[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Anordnung für ein Etikett, die auf einfache
und kostengünstige Weise ein leichtes Ablösen eines applizierten Etiketts ermöglicht.
Die vorliegende Erfindung betrifft außerdem ein solches Etikett und ein Verfahren
zum Ablösen eines solchen Etiketts von einem Gegenstand.
[0002] Etiketten bieten insbesondere als kennzeichnendes Medium eine Vielzahl von Einsatzmöglichkeiten.
Beispielsweise werden Etiketten zur Kennzeichnung von Gefäßen oder Dokumenten eingesetzt,
um eine Rückverfolgbarkeit zu ermöglichen und Informationen zu deren Inhalt anzugeben.
Bei der Herstellung eines solchen Etiketts sind eine kostengünstige Anfertigung sowie
eine einfache Möglichkeit zur Handhabung und Weiterverarbeitung wünschenswert.
[0003] Es ist daher eine Aufgabe, die der Erfindung zugrunde liegt, eine Anordnung für ein
Etikett zu schaffen, das auf einfache und kostengünstige Weise ein leichtes Ablösen
eines applizierten Etiketts ermöglicht. Es ist insbesondere die Aufgabe der Erfindung,
ein Etikett zum Aufkleben auf ein Dokument bereitzustellen, das nach Gebrauch wieder
leicht und rückstandsarm von dem Dokument entfernbar ist, sodass unerwünschte Beschädigungen
oder Nachbehandlungen des Dokuments vermieden werden. Schließlich soll ein Verfahren
zum einfachen und möglichst rückstandsfreien Ablösen eines solchen Etiketts von einem
Gegenstand angegeben werden.
[0004] Die Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte
Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0005] Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung umfasst eine Anordnung für ein Etikett
eine Substratschicht, welche einen Transponder umfasst, der in oder an der Substratschicht
angeordnet ist, und eine Trägerschicht, die zum Tragen der Substratschicht ausgebildet
ist. Die Anordnung umfasst weiter eine erste Kleberschicht, die zwischen der Substratschicht
und der Trägerschicht angeordnet ist, sodass die Substratschicht und die Trägerschicht
miteinander verklebt, d.h. adhäsiv miteinander gekoppelt sind. Die Anordnung umfasst
außerdem eine lösungsmittelbasierte zweite Kleberschicht, die gegenüberliegend zu
der ersten Kleberschicht an einer Unterseite der Trägerschicht angeordnet ist und
mittels derer die Anordnung mit einem Gegenstand koppelbar ist. Ferner umfasst die
Anordnung eine Schwächungsstruktur, die vorgegeben ausgebildet ist, sodass ein Zugang
für ein Lösungsmittel zu einem vorgegebenen Bereich der Trägerschicht eingerichtet
ist, sodass das Lösungsmittel zu der Trägerschicht und durch die Trägerschicht hindurch
zu der zweiten Kleberschicht gelangen kann, um eine adhäsive Kraft der zweiten Kleberschicht
vorgegeben abzuschwächen.
[0006] Mittels der beschriebenen Anordnung ist ein Etikett realisierbar, welches kostengünstig
gefertigt werden kann und welches einen zuverlässigen Halt an einem zu kennzeichnenden
Gegenstand und ein leichtes Ablösen von diesem ermöglicht. Eine solche Anordnung kann
insbesondere ein Ausbilden eines leicht ablösbaren Archivlabels ermöglichen, welches
nach erfolgter Kennzeichnung auf oder an einem Dokument vorzugsweise leicht und rückstandsarm
von diesem wieder entfernbar ist, sodass unerwünschte Beschädigungen oder Nachbehandlungen
des beklebten Dokuments vermieden werden können. Darüber hinaus kann eine solche Anordnung
auch im Bereich von Vignettenprodukten einsetzbar sein.
[0007] Aufgrund des eingerichteten Zugangs der vorgegeben ausgebildeten Schwächungsstruktur
kann ein Lösungsmittel gezielt zu der Trägerschicht und zu der zweiten Kleberschicht
gelangen, um diese zu schwächen, insbesondere die zweite Kleberschicht aufzulösen,
und ein leichtes Ablösen des Etiketts beziehungsweise der Anordnung von einem damit
beklebten Gegenstand zu ermöglichen.
[0008] Ein Befeuchten der zweiten Kleberschicht mit einem Lösungsmittel erfolgt insbesondere
von einer Oberseite der Anordnung her, die bezogen auf einen applizierten Zustand
dem beklebten Gegenstand abgewandt ist. Zu diesem Zweck sind die Substratschicht und
die erste Kleberschicht aufgrund des Zugangs der Schwächungsstruktur durchlässig für
das Lösungsmittel ausgestaltet. Somit ist es mittels der beschriebenen Anordnung nicht
erforderlich, durch seitliches Befeuchten oder Befeuchten von einer Unterseite und
somit durch einen Teil des beklebten Gegenstands auf die zweite Kleberschicht einzuwirken
und ein Ablösen der Anordnung von dem Gegenstand zu ermöglichen.
[0009] Die zweite Kleberschicht der Anordnung kann mittels Befeuchten mit einer geringen
Menge des Lösungsmittels durch die Anordnung beziehungsweise die Trägerschicht hindurch
sozusagen von oben reaktiviert werden, sodass ein unerwünschter Kontakt des Lösungsmittels
mit dem beklebten Gegenstand vermieden oder zumindest gering gehalten wird. Auf diese
Weise können ein schonendes und schnelles Ablösen der Anordnung realisiert und, zum
Beispiel in Bezug auf ein papierbasiertes Dokument oder ein Buch, ein Ausbilden einer
unansehnlichen welligen Struktur des Dokuments und/oder weitere Beschädigungen, wie
Rissbildung, verhindert werden. Zudem verbleiben aufgrund der gezielt reduzierten
Klebekraft weniger Klebereste der zweiten Kleberschicht auf dem ehemals gekennzeichneten
Gegenstand.
[0010] Das Lösungsmittel und die zweite Kleberschicht sind insbesondere aufeinander abgestimmt,
sodass ein einfaches Einbringen des Lösungsmittels hin zur zweiten Kleberschicht sowie
ein gezieltes Schwächen der zweiten Kleberschicht möglich sind. Das Lösungsmittel
kann insbesondere als Wasser realisiert sein oder Wasser als primäres Lösungsmittel
umfassen.
[0011] Die Substratschicht ist zum Beispiel als durchgehende PET-Folie ausgebildet, die
als Transponder einen passiven oder aktiven RFID-Chip mit zugehöriger Antenne umfasst,
welche ein einfaches Empfangen und Aussenden von Signalen ermöglicht. Alternativ kann
die Substratschicht auch als künstliches Papierelement ausgebildet sein oder der Transponder,
umfassend einen Chip und eine zugehörige Antenne, kann direkt auf der Trägerschicht
angeordnet sein, sodass gemäß einer solchen Ausführungsform keine Substratschicht
erforderlich wäre. Vorzugsweise ist aber aufgrund kostengünstiger und einfacher Herstellung
eine Substratschicht vorgesehen, die mittels der ersten Kleberschicht dauerhaft mit
der Trägerschicht verklebt ist.
[0012] Die Trägerschicht kann insbesondere als Papierelement ausgebildet sein, die mittels
des vorgegebenen Lösungsmittels durchfeuchtet werden kann, sodass dieses durch die
Trägerschicht hindurch zur zweiten Kleberschicht diffundiert. Darüber hinaus kann
der Zugang der Schwächungsstruktur auch einen Kanal durch die Trägerschicht ausbilden,
um das Lösungsmittel gezielt in vorgegebene Bereiche der zweiten Kleberschicht zu
führen. Die zweite Kleberschicht ist lösungsmittelbasiert ausgebildet, sodass sie
in Kontakt mit einem geeigneten Lösungsmittel ihre adhäsive Kraft verliert beziehungsweise
ihre adhäsive Kraft gezielt reduziert werden kann. Dabei kann die zweite Kleberschicht
so ausgebildet sein, dass sie mittels eines bestimmten Lösungsmittels oder mittels
verschiedener Lösungsmittel hinsichtlich ihrer Klebekraft kontrolliert abschwächbar
ist.
[0013] Die zweite Kleberschicht ist zum Beispiel vollflächig an der Unterseite der Trägerschicht
angeordnet, die bezogen auf einen applizierten Zustand dem beklebten Gegenstand zugewandt
ist. Die zweite Kleberschicht kann ferner lokal aktiviert werden, sodass zum Beispiel
mittels Anfeuchten eines Abschnitts der zweiten Kleberschicht dieser adhäsiv ausgebildet
beziehungsweise aktiviert wird, sodass sich nach einem Aufbringen der Anordnung auf
einer vorgesehenen Oberfläche in dem zuvor befeuchteten Abschnitt eine höhere adhäsive
Kraft ausbildet als in benachbarten nicht angefeuchteten Bereichen. Vorteilhafterweise
ist der Zugang der Schwächungsstruktur dann auf die Position des Abschnitts angepasst,
die voraussichtlich zum Aufkleben der Anordnung adhäsiv aktiviert wird. Alternativ
kann die zweite Kleberschicht so ausgebildet sein, dass sie die Unterseite der Trägerschicht
lediglich partiell bedeckt.
[0014] Gemäß einer besonders einfachen und kostengünstigen Ausführungsform der Anordnung
umfasst die Schwächungsstruktur eine Aussparung der ersten Kleberschicht, die den
Zugang für das Lösungsmittel zu der Trägerschicht ausbildet. Die Schwächungsstruktur
kann demgemäß dadurch realisiert sein, dass die auf der Trägerschicht angeordnete
Substratschicht und erste Kleberschicht kleiner ausgebildet sind, sodass zum Beispiel
in einem Randbereich ein freier, ungehinderter Zugang zu der Trägerschicht und der
zweiten Kleberschicht ausgebildet ist. Anders formuliert kann die Trägerschicht gezielt
größer ausgebildet sein, um in einem oder mehreren vorgegebenen Abschnitten über einen
Rand der Substratschicht und der ersten Kleberschicht überzustehen und einen oder
mehrere Zugänge für das Lösungsmittel auszubilden.
[0015] Insbesondere kann die erste Kleberschicht lediglich partiell unterhalb der Substratschicht
oder oberhalb der Trägerschicht aufgebracht beziehungsweise ausgebildet sein, sodass
ein freier Bereich auf der mit der ersten Kleberschicht bedeckten Oberseite der Trägerschicht
vorhanden ist. Ein solcher freier Bereich kann zum Beispiel dadurch realisiert werden,
dass bei der Herstellung der Anordnung oder von Komponenten für die Anordnung ein
Streifen der ersten Kleberschicht eingespart wird, welcher in einem applizierfähigen
Zustand der Anordnung an einem Rand der Oberseite oder mittig auf der Oberseite der
Trägerschicht angeordnet wäre.
[0016] Die Aussparung der ersten Kleberschicht, die den Zugang der Schwächungsstruktur zur
Trägerschicht hin ausbildet, kann in einem Randbereich der Anordnung oder alternativ
in einem innenliegenden Mittenbereich der Anordnung ausgebildet sein. Darüber hinaus
kann die erste Kleberschicht auch mehrere Aussparungen aufweisen, die im Randbereich
und/oder im Mittenbereich der Anordnung für das einzubringende Lösungsmittel entsprechende
Zugänge zur Trägerschicht ausbilden.
[0017] Gemäß einer Weiterbildung der Anordnung ist die Aussparung der ersten Kleberschicht
von der Substratschicht überdeckt. Zum Beispiel kann die Aussparung im Randbereich
der Anordnung seitlich freiliegend ausgebildet sein, sodass mittels einfachen Um-
oder Wegklappens eines Randes der Substratschicht der Zugang zur Trägerschicht freilegbar
ist. Alternativ oder zusätzlich kann die Aussparung in einem innenliegenden Mittenbereich
ausgebildet und von der Substratschicht überdeckt sein. Gemäß einer solchen Ausführungsform
kann die Substratschicht an der die Aussparung bedeckenden Position gezielt durchtrennt,
beispielsweise aufgeschlitzt, und daraufhin teilweise weggeklappt werden, um den Zugang
zur Trägerschicht für das Lösungsmittel freizugeben.
[0018] Die Substratschicht weist bevorzugt eine oder mehrere Perforationen und/oder Falzlinien
in dem oder den entsprechenden Bereichen auf, die zum Freigeben des oder der Zugänge
zur Trägerschicht ausgebildet sind. Auf diese Weise können die entsprechenden Abschnitte
der Substratschicht einfach und kontrolliert umgeklappt und ein jeweiliger Zugang
zuverlässig freigelegt werden.
[0019] Gemäß einer Ausführungsform ist die zweite Kleberschicht abgestimmt auf das Lösungsmittel
ausgebildet, sodass mittels in Kontakt bringen der zweiten Kleberschicht mit dem Lösungsmittel
die adhäsive Kraft der zweiten Kleberschicht lokal um mindestens 50% abschwächbar
ist. Auf diese Weise kann die Klebekraft der aktivierten zweiten Kleberschicht wesentlich
reduziert werden, um ein einfaches, sauberes und widerstandsarmes Ablösen des Etiketts
beziehungsweise der Anordnung von dem beklebten Gegenstand zu ermöglichen. Darüber
hinaus wird somit zu einem rückstandsfreien oder zumindest einem rückstandsarmen Entfernen
der Anordnung beigetragen, sodass keine Nachbehandlung der Gegenstandsoberfläche erforderlich
ist. Die zweite Kleberschicht kann in Bezug auf ihre Klebekraft mengenabhängig durch
das Lösungsmittel geschwächt werden, sodass je mehr Lösungsmittel die zweite Kleberschicht
reaktiviert, desto geringer ist die adhäsive Kraft der zweiten Kleberschicht und dementsprechend
leichter und beschädigungsfreier kann das Archivlabel beziehungsweise die Anordnung
wieder von dem beklebten Gegenstand gelöst werden.
[0020] Gemäß einer Weiterbildung der Anordnung erstreckt sich der Zugang für das Lösungsmittel
durch die Substratschicht und durch die erste Kleberschicht hindurch bis zu der Oberseite
der Trägerschicht. Darüber hinaus kann sich der Zugang weiter durch die Trägerschicht
hindurch bis zur oder bis in die zweite Kleberschicht hinein erstrecken. Der Zugang
kann somit als Kanal vorgegeben ausgebildet sein, um das Lösungsmittel kontrolliert
zu einem vorgegebenen Bereich der Trägerschicht oder der zweiten Kleberschicht zu
führen. Beispielsweise erstreckt sich ein solcher Zugang bis zu der Oberseite der
Trägerschicht, sodass das Lösungsmittel daraufhin die Trägerschicht durchfeuchten
und zur zweiten Kleberschicht hindurch diffundieren kann.
[0021] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Anordnung weist die Schwächungsstruktur
eine Stanzung oder Schlitzung auf, die den Zugang für das Lösungsmittel zu der Trägerschicht
ausbildet. Ein solche Stanzung kann sich in einem Rand- und oder Mittenbereich der
Anordnung durch die Substratschicht und die erste Kleberschicht bis zu der Trägerschicht
erstrecken und einen vereinfachten Durchtritt für das Lösungsmittel ermöglichen. Insbesondere
können mehrere Stanzungen oder Schlitzungen vorgesehen sein, die zum Beispiel bezogen
auf eine Aufsicht auf die Substratschicht eine Gitterstruktur realisieren, welche
sich durch die jeweiligen Schichten hindurch erstreckt.
[0022] Ein solcher Zugang oder eine solche Zugangsstruktur, durch die das Lösungsmittel
die Trägerschicht und die zweite Kleberschicht vereinfacht erreichen kann, kann punktiert,
angestanzt, perforiert, geschnitten und/oder mittels Weglasern ausgebildet sein.
[0023] Gemäß einer Weiterbildung ist der vorgegebene Bereich der Trägerschicht bevorzugt
auf einen adhäsiv aktivierbaren Bereich der zweiten Kleberschicht abgestimmt ausgebildet,
sodass das Lösungsmittel gezielt an die oder den Positionen zu der zweiten Kleberschicht
eingebracht werden kann, die vorzugsweise zum Aufkleben der Anordnung aktiviert werden.
[0024] Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein System, welches einen Gegenstand und
eine Ausführungsform der zuvor beschriebenen Anordnung für ein Etikett umfasst, die
mittels eines adhäsiv aktivierten Bereichs der zweiten Kleberschicht auf einer Oberfläche
des Gegenstandes appliziert ist. Mittels der beschriebenen Anordnung ist insbesondere
ein Etikett zur Verwendung als leicht ablösbares Archivlabel realisierbar, das zum
Beispiel zur Kennzeichnung auf eine Akte oder ein Buchdeckel aufgeklebt wird. Aufgrund
der beschriebenen leichten Ablösbarkeit der Anordnung kann ein solches Archivlabel
auf einfache Weise wieder von der Akte oder dem Buch entfernt und Beschädigungen verhindert
oder zumindest gering gehalten werden.
[0025] Da das System eine applizierte Ausgestaltung der zuvor beschriebenen Anordnung umfasst,
sind, sofern zutreffend, Eigenschaften und Merkmale, die im Zusammenhang mit der Anordnung
beschrieben sind, auch für das System offenbart und umgekehrt.
[0026] Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen einer Anordnung
für ein Etikett, welches ein Bereitstellen einer Substratschicht mit einer ersten
Kleberschicht und einem Transponder und ein Bereitstellen einer Trägerschicht umfasst,
die zum Tragen der Substratschicht ausgebildet ist. Das Verfahren umfasst weiter ein
Anordnen der Substratschicht auf einer Oberseite der Trägerschicht mittels der ersten
Kleberschicht, sodass die erste Kleberschicht zwischen der Substratschicht und der
Trägerschicht angeordnet ist und die Substratschicht und die Trägerschicht adhäsiv
miteinander koppelt. Das Verfahren umfasst weiter ein Bereitstellen einer lösungsmittelbasierten
zweiten Kleberschicht, sodass die zweite Kleberschicht gegenüberliegend zu der ersten
Kleberschicht an einer Unterseite der Trägerschicht angeordnet ist. Außerdem umfasst
das Verfahren ein Ausbilden einer Schwächungsstruktur und dadurch Einrichten eines
Zugangs für ein Lösungsmittel zu einem vorgegebenen Bereich der Trägerschicht, sodass
das Lösungsmittel zu der Trägerschicht und durch die Trägerschicht hindurch zu der
zweiten Kleberschicht gelangen kann, um eine adhäsive Kraft der zweiten Kleberschicht
vorgegeben abzuschwächen.
[0027] Das beschriebene Verfahren realisiert insbesondere ein korrespondierendes Herstellungsverfahren
einer Ausgestaltung der zuvor beschriebenen Anordnung, sodass, sofern zutreffend,
Eigenschaften und Merkmale, die im Zusammenhang mit der Anordnung oder dem System
beschrieben sind, auch für das Verfahren zum Herstellen der Anordnung offenbart sind
und umgekehrt.
[0028] Im Rahmen eines solchen Herstellungsverfahrens können die Substratschicht und die
erste Kleberschicht sowie die Trägerschicht und die zweite Kleberschicht als vorgefertigte
Komponenten der Anordnung bereitgestellt und miteinander verbunden werden, um gezielt
eine gewünschte Schwächungsstruktur auszubilden. Dabei können die beiden Komponenten
relativ zueinander positioniert und übereinander angeordnet und gegebenenfalls zuvor
oder nachfolgend modifiziert werden, um eine der zuvor beschriebenen Ausführungsformen
der Anordnung auszugestalten. Alternativ können die beschriebenen Schichten einzeln
aufeinander aufgebracht und miteinander gekoppelt werden, um einen Schichtenaufbau
der Anordnung für ein Etikett zu realisieren.
[0029] Das Ausbilden der Schwächungsstruktur kann im Rahmen des Bereitstellens der Substratschicht
mit der ersten Kleberschicht durchgeführt werden, indem eine Aussparung der ersten
Kleberschicht ausgebildet oder vorgesehen wird und dadurch der Zugang für das Lösungsmittel
zu der Trägerschicht eingerichtet wird.
[0030] Gemäß einer Weiterbildung des Verfahrens wird das Ausbilden der Schwächungsstruktur
nachfolgend zu dem jeweiligen Bereitstellen der Substratschicht, der Trägerschicht
und der zweiten Kleberschicht und nachfolgend zu dem Anordnen der Substratschicht
auf der Trägerschicht durchgeführt und umfasst ein Ausbilden einer Stanzung oder Schlitzung
durch die Substratschicht und durch die erste Kleberschicht und dadurch Einrichten
eines Zugangs für das Lösungsmittel zu der Trägerschicht. Auf diese Weise kann der
aufeinander angeordnete Schichtenaufbau der Anordnung mittels Stanzen und/oder Schlitzen
gezielt abschnittsweise durchtrennt werden, um einen oder mehrere Zugänge für das
Lösungsmittel zu der zweiten Kleberschicht auszubilden.
[0031] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung umfasst ein Verfahren zum Verwenden einer
der zuvor beschriebenen Anordnungen für ein Etikett, die auf einem Gegenstand appliziert
ist, ein Bereitstellen eines Lösungsmittels zum vorgegebenen Abschwächen einer adhäsiven
Kraft der zweiten Kleberschicht und ein Einbringen des Lösungsmittels in den Zugang
der Schwächungsstruktur, sodass das Lösungsmittel zu der Trägerschicht und durch die
Trägerschicht zu der zweiten Kleberschicht gelangt und die adhäsive Kraft der zweiten
Kleberschicht vorgegeben abschwächt. Infolge der reduzierten Klebekraft kann das Etikett
beziehungsweise die Anordnung widerstandsarm und kontrolliert von dem damit versehenen
Gegenstand abgelöst werden.
[0032] Das beschriebene Verfahren realisiert insbesondere ein korrespondierendes Verwendungsverfahren
einer Ausgestaltung der zuvor beschriebenen Anordnung, sodass, sofern zutreffend,
Eigenschaften und Merkmale, die im Zusammenhang mit der Anordnung, dem System oder
dem Herstellungsverfahren beschrieben sind, auch für das Verfahren zum Verwenden der
Anordnung offenbart sind und umgekehrt.
[0033] Gemäß einer Weiterbildung umfasst das Verfahren zum Verwenden einer der zuvor beschriebenen
Anordnungen vorhergehend zu dem Einbringen des Lösungsmittels in den Zugang ein Freilegen
des Zugangs für das Lösungsmittel mittels Durchtrennen der Substratschicht und/oder
Umklappen eines Abschnitts der Substratschicht. Auf diese Weise kann ein von der Substratschicht
überdeckter Zugang freigelegt werden, um zielgerichtet das Lösungsmittel einbringen
zu können. Ein solches Vorgehen bietet sich insbesondere bei einer partiell ausgebildeten
ersten Kleberschicht an, die einen Zugang zu der Oberseite der Trägerschicht ausbildet.
[0034] Das Durchtrennen oder Auftrennen der Substratschicht kann zudem dadurch unterstützt
werden, dass die Substratschicht und die Trägerschicht an einer Ecke oder einem Randbereich
nicht miteinander mittels der ersten Kleberschicht verklebt sind, um dadurch eine
Art Anfasslasche zum vereinfachten Ablösen des Etiketts beziehungsweise der Anordnung
zu realisieren und zum Beispiel bei einem Einsatz von Hilfsmitteln, den Zugriff mit
einem Skalpell zu erleichtern.
[0035] Ein kontrolliertes Ablösen eines Archivlabels mit einer Ausführungsform der Anordnung,
welche einen mit der Substratschicht bedeckten Zugang für das Lösungsmittel aufweist,
kann beispielsweise wie folgt durchgeführt werden: Mittels eines Skalpells oder einer
Rasierklinge kann zuerst die Substratschicht in einem vorgegebenen oder gekennzeichneten
Bereich aufgetrennt werden und durch anschließendes Befeuchten des verbleibenden Archivlabels
von dem damit beklebten Dokument abgelöst werden. Dabei wird man die Substratschicht
mit Antenne und RFID-Chip mit dem Ziel aufgetrennt, die darunterliegende Trägerschicht
freizulegen und einen einfachen Zugang für das Lösungsmittel auszubilden.
[0036] Um das beklebte Dokument durch einen ausgeübten Zug an dem Archivlabel nicht zu beschädigen,
kann es nutzbringend sein, die Trägerschicht mit dem Skalpell, der Rasierklinge, einem
Spachtel oder einem anderen Werkzeug festzuhalten und die Substratschicht von der
Trägerschicht zu lösen. Nach einem solchen Abtrennen der oben aufliegenden Substratschicht
wird die verbliebene Trägerschicht von oben, zum Beispiel mit einer Pipette, befeuchtet.
Anschließend kann das aufgebrachte Lösungsmittel mit einem feinen Pinsel gleichmäßig
verteilt werden. Dabei reicht zum Beispiel eine relativ kleine Menge von 0,25 - 0,5
ml aus, um eine ausreichende Schwächung der Klebekraft der zweiten Kleberschicht unterhalb
der Trägerschicht zu erzielen.
[0037] Die Feuchtigkeit durchdringt den verbliebenen Rest des Archivlabels beziehungsweise
die Trägerschicht und reaktiviert die zweite Kleberschicht auf deren Unterseite. Nach
einer Einwirkzeit von beispielsweise 1-2 Minuten kann der verbliebene Rest des Archivlabels
vorsichtig mittels eines Spachtels oder einem ähnlichen Instrument vom Dokument abgehoben
und gelöst werden, sodass ein sauberes und beschädigungsfreies Endergebnis erzielbar
ist. Ein solches Vorgehen repräsentiert eine besonders schonende Ablösemethode.
[0038] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind im Folgenden anhand der schematischen Zeichnungen
näher erläutert. Es zeigen:
- Figuren 1A-1C
- ein Ausführungsbeispiel einer Anordnung für ein mehrlagiges Etikett,
- Figuren 2A-2C
- ein weiteres Ausführungsbeispiel der Anordnung für ein mehrlagiges Etikett,
- Figuren 3A-3D
- weitere Ausführungsbeispiele der Anordnung für ein mehrlagiges Etikett,
- Figuren 4A-4C
- ein weiteres Ausführungsbeispiel der Anordnung für ein mehrlagiges Etikett,
- Figur 5
- ein schematisches Ablaufdiagramm für ein Verfahren zum Herstellen der Anordnung für
ein Etikett,
- Figur 6
- eine Querchnittsansicht einer Anordnung des Etiketts, von dem nur die Trägerschicht
und die untere, d.h. zweite Kleberschicht dargestellt ist, auf einem Gegenstand und
- Figur 7
- eine Untersicht unter der zweite Kleberschicht des Etiketts aus Figur 6 mit Kennzeichnung
der unterschiedlich starken Haftung am Gegenstand.
[0039] Elemente gleicher Konstruktion oder Funktion sind figurenübergreifend mit den gleichen
Bezugszeichen gekennzeichnet. Aus Gründen der Übersichtlichkeit sind die dargestellten
Elemente gegebenenfalls nicht in allen Figuren mit Bezugszeichen gekennzeichnet.
[0040] In den Figuren 1A bis 1C ist ein Ausführungsbeispiel einer Anordnung 1 für ein mehrlagiges
Etikett schematisch illustriert, welches kostengünstig herstellbar ist, zuverlässig
auf einem zu kennzeichnenden Gegenstand angebracht werden kann und zudem wieder leicht
ablösbar ist. Zu diesem Zweck weist die Anordnung 1 eine Substratschicht 10 mit einem
Transponder und eine Trägerschicht 30 auf, die zum Tragen der Substratschicht 10 ausgebildet
ist. Der Transponder ist zum Beispiel als passiver oder aktiver RFID-Chip mit zugehöriger
Antennenstruktur ausgebildet, welcher in einer als PET-Folie ausgestalteten Substratschicht
10 angeordnet ist, sodass mittels der Anordnung 1 ein leicht ablösbares RFID-Etikett
realisierbar ist.
[0041] Die Anordnung 1 umfasst weiter eine erste Kleberschicht 20, die zwischen der Substratschicht
10 und der Trägerschicht 30 angeordnet ist, sodass die Substratschicht 10 und die
Trägerschicht 30 adhäsiv miteinander gekoppelt sind. Die Anordnung 1 umfasst außerdem
eine lösungsmittelbasierte zweite Kleberschicht 40, die gegenüberliegend zu der ersten
Kleberschicht 20 an einer Unterseite 34 der Trägerschicht 30 angeordnet ist und mittels
derer die Anordnung 1 mit einem Gegenstand koppelbar ist. Die Anordnung 1 umfasst
ferner eine Schwächungsstruktur 50, die vorgegeben ausgebildet ist, sodass ein Zugang
52 für ein Lösungsmittel zu einem vorgegebenen Bereich 32 der Trägerschicht 30 eingerichtet
ist, sodass das Lösungsmittel zu der Trägerschicht 30 und durch die Trägerschicht
30 hindurch zu der zweiten Kleberschicht 40 gelangen kann, um eine adhäsive Kraft
der zweiten Kleberschicht 40 vorgegeben abzuschwächen.
[0042] Mit Bezug auf die Figuren 1A und 1B, 2A und 2B, 3A und 3B sowie 4A und 4B ist meist
von einer Anordnung 1 die Rede; diese Anordnung umfasst beispielsweise das Etikett
selbst und einen Gegenstand (nicht abgebildet), auf den das Etikett mittels seiner
zweiten Kleberschicht 40 aufgeklebt ist. Im aufgeklebten Zustand des Etiketts haftet
das Etikett mit der Unterseite seiner zweiten Kleberschicht 40 auf der Oberfläche
des Gegenstands, beispielsweise auf einem Dokument, dem Einband eines Buches oder
der Titelseite einer Broschüre oder Zeitschrift. Das Etikett ist insbesondere zum
Aufkleben und späteren rückstandsfreien und/oder leichten Wiederablösen von einem
Gegenstand bestimmt.
[0043] Die Schwächungsstruktur 50 ist gemäß dem in den Figuren 1A-1C illustrierten Ausführungsbeispiel
der Anordnung 1 dadurch realisiert, dass die auf der Trägerschicht 30 angeordnete
Substratschicht 10 und erste Kleberschicht 20 in Bezug auf eine Haupterstreckungsebene
kleiner ausgestaltet sind als die Trägerschicht 30, sodass diese sich über einen Rand
der Substratschicht 10 und der ersten Kleberschicht 20 hinaus erstreckt. Vorzugsweise
werden die beschriebenen Schichten 10, 20, 30, 40 mit entsprechenden Geometrien aufeinander
abgestimmt bereitgestellt, sodass die Anordnung 1 zeitnah und materialsparend ausgestaltet
werden kann. Alternativ kann der Randbereich der Trägerschicht 30 auch nachträglich
freigelegt werden, indem zum Beispiel vorgegebene Teilstücke der Substratschicht 10
und der ersten Kleberschicht 20 entfernt werden.
[0044] Aufgrund der Ausgestaltung der Anordnung 1 mit der Schwächungsstruktur 50 kann ein
Lösungsmittel durch den Zugang 52 auf eine Oberseite 35 der Trägerschicht 30 aufgebracht
werden und durch die Trägerschicht 30 zur zweiten Kleberschicht 40 diffundieren und
diese in Bezug auf ihre Klebekraft hin gezielt abschwächen (s. Figur 1B). Beispielsweise
ist die adhäsive Kraft der zweiten Kleberschicht 40 mittels Wasser als Lösungsmittel
reduzierbar, welches in geringen Mengen aufgetragen die Trägerschicht 30 durchfeuchtet
und zu der zweiten Kleberschicht 40 gelangt. Die Trägerschicht 30 ist insbesondere
in Bezug auf einen kontrollierten Durchgang des Lösungsmittels ausgebildet und beispielsweise
als Papierschicht ausgestaltet.
[0045] Insbesondere sind der oder die Zugänge 52 so vorgegeben ausgebildet, dass das Lösungsmittel
in einen jeweiligen vorgegebenen Bereich 32 der Trägerschicht 30 gelangen kann, welcher
positionell bevorzugt auf aktivierte Bereiche 42 der zweiten Kleberschicht 40 angeordnet
beziehungsweise ausgebildet ist. Die zweite Kleberschicht 40 ist zum Beispiel durchgehend
an der Unterseite 34 ausgebildet und bedeckt diese vollständig. Alternativ kann die
zweite Kleberschicht 40 die Unterseite 34 der Trägerschicht 30 auch nur partiell bedecken
und durchgehend oder nicht durchgehend ausgebildet sein.
[0046] Der oder die aktivierten Bereiche 42 sind zum Aufbringen des Etiketts auf einem Gegenstand
mit Wasser angefeuchtet oder angefeuchtet worden, sodass diese aktivierten Bereiche
42 nach einmal erfolgtem Aufbringen und Austrocknen eine höhere Klebekraft entwickelt
und beibehalten haben als benachbarte, nicht befeuchtete Bereiche, die zu keinem Zeitpunkt
dem Kontakt mit Wasser oder dem sonstigen Lösungsmittel ausgesetzt waren. Die niemals
befeuchteten Bereiche sind daher nicht aktiviert gebliebene Bereiche 41, deren adhäsive
Kraft nie durch Kontakt mit Wasser oder dem sonstigen Lösungsmittel und anschließendes
Trocknen erhöht wurde, sondern im Vergleich dazu stets abgeschwächt geblieben ist.
Solche inaktiv gebliebenen Bereiche 41 kommen beim Ablösen des Etiketts vom Gegenstand
erstmals mit dem Lösungsmittel in Kontakt; da dabei das Etikett aber sofort abgezogen
und vom Gegenstand entfernt wird, bevor das Lösungsmittel trocknen kann, erreicht
die adhäsive Kraft der Bereiche 41, solange das Etikett auf dem Gegenstand haftet,
niemals die erhöhte Klebkraft, die nach dem Antrocknen des Klebstoffs im Kontakt mit
dem Gegenstand oder der sonstigen angrenzenden Oberfläche entsteht. Das Ablösen der
Bereiche 41 erfolgt daher einfach und rückstandsfrei im Vergleich zu herkömmlichen
Etiketten.
[0047] Dort hingegen, wo die aktivierten Bereiche 42 der zweiten Kleberschicht 40 angeordnet
sind, kommt das Lösungsmittel in Folge des oder der durch die Konstruktion des Etiketts
bedingten Zugänge 52, die den Kontakt des Lösungsmittels mit den aktivierten Bereiche
42 der zweiten Kleberschicht 40 fördern und beschleunigen, viel rascher und intensiver
mit dem Lösungsmittel in Kontakt als bei herkömmlichen Etiketten.
[0048] Daher ist das Etikett auch und gerade in den zuvor aktivierten Bereichen 42, die
nach einem früherem Kontakt mit Lösungsmittel schon einmal auf der Oberfläche des
Gegenstands getrocknet wurden und daher stärker daran haften, im Vergleich zu herkömmlichen
Etiketten einfacher und rückstandsfrei vom Gegenstand ablösbar, weil dort der durch
die Zugänge 52 beschleunigte Kontakt des Lösungsmittels mit dem Material der zweiten
Kleberschicht 40; 42 diese viel rascher auflösen und vom Gegenstand ablösen als bei
herkömmlichen Etiketten, bei denen Substratschicht und Trägerschicht keinerlei Zugänge
52 zum Beschleunigen des Eindringen des Lösungsmittels (wie gemäß der vorliegenden
Anmeldung in Form von Perforationen oder sonstigen Öffnungen in der oberen Etikettenfläche,
hochklappbaren Schichtbereichen, Aussparungen von Schichtbereichen am Rand oder in
der Flächenmitte des Etiketts oder durch sonstige Maßnahmen geschaffen werden) aufweisen.
[0049] Da herkömmliche Etiketten darüber hinaus keine Klebeschichtbereiche 41, 42 unterschiedlich
starker Klebekraft bzw. adhäsiver Kraft aufweisen, sind auch die für Lösungsmittel
unzugänglichen Bereiche der zweiten Kleberschicht 40 bei einem herkömmlichen Etikett
viel schwerer ablösbar als bei dem erfindungsgemäßen Etikett, so diese Bereiche 41
nicht aktiviert (geblieben) sind.
[0050] Somit sind diese Abschnitte hinsichtlich ihrer adhäsiven Kraft aktiviert und können
mittels eines geeigneten Lösungsmittels, wie Wasser, wieder reaktiviert werden. Die
zweite Kleberschicht 40 kann somit von oben reaktiviert werden oder anders formuliert,
von einer Richtung, die in einem applizierten Zustand der Anordnung 1 dem beklebten
Gegenstand abgewandt ist.
[0051] Mittels der Anordnung 1 ist zum Beispiel ein leicht ablösbares Archivlabel realisierbar,
welches nach erfolgter Kennzeichnung auf oder an einem Dokument, wie einer Akte oder
einem Buch, leicht und rückstandsarm von diesem wieder entfernbar ist, ohne ein unerwünschtes
Befeuchten des Dokuments und damit einhergehende Beschädigungen zu verursachen oder
ein Befeuchten sowie Beschädigungen zumindest gering zu halten. Ein solches Archivlabel
kann bereits mit einer geringen Feuchtigkeitsmenge des Lösungsmittels einfach und
schonend von dem beklebten Gegenstand entfernt werden, sodass einem Ausbilden einer
unerwünschten welligen Struktur, die insbesondere bei papierbasierten Gegenständen
bei einem Einsatz von zu viel Feuchtigkeit zurückbleiben kann, entgegengewirkt wird.
Gerade in Archiven existieren häufig Bücher, Broschüren, Zeitschriften oder sonstige
Dokumente, die einen Buchdeckel oder eine Titelseite aus Pappe oder Papier aufweisen.
Werden diese mit einem herkömmlichen Etikett beklebt, welches nur unter Einwirkung
größerer Mengen an Wasser bzw. eines Lösungsmittels wieder entfernbar ist, so kann
bei dieser Einwirkung die Oberfläche des Buches oder sonstigen Dokuments leicht wellig
werden, Risse bilden und/oder aufgrund der mechanischen Einwirkung zum Wiederablösen
eines Etiketts Schaden nehmen. Dies wird bei dem hier vorgeschlagenen Etikett aufgrund
der
[0052] Ein Anheben und Ablösen des Archivlabels kann ohne zusätzliche Hilfsmittel, wie ein
Spachtel, erfolgen und durch die gezielte Schwächung der zweiten Kleberschicht 40
vor einem Ablösen wird zusätzlich dazu beigetragen, dass weniger Klebereste auf dem
beklebten Material verbleiben. Darüber hinaus können Hilfswerkzeuge, wie ein Pinsel,
ein Spachtel und/oder eine Pinzette vorteilhaft für ein besonders schonendes Ablösen
des Archivlabels sein, um dieses vorsichtig anheben, greifen und abziehen zu können.
Somit ermöglicht der Einsatz der beschrieben Anordnung 1 ein einfaches, sicheres und
schnelles Ablösen eines Etiketts von einem beklebten Gegenstand und verhindert zudem,
dass unerwünscht viel Feuchtigkeit an das beklebte Objekt gelangt.
[0053] Figur 1C zeigt eine Aufsicht auf die Anordnung 1 gemäß den illustrierten Seitenansichten
nach den Figuren 1A und 1B und stellt zwei Zugänge 52 zu der Trägerschicht 30 in Form
eines jeweiligen frei zugänglichen Streifens dar. Die Substratschicht 10 und die darunterliegende
erste Kleberschicht 20 sind kleiner ausgestaltet als die darunterliegende Trägerschicht
30. Anders formuliert ist die Trägerschicht 30 vorgegeben größer ausgebildet oder
bereitgestellt, um sich an gegenüberliegenden Rändern über die Substratschicht 10
und die ersten Kleberschicht 20 hinaus zu erstrecken und zwei streifenförmige Zugänge
52 für das Lösungsmittel auszubilden. Alternativ kann die Trägerschicht 30 bezogen
auf eine rechteckige Struktur nur an einer, an drei oder an allen vier Seiten im Hinblick
auf die Substratschicht 10 und die ersten Kleberschicht 20 überstehen. Außerdem kann
die Anordnung 1 auch eine runde oder elliptische Form aufweisen.
[0054] In den Figuren 2A-2C ist ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Schichtenaufbaus
der Anordnung 1 gezeigt, in welchem die Substratschicht 10 die erste Kleberschicht
20 überdeckt. Die gegenüberliegenden Ränder der Substratschicht 10 realisieren somit
klebefreie Stellen zwischen der Substratschicht 10 und der Trägerschicht 30. Gemäß
einer solchen Ausführungsform kann die Substratschicht 10 für einen verbesserten Eintritt
für das Lösungsmittel in die Zugänge 52 an den entsprechenden Positionen hochgeklappt
oder umgefaltet werden. Gegebenenfalls weist die Substratschicht 10 für ein vereinfachtes
Wegklappen solcher Abschnitte an vorgegebenen Positionen Perforationen oder Falzlinien
12 auf, die angepasst auf die Position des Transponders beziehungsweise der Antennenstruktur
und des RFID-Chips vorgegeben ausgebildet sind, um die entsprechende Signalfunktionalität
nicht nachteilig zu beeinflussen (s. Figur 2C). Die hochgeklappten Ränder der Substratschicht
10 können ferner jeweils als Anfasslasche dienen, um weiter zu einem einfachen Ablösen
der verklebten Anordnung 1 beizutragen.
[0055] In den Figuren 3A-3D sind weitere Ausführungsbeispiele der Anordnung 1 dargestellt,
in welchem die Substratschicht 10 die erste Kleberschicht 20 überdeckt und die erste
Klebeschicht 20 zudem nicht durchgehend ausgebildet ist und nur partiell die Oberseite
35 der Trägerschicht 30 bedeckt. Die erste Kleberschicht 20 weist somit eine Aussparung
22 auf, welche zum Beispiel im Rahmen eines Herstellungsprozesses dadurch realisiert
wird, dass bei einem Aufbringen des zu der ersten Kleberschicht 20 zugehörigen Klebstoffes
ein Streifen weggelassen wird.
[0056] Gemäß einer solchen Ausführungsform ist der vorgegebene Bereich 32 der Trägerschicht
30 zur Aufnahme des Lösungsmittels abgedeckt und kann mittels Aufschlitzens der Substratschicht
10 und Wegklappens der voneinander getrennten Abschnitte freigelegt werden, um den
Zugang 52 für das Lösungsmittel freizugeben (s. Figur 3B). Die hochgeklappbaren Abschnitte
der Substratschicht 10 bilden ferner eine jeweilige Lasche aus, die zu einer einfacheren
Handhabung bei einem Ablösen der verklebten Anordnung 1 beiträgt.
[0057] Der vorgegebene Bereich 32 der Trägerschicht 30 und die Aussparung 22 der ersten
Kleberschicht 20 sind gemäß den Ausführungsbeispielen in den Figuren 3A-3D innenliegend
ausgebildet und auf den aktivierten Bereich 42 der zweiten Kleberschicht 40 abgestimmt.
Die zweite Kleberschicht 40 kann aber darüber hinaus auch in Außenbereichen aktiviert
sein. Mittels der Anordnung 1 kann dennoch ein gezieltes Abschwächen der Klebekraft
der zweiten Kleberschicht 40 erfolgen, um ein deutlich vereinfachtes Ablösen von einem
beklebten Gegenstand zu ermöglichen.
[0058] Figur 3C illustriert eine schematische Aufsicht des Ausführungsbeispiels nach den
Figuren 3A und 3B und zeigt einen inneren Bereich 16 der Substratschicht 10, welcher
streifenförmig zwischen zwei äußeren Bereichen 15 der Substratschicht 10 angeordnet
ist. Mittels Aufschneiden oder Durchtrennen des innenliegenden Bereichs 16 können
die voneinander getrennten Teilstücke des innenliegenden Bereichs 16, zum Beispiel
entlang gegebenenfalls vorgesehener Falzlinien 12, umgeklappt werden, um ein einfaches
und komfortables Ablösen des Etiketts beziehungsweise der Anordnung 1 vorzubereiten.
[0059] Figur 3D zeigt eine alternative Ausführungsform zu der in Figur 3C dargestellten,
bei der der innenliegende Bereich 16 rahmenartig von dem äußeren Bereich 15 umgeben
ist. Der innenliegende Bereich 16 weist zum Beispiel keine Antennenstruktur und einen
zugehörigen RFID-Chip auf und kann bezogen auf die illustrierte rechteckige Ausgestaltung
in einer oder in beiden Längsrichtungen durchtrennt und aufgeklappt werden. Alternativ
kann der innenliegende Bereich auch eine runde oder elliptische Form aufweisen. Sind
die Linien 12 als Perforationen ausgestaltet, kann der innenliegende Bereich 16 entlang
der Perforationen 12 auch eingedrückt und vom verbleibenden Rest der Substratschicht
10, welcher den äußeren Bereich 15 bildet, abgezogen und entfernt werden, ohne den
inneren Bereich 16 aufzuschneiden oder durchtrennen zu müssen. Die innere Bereich
16 der Substratschicht 10 beziehungsweise die Aussparung 22 der ersten Kleberschicht
20 realisiert somit eine innenliegende klebefreie Stelle zwischen der Substratschicht
10 und der Trägerschicht 30.
[0060] In den Figuren 4A-4C ist ein weiteres Ausführungsbeispiel der Anordnung 1 gezeigt,
in welchem die Substratschicht 10, die erste Kleberschicht 20, die Trägerschicht 30
und die zweite Kleberschicht 40 durchgehend ausgebildet sind und jeweils benachbarte
Schichten bedecken. Die Schwächungsstruktur 50 weist gemäß einer solchen Ausgestaltung
der Anordnung 1 Stanzungen, Schlitzungen und/oder Perforationen 18 auf, die jeweils
einen Zugang 52 oder eine Zugangsstruktur für das Lösungsmittel zu der zweiten Kleberschicht
40 ausbilden. Die Stanzungen 18 können lediglich durch die Substratschicht 10 und
die erste Kleberschicht 20 ausgebildet sein, sodass das Lösungsmittel durch die Zugänge
52 zu der Trägerschicht 30 und durch die Trägerschicht 30 zu der zweiten Kleberschicht
40 gelangen kann. Alternativ können sich die Stanzungen 18, wie dargestellt, auch
durch die Trägerschicht 30 bis in die zweite Kleberschicht 40 erstrecken.
[0061] Figur 4C zeigt in einer Aufsicht eine mögliche Ausführung der Stanzungen oder Schlitzungen
18, die in Form eines Gittermusters als innenliegende Stanzfläche in dem inneren Bereich
16 ausgebildet sind. Alternativ oder zusätzlich können auch in dem äußeren Bereich
15 Stanzungen oder Schlitzungen vorgesehen sein. Außerdem können die Stanzungen oder
Schlitzungen 18 auch mit anderen Stanz- oder Schlitzgeometrien ausgebildet sein, sodass
die Substratschicht 10 und die erste Kleberschicht 20 durchlässig für das einzubringende
Lösungsmittel sind und zumindest einen Angriff- oder Zugangspunkt zu der Trägerschicht
30 ermöglichen.
[0062] Aufgrund einer solchen Schwächungsstruktur 50 mit Stanzungen 18, die einen oder mehrere
Zugänge 52 für das Lösungsmittel zu der zweiten Kleberschicht 40 ausbilden, kann die
Trägerschicht 30 auch als wasser- beziehungsweise lösungsmittelundurchlässige Schicht,
beispielsweise als Kunststofffolie, ausgebildet sein. Das Lösungsmittel gelangt dann
nicht mittels durchfeuchten durch die Trägerschicht 30, sondern wird durch die mittels
Stanzen oder Schlitzen ausgebildeten Zugänge 52 zu der zweiten Kleberschicht 40 geführt.
[0063] Die Substratschicht 10 kann insbesondere als PET-Folie mit einem Chip- oder Transponder-Inlay
ausgebildet sein, welche mittels der ersten Kleberschicht 20 dauerhaft auf der als
Papierschicht ausgestalteten Trägerschicht 30 verklebt ist. An der Unterseite 34 der
Papierschicht 30 ist die lösungsmittelbasierte zweite Kleberschicht 40 aufgebracht,
welche zum Aufkleben der Anordnung 1 auf einen Gegenstand lokal oder vollflächig aktiviert
werden kann. Zum leichten Ablösen wird ein geeignetes Lösungsmittel durch den Zugang
52 in den vorgegebenen Bereich 32 der Papierschicht 30 eingebracht und diffundiert
infolge durch die Papierschicht 30 hindurch und reaktiviert die aktivierten Bereiche
42 der zweiten Kleberschicht 40.
[0064] Figur 5 zeigt ein schematisches Ablaufdiagramm für ein Verfahren zum Herstellen der
Anordnung 1. In einem ersten Schritt S1 werden die Substratschicht 10 mit dem Transponder
und die erste Kleberschicht 20 bereitgestellt. Die erste Kleberschicht 20 weist eine
vorgegebene Geometrie gegebenenfalls mit einer Aussparung 22 auf und kann zusammen
mit der Substratschicht 10 bereitstellt oder nachträglich an einer Unterseite der
Substratschicht 10 aufgebracht werden. Alternativ wird die erste Kleberschicht 20
auf der Oberseite 35 der Trägerschicht 30 aufgebracht und daraufhin mit der Substratschicht
10 kaschiert.
[0065] In einem weiteren Schritt S3 wird die Trägerschicht 30 bereitgestellt, die zum Tragen
der Substratschicht 10 ausgebildet ist. Dabei kann die lösungsmittelbasierte zweite
Kleberschicht 40 zusammen mit der Trägerschicht 30 bereitstellt oder nachträglich
an der Unterseite 34 der Trägerschicht 30 aufgebracht werden.
[0066] In einem weiteren Schritt S5 erfolgt ein Anordnen der Substratschicht 10 auf der
Oberseite 35 der Trägerschicht 30 mittels der ersten Kleberschicht 20, sodass die
erste Kleberschicht 20 zwischen der Substratschicht 10 und der Trägerschicht 30 angeordnet
ist und die Substratschicht 10 und die Trägerschicht 30 miteinander verklebt sind.
[0067] In einem weiteren Schritt S7 wird die Schwächungsstruktur 50 ausgebildet und der
oder die Zugänge 52 für das Lösungsmittel zu einem vorgegebenen Bereich 34 der Trägerschicht
30 eingerichtet, sodass das Lösungsmittel zu der Trägerschicht 30 und durch die Trägerschicht
30 hindurch zu der zweiten Kleberschicht 40 gelangen kann, um eine Klebekraft der
zweiten Kleberschicht 40 vorgegeben abzuschwächen.
[0068] Gemäß den Ausführungsbeispielen nach Figuren 1A-3D kann die Schwächungsstruktur 50
beim Bereitstellen und/oder Anordnen der Schichten 10, 20, 30, 40 aufeinander bereits
vorgegeben ausgebildet werden, sodass der Schritt S7 nicht zwangsläufig einen eigenen
separaten Verfahrensschritt repräsentiert, welcher nachfolgend durchgeführt wird.
[0069] Allerdings ist es nutzbringend einen separaten, nachfolgenden Schritt S7 zum Ausbilden
der Schwächungsstruktur 50 durchzuführen, um die Ausführungsform gemäß den Figuren
4A-4C auszugestalten. Beispielsweise nachdem die Schichten 10, 20, 30, 40, jeweils
einzeln oder komponentenweise aufeinander angeordnet und miteinander gekoppelt wurden,
wird mittels Stanzen und/oder Schlitzen in einem vorgegebenen Bereich eine Stanzung,
Schlitzung und/oder Perforation 18 durch die jeweiligen Schichten 10, 20, 30 ausgebildet
und dadurch ein oder mehrere Zugänge 52 für das Lösungsmittel zu der zweiten Kleberschicht
40 eingerichtet.
[0070] Alternativ kann das Ausbilden einer Stanzung 18 auch im Rahmen des Bereitstellens
der Substratschicht 10 und der ersten Kleberschicht 20 durchgeführt werden, oder diese
Schichten 10, 20 weisen bereits eine solche Stanzung oder Schlitzung 18 auf, die als
Zugangsstruktur für ein geeignetes Lösungsmittels genutzt werden kann. Ein zusätzliches
Stanzen der Trägerschicht 30 und/oder der zweiten Kleberschicht 40 kann optional vorgenommen
werden.
[0071] Die Anordnung 1 eignet sich insbesondere zur Realisierung eines RFID-Etiketts in
Ausführung eines leicht ablösbaren Archivlabels zur Archivierung von Dokumenten, wie
Büchern in einer Bibliothek. Ein solches RFID-Etikett weist in der Etikettenmitte
Aussparungen, zum Beispiel ausgestaltet als Stanzungen 18 oder Perforationen, auf,
die einen Wasserzutritt auf die Unterseite des Etiketts hin zu der wasserlösbaren
zweiten Kleberschicht 40 erleichtern und damit beim Entfernen des RFID-Etiketts weniger
Zerstörungen an einem damit beklebten Dokument hervorrufen.
[0072] Figur 6 zeigt eine vereinfachte Querschnittsansicht eines erfindungsgemäßen Etiketts,
von dem nur die zwei untersten Schichten, nämlich die Trägerschicht 30 und die untere,
d.h. zweite Kleberschicht 40 dargestellt sind, im aufgeklebten Zustand auf auf der
Oberfläche eines Gegenstands 100. Sowohl der mindestens eine aktivierte Flächenbereich
42 der zweiten Kleberschicht 40 als auch der mindestens eine nicht aktivierte Flächenbereich
41 grenzen an die Oberfläche des Gegenstands an und haften auch an bzw. auf ihr, jedoch
mit unterschiedlich starker adhäsiver Kraft, d.h. Klebkraft bzw. Haftung.
[0073] Die unterschiedlich starke Haftung beider Flächenbereiche 41 und 42 ist in Figur
7 veranschaulicht. Gemäß Figur 6 und 7 verläuft der aktivierte Flächenbereich 42 (in
diesem Ausführungsbeispiel) entlang des Außenrandes, d.h. der Außenkontur des Etiketts;
dort ist die Klebkraft erhöht und besitzt einen Wert a2, der größer ist als die Haftung
a1 der stets trocken gebliebenen und daher nicht aktivierten Bereiche 41 der zweiten
Kleberschicht 40.
Bezugszeichenliste
[0074]
- 1
- Anordnung
- 10
- Substratschicht
- 12
- Falzlinie / Perforation der Substratschicht
- 15
- äußerer Bereich der Substratschicht
- 16
- innerer Bereich der Substratschicht
- 18
- Stanzung / Schlitzung der Anordnung
- 20
- erste Kleberschicht
- 22
- Aussparung der ersten Kleberschicht
- 30
- Trägerschicht
- 32
- vorgegebener Bereich der Trägerschicht
- 34
- Unterseite der Trägerschicht
- 35
- Oberseite der Trägerschicht
- 40
- zweite Kleberschicht
- 41
- nicht aktivierter Bereich der zweiten Kleberschicht
- 42
- aktivierter Bereich der zweiten Kleberschicht
- 50
- Schwächungsstruktur
- 52
- Zugang der Schwächungsstruktur
- 100
- Gegenstand
- a1; a2
- adhäsive Kraft
- S(i)
- Schritte eines Verfahrens zum Herstellen einer Anordnung für ein Etikett
1. Anordnung (1) für ein Etikett, umfassend:
- eine Substratschicht (10), welche einen Transponder umfasst, der in oder an der
Substratschicht (10) angeordnet ist,
- eine Trägerschicht (30), die zum Tragen der Substratschicht (10) ausgebildet ist,
- eine erste Kleberschicht (20), die zwischen der Substratschicht (10) und der Trägerschicht
(30) angeordnet ist, sodass die Substratschicht (10) und die Trägerschicht (30) adhäsiv
miteinander gekoppelt sind,
- eine lösungsmittelbasierte zweite Kleberschicht (40), die gegenüberliegend zu der
ersten Kleberschicht (20) an einer Unterseite (34) der Trägerschicht (30) angeordnet
ist und mittels derer die Anordnung (1) mit einem Gegenstand koppelbar ist, und
- eine Schwächungsstruktur (50), die vorgegeben ausgebildet ist, sodass ein Zugang
(52) für ein Lösungsmittel zu einem vorgegebenen Bereich (32) der Trägerschicht (30)
eingerichtet ist, sodass das Lösungsmittel zu der Trägerschicht (30) und durch die
Trägerschicht (30) hindurch zu der zweiten Kleberschicht (40) gelangen kann, um eine
adhäsive Kraft der zweiten Kleberschicht (40) vorgegeben abzuschwächen.
2. Anordnung (1) nach Anspruch 1, bei der die Schwächungsstruktur (50) eine Aussparung
(22) der ersten Kleberschicht (20) umfasst, die den Zugang (52) für das Lösungsmittel
zu der Trägerschicht (30) ausbildet.
3. Anordnung (1) nach Anspruch 2, bei der die Aussparung (22) der ersten Kleberschicht
(20) in einem Randbereich der Anordnung (1) oder in einem Mittenbereich der Anordnung
(1) ausgebildet ist.
4. Anordnung (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 3, bei der die Aussparung (22) der ersten
Kleberschicht (20) von der Substratschicht (10) überdeckt ist.
5. Anordnung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei der die Schwächungsstruktur (50)
eine Stanzung oder Schlitzung (18) umfasst, die den Zugang (52) für das Lösungsmittel
zu der Trägerschicht (30) ausbildet.
6. Anordnung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, bei der die Substratschicht (10) eine
oder mehrere Falzlinien, Stanzungen und/oder Perforationen (12) zum Freigeben des
Zugangs (52) aufweist.
7. Anordnung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, bei der die zweite Kleberschicht (40)
abgestimmt auf das Lösungsmittel ausgebildet ist, sodass durch Inkontaktbringen der
zweiten Kleberschicht (40) mit dem Lösungsmittel die adhäsive Kraft der zweiten Kleberschicht
(40) lokal um mindestens 50% abschwächbar ist.
8. Anordnung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, bei der sich der Zugang (52) für das
Lösungsmittel durch die Substratschicht (10), durch die erste Kleberschicht (20) und
durch die Trägerschicht (30) hindurch bis zu der zweiten Kleberschicht (40) erstreckt.
9. Anordnung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei die Anordnung ein Etikett und
einen Gegenstand umfasst, wobei das Etikett mittels der zweiten Kleberschicht (40)
auf den Gegenstand aufgeklebt ist.
10. Etikett, umfassend:
- eine Substratschicht (10),
- einen Transponder, der in oder an der Substratschicht (10) angeordnet ist,
- eine Trägerschicht (30), die zum Tragen der Substratschicht (10) ausgebildet ist,
- eine erste Kleberschicht (20), die zwischen der Substratschicht (10) und der Trägerschicht
(30) angeordnet ist und die Substratschicht (10) und die Trägerschicht (30) miteinander
verklebt,
- eine an einer Unterseite (34) der Trägerschicht (30) angeordnete zweite Kleberschicht
(40) zum Aufkleben des Etiketts auf einen Gegenstand, wobei die zweite Kleberschicht
(40) in Wasser oder einem sonstigen Lösungsmittel löslich und dadurch die adhäsive
Kraft der zweiten Kleberschicht (40) abschwächbar ist, und
- einen durch mindestens eine Schwächungsstruktur (50) gebildeten Zugang (52) für
Wasser oder einem sonstigen Lösungsmittel zu einem vorgegebenen Bereich (32) der Trägerschicht
(30) und/oder zu einem vorgegebenen Bereich (32) der zweiten Kleberschicht (40) durch
die Trägerschicht (30) hindurch, durch welchen Zugang (52) die adhäsive Kraft der
zweiten Kleberschicht (40) zumindest lokal abschwächbar ist.
11. Etikett nach Anspruch 10, wobei an einer Rückseite oder Unterseite des Etiketts die
zweite Kleberschicht (40) mindestens einen aktivierten Bereich (42) und mindestens
einen nicht aktivierten Bereich (41) aufweist,
wobei in dem mindestens einen aktivierten Bereich (42) die zweite Kleberschicht (40)
eine höhere adhäsive Kraft besitzt als in dem mindestens einen nicht aktivierten Bereich
(41), in welchem die adhäsive Kraft der zweiten Kleberschicht (40) abgeschwächt ist,
wobei die mindestens eine Schwächungsstruktur (50) in Flächenbereichen des Etiketts
angeordnet ist, in denen der mindestens eine aktivierte Bereich (42) angeordnet ist,
wodurch bei Einwirkung von Wasser oder einem sonstigen Lösungsmittel zum Ablösen des
Etiketts die adhäsive Kraft der Kleberschicht (40) gezielt, insbesondere selektiv
in dem mindestens einen aktivierten Bereich (42) abgeschwächt wird.
12. Etikett nach Anspruch 10 oder 11, wobei der mindestens eine nicht aktivierte Bereich
(41) ein Bereich der zweiten Kleberschicht (40) ist, dessen adhäsive Kraft noch nicht
durch Kontakt mit Wasser oder einem sonstigen Lösungsmittel aktiviert ist und daher
abgeschwächt ist,
wohingegen der mindestens eine aktivierte Bereich (42) ein Bereich der zweiten Kleberschicht
(40) ist, dessen adhäsive Kraft durch Kontakt mit Wasser oder einem sonstigen Lösungsmittel
aktiviert ist und/oder aktiviert worden ist, wodurch dessen adhäsive Kraft höher ist
als die adhäsive Kraft in dem mindestens einen nicht aktivierten Bereich (41).
13. Etikett nach einem der Ansprüche 10 bis 12, wobei der mindestens eine aktivierte Bereich
(42) ein Bereich der zweiten Kleberschicht (40) ist, dessen adhäsive Kraft durch Kontakt
mit Wasser oder einem sonstigen Lösungsmittel aktiviert ist und/oder aktiviert worden
ist, wodurch dessen adhäsive Kraft höher ist als die adhäsive Kraft in dem mindestens
einen nicht aktivierten Bereich (41).
14. Etikett nach einem der Ansprüche 10 bis 13, wobei das Etikett auf einen Gegenstand
aufgeklebt ist und durch die adhäsive Kraft der zweiten Kleberschicht (40) an dem
Gegenstand haftet,
wobei die adhäsive Kraft zwischen der zweiten Kleberschicht (40) und dem Gegenstand
an dem mindestens einen aktivierten Bereich (42) der zweiten Kleberschicht (40) höher
ist als an dem mindestens einen nicht aktivierten Bereich (41) der zweiten Kleberschicht
(40).
15. Verfahren zum Ablösen eines Etiketts nach einem der Ansprüche 10 bis 14, das auf einem
Gegenstand appliziert ist, von dem Gegenstand, umfassend:
- Einbringen von Wasser oder einem sonstigen Lösungsmittel, erforderlichenfalls nach
Freilegen des Zugangs (52), in den Zugang (52), in die Trägerschicht (30) und/oder
in die Schwächungsstruktur (50), sodass das Wasser oder sonstige Lösungsmittel zur
Trägerschicht (30) und durch die Trägerschicht (30) hindurch zumindest zu dem mindestens
einen aktivierten Bereich (42) der zweiten Kleberschicht (40) gelangt, und dadurch
Abschwächen der adhäsiven Kraft des mindestens einen aktivierten Bereichs (42) der
zweiten Kleberschicht (40), und
- Ablösen und Entfernen der Anordnung (1) von dem Gegenstand.