[0001] Die Erfindung betrifft Verbesserungen und Weiterentwicklungen an Stanz- oder Prägemaschinen
und Bogenbearbeitungsverfahren, die mit solchen Stanz- oder Prägemaschinen ausführbar
sind.
[0002] Unter einer Stanz- oder Prägemaschine wird eine Vorrichtung zum Stanzen von bogenförmigem
Material, insbesondere aus Papier oder Karton, verstanden, mit wenigstens einer Anlagestation,
in der zu bearbeitende Bögen bereitgestellt werden, einem Bearbeitungsbereich, in
dem durch Zusammenwirken eines Stanz- oder Prägewerkzeugs und einer Gegenplatte die
zu bearbeitenden Bögen bearbeitet werden, und einer Auslagestation, in der bearbeitete
Bögen abgelegt werden, wobei die Bögen durch eine Bogentransporteinrichtung einzeln
und schrittweise nacheinander von der Anlagestation zur Bearbeitungsstation bewegt,
in der Bearbeitungsstation der Einwirkung des Stanz- oder Prägewerkzeugs ausgesetzt
und anschließend von der Bearbeitungsstation zur Auslagestation bewegt werden.
[0003] EP 1 466 851 A2 beschreibt in Absatz [0003] eine bekannte Stanzmaschine, bei der eine durchgehende,
wenigstens über zwei Arbeitspositionen, seitlich der Bewegungsbahn der Stanzbögen
verlaufende Greiferzange zwei Stanzbögen seitlich jeweils erfasst und gemeinsam zur
jeweils nächsten Arbeitsposition transportiert, wobei dann die Greiferzange nach Ablage
der Stanzbögen wieder in die Ausgangsposition zurückkehrt. Weil die Greiferzange beide
Bögen gleichzeitig ergreift und hält, können beide Bögen auch nur gleichzeitig abgelegt
werden. Mit einer derartigen Anordnung ist die ordnungsgemäße Ablage eines bereits
bearbeiteten Bogens in der Auslagestation nur dann möglich, wenn die Bögen dort auf
einem ruhenden Untergrund abgelegt, beispielsweise übereinander gestapelt werden.
Dies bedingt, dass die Bögen danach aus der Auslagestation auch wieder einzeln nacheinander
entnommen werden müssen, beispielsweise um durch das Stanzen aus dem Bogen geschnittenen
Nutzen auszubrechen und vom Abfall zu trennen. Hierdurch ergibt sich eine erhebliche
zeitliche Verzögerung.
[0004] Ausgehend von diesem Stand der Technik sollen ein verbessertes Bogenbearbeitungsverfahren
sowie eine verbesserte Stanz- oder Prägemaschine angegeben werden, mit denen eine
gleichmäßigere und schnellere Weiterverarbeitung der Bögen ermöglicht wird.
[0005] Diese Aufgabe wird verfahrensseitig durch ein Bogenbearbeitungsverfahren mit den
Merkmalen des Anspruchs 1 und vorrichtungsseitig durch eine Stanz- oder Prägemaschine
mit den Merkmalen des Anspruchs 6 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen
sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
[0006] Vorgeschlagen wird daher zunächst ein Bogenbearbeitungsverfahren für Bögen aus Papier,
Karton, Kunststoff oder dergleichen, bei dem eine Anlagestation zur Bereitstellung
zu bearbeitender Bögen, eine Bearbeitungsstation zur Bearbeitung eines darin angeordneten
Bogens und eine Auslagestation zur Ablage bearbeiteter Bögen in einem Bogentransportpfad
hintereinander bereitgestellt werden, und wiederholt nacheinander
- in der Anlagestation ein zu bearbeitender Bogen und in der Bearbeitungsstation ein
bereits bearbeiteter Bogen ergriffen wird,
- der zu bearbeitende Bogen aus der Anlagestation in die Bearbeitungsstation bewegt
und abgelegt wird und gleichzeitig der bearbeitete Bogen aus der Bearbeitungsstation
in die Auslagestation bewegt und abgelegt wird, und
- der in der Bearbeitungsstation befindliche zu bearbeitende Bogen bearbeitet wird,
wobei
- der zu bearbeitende Bogen in der Bearbeitungsstation erst zum Stillstand gebracht
und dann abgelegt wird, während
- der bearbeitete Bogen in der Auslagestation aus der Bewegung heraus abgelegt wird.
[0007] Im Gegensatz zu den bisher bekannten Lösungen ermöglicht es das vorgeschlagene Verfahren,
die beiden Bögen unabhängig voneinander abzulegen, wodurch eine Beschleunigung des
gesamten Verfahrensablaufs insbesondere dadurch ermöglicht, dass in der Auslagestation
ein mit einer Fördergeschwindigkeit kontinuierlich arbeitender Förderer zum Weitertransport
eines Bogens bereitgestellt wird, auf den der bearbeitete Bogen abgelegt wird. Die
bereits bearbeiteten, d.h. gestanzten oder/und geprägten Bögen müssen nun in der Auslagestation
nicht mehr aus dem Stillstand erneut beschleunigt werden bzw. separat von einem Stapel
abgezogen werden, um die Nutzen aus dem Abfall auszubrechen und von diesem zu trennen,
sondern die Bögen können ohne Unterbrechung direkt an eine im Bogentransportpfad an
die Auslagestation anschließend angeordnete Ausbrechstation weitergeleitet werden,
wobei ein Verrutschen des Bogens auf dem Förderer dadurch verhindert wird, dass die
Ablage des Bogens auf dem Förderer aus der Bewegung heraus erfolgt, wodurch eine wesentliche
Erhöhung der Produktivität erreicht werden kann.
[0008] Besonders vorteilhaft kann dabei vorgesehen sein, dass der zu bearbeitende Bogen
und der bearbeitete Bogen mit einer Transportgeschwindigkeit bewegt werden, die zumindest
beim Ablegen, d.h. in dem Moment des Ablegens des bearbeiteten Bogens in der Auslagestation
zumindest annähernd der Fördergeschwindigkeit des Förderers entspricht, denn je geringer
die Relativgeschwindigkeit zwischen dem Förderer und dem darauf abgelegten bearbeiteten
Bogen im Moment des Ablegens ist, desto geringer ist die Neigung des bearbeiteten
Bogens, auf dem Förderer zu verrutschen.
[0009] Die Gefahr eines ungewollten Verrutschens des auf dem Förderer abgelegten Bogens
kann weiter dadurch eingedämmt werden, dass der bearbeitete Bogen durch Erzeugung
einer Luftdruckdifferenz zwischen einer Oberseite und einer Unterseite des Bogens
auf dem Förderer gehalten wird, beispielsweise indem an der Unterseite des Bogens
ein Unterdruck erzeugt wird, so dass der Bogen durch den umgebenden Luftdruck auf
den Förderer gedrückt wird. Alternativ oder zusätzlich kann vorgesehen sein, dass
der bearbeitete Bogen durch die Erzeugung mindestens einer auf eine Oberseite des
Bogens einwirkenden Kraft auf dem Förderer gehalten wird, beispielsweise durch einen
Niederhalter, der mit einem Abstand über dem Förderer gehalten wird, welcher der Dicke
des transportierten Bogens entspricht.
[0010] Zur Durchführung des Verfahrens wird weiterhin eine Stanz- oder Prägemaschine vorgeschlagen,
die
- in einem Bogentransportpfad hintereinander angeordnet eine Anlagestation, eine Bearbeitungsstation
und eine Auslagestation, und
- eine zum Ergreifen, Bewegen und Ablegen zweier Bögen ausgebildete Bogentransporteinrichtung
umfasst, die mindestens eine parallel zu dem Bogentransportpfad angeordnete Linearführung
und eine entlang der Linearführung zwischen einer ersten Umkehrpositionen und einer
zweiten Umkehrpositionen hin und her bewegbare Bogengreifeinrichtung aufweist, wobei
- in der ersten Umkehrposition die Bogengreifeinrichtung in der Anlagestation und in
der Bearbeitungsstation positioniert ist, um je einen Bogen zu ergreifen, und
- in der zweiten Umkehrposition die Bogengreifeinrichtung in der Bearbeitungsstation
und in der Auslagestation positioniert ist, um je einen Bogen abzulegen, wobei
- die Bogengreifeinrichtung dazu ausgebildet ist, einen Bogen in der Bearbeitungsstation
abzulegen, wenn die Bogengreifeinrichtung in der zweiten Umkehrposition zum Stillstand
gekommen ist, und einen Bogen in der Auslagestation abzulegen, während sich die Bogengreifeinrichtung
der zweiten Umkehrposition nähert.
[0011] Die vorgeschlagene Stanz- oder Prägemaschine trägt weiterhin der Tatsache Rechnung,
dass der zu bearbeitende Bogen in der Bearbeitungsstation sehr passgenau abgelegt
werden muss, was dadurch realisiert wird, dass die Bogengreifeinrichtung den Bogen
erst freigibt, wenn sie im zweiten Umkehrpunkt zum Stillstand gekommen ist.
[0012] Demgegenüber wird der aus der Bearbeitungsstation entnommene, bereits bearbeitete
Bogen von der Bogengreifeinrichtung bereits während der Bewegung freigegeben, wodurch
ein nahtloser Weitertransport ermöglicht wird. Dieser Weitertransport kann beispielsweise
durch eine hinter der Bearbeitungsstation angeordnete zweite Bogengreifeinrichtung
realisiert sein, welche den Bogen noch während der Bewegung der ersten Bogengreifeinrichtung
von dieser übernimmt.
[0013] Die Bogengreifeinrichtung kann beispielsweise mindestens zwei getrennt voneinander
steuerbare Greifelemente aufweisen, so dass eines der Greifelemente den zu bearbeitenden
Bogen nach dem Stillstand der Bogengreifeinrichtung in der Bearbeitungsstation freigibt
und das andere Greifelement den bearbeiteten Bogen aus der Bewegung heraus noch vor
Erreichen der zweiten Umkehrposition freigibt. Greifelemente in diesem Sinne können
beispielsweise Greifzangen, Sauggreifer usw. sein.
[0014] Beispielsweise kann die Bogengreifeinrichtung eine gemeinsame Grundschiene aufweisen,
mit der die mindestens zwei Greifelemente zusammenwirken, um entweder gemeinsam oder
unabhängig voneinander je einen Bogen zu ergreifen und anschließend entweder gemeinsam
oder unabhängig voneinander je einen Bogen abzulegen. Am Beispiel des Standes der
Technik gemäß
EP 1 466 851 A2 erläutert könnte also die Oberschiene, die relativ zu der Unterschiene zwischen einer
Schließstellung, in der die beiden Bögen festgeklemmt sind, und einer Öffnungsstellung,
in der die beiden Bögen freigegeben werden, hin und her bewegbar ist, in zwei Teilschienen
unterteilt sein, die separat ansteuerbar sind, um den jeweiligen Bogen individuell
ergreifen oder/und loslassen zu können.
[0015] Wie oben bereits beschrieben kann der Weitertransport des bearbeiteten Bogens aus
der Auslagestation beispielsweise durch eine hinter der Bearbeitungsstation angeordnete
zweite Bogengreifeinrichtung realisiert sein. Alternativ und besonders vorteilhaft
kann jedoch auch vorgesehen sein, dass in der Auslagestation ein mit einer Fördergeschwindigkeit
kontinuierlich arbeitender Förderer zum Weitertransport eines Bogens angeordnet ist.
Ein solcher Förderer kann beispielsweise ein Walzenförderer sein, der eine Mehrzahl
von quer zur Transportrichtung angeordneten Transportwalzen umfasst, die in einer
horizontalen Ebene hintereinander angeordnet sind und deren oberste Mantellinien eine
Transportebene für die bearbeiteten Bögen definieren. Alternativ kann es sich um einen
Band- oder Riemenförderer handeln, der ein flächiges Transportband oder einen oder
mehrere relativ schmale Transportriemen aufweist, die um mindestens zwei Umlenkwalzen
oder Umlenkrollen geführt sind und deren Obertrums jeweils die Transportebene der
Bögen definieren.
[0016] Vorteilhaft ist vorgesehen, dass die Bogengreifeinrichtung sich zwischen der ersten
Umkehrposition und der zweiten Umkehrposition mit einer Transportgeschwindigkeit bewegt,
die zumindest beim Ablegen, d.h. in dem Moment des Ablegens des bearbeiteten Bogens
in der Auslagestation zumindest annähernd der Fördergeschwindigkeit des Förderers
entspricht, wie oben bereits mit Bezug zum vorgeschlagenen Verfahren näher erläutert
wurde.
[0017] Weiter vorteilhaft kann vorgesehen sein, dass der Förderer zur Erzeugung eines Unterdrucks
an der Unterseite des Bogens ausgebildet ist. Dies kann beispielsweise dadurch realisiert
sein, dass der Förderer ein Bandförderer mit einem perforierten Band und einem darunter
angeordneten Saugkasten ist. Alternativ oder zusätzlich kann oberhalb des Förderers
mindestens ein auf eine Oberseite des Bogens einwirkendes Andruckmittel, beispielsweise
eine oder mehrere Andruckrollen, angeordnet sein.
[0018] Schließlich kann bei der vorgeschlagenen Stanz- oder Prägemaschine vorgesehen sein,
dass die mindestens zwei Greifelemente mit einer gemeinsam wirkenden Betätigungseinrichtung
zum Ergreifen des jeweiligen Bogens sowie mit getrennt wirkenden Betätigungseinrichtungen
zum Ablegen des jeweiligen Bogens in Wirkverbindung stehen. Dadurch wird auf einfache
Weise sichergestellt, dass beide Greifelemente in der ersten Umkehrposition die beiden
Bögen gleichzeitig ergreifen, wodurch das Verharren der Bogengreifeinrichtung in dieser
Position auf die geringstmögliche Dauer begrenzt werden kann. Am Ende des Bewegungsvorgangs
von der ersten zur zweiten Umkehrposition hingegen können die beiden Bögen zu unterschiedlichen
Zeitpunkten freigegeben werden. So kann der bereits bearbeitete Bogen aus der Bewegung
heraus in die Auslagestation abgelegt werden, während der noch zu bearbeitende Bogen
erst nach dem Stillstand der Bogengreifeinrichtung in der Bearbeitungsstation abgelegt
wird.
[0019] Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels und zugehöriger
Zeichnungen näher erläutert. Darin zeigen die Fig. 1 bis 8 verschiedene Verfahrensschritte
an einer Stanz- oder Prägemaschine.
[0020] Die in den Fig. 1 bis 8 dargestellte Stanz- oder Prägemaschine 1 umfasst eine diskontinuierlich
arbeitende Anlagestation 11, eine diskontinuierlich arbeitende Bearbeitungsstation
12 und eine kontinuierlich arbeitende Auslagestation 13. Seitlich neben der Anlagestation
11, der Bearbeitungsstation 12 und der Auslagestation 13 und damit parallel zu einem
Bogentransportpfad, entlang dessen Bögen 31, 32 durch die Stanz- oder Prägemaschine
1 bewegt werden, erstreckt sich eine zum Greifen, Bewegen und Loslassen zweier Bögen
31, 32 ausgebildete Bogentransporteinrichtung, die eine parallel zu einem Bogentransportpfad
angeordnete Linearführung 24 und eine entlang der Linearführung 24 zwischen einer
ersten Umkehrpositionen und einer zweiten Umkehrpositionen hin und her bewegbare Bogengreifeinrichtung
mit einer gemeinsamen Grundschiene 23, die im Ausführungsbeispiel die Unterschiene
ist, und zwei separat ansteuerbaren Greifelementen 21, 22, die im Ausführungsbeispiel
Teilschienen der Oberschiene sind, die mit der gemeinsamen Grundschiene 23 zusammenwirken,
um je einen Bogen 31, 32 an einem seitlichen Rand zu ergreifen.
[0021] Seitlich neben der Stanz- oder Prägemaschine 1 ist im Bereich der Anlagestation 11
ein Bogenstapel 4 angeordnet, durch den die zu verarbeitenden Bögen 31 an der Maschine
bereitgestellt und der Anlagestation 11 einzeln zugeführt werden.
[0022] In Fig. 1 ist die Bogengreifeinrichtung in einer ersten Umkehrposition angeordnet,
in welcher ein erstes Greifelement 21 zum Ergreifen eines zu bearbeitenden Bogens
31 in der Anlagestation 11 und ein zweites Greifelement 22 zum Ergreifen eines bearbeiteten
Bogens 32 in der Bearbeitungsstation 12 positioniert ist. Beide Greifelemente 21,
22 sind geöffnet und somit zum Ergreifen je eines Bogens 31, 32 bereit.
[0023] Fig. 2 zeigt, wie ein zu bearbeitender Bogen 31 vom Bogenstapel 4 entnommen und quer
zum Bogentransportpfad in die Anlagestation 11 bewegt wird, während in der Bearbeitungsstation
12 ein bereits bearbeiteter, d.h. geprägter oder gestanzter Bogen 32 so liegt, dass
er von dem zweiten Greifelement 22 ergriffen werden kann. In Fig. 3 ist auch der zu
bearbeitende Bogen 31 in der Anlagestation 11 so zum Liegen gekommen, dass er von
dem ersten Greifelement 21 ergriffen werden kann.
[0024] Fig. 4 zeigt, wie das erste Greifelement 21 den in der Anlagestation 11 liegenden
zu bearbeitenden Bogen 31 ergreift und das zweite Greifelement 22 den in der Bearbeitungsstation
12 liegenden bearbeiteten Bogen 32 ergreift. Das Ergreifen erfolgt gleichzeitig, indem
beide Greifelemente 21, 22 durch eine gemeinsame Betätigungseinrichtung gleichzeitig
geschlossen werden, so dass beide Bögen 31, 32 an einem seitlichen, d.h. parallel
zum Bogentransportpfad verlaufenden Rand ergriffen werden.
[0025] Fig. 5 zeigt, wie die Bogengreifeinrichtung mit den geschlossenen Greifelementen
21, 22 und beiden Bögen 31, 32 aus der ersten Umkehrposition in Richtung auf die zweite
Umkehrposition zu bewegt wird. In Fig. 6 ist dargestellt, wie das zweite Greifelement
22 durch eine separate Betätigungseinrichtung geöffnet wird und den bearbeiteten Bogen
32 auf einem in der Auslagestation 13 angeordneten kontinuierlichen Förderer ablegt,
der sich mit der gleichen Geschwindigkeit bewegt wie die Bogengreifeinrichtung, während
sich die Bogengreifeinrichtung der zweiten Umkehrposition nähert, d.h. noch bevor
die zweite Umkehrposition erreicht ist. Von diesem Zeitpunkt an wird nur noch der
zu bearbeitende Bogen 31 durch das erste Greifelement 21 der Bogengreifeinrichtung
bewegt, während der bearbeitete Bogen 32 durch den kontinuierlichen Förderer weiterbewegt
wird.
[0026] Fig. 7 zeigt den Moment, in dem die Bogengreifeinrichtung die zweite Umkehrposition
erreicht und dort zum Stillstand kommt. Das erste Greifelement 21 legt den zu bearbeitenden
Bogen 31 in der Bearbeitungsstation 12 ab, indem das erste Greifelement 21 durch eine
separate Betätigungseinrichtung geöffnet wird. Beide Greifelemente 21, 22 sind jetzt
geöffnet, und der bearbeitete Bogen 32 wird durch den in der Auslagestation 13 angeordneten
kontinuierlichen Förderer weiterbewegt.
[0027] Wie Fig. 8 zeigt, verlässt der bearbeitete Bogen 32 auf dem Förderer die Stanz- oder
Prägemaschine 1, beispielsweise um einer Ausbrechstation zugeführt zu werden, während
die Bogengreifeinrichtung mit den beiden Greifelementen 21, 22 in die erste Umkehrposition
zurückbewegt wird und der zu bearbeitende Bogen 31 in der Bearbeitungsstation 12 bearbeitet,
d.h. geprägt oder gestanzt wird. Anschließend wiederholen sich die beschriebenen Schritte
erneut.
Bezugszeichenliste
[0028]
- 1
- Stanz- oder Prägemaschine
- 11
- Anlagestation
- 12
- Bearbeitungsstation
- 13
- Auslagestation
- 21
- erstes Greifelement
- 22
- zweites Greifelement
- 23
- gemeinsame Grundschiene
- 24
- Linearführung
- 31
- zu bearbeitender Bogen
- 32
- bearbeiteter Bogen
- 4
- Bogenstapel
1. Bogenbearbeitungsverfahren für Bögen aus Papier, Karton, Kunststoff oder dergleichen,
bei dem eine Anlagestation (11) zur Bereitstellung zu bearbeitender Bögen (31), eine
Bearbeitungsstation (12) zur Bearbeitung eines darin angeordneten Bogens (31, 32)
und eine Auslagestation (13) zur Ablage bearbeiteter Bögen (32) in einem Bogentransportpfad
hintereinander bereitgestellt werden, und wiederholt nacheinander
• in der Anlagestation (11) ein zu bearbeitender Bogen (31) und in der Bearbeitungsstation
(12) ein bereits bearbeiteter Bogen (32) ergriffen wird,
• der zu bearbeitende Bogen (31) aus der Anlagestation (11) in die Bearbeitungsstation
(12) bewegt und abgelegt wird und der bearbeitete Bogen (32) aus der Bearbeitungsstation
(12) in die Auslagestation (13) bewegt und abgelegt wird, und
• der zu bearbeitende Bogen (31) in der Bearbeitungsstation (12) bearbeitet wird,
wobei
• der zu bearbeitende Bogen (31) in der Bearbeitungsstation (12) erst zum Stillstand
gebracht und dann abgelegt wird, während
• der bearbeitete Bogen (32) in der Auslagestation (13) aus der Bewegung heraus abgelegt
wird.
2. Bogenbearbeitungsverfahren nach Anspruch 1, bei dem in der Auslagestation (13) ein
mit einer Fördergeschwindigkeit kontinuierlich arbeitender Förderer zum Weitertransport
eines Bogens bereitgestellt wird, auf den der bearbeitete Bogen (32) abgelegt wird.
3. Bogenbearbeitungsverfahren nach Anspruch 2, bei dem der zu bearbeitende Bogen (31)
und der bearbeitete Bogen (32) mit einer Transportgeschwindigkeit bewegt werden, die
zumindest beim Ablegen des bearbeiteten Bogens (32) in der Auslagestation (13) zumindest
annähernd der Fördergeschwindigkeit des Förderers entspricht.
4. Bogenbearbeitungsverfahren nach Anspruch 2 oder 3, bei dem der bearbeitete Bogen (32)
durch Erzeugung einer Luftdruckdifferenz zwischen einer Oberseite und einer Unterseite
des bearbeiteten Bogens (32) auf dem Förderer gehalten wird.
5. Bogenbearbeitungsverfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4, bei dem der bearbeitete
Bogen (32) durch die Erzeugung mindestens einer auf eine Oberseite des bearbeiteten
Bogens (32) einwirkenden Kraft auf dem Förderer gehalten wird.
6. Stanz- oder Prägemaschine (1), umfassend
• in einem Bogentransportpfad hintereinander angeordnet eine Anlagestation (11), eine
Bearbeitungsstation (12) und eine Auslagestation (13), und
• eine zum Ergreifen, Bewegen und Ablegen zweier Bögen (31, 32) ausgebildete Bogentransporteinrichtung,
die mindestens eine parallel zu dem Bogentransportpfad angeordnete Linearführung (24)
und eine entlang der Linearführung (24) zwischen einer ersten Umkehrpositionen und
einer zweiten Umkehrpositionen hin und her bewegbare Bogengreifeinrichtung (21, 22,
23) aufweist, wobei
• in der ersten Umkehrposition die Bogengreifeinrichtung (21, 22, 23) in der Anlagestation
(11) und in der Bearbeitungsstation (12) positioniert ist, um je einen Bogen (31,
32) zu ergreifen, und
• in der zweiten Umkehrposition die Bogengreifeinrichtung (21, 22, 23) in der Bearbeitungsstation
(12) und in der Auslagestation (13) positioniert ist, um je einen Bogen (31, 32) abzulegen,
wobei
• die Bogengreifeinrichtung (21, 22, 23) dazu ausgebildet ist, einen zu bearbeitenden
Bogen (31) in der Bearbeitungsstation (12) abzulegen, wenn die Bogengreifeinrichtung
(21, 22, 23) in der zweiten Umkehrposition zum Stillstand gekommen ist, und einen
bearbeiteten Bogen (32) in der Auslagestation (13) abzulegen, während sich die Bogengreifeinrichtung
(21, 22, 23) der zweiten Umkehrposition nähert.
7. Stanz- oder Prägemaschine nach Anspruch 6, bei der die Bogengreifeinrichtung (21,
22, 23) mindestens zwei getrennt voneinander steuerbare Greifelemente (21, 22) aufweist.
8. Stanz- oder Prägemaschine nach Anspruch 7, bei der die Bogengreifeinrichtung (21,
22, 23) eine gemeinsame Grundschiene (23) aufweist, mit der die mindestens zwei Greifelemente
(21, 22) zusammenwirken, um unabhängig voneinander je einen Bogen (31, 32) zu ergreifen
oder/und unabhängig voneinander je einen Bogen (31, 32) abzulegen.
9. Stanz- oder Prägemaschine nach einem der Ansprüche 6 bis 8, bei der in der Auslagestation
(13) ein mit einer Fördergeschwindigkeit kontinuierlich arbeitender Förderer zum Weitertransport
eines Bogens (32) angeordnet ist.
10. Stanz- oder Prägemaschine nach einem der Ansprüche 6 bis 9, bei der die Bogengreifeinrichtung
(21, 22, 23) sich zwischen der ersten Umkehrposition und der zweiten Umkehrposition
mit einer Transportgeschwindigkeit bewegt, die zumindest beim Ablegen des bearbeiteten
Bogens (32) in der Auslagestation (13) zumindest annähernd der Fördergeschwindigkeit
des Förderers entspricht.
11. Stanz- oder Prägemaschine nach Anspruch 9 oder 10, bei der der Förderer zur Erzeugung
eines Unterdrucks an der Unterseite des bearbeiteten Bogens (32) ausgebildet ist.
12. Stanz- oder Prägemaschine nach Anspruch 11, bei der der Förderer ein Bandförderer
mit einem perforierten Band und einem darunter angeordneten Saugkasten ist.
13. Stanz- oder Prägemaschine nach einem der Ansprüche 9 bis 12, bei dem oberhalb des
Förderers mindestens ein auf eine Oberseite des bearbeiteten Bogens (32) einwirkendes
Andruckmittel angeordnet ist.
14. Stanz- oder Prägemaschine nach einem der Ansprüche 6 bis 13, bei dem die mindestens
zwei Greifelemente (21, 22) mit einer gemeinsam wirkenden Betätigungseinrichtung zum
Ergreifen des jeweiligen Bogens (31, 32) sowie mit getrennt wirkenden Betätigungseinrichtungen
zum Ablegen des jeweiligen Bogens (31, 32) in Wirkverbindung stehen.