[0001] Die Erfindung betrifft eine Direktdruckmaschine und ein Direktdruckverfahren zur
Bedruckung von Behältern mit einem Direktdruck nach dem Oberbegriff von Anspruch 1
bzw. 13.
[0002] Üblicherweise werden Behälter, wie beispielsweise Getränkebehälter, in einer Etikettiermaschine
mit einem Etikett versehen, um den Behälterinhalt zu kennzeichnen und/oder zu bewerben.
[0003] In jüngster Zeit werden dazu jedoch zunehmend Direktdruckmaschinen und -verfahren
eingesetzt, wobei die Behälter anstatt oder zusätzlich zu den Etiketten mit einem
Direktdruck nach dem Tintenstrahlprinzip versehen werden. Dadurch ist es möglich,
die Behälter in einem Behälterstrom jeweils individuell zu bedrucken.
[0004] Derartige Direktdruckmaschinen umfassen üblicherweise einen Transporteur zum Transport
der Behälter und mehrere daran angegliederte Direktdruckmodule, um die Behälter mit
dem Direktdruck zu bedrucken. Beispielsweise werden die Behälter mit dem Transporteur
in Behälteraufnahmen aufgenommen und zu den daran stationär angegliederten Direktdruckmodulen
transportiert. Mit den Direktdruckmodulen werden die Behälter jeweils mittels der
Behälteraufnahmen gedreht und dabei mit einem oder mehreren Direktdruckköpfen aus
einer Vielzahl von Druckdüsen mit Drucktinte bedruckt. Die Druckdüsen werden so gesteuert,
dass die auf den Behälter abgegebenen Tintentropfen das gewünschte Druckbild erzeugen.
Für einen mehrfarbigen Direktdruck werden die Behälter an den Direktdruckmodulen vorbeitransportiert
und dort sequenziell mit Drucktinten unterschiedlicher Farben, beispielsweise Weiß,
Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz bedruckt.
[0005] Die
DE 10 2013 214 980 A1 offenbart eine Druckmaschine mit einem Verfahrsystem zum Einstellen der Position
eines Druckkopfmoduls, wobei das Verfahrsystem ein Radialmodul zur Einstellung der
Position des Druckkopfmoduls in radialer Richtung und ein Höhenmodul zur Einstellung
der Höhe des Druckkopfmoduls in vertikaler Richtung umfasst. Ferner wird ein Kippmodul
vorgeschlagen, um das Druckkopfmodul zu Schwenken und so an einer seitlichen Abschrägung
eines Behälters entlang zu führen.
[0006] Nachteilig bei den bekannten Direktdruckmaschinen ist, dass beim Schwenken des Direktdruckmoduls
dessen Versorgungsleitungen bewegt werden und dadurch auskragen können. Folglich benötigt
die Schwenkbewegung einen gewissen Raum für die Versorgungsleitungen, weshalb dann
ein Mindestabstand zu einem benachbarten Direktdruckmodul vergrößert werden muss.
Darüber hinaus werden die Versorgungsleitungen durch das Auskragen beansprucht und
unterliegen damit einem Verschleiß.
[0007] Weiterhin ist dabei nachteilig, dass beim Wechsel der schwenkbaren Direktdruckmodule
ein hoher Montageaufwand nötig ist und damit in seltenen Fällen ein Verschmutzungsrisiko
entsteht.
[0008] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Direktdruckmaschine bereitzustellen,
die bei einem Schwenken von Direktdruckmodulen eine kompaktere Anordnung erlaubt und
bei der die Beanspruchung der Versorgungsleitungen vermindert ist. Weiterhin ist es
Aufgabe der vorliegenden Erfindung, das Verschmutzungsrisiko beim Wechseln zu vermindern.
[0009] Zur Lösung dieser Aufgabenstellung stellt die Erfindung eine Direktdruckmaschine
mit den Merkmalen des Anspruchs 1 bereit. Vorteilhafte Ausführungsformen sind in den
Unteransprüchen genannt.
[0010] Dadurch, dass die Direktdruckmodule jeweils als Einheit austauschbar sind, können
Sie bei einem Wechsel besonders zügig aus der Direktdruckmaschine ausgebaut und wieder
eingesetzt werden. Dadurch wird das Verschmutzungsrisiko der Direktdruckmodule vermindert.
[0011] Dadurch, dass die Direktdruckmodule jeweils zweiteilig mit einem dazwischenliegenden
Drehgelenk ausgebildet sind, kann der Druckkopfteil mit dem wenigstens einen Direktdruckkopf
gegenüber dem Anschlussteil um die Schwenkachse geschwenkt werden. Folglich wird also
nur der Druckkopfteil mit dem wenigstens einen Direktdruckkopf geschwenkt und nicht
der Anschlussteil, der zum Anschluss des Moduls an das Tintenversorgungssystem dient.
Demnach kann der Druckkopfteil besonders kompakt ausgebildet werden, wodurch einerseits
die Versorgungsleitungen besonders wenig auskragen und andererseits der für die Schwenkbewegung
der Modulteile notwendige Raum reduziert wird. Dadurch wird eine kompaktere Anordnung
der Direktdruckmodule möglich und die Versorgungsleitungen werden weniger beansprucht.
[0012] Die Direktdruckmaschine kann in einer Getränkeverarbeitungsanlage angeordnet sein.
Die Direktdruckmaschine kann einer Abfüllanlage zum Abfüllen eines Produkts in die
Behälter und/oder einem Verschließer zum Verschließen der Behälter mit Verschlüssen
nachgeordnet sein. Die Direktdruckmaschine kann dem Füllprozess aber auch vorgeschaltet
sein und/oder einem Behälterherstellungsprozess direkt nachgeschaltet sein. Losgelöst
davon, kann es sich auch um eine Direktdruckmaschine handeln, die keiner Anlage zugeordnet
ist, sondern im sogenannten Stand-Alone-Betrieb arbeitet.
[0013] Die Behälter können dazu vorgesehen sein, Getränke, Hygieneartikel, Pasten, chemische,
biologische und/oder pharmazeutische Produkte aufzunehmen. Im Allgemeinen können die
Behälter für jegliche fließfähige bzw. abfüllbare Medien vorgesehen sein. Denkbar
ist auch, dass die Behälter für ein nicht fließfähiges Füllgut vorgesehen sind, beispielsweise
Kapseln, Tabletten, Pasten und/oder Putzstein. Die Behälter können aus Kunststoff,
Glas und/oder Metall bestehen, aber auch hybride Behälter mit Materialmischungen sind
denkbar. Die Behälter können Flaschen, Dosen, Getränkebehälter und/oder Tuben sein.
[0014] Der Transporteur kann ein Karussell und/oder daran mitlaufend angeordnete Behälteraufnahmen
umfassen. Dadurch können die Behälter in einem vorbestimmten Raster transportiert
und gegenüber den Direktdruckmodulen beim Bedrucken gedreht werden. Vorzugsweise kann
das Karussell um eine vertikale Achse mittels eines Antriebs drehbar sein. Mit "vertikal"
kann hier die Richtung gemeint sein, die auf den Erdmittelpunkt zeigt bzw. in Richtung
der Schwerkraft verläuft. Der Transporteur kann dazu ausgebildet sein, die Behälter
intermittierend oder kontinuierlich zu transportieren. Bei einem intermittierenden
Transport werden die Behälter jeweils beim Bedrucken gegenüber den Direktdruckmodulen
kurz angehalten und anschließend weitertransportiert. Denkbar ist jedoch auch der
kontinuierliche Transport, bei dem die Behälter während des Druckvorgangs der Direktdruckmodule
durch den Transporteur weitertransportiert werden.
[0015] Die Direktdruckmodule können stationär angeordnet sein. Mit "stationären" Direktdruckmodulen
kann hier gemeint sein, dass die Direktdruckmodule gegenüber einer Maschinenbasis
oder einer Standfläche für die Direktdruckmaschine stationär bzw. feststehend angeordnet
sind. Alternativ ist auch denkbar, dass die Direktdruckmodule mitlaufend am Transporteur
angeordnet sind, und insbesondere jeweils einer der Behälteraufnahmen zugeordnet sind.
Denkbar ist, dass die Direktdruckmodule einzeln oder gruppenweise Direktdruckstationen
zugeordnet sind, wobei die Direktdruckstationen jeweils zum Drucken von Drucktinte
einer bestimmten Farbe vorgesehen sind. Beispielsweise kann eine erste Direktdruckstation
mit einer Gruppe der Direktdruckmodule nur zum Drucken der Farbe Weiß und eine zweite
Direktdruckstation mit einer weiteren Gruppe der Direktdruckmodule nur zum Drucken
der Farbe Cyan vorgesehen sein, bzw. dann weitere Direktdruckstationen mit weiteren
Gruppen der Direktdruckmodule zum Drucken der Farben Magenta, Gelb, Schwarz und/oder
Sonderfarben.
[0016] Die Direktdruckmodule können jeweils einen oder mehrere Direktdruckköpfe umfassen.
Die Direktdruckköpfe können mit einem Digital- bzw. Tintenstrahldruckverfahren arbeiten,
bei dem die Drucktinte mittels einer Vielzahl von Druckdüsen an die Behälter abgegeben
wird. "Tintenstrahldruckverfahren" kann hier bedeuten, dass in Kammern einer Druckdüse
ein plötzlicher Druckanstieg über Piezo- oder Thermoelemente derart erzeugt wird,
dass eine kleine Menge an Drucktinte durch die Druckdüse gedrückt und als Drucktropfen
an den Behälter abgegeben wird. Die Direktdruckköpfe können jeweils eine Anzahl von
Druckdüsen in einem Bereich von 100 bis 10000, insbesondere in einem Bereich von 500
bis 5000 Düsen aufweisen. Die Druckdüsen können in einer oder mehreren Düsenreihen
angeordnet sein (beispielsweise 1 - 4), die insbesondere parallel zur Behälterachse
angeordnet sind.
[0017] Dass die Direktdruckmodule "jeweils als Einheit austauschbar ausgebildet sind" kann
hier bedeuten, dass der Druckkopfteil, das Anschlussteil und das dazwischenliegende
Drehgelenk eine mechanisch zusammenhängende Einheit bilden, die als Ganzes von der
Direktdruckmaschine ab- bzw. angekoppelt werden kann. Vorzugsweise können der Druckkopfteil
und der Aufnahmeteil zwei Trägerstrukturen umfassen, die über das Drehgelenk schwenkbar
miteinander verbunden sind. Vorzugsweise kann ein einer der Trägerstrukturen der wenigstens
eine Direktdruckkopf und an der anderen Trägerstruktur die weiter unten beschriebenen
Anschlusselemente sowie optional das Steuerungsmodul angeordnet sein.
[0018] Das Tintenversorgungssystem kann wenigstens einen Vorratstank, wenigstens eine Tintenpumpe
und/oder Versorgungsleitungen umfassen. Die Versorgungsleitungen können dazu vorgesehen
sein, den wenigstens einen Vorratstank über die wenigstens eine Tintenpumpe mit dem
Anschlussteil wenigstens eines der Direktdruckmodule zu verbinden. Insbesondere können
die Versorgungsleitungen wenigstens teilweise als flexible Tintenschläuche ausgebildet
sein.
[0019] Die Verstelleinheiten können zusätzlich zum Schwenken auch zur Höhenverstellung und/oder
zur Druckabstandsverstellung des jeweiligen Direktdruckmoduls ausgebildet sein. Vorzugsweise
können die Verstelleinheiten jeweils einen ersten Linearantrieb zur Höhenverstellung
und/oder einen zweiten Linearantrieb zur Druckabstandsverstellung eines der Direktdruckmodule
umfassen. "Druckabstandsverstellung" kann hier bedeuten, dass damit ein Abstand des
Direktdruckmoduls zu einem zu bedruckenden Behälter verändert wird. Dabei kann es
sich um einen senkrechten Abstand zwischen einer Düsenplatte und einem Druckbereich
am Behälter handeln.
[0020] Die Verstelleinheiten können erste Tragelemente zur Verbindung mit der stationären
Maschinenbasis und/oder der Standfläche für die Direktdruckmaschine umfassen. Denkbar
ist auch, dass die Verstelleinheiten jeweils zweite Tragelemente mit den Antrieben
für das Schwenken der Direktdruckmodule umfassen. Beispielsweise kann das zweite Tragelement
als mit der Verstelleinheit vertikal und/oder horizontal verfahrbarer Arm ausgebildet
sein, an dem eines der Direktdruckmodule und/oder die weiter unten beschriebene Modulaufnahme
angeordnet ist. Vorzugsweise kann das zweite Trageelement über wenigstens einen Linearmotor
verfahrbar sein.
[0021] Die Direktdruckmaschine kann eine Steuerungseinheit zur Steuerung der Direktdruckmodule,
der Direktdruckköpfe, der Verstelleinheit und/oder des Transporteurs, vorzugsweise
der daran angeordneten Behälteraufnahmen und/oder des Tintenversorgungssystems umfassen
oder mit dieser zusammenarbeiten bzw. damit verbunden sein. Die Steuerungseinheit
kann eine CPU, einen Bildschirm und/oder eine Eingabeeinheit umfassen.
[0022] Die Verstelleinheiten können jeweils eine Modulaufnahme umfassen, um die Direktdruckkopfmodule
aufzunehmen und sie mit einem Schnellverschluss zu arretieren. Dadurch können die
Direktdruckmodule besonders schnell gewechselt werden. Der Schnellverschluss kann
zwei Kupplungselemente umfassen, von denen eines an der Modulaufnahme und das andere
am Direktdruckmodul angeordnet sind. Darüber hinaus kann der Schnellverschluss ein
Arretierungsmittel umfassen, um die beiden Kupplungselemente wahlweise miteinander
zu arretieren oder zu lösen. Vorzugsweise können die Modulaufnahmen jeweils einen
der Antriebe umfassen, um das darin aufgenommene Direktdruckkopfmodul zu schwenken.
[0023] Die Modulaufnahmen können jeweils zweiteilig mit einem dazwischenliegenden Antriebsdrehgelenk
ausgebildet sein, um eine erste Aufnahme für den Druckkopfteil gegenüber einer zweiten
Aufnahme für den Anschlussteil um das Antriebsdrehgelenk zu schwenken. Durch die zweiteilige
Ausbildung der Modulaufnahmen wird der für die Schwenkbewegung notwendige Raum der
Modulaufnahme reduziert, wodurch auch die Modulaufnahmen besonders kompakt angeordnet
werden können. Anders ausgedrückt bewegen sich die Modulaufnahmen gemeinsam mit den
Direktdruckmodulen zum schwenken. Vorzugsweise können dabei das Antriebsdrehgelenk
der Modulaufnahme und das Drehgelenk des damit aufgenommenen Direktdruckmoduls koaxial
zur Schwenkachse sein. Dadurch schwenken sowohl der Druckkopfteil als auch die erste
Aufnahme gemeinsam um die Schwenkachse.
[0024] Die Antriebe können jeweils zum direkten schwenken der ersten Aufnahme gegenüber
der zweiten Aufnahme um das Antriebsdrehgelenk ausgebildet sein, um damit indirekt
den Druckkopfteil des aufgenommenen Direktdruckmoduls gegenüber dem Anschlussteil
um das Drehgelenk zu schwenken. Dadurch wird das aufgenommenen Direktdruckmoduls passiv
von der Modulaufnahme geschwenkt, so dass es keinen eigenen Antrieb benötigt. Folglich
kann das als Einheit austauschbaren Direktdruckmodulen besonders kompakt aufgebaut
werden.
[0025] Die Direktdruckmodule können jeweils einen Vorlauf- und/oder einen Rücklaufschlauch
für die Tintenversorgung umfassen, die vom Anschlussteil zum Druckkopfteil im Bereich
des Drehgelenks in einem Abstand von 0-10 cm, insbesondere von 0-5 cm zur Schwenkachse
geführt werden, so dass eine Längenänderung des Vorlauf- und/oder Rücklaufschlauchs
beim Schwenken minimiert wird. Folglich werden der Vorlauf- und/oder der Rücklaufschlauch
durch das Schwenken weniger belastet und der Verschleiß verringert. Anders ausgedrückt
verlaufen der Vorlauf- und/oder der Rücklaufschlauch möglichst nah an der Schwenkachse.
Mit "Abstand zur Schwenkachse" kann hier der minimale senkrechte Abstand einer Schlauchmittellinie
zur Schwenkachse gemeint sein.
[0026] Die Direktdruckmodule können jeweils einen Drucksensor zur Messung eines Tintendrucks
umfassen, der vorzugsweise im Druckkopfteil angeordnet ist. Dadurch bleiben Druckverluste
durch Versorgungsleitungen der Direktdruckmodule bei der Messung des Tintendrucks
unberücksichtigt. Folglich kann der Meniskusdruck in den Direktdruckköpfen der Direktdruckmodule
genauer eingestellt werden.
[0027] Die Direktdruckmodule können jeweils mehrere Anschlusselemente zur Steuerung und
zur Tintenversorgung umfassen, die am Anschlussteil angeordnet sind. Dadurch werden
die Versorgungsleitungen für die Steuerung bzw. für die Tintenversorgung beim Schwenken
nicht bewegt und unterliegen damit keiner Biegebeanspruchung.
[0028] Die Anschlusselemente können wenigstens eine Schnellkupplung zum lösbaren Verbinden
mit wenigstens einer Versorgungsleitung des Tintenversorgungssystems umfassen. Dadurch
können die Versorgungsleitungen besonders schnell von den Direktdruckmodulen abgezogen
werden, so dass sie schneller gewechselt werden können. Die Schnellkupplungen können
tropffrei ausgebildet sein, um ein Auslaufen von Drucktinte zu verhindern. Ferner
können die Anschlusselemente wenigstens eine weitere Schnellkupplung zum lösbaren
Verbinden mit einer Absaugvorrichtung umfassen. Dadurch kann beispielsweise eine Drucknebelabsaugung
in den Direktdruckmodulen über die Anschlusselemente mit einem Unterdruck versorgt
werden. Ebenso ist denkbar, dass die Anschlusselemente wenigstens einen elektronischen
Stecker zur Stromversorgung, zum Datenaustausch und/oder für Steuersignale des Direktdruckmoduls
umfassen.
[0029] Die wenigstens eine Schnellkupplung kann zur Verbindung des Vorlauf- und/oder Rücklaufschlauchs
mit wenigstens einer Versorgungsleitung des Tintenversorgungssystems vorgesehen sein.
[0030] Denkbar ist auch, dass die Anschlusselemente in einen Anschlussklotz integriert sind.
Dadurch müssen die einzelnen Anschlusselemente nicht einzelnen von den Versorgungsleitungen
getrennt werden, wodurch ein Wechsel der Direktdruckmodule noch schneller vonstattengeht.
Beispielsweise kann der Anschlussklotz als Multikupplung ausgebildet sein.
[0031] Die Direktdruckmodule können jeweils ein Steuerungsmodul umfassen, das vorzugsweise
im Anschlussteil angeordnet ist. Dadurch wird der im Druckkopfteil benötigte Bauraum
noch weiter verringert, sodass die Direktdruckmodule noch kompakter angeordnet werden
können. Das Steuerungsmodul kann mit dem wenigstens einen Direktdruckkopf des Direktdruckmoduls
verbunden sein, um die Druckdüsen anzusteuern. Die zuvor beschriebene Steuerungseinheit
kann die Steuerungsmodule umfassen und/oder damit verbunden sein. Beispielsweise kann
die Direktdruckmaschine eine zentrale Steuerungseinheit umfassen, die mit den Direktdruckmodulen
über Verbindungsleitungen verbunden ist.
[0032] Die Direktdruckmodule können jeweils eine Drucknebelabsaugung umfassen, deren wenigstens
eine Einsaugöffnung im Druckkopfteil benachbart zu einer Düsenplatte des Direktdruckkopfs
angeordnet ist. Dadurch können durch Luftbewegungen verursachte Tintentröpfchen abgesaugt
werden, so dass sie nicht unkontrolliert andere Behälterteile oder Oberflächen der
Direktdruckmaschine verschmutzen.
[0033] Darüber hinaus stellt Erfindung mit dem Anspruch 13 ein Direktdruckverfahren zur
Bedruckung von Behältern mit einem Direktdruck bereit. Vorteilhafte Ausführungsformen
der Erfindung sind in den Unteransprüchen genannt.
[0034] Dadurch, dass die Direktdruckmodule zur Wartung jeweils als Einheit ausgetauscht
werden, können Sie bei einem Wechsel besonders zügig aus der Direktdruckmaschine ausgebaut
und wieder eingesetzt werden. Dadurch wird das Verschmutzungsrisiko der Direktdruckmodule
vermindert.
[0035] Dadurch, dass zum Anpassen der Direktdruckmodule an die Behälterlängskontur jeweils
ein Druckkopfteil mit wenigstens einem Direktdruckkopf gegenüber einem Anschlussteil
zum Anschluss an das Tintenversorgungssystem mittels eines dazwischenliegenden Drehgelenks
um die Schwenkachse geschwenkt wird, wird bei dem erfindungsgemäßen Direktdruckverfahren
nur der Druckkopfteil mit dem wenigstens einen Direktdruckkopf geschwenkt und nicht
der Anschlussteil. Demnach kann der Druckkopfteil besonders kompakt ausgebildet werden,
wodurch einerseits die Versorgungsleitungen besonders wenig auskragen und andererseits
der für die Schwenkbewegung der Modulteile notwendige Raum reduziert wird. Dadurch
wird eine kompaktere Anordnung der Direktdruckmodule möglich und die Versorgungsleitungen
werden weniger beansprucht.
[0036] Das Direktdruckverfahren kann mit der zuvor beschriebenen Direktdruckmaschine, vorzugsweise
nach einem der Ansprüche 1-12, durchgeführt werden. Ferner kann das Direktdruckverfahren
die zuvor in Bezug auf die Direktdruckmaschine beschriebenen Merkmale einzelnen oder
in beliebigen Kombinationen umfassen.
[0037] Denkbar ist, dass die Direktdruckmodule jeweils in eine Modulaufnahme der zugehörigen
Verstelleinheit aufgenommen werden und mit einem Schnellverschluss arretiert werden.
Dadurch können die Direktdruckmodule besonders schnell gewechselt werden.
[0038] Vorzugsweise kann bei den Modulaufnahmen eine erste Aufnahme für den Druckkopfteil
gegenüber einer zweiten Aufnahme für den Anschlussteil um ein Antriebsdrehgelenk direkt
geschwenkt werden, um damit indirekt den Druckkopfteil des aufgenommenen Direktdruckmoduls
gegenüber dem Anschlussteil um das Drehgelenk zu schwenken. Anders ausgedrückt wird
der Druckkopfteil des aufgenommenen Direktdruckmoduls passiv über die erste Aufnahme
der Modulaufnahme geschwenkt. Dadurch können die Antriebe nicht in den Direktdruckmodulen
sondern in den Modulaufnahmen angeordnet werden, wobei die Antriebsbewegungen von
den Modulaufnahmen an die Direktdruckmodule rein mechanisch übertragen werden. Folglich
können die Direktdruckmodule noch kompakter aufgebaut werden.
[0039] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung werden nachfolgend anhand der in den
Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. Dabei zeigt:
- Figur 1
- eine Übersichtsdarstellung einer erfindungsgemäßen Ausführungsform einer Direktdruckmaschine
zur Bedruckung von Behältern mit einem Direktdruck in einer Draufsicht;
- Figur 2
- eine seitliche Detailansicht der Direktdruckmaschine aus der Figur 1 mit dem Transporteur
und den daran angegliederten Direktdruckmodulen einer Direktdruckstation;
- Figuren 3A - 3B
- eine perspektivische Detailansicht eines Direktdruckmoduls und einer Modulaufnahme;
- Figuren 4A - 4B
- eine seitliche Ansicht des in den Figuren 3A - 3B dargestellten Direktdruckmoduls
bei zwei verschiedenen Schwenkstellungen des Druckkopfteils;
- Figur 5
- die Führung des Vorlauf- und Rücklaufschlauchs innerhalb des Direktdruckmoduls aus
den Figuren 3A - 4B in einer seitlichen Ansicht; und
- Figur 6
- eine frontale Ansicht auf die Druckmodulfrontplatte des Direktdruckmoduls aus den
Figuren 3A - 5.
[0040] In der Figur 1 ist eine Übersichtsdarstellung einer erfindungsgemäßen Ausführungsform
einer Direktdruckmaschine 1 zur Bedruckung von Behältern 2 mit einem Direktdruck in
einer Draufsicht dargestellt. Zu sehen ist, dass die Behälter 2, beispielsweise von
einem Füller und einem Verschließer kommend, mit dem Zulaufstern 10 an den Transporteur
3 übergeben und dort in die Behälteraufnahmen 4 aufgenommen werden. Derart aufgenommen
werden sie vom Transporteur 3 an den daran angegliederten Direktdruckstationen 5
W, 5
C, 5
M, 5
Y, 5
K vorbeitransportiert und jeweils mit unterschiedlichen Farben mittels der Direktdruckmodule
50 bedruckt, hier beispielsweise entsprechend der Indizes mit Weiß, Cyan, Magenta,
Gelb und Schwarz. Dadurch entsteht auf den Behältern 2 ein mehrfarbiger Direktdruck.
Nachfolgend wird der auf den Behältern aufgebrachte Direktdruck mit der Aushärtestation
8 ausgehärtet und dadurch dauerhaft stabilisiert, beispielsweise mittels UV-Licht.
Die fertig bedruckten Behälter 2 werden dann an den Ablaufstern 11 übergeben und zu
nachfolgenden Behandlungsstationen weitergeleitet, beispielsweise zu einer Verpackungsmaschine.
Ferner ist eine Steuerungseinheit 9 zu sehen, mit der die Direktdruckmaschine 1 über
hier nicht dargestellte Steuerleitungen gesteuert wird.
[0041] Der Transporteur 3 ist beispielhaft als Karussell ausgebildet, das sich in der Transportrichtung
T um die vertikale Achse A dreht, denkbar ist jedoch auch ein Lineartransporteur.
Die an dem Transporteur 3 angeordneten Behälteraufnahmen 4 umfassen jeweils einen
Drehteller 4a und eine Zentrierglocke 4b (sieh Fig. 2), so dass die Behälter 2 beim
Druckvorgang gegenüber der jeweiligen stationären Direktdruckstation 5
W, 5
C, 5
M, 5
Y, 5
K um ihre Längsachsen gedreht werden können. Dadurch kann ein flächiger Direktdruck
erzeugt werden.
[0042] Darüber hinaus sind die Verstelleinheiten 6 zur Verstellung der Direktdruckmodule
50 gegenüber den zu bedruckenden Behältern 2 zu sehen, die nachfolgend näher erläutert
werden:
In der Figur 2 ist eine seitliche Detailansicht der Direktdruckmaschine 1 aus der
Figur 1 mit dem Transporteur 3 und den daran angegliederten Direktdruckmodulen 50,
50', 50" einer der Direktdruckstationen 5
W, 5
C, 5
M, 5
Y, 5
K dargestellt. Zu sehen ist der Transporteur 3 mit der unteren Karussellplatte 3a,
der oberen Karussellplatte 3b und mit der Tragsäule 3c, die miteinander fest verbunden
sind. Die Tragsäule 3c wird von einem hier nicht näher dargestellten Karussellantrieb
um die Achse A angetrieben, sodass sich der Transporteur 3 in Transportrichtung T
dreht.
[0043] Des weiteren ist zu sehen, dass an der unteren Karussellplatte 3a die Drehteller
4a und an der oberen Karussellplatte 3b die Zentrierglocken 4b als Behälteraufnahmen
4 angegliedert sind, um die Behälter 2 beim Transport bzw. beim Bedrucken aufzunehmen.
Die Drehteller 4 werden hier beispielsweise durch nicht dargestellte Direktantriebe
angetrieben, denkbar sind jedoch auch Steuerkurven oder dergleichen. Dadurch können
die Behälter 2 beim Bedrucken gegenüber den Direktdruckmodulen 50, 50', 50" um ihre
Längsachsen L gedreht werden, um einen flächigen Direktdruck 2a, 2b zu erzeugen.
[0044] Die Direktdruckmodule 50, 50', 50" sind gleich aufgebaut und unterscheiden sich lediglich
durch ihre Position gegenüber dem Behälter 2. Denkbar ist jedoch auch, dass zwei oder
mehrere der Direktdruckmodule 50, 50', 50" die gleiche Höhenposition gegenüber dem
Behälter 2 einnehmen, um im selben Druckbereich Drucktinte am Behälter 2 aufzubringen
(mit beispielsweise der halben Höhe des Direktdrucks 2a). Dadurch kann entweder die
Maschinenleistung erhöht oder der Farbauftrag verbessert werden. Mit dem Direktdruckmodul
50 wird die Behälterschulter und mit den Direktdruckmodulen 50', 50" der Behälterkörper
an den zweit getrennten Bereichen 2a, 2b bedruckt. Mit der Steuerungseinheit 7 ist
die Verfahreinheit 6 so ansteuerbar, dass die Direktdruckmodule 50, 50', 50" jeweils
in den Richtungen R
1, R
2 verfahrbar bzw. in der Richtung R
3 um die Schwenkachse S schwenkbar sind. Die Positionierung der Direktdruckmodule 50,
50', 50" ist flexibel wählbar. Denkbar ist beispielsweise, dass alle Direktdruckmodule
50, 50', 50" so positioniert sind, dass sie nur den Behälterkörper oder zwei Direktdruckmodule
50, 50' die Behälterschulter bedrucken.
[0045] Nachfolgend werden lediglich das Direktdruckmodul 50 bzw. die Verstelleinheit 6 nur
in Bezug auf das Direktdruckmodul 50 beschrieben. Allerdings gelten die Ausführungen
gleichermaßen auch für die Direktdruckmodule 50', 50".
[0046] Das Direktdruckmodul 50 ist mit der Verstelleinheit 6 gegenüber der Längsachse L
des zu bedruckenden Behälters 2 in der Richtung R
1 axial und in der Richtung R
2 radial verstellbar. Dadurch kann einerseits die Höhe und andererseits der Druckabstand
des Direktdruckmoduls 50 gegenüber dem Behälter 2 eingestellt werden. Ferner ist zu
sehen, dass die Verstelleinheit 6 dazu ausgebildet ist, das Direktdruckmodul 50 zur
Anpassung an die Behälterlängskontur C um die Schwenkachse S zu schwenken. Zu sehen
ist, dass der Behälter 2 in einem Übergang vom Behälterkörper zum Hals einen Schulterbereich
aufweist, der zur Behälterlängsachse L schräg verläuft. Folglich muss der hier nicht
dargestellte Direktdruckkopf des Direktdruckmoduls 50 gekippt werden, um eine besonders
hohe Druckqualität zu erzielen.
[0047] Die Direktdruckmodule 50, 50', 50" sind dazu jeweils zweiteilig mit einem dazwischenliegenden
Drehgelenk 43 ausgebildet, um den Druckkopfteil 51 mit dem hier nicht genauer dargestellten
Direktdruckkopf gegenüber dem Anschlussteil 52 um die Schwenkachse S in der Richtung
R
3 zu schwenken. Dadurch kann in diesem Beispiel das oberste Direktdruckmodul 50 geschwenkt
werden, sodass der Druckkopfteil 51 mit dem Direktdruckkopf im Schulterbereich möglichst
parallel zur Kontur C ausgerichtet ist. Der Anschlussteil 52 dient zum Anschluss an
das Tintenversorgungssystem.
[0048] Dadurch, dass die Direktdruckmodule 50, 50', 50" jeweils zweiteilig mit dem Druckkopfteil
51, dem Anschlussteil 52 und mit dem dazwischenliegenden Drehgelenk 53 ausgebildet
sind, kann der Druckkopfteil 51 besonders kompakt ausgebildet werden, sodass für das
Schwenken um die Schwenkachse S möglichst wenig Raum eingenommen wird. Folglich können
die Direktdruckmodule 50, 50', 50" sehr kompakt angeordnet werden.
[0049] Darüber hinaus sind die Direktdruckmodule 50, 50', 50" jeweils als Einheit austauschbar
ausgebildet, was nachfolgend anhand der Figuren 3A - 3B genauer erläutert wird:
In den Figur 3A - 3B ist eine perspektivische Detailansicht des Direktdruckmoduls
50 und einer Modulaufnahme 60 dargestellt, wobei das Direktdruckmodul 50 über die
Modulaufnahme 60 an die Verstelleinheit 6 angegliedert ist.
[0050] Es versteht sich, dass auch die anderen in der Figur 2 dargestellten Direktdruckmodule
50', 50" gleichermaßen aufgebaut sind und jeweils über eine derartige Modulaufnahme
60 an die Verstelleinheit 6 angegliedert sind.
[0051] Die Modulaufnahme 60 ist über das in der Figur 3A dargestellte linke Ende mit der
Verstelleinheit 6 verbunden. In die Modulaufnahme 60 kann das austauschbare Direktdruckkopfmodul
50 aufgenommen und mit dem Schnellverschluss 65 arretiert werden. Dadurch ist ein
besonders schneller Wechsel des Direktdruckmoduls 50 bei einer Wartung möglich und
das Verschmutzungsrisiko wird vermindert.
[0052] Zu sehen ist auch, dass das austauschbare Direktdruckmodulen zweiteilig mit dem Druckkopfteil
51 und dem Anschlussteil 52 ausgebildet, wobei der Druckkopfteil 51 gegenüber dem
Anschlussteil 52 mit dem dazwischenliegenden Drehgelenk 53 um die Schwenkachse S schwenkbar
ist. Dadurch ist es möglich, den Druckkopfteil 51 um die Schwenkachse S zu schwenken,
ohne dabei die Position des Anschlussteils 52 gegenüber der Verstelleinheit 6 zu verändern.
Zudem ist auch die Modulaufnahme 60 zweiteilig mit der ersten Aufnahme 61 für den
Druckkopfteil 51 und der zweiten Aufnahme 62 für den Anschlussteil 52 des Direktdruckmoduls
50 ausgebildet, wobei die erste Aufnahme 61 gegenüber der zweiten Aufnahme 62 durch
das dazwischenliegende Antriebsdrehgelenk 63 schwenkbar ist. Zudem sind das Antriebsdrehgelenk
63 der Modulaufnahme 60 und das Drehgelenk 53 des darin aufgenommen Direktdruckmoduls
50 koaxial zur Schwenkachse S ausgebildet, so dass sie beide um die Schwenkachse S
schwenken.
[0053] Ferner ist der Antrieb 64 zu sehen, mit dem die erste Aufnahme 61 gegenüber der zweiten
Aufnahme 62 um das Antriebsdrehgelenk 63 geschwenkt wird. Dadurch wird indirekt der
Druckkopfteil 51 des aufgenommenen Direktdruckmoduls 50 gegenüber dem Anschlussteil
52 bewegt. Anders ausgedrückt weist das Direktdruckmodul 50 keinen eigenen Antrieb
auf, sondern wird passiv durch die die Schwenkbewegung der Modulaufnahme 60 geschwenkt.
[0054] In der Figur 3B ist eine perspektivische Ansicht des Direktdruckmoduls 50 zu sehen.
Zu sehen ist, dass der Druckkopfteil 51 und Anschlussteil 52 jeweils einen Träger
umfassen, die über das Drehgelenk 53 schwenkbar miteinander verbunden sind. An dem
Träger des Druckkopfteils 51 sind der Direktdruckkopf 58, die Druckmodulfrontplatte
56 und ein Rastelement 55 zur Verbindung mit dem Schnellverschluss 65 angeordnet.
Dagegen sind am Träger des Anschlussteils 52 die Anschlusselemente 59.1-59.7 sowie
das Steuerungsmodul 70 angeordnet. Ferner umfasst das Direktdruckmodul 50 die Drucksensoren
72.1, 72.2 zur Messung des Tintendrucks, die hier beispielsweise im Anschlussteil
52 angeordnet sind, jedoch alternativ im Druckkopfteil 51 angeordnet sein können.
Dadurch wird der Tintendruck möglichst nah am Direktdruckkopf 58 gemessen, so dass
die Messwerte möglichst wenig durch Druckverluste beeinträchtigt werden.
[0055] Die Anschlusselemente 59.1 und 59.2 dienen zur Tintenversorgung des Direktdruckkopfs
58 und umfassen Schnellkupplungen, um sie mit Versorgungsleitungen 67.1, 67.2 des
Tintenversorgungssystems lösbar zu verbinden, die in der Figur 3A gezeigt sind. Des
Weiteren sind die Anschlusselemente 59.3, 59.4 zu sehen, die ebenfalls als Schnellkupplungen
ausgebildet sind und zur lösbaren Verbindung des Direktdruckmoduls 50 mit einer Absaugvorrichtung
dienen. Dadurch wird ein Unterdruck für die in der Figur 6 gezeigte Drucknebelabsaugung
71 bereitgestellt. Ferner sind die Anschlussbuchsen 59.5, 59.6 für die Drucksensoren
72.1, 72.2 zur Messung des Tintendrucks und die Anschlussbuchsen 59.7 für das Steuerungsmodul
70 zu sehen. Mit den Anschlusselementen 59.1-59.7 kann das Direktdruckmodul 50 besonders
schnell von den Versorgungsleitungen abgekoppelt, gewechselt und wieder angeschlossen
werden.
[0056] Dadurch, dass die Anschlusselemente 59.1-59.7 zur Steuerung und zur Tintenversorgung
am Anschlussteil 52 angeordnet sind, werden die Versorgungsleitungen bei einem Schwenken
des Druckkopfteils 51 nicht mitbewegt und kragen dadurch weniger oder gar nicht aus.
Folglich muss weniger Raum für aus dem Direktdruckmodul 50 beim Schwenken herausstehende
Versorgungsleitungen vorgesehen werden.
[0057] Dadurch, dass das Steuerungsmodul 70 ebenfalls an dem Anschlussteil 52 angeordnet
ist, wird entsprechender Bauraum im Druckkopfteil 51 eingespart, sodass er besonders
kompakt aufgebaut werden kann. Folglich wird der Raum zum Schwenken um die Schwenkachse
S weiter reduziert.
[0058] In den Figuren 4A - 4B ist eine seitliche Ansicht des in den Figuren 3A - 3B dargestellten
Direktdruckmoduls 50 bei zwei verschiedenen Schwenkstellungen des Druckkopfteils 51
zu sehen.
[0059] In den Fig. 3A und 4B ist der Druckkopfteil 51 nach unten geschwenkt, um beispielsweise
die Behälterschulter zu bedrucken. Denkbar ist jedoch auch, dass der Druckkopfteil
51 nach oben geschwenkt ist, um beispielsweise einen Behältersockel zu bedrucken.
[0060] In der Figur 4A ist das Direktdruckmodul 50 bei einer ersten Schwenkstellung zu sehen,
in der die Drucktropfen I aus der Düsenplatte 58.1 des Direktdruckkopfs 58 im Wesentlichen
horizontal abgegeben werden. Dazu wird der Druckkopfteil 51 gegenüber dem Anschlussteil
52 um das Drehgelenk 53 so gedreht, dass beide Teile in derselben Richtung fluchten.
In dieser Schwenkstellung befinden sich beispielsweise die in der Figur 2 dargestellten
Direktdruckmodule 50', 50", um den ersten Teil des Direktdrucks 2a am Behälterkörper
zu bedrucken. Hier verläuft die Behälterkontur C im Wesentlichen parallel zur Behälterlängsachse
L.
[0061] In der Figur 4B ist das Direktdruckmodul 50 bei einer zweiten Schwenkstellung zu
sehen, in der die Drucktropfen I aus der Düsenplatte 58.1 des Direktdruckkopfs 58
unter einem Winkel α gegenüber der horizontalen schräg nach unten abgegeben werden.
Dazu ist der Druckkopfteil 51 gegenüber dem Anschlussteil 52 um das Drehgelenk 53
in der Richtung R
3 um die Schwenkachse S geschwenkt. Dazu wirkt der in der Figur 3A dargestellte Antrieb
64 auf die erste Aufnahme 61 ein, sodass sie gemeinsam mit dem Druckkopfteil 51 um
die Schenkachse S geschwenkt wird. In dieser Schwenkstellung befindet sich beispielsweise
das in der Figur 2 dargestellte Direktdruckmodul 50, um den Schulterbereich mit dem
zweiten Teil 2b des Direktdrucks zu bedrucken.
[0062] In der Figur 5 ist die Führung des Vorlauf- und Rücklaufschlauchs 57.1, 57.2 innerhalb
des Direktdruckmoduls 50 aus den Figuren 3A - 4B in einer seitlichen Ansicht gezeigt.
Zu sehen ist, dass der Vorlaufschlauch 57.1 und der Rücklaufschlauch 57.2 für die
Tintenversorgung des Direktdruckkopfs 58 in einem Abstand von 0 - 5 cm zur Schwenkachse
S verlegt sind, so dass sie bei der Schwenkbewegung möglichst nur eine Biegung ohne
oder nur mit geringer Längenänderung erfahren. Dadurch kragen der Vorlauf- und Rücklaufschlauch
57.1, 57.2 möglichst wenig aus, so dass der dafür notwendige Bauraum reduziert ist.
Ebenso sind die beiden Versorgungsschläuche 57.3, 57.4 der Drucknebelabsaugung 71
zu sehen, die ebenfalls in dem Abstand von 0 - 5 cm zur Schwenkachse S verlegt sind.
Dadurch erfahren auch diese Schläuche eine möglichst geringe Längenänderung und kragen
weniger oder gar nicht aus.
[0063] In der Figur 6 ist eine Frontalansicht auf die Druckmodulfrontplatte 56 des Direktdruckmoduls
50 aus den Figuren 3A - 5 gezeigt. In dieser Perspektive ist einerseits die Düsenplatte
58.1 mit den Druckdüsen D des Direktdruckkopfs 58 sowie die Öffnungen L der Drucknebelabsaugung
71 zu sehen.
[0064] Zu sehen ist, dass die Druckdüsen D in zwei Düsenreihen 58.2, 58.3 in der Düsenplatte
58.1 angeordnet sind. Denkbar sind jedoch auch nur eine Düsenreihe oder drei, vier
bzw. auch noch mehr Düsenreihen. Ferner sind die Öffnungen L der Drucknebelabsaugung
71 ebenfalls in zwei Reihen 71.1, 71.2 benachbart zu der Düsenplatte 58.1 angeordnet.
Dadurch können Tintentropfen abgesaugt werden, die durch den Fahrtwind verwirbelt
werden und die sich andernfalls ungewollt auf andere Behälterbereichen bzw. Maschinenteile
absetzen.
[0065] Die in den Figuren 1 - 6 dargestellte Direktdruckmaschine 1 wird wie folgt eingesetzt:
Die Behälter 2 werden mit dem Transporteur 3 transportiert und mit den daran angegliederten
Direktdruckmodulen 50, 50', 50" mit dem Direktdruck 2a, 2b bedruckt, wobei die Direktdruckmodule
50, 50', 50" gegenüber den zu bedruckenden Behältern 2 mit Verstelleinheiten 6 verstellt
werden, wobei Antriebe 64 der Verstelleinheiten 6 jeweils eines der Direktdruckmodule
50, 50', 50" zur Anpassung an eine Behälterlängskontur C um eine Schwenkachse S schwenken.
Dadurch wird die Position der Direktdruckmodule 50, 50', 50" so an die Behälterkontur
C angepasst, dass eine möglichst hohe Qualität des Direktdrucks 2a, 2b möglich ist.
Zum Anpassen der Direktdruckmodule 50, 50', 50" an die Behälterlängskontur C wird
der Druckkopfteil 51 mit dem Direktdruckkopf 58 gegenüber dem Anschlussteil 52 zum
Anschluss an das Tintenversorgungssystem mittels des dazwischenliegenden Drehgelenks
53 um die Schwenkachse S geschenkt. Dadurch ist der für die Schwenkbewegung notwendig
Bauraum besonders gering und die Direktdruckmodule 50, 50', 50" können besonders kompakt
zueinander angeordnet werden.
[0066] Bei der Wartung und einer Fehlfunktion werden die Direktdruckmodule 50, 50', 50"
jeweils als Einheit (wie in den Figur 3B gezeigt) ausgetauscht. Dadurch kann der Wechsel
besonders schnell vonstattengehen, so dass eine Verschmutzung der Direktdruckmodule
50, 50', 50" vermieden wird. Beim Wechsel werden die Direktdruckmodule 50, 50', 50"jeweils
in eine Modulaufnahme 60 der zugehörigen Verstelleinheit 6 aufgenommen und mit einem
Schnellverschluss 65 arretiert werden.
[0067] Bei den Modulaufnahmen 60 wird eine erste Aufnahme 61 für den Druckkopfteil 51 gegenüber
einer zweiten Aufnahme 62 für den Anschlussteil 52 um ein Antriebsdrehgelenk 53 direkt
geschwenkt wird, um damit indirekt den Druckkopfteil 51 des aufgenommenen Direktdruckmoduls
50 gegenüber dem Anschlussteil 52 um das Drehgelenk 53 zu schwenken. Dadurch benötigen
die Direktdruckmodule 50, 50', 50" keine eigenen Antriebe und könne so besonders kompakt
aufgebaut werden.
[0068] Es versteht sich, dass in den zuvor beschriebenen Ausführungsbeispielen genannte
Merkmale nicht auf diese Kombination beschränkt sind sondern auch einzelnen oder in
beliebigen anderen Kombinationen möglich sind.
1. Direktdruckmaschine (1) zur Bedruckung von Behältern (2) mit einem Direktdruck (2a,
2b), mit
- einem Transporteur (3) zum Transport der Behälter (2),
- mehreren daran angegliederten Direktdruckmodulen (50, 50', 50") zur Bedruckung der
Behälter (2) mit dem Direktdruck (2a, 2b), und
- mit Verstelleinheiten (6) zur Verstellung der Direktdruckmodule (50, 50', 50") gegenüber
den zu bedruckenden Behältern (2), wobei die Verstelleinheiten (6) mit Antrieben (64)
dazu ausgebildet sind, jeweils eines der Direktdruckmodule (50) zur Anpassung an eine
Behälterlängskontur (C) um eine Schwenkachse (S) zu schwenken,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Direktdruckmodule (50, 50', 50") jeweils als Einheit austauschbar sind, und
dass die Direktdruckmodule (50, 50', 50") jeweils zweiteilig mit einem dazwischenliegenden
Drehgelenk (53) ausgebildet sind, um einen Druckkopfteil (51) mit wenigstens einem
Direktdruckkopf (58) gegenüber einem Anschlussteil (52) zum Anschluss an ein Tintenversorgungssystem
um die Schwenkachse (S) zu schwenken.
2. Direktdruckmaschine (1) nach Anspruch 1, wobei die Verstelleinheiten (6) jeweils eine
Modulaufnahme (60) umfassen, um die Direktdruckkopfmodule (50, 50', 50") aufzunehmen
und sie mit einem Schnellverschluss (65) zu arretieren.
3. Direktdruckmaschine (1) nach Anspruch 2, wobei die Modulaufnahmen (60) jeweils zweiteilig
mit einem dazwischenliegenden Antriebsdrehgelenk (63) ausgebildet sind, um eine erste
Aufnahme (61) für den Druckkopfteil (51) gegenüber einer zweiten Aufnahme (62) für
den Anschlussteil (52) um das Antriebsdrehgelenk (63) zu schwenken, vorzugsweise wobei
das Antriebsdrehgelenk (63) der Modulaufnahme (60) und das Drehgelenk (53) des damit
aufgenommenen Direktdruckmoduls (50) koaxial zur Schwenkachse (S) sind.
4. Direktdruckmaschine (1) nach Anspruch 3, wobei die Antriebe (64) jeweils zum direkten
Schwenken der ersten Aufnahme (61) gegenüber der zweiten Aufnahme (62) um das Antriebsdrehgelenk
(63) ausgebildet sind, um damit indirekt den Druckkopfteil (51) des aufgenommen Direktdruckmoduls
(50) gegenüber dem Anschlussteil (52) um das Drehgelenk (53) zu schwenken.
5. Direktdruckmaschine (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die Direktdruckmodule
(50, 50', 50") jeweils einen Vorlauf- und/oder einen Rücklaufschlauch (57.1, 57.2)
für die Tintenversorgung umfassen, die vom Anschlussteil (52) zum Druckkopfteil (51)
im Bereich des Drehgelenks (53) in einem Abstand von 0 - 10 cm, insbesondere von 0
- 5 cm zur Schenkachse (S) geführt werden, so dass eine Längenänderung des Vorlauf-
und/oder Rücklaufschlauchs (57.1, 57.2) beim Schwenken minimiert wird.
6. Direktdruckmaschine (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die Direktdruckmodule
(50, 50', 50") jeweils einen Drucksensor zur Messung eines Tintendrucks umfassen,
der vorzugsweise im Druckkopfteil (51) angeordnet ist.
7. Direktdruckmaschine (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die Direktdruckmodule
(50, 50', 50") jeweils mehrere Anschlusselemente (59.1 - 59.7) zur Steuerung und zur
Tintenversorgung umfassen, die am Anschlussteil (52) angeordnet sind.
8. Direktdruckmaschine (1) nach Anspruch 7, wobei die Anschlusselemente (59.1 - 59.2)
wenigstens eine Schnellkupplung zum lösbaren Verbinden mit wenigstens einer Versorgungsleitung
(67.1, 67.2) des Tintenversorgungssystems umfassen.
9. Direktdruckmaschine (1) nach Anspruch 5 und 8, wobei die wenigstens eine Schnellkupplung
zur Verbindung des Vorlauf- und/oder Rücklaufschlauchs mit der wenigstens einen Versorgungsleitung
(67.1, 67.2) vorgesehen ist.
10. Direktdruckmaschine (1) nach einem der Ansprüche 7 - 9, wobei die Anschlusselemente
(59.1 - 59.7) in einen Anschlussklotz integriert sind.
11. Direktdruckmaschine (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die Direktdruckmodule
(50, 50', 50") jeweils ein Steuerungsmodul (70) umfassen, das vorzugsweise im Anschlussteil
(52) angeordnet ist.
12. Direktdruckmaschine (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die Direktdruckmodule
(50, 50', 50") jeweils eine Drucknebelabsaugung (71) umfassen, deren wenigstens eine
Einsaugöffnung (L) im Druckkopfteil (51) benachbart zu einer Düsenplatte (58.1) des
Direktdruckkopfs (58) angeordnet ist.
13. Direktdruckverfahren zur Bedruckung von Behältern (2) mit einem Direktdruck (2a, 2b),
wobei die Behälter (2) mit einem Transporteur (3) transportiert werden und mit mehreren
daran angegliederten Direktdruckmodulen (50, 50', 50") mit dem Direktdruck (2a, 2b)
bedruckt werden, wobei die Direktdruckmodule (50, 50', 50") gegenüber den zu bedruckenden
Behältern (2) mit Verstelleinheiten (6) verstellt werden, und wobei Antriebe (64)
der Verstelleinheiten (6) jeweils eines der Direktdruckmodule (50, 50', 50") zur Anpassung
an eine Behälterlängskontur (C) um eine Schwenkachse (S) schwenken,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Direktdruckmodule (50, 50', 50") zur Wartung jeweils als Einheit ausgetauscht
werden, und
dass zum Anpassen der Direktdruckmodule (50, 50', 50") an die Behälterlängskontur
(C) jeweils ein Druckkopfteil (51) mit wenigstens einem Direktdruckkopf (58) gegenüber
einem Anschlussteil (52) zum Anschluss an ein Tintenversorgungssystem mittels eines
dazwischenliegenden Drehgelenks (53) um die Schwenkachse (S) geschwenkt wird.
14. Direktdruckverfahren nach Anspruch 13, wobei die Direktdruckmodule (50, 50', 50")
jeweils in eine Modulaufnahme (60) der zugehörigen Verstelleinheit (6) aufgenommen
werden und mit einem Schnellverschluss (65) arretiert werden.
15. Direktdruckverfahren nach Anspruch 14, wobei bei den Modulaufnahmen (60) eine erste
Aufnahme (61) für den Druckkopfteil (51) gegenüber einer zweiten Aufnahme (62) für
den Anschlussteil (52) um ein Antriebsdrehgelenk (53) direkt geschwenkt wird, um damit
indirekt den Druckkopfteil (51) des aufgenommenen Direktdruckmoduls (50) gegenüber
dem Anschlussteil (52) um das Drehgelenk (53) zu schwenken.