[0001] Die Erfindung betrifft eine Verschlussvorrichtung für einen Behälter, insbesondere
einen Honigbehälter sowie einen Behälter mit einer solchen Verschlussvorrichtung.
[0002] Üblicherweise sind Honigbehälter, insbesondere Honiggläser, mit einem Schraubdeckel
verschlossen. Bei der Entnahme des Honigs kommt es insbesondere bei einer flüssigen
bzw. zähflüssigen Konsistenz des Honigs oftmals zu Verunreinigungen des Glasrandes,
insbesondere im Bereich des Gewindes für den Schraubdeckel. Dies führt dazu, dass
der Deckel mit dem Honigglas verklebt und so zum Öffnen ein deutlich höherer Kraftaufwand
erforderlich ist. Man hat daher auch Honigbehälter aus Kunststoff mit einem Schnappdeckel
entwickelt, die nach Öffnen des Deckels eine Ventilöffnung freigeben, die bei nach
unten gerichteter Öffnung und Drücken/Quetschen der Behälterwandung Honig in dosierter
Form ausgeben. Sobald der Druck auf die Behälterwandung wieder nachlässt, schließt
das Ventil selbsttätig und der Schnappdeckel kann verschlossen werden. Derartige Honigbehälter
haben sich im Gebrauch als sehr praktisch erwiesen, da ein Verkleben des Deckels mit
Honig weitgehend vermieden werden kann.
[0003] Allerdings erfordert diese Methode eine flüssige oder nur leicht zähflüssige Konsistenz
des Honigs. Außerdem funktioniert das Entnahmeprinzip nur bei flexiblen Behältern.
Zudem handelt es sich meist um Enghalsgefäße, die aufgrund der kleinen Öffnung bei
abgeschraubtem Schraubdeckel einen erhöhten Aufwand beim Befüllen der Behälter mit
Honig erfordern.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine neue Verschlussvorrichtung für
Behälter, insbesondere einen Honigbehälter, anzugeben, die auch mit einem Weithalsgefäß
verwendbar ist und das oben beschriebene Problem des Verklebens des Gewindes des Behälters
vermeidet. Zudem erlaubt sie die Kombination zweier unterschiedlicher Öffhungsmechanismen:
Öffnen bzw. Verschließen durch Auf- bzw. Abschrauben der Verschlussvorrichtung sowie
Öffnen bzw. Verschließen durch Auf- bzw. Zuklappen der Verschlussvorrichtung.
[0005] Erfindungsgemäß wird die Erfindung durch eine Verschlussvorrichtung gemäß dem Anspruch
1 bzw. durch einen Behälter gemäß dem Anspruch 9 gelöst.
[0006] Die erfindungsgemäße Verschlussvorrichtung für einen Behälter weist ein eine Entnahmeöffnung
aufweisendes Verschlusskörperelement und einen am Verschlusskörperelement scharnierartig
angelenkten Schnappdeckel auf, der zwischen einer die Entnahmeöffnung verschließenden
Schließstellung und eine die Entnahmeöffnung freigebenden Öffnungsstellung schwenkbar
ist und der Schnappdeckel in der Schließstellung in Schnappeingriff mit dem Verschlusskörperelement
steht. Das Verschlusskörperelement weist eine zylindrische Wandung mit einem Innengewinde
zum Aufschrauben auf den Behälter auf. Das Verschlusskörperelement weist einen Außendurchmesser
auf und die Entnahmeöffnung sieht einen freien Durchmesser vor, wobei das Verhältnis
des freien Durchmessers der Entnahmeöffnung zum Außendurchmesser des Verschlusskörperelementes
zwischen 0,7 und 0,9 beträgt.
[0007] Die Verschlussvorrichtung besitzt somit in der Öffnungsstellung des Schnappdeckels
eine große Entnahmeöffnung, sodass sich die Entnahme des Produkts, wie beispielsweise
Honig, mittels eines Löffels oder eines anderen hierfür vorgesehenen Entnahmemittels
auf herkömmliche Art und Weise durchführen lässt. Ein Verkleben des Gewindes zwischen
dem Behälter und dem Verschlusskörperelement wird zuverlässig vermieden, da das Verschlusskörperelement
zum üblichen Gebrauch des Honigbehälters nicht abgeschraubt wird. Sollte es zu einer
Verunreinigung mit Honig im Bereich des Schnappdeckels kommen, kann der Schnappdeckel
immer noch ohne merklich erhöhten Kraftaufwand geöffnet und geschlossen werden. Darüber
hinaus besteht die Möglichkeit, das Verschlusskörperelement zum Zwecke der Reinigung
abzuschrauben und mit heißem Wasser zu reinigen. Eine Reinigung des Gewindes am Honigbehälter
ist nicht erforderlich, da dieses bei der Entnahme des Honigs durch das aufgeschraubte
Verschlusskörperelement abgedeckt ist.
[0008] Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0009] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sind das Verschlusskörperelement
und der Schnappdeckel als einstückiges Spritzgussteil ausgebildet. Der Schnappdeckel
ist somit spritzgusstechnisch an das Verschlusskörperelement angeformt. Als Material
wird vorzugsweise Polypropylen (PP) vorgesehen. Es kann aber auch aus jedem anderen,
spritzgussfähigen und für Lebensmittel geeigneten Materialgefertigt werden.
[0010] Damit die Verschlussvorrichtung auch dann dicht hält, wenn ein mit der Verschlussvorrichtung
versehener Behälter versehentlich falschherum hingestellt wird, weist der Schnappdeckel
einen im Querschnitt U-förmigen umlaufenden Flansch auf, der in der Schließstellung
mit einem am Verschlusskörperelement vorgesehenen, umlaufenden Steg ineinandergreift.
Des Weiteren kann der Schnappdeckel ferner ein angeformtes erstes Schnappelement aufweisen,
das in der Schließstellung mit einem am Verschlusskörperelement angeformten zweiten
Schnappelement zusammenwirkt. Das erste und zweite Schnappelement erstrecken sich
dabei vorzugsweise jeweils über einen Winkelbereich von 10° ≤ α ≤ 60°, vorzugsweise
von 20° ≤ α ≤ 50°. Auf diese Weise wird ein sicherer Verschluss des Honigbehälters
gewährleistet.
[0011] Zwischen dem Verschlusskörperelement und dem Schnappdeckel kann ferner ein Scharnier
ausgebildet sein, das nach Art eines Butterfly-Scharniers ausgebildet ist, sodass
der Schnappdeckel beim Öffnen in eine vordefinierte Stellung springt und dort verweilt.
Die Verschlussvorrichtung ist vorzugsweise für einen Weithalsbehälter gedacht und
weist in der Schließstellung einer Höhe im Bereich von 18 bis 30 mm und einen Durchmesser
im Bereich von 50 bis 100 mm auf. Die Verwendung eines Weithalsgefäßes hat den Vorteil,
dass sich die Abfüllung aufgrund der großen Öffnung vereinfacht.
[0012] Bei der Herstellung der Verschlussvorrichtung als einstückiges Spritzgussteil wird
das Formteil in geöffneten Zustand gespritzt und unmittelbar nach der Herstellung
mit Hilfe einer im Werkzeug vorgesehenen Schließeinheit verschlossen. So wird trotz
der sich durch das Abkühlen ergebenden Schwindung des Werkstoffes nach dem Erkalten
des Formteils ein sicherer und passgenauer Schnappeingriff gewährleistet. Des Weiteren
wird so die Flexibilität/Sprungkraft des Scharniers erreicht.
[0013] Oft ist es wünschenswert, wenn mehrere Behälter sicher übereinander gestapelt werden
können. Zur Verbesserung der Stapelfähigkeit ist der Schnappdeckel gemäß einer weiteren
Ausgestaltung auf seiner Oberseite mit einer (ringförmigen) Vertiefung versehen, während
der Behälter auf seiner Unterseite einen (ringförmigen) erhabenen Bereich aufweist,
wobei zur sicheren Stapelung der erhabene Bereich eines Behälters mit der Vertiefung
des Schnappdeckels eines darunter angeordneten Behälters in formschlüssigen Kontakt
kommt. Der Behälter wird somit in einer definierten Position gehalten und kann nicht
mehr wegrutschen.
[0014] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann ein Sicherheitssiegel oder
eine auf dem Behälter gesiegelte Einlage vorgesehen werden, um anzuzeigen, ob der
Behälter schon mal geöffnet worden ist. Gemäß einer ersten Ausgestaltung weist der
Behälter einen oberen Rand auf, auf den die Verschlussvorrichtung aufgeschraubt wird,
wobei zur Gewährleistung einer Erstöffnungsgarantie zwischen dem oberen Rand des Behälters
und der Verschlussvorrichtung eine Einlage eingebracht ist. Diese Einlage wird mit
dem oberen Rand des Behälters stoffschlüssig verbunden. Darüber hinaus können eine
oder mehrere Laschen über den Rand der Einlage hinausragen, die verhindern, dass die
Einlage nach dem Hineindrücken in die Verschlussvorrichtung wieder herausfällt, wenn
die Verschlussvorrichtung auf den Behälter aufgeschraubt wird. Die Laschen verhaken
sich vielmehr und Positionieren die Einlage so in einer definierten Position in der
Verschlussvorrichtung. Nach dem Aufschrauben der Verschlussvorrichtung (zusammen mit
der Einlage) am Ort der Abfüllung durchfahren die Behälter mit der aufgeschraubten
Verschlussvorrichtung einen Induktionstunnel. Die Einlage ist mehrschichtig aufgebaut
und weist wenigstens eine wärmeempfindliche Schicht auf, die im Induktionstunnel aktiviert
wird und dabei schmilzt, sodass die Einlage nach Austritt aus dem Induktionstunnel
fest mit dem oberen Rand des Behälters verbunden ist. Neben dem Induktionsverfahren
sind aber auch alle anderen bis dato bekannten Verfahren zum Aufbringen einer Einlage
auf einen Behälterrand denkbar. Ein solche Einlage hat auch den Vorteil, dass auch
im Falle einer falschen Lagerung (liegend statt stehend) des verschlossenen Behälters,
das im Behälter eingefüllte Produkt nicht in den Kopfraum der Verschlussvorrichtung
gelangen und diese "verunreinigen" kann. Die Einlage dient somit auch als Auslaufschutz,
die gewünschtenfalls auch bedruckt werden könnte. Die an der Einlage angebrachten
Laschen dienen nicht nur zur Fixierung der Einlage in der Verschlussvorrichtung vor
dem Aufschrauben der derselben auf den Behälter, sondern erleichtern auch das spätere
Entfernen der Einlage vom Behälterrand und sorgen so für eine verbesserte Verbraucherfreundlichkeit.
[0015] Alternativ oder zusätzlich kann auch ein Sicherheitssiegel vorgesehen werden, das
vorzugsweise streifenförmig ausgebildet ist und das so über die Verschlussvorrichtung
aufgebracht wird, dass ein Ende mit dem Schnappdeckel und das andere Ende mit dem
Behälter stoffschlüssig verbunden ist. Die Anbringung des Sicherheitssiegels erfolgt
zweckmäßigerweise nach dem Abfüllen des Produktes in den Behälter und somit am Ort
der Abfüllung. Beim erstmaligen Öffnen des Behälters, also beim Abschrauben des Schraubverschlusses
wird das Sicherheitssiegel beschädigt oder entfernt und zeigt somit an, dass die Verschlussvorrichtung
abgeschraubt oder der Schnappdeckel geöffnet worden ist. Anschließend kann die aufgesiegelte
Einlage durch Ziehen an einer der Laschen vom Rand des Behälters abgezogen werden.
Dann wird die Verschlussvorrichtung wieder aufgeschraubt und der Behälter kann zukünftig
über den "Schnappmechanismus" geöffnet werden.
[0016] In der Zeichnung zeigen
- Fig. 1
- eine dreidimensionale Darstellung einer erfindungsgemäßen Verschlussvorrichtung mit
einem Schnappdeckel in der Öffnungsstellung,
- Fig. 2
- eine Draufsicht der Verschlussvorrichtung gemäß Fig. 1,
- Fig. 3
- eine dreidimensionale Darstellung einer erfindungsgemäßen Verschlussvorrichtung mit
einem Schnappdeckel in der Schließstellung,
- Fig. 4
- eine Seitenansicht eines Behälters mit einer geöffneten Verschlussvorrichtung,
- Fig. 5
- eine Schnittdarstellung der Verschlussvorrichtung in der Schließstellung,
- Fig. 6
- eine vergrößerte Darstellung des Details A gemäß Fig. 5,
- Fig. 7
- eine vergrößerte Darstellung des Details B der Fig. 5,
- Fig. 8
- eine schematische Darstellung von zwei übereinander gestapelten Behältern,
- Fig. 9
- eine Schnittdarstellung im Übergangsbereich der beiden Behälter gemäß Fig. 8,
- Fig. 10
- eine Draufsicht einer Einlage und
- Fig. 11
- eine schematische Seitenansicht eines Behälters mit einem streifenförmigen Sicherheitssiegel.
[0017] Die in den Figuren 1 bis 3 dargestellte Verschlussvorrichtung 100 weist ein Verschlusskörperelement
1 mit einer Entnahmeöffnung 2 und einen scharnierartig angelenkten Schnappdeckel 3
auf, wobei der Schnappdeckel 3 zwischen einer die Entnahmeöffnung freigebenden Öffnungsstellung
(Fig. 1, 2) und einer die Entnahmeöffnung 2 verschließenden Schließstellung (Fig.
3) mittels eines Scharniers 4 schwenkbar ist. Das Verschlusskörperelement 1 weist
eine zylindrische Wandung 1a auf, die mit einen Innengewinde 1b zum Aufschrauben auf
einen Behälter 5 (Fig. 5) ausgebildet ist. Bei dem Behälter 5 handelt es sich insbesondere
um ein Weithalsgefäß, welches rund oder aber auch mit einer breiteren und einer schmäleren
Seite ausgebildet sein kann. Das Verschlusskörperelement 1 weist einen Außendurchmesser
D auf, während die Entnahmeöffnung 2 einen freien Durchmesser d vorsieht der entsprechend
kleiner ausgebildet ist. Das Verhältnis des freien Durchmessers d der Entnahmeöffnung
2 zum Außendurchmesser D des Verschlusskörpers 1 beträgt zwischen 0,7 und 0,9. Die
Entnahmeöffnung 2 ist somit bezogen auf das Verschlusskörperelement 1 relativ groß
ausgebildet. Mit anderen Worten wird die Öffnung des Behälters 5 durch das Verschlusskörperelement
1 nur unwesentlich eingeschränkt.
[0018] Damit der Schnappdeckel 3 in der Schließstellung festgehalten wird, ist ein am Schnappdeckel
angeformtes erstes Schnappelement 6 vorgesehen, dass in der Schließstellung mit einem
am Verschlusskörperelement 1 angeformten zweiten Schnappelement 7 zusammenwirkt. Fig.
7 zeigt eine vergrößerte Detailansicht der Schließstellung der beiden Schnappelemente
6, 7. Dazu ist beispielsweise an einem der beiden Schnappelemente eine Nase vorgesehen,
die in eine entsprechende Ausnehmung des anderen Schnappelements eingreift. Über einen
kleinen Vorsprung 8 auf der Außenseite des Schnappdeckels 3 kann die Schnappverbindung
gelöst und der Schnappdeckel von der Schließstellung in die Öffnungsstellung gebracht
werden (Fig. 4, 7). Das erste und zweite Schnappelement 6, 7 erstrecken sich dabei
vorzugsweise jeweils über einen Winkelbereich von 10° ≤ α ≤ 60°, vorzugsweise von
20° ≤ α ≤ 50°. Auf diese Weise wird ein sicherer Verschluss des Behälters gewährleistet.
[0019] Fig. 5 zeigt eine Schnittdarstellung der auf dem Behälter 5 aufgeschraubten Verschlussvorrichtung
100. Man erkennt den Verschlusskörper 1, der mit seinem Innengewinde 1b auf ein Außengewinde
5a des Behälters 5 aufgeschraubt ist. Der Schnappdeckel 3 ist mit einem im Querschnitt
U-förmigen umlaufenden Flansch 3d versehen, der eine äußere Wandung 3a und eine innere
Wandung 3b aufweist. Die äußere Wandung 3a ist im Bereich des Scharniers 4 mit dem
Verschlusskörperelement 1 verbunden. Auf der gegenüberliegenden Seite weist die äußere
Wandung 3a das erste Schnappelement 6 auf, welches mit dem am Verschlusskörperelement
1 vorgesehenen zweiten Schnappelement 7 zusammenwirkt, wie aus der Detailansicht B
gemäß Fig. 7 hervorgeht. Die innere Wandung 3b des U-förmigen, umlaufenden Flansches
3d wirkt mit einem am Verschlusskörperelement 1 vorgesehenen, umlaufenden Steg 1c
zusammen. Dieser umlaufende Steg 1c trägt eine Abstreifkante 1d, die wie aus der vergrößerten
Darstellung gemäß Fig. 6 ersichtlich ist, leicht nach innen gekrümmt ausgebildet ist
und mit der inneren Wandung 3b des umlaufenden Flansches 3d des Schnappdeckels 3 in
Kontakt kommt. Die Abstreifkante 1d wird beim Schließen des Schnappdeckels 3 leicht
nach außen gedrückt, sodass sich ein guter Abschluss ergibt. Die innere Wandung 3b
ist insbesondere an ihrem nach unten weisenden Ende abgerundet ausgebildet, um den
Kontakt mit der Abstreifkante 1 d zu erleichtern. Die Abstreifkante 1d ist nach innen
gerichtet und begrenzt die Entnahmeöffnung 2, sodass bei der Entnahme des im Behälter
befindlichen Produktes durch ein Abstreifen des Entnahmewerkzeuges, beispielsweise
eines Löffels, an der Abstreifkante eine zu viel entnommene Menge abgestreift werden
kann, die dann in den Behälter zurückfließt.
[0020] Auf der Oberseite des Schnappdeckels 3 ist ferner eine etwa ringförmig umlaufende
Vertiefung 3c vorgesehen (Fig. 5). Die Behälter 5 weisen auf ihre Unterseite einen
entsprechend komplementär ausgebildeten, erhabenen Bereich 5b auf, wobei zur sicheren
Stapelung von Behältern 5 der erhabene Bereich 5b mit der Vertiefung 3c des Schnappdeckels
eines darunter angeordneten Behälters 5 in formschlüssigen Kontakt kommt (Figuren
8 und 9).
[0021] Zur Gewährleistung einer Erstöffnungsgarantie kann zwischen dem oberen Rand des Behälters
5 und der Verschlussvorrichtung eine auf dem oberen Rand 5c des Behälters 5 aufgebrachte
Einlage 9 (Figuren 5 und 10) vorgesehen sein. Diese Einlage 9 kann insbesondere mehrschichtig
ausgebildet sein und kann an ihrem Umfang eine oder mehrere Laschen 9a bis 9d aufweisen.
Mit Hilfe dieser Laschen 9a bis 9d kann die Einlage 9 vor dem Aufschrauben der Verschlussvorrichtung
100 in das Verschlusskörperelement 1 hineingedrückt werden, wobei die Laschen ein
Herausfallen verhindern, indem sie sich mit dem Verschlusskörperelement 1 "verhaken".
Anschließend wird die Verschlussvorrichtung 100 auf dem Behälter 5 aufgeschraubt,
sodass die Einlage 9 zwischen dem oberen Rand 5c des Behälters 5 und dem Verschlusskörperelement
1 eingeklemmt wird. Weist die Einlage 9 wenigstens eine wärmeempfindliche Schicht
auf, kann diese beispielsweise in einem Induktionstunnel aktiviert werden, sodass
die Einlage mit dem oberen Rand 5c des Behälters 5 verschmilzt. Es können aber natürlich
auch andere Verfahren vorgesehen werden, um die Einlage 9 fest mit dem oberen Rand
5c des Behälters 5 zu verbinden.
[0022] Vor den erstmaligen Gebrauch wird die Verschlussvorrichtung 100 zunächst abgeschraubt,
um die Einlage 9 zu entfernen. Hierbei erleichtern die angeformten Laschen 9a bis
9d ein Abziehen der Einlage 9. Dann wird die Verschlussvorrichtung wieder aufgeschraubt.
Zum Entnehmen des im Behälter befindlichen Produktes (beispielsweise Honig) muss im
weiteren Gebrauch nur noch der Schnappdeckel 3 geöffnet werden, um das Produkt entnehmen
zu können.
[0023] Alternativ oder zusätzlich zu der Einlage 9 kann aber auch ein Sicherheitssiegel
10 aufgebracht werden, das vorzugsweise streifenförmig ausgebildet ist und das mit
einem ersten Ende 10a am Schnappdeckel 3 und mit einem zweiten Ende 10b am Behälter
5 befestigt, insbesondere verklebt wird (Fig. 11). Die Befestigung des Sicherheitssiegels
10 erfolgt zweckmäßigerweise am Abfüllort und dient somit als Sicherheit für ein unverfälschtes
Produkt. Beim erstmaligen Öffnen des Behälters, wird das Sicherheitssiegel 10 entfernt
oder aufgerissen.
1. Verschlussvorrichtung (100) für einen Behälter (5) mit einem eine Entnahmeöffnung
(2) aufweisenden Verschlusskörperelement (1) und einem am Verschlusskörperelement
(1) scharnierartig angelenkten Schnappdeckel (3), der zwischen einer die Entnahmeöffnung
(2) verschließenden Schließstellung und einer die Entnahmeöffnung freigebenden Öffnungsstellung
schwenkbar ist, wobei der Schnappdeckel (3) in der Schließstellung in Schnappeingriff
mit dem Verschlusskörperelement (1) steht und das Verschlusskörperelement (1) eine
zylindrische Wandung (1a) mit einem Innengewinde (1b) zum Aufschrauben auf den Behälter
(5) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass das Verschlusskörperelement (1) einen Außendurchmesser (D) aufweist und die Entnahmeöffnung
(2) einen freien Durchmesser (d) vorsieht, wobei das Verhältnis des freien Durchmessers
(d) der Entnahmeöffnung (2) zum Außendurchmesser (D) des Verschlusskörperelements
(1) zwischen 0,7 und 0,9 beträgt.
2. Verschlussvorrichtung (100) nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Verschlusskörperelement (1) und der Schnappdeckel (3) als einstückiges Spritzgussteil
ausgebildet sind.
3. Verschlussvorrichtung (100) nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Schnappdeckel (3) einen im Querschnitt U-förmigen, umlaufenden Flansch aufweist,
der in der Schließstellung mit einem am Verschlusskörperelement (1) vorgesehenen,
umlaufenden Steg (1c) zusammenwirkt.
4. Verschlussvorrichtung (100) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der umlaufende Steg (1c) des Verschlusskörperelements (1) eine Abstreifkante (1d)
für ein aus dem Behälter (5) zu entnehmendes Produkt aufweist.
5. Verschlussvorrichtung (100) nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Schnappdeckel (3) ein angeformtes erstes Schnappelement (6) aufweist, das in
der Schließstellung mit einem am Verschlusskörperelement (1) angeformten zweiten Schnappelement
(7) zusammenwirkt.
6. Verschlussvorrichtung (100) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass sich das erste und das zweite Schnappelement (6, 7) - in Umfangsrichtung - jeweils
über einen Winkelbereich von 10° ≤ α ≤ 60° erstrecken.
7. Verschlussvorrichtung (100) nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Verschlusskörperelement (1) und dem Schnappdeckel (3) eine Scharnier
(4) vorgesehen ist, das nach Art eines Butterfly-Scharniers ausgebildet ist, sodass
der Schnappdeckel (3) beim Öffnen in eine vordefinierte Stellung springt und dort
verweilt.
8. Verschlussvorrichtung (100) nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Verschlussvorrichtung (100) in der Schließstellung eine Höhe im Bereich von 18
bis 30 mm und einen Durchmesser im Bereich von 50 bis 100 mm aufweist.
9. Behälter mit einer Verschlussvorrichtung (100) gemäß einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche.
10. Behälter nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Schnappdeckel (3) auf einer Oberseite eine Vertiefung (3c) aufweist und der Behälter
(5) auf einer Unterseite einen erhabenen Bereich (5b) aufweist, wobei zur sicheren
Stapelung von Behältern (5) der erhabene Bereich (5b) eines Behälters (5) mit der
Vertiefung (3c) des Schnappdeckels (3) eines darunter angeordneten Behälters (5) in
formschlüssigen Kontakt kommt.
11. Behälter nach Anspruch 9 oder 10 dadurch gekennzeichnet, dass der Behälter (5) einen oberen Rand aufweist, auf den die Verschlussvorrichtung (100)
aufgeschraubt wird, wobei zur Gewährleistung einer Erstöffnungsgarantie zwischen dem
oberen Rand (5c) des Behälters (5) und der Verschlussvorrichtung (100) eine auf oberen
Rand (5c) aufgebrachte Einlage (9) vorgesehen ist.
12. Behälter nach einem der Ansprüche 9 bis 11 dadurch gekennzeichnet, dass ein Sicherheitssiegel (10) vorgesehen ist, dass vor dem ersten Öffnen des Behälters
(5) so angebracht ist, dass es mit einem ersten Ende (10a) am Schnappdeckel (3) und
mit einem zweiten Ende (10b) am Behälter (5) stoffschlüssig verbunden ist.