produkt eine ganze oder eine gebrochene Zahl sein können.
Bevorzugte Alkoholethoxylate weisen eine eingeengte Homologenverteilung auf (narrow
range ethoxylates, NRE). Zusätzlich zu diesen nichtionischen Tensiden können auch
Fettalkohole mit mehr als 12 EO eingesetzt werden. Beispiele hierfür sind Talgfettalkohol
mit 14 EO, 25 EO, 30 EO oder 40 EO. Auch nichtionische Tenside, die EO- und PO-Gruppen
zusammen im Molekül enthalten, sind erfindungsgemäß einsetzbar. Geeignet sind ferner
auch eine Mischung aus einem (stärker) verzweigten ethoxylierten Fettalkohol und einem
unverzweigten ethoxylierten Fettalkohol, wie beispielsweise eine Mischung aus einem
C
16-18-Fettalkohol mit 7 EO und 2-Propylheptanol mit 7 EO. Insbesondere bevorzugt enthält
das Wasch-, Reinigungs-, Nachbehandlungs- oder Waschhilfsmittel einen C
12-18-Fettalkohol mit 7 EO oder einen C
13-15-Oxoalkohol mit 7 EO als nichtionisches Tensid.
[0049] Der Gehalt an nichtionischem Tensid beträgt 3 bis 15 Gew.-% und vorzugsweise 4 bis
10 Gew.-%, jeweils bezogen auf das gesamte Wasch- oder Reinigungsmittel.
[0050] Die Gesamtmenge an anionischem und nichtionischem Tensid in dem flüssigen Wasch-
oder Reinigungsmittels beträgt bis 35 Gew.-%, bezogen auf das gesamte flüssige Wasch-
oder Reinigungsmittel.
[0051] Ein weiterer essentieller Bestandteil des Wasch- oder Reinigungsmittels ist das besagte
anorganische Salz. Dieses wird in Abhängigkeit vom eingesetzten Tensidsystem in einer
Menge von 8 bis 25 Gew.-%, bezogen auf das gesamte Wasch- oder Reinigungsmittel, eingesetzt.
Die Menge an besagtem anorganischem Salz wird derart gewählt, dass das Verhältnis
Gesamtmenge an anionischem und nichtionischem Tensid zu anorganischem Salz im Bereich
von 1,4:1 bis 1:1 liegt.
[0052] Die enthaltenen anorganischen Salze umfassen Natriumchlorid, Kaliumchlorid, Natriumsulfat,
Natriumcarbonat, Kaliumsulfat, Kaliumcarbonat, Natriumhydrogencarbonat, Kaliumhydrogencarbonat,
Calciumchlorid, Magnesiumchlorid und Mischungen daraus. Besonders stabile Wasch- oder
Reinigungsmittel werden bei Einsatz von Natriumchlorid oder einer Mischung aus Natriumchlorid
und Kaliumsulfat erhalten.
[0053] Die Zugabe des besagten anorganischen Salzes führt durch Ausbildung lamellarer Strukturen
zu einem intern strukturierten flüssigen Wasch- oder Reinigungsmittels mit sehr guten
dispergierenden Eigenschaften.
[0054] Das flüssige Wasch- oder Reinigungsmittel ist äußerst stabil und zeigt keinerlei
Phasentrennung und/oder Ausfällung der anionischen und/oder nichtionischen Tenside.
Das Wasch- oder Reinigungsmittel ist makroskopisch einphasig und weist eine Fließgrenze
auf.
[0055] Zusätzlich hat das besagte anorganische Salz einen Einfluss auf die Viskosität des
Wasch- oder Reinigungsmittels und mit Hilfe des anorganischem Salzes kann die Viskosität
derart eingestellt werden, dass das Wasch- oder Reinigungsmittel gut zu dosieren ist
und ein Behälter mit dem Wasch- oder Reinigungsmittel eine gute Restentleerung aufweist.
[0056] In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Wasch- oder Reinigungsmittel frei von
polymerem Verdickungsmittel.
[0057] Zusätzlich zu dem anionischen Tensid, dem nichtionischen Tensid und dem anorganischen
Salz kann das Wasch- oder Reinigungsmittel weitere Inhaltsstoffe enthalten, die die
anwendungstechnischen und/oder ästhetischen Eigenschaften des Wasch- oder Reinigungsmittels
weiter verbessern. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung enthält das Wasch- oder Reinigungsmittel
vorzugsweise zusätzlich einen oder mehrere Stoffe aus der Gruppe der Gerüststoffe,
Bleichmittel, Enzyme, Elektrolyte, nichtwässrigen Lösungsmittel, pH-Stellmittel, Parfüme,
Parfümträger, Fluoreszenzmittel, Farbstoffe, Hydrotope, Schauminhibitoren, Silikonöle,
Antiredepositionsmittel, Vergrauungsinhibitoren, Einlaufverhinderer, Knitterschutzmittel,
Farbübertragungsinhibitoren, antimikrobiellen Wirkstoffe, Germizide, Fungizide, Antioxidantien,
Konservierungsmittel, Korrosionsinhibitoren, Antistatika, Bittermittel, Bügelhilfsmittel,
Phobier- und Imprägniermittel, Quell- und Schiebefestmittel, weichmachenden Komponenten
sowie UV-Absorber.
[0058] Als Gerüststoffe, die in dem Wasch- oder Reinigungsmittel enthalten sein können,
sind insbesondere Silikate, Aluminiumsilikate (insbesondere Zeolithe), Carbonate,
Salze organischer Di- und Polycarbonsäuren sowie Mischungen dieser Stoffe zu nennen.
[0059] Organische Gerüststoffe, welche in dem Wasch- oder Reinigungsmittel vorhanden sein
können, sind beispielsweise die in Form ihrer Natriumsalze einsetzbaren Polycarbonsäuren,
wobei unter Polycarbonsäuren solche Carbonsäuren verstanden werden, die mehr als eine
Säurefunktion tragen. Beispielsweise sind dies Citronensäure, Adipinsäure, Bernsteinsäure,
Glutarsäure, Äpfelsäure, Weinsäure, Maleinsäure, Fumarsäure, Zuckersäuren, Aminocarbonsäuren,
Nitrilotriessigsäure (NTA), Methylglycindiessigsäure (MGDA) und deren Abkömmlinge
sowie Mischungen aus diesen. Bevorzugte Salze sind die Salze der Polycarbonsäuren
wie Citronensäure, Adipinsäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure, Weinsäure, Zuckersäuren
und Mischungen aus diesen.
[0060] Als Gerüststoffe sind weiter polymere Polycarboxylate geeignet. Dies sind beispielsweise
die Alkalimetallsalze der Polyacrylsäure oder der Polymethacrylsäure, zum Beispiel
solche mit einer relativen Molekülmasse von 600 bis 750.000 g / mol.
[0061] Geeignete Polymere sind insbesondere Polyacrylate, die bevorzugt eine Molekülmasse
von 1.000 bis 15.000 g / mol aufweisen. Aufgrund ihrer überlegenen Löslichkeit können
aus dieser Gruppe wiederum die kurzkettigen Polyacrylate, die Molmassen von 1.000
bis 10.000 g / mol, und besonders bevorzugt von 1.000 bis 5.000 g / mol, aufweisen,
bevorzugt sein.
[0062] Geeignet sind weiterhin copolymere Polycarboxylate, insbesondere solche der Acrylsäure
mit Methacrylsäure und der Acrylsäure oder Methacrylsäure mit Maleinsäure. Zur Verbesserung
der Wasserlöslichkeit können die Polymere auch Allylsulfonsäuren, wie Allyloxybenzolsulfonsäure
und Methallylsulfonsäure, als Monomer enthalten.
[0063] Bevorzugt werden allerdings lösliche Gerüststoffe, wie beispielsweise Citronensäure,
oder Acrylpolymere mit einer Molmassen von 1.000 bis 5.000 g / mol in den flüssigen
Wasch- oder Reinigungsmitteln eingesetzt.
[0064] Das flüssige Wasch- oder Reinigungsmittel enthält ein Enzym oder eine Mischung aus
Enzymen. Das bedeutendste Waschmittelenzym ist dabei Protease. Geeignet sind außer
Proteasen aber insbesondere solche aus der Klasse der Hydrolasen wie der (Poly)Esterasen,
Lipasen Amylasen, Glykosylhydrolasen, Hemicellulase, Cutinasen, β-Glucanasen, Oxidasen,
Peroxidasen, Mannanasen, Perhydrolasen, Oxireduktasen und/oder Laccasen.
[0065] Die Menge an Enzym bzw. an den Enzymen beträgt 0,01 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 0,12
bis etwa 3 Gew.-%, bezogen auf das gesamte Wasch- oder Reinigungsmittel. Die Enzyme
werden bevorzugt als Enzymflüssigformulierung(en) eingesetzt.
[0066] Ohne sich auf diese Theorie einschränken zu wollen, wird davon ausgegangen, dass
die makroskopische Einphasigkeit durch die lamellare Phase eine Mikrokompartimentierung
aufweist. Es wird vermutet, dass die Enzymmoleküle zwischen den Lamellen gefangen
und die Mobilität der Enzyme entsprechend eingeschränkt ist. Dadurch können sie nicht
diffusiv zueinander gelangen und sich nicht gegenseitig inaktivieren, selbst wenn
sie nicht inhibiert sind. In einer ganz besonders bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung beträgt die Repetitionslänge der lamellaren Phase (Periodizität) zwischen
10 und 20 nm, vorzugsweise 11 bis 16 nm und unter noch stärkerer Bevorzugung 12 bis
14 nm. Derartige Repetitionslängen lassen sich beispielsweise aus Röntgenkleinwinkelstreuungsmessungen
(SAXS) berechnen.
[0067] Die Wasch- oder Reinigungsmittel sind flüssig und enthalten Wasser als Hauptlösungsmittel.
Dabei ist es bevorzugt, dass das Wasch- oder Reinigungsmittel mehr als 5 Gew.-%, bevorzugt
mehr als 15 Gew.-% und insbesondere bevorzugt mehr als 25 Gew.-%, jeweils bezogen
auf die Gesamtmenge an Wasch- oder Reinigungsmittel, Wasser enthält.
[0068] Daneben können dem Wasch- oder Reinigungsmittel nichtwässrige Lösungsmittel zugesetzt
werden. Geeignete nichtwässrige Lösungsmittel umfassen ein- oder mehrwertige Alkohole,
Alkanolamine oder Glykolether, sofern sie im angegebenen Konzentrationsbereich mit
Wasser mischbar sind. Vorzugsweise werden die Lösungsmittel ausgewählt aus Ethanol,
n-Propanol, i-Propanol, Butanolen, Glykol, Propandiol, Butandiol, Methylpropandiol,
Glycerin, Diglykol, Propyldiglycol, Butyldiglykol, Hexylenglycol, Ethylenglykolmethylether,
Ethylenglykolethylether, Ethylenglykolpropylether, Ethylenglykolmono-n-butylether,
Diethylenglykolmethylether, Diethylenglykolethylether, Propylenglykolmethylether,
Propylenglykolethylether, Propylenglykolpropylether, Dipropylenglykolmonomethylether,
Dipropylenglykolmonoethylether, Methoxytriglykol, Ethoxytriglykol, Butoxytriglykol,
1-Butoxyethoxy-2-propanol, 3-Methyl-3-methoxybutanol, Propylen-glykol-t-butylether,
Di-n-octylether sowie Mischungen dieser Lösungsmittel. Es ist allerdings bevorzugt,
dass das Wasch- oder Reinigungsmittel einen Alkohol, insbesondere Ethanol und/oder
Glycerin, in Mengen zwischen 0,5 und 5 Gew.-%, bezogen auf das gesamte Wasch- oder
Reinigungsmittel enthält.
[0069] Neben diesen Bestandteilen kann ein Wasch- oder Reinigungsmittel dispergierte Partikel,
deren Durchmesser entlang ihrer größten räumlichen Ausdehnung vorzugsweise 1 bis 2000
µm beträgt, enthalten.
[0070] Partikel können im Sinne dieser Erfindung Kapseln, Abrasivstoffe als auch Pulver,
Granulate oder Compounds von in dem Wasch- oder Reinigungsmittel unlöslichen Verbindungen
sein, wobei Kapseln bevorzugt sind.
[0071] Unter dem Begriff "Kapsel" werden einerseits Aggregate mit einer Kern-Hülle-Struktur
und andererseits Aggregate mit einer Matrix verstanden. Kern-Hülle-Kapseln enthalten
mindestens einen festen oder flüssigen Kern, der von mindestens einer kontinuierlichen
Hülle, insbesondere einer Hülle aus Polymer(en), umschlossen ist.
[0072] Im Inneren der Kapseln können empfindliche, chemisch oder physikalisch inkompatible
sowie flüchtige Komponenten (= Wirkstoffe) des flüssigen Wasch- oder Reinigungsmittels
lager- und transportstabil eingeschlossen werden. In den Kapseln können sich beispielsweise
optische Aufheller, Tenside, Komplexbildner, Bleichmittel, Bleichaktivatoren, Farb-
und Duftstoffe, Antioxidantien, Gerüststoffe, Enzyme, Enzym-Stabilisatoren, antimikrobielle
Wirkstoffe, Vergrauungsinhibitoren, Antiredepositionsmittel, pH-Stellmittel, Elektrolyte,
Waschkraftverstärker, Vitamine, Proteine, Schauminhibitoren und UV-Absorber befinden.
Die Füllungen der Kapseln können Feststoffe oder Flüssigkeiten in Form von Lösungen
oder Emulsionen bzw. Suspensionen sein.
[0073] Die Kapseln können im herstellungsbedingten Rahmen eine beliebige Form aufweisen,
sie sind jedoch bevorzugt näherungsweise kugelförmig. Ihr Durchmesser entlang ihrer
größten räumlichen Ausdehnung kann je nach den in ihrem Inneren enthaltenen Komponenten
und der Anwendung zwischen 1 µm und 2000 µm liegen.
[0074] Alternativ können auch Partikel eingesetzt werden, die keine Kern-Hülle-Struktur
aufweisen, sondern in denen der Wirkstoff in einer Matrix aus einem matrix-bildenden
Material verteilt ist. Solche Partikel werden auch als "Matrixpartikel" bezeichnet.
[0075] Die Matrixbildung erfolgt bei diesen Materialien beispielsweise über Gelierung, Polyanion-Polykation-Wechselwirkungen
oder Polyelektrolyt-Metallion-Wechselwirkungen und ist im Stand der Technik genauso
wie die Herstellung von Partikeln mit diesen matrix-bildenden Materialien wohl bekannt.
Ein beispielhaftes matrix-bildendes Material ist Alginat. Zur Herstellung Alginatbasierter
Speckles wird eine wässrige Alginat-Lösung, welche auch den einzuschließenden Wirkstoff
bzw. die einzuschließenden Wirkstoffe enthält, vertropft und anschließend in einem
Ca
2+-Ionen oder Al
3+-Ionen enthaltendem Fällbad ausgehärtet. Alternativ können anstelle von Alginat andere,
matrix-bildende Materialien eingesetzt werden.
[0076] Die Kapseln können stabil in den flüssigen Wasch- oder Reinigungsmitteln dispergiert
werden. Stabil bedeutet, dass die Wasch- oder Reinigungsmittel bei Raumtemperatur
über einen Zeitraum von mindestens 4 Wochen und bevorzugt von mindestens 6 Wochen
stabil sind, ohne dass die Partikel in dem Mittel aufrahmen oder sedimentieren.
[0077] Die Freisetzung der Wirkstoffe aus den Kapseln erfolgt üblicherweise durch Zerstörung
der Hülle bzw. der Matrix infolge mechanischer, thermischer, chemischer oder enzymatischer
Einwirkung.
[0078] In einer bevorzugten Ausführungsform enthalten die flüssigen Wasch- oder Reinigungsmittel
Kapseln in denen ein oder mehrere Duftstoffe enthalten sind.
[0079] Alternativ können die Partikel Abrasivstoffe wie Kügelchen aus Kunststoff oder Calciumcarbonat
als auch Pulver, Granulate oder Compounds von in dem Wasch- oder Reinigungsmittel
unlöslichen Verbindungen umfassen.
[0080] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung enthalten die flüssigen Wasch-
oder Reinigungsmittel gleiche oder verschiedene Partikel in Mengen von 0,05 bis 10
Gew.-%, insbesondere 0,1 bis 8 Gew.-% und äußerst bevorzugt 0,2 bis 5 Gew.-%.
[0081] Wasserlösliche Verpackungen sind auf verschiedenen Gebieten der Industrie bekannt
und wurden in letzter Zeit in der Wasch- oder Reinigungsmittelindustrie zum Verpacken
spezieller Wasch- oder Reinigungsmittel für automatische Geschirrspül- oder Wäschewaschmaschinen
verwendet.
[0082] Durch die Verpackung in einem wasserlöslichen Behälter kamen bisher fast nur nahezu
wasserfreie Wasch- oder Reinigungsmittel zum Einsatz. Umso überraschender wurde gefunden,
dass Wasch- oder Reinigungsmittel mit einem speziellem Tensidsystem aus anionischen
und nichtionischen tensiden sowie spezifischen Mengen an anorganischem Salz stabil
in wasserlöslichen Behältern verpackt werden können.
[0083] Entsprechend ist in einer besonders bevorzugten Ausführungsform das Wasch- oder Reinigungsmittel
in einer wasserlöslichen Umhüllung verpackt ist.
[0084] Solche verpackten Wasch- oder Reinigungsmittel können entweder durch Verfahren des
vertikalen Formfüllversiegelns (VFFS) oder Warmformverfahren hergestellt werden.
[0085] Das Warmformverfahren schließt im Allgemeinen das Formen einer ersten Lage aus einem
wasserlöslichen Folienmaterial zum Bilden von Ausbuchtungen zum Aufnehmen einer Zusammensetzung
darin, Einfüllen der Zusammensetzung in die Ausbuchtungen, Bedecken der mit der Zusammensetzung
gefüllten Ausbuchtungen mit einer zweiten Lage aus einem wasserlöslichen Folienmaterial
und Versiegeln der ersten und zweiten Lagen miteinander zumindest um die Ausbuchtungen
herum ein.
[0086] Die wasserlösliche Umhüllung wird vorzugsweise aus einem wasserlöslichen Folienmaterial
ausgewählt aus der Gruppe, bestehend aus Polymeren oder Polymergemischen, die Polyvinylalkohol
oder Polyvinylalkoholderivate und Gemische davon umfassen, gebildet. Die Umhüllung
kann aus einer, vorzugsweise aus zwei oder mehr Lagen aus dem wasserlöslichen Folienmaterial
gebildet werden. Das wasserlösliche Folienmaterial der ersten Lage und der weiteren
Lagen, falls vorhanden, kann gleich oder unterschiedlich sein.
[0087] Die wasserlösliche Verpackung, umfassend das flüssige Wasch- oder Reinigungsmittel
und die wasserlösliche Umhüllung kann eine oder mehr Kammern aufweisen. Das flüssige
Wasch- oder Reinigungsmittel kann in einer oder mehreren Kammern, falls vorhanden,
der wasserlöslichen Umhüllung enthalten sein.
[0088] Das erfindungsgemäße Wasch- oder Reinigungsmittel kann zum Waschen und/oder Reinigen
von textilen Flächengebilden oder harten Oberflächen verwendet werden.
[0089] Die Herstellung des Wasch- oder Reinigungsmittels erfolgt mittels üblicher und bekannter
Methoden und Verfahren. So können beispielsweise die Bestandteile der Wasch- oder
Reinigungsmittel in Rührkesseln vermischt werden, wobei zunächst Wasser vorgelegt
wird. Dann werden die nichtwässrigen Lösungsmittel und Tenside zugegeben. Anschließend
wird, falls vorhanden, die Fettsäure zugegeben und es erfolgt die Verseifung des Fettsäureanteils
sowie die Neutralisation der anionischen Tenside, welche in der Säureform eingesetzt
werden. Dann werden die weiteren Bestandteile, vorzugsweise portionsweise, hinzugefügt.
Das anorganische Salz kann zu verschiedenen Zeitpunkten des Herstellungsverfahrens
als Feststoff oder in Form einer konzentrierten Lösung zugegeben werden.
[0090] Die Fließgrenzen der Wasch- oder Reinigungsmittel wurden mit einem Rotationsrheometer
der Firma TA-Instruments, Typ AR G2 gemessen. Hierbei handelt es sich um ein so genanntes
schubspannungskontrolliertes Rheometer.
[0091] Zur Messung einer Fließgrenze mit einem schubspannungskontrollierten Rheometer sind
in der Literatur verschiedene Verfahren beschrieben, die dem Fachmann bekannt sind.
[0092] Zur Bestimmung der Fließgrenzen im Rahmen der vorliegenden Erfindung wurde bei 23
°C folgendermaßen vorgegangen:
Die Proben wurden im Rheometer mit einer mit der Zeit ansteigenden Schubspannung s(t)
beaufschlagt. Beispielsweise kann die Schubspannung im Laufe von 10 Minuten vom kleinstmöglichen
Wert (z.B. 2 mPa) auf z.B. 10 Pa gesteigert werden. Als Funktion dieser Schubspannung
wird die Deformation γ der Probe gemessen. Die Deformation wird in einem doppellogarithmischen
Plot gegen die Schubspannung aufgetragen. Sofern die untersuchte Probe eine Fließgrenze
aufweist, kann man in diesem Plot deutlich zwei Bereiche unterscheiden. Unterhalb
einer gewissen Schubspannung findet man eine rein elastische Deformation. Die Steigung
der Kurve γ(σ) (log-log-Plot) in diesem Bereich ist eins. Oberhalb dieser Schubspannung
beginnt der Fließbereich und die Steigung der Kurve ist sprunghaft höher. Diejenige
Schubspannung bei der das Abknicken der Kurve erfolgt, also der Übergang von der elastischen
in eine plastische Deformation, markiert die Fließgrenze. Eine bequeme Bestimmung
des Knickpunktes ist durch Anlegen von Tangenten an die beiden Kurventeile möglich.
Proben ohne Fließgrenze weisen keinen charakteristischen Knick in der Funktion γ(σ)
auf.
[0093] In der folgenden Tabelle 1 sind die Zusammensetzungen zweier erfindungsgemäßer Wasch-
oder Reinigungsmittels E1 und E2 sowie die Zusammensetzungen von drei Vergleichsbeispielen
V1 bis V3 gezeigt (alle Mengen sind in Gew.-% Aktivstoff, bezogen auf das gesamte
Wasch- oder Reinigungsmittel, angegeben).
Tabelle 1:
|
Gew.-% |
Inhaltsstoffe |
V1 |
V2 |
V3 |
E1 |
E2 |
C12-C18 ROH (7 EO) |
4 |
4 |
4 |
4 |
4 |
Na-Laurylethersulfat (2 EO) |
8 |
8 |
8 |
8 |
8 |
C12-C18-Fettsäure, Natriumsalz |
1,4 |
1,4 |
1,4 |
1,4 |
1,4 |
Lin. C9-13-Alkylbenzolsulfonsäure, Natriumsalz |
4 |
4 |
4 |
4 |
4 |
Phosphonsäure, Na-Salz |
0,8 |
0,8 |
0,8 |
0,8 |
0,8 |
Optischer Aufheller |
0,1 |
0,1 |
0,1 |
0,1 |
0,1 |
Silikon-Entschäumer |
0,02 |
0,02 |
0,02 |
0,02 |
0,02 |
Citronensäure, Natriumsalz |
2,5 |
2,5 |
2,5 |
2,5 |
2,5 |
Natriummetaborat |
1,1 |
1,1 |
1,1 |
1,1 |
1,1 |
Ethanol |
3 |
3 |
3 |
3 |
3 |
Enzyme (Cellulase, Amylase & Protease) |
1,8 |
1,8 |
1,8 |
1,8 |
1,8 |
Parfüm |
0,2 |
0,2 |
0,2 |
0,2 |
-- |
Parfüm-Kapseln (∅ = 15 µm) |
-- |
-- |
-- |
-- |
0,2 |
Farbstoff |
0,0001 |
0,0001 |
0,0001 |
0,0001 |
0,0001 |
NaCl |
3 |
10 |
11 |
13 |
13 |
Wasser |
Ad 100 |
Ad 100 |
Ad 100 |
Ad 100 |
Ad 100 |
Fließgrenze |
-- |
-- |
-- |
+ |
+ |
Gesamtmenge anion. + nichtion. Tensid / NaCl |
5,33:1 |
1,60:1 |
1,45:1 |
1,23:1 |
1,23:1 |
[0094] Der pH-Wert der flüssigen Wasch- oder Reinigungsmittel lag bei 8,4.
[0095] Die zwei Wasch- oder Reinigungsmittel E1 und E2 waren bei Raumtemperatur über 6 Wochen
stabil. Insbesondere Wasch- oder Reinigungsmittel E2 zeigte keine nennenswerte Aufrahmung
und/oder Sedimentation der dispergierten Kapseln.
[0096] Bei Zugabe von bis zu 3 Gew.-% NaCl zu dem in den Beispielen offenbarten Tensidsystem
konnte eine Erhöhung der Viskosität, jedoch keine Fließgrenze beobachtet werden. Bei
weiterer Zugabe von NaCl sank die Viskosität wieder ab. Die Wasch- oder Reinigungsmittel
mit bis zu 10 Gew.-% NaCl (Wasch- oder Reinigungsmittel V1 und V2) waren stabil, zeigten
aber keine Fließgrenze. Bei Salzkonzentrationen von größer 10 Gew.-% bis 11 Gew.-%
waren die Wasch- oder Reinigungsmittel (beispielsweise Wasch- oder Reinigungsmittel
V3) makroskopisch zweiphasig und wiesen keine Fließgrenze auf. Bei weiterer Erhöhung
der Salzkonzentration und ab einem Verhältnis Gesamtmenge an anionischem und nichtionischem
Tensid zu anorganischem Salz im Bereich von kleiner gleich 1,4:1 wurden makroskopisch
einphasige Wasch- oder Reinigungsmittel (beispielsweise Wasch- oder Reinigungsmittel
E1) mit Fließgrenze erhalten.
[0097] Zur Herstellung von wasserlöslichen Verpackungen wurde eine Folie aus Polyvinylalkohol
vom Typ M 8930 (ex Monosol) mit einer Dicke von 90 µm zum Ausbilden einer Ausbuchtung
mittels Vakuum in eine Mulde gezogen. Anschließend wurde die Ausbuchtung mit 30 ml
des flüssigen Wasch- oder Reinigungsmittels E1 befüllt. Nach Bedecken der mit dem
Mittel befüllten Ausbuchtungen mit einer zweiten Lage einer Folie aus Polyvinylalkohol
vom Typ M 8930 wurden die erste und zweite Lage miteinander versiegelt. Die Siegelungstemperatur
betrug 170 °C und die Siegelungsdauer 1,5 Sekunden.
[0098] Die wasserlöslichen Verpackungen wurden bei Raumtemperatur und 50% Luftfeuchtigkeit
gelagert. Auch nach 8 Wochen Lagerzeit konnte keinerlei An- oder Auflösung der wasserlöslichen
Umhüllung aus Polyvinylalkohol und dadurch bedingte Leckagen beobachtet werden.
[0099] In der folgenden Tabelle 2 sind die Zusammensetzungen von zwei erfindungsgemäßen
Wasch- oder Reinigungsmitteln E3 und E4 sowie die Zusammensetzung von einem Vergleichsbeispiel
angegeben (alle Mengen sind in Gew.-%, bezogen auf das gesamte Wasch- oder Reinigungsmittel,
angegeben).
Tabelle 2:
Inhaltsstoffe |
E3 |
E4 |
V4 |
C12-C18 ROH (7 EO) |
4 |
4 |
4 |
Na-Laurylethersulfat (2 EO) |
8 |
8 |
8 |
Lin. C9-13-Alkylbenzolsulfonsäure, Natriumsalz |
4 |
4 |
-- |
C12-C18-Fettsäure, Natriumsalz |
1,4 |
1,4 |
1,4 |
Phosphonsäure, Na-Salz |
0,7 |
0,7 |
0,7 |
Optischer Aufheller |
0,1 |
0,1 |
0,1 |
Silikon-Entschäumer |
0,02 |
0,02 |
0,02 |
Citronensäure, Natriumsalz |
2,5 |
2,5 |
2,5 |
Natriummetaborat |
1,0 |
-- |
-- |
Ethanol |
3 |
3 |
3 |
Protease |
1 |
1 |
1 |
Cellulase, Amylase, Mannanase, Lipase |
0,8 |
0,8 |
0,8 |
Parfüm |
0,2 |
0,2 |
0,2 |
Farbstoff |
0,0001 |
0,0001 |
0,0001 |
NaCl |
13 |
13 |
13 |
Wasser |
Ad 100 |
Ad 100 |
Ad 100 |
Gesamtmenge anion. + nichtion. Tensid / NaCl |
1,23:1 |
1,23:1 |
1:0,97 |
[0100] Der pH-Wert der flüssigen Wasch- oder Reinigungsmittel (eingestellt mit 50%iger Natronlauge)
lag bei 8,4.
[0101] Als Protease wurde eine Protease-Präparation eingesetzt, welche als Protease die
Variante F49 aus der internationalen Patentanmeldung
WO 95/023221 enthielt.
[0102] Das Natriumchlorid der Zusammensetzung E3 konnte vollständig oder teilweise durch
Kaliumsulfat ersetzt werden.
[0103] Die zwei erfindungsgemäßen Wasch- oder Reinigungsmittel E3 und E4 waren bei Raumtemperatur
über eine Lagerzeit von 8 Wochen stabil.
[0104] Der Lamellenabstand der Rezepturen E3 und E4 wurde durch Röntgenkleinwinkelstreuung
charakterisiert. Aus dem in den Streukurven vorgefundenen Bragg-Peak ließ sich eine
Periodizität von 12 bis 14 nm berechnen.
[0105] In der folgenden Tabelle 3 wird die Enzymstabilität der in E3 und E4 eingesetzten
Protease wiedergegeben, gemessen gegen eine Vergleichsrezeptur V1, die weder Metaborat
als Stabilisator des Enzyms noch Alkylbenzolsulfonat enthielt (Ausgleich über Wasser);
das Verhältnis Gesamtmenge anionische sowie nichtionische Tensid zu Natriumchlorid
betrug in V1 nahezu 1:0,97 und lag damit außerhalb des beanspruchten Bereichs.
[0106] Die proteolytische Aktivität wurde über die Freisetzung des Chromophors para-Nitroanilin
(pNA) aus dem Substrat suc-L-Ala-L-Ala-L-Pro-L-Phe-p-Nitroanilid (suc-AAPF-pNA) bestimmt.
Die Protease spaltet das Substrat und setzt pNA frei. Die Freisetzung des pNA verursacht
eine Zunahme der Extinktion bei 410 nm, deren zeitlicher Verlauf ein Maß für die enzymatische
Aktivität ist (vgl. Del Mar et al., 1979). Die Messung erfolgte bei einer Temperatur
von 25°C, bei pH 8,6 und einer Wellenlänge von 410 nm. Die Messzeit betrug 5 Minuten
bei einem Messintervall von 20 bis 60 Sekunden.
[0107] Die Lagerversuche fanden bei 37 °C statt. Für E3 (Salzmatrix und Stabilisator) wurde
nahezu kein Aktivitätsverlust der Protease festgestellt. Auch E4 (Salzmatrix ohne
zusätzlichen Stabilisator) zeigte eine überzeugende Reststabilität. Die Reststabilität
der Protease in E4 ist besonders überzeugend im direkten Vergleich mit V1 (Salzmatrix
ohne zusätzlichen Stabilisator wie in E4 sowie Veränderung des Tensidsystems, wodurch
ein Tensid-Salz-Verhältnis außerhalb des beanspruchten Bereichs resultierte).
Tabelle 3:
Lagerzeit in Tagen |
Restaktivität der Protease in % |
E1 |
E2 |
V1 |
0 (Start) |
100 |
100 |
100 |
7 |
96 |
92 |
16 |
14 |
100 |
|
5 |
21 |
|
72 |
|
28 |
102 |
|
|
49 |
|
56 |
|
56 |
94 |
|
|
1. Flüssiges Wasch- oder Reinigungsmittel mit Fließgrenze, enthaltend
- 7 bis 20 Gew.-% anionisches Tensid ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Sulfonat-Tensiden,
Sulfat-Tensiden und Mischungen daraus,
- 3 bis 15 Gew.-% nichtionisches Tensid ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus alkoxylierten
Fettalkoholen, alkoxylierten Fettsäurealkylestern, Fettsäureamiden, alkoxylierten
Fettsäureamiden, Polyhydroxyfettsäureamiden, Alkylphenolpolyglycolethern, Aminoxiden,
Alkylpolyglucosiden und Mischungen daraus und
- 8 bis 25 Gew.-% eines anorganischen Salzes, wobei das anorganische Salz ausgewählt
ist aus der Gruppe, umfassend Natriumchlorid, Kaliumchlorid, Natriumsulfat, Natriumcarbonat,
Kaliumsulfat, Kaliumcarbonat, Natriumhydrogencarbonat, Kaliumhydrogencarbonat, Calciumchlorid,
Magnesiumchlorid und Mischungen daraus,
- mindestens ein Enzym,
wobei das Verhältnis Gesamtmenge an anionischem und nichtionischem Tensid zu anorganischem
Salz im Bereich von 1,4:1 bis 1:1 liegt.
2. Flüssiges Wasch- oder Reinigungsmittel gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das anionische Tensid ausgewählt ist aus der Gruppe, umfassend C9-13-Alkylbenzolsulfonate, Olefinsulfonate, C12-18-Alkansulfonate Estersulfonate, Alk(en)ylsulfate, Fettalkoholethersulfate und Mischungen
daraus.
3. Flüssiges Wasch- oder Reinigungsmittel gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das anionische Tensid C9-13-Alkylbenzolsulfonate und Fettalkoholethersulfate umfasst.
4. Flüssiges Wasch- oder Reinigungsmittel gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das flüssige Wasch- oder Reinigungsmittel dispergierte Partikel enthält.
5. Flüssiges Wasch- oder Reinigungsmittel gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die dispergierten Partikel Kapseln, Abrasivstoffe und/oder unlösliche Bestandteile
der Wasch- oder Reinigungsmittel sind.
6. Flüssiges Wasch- oder Reinigungsmittel gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5 dadurch gekennzeichnet, dass das Wasch- oder Reinigungsmittel mehr als 5 Gew.-%, bevorzugt mehr als 15 Gew.-%
und insbesondere bevorzugt mehr als 25 Gew.-%, jeweils bezogen auf die Gesamtmenge
an Wasch- oder Reinigungsmittel, Wasser enthält.
7. Flüssiges Wasch- oder Reinigungsmittel gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Wasch- oder Reinigungsmittel in einer wasserlöslichen Umhüllung verpackt ist.
8. Flüssiges Wasch- oder Reinigungsmittel gemäß einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass es frei von Borax, Borsäuren, Boronsäuren oder deren Salzen oder Estern ist.
9. Flüssiges Wasch- oder Reinigungsmittel gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass es kein Glycerin und/oder 1,2-Propylenglykol enthält.
10. Verwendung des Wasch- oder Reinigungsmittels gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9 zum
Waschen und/oder Reinigen von textilen Flächengebilden oder harten Oberflächen.
11. Flüssiges Wasch- oder Reinigungsmittel gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass es eine Repetitionslänge der lamellaren Phase (Periodizität) von 10 bis 20 nm, vorzugsweise
von 11 bis 16 nm und insbesondere von 12 bis 14 nm aufweist.
12. Verwendung von 8 bis 25 Gew.-% eines anorganischen Salzes zur Erzeugung einer Fließgrenze
in einem flüssigen Wasch- oder Reinigungsmittel, enthaltend
- 7 bis 20 Gew.-% anionisches Tensid ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Sulfonat-Tensiden,
Sulfat-Tensiden und Mischungen daraus und
- 3 bis 15 Gew.-% nichtionisches Tensid ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus alkoxylierten
Fettalkoholen, alkoxylierten Fettsäurealkylestern, Fettsäureamiden, alkoxylierten
Fettsäureamiden, Polyhydroxyfettsäureamiden, Alkylphenolpolyglycolethern, Aminoxiden,
Alkylpolyglucosiden und Mischungen daraus,
- mindestens ein Enzym,
wobei das Verhältnis Gesamtmenge an anionischem und nichtionischem Tensid zu anorganischem
Salz im Bereich von 1,4:1 bis 1:1 liegt und das anorganische Salz ausgewählt ist aus
der Gruppe, umfassend Natriumchlorid, Kaliumchlorid, Natriumsulfat, Natriumcarbonat,
Kaliumsulfat, Kaliumcarbonat, Natriumhydrogencarbonat, Kaliumhydrogencarbonat, Calciumchlorid,
Magnesiumchlorid und Mischungen daraus.
13. Verfahren zur Herstellung eines flüssigen Wasch- oder Reinigungsmittels mit Fließgrenze,
enthaltend
- 7 bis 20 Gew.-% anionisches Tensid bestehend aus Sulfonat-Tensiden, Sulfat-Tensiden
und Mischungen daraus und
- 3 bis 15 Gew.-% nichtionisches Tensid ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus alkoxylierten
Fettalkoholen, alkoxylierten Fettsäurealkylestern, Fettsäureamiden, alkoxylierten
Fettsäureamiden, Polyhydroxyfettsäureamiden, Alkylphenolpolyglycolethern, Aminoxiden,
Alkylpolyglucosiden und Mischungen daraus, und
- mindestens ein Enzym,
bei dem dem flüssigen Wasch- oder Reinigungsmittel 8 bis 25 Gew.-% eines anorganischen
Salzes ausgewählt aus der Gruppe, umfassend Natriumchlorid, Kaliumchlorid, Natriumsulfat,
Natriumcarbonat, Kaliumsulfat, Kaliumcarbonat, Natriumhydrogencarbonat, Kaliumhydrogencarbonat,
Calciumchlorid, Magnesiumchlorid und Mischungen daraus zugesetzt werden, so dass das
Verhältnis Gesamtmenge an anionischem und nichtionischem Tensid zu anorganischem Salz
im Bereich von 1,4:1 bis 1:1 liegt.
1. A liquid washing or cleaning agent having a yield point, containing
- from 7 to 20 wt.% of anionic surfactant selected from the group consisting of sulfonate
surfactants, sulfate surfactants and mixtures thereof,
- from 3 to 15 wt.% of non-ionic surfactant, selected from the group consisting of
alkoxylated fatty alcohols, alkoxylated fatty acid alkyl esters, fatty acid amides,
alkoxylated fatty acid amides, polyhydroxy fatty acid amides, alkylphenol polyglycol
ethers, amine oxides, alkyl polyglucosides and mixtures thereof and
- from 8 to 25 wt.% of an inorganic salt, wherein the inorganic salt is selected from
the group comprising sodium chloride, potassium chloride, sodium sulfate, sodium carbonate,
potassium sulfate, potassium carbonate, sodium hydrogen carbonate, potassium hydrogen
carbonate, calcium carbonate, magnesium chloride and mixtures thereof,
- at least one enzyme,
wherein the ratio of the total amount of anionic and non-ionic surfactant to inorganic
salt is in the range of from 1.4:1 to 1:1.
2. The liquid washing or cleaning agent according to claim 1, characterized in that the anionic surfactant is selected from the group comprising C9-13 alkylbenzene sulfonates, olefin sulfonates, C12-18 alkane sulfonates, ester sulfonates, alk(en)yl sulfates, fatty alcohol ether sulfates
and mixtures thereof.
3. The liquid washing or cleaning agent according to claim 2, characterized in that the anionic surfactant comprises C9-13 alkylbenzene sulfonates and fatty alcohol ether sulfates.
4. The liquid washing or cleaning agent according to one of claims 1 to 3, characterized in that the liquid washing or cleaning agent contains dispersed particles.
5. The liquid washing or cleaning agent according to claim 4, characterized in that the dispersed particles are capsules, abrasive substances and/or insoluble components
of the washing or cleaning agent.
6. The liquid washing or cleaning agent according to one of claims 1 to 5, characterized in that the washing or cleaning agent contains more than 5 wt.%, preferably more than 15
wt.% and particularly preferably more than 25 wt.%, of water, in each case based on
the total amount of washing or cleaning agent.
7. The liquid washing or cleaning agent according to one of claims 1 to 6, characterized in that the washing or cleaning agent is packaged in a water-soluble wrapping.
8. The liquid washing or cleaning agent according to one of claims 1 to 7, characterized in that it is free of borax, boric acids, boronic acids or salts or esters thereof.
9. The liquid washing or cleaning agent according to one of claims 1 to 8, characterized in that it does not contain glycerol and/or 1,2 propylene glycol.
10. The use of the washing or cleaning agent according to one of claims 1 to 9 for washing
and/or cleaning textile fabrics or hard surfaces.
11. The liquid washing or cleaning agent according to one of claims 1 to 10, characterized in that it has a lamellar phase repetition length (periodicity) of from 10 to 20 nm, preferably
11 to 16 nm and in particular 12 to 14 nm.
12. The use of from 8 to 25 wt.% of an inorganic salt for producing a yield point in a
liquid washing or cleaning agent, containing
- from 7 to 20 wt.% of anionic surfactant selected from the group consisting of sulfonate
surfactants, sulfate surfactants and mixtures thereof and
- from 3 to 15 wt.% of non-ionic surfactant, selected from the group consisting of
alkoxylated fatty alcohols, alkoxylated fatty acid alkyl esters, fatty acid amides,
alkoxylated fatty acid amides, polyhydroxy fatty acid amides, alkylphenol polyglycol
ethers, amine oxides, alkyl polyglucosides and mixtures thereof,
- at least one enzyme,
wherein the ratio of the total amount of anionic and non-ionic surfactant to inorganic
salt is in the range of from 1.4:1 to 1:1 and the inorganic salt is selected from
the group comprising sodium chloride, potassium chloride, sodium sulfate, sodium carbonate,
potassium sulfate, potassium carbonate, sodium hydrogen carbonate, potassium hydrogen
carbonate, calcium chloride, magnesium chloride and mixtures thereof.
13. A method for preparing a liquid washing or cleaning agent having a yield point, containing
- from 7 to 20 wt.% of anionic surfactant consisting of sulfonate surfactants, sulfate
surfactants and mixtures thereof and
- from 3 to 15 wt.% of non-ionic surfactant, selected from the group consisting of
alkoxylated fatty alcohols, alkoxylated fatty acid alkyl esters, fatty acid amides,
alkoxylated fatty acid amides, polyhydroxy fatty acid amides, alkylphenol polyglycol
ethers, amine oxides, alkyl polyglucosides and mixtures thereof, and
- at least one enzyme,
in which method from 8 to 25 wt.% of an inorganic salt selected from the group comprising
sodium chloride, potassium chloride, sodium sulfate, sodium carbonate, potassium sulfate,
potassium carbonate, sodium hydrogen carbonate, potassium hydrogen carbonate, calcium
chloride, magnesium chloride and mixtures thereof is added to the liquid washing or
cleaning agent such that the ratio of the total amount of anionic and non-ionic surfactant
to inorganic salt is in the range of from 1.4:1 to 1:1.
1. Composition détergente liquide à limite d'écoulement, contenant
- de 7 à 20 % en poids de tensioactif anionique choisi dans le groupe constitué par
les tensioactifs sulfonates, les tensioactifs sulfates et les mélanges de ceux-ci,
- de 3 à 15 % en poids de tensioactif non ionique choisi dans le groupe constitué
par les alcools gras alcoxylés, les alkylesters d'acides gras alcoxylés, les amides
d'acides gras, les amides d'acides gras alcoxylés, les amides d'acides gras polyhydroxylés,
les polyglycoléthers d'alkylphénol, les oxydes d'amines, les polyglucosides d'alkyle
et les mélanges de ceux-ci et
- de 8 à 25 % en poids d'un sel inorganique, le sel inorganique étant choisi dans
le groupe comprenant le chlorure de sodium, le chlorure de potassium, le sulfate de
sodium, le carbonate de sodium, le sulfate de potassium, le carbonate de potassium,
l'hydrogénocarbonate de sodium, l'hydrogénocarbonate de potassium, le chlorure de
calcium, le chlorure de magnésium et les mélanges de ceux-ci,
- au moins une enzyme,
le rapport de la quantité totale du tensioactif anionique et non ionique au sel inorganique
se situant dans la plage de 1,4:1 à 1:1.
2. Composition détergente liquide selon la revendication 1, caractérisée en ce que le tensioactif anionique est choisi dans le groupe comprenant les sulfonates d'alkylbenzène
en C9 à C13, les sulfonates d'oléfines, les sulfonates d'alcane en C12 à C18, les sulfonates d'ester, les sulfates d'alkyle/d'alcényle, les sulfates d'éther d'alcool
gras et les mélanges de ceux-ci.
3. Composition détergente liquide selon la revendication 2, caractérisée en ce que le tensioactif anionique comprend des sulfonates d'alkylbenzène en C9 à C13 et des sulfates d'éther d'alcool gras.
4. Composition détergente liquide selon l'une des revendications 1 à 3, caractérisée en ce que la composition détergente liquide contient des particules dispersées.
5. Composition détergente liquide selon la revendication 4, caractérisée en ce que les particules dispersées sont des capsules, des substances abrasives et/ou des constituants
insolubles des compositions détergentes liquides.
6. Composition détergente liquide selon l'une des revendications 1 à 5, caractérisée en ce que la composition détergente contient plus de 5 % en poids, de préférence plus de 15
% en poids et de manière particulièrement préférée plus de 25 % en poids d'eau, dans
chaque cas par rapport à la quantité totale de composition détergente.
7. Composition détergente liquide selon l'une des revendications 1 à 6, caractérisée en ce que la composition détergente est conditionnée dans une enveloppe hydrosoluble.
8. Composition détergente liquide selon l'une des revendications 1 à 7, caractérisée en ce qu'elle est exempte de borax, d'acides boriques, d'acides boroniques ou de leurs sels
ou leurs esters.
9. Composition détergente liquide selon l'une des revendications 1 à 8, caractérisée en ce qu'elle ne contient pas de glycérine et/ou pas de 1,2-propylèneglycol.
10. Utilisation de la composition détergente liquide selon l'une des revendications 1
à 9 pour le lavage et/ou le nettoyage de structures planes textiles ou de surfaces
dures.
11. Composition détergente liquide selon l'une des revendications 1 à 10, caractérisée en ce qu'elle présente une longueur de répétition de la phase lamellaire (périodicité) de 10
à 20 nm, de préférence de 11 à 16 nm et en particulier de 12 à 14 nm.
12. Utilisation de 8 à 25 % en poids d'un sel inorganique pour l'obtention d'une limite
d'écoulement dans une composition détergente liquide contenant
- de 7 à 20 % en poids de tensioactif anionique choisi dans le groupe constitué par
les tensioactifs sulfonates, les tensioactifs sulfates et les mélanges de ceux-ci
et
- de 3 à 15 % en poids de tensioactif non ionique choisi dans le groupe constitué
par les alcools gras alcoxylés, les alkylesters d'acides gras alcoxylés, les amides
d'acide gras, les amides d'acide gras alcoxylés, les amides d'acide gras polyhydroxylés,
les polyglycoléthers d'alkylphénol, les oxydes d'amines, les polyglucosides d'alkyle
et les mélanges de ceux-ci et,
- au moins une enzyme,
le rapport de la quantité totale du tensioactif anionique et non ionique au sel inorganique
se situant dans la plage de 1,4:1 à 1:1 et le sel inorganique étant choisi dans le
groupe comprenant le chlorure de sodium, le chlorure de potassium, le sulfate de sodium,
le carbonate de sodium, le sulfate de potassium, le carbonate de potassium, l'hydrogénocarbonate
de sodium, l'hydrogénocarbonate de potassium, le chlorure de calcium, le chlorure
de magnésium et les mélanges de ceux-ci,
13. Procédé de production d'une composition détergente liquide à limite d'écoulement,
contenant
- de 7 à 20 % en poids de tensioactif anionique constitué par les tensioactifs sulfonates,
les tensioactifs sulfates et les mélanges de ceux-ci et
- de 3 à 15 % en poids de tensioactif non ionique choisi dans le groupe constitué
par les alcools gras alcoxylés, les alkylesters d'acides gras alcoxylés, les amides
d'acide gras, les amides d'acide gras alcoxylés, les amides d'acide gras polyhydroxylés,
les polyglycoléthers d'alkylphénol, les oxydes d'amines, les polyglucosides d'alkyle
et les mélanges de ceux-ci et
- au moins une enzyme,
dans lequel 8 à 25 % d'un sel inorganique choisi dans le groupe comprenant le chlorure
de sodium, le chlorure de potassium, le sulfate de sodium, le carbonate de sodium,
le sulfate de potassium, le carbonate de potassium, l'hydrogénocarbonate de sodium,
l'hydrogénocarbonate de potassium, le chlorure de calcium, le chlorure de magnésium
et les mélanges de ceux-ci sont ajoutés à la composition détergente liquide, de sorte
que le rapport de la quantité totale du tensioactif anionique et non ionique au sel
inorganique se situe dans la plage de 1,4:1 à 1:1.