(19)
(11) EP 3 450 183 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
06.03.2019  Patentblatt  2019/10

(21) Anmeldenummer: 18169716.0

(22) Anmeldetag:  27.04.2018
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B41J 3/407(2006.01)
B41J 25/316(2006.01)
B41J 2/505(2006.01)
B41J 2/165(2006.01)
B41J 25/34(2006.01)
B41J 19/00(2006.01)
B41J 2/17(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
KH MA MD TN

(30) Priorität: 04.09.2017 DE 102017215430

(71) Anmelder: Krones AG
93073 Neutraubling (DE)

(72) Erfinder:
  • Wagner, Martin
    93073 Neutraubling (DE)
  • Wess, Bernhard
    93073 Neutraubling (DE)
  • Raith, Tobias
    93073 Neutraubling (DE)

(74) Vertreter: Grünecker Patent- und Rechtsanwälte PartG mbB 
Leopoldstraße 4
80802 München
80802 München (DE)

   


(54) DIREKTDRUCKMASCHINE UND -VERFAHREN ZUR BEDRUCKUNG VON BEHÄLTERN MIT EINEM DIREKTDRUCK


(57) Direktdruckmaschine (1) zur Bedruckung von Behältern (2) mit einem Direktdruck (2a, 2b), mit einem Transporteur (3) zum Transport der Behälter (2), mehreren daran angegliederten Direktdruckmodulen (50, 50', 50") zur Bedruckung der Behälter (2) mit dem Direktdruck (2a, 2b), und mit Verstelleinheiten (6) zur Verstellung der Direktdruckmodule (50, 50', 50") gegenüber den zu bedruckenden Behältern (2), wobei die Verstelleinheiten (6) mit Antrieben (64) dazu ausgebildet sind, jeweils eines der Direktdruckmodule (50) zur Anpassung an eine Behälterlängskontur (C) um eine Schwenkachse (S) zu schwenken, dadurch gekennzeichnet, dass die Direktdruckmodule (50, 50', 50") jeweils als Einheit austauschbar sind, und dass die Direktdruckmodule (50, 50', 50") jeweils zweiteilig mit einem dazwischenliegenden Drehgelenk (53) ausgebildet sind, um einen Druckkopfteil (51) mit wenigstens einem Direktdruckkopf (58) gegenüber einem Anschlussteil (52) zum Anschluss an ein Tintenversorgungssystem um die Schwenkachse (S) zu schwenken.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Direktdruckmaschine und ein Direktdruckverfahren zur Bedruckung von Behältern mit einem Direktdruck nach dem Oberbegriff von Anspruch 1 bzw. 13.

[0002] Üblicherweise werden Behälter, wie beispielsweise Getränkebehälter, in einer Etikettiermaschine mit einem Etikett versehen, um den Behälterinhalt zu kennzeichnen und/oder zu bewerben.

[0003] In jüngster Zeit werden dazu jedoch zunehmend Direktdruckmaschinen und -verfahren eingesetzt, wobei die Behälter anstatt oder zusätzlich zu den Etiketten mit einem Direktdruck nach dem Tintenstrahlprinzip versehen werden. Dadurch ist es möglich, die Behälter in einem Behälterstrom jeweils individuell zu bedrucken.

[0004] Derartige Direktdruckmaschinen umfassen üblicherweise einen Transporteur zum Transport der Behälter und mehrere daran angegliederte Direktdruckmodule, um die Behälter mit dem Direktdruck zu bedrucken. Beispielsweise werden die Behälter mit dem Transporteur in Behälteraufnahmen aufgenommen und zu den daran stationär angegliederten Direktdruckmodulen transportiert. Mit den Direktdruckmodulen werden die Behälter jeweils mittels der Behälteraufnahmen gedreht und dabei mit einem oder mehreren Direktdruckköpfen aus einer Vielzahl von Druckdüsen mit Drucktinte bedruckt. Die Druckdüsen werden so gesteuert, dass die auf den Behälter abgegebenen Tintentropfen das gewünschte Druckbild erzeugen. Für einen mehrfarbigen Direktdruck werden die Behälter an den Direktdruckmodulen vorbeitransportiert und dort sequenziell mit Drucktinten unterschiedlicher Farben, beispielsweise Weiß, Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz bedruckt.

[0005] Die DE 10 2013 214 980 A1 offenbart eine Druckmaschine mit einem Verfahrsystem zum Einstellen der Position eines Druckkopfmoduls, wobei das Verfahrsystem ein Radialmodul zur Einstellung der Position des Druckkopfmoduls in radialer Richtung und ein Höhenmodul zur Einstellung der Höhe des Druckkopfmoduls in vertikaler Richtung umfasst. Ferner wird ein Kippmodul vorgeschlagen, um das Druckkopfmodul zu Schwenken und so an einer seitlichen Abschrägung eines Behälters entlang zu führen.

[0006] Nachteilig bei den bekannten Direktdruckmaschinen ist, dass beim Schwenken des Direktdruckmoduls dessen Versorgungsleitungen bewegt werden und dadurch auskragen können. Folglich benötigt die Schwenkbewegung einen gewissen Raum für die Versorgungsleitungen, weshalb dann ein Mindestabstand zu einem benachbarten Direktdruckmodul vergrößert werden muss. Darüber hinaus werden die Versorgungsleitungen durch das Auskragen beansprucht und unterliegen damit einem Verschleiß.

[0007] Weiterhin ist dabei nachteilig, dass beim Wechsel der schwenkbaren Direktdruckmodule ein hoher Montageaufwand nötig ist und damit in seltenen Fällen ein Verschmutzungsrisiko entsteht.

[0008] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Direktdruckmaschine bereitzustellen, die bei einem Schwenken von Direktdruckmodulen eine kompaktere Anordnung erlaubt und bei der die Beanspruchung der Versorgungsleitungen vermindert ist. Weiterhin ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, das Verschmutzungsrisiko beim Wechseln zu vermindern.

[0009] Zur Lösung dieser Aufgabenstellung stellt die Erfindung eine Direktdruckmaschine mit den Merkmalen des Anspruchs 1 bereit. Vorteilhafte Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen genannt.

[0010] Dadurch, dass die Direktdruckmodule jeweils als Einheit austauschbar sind, können Sie bei einem Wechsel besonders zügig aus der Direktdruckmaschine ausgebaut und wieder eingesetzt werden. Dadurch wird das Verschmutzungsrisiko der Direktdruckmodule vermindert.

[0011] Dadurch, dass die Direktdruckmodule jeweils zweiteilig mit einem dazwischenliegenden Drehgelenk ausgebildet sind, kann der Druckkopfteil mit dem wenigstens einen Direktdruckkopf gegenüber dem Anschlussteil um die Schwenkachse geschwenkt werden. Folglich wird also nur der Druckkopfteil mit dem wenigstens einen Direktdruckkopf geschwenkt und nicht der Anschlussteil, der zum Anschluss des Moduls an das Tintenversorgungssystem dient. Demnach kann der Druckkopfteil besonders kompakt ausgebildet werden, wodurch einerseits die Versorgungsleitungen besonders wenig auskragen und andererseits der für die Schwenkbewegung der Modulteile notwendige Raum reduziert wird. Dadurch wird eine kompaktere Anordnung der Direktdruckmodule möglich und die Versorgungsleitungen werden weniger beansprucht.

[0012] Die Direktdruckmaschine kann in einer Getränkeverarbeitungsanlage angeordnet sein. Die Direktdruckmaschine kann einer Abfüllanlage zum Abfüllen eines Produkts in die Behälter und/oder einem Verschließer zum Verschließen der Behälter mit Verschlüssen nachgeordnet sein. Die Direktdruckmaschine kann dem Füllprozess aber auch vorgeschaltet sein und/oder einem Behälterherstellungsprozess direkt nachgeschaltet sein. Losgelöst davon, kann es sich auch um eine Direktdruckmaschine handeln, die keiner Anlage zugeordnet ist, sondern im sogenannten Stand-Alone-Betrieb arbeitet.

[0013] Die Behälter können dazu vorgesehen sein, Getränke, Hygieneartikel, Pasten, chemische, biologische und/oder pharmazeutische Produkte aufzunehmen. Im Allgemeinen können die Behälter für jegliche fließfähige bzw. abfüllbare Medien vorgesehen sein. Denkbar ist auch, dass die Behälter für ein nicht fließfähiges Füllgut vorgesehen sind, beispielsweise Kapseln, Tabletten, Pasten und/oder Putzstein. Die Behälter können aus Kunststoff, Glas und/oder Metall bestehen, aber auch hybride Behälter mit Materialmischungen sind denkbar. Die Behälter können Flaschen, Dosen, Getränkebehälter und/oder Tuben sein.

[0014] Der Transporteur kann ein Karussell und/oder daran mitlaufend angeordnete Behälteraufnahmen umfassen. Dadurch können die Behälter in einem vorbestimmten Raster transportiert und gegenüber den Direktdruckmodulen beim Bedrucken gedreht werden. Vorzugsweise kann das Karussell um eine vertikale Achse mittels eines Antriebs drehbar sein. Mit "vertikal" kann hier die Richtung gemeint sein, die auf den Erdmittelpunkt zeigt bzw. in Richtung der Schwerkraft verläuft. Der Transporteur kann dazu ausgebildet sein, die Behälter intermittierend oder kontinuierlich zu transportieren. Bei einem intermittierenden Transport werden die Behälter jeweils beim Bedrucken gegenüber den Direktdruckmodulen kurz angehalten und anschließend weitertransportiert. Denkbar ist jedoch auch der kontinuierliche Transport, bei dem die Behälter während des Druckvorgangs der Direktdruckmodule durch den Transporteur weitertransportiert werden.

[0015] Die Direktdruckmodule können stationär angeordnet sein. Mit "stationären" Direktdruckmodulen kann hier gemeint sein, dass die Direktdruckmodule gegenüber einer Maschinenbasis oder einer Standfläche für die Direktdruckmaschine stationär bzw. feststehend angeordnet sind. Alternativ ist auch denkbar, dass die Direktdruckmodule mitlaufend am Transporteur angeordnet sind, und insbesondere jeweils einer der Behälteraufnahmen zugeordnet sind. Denkbar ist, dass die Direktdruckmodule einzeln oder gruppenweise Direktdruckstationen zugeordnet sind, wobei die Direktdruckstationen jeweils zum Drucken von Drucktinte einer bestimmten Farbe vorgesehen sind. Beispielsweise kann eine erste Direktdruckstation mit einer Gruppe der Direktdruckmodule nur zum Drucken der Farbe Weiß und eine zweite Direktdruckstation mit einer weiteren Gruppe der Direktdruckmodule nur zum Drucken der Farbe Cyan vorgesehen sein, bzw. dann weitere Direktdruckstationen mit weiteren Gruppen der Direktdruckmodule zum Drucken der Farben Magenta, Gelb, Schwarz und/oder Sonderfarben.

[0016] Die Direktdruckmodule können jeweils einen oder mehrere Direktdruckköpfe umfassen. Die Direktdruckköpfe können mit einem Digital- bzw. Tintenstrahldruckverfahren arbeiten, bei dem die Drucktinte mittels einer Vielzahl von Druckdüsen an die Behälter abgegeben wird. "Tintenstrahldruckverfahren" kann hier bedeuten, dass in Kammern einer Druckdüse ein plötzlicher Druckanstieg über Piezo- oder Thermoelemente derart erzeugt wird, dass eine kleine Menge an Drucktinte durch die Druckdüse gedrückt und als Drucktropfen an den Behälter abgegeben wird. Die Direktdruckköpfe können jeweils eine Anzahl von Druckdüsen in einem Bereich von 100 bis 10000, insbesondere in einem Bereich von 500 bis 5000 Düsen aufweisen. Die Druckdüsen können in einer oder mehreren Düsenreihen angeordnet sein (beispielsweise 1 - 4), die insbesondere parallel zur Behälterachse angeordnet sind.

[0017] Dass die Direktdruckmodule "jeweils als Einheit austauschbar ausgebildet sind" kann hier bedeuten, dass der Druckkopfteil, das Anschlussteil und das dazwischenliegende Drehgelenk eine mechanisch zusammenhängende Einheit bilden, die als Ganzes von der Direktdruckmaschine ab- bzw. angekoppelt werden kann. Vorzugsweise können der Druckkopfteil und der Aufnahmeteil zwei Trägerstrukturen umfassen, die über das Drehgelenk schwenkbar miteinander verbunden sind. Vorzugsweise kann ein einer der Trägerstrukturen der wenigstens eine Direktdruckkopf und an der anderen Trägerstruktur die weiter unten beschriebenen Anschlusselemente sowie optional das Steuerungsmodul angeordnet sein.

[0018] Das Tintenversorgungssystem kann wenigstens einen Vorratstank, wenigstens eine Tintenpumpe und/oder Versorgungsleitungen umfassen. Die Versorgungsleitungen können dazu vorgesehen sein, den wenigstens einen Vorratstank über die wenigstens eine Tintenpumpe mit dem Anschlussteil wenigstens eines der Direktdruckmodule zu verbinden. Insbesondere können die Versorgungsleitungen wenigstens teilweise als flexible Tintenschläuche ausgebildet sein.

[0019] Die Verstelleinheiten können zusätzlich zum Schwenken auch zur Höhenverstellung und/oder zur Druckabstandsverstellung des jeweiligen Direktdruckmoduls ausgebildet sein. Vorzugsweise können die Verstelleinheiten jeweils einen ersten Linearantrieb zur Höhenverstellung und/oder einen zweiten Linearantrieb zur Druckabstandsverstellung eines der Direktdruckmodule umfassen. "Druckabstandsverstellung" kann hier bedeuten, dass damit ein Abstand des Direktdruckmoduls zu einem zu bedruckenden Behälter verändert wird. Dabei kann es sich um einen senkrechten Abstand zwischen einer Düsenplatte und einem Druckbereich am Behälter handeln.

[0020] Die Verstelleinheiten können erste Tragelemente zur Verbindung mit der stationären Maschinenbasis und/oder der Standfläche für die Direktdruckmaschine umfassen. Denkbar ist auch, dass die Verstelleinheiten jeweils zweite Tragelemente mit den Antrieben für das Schwenken der Direktdruckmodule umfassen. Beispielsweise kann das zweite Tragelement als mit der Verstelleinheit vertikal und/oder horizontal verfahrbarer Arm ausgebildet sein, an dem eines der Direktdruckmodule und/oder die weiter unten beschriebene Modulaufnahme angeordnet ist. Vorzugsweise kann das zweite Trageelement über wenigstens einen Linearmotor verfahrbar sein.

[0021] Die Direktdruckmaschine kann eine Steuerungseinheit zur Steuerung der Direktdruckmodule, der Direktdruckköpfe, der Verstelleinheit und/oder des Transporteurs, vorzugsweise der daran angeordneten Behälteraufnahmen und/oder des Tintenversorgungssystems umfassen oder mit dieser zusammenarbeiten bzw. damit verbunden sein. Die Steuerungseinheit kann eine CPU, einen Bildschirm und/oder eine Eingabeeinheit umfassen.

[0022] Die Verstelleinheiten können jeweils eine Modulaufnahme umfassen, um die Direktdruckkopfmodule aufzunehmen und sie mit einem Schnellverschluss zu arretieren. Dadurch können die Direktdruckmodule besonders schnell gewechselt werden. Der Schnellverschluss kann zwei Kupplungselemente umfassen, von denen eines an der Modulaufnahme und das andere am Direktdruckmodul angeordnet sind. Darüber hinaus kann der Schnellverschluss ein Arretierungsmittel umfassen, um die beiden Kupplungselemente wahlweise miteinander zu arretieren oder zu lösen. Vorzugsweise können die Modulaufnahmen jeweils einen der Antriebe umfassen, um das darin aufgenommene Direktdruckkopfmodul zu schwenken.

[0023] Die Modulaufnahmen können jeweils zweiteilig mit einem dazwischenliegenden Antriebsdrehgelenk ausgebildet sein, um eine erste Aufnahme für den Druckkopfteil gegenüber einer zweiten Aufnahme für den Anschlussteil um das Antriebsdrehgelenk zu schwenken. Durch die zweiteilige Ausbildung der Modulaufnahmen wird der für die Schwenkbewegung notwendige Raum der Modulaufnahme reduziert, wodurch auch die Modulaufnahmen besonders kompakt angeordnet werden können. Anders ausgedrückt bewegen sich die Modulaufnahmen gemeinsam mit den Direktdruckmodulen zum schwenken. Vorzugsweise können dabei das Antriebsdrehgelenk der Modulaufnahme und das Drehgelenk des damit aufgenommenen Direktdruckmoduls koaxial zur Schwenkachse sein. Dadurch schwenken sowohl der Druckkopfteil als auch die erste Aufnahme gemeinsam um die Schwenkachse.

[0024] Die Antriebe können jeweils zum direkten schwenken der ersten Aufnahme gegenüber der zweiten Aufnahme um das Antriebsdrehgelenk ausgebildet sein, um damit indirekt den Druckkopfteil des aufgenommenen Direktdruckmoduls gegenüber dem Anschlussteil um das Drehgelenk zu schwenken. Dadurch wird das aufgenommenen Direktdruckmoduls passiv von der Modulaufnahme geschwenkt, so dass es keinen eigenen Antrieb benötigt. Folglich kann das als Einheit austauschbaren Direktdruckmodulen besonders kompakt aufgebaut werden.

[0025] Die Direktdruckmodule können jeweils einen Vorlauf- und/oder einen Rücklaufschlauch für die Tintenversorgung umfassen, die vom Anschlussteil zum Druckkopfteil im Bereich des Drehgelenks in einem Abstand von 0-10 cm, insbesondere von 0-5 cm zur Schwenkachse geführt werden, so dass eine Längenänderung des Vorlauf- und/oder Rücklaufschlauchs beim Schwenken minimiert wird. Folglich werden der Vorlauf- und/oder der Rücklaufschlauch durch das Schwenken weniger belastet und der Verschleiß verringert. Anders ausgedrückt verlaufen der Vorlauf- und/oder der Rücklaufschlauch möglichst nah an der Schwenkachse. Mit "Abstand zur Schwenkachse" kann hier der minimale senkrechte Abstand einer Schlauchmittellinie zur Schwenkachse gemeint sein.

[0026] Die Direktdruckmodule können jeweils einen Drucksensor zur Messung eines Tintendrucks umfassen, der vorzugsweise im Druckkopfteil angeordnet ist. Dadurch bleiben Druckverluste durch Versorgungsleitungen der Direktdruckmodule bei der Messung des Tintendrucks unberücksichtigt. Folglich kann der Meniskusdruck in den Direktdruckköpfen der Direktdruckmodule genauer eingestellt werden.

[0027] Die Direktdruckmodule können jeweils mehrere Anschlusselemente zur Steuerung und zur Tintenversorgung umfassen, die am Anschlussteil angeordnet sind. Dadurch werden die Versorgungsleitungen für die Steuerung bzw. für die Tintenversorgung beim Schwenken nicht bewegt und unterliegen damit keiner Biegebeanspruchung.

[0028] Die Anschlusselemente können wenigstens eine Schnellkupplung zum lösbaren Verbinden mit wenigstens einer Versorgungsleitung des Tintenversorgungssystems umfassen. Dadurch können die Versorgungsleitungen besonders schnell von den Direktdruckmodulen abgezogen werden, so dass sie schneller gewechselt werden können. Die Schnellkupplungen können tropffrei ausgebildet sein, um ein Auslaufen von Drucktinte zu verhindern. Ferner können die Anschlusselemente wenigstens eine weitere Schnellkupplung zum lösbaren Verbinden mit einer Absaugvorrichtung umfassen. Dadurch kann beispielsweise eine Drucknebelabsaugung in den Direktdruckmodulen über die Anschlusselemente mit einem Unterdruck versorgt werden. Ebenso ist denkbar, dass die Anschlusselemente wenigstens einen elektronischen Stecker zur Stromversorgung, zum Datenaustausch und/oder für Steuersignale des Direktdruckmoduls umfassen.

[0029] Die wenigstens eine Schnellkupplung kann zur Verbindung des Vorlauf- und/oder Rücklaufschlauchs mit wenigstens einer Versorgungsleitung des Tintenversorgungssystems vorgesehen sein.

[0030] Denkbar ist auch, dass die Anschlusselemente in einen Anschlussklotz integriert sind. Dadurch müssen die einzelnen Anschlusselemente nicht einzelnen von den Versorgungsleitungen getrennt werden, wodurch ein Wechsel der Direktdruckmodule noch schneller vonstattengeht. Beispielsweise kann der Anschlussklotz als Multikupplung ausgebildet sein.

[0031] Die Direktdruckmodule können jeweils ein Steuerungsmodul umfassen, das vorzugsweise im Anschlussteil angeordnet ist. Dadurch wird der im Druckkopfteil benötigte Bauraum noch weiter verringert, sodass die Direktdruckmodule noch kompakter angeordnet werden können. Das Steuerungsmodul kann mit dem wenigstens einen Direktdruckkopf des Direktdruckmoduls verbunden sein, um die Druckdüsen anzusteuern. Die zuvor beschriebene Steuerungseinheit kann die Steuerungsmodule umfassen und/oder damit verbunden sein. Beispielsweise kann die Direktdruckmaschine eine zentrale Steuerungseinheit umfassen, die mit den Direktdruckmodulen über Verbindungsleitungen verbunden ist.

[0032] Die Direktdruckmodule können jeweils eine Drucknebelabsaugung umfassen, deren wenigstens eine Einsaugöffnung im Druckkopfteil benachbart zu einer Düsenplatte des Direktdruckkopfs angeordnet ist. Dadurch können durch Luftbewegungen verursachte Tintentröpfchen abgesaugt werden, so dass sie nicht unkontrolliert andere Behälterteile oder Oberflächen der Direktdruckmaschine verschmutzen.

[0033] Darüber hinaus stellt Erfindung mit dem Anspruch 13 ein Direktdruckverfahren zur Bedruckung von Behältern mit einem Direktdruck bereit. Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen genannt.

[0034] Dadurch, dass die Direktdruckmodule zur Wartung jeweils als Einheit ausgetauscht werden, können Sie bei einem Wechsel besonders zügig aus der Direktdruckmaschine ausgebaut und wieder eingesetzt werden. Dadurch wird das Verschmutzungsrisiko der Direktdruckmodule vermindert.

[0035] Dadurch, dass zum Anpassen der Direktdruckmodule an die Behälterlängskontur jeweils ein Druckkopfteil mit wenigstens einem Direktdruckkopf gegenüber einem Anschlussteil zum Anschluss an das Tintenversorgungssystem mittels eines dazwischenliegenden Drehgelenks um die Schwenkachse geschwenkt wird, wird bei dem erfindungsgemäßen Direktdruckverfahren nur der Druckkopfteil mit dem wenigstens einen Direktdruckkopf geschwenkt und nicht der Anschlussteil. Demnach kann der Druckkopfteil besonders kompakt ausgebildet werden, wodurch einerseits die Versorgungsleitungen besonders wenig auskragen und andererseits der für die Schwenkbewegung der Modulteile notwendige Raum reduziert wird. Dadurch wird eine kompaktere Anordnung der Direktdruckmodule möglich und die Versorgungsleitungen werden weniger beansprucht.

[0036] Das Direktdruckverfahren kann mit der zuvor beschriebenen Direktdruckmaschine, vorzugsweise nach einem der Ansprüche 1-12, durchgeführt werden. Ferner kann das Direktdruckverfahren die zuvor in Bezug auf die Direktdruckmaschine beschriebenen Merkmale einzelnen oder in beliebigen Kombinationen umfassen.

[0037] Denkbar ist, dass die Direktdruckmodule jeweils in eine Modulaufnahme der zugehörigen Verstelleinheit aufgenommen werden und mit einem Schnellverschluss arretiert werden. Dadurch können die Direktdruckmodule besonders schnell gewechselt werden.

[0038] Vorzugsweise kann bei den Modulaufnahmen eine erste Aufnahme für den Druckkopfteil gegenüber einer zweiten Aufnahme für den Anschlussteil um ein Antriebsdrehgelenk direkt geschwenkt werden, um damit indirekt den Druckkopfteil des aufgenommenen Direktdruckmoduls gegenüber dem Anschlussteil um das Drehgelenk zu schwenken. Anders ausgedrückt wird der Druckkopfteil des aufgenommenen Direktdruckmoduls passiv über die erste Aufnahme der Modulaufnahme geschwenkt. Dadurch können die Antriebe nicht in den Direktdruckmodulen sondern in den Modulaufnahmen angeordnet werden, wobei die Antriebsbewegungen von den Modulaufnahmen an die Direktdruckmodule rein mechanisch übertragen werden. Folglich können die Direktdruckmodule noch kompakter aufgebaut werden.

[0039] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung werden nachfolgend anhand der in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. Dabei zeigt:
Figur 1
eine Übersichtsdarstellung einer erfindungsgemäßen Ausführungsform einer Direktdruckmaschine zur Bedruckung von Behältern mit einem Direktdruck in einer Draufsicht;
Figur 2
eine seitliche Detailansicht der Direktdruckmaschine aus der Figur 1 mit dem Transporteur und den daran angegliederten Direktdruckmodulen einer Direktdruckstation;
Figuren 3A - 3B
eine perspektivische Detailansicht eines Direktdruckmoduls und einer Modulaufnahme;
Figuren 4A - 4B
eine seitliche Ansicht des in den Figuren 3A - 3B dargestellten Direktdruckmoduls bei zwei verschiedenen Schwenkstellungen des Druckkopfteils;
Figur 5
die Führung des Vorlauf- und Rücklaufschlauchs innerhalb des Direktdruckmoduls aus den Figuren 3A - 4B in einer seitlichen Ansicht; und
Figur 6
eine frontale Ansicht auf die Druckmodulfrontplatte des Direktdruckmoduls aus den Figuren 3A - 5.


[0040] In der Figur 1 ist eine Übersichtsdarstellung einer erfindungsgemäßen Ausführungsform einer Direktdruckmaschine 1 zur Bedruckung von Behältern 2 mit einem Direktdruck in einer Draufsicht dargestellt. Zu sehen ist, dass die Behälter 2, beispielsweise von einem Füller und einem Verschließer kommend, mit dem Zulaufstern 10 an den Transporteur 3 übergeben und dort in die Behälteraufnahmen 4 aufgenommen werden. Derart aufgenommen werden sie vom Transporteur 3 an den daran angegliederten Direktdruckstationen 5W, 5C, 5M, 5Y, 5K vorbeitransportiert und jeweils mit unterschiedlichen Farben mittels der Direktdruckmodule 50 bedruckt, hier beispielsweise entsprechend der Indizes mit Weiß, Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz. Dadurch entsteht auf den Behältern 2 ein mehrfarbiger Direktdruck. Nachfolgend wird der auf den Behältern aufgebrachte Direktdruck mit der Aushärtestation 8 ausgehärtet und dadurch dauerhaft stabilisiert, beispielsweise mittels UV-Licht. Die fertig bedruckten Behälter 2 werden dann an den Ablaufstern 11 übergeben und zu nachfolgenden Behandlungsstationen weitergeleitet, beispielsweise zu einer Verpackungsmaschine. Ferner ist eine Steuerungseinheit 9 zu sehen, mit der die Direktdruckmaschine 1 über hier nicht dargestellte Steuerleitungen gesteuert wird.

[0041] Der Transporteur 3 ist beispielhaft als Karussell ausgebildet, das sich in der Transportrichtung T um die vertikale Achse A dreht, denkbar ist jedoch auch ein Lineartransporteur. Die an dem Transporteur 3 angeordneten Behälteraufnahmen 4 umfassen jeweils einen Drehteller 4a und eine Zentrierglocke 4b (sieh Fig. 2), so dass die Behälter 2 beim Druckvorgang gegenüber der jeweiligen stationären Direktdruckstation 5W, 5C, 5M, 5Y, 5K um ihre Längsachsen gedreht werden können. Dadurch kann ein flächiger Direktdruck erzeugt werden.

[0042] Darüber hinaus sind die Verstelleinheiten 6 zur Verstellung der Direktdruckmodule 50 gegenüber den zu bedruckenden Behältern 2 zu sehen, die nachfolgend näher erläutert werden:
In der Figur 2 ist eine seitliche Detailansicht der Direktdruckmaschine 1 aus der Figur 1 mit dem Transporteur 3 und den daran angegliederten Direktdruckmodulen 50, 50', 50" einer der Direktdruckstationen 5W, 5C, 5M, 5Y, 5K dargestellt. Zu sehen ist der Transporteur 3 mit der unteren Karussellplatte 3a, der oberen Karussellplatte 3b und mit der Tragsäule 3c, die miteinander fest verbunden sind. Die Tragsäule 3c wird von einem hier nicht näher dargestellten Karussellantrieb um die Achse A angetrieben, sodass sich der Transporteur 3 in Transportrichtung T dreht.

[0043] Des weiteren ist zu sehen, dass an der unteren Karussellplatte 3a die Drehteller 4a und an der oberen Karussellplatte 3b die Zentrierglocken 4b als Behälteraufnahmen 4 angegliedert sind, um die Behälter 2 beim Transport bzw. beim Bedrucken aufzunehmen. Die Drehteller 4 werden hier beispielsweise durch nicht dargestellte Direktantriebe angetrieben, denkbar sind jedoch auch Steuerkurven oder dergleichen. Dadurch können die Behälter 2 beim Bedrucken gegenüber den Direktdruckmodulen 50, 50', 50" um ihre Längsachsen L gedreht werden, um einen flächigen Direktdruck 2a, 2b zu erzeugen.

[0044] Die Direktdruckmodule 50, 50', 50" sind gleich aufgebaut und unterscheiden sich lediglich durch ihre Position gegenüber dem Behälter 2. Denkbar ist jedoch auch, dass zwei oder mehrere der Direktdruckmodule 50, 50', 50" die gleiche Höhenposition gegenüber dem Behälter 2 einnehmen, um im selben Druckbereich Drucktinte am Behälter 2 aufzubringen (mit beispielsweise der halben Höhe des Direktdrucks 2a). Dadurch kann entweder die Maschinenleistung erhöht oder der Farbauftrag verbessert werden. Mit dem Direktdruckmodul 50 wird die Behälterschulter und mit den Direktdruckmodulen 50', 50" der Behälterkörper an den zweit getrennten Bereichen 2a, 2b bedruckt. Mit der Steuerungseinheit 7 ist die Verfahreinheit 6 so ansteuerbar, dass die Direktdruckmodule 50, 50', 50" jeweils in den Richtungen R1, R2 verfahrbar bzw. in der Richtung R3 um die Schwenkachse S schwenkbar sind. Die Positionierung der Direktdruckmodule 50, 50', 50" ist flexibel wählbar. Denkbar ist beispielsweise, dass alle Direktdruckmodule 50, 50', 50" so positioniert sind, dass sie nur den Behälterkörper oder zwei Direktdruckmodule 50, 50' die Behälterschulter bedrucken.

[0045] Nachfolgend werden lediglich das Direktdruckmodul 50 bzw. die Verstelleinheit 6 nur in Bezug auf das Direktdruckmodul 50 beschrieben. Allerdings gelten die Ausführungen gleichermaßen auch für die Direktdruckmodule 50', 50".

[0046] Das Direktdruckmodul 50 ist mit der Verstelleinheit 6 gegenüber der Längsachse L des zu bedruckenden Behälters 2 in der Richtung R1 axial und in der Richtung R2 radial verstellbar. Dadurch kann einerseits die Höhe und andererseits der Druckabstand des Direktdruckmoduls 50 gegenüber dem Behälter 2 eingestellt werden. Ferner ist zu sehen, dass die Verstelleinheit 6 dazu ausgebildet ist, das Direktdruckmodul 50 zur Anpassung an die Behälterlängskontur C um die Schwenkachse S zu schwenken. Zu sehen ist, dass der Behälter 2 in einem Übergang vom Behälterkörper zum Hals einen Schulterbereich aufweist, der zur Behälterlängsachse L schräg verläuft. Folglich muss der hier nicht dargestellte Direktdruckkopf des Direktdruckmoduls 50 gekippt werden, um eine besonders hohe Druckqualität zu erzielen.

[0047] Die Direktdruckmodule 50, 50', 50" sind dazu jeweils zweiteilig mit einem dazwischenliegenden Drehgelenk 43 ausgebildet, um den Druckkopfteil 51 mit dem hier nicht genauer dargestellten Direktdruckkopf gegenüber dem Anschlussteil 52 um die Schwenkachse S in der Richtung R3 zu schwenken. Dadurch kann in diesem Beispiel das oberste Direktdruckmodul 50 geschwenkt werden, sodass der Druckkopfteil 51 mit dem Direktdruckkopf im Schulterbereich möglichst parallel zur Kontur C ausgerichtet ist. Der Anschlussteil 52 dient zum Anschluss an das Tintenversorgungssystem.

[0048] Dadurch, dass die Direktdruckmodule 50, 50', 50" jeweils zweiteilig mit dem Druckkopfteil 51, dem Anschlussteil 52 und mit dem dazwischenliegenden Drehgelenk 53 ausgebildet sind, kann der Druckkopfteil 51 besonders kompakt ausgebildet werden, sodass für das Schwenken um die Schwenkachse S möglichst wenig Raum eingenommen wird. Folglich können die Direktdruckmodule 50, 50', 50" sehr kompakt angeordnet werden.

[0049] Darüber hinaus sind die Direktdruckmodule 50, 50', 50" jeweils als Einheit austauschbar ausgebildet, was nachfolgend anhand der Figuren 3A - 3B genauer erläutert wird:
In den Figur 3A - 3B ist eine perspektivische Detailansicht des Direktdruckmoduls 50 und einer Modulaufnahme 60 dargestellt, wobei das Direktdruckmodul 50 über die Modulaufnahme 60 an die Verstelleinheit 6 angegliedert ist.

[0050] Es versteht sich, dass auch die anderen in der Figur 2 dargestellten Direktdruckmodule 50', 50" gleichermaßen aufgebaut sind und jeweils über eine derartige Modulaufnahme 60 an die Verstelleinheit 6 angegliedert sind.

[0051] Die Modulaufnahme 60 ist über das in der Figur 3A dargestellte linke Ende mit der Verstelleinheit 6 verbunden. In die Modulaufnahme 60 kann das austauschbare Direktdruckkopfmodul 50 aufgenommen und mit dem Schnellverschluss 65 arretiert werden. Dadurch ist ein besonders schneller Wechsel des Direktdruckmoduls 50 bei einer Wartung möglich und das Verschmutzungsrisiko wird vermindert.

[0052] Zu sehen ist auch, dass das austauschbare Direktdruckmodulen zweiteilig mit dem Druckkopfteil 51 und dem Anschlussteil 52 ausgebildet, wobei der Druckkopfteil 51 gegenüber dem Anschlussteil 52 mit dem dazwischenliegenden Drehgelenk 53 um die Schwenkachse S schwenkbar ist. Dadurch ist es möglich, den Druckkopfteil 51 um die Schwenkachse S zu schwenken, ohne dabei die Position des Anschlussteils 52 gegenüber der Verstelleinheit 6 zu verändern. Zudem ist auch die Modulaufnahme 60 zweiteilig mit der ersten Aufnahme 61 für den Druckkopfteil 51 und der zweiten Aufnahme 62 für den Anschlussteil 52 des Direktdruckmoduls 50 ausgebildet, wobei die erste Aufnahme 61 gegenüber der zweiten Aufnahme 62 durch das dazwischenliegende Antriebsdrehgelenk 63 schwenkbar ist. Zudem sind das Antriebsdrehgelenk 63 der Modulaufnahme 60 und das Drehgelenk 53 des darin aufgenommen Direktdruckmoduls 50 koaxial zur Schwenkachse S ausgebildet, so dass sie beide um die Schwenkachse S schwenken.

[0053] Ferner ist der Antrieb 64 zu sehen, mit dem die erste Aufnahme 61 gegenüber der zweiten Aufnahme 62 um das Antriebsdrehgelenk 63 geschwenkt wird. Dadurch wird indirekt der Druckkopfteil 51 des aufgenommenen Direktdruckmoduls 50 gegenüber dem Anschlussteil 52 bewegt. Anders ausgedrückt weist das Direktdruckmodul 50 keinen eigenen Antrieb auf, sondern wird passiv durch die die Schwenkbewegung der Modulaufnahme 60 geschwenkt.

[0054] In der Figur 3B ist eine perspektivische Ansicht des Direktdruckmoduls 50 zu sehen. Zu sehen ist, dass der Druckkopfteil 51 und Anschlussteil 52 jeweils einen Träger umfassen, die über das Drehgelenk 53 schwenkbar miteinander verbunden sind. An dem Träger des Druckkopfteils 51 sind der Direktdruckkopf 58, die Druckmodulfrontplatte 56 und ein Rastelement 55 zur Verbindung mit dem Schnellverschluss 65 angeordnet. Dagegen sind am Träger des Anschlussteils 52 die Anschlusselemente 59.1-59.7 sowie das Steuerungsmodul 70 angeordnet. Ferner umfasst das Direktdruckmodul 50 die Drucksensoren 72.1, 72.2 zur Messung des Tintendrucks, die hier beispielsweise im Anschlussteil 52 angeordnet sind, jedoch alternativ im Druckkopfteil 51 angeordnet sein können. Dadurch wird der Tintendruck möglichst nah am Direktdruckkopf 58 gemessen, so dass die Messwerte möglichst wenig durch Druckverluste beeinträchtigt werden.

[0055] Die Anschlusselemente 59.1 und 59.2 dienen zur Tintenversorgung des Direktdruckkopfs 58 und umfassen Schnellkupplungen, um sie mit Versorgungsleitungen 67.1, 67.2 des Tintenversorgungssystems lösbar zu verbinden, die in der Figur 3A gezeigt sind. Des Weiteren sind die Anschlusselemente 59.3, 59.4 zu sehen, die ebenfalls als Schnellkupplungen ausgebildet sind und zur lösbaren Verbindung des Direktdruckmoduls 50 mit einer Absaugvorrichtung dienen. Dadurch wird ein Unterdruck für die in der Figur 6 gezeigte Drucknebelabsaugung 71 bereitgestellt. Ferner sind die Anschlussbuchsen 59.5, 59.6 für die Drucksensoren 72.1, 72.2 zur Messung des Tintendrucks und die Anschlussbuchsen 59.7 für das Steuerungsmodul 70 zu sehen. Mit den Anschlusselementen 59.1-59.7 kann das Direktdruckmodul 50 besonders schnell von den Versorgungsleitungen abgekoppelt, gewechselt und wieder angeschlossen werden.

[0056] Dadurch, dass die Anschlusselemente 59.1-59.7 zur Steuerung und zur Tintenversorgung am Anschlussteil 52 angeordnet sind, werden die Versorgungsleitungen bei einem Schwenken des Druckkopfteils 51 nicht mitbewegt und kragen dadurch weniger oder gar nicht aus. Folglich muss weniger Raum für aus dem Direktdruckmodul 50 beim Schwenken herausstehende Versorgungsleitungen vorgesehen werden.

[0057] Dadurch, dass das Steuerungsmodul 70 ebenfalls an dem Anschlussteil 52 angeordnet ist, wird entsprechender Bauraum im Druckkopfteil 51 eingespart, sodass er besonders kompakt aufgebaut werden kann. Folglich wird der Raum zum Schwenken um die Schwenkachse S weiter reduziert.

[0058] In den Figuren 4A - 4B ist eine seitliche Ansicht des in den Figuren 3A - 3B dargestellten Direktdruckmoduls 50 bei zwei verschiedenen Schwenkstellungen des Druckkopfteils 51 zu sehen.

[0059] In den Fig. 3A und 4B ist der Druckkopfteil 51 nach unten geschwenkt, um beispielsweise die Behälterschulter zu bedrucken. Denkbar ist jedoch auch, dass der Druckkopfteil 51 nach oben geschwenkt ist, um beispielsweise einen Behältersockel zu bedrucken.

[0060] In der Figur 4A ist das Direktdruckmodul 50 bei einer ersten Schwenkstellung zu sehen, in der die Drucktropfen I aus der Düsenplatte 58.1 des Direktdruckkopfs 58 im Wesentlichen horizontal abgegeben werden. Dazu wird der Druckkopfteil 51 gegenüber dem Anschlussteil 52 um das Drehgelenk 53 so gedreht, dass beide Teile in derselben Richtung fluchten. In dieser Schwenkstellung befinden sich beispielsweise die in der Figur 2 dargestellten Direktdruckmodule 50', 50", um den ersten Teil des Direktdrucks 2a am Behälterkörper zu bedrucken. Hier verläuft die Behälterkontur C im Wesentlichen parallel zur Behälterlängsachse L.

[0061] In der Figur 4B ist das Direktdruckmodul 50 bei einer zweiten Schwenkstellung zu sehen, in der die Drucktropfen I aus der Düsenplatte 58.1 des Direktdruckkopfs 58 unter einem Winkel α gegenüber der horizontalen schräg nach unten abgegeben werden. Dazu ist der Druckkopfteil 51 gegenüber dem Anschlussteil 52 um das Drehgelenk 53 in der Richtung R3 um die Schwenkachse S geschwenkt. Dazu wirkt der in der Figur 3A dargestellte Antrieb 64 auf die erste Aufnahme 61 ein, sodass sie gemeinsam mit dem Druckkopfteil 51 um die Schenkachse S geschwenkt wird. In dieser Schwenkstellung befindet sich beispielsweise das in der Figur 2 dargestellte Direktdruckmodul 50, um den Schulterbereich mit dem zweiten Teil 2b des Direktdrucks zu bedrucken.

[0062] In der Figur 5 ist die Führung des Vorlauf- und Rücklaufschlauchs 57.1, 57.2 innerhalb des Direktdruckmoduls 50 aus den Figuren 3A - 4B in einer seitlichen Ansicht gezeigt. Zu sehen ist, dass der Vorlaufschlauch 57.1 und der Rücklaufschlauch 57.2 für die Tintenversorgung des Direktdruckkopfs 58 in einem Abstand von 0 - 5 cm zur Schwenkachse S verlegt sind, so dass sie bei der Schwenkbewegung möglichst nur eine Biegung ohne oder nur mit geringer Längenänderung erfahren. Dadurch kragen der Vorlauf- und Rücklaufschlauch 57.1, 57.2 möglichst wenig aus, so dass der dafür notwendige Bauraum reduziert ist. Ebenso sind die beiden Versorgungsschläuche 57.3, 57.4 der Drucknebelabsaugung 71 zu sehen, die ebenfalls in dem Abstand von 0 - 5 cm zur Schwenkachse S verlegt sind. Dadurch erfahren auch diese Schläuche eine möglichst geringe Längenänderung und kragen weniger oder gar nicht aus.

[0063] In der Figur 6 ist eine Frontalansicht auf die Druckmodulfrontplatte 56 des Direktdruckmoduls 50 aus den Figuren 3A - 5 gezeigt. In dieser Perspektive ist einerseits die Düsenplatte 58.1 mit den Druckdüsen D des Direktdruckkopfs 58 sowie die Öffnungen L der Drucknebelabsaugung 71 zu sehen.

[0064] Zu sehen ist, dass die Druckdüsen D in zwei Düsenreihen 58.2, 58.3 in der Düsenplatte 58.1 angeordnet sind. Denkbar sind jedoch auch nur eine Düsenreihe oder drei, vier bzw. auch noch mehr Düsenreihen. Ferner sind die Öffnungen L der Drucknebelabsaugung 71 ebenfalls in zwei Reihen 71.1, 71.2 benachbart zu der Düsenplatte 58.1 angeordnet. Dadurch können Tintentropfen abgesaugt werden, die durch den Fahrtwind verwirbelt werden und die sich andernfalls ungewollt auf andere Behälterbereichen bzw. Maschinenteile absetzen.

[0065] Die in den Figuren 1 - 6 dargestellte Direktdruckmaschine 1 wird wie folgt eingesetzt:
Die Behälter 2 werden mit dem Transporteur 3 transportiert und mit den daran angegliederten Direktdruckmodulen 50, 50', 50" mit dem Direktdruck 2a, 2b bedruckt, wobei die Direktdruckmodule 50, 50', 50" gegenüber den zu bedruckenden Behältern 2 mit Verstelleinheiten 6 verstellt werden, wobei Antriebe 64 der Verstelleinheiten 6 jeweils eines der Direktdruckmodule 50, 50', 50" zur Anpassung an eine Behälterlängskontur C um eine Schwenkachse S schwenken. Dadurch wird die Position der Direktdruckmodule 50, 50', 50" so an die Behälterkontur C angepasst, dass eine möglichst hohe Qualität des Direktdrucks 2a, 2b möglich ist. Zum Anpassen der Direktdruckmodule 50, 50', 50" an die Behälterlängskontur C wird der Druckkopfteil 51 mit dem Direktdruckkopf 58 gegenüber dem Anschlussteil 52 zum Anschluss an das Tintenversorgungssystem mittels des dazwischenliegenden Drehgelenks 53 um die Schwenkachse S geschenkt. Dadurch ist der für die Schwenkbewegung notwendig Bauraum besonders gering und die Direktdruckmodule 50, 50', 50" können besonders kompakt zueinander angeordnet werden.

[0066] Bei der Wartung und einer Fehlfunktion werden die Direktdruckmodule 50, 50', 50" jeweils als Einheit (wie in den Figur 3B gezeigt) ausgetauscht. Dadurch kann der Wechsel besonders schnell vonstattengehen, so dass eine Verschmutzung der Direktdruckmodule 50, 50', 50" vermieden wird. Beim Wechsel werden die Direktdruckmodule 50, 50', 50"jeweils in eine Modulaufnahme 60 der zugehörigen Verstelleinheit 6 aufgenommen und mit einem Schnellverschluss 65 arretiert werden.

[0067] Bei den Modulaufnahmen 60 wird eine erste Aufnahme 61 für den Druckkopfteil 51 gegenüber einer zweiten Aufnahme 62 für den Anschlussteil 52 um ein Antriebsdrehgelenk 53 direkt geschwenkt wird, um damit indirekt den Druckkopfteil 51 des aufgenommenen Direktdruckmoduls 50 gegenüber dem Anschlussteil 52 um das Drehgelenk 53 zu schwenken. Dadurch benötigen die Direktdruckmodule 50, 50', 50" keine eigenen Antriebe und könne so besonders kompakt aufgebaut werden.

[0068] Es versteht sich, dass in den zuvor beschriebenen Ausführungsbeispielen genannte Merkmale nicht auf diese Kombination beschränkt sind sondern auch einzelnen oder in beliebigen anderen Kombinationen möglich sind.


Ansprüche

1. Direktdruckmaschine (1) zur Bedruckung von Behältern (2) mit einem Direktdruck (2a, 2b), mit

- einem Transporteur (3) zum Transport der Behälter (2),

- mehreren daran angegliederten Direktdruckmodulen (50, 50', 50") zur Bedruckung der Behälter (2) mit dem Direktdruck (2a, 2b), und

- mit Verstelleinheiten (6) zur Verstellung der Direktdruckmodule (50, 50', 50") gegenüber den zu bedruckenden Behältern (2), wobei die Verstelleinheiten (6) mit Antrieben (64) dazu ausgebildet sind, jeweils eines der Direktdruckmodule (50) zur Anpassung an eine Behälterlängskontur (C) um eine Schwenkachse (S) zu schwenken,

dadurch gekennzeichnet, dass
die Direktdruckmodule (50, 50', 50") jeweils als Einheit austauschbar sind, und
dass die Direktdruckmodule (50, 50', 50") jeweils zweiteilig mit einem dazwischenliegenden Drehgelenk (53) ausgebildet sind, um einen Druckkopfteil (51) mit wenigstens einem Direktdruckkopf (58) gegenüber einem Anschlussteil (52) zum Anschluss an ein Tintenversorgungssystem um die Schwenkachse (S) zu schwenken.
 
2. Direktdruckmaschine (1) nach Anspruch 1, wobei die Verstelleinheiten (6) jeweils eine Modulaufnahme (60) umfassen, um die Direktdruckkopfmodule (50, 50', 50") aufzunehmen und sie mit einem Schnellverschluss (65) zu arretieren.
 
3. Direktdruckmaschine (1) nach Anspruch 2, wobei die Modulaufnahmen (60) jeweils zweiteilig mit einem dazwischenliegenden Antriebsdrehgelenk (63) ausgebildet sind, um eine erste Aufnahme (61) für den Druckkopfteil (51) gegenüber einer zweiten Aufnahme (62) für den Anschlussteil (52) um das Antriebsdrehgelenk (63) zu schwenken, vorzugsweise wobei das Antriebsdrehgelenk (63) der Modulaufnahme (60) und das Drehgelenk (53) des damit aufgenommenen Direktdruckmoduls (50) koaxial zur Schwenkachse (S) sind.
 
4. Direktdruckmaschine (1) nach Anspruch 3, wobei die Antriebe (64) jeweils zum direkten Schwenken der ersten Aufnahme (61) gegenüber der zweiten Aufnahme (62) um das Antriebsdrehgelenk (63) ausgebildet sind, um damit indirekt den Druckkopfteil (51) des aufgenommen Direktdruckmoduls (50) gegenüber dem Anschlussteil (52) um das Drehgelenk (53) zu schwenken.
 
5. Direktdruckmaschine (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die Direktdruckmodule (50, 50', 50") jeweils einen Vorlauf- und/oder einen Rücklaufschlauch (57.1, 57.2) für die Tintenversorgung umfassen, die vom Anschlussteil (52) zum Druckkopfteil (51) im Bereich des Drehgelenks (53) in einem Abstand von 0 - 10 cm, insbesondere von 0 - 5 cm zur Schenkachse (S) geführt werden, so dass eine Längenänderung des Vorlauf- und/oder Rücklaufschlauchs (57.1, 57.2) beim Schwenken minimiert wird.
 
6. Direktdruckmaschine (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die Direktdruckmodule (50, 50', 50") jeweils einen Drucksensor zur Messung eines Tintendrucks umfassen, der vorzugsweise im Druckkopfteil (51) angeordnet ist.
 
7. Direktdruckmaschine (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die Direktdruckmodule (50, 50', 50") jeweils mehrere Anschlusselemente (59.1 - 59.7) zur Steuerung und zur Tintenversorgung umfassen, die am Anschlussteil (52) angeordnet sind.
 
8. Direktdruckmaschine (1) nach Anspruch 7, wobei die Anschlusselemente (59.1 - 59.2) wenigstens eine Schnellkupplung zum lösbaren Verbinden mit wenigstens einer Versorgungsleitung (67.1, 67.2) des Tintenversorgungssystems umfassen.
 
9. Direktdruckmaschine (1) nach Anspruch 5 und 8, wobei die wenigstens eine Schnellkupplung zur Verbindung des Vorlauf- und/oder Rücklaufschlauchs mit der wenigstens einen Versorgungsleitung (67.1, 67.2) vorgesehen ist.
 
10. Direktdruckmaschine (1) nach einem der Ansprüche 7 - 9, wobei die Anschlusselemente (59.1 - 59.7) in einen Anschlussklotz integriert sind.
 
11. Direktdruckmaschine (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die Direktdruckmodule (50, 50', 50") jeweils ein Steuerungsmodul (70) umfassen, das vorzugsweise im Anschlussteil (52) angeordnet ist.
 
12. Direktdruckmaschine (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die Direktdruckmodule (50, 50', 50") jeweils eine Drucknebelabsaugung (71) umfassen, deren wenigstens eine Einsaugöffnung (L) im Druckkopfteil (51) benachbart zu einer Düsenplatte (58.1) des Direktdruckkopfs (58) angeordnet ist.
 
13. Direktdruckverfahren zur Bedruckung von Behältern (2) mit einem Direktdruck (2a, 2b), wobei die Behälter (2) mit einem Transporteur (3) transportiert werden und mit mehreren daran angegliederten Direktdruckmodulen (50, 50', 50") mit dem Direktdruck (2a, 2b) bedruckt werden, wobei die Direktdruckmodule (50, 50', 50") gegenüber den zu bedruckenden Behältern (2) mit Verstelleinheiten (6) verstellt werden, und wobei Antriebe (64) der Verstelleinheiten (6) jeweils eines der Direktdruckmodule (50, 50', 50") zur Anpassung an eine Behälterlängskontur (C) um eine Schwenkachse (S) schwenken,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Direktdruckmodule (50, 50', 50") zur Wartung jeweils als Einheit ausgetauscht werden, und
dass zum Anpassen der Direktdruckmodule (50, 50', 50") an die Behälterlängskontur (C) jeweils ein Druckkopfteil (51) mit wenigstens einem Direktdruckkopf (58) gegenüber einem Anschlussteil (52) zum Anschluss an ein Tintenversorgungssystem mittels eines dazwischenliegenden Drehgelenks (53) um die Schwenkachse (S) geschwenkt wird.
 
14. Direktdruckverfahren nach Anspruch 13, wobei die Direktdruckmodule (50, 50', 50") jeweils in eine Modulaufnahme (60) der zugehörigen Verstelleinheit (6) aufgenommen werden und mit einem Schnellverschluss (65) arretiert werden.
 
15. Direktdruckverfahren nach Anspruch 14, wobei bei den Modulaufnahmen (60) eine erste Aufnahme (61) für den Druckkopfteil (51) gegenüber einer zweiten Aufnahme (62) für den Anschlussteil (52) um ein Antriebsdrehgelenk (53) direkt geschwenkt wird, um damit indirekt den Druckkopfteil (51) des aufgenommenen Direktdruckmoduls (50) gegenüber dem Anschlussteil (52) um das Drehgelenk (53) zu schwenken.
 




Zeichnung



















Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente