Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verbesserung der Haftfähigkeit auf einem
schutzbeschichteten Stahlblech, bei dem in einem kontinuierlichen Verfahren eine Schutzbeschichtung
auf Zn-Al-Mg-Basis auf das Stahlblech aufgebracht und in einem weiteren Schritt einer
Oberflächenbehandlung unterworfen wird, bei der unter Aufbringung einer wässrigen
Zusammensetzung die natürliche, Al
2O
3 und MgO aufweisende Oxidschicht, ohne diese dabei zu dekapieren, modifiziert wird.
Stand der Technik
[0002] Verfahren zur Passivierung von schutzbeschichteten Stahlblechen sind hinlänglich
bekannt. Beispielsweise können hierzu Chromatierung oder Phosphatierung (
EP2092090B1) angeführt werden. All diesen Verfahren ist jedoch gemeinsam, die natürliche bzw.
native Oxidschicht zu entfernen bzw. zu dekapieren und durch eine andere Passivierungsschicht
zu ersetzen. Solche Passivierungsschichten können unter anderem auch zur Verbesserung
der Haftung mit einer organischen Beschichtung, z.B. Lacken, beitragen. Nachteilig
kann bei einer nachfolgenden Verarbeitung des schutzbeschichteten Stahlblechs ein
teilweiser Abtrag der Passivierungsschicht nicht vermieden werden. Dies kann neben
einem erhöhten Reinigungsbedarf in nachfolgenden Verfahrenszonen auch zu veränderten
Verfahrensparametern führen, was die Reproduzierbarkeit der nachfolgenden Verarbeitung
beeinträchtigen kann.
[0003] Alternativ dazu schlägt die
WO2006045570A1 vor, diese Haftfähigkeit auf dem schutzbeschichteten Stahlband durch eine Modifizierung
der natürlichen Oxidschicht zu erhöhen, ohne diese natürliche Oxidschicht dabei zu
dekapieren. So wird im kontinuierlichen Verfahren der Schutzbeschichtung des Stahlbands
eine Abkühlung des Stahlblechs mit einer wässrigen Zusammensetzung bzw. einem Kühlmedium
vorgenommen, was die natürliche Oxidschicht der Schutzbeschichtung, beispielsweise
aufweisend Zn, Mg und Al, verbessern soll. Der wässrigen Zusammensetzung können lösliche
Salze zum Schutz der natürlichen Oxidschicht oder Phosphate zur Stabilisierung der
Blechoberfläche zugegeben werden. Zu einer markanten Erhöhung der Haftfähigkeit kann
solch ein Verfahren jedoch nicht führen.
[0004] WO 2013/027837 A offenbart Stahlbleche mit einer durch Heißtauchen erzeugten Schutzbeschichtung auf
Zn-Al-Mg-Basis. Die schutzbeschichteten Stahlbleche sind dressiert. Durch den Kontakt
mit Luft kommt es nach der Heißtauchbehandlung zur Ausbildung einer Oxidschicht auf
der Schutzbeschichtung. In
WO 2013/027837 A wird das Problem der MgO-Bildung in der Schutzbeschichtung angesprochen, welches
zu unerwünschten Veränderungen der Oberflächentextur führen kann. Das schutzbeschichtete
Stahlsubstrat wird einem Reinigungsprozess unterzogen, wobei die Reinigungslosung
wässrig sein und fakultativ Säure, Lauge oder verschiedene Ätzmittel enthalten kann.
Durch diese Reinigung werden ein MgO-haltiger Film und Schmutzpartikel, soweit an
der Oberfläche der Schutzbeschichtung vorhanden, entfernt. Dadurch werden die Hafteigenschaften
der Schutzschicht verbessert.
Darstellung der Erfindung
[0005] Die Erfindung hat sich daher die Aufgabe gestellt, ausgehend vom eingangs geschilderten
Stand der Technik ein Verfahren zu schaffen, mit dem die Oberfläche der Schutzbeschichtung
unter möglichst geringem Aufwand derart modifiziert werden kann, dass sich damit die
Haftfähigkeit am schutzbeschichteten Stahlblech deutlich erhöht.
[0006] Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, dass das schutzbeschichtete Stahlblech
dressiert und anschließend die natürliche Oxidschicht mit einer wässrigen fluoridhaltigen
Zusammensetzung unter Reduktion ihres MgO-Anteils reagiert, um damit die natürliche
Oxidschicht zu modifizieren.
[0007] Wird das schutzbeschichtete Stahlblech dressiert und reagiert anschließend die natürliche
Oxidschicht mit einer wässrigen fluoridhaltigen Zusammensetzung, so konnte überraschend
festgestellt werden, dass damit der MgO-Anteil der natürlichen Oxidschicht der Schutzbeschichtung
auf schonende Weise reduziert werden kann. Diese Modifizierung der Oxidschicht kann
eine erhebliche Steigerung der Haftfähigkeit zur Folge haben, insbesondere hinsichtlich
der Klebeignung und/oder Überlackierbarkeit eines schutzbeschichteten Stahlblechs.
Beispielsweise kann damit auch die Anbindung eines Klebstoffs verbessert werden, um
so ein adhäsives Versagen an Klebestellen auszuschließen. Besonders aber kann sich
die Erfindung vom Stand der Technik dadurch abheben, dass diese verbesserte Haftfähigkeit
ohne Dekapieren der natürlichen Oxidschicht erreicht werden kann. Die Oxidschicht
kann nämlich durch das erfindungsgemäße Dressieren für eine auf Fluorid ansprechende
Verarmung von MgO aktiviert werden. Al, das eine vergleichsweise hohe Sauerstoffaffinität
besitzt, kann sich deshalb primär in der Oxidschicht in seiner Konzentration erhöhen
bzw. die aufgrund der MgO-Reduktion frei werden Stellen der Oxidschicht besetzten.
Letzteres kann insbesondere dazu beitragen, dass eine Diffusion von Magnesium in die
Oxidschicht bzw. ein Magnesiumdurchbruch vermindert wird. Die sich auf einer Zn-Al-Mg-Schutzbeschichtung
natürlich ausbildende Oxidschicht kann damit verfahrenstechnisch einfach handhabbar
in Richtung erhöhter Anteile an Al
2O
3 und/oder ZnO und verminderter Anteile an MgO verschoben werden. Erfindungsgemäß ist
somit ein besonders gut reproduzierbares Verfahren geschaffen.
[0008] Im Allgemeinen wird erwähnt, dass unter der Maßeinheit ppm Gewichts-ppm zu verstehen
sind. Zudem wird im Allgemeinen erwähnt, dass sich durch Verbesserung der Haftfähigkeit
in weiterer Folge zum Beispiel auch Vorteile hinsichtlich der Haftfestigkeit ergeben
können. Es wird im Allgemeinen festgehalten, dass sich die Erfindung insbesondere
zur Verbesserung der Haftfähigkeit einer organischen Beschichtung auf dem schutzbeschichteten
Stahlblech eignen kann.
[0009] Einfach kontrollierbare Verfahrensbedingungen können geschaffen werden, wenn das
Fluorid MgO der Oxidschicht herauslöst und in die wässrige Zusammensetzung überführt.
Zudem kann damit das Aufwachsen einer Passivierungsschicht, insbesondere von MgF
2, zurückgehalten werden, wodurch der natürliche Charakter der Oxidschicht erhalten
werden kann. Indem hierfür die Menge an Fluorid in der wässrigen Zusammensetzung auf
das Herauslösen von Mg aus der Oxidschicht entsprechend eingestellt ist, kann eine
einfach handzuhabende Verfahrensvorschrift zur reproduzierbaren Modifizierung der
Oxidschicht vorgeschlagen werden.
Für den gerichteten Angriff auf das MgO der Oxidschicht weist die wässrige Zusammensetzung
5 bis 3500 ppm F (Fluorid), optional 0 bis 35000 ppm Na (Natrium), 0 bis 4000 ppm
Al (Aluminium), 0 bis 4000 ppm Mn (Mangan), 0 bis 20 ppm P (Phosphor), 0 bis 10 ppm
Fe (Eisen), 0 bis 10 ppm Ni (Nickel) und/oder 0 bis 10 ppm Si (Silicium) und als Rest
H
2O (Wasser) sowie herstellungsbedingt unvermeidbare Verunreinigungen auf. Zudem kann
Al, Mn, Fe, Ni, P und/oder Si zur Einleitung der MgO-Reduktion oder der Stabilisierung
der modifizierten Oxidschicht dienlich sein. Als herstellungsbedingt unvermeidbare
Verunreinigungen können Konzentrationen von insgesamt kleiner 50 ppm angesehen werden.
[0010] Vorteilhaft kann sich eine Konzentration an F von 5 bis 3500 ppm oder bevorzugt von
5 bis 1500 ppm in der wässrigen Zusammensetzung zum gerichteten Angriff auf MgO der
Oxidschicht bzw. einem Herauslösen von Mg herausstellen. Als ausreichend hierfür kann
jedoch bereits eine Konzentration an F von 5 bis 1500 ppm oder von 10 bis 500 ppm
oder von 20 bis 150 ppm oder von 30 bis 1500 ppm oder von 30 bis 300 ppm sein.
Die sich auf einer Zn-Al-Mg-Schutzbeschichtung natürlich ausbildende Oxidschicht kann
verfahrenstechnisch einfach handhabbar in Richtung erhöhter Anteile an Al
2O
3 und verminderter Anteile an MgO weiter verschoben werden, wenn die wässrige Zusammensetzung
Al aufweist. Hiebei kann bereits eine Konzentration an Al von mehr als 2 ppm, insbesondere
von mehr als 5 ppm, ausreichend sein. Alternativ oder zusätzlich ist Mn von mehr als
3 ppm, insbesondere von mehr als 5 ppm, vorstellbar, den MgO-Anteil der Oxidschicht
zu reduzieren.
[0011] Liegt in der wässrigen Zusammensetzung eine Konzentration an Al und/oder Mn von 5
bis 4000 ppm oder von 5 bis 700 ppm oder von 10 bis 150 ppm vor, kann dies bereits
ausreichend sein, vorstehend genannte Effekte zu ermöglichen.
[0012] Für eine ausreichende Reduktion von MgO kann die Schutzbeschichtung mit der wässrigen
Zusammensetzung 0,5 bis 20 sec. (Sekunden), insbesondere 1,5 bis 15 sec. (Sekunden),
oberflächenbehandelt werden. Zudem kann sich eine derart kurze Behandlung für ein
kontinuierliches Verfahren besonders gut eignen. Im Allgemeinen wird erwähnt, dass
je nach Höhe des ppm-Werts an Fluorid in der wässrigen Zusammensetzung die Behandlungsdauer
geringer ausfallen kann. So kann beispielsweise bei 1500ppm Fluorid mit einer Behandlungsdauer
von 1,5 Sekunden das Auslagen gefunden werden, während bei 20ppm Fluorid eine Behandlungsdauer
von 20 Sekunden angestrebt sein sollte, um der natürlichen Oxidschicht, ohne diese
zu dekapieren, ihren MgO-Gehalt zu reduzieren.
[0013] Mit der Einstellung des pH-Werts der wässrigen Zusammensetzung von 4 bis 8 kann die
Reaktionsgeschwindigkeit der wässrigen Zusammensetzung mit der Zn-Al-Mg-Schutzbeschichtung
verhältnismäßig einfach an eine Bandlaufgeschwindigkeit des kontinuierlichen Verfahrens
angepasst werden. Außerdem kann mit einer sauren Einstellung des pH-Werts eine erhöhte
Reduktion des MgO-Anteils in der Oxidschicht festgestellt werden. Als ausreichend
hierfür kann jedoch bereits ein pH-Wert von 5 bis 7,5 oder von 6 bis 7 sein.
[0014] Eine Temperatur der wässrigen Zusammensetzung von 30 bis 95 °C (Grad Celsius) kann
ausreichen, deren Reaktionsgeschwindigkeit mit der natürlichen, also der nativen Oxidschicht
weiter zu erhöhen. Als günstig hierfür kann jedoch eine Temperatur der wässrigen Zusammensetzung
von 45 bis 90 °C oder von 45 bis 80 °C herausstellen.
[0015] Die Herstellung der wässrigen Zusammensetzung kann auf einfache Weise erfolgen, wenn
hierfür NaF und/oder NaHF
2 (Bifluorid) verwendet wird.
[0016] Die Herstellung der wässrigen Zusammensetzung kann zudem vergleichsweise kostengünstig
erfolgen, wenn hierfür Na
3[AlF
6] (Kryolith) verwendet wird. Dadurch liegt in der wässrigen Zusammensetzung zudem
Na vor. Vorstellbar ist dabei eine Konzentration an Na von 5 bis 35000 ppm oder mehr,
insbesondere von 10 bis 3500 ppm, bevorzugt von 20 bis 2000 ppm.
[0017] Das erfindungsgemäße Verfahren kann sich insbesondere bei einer Schutzbeschichtung
auszeichnen, die 0,1 bis 7 Gew.-% Aluminium, 0,2 bis 5 Gew.-% Magnesium und als Rest
Zink sowie herstellungsbedingt unvermeidbare Verunreinigungen aufweist. Derartige
Zn-Al-Mg-Schutzbeschichtungen können eine Oxidschicht mit gegenüber unmodifizierten
Oxidschichten gleicher Legierungszusammensetzung in ihrem MgO-Anteil besonders gut
reduziert werden, was für eine erhebliche Steigerung der Haftfähigkeit genutzt werden
kann.
[0018] Bevorzugt kann die vorstehend spezifizierte Schutzbeschichtung 1 bis 4 Gew.-% Aluminium
und 1 bis 3 Gew.-% Magnesium aufweisen, um neben einer Verbesserung der Haftfähigkeit
auch die Reproduzierbarkeit des Verfahrens zu erhöhen.
[0019] Die Aktivierung der Oxidschicht für eine nachfolgende Oberflächenbehandlung kann
verbessert werden, wenn beim Dressieren des Stahlblechs Dressiereindrücke in die Schutzbeschichtung
eingebracht werden. Zudem kann sich bei diesen Dressiereindrücken, vorzugsweise in
deren Randbereichen, eine verbesserte Angriffsfläche für Fluorid ausbilden, um MgO
vermehrt aus der natürlichen Oxidschicht zu lösen. Weiter konnte hier bzw. in diesem
Randbereich die Ausbildung von Magnesiumfluorid (MgF
2) beobachtet werden, was die Haftfähigkeit noch weiter verbessern kann. Zudem kann
nach der erfindungsgemäßen Oberflächenbehandlung im Bereich der Dressiereindrücke
vermehrt Zn
5(OH)
6(CO
3)
2 (Zinkhydroxidcarbonat) anstelle von ZnO festgestellt werden, was die Haftfähigkeit
zusätzlich verbessern kann.
[0020] Die Fluorid enthaltende wässrige Zusammensetzung kann auf einfache Weise von der
Oberfläche der Schutzbeschichtung entfernt werden, wenn die Schutzbeschichtung unmittelbar
nach der Oberflächenbehandlung mit der ersten, Fluorid enthaltenden wässrigen Zusammensetzung
mit einer zweiten Flüssigkeit gespült wird. Zudem kann diese Nachbehandlung mit solch
einer Flüssigkeit den Abtrag an MgO zusätzlich erhöhen, wobei sich hierfür als zweite
Flüssigkeit insbesondere H
2O auszeichnen kann.
[0021] Weist die zweite Flüssigkeit bis 20 ppm P und/oder Si, sowie als Rest H
2O und unvermeidbare Verunreinigungen auf, kann damit die in MgO reduzierte native
Oxidschicht weiter stabilisiert werden. Bei P ist damit zu rechnen, dass dieses als
Phosphat in der Flüssigkeit vorkommt.
[0022] Der Spülwirkung der zweiten Flüssigkeit kann erheblich verbessert werden, wenn die
zweite Flüssigkeit eine Temperatur von 20 bis 90 °C aufweist. Bevorzugt kann die Temperatur
in einem Bereich von 35 bis 85 °C oder von 40 bis 75 °C liegen.
[0023] Als ausreichende Spüldauer kann sich herausstellen, wenn die Schutzbeschichtung mit
der zweiten Flüssigkeit 1 bis 10 sec. (Sekunden) lang gespült wird.
[0024] Einfache Verfahrensverhältnisse können sich einstellen, wenn die wässrige Zusammensetzung
und/oder die zweite Flüssigkeit im Spritz-, Tauch- oder Walzverfahren auf das schutzbeschichtete
Stahlblech aufgebracht wird/werden.
[0025] Weiter kann sich das erfindungsgemäße Verfahren bewähren, wenn nach der Oberflächenbehandlung
des schutzbeschichteten Stahlblechs an der Schutzbeschichtung eine organische Schicht
vorgesehen wird. Ein Haftvermittler kann ein Beispiel solch einer organischen Schicht
sein.
[0026] Besonders kann sich die Erfindung gegenüber Bekanntem auszeichnen, wenn eine wässrige
fluoridhaltige Zusammensetzung zur Reduktion des MgO-Anteils der natürlichen Oxidschicht
einer Zn-Al-Mg-Schutzbeschichtung auf einem dressierten Stahlblech verwendet wird,
ohne dabei die natürliche Oxidschicht zu dekapieren. Hiefür kann sich insbesondere
eine Flüssigkeit mit der Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 3 bis 5 auszeichnen.
Kurze Beschreibung der Zeichnung
[0027] In der Figur ist beispielsweise der Erfindungsgegenstand anhand einer Ausführungsvariante
näher dargestellt. Es zeigen
- Fig. 1
- eine schematisch dargestellte Vorrichtung zur Modifizierung der Oxid-schicht eines
Stahlblechs mit Zn-Al-Mg-Schutzbeschichtung und
- Fig. 2 und 3
- Draufsichten auf die nativen Oxidschichten zweier schutzbeschichteter Stahlbleche.
Wege zur Ausführung der Erfindung
[0028] Nach Fig. 1 wird beispielsweise eine Vorrichtung 1 dargestellt, mit der ein kontinuierliches
Verfahren zur Verbesserung der Haftfähigkeit auf einem schutzbeschichteten Stahlblech
2 ermöglicht wird. So wird zunächst in einem kontinuierlichen Verfahren auf ein bewegtes
Stahlblech 2 eine Schutzbeschichtung auf Zn-Al-Mg-Basis aufgebracht, und zwar mithilfe
eines Schmelztauchverfahrens 3. Als Schmelztauchverfahren 3 ist insbesondere ein kontinuierliches
Feuerverzinken (Bandverzinken) angedacht - andere Beschichtungsverfahren sind jedoch
vorstellbar. Zur Veranschaulichung des Schmelztauchverfahrens 3 wurde die Darstellung
der diesbezüglichen Anlageteile der Vorrichtung 1 der Übersichtlichkeit halber auf
einen Durchlaufofen 18, ein Schmelzbad 3, einen Abstreifer 19 zur Einstellung der
Beschichtungsauflage und eine Kühlung 20 beschränkt. Nach Durchführung des Schmelztauchverfahrens
3 weist das Stahlblech 2 eine Zn-Al-Mg-Schutzbeschichtung auf, die eine natürliche
Oxidschicht 9 ausbildet. Diese native Oxidschicht 9 weist bekanntermaßen Al
2O
3 10, MgO 11 und auch, wenngleich in geringem Ausmaß, ZnO 12 auf. Der Anteil an MgO
11 in der Oxidschicht 9 ist vergleichsweise hoch, wie dies nach Fig. 2 erkannt werden
kann.
[0029] Gemäß Fig. 2 ist MgO 11 an der hellen Fläche, Al
2O
3 10 an der dunklen Fläche und ZnO 12 an einer Mischung von heller und dunkler Fläche
zu erkennen. Durch eine überwiegend helle MgO-Fläche auf der Oberfläche der Zn-Al-Mg-Schutzbeschichtung
ist mit einer erheblichen reduzierten Haftfähigkeit zu rechnen.
[0030] Erfindungsgemäß werden solche dominanten MgO-Ansammlungen in der Oxidschicht 9 vermieden,
indem das mit einer Zn-Al-Mg-Schutzbeschichtung versehene Stahlblech 2 durch ein Dressiergerüst
5 geführt und so zur Modifizierung seiner nativen Oxidschicht 9 vorbereitet wird -
und zwar vorbereitet für eine Oberflächenbehandlung 6 unter Aufbringung einer wässrigen
fluoridhaltigen Zusammensetzung 7, um ohne Dekapieren der natürlichen Oxidschicht
9 ihren MgO-Anteil zu reduzieren. Gemäß Fig. 1 ist dieser Verfahrensschritt mit beidseitig
des Stahlblechs 2 angeordnete Spritzbalken 8 verwirklicht, die die wässrige fluoridhaltige
Zusammensetzung 7 auf das Stahlblech 2 auftragen bzw. aufspritzen. Anstatt des Spritzverfahrens
13 ist selbstverständlich auch eine Applikation mit einem nicht weiter dargestellten
Walz- oder Tauchverfahren vorstellbar.
[0031] Die wässrige Zusammensetzung löst in weiterer Folge MgO 11 aus der Oxidschicht 9
heraus und führt dies in die wässrige Zusammensetzung 7 über. Hierfür ist die Menge
an Fluorid, gemessen mit einer fluorid-sensitiven Elektrode, in der wässrigen Zusammensetzung
7 auf ein Herauslösen von Mg der Oxidschicht 9 eingestellt. Der Anteil an MgO 11 in
der nativen Oxidschicht 9 wird demnach reduziert, sodass sich aufgrund der hohen Sauerstoffaffinität
von Al vermehrt Al
2O
3 10 auf der modifizierten natürlichen bzw. nativen Oxidschicht 9 ausprägen kann.
[0032] Dieser Umstand ist deutlich nach Fig. 3 zu erkennen. Fig. 3 zeigt zwar auch MgO 11
an hellen Flächen, im Vergleich zu Fig. 2 ist jedoch der MgO 11 Anteil äußerst gering.
So überwiegen Al
2O
3 10 (dunkle Fläche) und ZnO 12 bzw. Zn
5(OH)
6(CO
3)
2 (Mischung von heller und dunkler Fläche) eindeutig. Die modifizierte natürliche Oxidschicht
9 nach Fig. 3 weist im Wesentlichen Al
2O
3 10 auf und bildet so eine Sperrschicht aus, die nicht nur einen Durchbruch von Mg
in die Oxidschicht 9 zur Ausbildung von MgO 11, sondern auch die Diffusion von O durch
die Oxidschicht vermindert. Selbst bei vergleichsweise langen Lagerzeiten des Stahlblechs
2 zeigt diese modifizierte natürliche Oxidschicht 9 immer noch eine vergleichsweise
hohe Haftfähigkeit.
[0033] Zur Erhöhung der Reaktionsgeschwindigkeit ist der pH-Wert in einem Bereich von 4
bis 8, insbesondere schwach sauer, eingestellt, wobei außerdem die wässrige Zusammensetzung
eine Temperatur von 30 bis 95 °C (Grad Celsius) aufweisen soll.
[0034] Geeignete Verfahrensverhältnisse beim gerichteten Angriff auf das MgO der Oxidschicht
konnten festgestellt werden, wenn die wässrige Zusammensetzung 20 bis 3500 ppm F (Fluorid),
optional 0 bis 35000 ppm Na (Natrium), 0 bis 4000 ppm Al (Aluminium), 0 bis 4000 ppm
Mn (Mangan), 0 bis 20 ppm P (Phosphor), 0 bis 10 ppm Fe (Eisen), 0 bis 10 ppm Ni (Nickel)
und/oder 0 bis 10 ppm Si (Silicium) und als Rest H
2O (Wasser) sowie herstellungsbedingt unvermeidbare Verunreinigungen aufweisen. Als
ausreichend kann sich jedoch bereits eine Konzentration an F von 5 bis 3500 ppm oder
von 5 bis 1500 ppm oder von 10 bis 500 ppm oder von 20 bis 150 ppm oder von 30 bis
1500 ppm oder von 30 bis 300 ppm sein.
Weiter kann sich als hilfreich für das Verfahren bereits ein Vorliegen von Al und/oder
Mn in der wässrigen Zusammensetzung herausstellen. Im Allgemeinen wird erwähnt, dass
Al der wässrigen Zusammensetzung die Oxidschicht in Richtung erhöhter Anteile an Al
2O
3 und verminderter Anteile an MgO verbessern kann. Al der wässrigen Zusammensetzung
7 lagert sich nämlich an den an Mg reduzierten Stellen der Oxidschicht bevorzugt ein.
Solche Stellen können sich bei Behandlung der Oxidschicht mit der wässrigen Zusammensetzung
7 beispielsweise durch Lösen von MgO aus der Oxidschicht unter Überführung in MgOHF
ergeben. Ein ähnlicher Effekt kann auch mit Mn erreicht werden. Im Allgemeinen wird
daher weiter erwähnt, dass vorstellbar sein kann, dass das schutzbeschichtete Stahlblech
2 mit der wässrigen, fluoridhaltigen Zusammensetzung 7 unter Reduktion ihres MgO-Anteils
reagiert, indem Mg und/oder eine Magnesiumverbindung (z. B. MgO 11) der Oxidschicht
9 mit Fluorid und/oder einer Fluoridverbindung (z. B. HF) herausgelöst und durch Al
und/oder Mn ersetzt wird, um damit die natürliche Oxidschicht in Richtung eines reduzierten
MgO-Anteils zu modifizieren. Die Fluorid enthaltende wässrige Zusammensetzung 7, die
über die Spritzbalken 8 auf das Stahlband 2 aufgebracht worden ist, wird mithilfe
einer Spüle, die ein Spritzverfahren 14 durchführt, vom Stahlband 2 entfernt. Hierfür
wird die Schutzbeschichtung unmittelbar nach der Behandlung über Spritzbalken 17 mit
einer zweiten Flüssigkeit 15 oberflächenbehandelt. Diese zweite Flüssigkeit 15 besteht
aus H
2O, kann aber auch P oder Si kleiner 20 mg/l sowie unvermeidbare Verunreinigungen aufweisen,
wobei gegebenenfalls P als Phosphat in der Flüssigkeit 15 vorliegt. Eine Behandlungsdauer
von 1 bis 10 Sekunden ist als ausreichend festgestellt worden. Zudem sind in der Zn-Al-Mg-Schutzbeschichtung
Dressiereindrücke 16 vorhanden, die vom Dressiergerüst 5 eingebracht werden. Nach
den Figuren 2 und 3 treten die Ränder der Dressiereindrücke 16 als geschlossene Kontur
besonders hervor. Im Gegensatz zur Fig. 2 sind am Rand des Dressiereindrucks 16 nach
Fig. 3 MgF
2-Verbindungen zu detektieren, die sich durch die erfindungsgemäße Oberflächenbehandlung
des Stahlblechs 2 ergeben und die Anbindung von organischen Schichten steigern. Zum
Nachweis der erfindungsgemäß erhöhten Haftfähigkeit wurden sechs Stahlbleche untersucht.
Tabelle 1: die untersuchten Stahlbleche im Vergleich
|
Stahlblech |
Beschichtung |
Zugscherfestigkeit [MPa] |
Bruchbild |
A1 |
DX53D |
ZnAl2,5Mg1,5 |
20,5 |
100% SCF |
A2 |
DX53D |
ZnAl2,5Mg1,5 |
20,4 |
100% SCF |
B |
DX53D |
ZnAl2,5Mg1,5 |
19,6 |
20% SCF und 80% AF |
C1 |
DX56D |
ZnAl2,4Mg2,2 |
19,8 |
100% SCF |
C2 |
DX56D |
ZnAl2,4Mg2,2 |
19,6 |
100% SCF |
D |
DX56D |
ZnAl2,4Mg2,2 |
18,1 |
20% SCF und 80% AF |
[0035] Die feuerverzinkten Stahlbleche A (A
1 bzw. A
2) und B weisen eine Tiefziehgüte DX53D und eine Blechdicke von 0,75 mm auf. Als Schutzbeschichtung
wurde ZnAl2,5Mg1,5 (96 Gew.-% Zn, 2,5 Gew.-% Al, 1,5 Gew.-% Mg) aufgebracht.
[0036] Bei feuerverzinkten Stahlbleche C (C
1 bzw. C
2) und D weisen eine Tiefziehgüte DX56D und eine Blechdicke von 0,7 mm auf. Als Schutzbeschichtung
wurde ZnAl2,4Mg2,2 (95,4 Gew.-% Zn, 2,4 Gew.-% Al, 2,2 Gew.-% Mg) aufgebracht.
[0037] Die Stahlbleche A (A
1 bzw. A
2) und C (C
1 bzw. C
2) wurden wie in Fig. 1 dargestellt der erfindungsgemäßen Modifikation ihrer Oxidschichten
unterworfen. Diese umfasste ein Dressieren der Stahlbleche A und B und ein Aufbringen
einer wässrigen Zusammensetzung 7 mit einer Konzentration von Fluorid von 30 bis 70
Gewichts-ppm, wobei die Temperatur der wässrigen Zusammensetzung 7 auf ca. 70 Grad
Celsius und deren pH-Wert im Bereich zwischen 5 bis 7,5 eingestellt worden sind. Der
wässrigen Zusammensetzung 7 zur Behandlung von Stahlblech A
1 und C
1 wurde Fluorid als Na
3[AlF
6] zugesetzt. Somit besteht diese wässrige Zusammensetzung 7 aus Fluorid, Na, Al, H
2O und unvermeidbaren Verunreinigungen kleiner 10ppm. Der wässrigen Zusammensetzung
zu Behandlung von Stahlblech A
2 und C
2 wurde NaF zugesetzt. Gegebenenfalls kann diese Zusammensetzung mit Al angereichert
werden. Anstatt oder alternativ zu NaF ist auch NaHF
2 (Bifluorid) vorstellbar. Die Stahlbleche A (A
1 bzw. A
2) und C (C
1 bzw. C
2) wurden 10 Sekunden mit der jeweiligen wässrigen Zusammensetzung behandelt. Anschließend
wurden die Stahlbleche A und C 10 Sekunden mit H
2O gespült. Bei dieser zweiten Flüssigkeit 15 wurde eine Temperatur von 35 Grad Celsius
eingestellt.
[0038] Die Stahlbleche B und D wurden hingegen keiner Oberflächenbehandlung unterworfen
und wiesen dadurch im Wesentlichen eine nach Fig. 2 dargestellte Oxidschicht auf.
[0039] Alle Stahlbleche A, B, C und D wurden dann mit einer organischen Beschichtung, nämlich
mit einem einkomponentigen Epoxidharzklebstoff (z. B.: BM1496), versehen und die Haftfähigkeit
des Klebstoffs auf der Schutzbeschichtung über einen Zugscherversuch ermittelt.
[0040] Untersuchungen an den schutzbeschichteten Stahlblechen A, B, C und D zeigten, dass
nur an den Stahlblechen A (A
1 bzw. A
2) und C (C
1 bzw. C
2) ein Bruch an der Grenzfläche zwischen Oxidschicht und Klebstoff vermieden werden
kann. Dieser Bruch ist nahezu 100% SCF ("substrate close cohesive failure"), was dem
im Automobilbereich geforderten Bruchszenario entspricht. An den Stahlblechen B und
D zeigt sich, wie zu erwarten, ein Mischbruch, aus 80 % AF ("adhesive failure") und
20 % SCF, womit diese schutzbeschichteten Stahlbleche B und D für den Automobilbereich
ungeeignet sind. Zudem ist durch das erfindungsgemäße Verfahren an den Stahlblechen
A und C mit einer verbesserten Anbindung, belegt durch eine erhöhte Zugscherfestigkeit,
des Klebstoffs an die Schutzbeschichtung zu erkennen.
[0041] Es ist somit gezeigt, dass das erfindungsgemäße Verfahren die Oxidschicht der Zn-Al-Mg-Schutzbeschichtung
derart modifizieren kann, dass damit die Haftfähigkeit für einen Klebstoff am schutzbeschichteten
Stahlblech A bzw. C gegenüber einem Stand der Technik Stahlblech B bzw. D deutlich
verbessert ist.
1. Verfahren zur Verbesserung der Haftfähigkeit auf einem schutzbeschichteten Stahlblech
(2), bei dem in einem kontinuierlichen Verfahren eine Schutzbeschichtung auf Zn-Al-Mg-Basis
auf das Stahlblech (2) aufgebracht und in einem weiteren Schritt einer Oberflächenbehandlung
(6) unterworfen wird, bei der unter Aufbringung einer wässrigen Zusammensetzung (7)
die natürliche, Al
2O
3 und MgO aufweisende Oxidschicht (9), ohne diese dabei zu dekapieren, modifiziert
wird,
dadurch gekennzeichnet, dass das schutzbeschichtete Stahlblech (2) dressiert und anschließend die natürliche Oxidschicht
(9) mit einer wässrigen fluoridhaltigen Zusammensetzung (7), unter Reduktion ihres
MgO-Anteils reagiert, um damit die natürliche Oxidschicht (9) zu modifizieren, wobei
diese Zusammensetzung (7) (Gewichts-ppm) 5 bis 3500 ppm F
und optional
0 |
bis |
35000 ppm |
Na, |
0 |
bis |
4000 ppm |
Al, |
0 |
bis |
4000 ppm |
Mn, |
0 |
bis |
20 ppm |
P, |
0 |
bis |
10 ppm |
Fe, |
0 |
bis |
10 ppm |
Ni und/oder |
0 |
bis |
10 ppm |
Si |
und als Rest H
2O sowie herstellungsbedingt unvermeidbare Verunreinigungen aufweist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Fluorid MgO (11) der Oxidschicht (9) herauslöst und in die wässrige Zusammensetzung
(7) überführt, wobei hierfür die Menge an Fluorid in der wässrigen Zusammensetzung
(7) auf das Herauslösen von Mg (11) aus der Oxidschicht (9) entsprechend eingestellt
ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass in der wässrigen Zusammensetzung (7) eine Konzentration an F von 5 bis 1500 ppm oder
von 10 bis 500 ppm oder von 20 bis 150 ppm oder von 20 bis 3500 ppm oder von 30 bis
1500 ppm oder von 30 bis 300 ppm vorliegt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die wässrige Zusammensetzung (7) Al und/oder Mn aufweist.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass in der wässrigen Zusammensetzung (7) eine Konzentration an Al und/oder Mn von 5 bis
4000 ppm oder von 5 bis 700 ppm oder von 10 bis 150 ppm vorliegt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzbeschichtung mit der wässrigen Zusammensetzung (7) 0,5 bis 20 sec. oder
1,5 bis 15 sec. oberflächenbehandelt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die wässrige Zusammensetzung (7) einen pH-Wert von 4 bis 8 oder von 5 bis 7,5 oder
von 6 bis 7 aufweist.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die wässrige Zusammensetzung (7) eine Temperatur von 30 bis 95 °C oder von 45 bis
90 °C oder von 45 bis 80 °C aufweist.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Herstellung der wässrigen Zusammensetzung (7) NaF und/oder NaHF2 verwendet wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Herstellung der wässrigen Zusammensetzung (7) Na3[AlF6] verwendet wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzbeschichtung 0,1 bis 7 Gew.-% Aluminium, 0,2 bis 5 Gew.-% Magnesium und
als Rest Zink sowie herstellungsbedingt unvermeidbare Verunreinigungen aufweist.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzbeschichtung 1 bis 4 Gew.-% Aluminium und 1 bis 3 Gew.-% Magnesium aufweist.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzbeschichtung unmittelbar nach der Oberflächenbehandlung mit der ersten,
Fluorid enthaltenden wässrigen Zusammensetzung (7) mit einer zweiten Flüssigkeit (15),
beispielsweise mit H2O, gespült wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die wässrige Zusammensetzung (7) und/oder die zweite Flüssigkeit (15) im Spritz-,
Tauch- oder Walzverfahren (13, 14) auf das schutzbeschichtete Stahlblech (2) aufgebracht
wird/werden.
15. Verwendung einer wässrigen fluoridhaltigen Zusammensetzung (7) nach einem der Ansprüche
1 bis 14 zur Reduktion des MgO-Anteils der natürlichen Oxidschicht (9) einer Zn-Al-Mg-Schutzbeschichtung
auf einem dressierten Stahlblech (2), ohne dabei die natürliche Oxidschicht (9) zu
dekapieren.
1. A method for improving the adhesive capacity of a protectively coated steel sheet
(2), in which, in a continuous process, a protective coating based on Zn-AI-Mg is
applied to the steel sheet (2) and, in a further step, the protective coating undergoes
a surface treatment (6) in which an aqueous composition (7) is applied in order to
modify the natural oxide layer (9), which contains Al
2O
3 and MgO, without pickling this natural oxide layer as a result,
characterized in that the protectively coated steel sheet (2) is skin-pass rolled and then the natural
oxide layer (9) is reacted with an aqueous fluoride-containing composition (7), reducing
its MgO content in order to thus modify the natural oxide layer (9), wherein the aqueous
composition (7) contains 5 to 3500 ppm F
and optionally
0 to 35000 ppm |
Na, |
0 to 4000 ppm |
Al, |
0 to 4000 ppm |
Mn, |
0 to 20 ppm |
P, |
0 to 10 ppm |
Fe, |
0 to 10 ppm |
Ni, and/or |
0 to 10 ppm |
Si, |
and a remainder of H
2O as well as inevitable impurities due to the manufacturing process.
2. The method according to claim 1, characterized in that the fluoride dissolves MgO (11) out of the oxide layer (9) and transfers it into
the aqueous composition (7); in order to accomplish this, the quantity of fluoride
in the aqueous composition (7) is correspondingly set to dissolve Mg (11) out of the
oxide layer (9).
3. The method according to claim 1 or 2, characterized in that the aqueous composition (7) contains a concentration of F of 5 to 1500 ppm, 10 to
500 ppm, 20 to 150 ppm, 20 to 3500 ppm, 30 to 1500 ppm, or 30 to 300 ppm.
4. The method according to one of claims 1 through 3, characterized in that the aqueous composition (7) contains Al and/or Mn.
5. The method according to claim 4, characterized in that the aqueous composition (7) contains a concentration of Al and/or Mn of 5 to 4000
ppm, 5 to 700 ppm, or 10 to 150 ppm.
6. The method according to one of claims 1 through 5, characterized in that the protective coating is surface treated with the aqueous composition (7) for 0.5
to 20 seconds or for 1.5 to 15 seconds.
7. The method according to one of claims 1 through 6, characterized in that the aqueous composition (7) has a pH value of 4 to 8, 5 to 7.5, or 6 to 7.
8. The method according to one of claims 1 through 7, characterized in that the aqueous composition (7) has a temperature of 30 to 95 °C, 45 to 90 °C, or 45
to 80 °C.
9. The method according to one of claims 1 through 8, characterized in that NaF and/or NaHF2 is used when manufacturing the aqueous composition (7).
10. The method according to one of claims 1 through 9, characterized in that Na3[AlF6] is used when manufacturing the aqueous composition (7).
11. The method according to one of claims 1 through 10, characterized in that the protective coating contains 0.1 to 7 wt% aluminum, 0.2 to 5 wt% magnesium, and
a remainder of zinc as well as inevitable impurities due to the manufacturing process.
12. The method according to claim 11, characterized in that the protective coating contains 1 to 4 wt% aluminum and 1 to 3 wt% magnesium.
13. The method according to one of claims 1 through 12, characterized in that immediately after the surface treatment with the first fluoride-containing aqueous
composition (7), the protective coating is rinsed with a second liquid (15), for example
H2O.
14. The method according to one of claims 1 through 13, characterized in that the aqueous composition (7) and/or the second liquid (15) is/are applied to the protectively
coated steel sheet (2) using a spraying, dipping, or rolling method (13, 14).
15. A use of an aqueous fluoride-containing composition (7) according to one of the claims
1 to 14 to reduce the MgO percentage of the natural oxide layer (9) of a Zn-AI-Mg
protective coating on a skin-pass rolled steel sheet (2), without pickling the natural
oxide layer (9) as a result.
1. Procédé pour améliorer l'adhérence sur une tôle d'acier munie d'un revêtement protecteur
(2), dans lequel un revêtement protecteur à base de Zn-Al-Mg est appliqué par un procédé
continu sur la tôle d'acier (2) et, dans une étape supplémentaire, est soumis à un
traitement de surface (6) lors duquel la couche naturelle d'oxydes (9), présentant
Al2O3 et MgO, est modifiée par application d'une composition aqueuse (7), sans la décaper,
caractérisé en ce que la tôle d'acier munie d'un revêtement protecteur (2) est dressée, puis la couche
naturelle d'oxydes (9) réagit avec une composition aqueuse (7) contenant du fluorure,
avec pour conséquence une réduction de sa teneur en MgO, afin de modifier ainsi la
couche naturelle d'oxydes (9), ladite composition (7) présentant (ppm en poids) de
5 à 3500 ppm de F
et en option
de 0 à 35000 ppm de Na,
de 0 à 4000 ppm d'Al,
de 0 à 4000 ppm de Mn,
de 0 à 20 ppm de P,
de 0 à 10 ppm de Fe,
de 0 à 10 ppm de Ni et/ou
de 0 à 10 ppm de Si,
le reste étant de l'H2O et d'inévitables impuretés dues au processus de production.
2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que le fluorure élimine le MgO (11) de la couche d'oxydes (9) et le transfère dans la
composition aqueuse (7), la quantité de fluorure dans la composition aqueuse (7) étant
réglée de façon à éliminer le Mg (11) de la couche d'oxydes (9).
3. Procédé selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce que la composition aqueuse (7) présente une concentration en F de 5 à 1500 ppm ou de
10 à 500 ppm ou de 20 à 150 ppm ou de 20 à 3500 ppm ou de 30 à 1500 ppm ou de 30 à
300 ppm.
4. Procédé selon l'une des revendications 1 à 3, caractérisé en ce que la composition aqueuse (7) présente de l'Al et/ou du Mn.
5. Procédé selon la revendication 4, caractérisé en ce que la composition aqueuse (7) présente une concentration en Al et/ou Mn de 5 à 4000
ppm ou de 5 à 700 ppm ou de 10 à 150 ppm.
6. Procédé selon l'une des revendications 1 à 5, caractérisé en ce que le revêtement protecteur est traité en surface avec la composition aqueuse (7) pendant
0,5 à 20 secondes ou pendant 1,5 à 15 secondes.
7. Procédé selon l'une des revendications 1 à 6, caractérisé en ce que la composition aqueuse (7) présente un pH de 4 à 8 ou de 5 à 7,5 ou de 6 à 7.
8. Procédé selon l'une des revendications 1 à 7, caractérisé en ce que la composition aqueuse (7) présente une température de 30 à 95 °C ou de 45 à 90 °C
ou de 45 à 80 °C.
9. Procédé selon l'une des revendications 1 à 8, caractérisé en ce que du NaF et/ou du NaHF2 est utilisé dans la préparation de la composition aqueuse (7).
10. Procédé selon l'une des revendications 1 à 9, caractérisé en ce que du Na3[AlF6] est utilisé dans la préparation de la composition aqueuse (7).
11. Procédé selon l'une des revendications 1 à 10, caractérisé en ce que le revêtement protecteur présente de 0,1 à 7 % en poids d'aluminium, de 0,2 à 5 %
en poids de magnésium, le reste étant du zinc et d'inévitables impuretés dues au processus
de production.
12. Procédé selon la revendication 11, caractérisé en ce que le revêtement protecteur présente de 1 à 4 % en poids d'aluminium et de 1 à 3 % en
poids de magnésium.
13. Procédé selon l'une des revendications 1 à 12, caractérisé en ce qu'immédiatement après le traitement de surface avec la première composition aqueuse
(7) contenant du fluorure, le revêtement protecteur est rincé avec un deuxième liquide
(15), par exemple avec H2O.
14. Procédé selon l'une des revendications 1 à 13, caractérisé en ce que la composition aqueuse (7) et/ou le deuxième liquide (15) sont appliqués par projection,
immersion ou laminage (13, 14) sur la tôle d'acier munie d'un revêtement protecteur
(2).
15. Utilisation d'une composition aqueuse (7) contenant du fluorure selon l'une des revendications
1 à 14 pour réduire la teneur en MgO de la couche naturelle d'oxydes (9) d'un revêtement
protecteur en Zn-Al-Mg sur une tôle d'acier dressée (2) sans pour autant décaper la
couche naturelle d'oxydes (9).