[0001] Die Erfindung betrifft ein Reinigungstuch mit einem textilen Trägermaterial und einer
darauf angeordneten Beschichtung, bzw. Imprägnierung. Das Reinigungstuch verbindet
in neuartiger Weise gute Reinigungseigenschaften mit guten Gleiteigenschaften. Das
Reinigungstuch zeigt ferner eine sehr gute Reinigungswirkung sowohl für hydrophilen
als auch für hydrophoben Schmutz.
[0002] Im Haushalt und in der professionellen Reinigung sind verschiedene Arten von Reinigungstüchern
bekannt, die für die Reinigung des Fußbodens oder anderer Flächen dienen. Die Reinigungstücher
können einen einfachen Aufbau haben, indem sie beispielsweise aus einem einschichtigen
textilen Grundkörper gebildet sind. Wichtig für das Reinigungstuch ist, dass es den
Schmutz von der zu reinigenden Fläche gut aufnimmt und beim Auswringvorgang möglichst
vollständig wieder abgibt. Zudem ist die Wasseraufnahme und -abgabe des Tuches wichtig.
Wasser wird einerseits zum Anlösen von anhaftendem Schmutz benötigt, andererseits
werden damit der angelöste Schmutz, bzw. lose Schmutzpartikel wie Staub etc. gebunden
und mit dem Tuch von der zu reinigenden Oberfläche entfernt. Des Weiteren sind die
Gleiteigenschaften des Tuches für den Benutzer wichtig. Hier hat sich gezeigt, dass
beim Reinigen großer Flächen (z.B. Fenster, Schultafeln, große Tische, Wände, Autokarosserien)
das Reinigungstuch eher leicht gleiten sollte, um eine gute Ergonomie und einen geringen
Kraftaufwand beim Wischen zu erzielen. Bei kleineren oder stärker verschmutzen Flächen
hingegen bevorzugen Benutzer oft Reinigungstücher mit einer höheren Friktion, damit
anhaftender Schmutz besser entfernt werden kann, bzw. der Reinigungsvorgang auch haptisch
erfassbar ist.
Zur Erhöhung der Reinigungsleistung ist es bekannt, textile Trägermaterialien mit
einer Beschichtung, bzw. Imprägnierung zu versehen. So können textile Materialien
beispielsweise mit einer Polyurethan- (PU-) Beschichtung, bzw. Imprägnierung versehen
werden. Die Auftragung der PU-Beschichtungs-, bzw. Imprägnierungsmasse erfolgt dabei
nach gängiger Praxis der Art, dass das Substrat in eine Lösung aus PU und Dimethylformamid
(DMF) eingetaucht wird. Ein weiteres bekanntes Verfahren ist die Beschichtung, bzw.
Imprägnierung eines textilen Trägermaterials bestehend aus PVA(Polyvinylalkohol)-Fasern
mit einem PVF Mikroschaum. Dabei kommt es zu einer guten Haftung zwischen den Fasern
und dem Beschichtungs-/Imprägnierungs-Material, da während des Beschichtungs-/lmprägnierungsprozesses
die Oberfläche der Fasern im wässrigen Medium angelöst wird und eine dauerhafte und
waschstabile chemisch-physikalische Oberflächenverbindung zwischen Träger- und Beschichtungsmaterial
erzielt wird.
JPH02200232A offenbart einen mit PVF-Schaum beschichteten Vliesstoff.
[0003] Die der Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe besteht darin, ein Reinigungstuch der
eingangs genannten Art bereit zu stellen, welches gute Reinigungseigenschaften mit
guten Wasseraufnahme- und Gleiteigenschaften kombiniert und dabei eine gute Waschstabilität
aufweist. Mit dem Reinigungstuch soll ferner eine sehr gute Reinigungswirkung erzielbar
sein. Insbesondere soll das Reinigungstuch sowohl hydrophilen als auch hydrophoben
Schmutz von der zu reinigenden Fläche effektiv aufnehmen. Weiter soll das Reinigungstuch
den aufgenommenen Schmutz, insbesondere lose Schmutzpartikel, beim Ausspülen wieder
einfach und gut abgeben können.
[0004] Dadurch kann beispielsweise verhindert werden, dass aufgenommener Sand (z.B. mit
Quarzanteilen) beim Reinigen von verchromten/polierten Oberflächen diese zerkratzt
oder beschädigt. Zudem soll das Reinigungstuch eine schonende Reinigung von Gegenständen
oder Oberflächen ermöglichen. Schließlich soll die Beschichtung, bzw. Imprägnierung
eine ausreichende Haftung zum textilen Trägermaterial zeigen, um eine entsprechende
mechanische Stabilität beim Reinigen und insbesondere bei der maschinellen Wäsche
aufzuweisen. Unter hoher Stabilität bei maschineller Wäsche soll erfindungsgemäß verstanden
werden, dass bei einem Eltra-Waschverfahren, definiert in dem Bundesgesundheitsblatt
- Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz 10, 2007, Seite 1345 bei der Verwendung
von 7 g Eltra als Wasch-, und Desinfektionsmittel, einer Desinfektionstemperatur von
60° C, einer Einwirkzeit von 20 min, einem Flottenverhältnis von 1:5 und einem Wirkungsbereich
AB, ein Gewichtsverlust des Reinigungstuches von weniger als 5 Gew.% vorliegt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Reinigungstuch, welches ein textiles
Trägermaterial umfassend Fasern aus einem hydrophoben Material, insbesondere Mikroendlosfilamente
aus einem hydrophoben Material enthält, wobei das textile Trägermaterial eine Maschenware
ist und Bereiche aufweist, die mit einem PVF-Schaum, insbesondere einem PVF-Mikroschaum,
versehen sind sowie Bereiche, die nicht mit einem PVF-Schaum, insbesondere nicht mit
einem PVF-Mikroschaum versehen sind. Hierbei kann der PVF-Schaum als Beschichtung
und/oder Imprägnierung vorliegen.
Das erfindungsgemäße Reinigungstuch ist gekennzeichnet durch ein hydrophobes Trägermaterial,
das sowohl mit einem PVF-Schaum, insbesondere einem PVF-Mikroschaum, versehene als
auch nicht mit einem PVF-Schaum, insbesondere einem PVF-Mikroschaum versehene Bereiche
aufweist. Vorteilhafterweise liegen die nicht mit einem PVF-Schaum versehenen Bereiche
unbeschichtet, beziehungsweise nicht imprägniert vor. Der PVF(Polyvinylformal)-Schaum
kann wie dem Fachmann bekannt ist durch Umsetzen von PVA mit Formaldehyd gebildet
werden. Dabei reduziert sich die Wasserlöslichkeit des PVA. Erfindungsgemäß bevorzugt
weist der PVF-Schaum eine Wasserlöslichkeit bei 100°C von weniger als 5 Gew.% auf.
[0005] Das textile Trägermaterial besteht bevorzugt zumindest anteilig aus Mikrofasern.
Besonders bevorzugt besteht das textile Trägermaterial zu mehr als 60 Gew.%, noch
bevorzugter zu 80 Gew.% bis 100 Gew.% aus Mikrofasern. Dieses weist trotz der Fasern
aus einem hydrophoben, und damit oleophilen Material wegen der Kapillar-Wirkung der
gewirkten Mikrofaser-Garne eine hohe Wasseraufnahme-Kapazität (z.B. in % gegenüber
dem Trockengewicht des Tuches) auf. Nichts desto trotz, kann aufgrund der Oleophilie
des Mikrofaser-Materials, durch Kombination mit dem hydrophilen PVF-Schaum ein amphiphiles
Produkt erhalten werden.
[0006] Bei einer vollständigen Beschichtung, bzw. Imprägnierung des Mikrofaser-Trägermaterials
durch z.B. PU wird die Wasseraufnahme deutlich reduziert, da die PU-Schicht die Kapillarwirkung
weitgehend unterbindet. Im Gegensatz dazu wird bei der erfindungsgemäßen teilweisen
Beschichtung, bzw. Imprägnierung durch PVF Schaum die Wasseraufnahme nicht oder nur
unwesentlich reduziert. Gleichzeitig wird eine gute Ausspülbarkeit des aufgenommenen
Schmutzes aus dem Tuch erreicht.
[0007] Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Reinigungstuchs ist, dass es hydrophobe
Materialien in Form der Fasern aus einem hydrophoben Material in Kombination mit hydrophilen
Materialien (PVF-Schaum) aufweist und somit insgesamt amphiphil ist. Aus diesem Grund
weist das erfindungsgemäße Reinigungstuch eine hohe Reinigungswirkung sowohl für oleophilen
als auch für hydrophilen Schmutz auf, was es für vielfältige Anwendungszwecke qualifiziert.
Das erfindungsgemäße Reinigungstuch weist ferner eine hervorragende Waschbeständigkeit
auf. Dies ist insofern überraschend als bisher immer davon ausgegangen wurde, dass
es für eine hohe Beständigkeit notwendig ist, dass eine PVA-Faser mit einer PVA-Lösung
beschichtet, bzw. imprägniert wird. Durch die chemische Ähnlichkeit der beiden Materialien
kommt es, auch durch die teilweise Anlösung der PVA-Oberfläche der Faser, zu einer
guten chemischen und mechanischen Verbindung zwischen Faser und Mikroschaum. Praktische
Versuche haben aber nun gezeigt, dass auch ein nicht-PVF artiger Trägerstoff wie beispielsweise
PP/PES/PA mit der PVA Schaum-Struktur eine gute und vor allem waschstabile Verbindung
eingehen kann.
Vorteilhaft am Einsatz von PVF ist ferner, dass es aufgrund der freien OH-Gruppen
an sich besonders saugfähig ist. Die Hydrophilie des PVF-Materials kann ferner gesteigert
werden, wenn es in Form eines Mikro-Schaums eingesetzt wird. Dabei weist der der Mikroschaum
vorzugsweise Porengrößen von weniger als 100µm auf. Dieses Material weist aufgrund
der Feinporigigkeit der Mikro-Schaumstruktur eine noch höhere Hydrophilie auf. Zusätzlich
kann der PVF Mikro-Schaum die Fasern und gegebenenfalls Garne des textilen Trägermaterials
weitgehend oder sogar vollständig umhüllen wodurch eine stabile mechanische Verbindung
zwischen Trägermaterial und Beschichtung/Imprägnierung erreicht werden kann. Das ist
insofern vorteilhaft, als der PVF-Mikroschaum an der hydrophoben Faser des Trägermaterials
eigentlich keine gute Anhaftung aufweist.
Gemäß einer alternativen Ausführungsform der Erfindung wird die Aufgabe gelöst durch
einen Reinigungstuch, welches ein textiles Trägermaterial aus einer Maschenware umfassend
Fasern aus einem hydrophoben Material, insbesondere Mikroendlosfilamente aus einem
hydrophoben Material enthält, wobei das textile Trägermaterial zumindest teilweise
mit einem PVF-Schaum, insbesondere einem PVF-Mikroschaum, versehen ist, und wobei
der Anteil an PVF-Schaum am Gesamtgewicht des Reinigungstuches höchstens 50 Gew.%,
bevorzugt kleiner als 30 Gew.% beträgt. Praktische Versuche haben gezeigt, dass aufgrund
des geringen Anteils an PVF-Schaum im Reinigungstuch dieses ebenfalls einen amphiphilen
Charakter aufweist.
Erfindungsgemäß besonders bevorzugt wird ein Mikrofasern enthaltendes Maschenware-Trägermaterial
mit einem PVF-Mikroschaum kombiniert. Hierbei ist vorteilhaft, dass durch abragende
Mikrofasern noch eine gute Reinigungs-Leistung vor allem bei fetthaltigen Schmutzen
erreicht werden kann und zudem der PVF-Mikroschaum die an sich gute Wasseraufnahme-Kapazität
des Mikrofasern enthaltenden Trägermaterials nicht wesentlich mindert. Darüber hinaus
können bei dieser Ausführungsform aufgenommene Schmutzpartikel hervorragend ausgewaschen
werden.
Bei Verwendung eines Trägermaterials in Form eines Gewirkes oder Gestrickes wird eine
hohe Waschstabilität zusätzlich dadurch begünstigt, dass das gewirkte oder gestrickte
Grundmaterial bereits in sich eine hohe Waschstabilität aufweist, bedingt durch die
räumliche Verkettung der Garne. Praktische Versuche haben ergeben, dass die PVF-Beschichtung
und/oder -imprägnierung vorteilhafterweise ein Flächengewicht von 10 bis 150 g/m
2, vorzugsweise von 50 bis 100 g/m
2, aufweist. Dabei weist das textile Trägermaterial vorteilhafterweise ein Flächengewicht
von 100 bis 250 g/m
2, vorzugsweise von 150 - 200 g/m
2 auf.
Als Basismaterial für das textile Trägermaterial werden erfindungsgemäß Fasern aus
einem hydrophoben Material eingesetzt. Der Begriff "hydrophob" wird erfindungsgemäß
im herkömmlichen Sinne verstanden. Insbesondere werden im Sinne der Erfindung Materialien
als hydrophob angesehen, bei denen Wasser auf der Oberfläche eines aus ihnen geformten
kompakten Körpers einen Kontaktwinkel von größer oder gleich 90° aufweist. Der Kontaktwinkel
kann bekanntermaßen z.B. mit einem Randwinkelmessgerät der Firma Krüss bestimmt werden.
Als besonders geeignet haben sich Fasern, insbesondere Mikrofasern, erwiesen, die
folgende Materialien enthalten oder, die aus den folgenden Materialien bestehen: Polyamid
oder Polyester, hydrophobierte Viskose, modifizierte Polyester, Polyacrylnitril, Triacetat,
Acetat, Polyolefine wie beispielsweise Polyethylen und Polypropylen, Polyvinylchlorid
und/oder Gemische hiervon. Erfindungsgemäß besonders bevorzugt ist der Einsatz von
Polyamid, insbesondere Polyamid 6 oder 66, Polyethylen und/oder Polyester, insbesondere
PET und/oder Gemische hiervon. Erfindungsgemäß bevorzugt wird ein Gemisch von PET
und Polyamid, insbesondere PA6 und/oder PA66, vorzugsweise in einem Mengenverhältnis
PET zu Polyamid von 70: 30 bis 30:70 eingesetzt.
[0008] Bevorzugt werden Stapelfasern und/oder Endlosfilamente. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
enthält ein derartiges textiles Trägermaterial Polyester, insbesondere PET und/ oder
modifiziertes Polyester. Dieser kann entweder als ausschließlicher Rohstoff eingesetzt
werden oder mit anderen polymeren Fasern (z.B. Polyamidfasern, insbesondere PA6) gemischt
werden. Der eingesetzte Titer der Faser liegt vorzugsweise im Bereich zwischen 0,05
und 3 dtex. Ganz besonders bevorzugt liegt er im Bereich einer Mikrofaser, das heißt
zwischen 0,1 und 1 dtex. Vorteilhaft an der Verwendung der Mikrofasern ist, dass sie
gute Reinigungsergebnisse zeigen, sehr weich sind und somit eine angenehme Haptik
bieten. Besonders gute Reinigungsergebnisse werden mit Mikrofasern mit einem Titer
von 0,05 bis 1,0 dtex, vorzugsweise von 0,1 bis 0,7 dtex erzielt.
[0009] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist das textile Trägermaterial
Mehrkomponenten-Endlosfilamente, vorzugsweise Bikomponentenendlosfilamente, auf, die
im ungesplitteten Zustand einen Titer von 1,5 bis 3 dtex aufweisen und die im Neuzustand
des Flächengebildes zumindest teilweise, vorzugsweise zumindest zu 60 %, zu Mikroendlosfilamenten
gesplittet sind.
[0010] Bei der Verteilung der Anteile des textilen Trägermaterials und der Beschichtung/Imprägnierung
mit PVF hat sich gezeigt, dass durch entsprechende Wahl der Anteile von textilem Trägermaterial
und PVF Schaum Reinigungstücher erhalten werden können, bei denen der textile und
weiche Griff des Trägermaterials zumindest teilweise erhalten bleibt obwohl der PVF-Schaum
grundsätzlich im trockenen Zustand an Weichheit verliert und damit zu einem weitgehend
biegeharten Reinigungstuch führt.
[0011] In diesem Zusammenhang hat sich gezeigt, dass für einen weitgehend weichen Griff
ein Anteil von höchstens 50 Gew.% PVF Material am Gesamtgewicht des Reinigungstuches,
bevorzugt kleiner als 30 Gew.%, von Vorteil ist.
[0012] Vorzugsweise weist das Flächengebilde ein Gesamt-Flächengewicht von 90 bis 350 g/m
2, noch bevorzugter von 200 bis 300 g/m
2 auf. Dabei enthält das Flächengebilde die hydrophoben Fasern vorzugsweise in einer
Menge von 80 bis 250 g/m
2, noch bevorzugter von 150 bis 200 g/m
2. Die für die Herstellung des textilen Flächengebildes eingesetzten hydrophoben Fasern
können preiswert in unterschiedlichsten Ausführungen und Farben zur Verfügung gestellt
werden und die Beschichtung, bzw. Imprägnierung mit herkömmlichen Verfahren auf einfache
Art und Weise aufgebracht werden. Dabei kann das textile Trägermaterial sowohl ein-
als auch beidseitig mit einer PVA-haltigen Dispersion oder einer PVA-haltigen Polymerlösung
beschichtet, bzw. imprägniert werden.
[0013] Somit kann das Reinigungstuch kostengünstig mit auf beiden Seiten unterschiedlicher
Optik und unterschiedlichen Reinigungseigenschaften (z.B. unterschiedlicher Grad der
Wasseraufnahme) zur Verfügung gestellt werden. Erfindungsgemäß bevorzugt findet eine
Imprägnierung statt. Auf diese Weise kann der PVF-Schaum besonders einfach ins Innere
des textilen Flächengebildes eingebracht werden.
[0014] Das Flächengebilde kann mit einer vollflächigen Beschichtung, bzw. Imprägnierung
versehen sein, wobei unter dem Begriff "vollflächige Beschichtung bzw. Imprägnierung"
zu verstehen ist, dass der Abstand zwischen Bereichen, die mit PVF-Schaum versehen
sind und Bereichen, die nicht mit PVF-Schaum versehen sind, im Mittel kleiner als
5 mm ist. Somit kann das Flächengebilde auch bei einer "vollflächigen Beschichtung",
wie oben dargelegt, Bereiche aufweisen, die nicht mit einem PVF-Schaum versehen sind.
Vorteilhaft an dieser Ausführungsform ist, dass die vollflächige Beschichtung, bzw.
Imprägnierung das Flächengebilde verfestigt und somit seine Stabilität erhöht. Dazu
kommt, dass aufgrund des hohen Anteils an hydrophilem PVF zum Einen das Entfernen
einer größeren Menge Flüssigkeit von einer zu reinigenden Oberfläche besonders gut
bewerkstelligt werden kann. Zum Anderen wird dadurch ermöglicht, dass beim Wischvorgang
nur ein dünner, gleichmäßiger Flüssigkeitsfilm auf der zu reinigenden Oberfläche zurück
bleibt. Dies erlaubt insbesondere auf glänzenden Oberflächen eine streifenfreie Reinigung
im Vergleich z.B zu einem gewirkten, unbeschichteten Mikrofaser-Reinigungstuch.
[0015] Es ist denkbar, dass die Beschichtung, bzw. Imprägnierung lediglich auf einer Seite
des Reinigungstuchs vorliegt. Diese Ausgestaltung ist vorteilhaft, da in diesem Fall
hydrophober Schmutz auf einfache Weise mit der nicht beschichteten hydrophoben Seite
des Flächengebildes und hydrophiler Schmutz mit der beschichteten stärker hydrophilen
Seite des Flächengebildes entfernt werden kann. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung liegt die Beschichtung, bzw. Imprägnierung jedoch auf beiden Seiten
des Reinigungstuchs vor, da hierdurch die vorteilhaften Effekte der Erfindung besonders
gut ausgenutzt werden können.
[0016] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist mindestens eine
Oberfläche des Reinigungstuchs, bevorzugt aber beide Oberflächen so gestaltet, dass
beim Reinigen einer glatten Oberfläche mit einem Anpressdruck von 0,05 N/cm
2, insbesondere von 0,05 N/cm
2 bis 0,5 N/cm
2, sowohl die hydrophoben Fasern als auch gegebenenfalls vorhandene weitere Bestandteile,
beispielsweise Garne, des textilen Trägermaterials sowie auch der durch Beschichtung,
bzw Imprägnierung aufgebrachte PVF-Schaum in Kontakt mit der zu reinigenden Oberfläche
kommt. Dabei kann die Verteilung von Bereichen des Trägermaterials und des PVF-Schaums,
die mit der zu reinigenden Oberfläche in Kontakt kommen, entweder vollflächig homogen
erfolgen (Abstand zwischen den beschichteten Bereichen im Bereich von 0,5 - 5 mm)
oder auch als regelmäßiges oder unregelmäßiges Beschichtungs- bzw. Imprägnierungsmuster
vorliegen, bei dem inselartige, klar voneinander abgetrennte beschichtete Bereiche
entstehen, die einen Abstand von > 5mm voneinander aufweisen.
[0017] Vorteilhaft an dem Einsatz eines Beschichtungs- bzw. Imprägnierungsmusters ist, dass
ein Teil der Oberfläche von der PVF-haltigen Beschichtung, bzw. Imprägnierung und
ein anderer Teil von den hydrophoben Mikrofasern gebildet wird. Somit liegt eine klare
Trennung von hydrophilen und hydrophoben Bereichen vor, so dass die Amphiphilie des
Reinigungstuchs besonders ausgeprägt ist. Aus diesem Grund zeigt die teilweise beschichtete
Oberfläche eines derartigen Reinigungstuchs eine besonders hohe Reinigungswirkung
sowohl für hydrophoben als auch für hydrophilen Schmutz und ist mithin vielseitig
einsetzbar.
Praktische Versuche haben ergeben, dass besonders gute Reinigungsergebnisse mit erfindungsgemäßen
Reinigungstüchern erzielt werden können, bei denen 1 - 60%, bevorzugt aber 5 - 20%
der Gesamtoberfläche, die bei einem Anpressdruck von 0,05 N/cm
2, insbesondere von 0,05 N/cm
2 bis 0,5 N/cm
2 in Berührung mit einer glatten zu reinigenden Oberfläche steht, durch die Fasern
und/oder Garne des textilen Grundmaterials gebildet wird und die restlichen 99 - 40%,
bevorzugt aber 95 - 80% der in Berührung stehenden Oberfläche durch den PVF-Schaum.
[0018] Zur Herstellung des Flächengebildes können Fasern und/oder Garne eingesetzt werden.
Das Flächengebilde liegt in Form einer Maschenware vor.
[0019] Maschenware bietet den Vorteil, dass Fasern auch in großen Mengen und mit einer vergleichsweise
gleichmäßigen Verteilung in das Flächengebilde eingebracht werden können. Zudem liegen
die Fasern in der Maschenware mechanisch stabil eingebunden vor und bedürfen somit
keiner weiteren Befestigung aneinander.
[0020] Gemäß der Erfindung ist das textile Trägermaterial zumindest anteilig als Schlaufen
aufweisende Maschenware ausgestaltet. Der Begriff Schlaufen wird erfindungsgemäß so
verstanden, dass sowohl geschlossene Schlaufen als auch die Alternative abgeschnittener
Schlaufen, also hervorstehende Faserenden anstelle von gekrümmten durchgehenden Fasern
mit enthalten ist.
Erfindungsgemäß bevorzugt bestehen die Schlaufen zumindest anteilig aus Mikrofasern,
insbesondere Mikroendlosfilamenten.
Im erfindungsgemäßen Reinigungstuch lässt sich die dreidimensionale Struktur der Maschenware
dadurch ausnutzen, dass die Beschichtung, bzw. Imprägnierung in einer solchen Menge
aufgetragen wird, dass die Schlaufen an ihren jeweiligen Scheitelpunkten durch die
Beschichtung, bzw. Imprägnierung nicht vollständig abgedeckt sind. Bei dieser Ausgestaltung
können die Schlaufen zumindest teilweise frei von der Mittelebene des Reinigungstuches
nach außen abragen. Besonders bevorzugt liegen die Schlaufen zumindest anteilig an
ihren jeweiligen Scheitelpunkten unbeschichtet vor, während die Schlaufen im Bereich
der Mittelebene des Reinigungstuches zumindest anteilig beschichtet vorliegen. Gemäß
einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Bedeckungsgrad der Schlaufen
an ihren jeweiligen Scheitelpunkten geringer als der Bedeckungsgrad im Bereich der
Mittelebene des Reinigungstuches. Das Reinigungstuch weist somit vorzugsweise einen
Querschnitt auf, der in der Mitte einen höheren Anteil an PVF-Schaum aufweist als
in den Außenbereichen. Ganz besonders bevorzugt weisen mindestens 80 %, vorzugsweise
mindestens 90 % des Reinigungstuches einen derartigen Querschnitt auf.
[0021] Die Vorsehung von teilweise freiliegenden Enden des Trägermaterials kann dabei durch
die Verwendung einer entsprechend geringen Menge an Beschichtungs- beziehungsweise
Imprägnierungsmasse erzielt werden. Denkbar ist aber auch, dass die teilweise freiliegenden
Enden des Trägermaterials auf der Oberfläche des beschichteten, bzw. imprägnierten
Reinigungstuches durch andere Verfahren nachträglich freigelegt werden wie Anschleifen
der Tuchoberflächen.
[0022] Die Vorsehung von Schlaufen, die an ihren jeweiligen Scheitelpunkten durch die Beschichtung,
bzw. Imprägnierung nicht vollständig abgedeckt sind hat den Vorteil, dass die Reinigungsoberfläche
hydrophobe Schlaufen aufweist, die in einem hydrophilen Untergrund verankert sind.
Praktische Versuche haben ergeben, dass eine derartige Reinigungsoberfläche einen
besonders zweckmäßigen amphiphilen Charakter aufweist und vielseitig einsetzbar ist.
Bei der Verwendung von Mikrofasern tragen die feinen von der Oberfläche abragenden
Mikrofasern zu einer guten Reinigungsleistung des Reinigungstuches bei.
[0023] Praktische Versuche haben ferner ergeben, dass eine besonders gute Reinigungsleistung
erzielt wird, wenn der Bedeckungsgrad der Schlaufen derart ist, dass bei einem Anpressdruck
von 0,05 N/cm
2, insbesondere von 0,05 N/cm
2 bis 0,5 N/cm
2 sowohl die beschichteten als auch die unbeschichteten Bereiche der Schlaufen in Kontakt
mit einer zu reinigenden glatten Oberfläche stehen.
[0024] Die Höhe der Schlaufen kann je nach Anwendungszweck variieren. Üblicherweise werden
gute Ergebnisse mit Schlaufenhöhen über der Mittelebene im Bereich von 0,5 mm bis
5 mm, bevorzugt im Bereich 1 mm bis 2 mm erzielt. Ebenso können die Schlaufendichten
in Richtung und/oder quer zu den Maschenreihen je nach Anwendungszweck variieren und
beispielsweise im Bereich von 2 bis 9 Schlaufen pro cm, bevorzugt im Bereich von 4-7
Schlaufen pro cm liegen.
[0025] Ebenso kann das Flächengewicht des Reinigungstuches je nach gewünschtem Anwendungszweck
variieren. Als für die meisten Zwecke geeignet haben sich Flächengewichte von 90 bis
350 g/m
2 erwiesen.
[0026] Werden Mikrofasern als Fasern aus einem hydrophoben Material eingesetzt, so können
diese durch Splitting erzeugt werden. In diesem Fall wird das Ausgangsmaterial vorzugsweise
als Mehrkomponenten-Endlosfilament, beispielsweise als Bikomponenten-Endlosfilament
mit einem Titer von größer 1 dtex, bevorzugt 1-3 dtex ausgesponnen und anschließend
in die Komponenten aufgeteilt (gesplittet). Dabei sind nach dem Splitten und vor der
Benutzung vorzugsweise zumindest 60 %, noch bevorzugter von 80% bis 100% der Ausgangsfilamente
zu Mikroendlosfilamenten gesplittet.
[0027] Um die Splittung der Mehrkomponenten-Endlosfilamente in Mikrofaser-Filamente zu erleichtern
ist es vorteilhaft, wenn diese aus mindestens zwei inkompatiblen Polymeren, vorzugsweise
einem Polyester, insbesondere PET einerseits und einem Polyamid, insbesondere PA6
andererseits bestehen.
[0028] Je nach Anwendungszweck kann das textile Trägermaterial pflegeleicht und/oder flammfest
ausgerüstet sein. So können die Fasern aus Polymeren aufgebaut sein, die Additive,
wie Farbpigmente, permanent wirkende Antistatika, Fungizide, Bakterizide, Akarizide
und/oder die hydrophilen oder hydrophoben Eigenschaften beeinflussende Zusätze in
Mengen bis zu 10 Gew.-%, enthalten.
[0029] Das textile Trägermaterial kann ferner farbige Fasern enthalten, wobei die Färbung
der Mehrkomponenten-Endlosfilamente durch Spinnfärben vorgenommen werden kann.
[0030] Aufgrund der vorteilhaften Eigenschaften des textilen Flächengebildes empfiehlt sich
dessen Einsatz als Reinigungstextilie. So können aus ihm beispielsweise Wisch- oder
Scheuertücher gefertigt werden.
[0031] Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist auf der mit dem PVF-Schaum beschichteten,
bzw. imprägnierten Seite des textilen Flächengebildes ein Druckmuster aus Scheuermittel,
beispielsweise polierenden Partikeln, aufgebracht. Die polierenden Partikel können
beispielsweise durch Kieselerde gebildet sein. Durch diese Partikel ergibt sich ein
Reinigungstuch mit einer leicht abrasiven Wirkung. Das Scheuermittel kann in einem
einfachen Druckverfahren in vielfältigsten Varianten auf das textile Trägermaterial
aufgebracht werden. Somit kann ein zusätzlicher Reinigungseffekt sowie eine dekorative
Wirkung für die textile Struktur erzielt werden.
[0032] Für manche Anwendungszwecke kann es zweckmäßig sein, wenn das Reinigungstuch gerauht,
geschmirgelt, gebürstet oder kalandriert ist.
[0033] Es ist ebenfalls denkbar, das textile Trägermaterial vorzubehandeln. Dabei kommt
z.B. eine Bedruckung, Kalandrierung oder partielle Prägung in Frage. Bei Verwendung
eines farblosen PVF-Schaum kann insbesondere die Bedruckung auch nach der Beschichtung,
bzw. Imprägnierung noch dauerhaft und waschstabil sichtbar bleiben.
[0034] Für die professionelle Reinigung ist es von Vorteil das Reinigungstuch in verschiedenen
Farben auszugestalten, um so die Verwendung eines Tuches in nur einem Reinigungsbereich
(z.B. Sanitärbereich) zu markieren. In der vorliegenden Erfindung kann die Einfärbung
des Tuches beispielsweise auf die folgenden Weisen erfolgen:
Das textile Trägermaterial wird bereits partiell oder vollflächig gefärbt eingesetzt.
In Kombination mit einem farblosen PVF Auftrag bleibt die Grundfarbe des Trägermaterials
noch sichtbar.
Alternativ dazu kann auch die zur Herstellung des PVF Schaums eingesetzte PVA-Lösung
mit einem Farbpigment vermischt werden. In diesem Falle kann ein farbloses, und damit
kostengünstigeres Trägermaterial gewählt werden und die Farbgebung des Reinigungstuches
kann ganz weggelassen werden oder aber erst im späteren Schritt der PVF-Beschichtung,
bzw. -Imprägnierung gewählt und eingestellt werden. Dies hat insbesondere logistische
Vorteile. Auch hier kann der Farbstoff so gewählt werden, dass er dauerhaft waschstabil
und insbesondere ohne Ausbluten in das PVF Material eingebracht ist.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung umfasst ein Verfahren zur Herstellung
des erfindungsgemäßen Reinigungstuches umfassend folgende Schritte:
Zunächst wird ein textiles Grundmaterial umfassend Fasern aus einem hydrophoben Material,
insbesondere Mikrofasern aus einem hydrophoben Material, nach an sich bekannter Art
und Weise hergestellt und gegebenenfalls verfestigt. Werden als Ausgangsmaterial Multikomponentenfasern,
insbesondere Multikomponentenendlosfilamente, eingesetzt, so können diese durch die
mechanische Belastung bei der Verarbeitung zu einer Maschenware zu Mikrofasern gesplittet
werden. Denkbar ist aber auch, dass ein separater Splittungsschritt, beispielsweise
durch Beaufschlagen mit Wasserstrahlen erfolgt.
[0035] Anschließend wird PVA vorzugsweise in Form einer wässrigen Lösung beispielsweise
mit gängigen Aufbringungsmethoden, beispielsweise dem Foulardverfahren, einem Rakelverfahren,
einem Sprühauftrag, einem Pflatschwerk, mit einer Schlitzdüse oder einer Breitschlitzdüse
auf das textile Grundmaterial aufgebracht. Als besonders geeignet hat sich erwiesen
das textile Grundmaterial mit einer wässrigen PVA Lösung zu imprägnieren. Überschüssiges
PVA kann je nach erwünschter Beschichtung, bzw. Imprägnierungsdicke abgequetscht,
abgerakelt, abgesaugt oder auf andere Weise abgetragen werden. Das so behandelte Grundmaterial
kann in eine wässrige Salzlösung und/oder -suspension, beispielsweise eine Natriumsulfatlösung,
und anschließend in eine saure Formaldehydlösung eingebracht werden. In der wässrigen
Salzlösung wird der PVA-Lösung das Wasser entzogen, das PVA koaguliert. In der sauren
Formaldehydlösung wird das PVA zu PVF vernetzt.
[0036] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform enthält die wässrige PVA Lösung und/oder
-Suspension noch weitere Zugabestoffe, wie z.B. Farbpigmente oder sonstige Additive
oder Partikel, wie das o.g. Scheuermittel. Die PVA Lösung enthält vorzugsweise einen
Feststoffanteil an PVA zwischen 1 und 10 Gewichts-%, bevorzugt zwischen 3 und 7 Gew.-%.
[0037] Wie bereits oben diskutiert, kann es für die Reinigungsleistung von Vorteil sein,
wenn die Beschichtung, bzw. Imprägnierung das textile Trägermaterial nicht vollständig
bedeckt, sondern Teilbereiche des Trägermaterials, z.B. von der Mittelebene abragende
Schlaufen über die Beschichtung, bzw. Imprägnierung hinaus ragen. Um dies zu erreichen
kann im Herstellungsverfahren die Auftragsmenge an PVF so eingestellt werden, dass
lediglich ein Teil der Oberfläche des Reinigungstuches beschichtet, bzw. imprägniert
wird. Dies kann erreicht werden durch a) entsprechende Dosierung der Beschichtungs-,
bzw. Imprägniermenge der PVA-Lösung (z.B. durch Tränken, Abquetschen und/oder Auftrag
der PVA-Lösung über die gesamte Breite mithilfe von Walzen, Sprühköpfen etc. Oder
b) durch über die Fläche verteilten partiellen Auftrag der der PVA-Lösung ("Inseln").
Oder c) durch nachträgliches Abschleifen der auf den beiden Außenseiten des Reinigungstuches
befindlichen PVF-Schaumschicht und damit verbundenen Freilegen des eingebetteten Trägermaterials.
[0038] Wird als Ausgangsmaterial eine dreidimensionale Struktur, beispielsweise eine Wirkware
eingesetzt, so kann je nach Wahl des Aufbringungsverfahrens eingestellt werden, ob
sich das PVF eher im Bereich der Mittelebene oder auf den abragenden Strukturen anreichert.
Zur Herstellung eines Reinigungstuchs, in dem die Schlaufen an ihren jeweiligen Scheitelpunkten
eine geringere Beschichtungs-, bzw. Imprägnierungsdicke als im Bereich der Mittelebene
aufweisen hat es sich als günstig erwiesen überschüssiges PVF abzuquetschen. Auf diese
Weise reichert sich das PVF um die Mittelebene des textilen Basismaterials an.
[0039] Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren kann auf einfache und hochproduktive Weise eine
textile Struktur gefertigt werden, welche einseitig oder beidseitig eine PVF-haltige
Beschichtung, bzw. Imprägnierung aufweist. Die PVF-haltige Beschichtung, bzw. Imprägnierung
kann in das textile Grundmaterial eindringen, wodurch sie fest in das textile Grundmaterial
verankert wird.
[0040] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird das
textile Grundmaterial zeitgleich und beidseitig auf einer Anlage beschichtet. Somit
kann die PVF-haltige Beschichtung, bzw. Imprägnierung in einem Arbeitsgang auf das
textile Grundmaterial aufgebracht werden, wodurch eine besonders hohe Effizienz in
der Herstellung der textilen Struktur erreicht wird.
1. Reinigungstuch, welches ein textiles Trägermaterial umfassend Fasern aus einem hydrophoben
Material, insbesondere Mikroendlosfilamente aus einem hydrophoben Material enthält,
wobei das textile Trägermaterial eine Maschenware ist, dadurch gekennzeichnet, dass das textile Trägermaterial Bereiche aufweist, die mit einem Polyvinylformal (PVF)-Schaum,
insbesondere einem PVF-Mikroschaum, versehen sind sowie Bereiche, die nicht mit einem
PVF-Schaum, insbesondere einem PVF-Mikroschaum, versehen sind.
2. Reinigungstuch nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Anteil an PVF-Schaum am Gesamtgewicht des Reinigungstuches höchstens 50 Gew.%,
bevorzugt kleiner als 30 Gew.% beträgt.
3. Reinigungstuch nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass bei einem Anpressdruck des Reinigungstuchs auf eine zu reinigenden Oberfläche von
0,05 N/cm2, insbesondere von 0,05 N/cm2 bis 0,5 N/cm2 sowohl die mit dem PVF-Schaum versehenen Bereiche als auch die nicht mit dem PVF-Schaum
versehenen Bereiche mit der zu reinigenden Oberfläche in Berührung stehen.
4. Reinigungstuch nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch einen Querschnitt, der in der Mittelebene einen höheren Anteil an PVF-Schaum aufweist
als in den Außenbereichen.
5. Reinigungstuch nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet dass, mindestens 80 %, vorzugsweise mindestens 90 %, des Reinigungstuches einen derartigen
Querschnitt aufweist.
6. Reinigungstuch nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das textile Trägermaterial aus Polyamid oder Polyester, hydrophobierte Viskose, modifiziertem
Polyester, Polyestermischgewebe, Polyamidmischgewebe, Polyacrylnitril, Triacetat,
Acetat, Polycarbonat, Polyolefinen wie beispielsweise Polyethylen und Polypropylen,
Polyvinylchlorid, Glasfasen, Gemischen hiervon, oder einer Mischung wenigstens eines
dieser Materialien mit wenigstens einem anderen Material ausgebildet ist.
7. Reinigungstuch, nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass das textile Trägermaterial aus Mikroendlosfilamenten aus einem hydrophoben Material
besteht und das textile Trägermaterial Bereiche aufweist, die mit einem PVF-Mikroschaum
versehen sind, sowie Bereiche, die nicht mit einem PVF-Mikroschaum versehen sind.
8. Reinigungstuch nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das textile Trägermaterial als Maschenware ausgebildet ist, die eine Vielzahl von
aus einer Mittelebene abragende Filamentstrukturen, insbesondere Fadenschlaufen umfasst
und bei der der Bedeckungsgrad der abragenden Filamentstrukturen geringer ist als
der Bedeckungsgrad im Bereich der Mittelebene.
9. Reinigungstuch nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das textile Trägermaterial Mehrkomponenten-Endlosfilamente, vorzugsweise Bikomponentenendlosfilamente,
mit einem Titer im ungesplitteten Zustand von 1,5 bis 3 dtex umfasst, die im Neuzustand
des Flächengebildes zumindest teilweise, vorzugsweise zumindest zu 60 %, zu Mikroendlosfilamenten
gesplittet sind.
10. Reinigungstuch nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Mehrkomponenten-Endlosfilamente aus mindestens zwei inkompatiblen Polymeren,
vorzugsweise einem Polyester, insbesondere PET einerseits und einem Polyamid, insbesondere
PA6 andererseits bestehen.
11. Verfahren zur Herstellung eines Reinigungstuchs nach einem oder mehreren der vorangehenden
Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass eine Polyvinylalkohol- (PVA)-haltige wässrige Lösung hergestellt oder zur Verfügung
gestellt wird, und wenigstens eine Seite eines textilen Flächengebildes umfassend
Fasern aus einem hydrophoben Material, insbesondere umfassend Mikroendlosfilamente
aus einem hydrophoben Material mit der Lösung beschichtet und/oder imprägniert wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Auftragsmenge an PVA so eingestellt wird, dass die Oberfläche des textilen Flächengebildes
lediglich teilweise beschichtet und/oder imprägniert wird.
1. Cleaning cloth comprising a textile base material comprising fibers comprising a hydrophobic
material, in particular continuous microfilaments comprising a hydrophobic material,
wherein the textile base material is an interlooped fabric, characterized in that the textile base material includes regions with a polyvinyl formal (PVF) foam, in
particular with a PVF microfoam, and regions without a PVF foam, in particular without
a PVF microfoam.
2. Cleaning cloth according to Claim 1 characterized in that the PVF foam comprises not more than 50 wt%, preferably not more than 30 wt% of the
overall weight of the cleaning cloth.
3. Cleaning cloth according to Claim 1 or 2, characterized in that a 0.05 N/cm2, in particular a 0.05 N/cm2 to 0.5 N/cm2, contact pressure for the cleaning cloth on a surface to be cleaned causes not only
the PVF foam regions but also the non-PVF foam regions to come into contact with the
surface to be cleaned.
4. Cleaning cloth according to one or more of the preceding claims, characterized by a cross section having a higher proportion of PVF foam in the central plane than
in the outer regions.
5. Cleaning cloth according to Claim 4, characterized in that not less than 80%, preferably not less than 90%, of the cleaning cloth has such a
cross section.
6. Cleaning cloth according to one or more of the preceding claims, characterized in that the textile base material comprises polyamide or polyester, hydrophobicized viscose,
modified polyester, polyester blend fabric, polyamide blend fabric, polyacrylonitrile,
triacetate, acetate, polycarbonate, polyolefins such as, for example, polyethylene
and polypropylene, polyvinyl chloride, glass fibers, mixtures thereof, or a mixture
of at least one of these materials with at least one other material.
7. Cleaning cloth according to one or more of the preceding claims, characterized in that the textile base material consists of continuous microfilaments comprising a hydrophobic
material and the textile base material includes regions with a PVF microfoam and regions
without a PVF microfoam.
8. Cleaning cloth according to one or more of the preceding claims, characterized in that the textile base material is an interlooped fabric where a multiplicity of filament
structures, in particular thread loops, project from a central plane and where the
coverage due to the projecting filament structures is lower than the coverage in the
region of the central plane.
9. Cleaning cloth according to one or more of the preceding claims, characterized in that the textile base material comprises continuous multicomponent filaments, preferably
continuous bicomponent filaments, having a linear density of 1.5 to 3 dtex in the
unsplit state which in the virgin state of the sheet material have split into continuous
microfilaments to some extent at least, preferably to an extent of not less than 60%.
10. Cleaning cloth according to one or more of the preceding claims, characterized in that the continuous multicomponent filaments consist of two or more incompatible polymers,
preferably a polyester, in particular PET, on the one hand and a polyamide, in particular
PA6, on the other.
11. Process for producing a cleaning cloth according to one or more of the preceding claims,
characterized in that a polyvinyl alcohol (PVA)-containing aqueous solution is prepared or provided and
used to coat and/or impregnate at least one side of a textile sheet material comprising
fibers comprising a hydrophobic material, in particular comprising continuous microfilaments
comprising a hydrophobic material.
12. Process according to Claim 11, characterized in that the amount of PVA applied is adjusted such that the surface of the textile sheet
material is coated and/or impregnated in part only.
1. Chiffon de nettoyage qui contient un matériau support textile, comprenant des fibres
en un matériau hydrophobe, en particulier des microfilaments continus en un matériau
hydrophobe, le matériau support textile étant un produit à mailles, caractérisé en ce que le matériau support textile présente des zones qui sont pourvues d'une mousse de
polyvinylformal (PVF), en particulier une micromousse de PVF, ainsi que des zones
qui ne sont pas pourvues d'une mousse de PVF, en particulier d'une micromousse de
PVF.
2. Chiffon de nettoyage selon la revendication 1, caractérisé en ce que la proportion de mousse de PVF par rapport au poids total du chiffon de nettoyage
représente au plus 50% en poids, de préférence moins de 30% en poids.
3. Chiffon de nettoyage selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce que, lors d'une pression de compression du chiffon de nettoyage sur une surface à nettoyer
de 0,05 N/cm2, en particulier de 0,05 N/cm2 à 0,5 N/cm2, tant les zones pourvues de la mousse de PVF que les zones non pourvues de la mousse
de PVF sont en contact avec la surface à nettoyer.
4. Chiffon de nettoyage selon l'une ou plusieurs des revendications précédentes, caractérisé par une section transversale qui présente dans le plan central une proportion de mousse
de PVF supérieure à celle dans les zones externes.
5. Chiffon de nettoyage selon la revendication 4, caractérisé en ce qu'au moins 80%, de préférence au moins 90%, du chiffon de nettoyage présente une telle
section transversale.
6. Chiffon de nettoyage selon l'une ou plusieurs des revendications précédentes, caractérisé en ce que le matériau support textile est formé à partir de polyamide ou de polyester, de viscose
hydrofugée, de polyester modifié, de tissus mixtes à base de polyester, de tissus
mixtes à base de polyamide, de polyacrylonitrile, de triacétate, d'acétate, de polycarbonate,
de polyoléfines, telles que par exemple le polyéthylène et le polypropylène, de poly(chlorure
de vinyle), de fibres de verre, de mélanges de ceux-ci ou d'un mélange d'au moins
un de ces matériaux avec au moins un autre matériau.
7. Chiffon de nettoyage selon l'une ou plusieurs des revendications précédentes, caractérisé en ce que le matériau support textile est constitué par des microfilaments continus en un matériau
hydrophobe et le matériau support textile présente des zones qui sont pourvues d'une
micromousse de PVF, ainsi que des zones qui ne sont pas pourvues d'une micromousse
de PVF.
8. Chiffon de nettoyage selon l'une ou plusieurs des revendications précédentes, caractérisé en ce que le matériau support textile est conçu comme un produit à mailles, qui comprend une
multitude de structures filamenteuses dépassant du plan central, en particulier des
boucles de fil, et pour lequel le degré de recouvrement des structures filamenteuses
qui dépassent est inférieur au degré de recouvrement dans la zone du plan central.
9. Chiffon de nettoyage selon l'une ou plusieurs des revendications précédentes, caractérisé en ce que le matériau support textile comprend des filaments continus à plusieurs composants,
de préférence des filaments continus à deux composants, présentant un titre à l'état
non divisé de 1,5 à 3 dtex, qui, à l'état neuf de la structure plane, sont divisés
au moins partiellement, de préférence au moins à raison de 60%, en microfilaments
continus.
10. Chiffon de nettoyage selon l'une ou plusieurs des revendications précédentes, caractérisé en ce que les filaments continus à plusieurs composants sont constitués par au moins deux polymères
incompatibles, de préférence un polyester, en particulier le PET, d'une part et un
polyamide, en particulier le PA6, d'autre part.
11. Procédé pour la fabrication d'un chiffon de nettoyage selon l'une ou plusieurs des
revendications précédentes, caractérisé en ce qu'une solution aqueuse contenant un poly(alcool vinylique) (PVA) est préparée ou mise
à disposition et au moins une face d'une structure plane textile, comprenant des fibres
en un matériau hydrophobe, comprenant en particulier des microfilaments continus en
un matériau hydrophobe, est revêtue et/ou imprégnée par la solution.
12. Procédé selon la revendication 11, caractérisé en ce que la quantité appliquée de PVA est réglée de manière telle que la surface de la structure
plane textile n'est que partiellement revêtue et/ou imprégnée.