[0001] Die Erfindung betrifft ein Fahrwerk für ein Schienenfahrzeug, mit zumindest einem
innengelagerten ersten Radsatz mit einer ersten Radsatzwelle, einem ersten Rad und
einem zweiten Rad.
[0002] Sensoren von Zugsicherungssystemen wie Antennen oder Auslösehebel für Fahrsperren
müssen gemäß ihrer Spezifikation in Fahrtrichtung eines Schienenfahrzeuges möglichst
weit vorne und in vertikaler Richtung nahe über einer Schienenoberkante angebracht
werden. Bei Schienenfahrzeugen mit außengelagerten Fahrwerken können Zugsicherungssensoren
auf einem Langträger eines Fahrwerksrahmens angeordnet werden. Bei innengelagerten
Fahrwerken ist das häufig nur schwer möglich, da nach dem Prinzip der Innenlagerung
der Langträger des Fahrwerksrahmens innerhalb von Räderpaaren verläuft und außenliegende
Räder eine unmittelbare Anbindung von Zugsicherungssensoren an einer Vorderseite des
Fahrwerks verhindern.
Ferner ist aus denselben Gründen eine Anbindung von Stromabnehmern sowie weiterer
Komponenten, in deren Auslegung vertikale Bewegungen gegenüber einer Schienenoberkante
berücksichtigt werden müssen, nur schwer möglich.
Zudem ist auch eine Anordnung von Trittleitern, Bremszangen, Sensoren und Erdungskontakten
an Fahrwerksaußenseiten bei innengelagerten Fahrwerken schwierig.
[0003] Aus dem Stand der Technik ist z.B. das innengelagerte Siemens-Fahrwerk SF7000 bekannt.
Der genannte Ansatz weist in seiner bekannten Form den Nachteil auf, dass Zugsicherungssensoren,
Stromabnehmer etc. aufgrund der Innenlagerung und aufgrund des Fehlens von entsprechenden
Vorrichtungen im Bereich der Räder nicht in der Nähe einer Schienenoberkante angeordnet
werden können.
[0004] Weiterhin ist die
DE 33 09 969 A1 bekannt, welche ein Spannelement für eine Welle-Nabe-Verbindung zeigt. Das
[0005] Spannelement ist als kegelförmiger Zylinderspannring in einem federelastischen Material
ausgeführt. Der Zylinderspannring weist Ausnehmungen auf, welche eine Formänderung
des Spannelements unter Belastung erleichtern. Weiterhin sind konische Ringelemente
vorgesehen, welche unter Belastung gegeneinander schwenkbar sind.
[0006] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein gegenüber dem Stand der Technik
weiterentwickeltes Fahrwerk anzugeben.
[0007] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst mit einem Fahrwerk der eingangs genannten
Art, bei dem mit dem zumindest ersten Radsatz zumindest eine erste Spannanordnung
verspannt ist, und
bei dem auf der zumindest ersten Spannanordnung und einer weiteren Fahrwerkskomponente
eine Tragevorrichtung gelagert ist.
Dadurch können Komponenten wie Stromabnehmer oder Zugsicherungssensoren etc. in der
Nähe einer Bahninfrastruktur angeordnet werden es wird somit eine Interaktion dieser
Schnittstellenkomponenten mit in Außenbereichen von Gleisen, beispielsweise in einem
Gleiskörper vorgesehenen Zugsicherungseinrichtungen erleichtert.
Weiterhin können auf der Tragevorrichtung auch Trittleitern bzw. Trittstufen, Bremszangen,
Sensoren und Erdungskontakte etc. angeordnet werden, wodurch bei dem Fahrwerk mit
innengelagertem ersten Radsatz eine von außengelagerten Fahrwerken bekannte Flexibilität
im Hinblick auf eine Anordnung von Komponenten auf Fahrwerksaußenseiten bewirkt wird.
Ferner wird aufgrund der ersten Spannanordnung eine günstige Kraftübertragung von
der Tragevorrichtung über die erste Spannanordnung auf den ersten Radsatz erzielt.
Von einem Gleis beispielsweise aufgrund von Gleislagefehlern ungefedert auf das erste
Rad und das zweite Rad übertragene Stöße bzw. Kräfte und Momente können zu einem großen
Teil bzw. vollständig mittels der ersten Spannanordnung übertragen werden. Ein Einsatz
von Schraubenverbindungen zwischen der ersten Spannanordnung und dem Radsatz kann
reduziert werden bzw. es kann völlig darauf verzichtet werden.
Schrauben sind lediglich als Redundanz erforderlich.
Darüber hinaus wird eine vorteilhafte Flexibilität in Bezug auf Wartung, Instandhaltung
und Nachrüstung der ersten Spannanordnung erzielt, da diese einfach zu montieren und
zu demontieren ist.
[0008] Es ist günstig, wenn die zumindest erste Spannanordnung zumindest teilweise von einem
ersten Hohlwellensegment der ersten Radsatzwelle ummantelt ist.
Durch diese Maßnahme ergibt sich eine kompakte, platzsparende Ausführung der ersten
Spannanordnung. Weiterhin ist die erste Spannanordnung dadurch zumindest teilweise
vor Umgebungseinflüssen geschützt.
[0009] Eine vorteilhafte Ausgestaltung erhält man, wenn die zumindest erste Spannanordnung
ein Spannstück, eine Zentralschraube und ein Gegenstück aufweist, wobei das Spannstück
mittels der Zentralschraube und des Gegenstücks vorgespannt ist.
Durch diese Maßnahme wird eine einfache und rasche Montierbarkeit und Demontierbarkeit
der ersten Spannanordnung bewirkt. Beispielsweise ist es für einen Spannvorgang der
ersten Spannanordnung lediglich erforderlich, die Zentralschraube anzuziehen bzw.
zu lösen.
[0010] Im Zusammenhang mit dem Spannvorgang der ersten Spannanordnung ist es weiterhin günstig,
wenn das Gegenstück mittels zumindest eines ersten Führungszapfens in dem Spannstück
positioniert ist.
Durch diese Maßnahme werden unbeabsichtigte Bewegungen des Gegenstücks relativ zu
dem Spannstück vermieden.
[0011] Eine günstige Lösung wird erzielt, wenn das Spannstück einen konischen Innenraum
aufweist.
In diesem Zusammenhang ist es weiterhin günstig, wenn das Gegenstück eine konische
Mantelfläche aufweist.
Durch diese Maßnahme wird über eine Keilwirkung eine günstige Übertragung von Kräften
von der Zentralschraube auf das Spannstück und somit eine Vorspannung des Spannstücks
bzw. eine Radialkraft zwischen der ersten Spannanordnung und dem ersten Radsatz bewirkt.
[0012] Es ist günstig, wenn das Spannstück zumindest teilweise, insbesondere an seinem Auslauf,
ballig ausgebildet ist. Durch diese Maßnahme wird einerseits der Vorteil eines Toleranzausgleichs
bei einem Einführen des Spannstücks in das erste Hohlwellensegment bzw. bei einem
Verspannen des Spannstücks mit der ersten Radsatzwelle erzielt und andererseits eine
kantige Auflage des Spannstücks an einer Oberfläche der ersten Radsatzwelle vermieden.
[0013] Eine vorteilhafte Ausgestaltung erhält man, wenn das Spannstück zumindest einen ersten
Längsschlitz aufweist. Durch diese Maßnahme wird unter Belastung der ersten Spannanordnung
eine Formänderung des Spannstücks erleichtert. Es wird eine genaue Passung zwischen
dem Spannstück und dem ersten Radsatz bewirkt.
Weiterhin ist es günstig, wenn der zumindest erste Führungszapfen in dem zumindest
ersten Längsschlitz geführt ist.
Durch diese Maßnahme kann auf eigene Ausnehmungen, Nuten etc. für den Führungszapfen
verzichtet und das Spannstück konstruktiv und fertigungstechnisch einfach ausgeführt
werden.
[0014] Es ist günstig, wenn dass die Tragevorrichtung ein Schauloch aufweist.
Durch diese Maßnahme kann die erste Spannanordnung von außen mittels Sichtkontrolle
einfach überprüft werden. Beispielsweise können dadurch Kennzeichnungen auf der Zentralschraube
bezüglich deren Montagezustands kontrolliert werden. Es ist für die Sichtkontrolle
aufgrund des Schaulochs keine Demontage der Tragevorrichtung erforderlich.
[0015] Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
[0016] Es zeigen beispielhaft:
- Fig. 1:
- Einen Schrägriss einer beispielhaften Ausführung einer erfindungsgemäßen ersten Spannanordnung
in geschnittener Darstellung, wobei die erste Spannanordnung mit einem ersten Radsatz
und einer Tragevorrichtung verbunden ist,
- Fig. 2:
- Einen Seitenriss einer ersten beispielhaften Ausführung eines erfindungsgemäßen Fahrwerks
mit einem Fahrwerksrahmen und einem ersten Radsatz sowie einem zweiten Radsatz, wobei
eine Tragevorrichtung mit dem Fahrwerksrahmen sowie über eine erste Spannanordnung
mit dem ersten Radsatz verbunden ist, und
- Fig. 3:
- Einen Seitenriss einer zweiten beispielhaften Ausführung eines erfindungsgemäßen Fahrwerks
mit einem Fahrwerksrahmen und einem ersten Radsatz sowie einem zweiten Radsatz, wobei
eine Tragevorrichtung über eine erste Spannanordnung mit dem ersten Radsatz sowie
über eine zweite Spannanordnung mit dem zweiten Radsatz verbunden ist.
[0017] Fig. 1 zeigt einen Schrägriss einer beispielhaften Ausführung einer erfindungsgemäßen
ersten Spannanordnung 7 in geschnittener Darstellung. Die erste Spannanordnung 7 weist
ein Spannstück 11, ein Gegenstück 13 und eine Zentralschraube 12 auf und ist teilweise
in einem ersten Hohlwellensegment 10 einer ersten Radsatzwelle 3 angeordnet, d.h.
ist teilweise von dem ersten Hohlwellensegment 10 ummantelt.
Dabei handelt es sich um eine günstige Lösung.
Erfindungsgemäß wäre es auch denkbar, die erste Spannanordnung 7 beispielsweise mit
einem Wellenstummel eines ersten Rads 5 zu verbinden.
[0018] Die erste Radsatzwelle 3 sowie das erste Rad 5 und ein nicht gezeigtes zweites Rad
bilden einen innengelagerten ersten Radsatz 1 eines Fahrwerks eines Schienenfahrzeugs.
Das Spannstück 11 weist einen flanschartigen Bereich auf, in dem es mittels einer
ersten Sechskantschraube 25 und einer zweiten Sechskantschraube 26 stirnseitig mit
der ersten Radsatzwelle 3 kraftschlüssig verbunden ist. Die erste Sechskantschraube
25 und die zweite Sechskantschraube 26 sind als Redundanz angeordnet. Ein überwiegender
Teil von in das Spannstück 11 eingeleiteten Kräften und Momenten (z.B. Torsionsmomente
und Biegemomente) wird über einen Presssitz zwischen dem Spannstück 11 und dem ersten
Hohlwellensegment 10 übertragen.
[0019] Im Bereich eines konischen Innenraums 16 des Spannstücks 11 ist das Gegenstück 13,
das eine konische Mantelfläche 18 aufweist, über einen ersten Führungszapfen 14, der
in einem ersten Längsschlitz 19 des Spannstücks 11 geführt ist und einen zweiten Führungszapfen
15, der in einem zweiten Längsschlitz 20 des Spannstücks 11 angeordnet ist, in dem
Spannstück 11 positioniert. Weiterhin sind auf dem Spannstück 11 ein dritter Längsschlitz
21, ein vierter Längsschlitz 22 sowie, nicht dargestellt, weitere Längsschlitze vorgesehen,
in denen ein dritter Führungszapfen, ein vierter Führungszapfen sowie, ebenfalls nicht
gezeigt, weitere Führungszapfen geführt sind.
Der erste Längsschlitz 19, der zweite Längsschlitz 20, der dritte Längsschlitz 21,
der vierte Längsschlitz 22 sowie die weiteren Längsschlitze sind jeweils an einem
Ende halbzylindrisch abgesetzt, d.h. nicht durchgängig ausgeführt. Das Gegenstück
13 wird mittels des ersten Führungszapfens 14, des zweiten Führungszapfens 15 und
der weiteren Führungszapfen sowie des ersten Längsschlitzes 19, des zweiten Längsschlitzes
20, des dritten Längsschlitzes 21, des vierten Längsschlitzes 22 sowie der weiteren
Längsschlitze in das Spannstück 11 eingefädelt.
Aufgrund des ersten Führungszapfens 14, des zweiten Führungszapfens 15 und der weiteren
Führungszapfen sowie des ersten Längsschlitzes 19, des zweiten Längsschlitzes 20,
des dritten Längsschlitzes 21, des vierten Längsschlitzes 22 sowie der weiteren Längsschlitze
ist das Gegenstück 13 in dem Spannstück 11 gegen unbeabsichtigte Bewegungen relativ
zu dem Spannstück 11 gesichert.
Das Spannstück 11 weist eine erste Bohrung 27 auf, das Gegenstück 13 eine zweite Bohrung
28. In der ersten Bohrung 27 und der zweiten Bohrung 28 ist die Zentralschraube 12
geführt. Die zweite Bohrung 28 weist ein Innengewinde und die Zentralschraube 12 ein
Außengewinde auf. Über das Außengewinde und das Innengewinde ist die Zentralschraube
12 mit dem Gegenstück 13 verschraubt.
[0020] Wird die Zentralschraube 12 angezogen, so bewegt sich das Gegenstück 13 in Richtung
einer Längsachse 29 des Spannstücks 11 in Richtung eines Schraubenkopfs 30 der Zentralschraube
12. Aufgrund einer Keilwirkung, welche zwischen dem konischen Innenraum 16 des Spannstücks
11 und dem konischen Gegenstück 13 ausgebildet wird, wird eine radiale Vorspannkraft,
welche das Spannstück 11 im Bereich des konischen Innenraums 16 gegen das erste Hohlwellensegment
10 drückt, erzeugt. Aufgrund der Vorspannkraft wird der Presssitz zwischen dem Spannstück
11 und der ersten Radsatzwelle 3 erzeugt und es werden Kräfte und Momente (insbesondere
Torsionsmomente und Biegemomente) zwischen der ersten Spannanordnung 7 und dem ersten
Radsatz 1 übertragen.
Das Spannstück 11 ist an seinem in Fig. 1 rechts dargestellten Ende, d.h. im Bereich
seines Auslaufs 17 ballig ausgeführt. Dadurch wird einerseits der Vorteil eines Toleranzausgleichs
bei einem Einführen des Spannstücks 11 in das erste Hohlwellensegment 10 bzw. bei
einem Vorspannen des Spannstücks 11 in dem ersten Hohlwellensegment 10 erzielt sowie
andererseits eine kantige Auflage des Spannstücks 11 an einer Oberfläche des ersten
Hohlwellensegments 10 und somit Beschädigungen vermieden.
[0021] Auf dem Spannstück 11 ist mittels eines ersten Wälzlagerpaars 31 eine Tragevorrichtung
9 gelagert. Mittels einer Presspassung, eines auf dem Spannstück 11 vorgesehenen und
mit dem Spannstück verschraubten Gewinderings 33 und einer Schulter 34 des Spannstücks
11 bzw. einer zwischen der Schulter 34 und dem ersten Wälzlagerpaar 31 auf dem Spannstück
11 angeordneten Dichtung 35 sowie einer entsprechend geformten Innenseite der Tragevorrichtung
9 ist das erste Wälzlagerpaar 31 auf dem Spannstück 11 fixiert. Mittels der Dichtung
35 und eines Deckels 36 ist das erste Wälzlagerpaar 31 gegen Umgebungseinflüsse wie
Feuchtigkeit, Partikel etc. geschützt bzw. abgedichtet.
Die Dichtung 35 ist mittels einer ersten Innensechskantschraube 37, einer zweiten
Innensechskantschraube 38 sowie weiteren, nicht dargestellten Innensechskantschrauben
mit der Tragevorrichtung 9 verschraubt. Der Deckel 36 ist mittels einer ersten Befestigungsschraube
39, einer zweiten Befestigungsschraube 40, einer dritten Befestigungsschraube 41,
einer vierten Befestigungsschraube 42 sowie weiteren, nicht gezeigten Befestigungsschraube
mit der Tragevorrichtung 9 verbunden. Der Deckel 36 weist ein Schauloch 23 auf, über
das eine in Fig. 1 nicht gezeigte Verdrehmarkierung der Zentralschraube 12 inspiziert
werden kann. Dadurch kann rasch überprüft werden, ob sich die Zentralschraube 12 unbeabsichtigt
gelöst hat.
[0022] Auf der Tragevorrichtung 9 ist ein in Fig. 2 gezeigter Auslösehebel 43 einer Fahrsperre
für ein Zugsicherungssystem angeordnet. Die Tragevorrichtung 9 ist, wie in Fig. 2
dargestellt, mit einem Fahrwerksrahmen 24 des Fahrwerks, d.h. mit einer weiteren Fahrwerkskomponente
verbunden.
[0023] Erfindungsgemäß ist es auch denkbar, das Spannstück 11 mit seinem konischen Innenraum
16 auf eine Außenmantelfläche der ersten Radsatzwelle 3 aufzuspannen und mit dem Gegenstück
13, das hierfür als ein aus dem Stand der Technik bekannter Spannring ausgeführt ist
und welches das Spannstück 11 ummantelt, zu sichern.
[0024] Ein in Fig. 2 dargestellter Seitenriss zeigt eine erste, beispielhafte Variante eines
erfindungsgemäßen Fahrwerks für ein Schienenfahrzeug.
Das Fahrwerk umfasst einen Fahrwerksrahmen 24, einen innengelagerten ersten Radsatz
1 mit einer ersten Radsatzwelle 3, einem ersten Rad 5 und einem nicht sichtbaren zweiten
Rad und einen innengelagerten zweiten Radsatz 2 mit einer zweiten Radsatzwelle 4,
einem dritten Rad 6 und einem ebenfalls nicht sichtbaren vierten Rad, d.h. der erste
Radsatz 1 ist in einem Bereich zwischen dem ersten Rad 5 und dem zweiten Rad mit dem
Fahrwerksrahmen 24 verbunden und der zweite Radsatz 2 in einem Bereich zwischen dem
dritten Rad 6 und dem vierten Rad.
Mit der ersten Radsatzwelle 3 ist eine in Zusammenhang mit
Fig. 1 beschriebene erste Spannanordnung 7 verspannt. Auf der ersten Spannanordnung
7 ist mittels eines ersten Wälzlagerpaars 31 eine Tragevorrichtung 9 gelagert. Die
Tragevorrichtung 9 ist über ein Drehgelenk 44 weiterhin mit dem Fahrwerksrahmen 24,
d.h. mit einer weiteren Fahrwerkskomponente verbunden.
[0025] Auf der Tragevorrichtung 9 ist ein aus dem Stand der Technik bekannter Auslösehebel
43 einer Fahrsperre für ein Zugsicherungssystem angeordnet. Erfindungsgemäß ist es
auch vorstellbar, dass auf der Tragevorrichtung 9 eine Bremszange, ein Sensor, ein
Erdungskontakt oder, wie in Fig. 3 gezeigt, eine Trittstufe 45 bzw. eine Trittleiter
etc. vorgesehen ist.
[0026] Fig. 3 zeigt einen Seitenriss einer zweiten beispielhaften Ausführung eines erfindungsgemäßen
Fahrwerks eines Schienenfahrzeugs mit einem Fahrwerksrahmen 24, einem innengelagerten
ersten Radsatz 1 sowie einem innengelagerten zweiten Radsatz 2. Der erste Radsatz
1 weist eine erste Radsatzwelle 3, ein erstes Rad 5 und ein nicht sichtbares zweites
Rad auf, der zweite Radsatz 2 eine zweite Radsatzwelle 4, ein drittes Rad 6 sowie
ein nicht sichtbares viertes Rad.
Mit der ersten Radsatzwelle 3 ist, wie in Zusammenhang mit Fig. 1 und Fig. 2 beschrieben,
eine erste Spannanordnung 7 verspannt, mit der zweiten Radsatzwelle 4 eine konstruktiv
gleich wie die erste Spannanordnung 7 ausgebildete zweite Spannanordnung 8. Die zweite
Spannanordnung 8 ist mit einem in Fig. 3 nicht gezeigten zweiten Hohlwellensegment
der zweiten Radsatzwelle 4 verspannt.
[0027] Die Tragevorrichtung 9 ist mittels eines ersten Wälzlagerpaars 31 auf der ersten
Spannanordnung 7 gelagert, mittels eines zweiten Wälzlagerpaars 32 auf der zweiten
Spannanordnung 8, d.h. auf einer weiteren Fahrwerkskomponente.
[0028] Auf der Tragevorrichtung 9 sind ein aus dem Stand der Technik bekannter Auslösehebel
43 einer Fahrsperre für ein Zugsicherungssystem sowie eine Trittstufe 45 zum Einstieg
in einen nicht dargestellten Führerstand des Schienenfahrzeugs angeordnet.
Liste der Bezeichnungen
[0029]
- 1
- Erster Radsatz
- 2
- Zweiter Radsatz
- 3
- Erste Radsatzwelle
- 4
- Zweite Radsatzwelle
- 5
- Erstes Rad
- 6
- Drittes Rad
- 7
- Erste Spannanordnung
- 8
- Zweite Spannanordnung
- 9
- Tragevorrichtung
- 10
- Erstes Hohlwellensegment
- 11
- Spannstück
- 12
- Zentralschraube
- 13
- Gegenstück
- 14
- Erster Führungszapfen
- 15
- Zweiter Führungszapfen
- 16
- Innenraum
- 17
- Auslauf
- 18
- Mantelfläche
- 19
- Erster Längsschlitz
- 20
- Zweiter Längsschlitz
- 21
- Dritter Längsschlitz
- 22
- Vierter Längsschlitz
- 23
- Schauloch
- 24
- Fahrwerksrahmen
- 25
- Erste Sechskantschraube
- 26
- Zweite Sechskantschraube
- 27
- Erste Bohrung
- 28
- Zweite Bohrung
- 29
- Längsachse
- 30
- Schraubenkopf
- 31
- Erstes Wälzlagerpaar
- 32
- Zweites Wälzlagerpaar
- 33
- Gewindering
- 34
- Schulter
- 35
- Dichtung
- 36
- Deckel
- 37
- Erste Innensechskantschraube
- 38
- Zweite Innensechskantschraube
- 39
- Erste Befestigungsschraube
- 40
- Zweite Befestigungsschraube
- 41
- Dritte Befestigungsschraube
- 42
- Vierte Befestigungsschraube
- 43
- Auslösehebel
- 44
- Drehgelenk
- 45
- Trittstufe
1. Fahrwerk für ein Schienenfahrzeug, mit zumindest einem innengelagerten ersten Radsatz
mit einer ersten Radsatzwelle, einem ersten Rad und einem zweiten Rad, dadurch gekennzeichnet,
dass mit dem zumindest ersten Radsatz (1) zumindest eine erste Spannanordnung (7) verspannt
ist, und
dass auf der zumindest ersten Spannanordnung (7) und einer weiteren Fahrwerkskomponente
eine Tragevorrichtung (9) gelagert ist.
2. Fahrwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest erste Spannanordnung (7) mit der ersten Radsatzwelle (3) verbunden
ist.
3. Fahrwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest erste Spannanordnung (7) mit dem ersten Rad (5) verbunden ist.
4. Fahrwerk nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest erste Spannanordnung (7) zumindest teilweise von einem ersten Hohlwellensegment
(10) der ersten Radsatzwelle (3) ummantelt ist.
5. Fahrwerk nach einem der Ansprüche 1, 2, 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest erste Spannanordnung (7) ein Spannstück (11), eine Zentralschraube
(12) und ein Gegenstück (13) aufweist, wobei das Spannstück (11) mittels der Zentralschraube
(12) und des Gegenstücks (13) vorgespannt ist.
6. Fahrwerk nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Gegenstück (13) mittels zumindest eines ersten Führungszapfens (14) in dem Spannstück
(11) positioniert ist.
7. Fahrwerk nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Spannstück (11) einen konischen Innenraum (16) aufweist.
8. Fahrwerk nach einem der Ansprüche 5, 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Spannstück (11) zumindest teilweise, insbesondere an seinem Auslauf (17), ballig
ausgebildet ist.
9. Fahrwerk nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Gegenstück (13) eine konische Mantelfläche (18) aufweist.
10. Fahrwerk nach einem der Ansprüche 5, 6, 7, 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Spannstück (11) zumindest einen ersten Längsschlitz (19) aufweist.
11. Fahrwerk nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der zumindest erste Führungszapfen (14) in dem zumindest ersten Längsschlitz (19)
geführt ist.
12. Fahrwerk nach einem der Ansprüche 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Tragevorrichtung (9) ein Schauloch (23) aufweist.
13. Fahrwerk nach einem der Ansprüche 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Tragevorrichtung (9) mit einem Fahrwerksrahmen (24) verbunden ist.
14. Fahrwerk nach einem der Ansprüche 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Tragevorrichtung (9) auf einem zweiten Radsatz (2) gelagert ist.