TECHNISCHES GEBIET DER ERFINDUNG
[0001] Die Erfindung betrifft eine Zentrifuge, insbesondere eine Laborzentrifuge. Zentrifugen
der hier vorliegenden Art finden Einsatz beispielsweise in der Biotechnologie, der
pharmazeutischen Industrie, der Medizintechnik und der Umweltanalytik. Mittels einer
derartigen Zentrifuge erfolgt ein Zentrifugieren eines Produkts, insbesondere eines
Behälters oder Gefäßes mit darin angeordneter Probe oder Substanz, oder einer Vielzahl
derartiger Produkte mit Drehzahlen, welche mehr als 3.000 U/min, bspw. mehr als 15.000
U/min, betragen können. Infolge der Zentrifugation sollen auf das Produkt wirkende
Beschleunigungen erzeugt werden, welche bspw. mehr als 15.000 x g (insbesondere mehr
als 16.000 x g, mehr als 20.000 x g bis hin zu mehr als 60.000 x g) betragen können.
Durch die Zentrifugation soll ein von der Probe oder der Substanz gebildetes Stoffgemisch
in Komponenten unterschiedlicher Dichte zerlegt werden. Je nach den chemischen und/oder
physikalischen Eigenschaften des Stoffgemisches kann während der Zentrifugation ergänzend
eine gezielte Steuerung der Druck- und/oder Temperaturverhältnisse erfolgen. Um lediglich
einige Beispiele zu nennen, kann der Einsatz einer Laborzentrifuge im Zusammenhang
mit einer Polymerase-Kettenreaktion (PCR), einer Bestimmung des Hematokrits, zytologischen
Untersuchungen oder dem Zentrifugieren von Mikrotitern, Blutbeuteln, Erdölgefäßen
oder Blutgefäßen u. ä. erfolgen.
[0002] Infolge der hohen Drehzahlen eines Rotors der Zentrifuge, an welchem die Produkte
(u. U. infolge der Zentrifugationskraft verschwenkbar) gehalten sind, erfolgt ein
relativ hoher Wärmeeintrag in eine Zentrifugenkammer der Zentrifuge. Um definierte
Temperaturen des Produkts während der Zentrifugation zu gewährleisten, ist somit eine
Kühlung der Zentrifugenkammer erforderlich, was üblicherweise mittels eines Kältekreislaufs
erfolgt. In herkömmlichen derartigen in Zentrifugen eingesetzten Kältekreisläufen
findet ein Verdichter, ein Verflüssiger, ein Expansionselement und ein Verdampfer
Einsatz, wobei die Erzeugung der Kälte durch Verdampfung und Verflüssigung von Kältemittel
in einem geschlossenen Kältekreislauf erfolgt. Die derart erzeugte künstliche Temperatursenke
wird dann genutzt, um Wärme aus der Zentrifugenkammer abzuführen. Fig. 1 zeigt beispielhaft
und schematisch einen derartigen Kältekreislauf, welcher als linksläufiger Kreisprozess
in einem Diagramm, in welchem der Logarithmus des Drucks p über der Enthalpie h dargestellt
ist, in Fig. 2 dargestellt ist.
- a) Im Bereich der Zustandsänderung (I) - (II) findet eine Verdichtung des Kältemittels
statt. Der Verdichter saugt hierbei überhitzten Dampf an, was in dem Diagramm gemäß
Fig. 2 daran zu erkennen ist, dass sich der Zustandspunkt (I) rechts von der Taulinie
befindet. Die während der Zustandsänderung (I) - (II) erzeugte Enthalpiedifferenz
h2-h1 entspricht der zugeführten technischen Arbeit des Verdichters, die während der Komprimierung
des Kältemittels durch den Verdichter verrichtet wird. Aus dem Verdichter tritt Dampf
aus, welcher stärker überhitzt ist als bei dem Eintritt in den Verdichter. Die weitere
Überhitzung ist bedingt durch die im Verdichter stattfindende polytrope Verdichtung
und den Wärmeeintrag durch Reibung bei der Kompression sowie den Wärmeeintrag durch
das verdichtete überhitzte Fluid.
- b) Im Bereich der Zustandsänderung (II) - (III) wird das Kältemittel durch den Verflüssiger,
welcher auch als Kondensator bezeichnet werden kann, unterkühlt. Die Druckverluste,
die durch den inneren Widerstand entstehen, sind relativ gering, so dass die Zustandsänderung
vereinfacht als isobar betrachtet werden kaum. Durch die näherungsweise isobare Änderung
entsteht der größte Verlusteintrag oder es findet ein Nebeneintrag von Energie durch
freie Konvektion an der Außenwand des Verflüssigers statt. In den Verflüssiger gelangt
überhitzter Dampf, der durch die isobare Wärmeabfuhr bis unter die Taulinie unterkühlt
wird, so dass das Kältemittel den Verflüssiger in flüssigem Zustand verlässt.
- c) Während der Zustandsänderung (III) - (IV) wird in dem Expansionselement, das vereinfacht
als adiabat betrachtet wird, das Kältemittel auf ein geringeres Druck- und Temperaturniveau
entspannt. Hier erfolgt eine isenthalpe Zustandsänderung. Aus dem Expansionselement
tritt dann das Kältemittel in einem Zustand als Nassdampf aus, was im Diagramm gemäß
Fig. 2 daran zu erkennen ist, dass die Linie für die Zustandsänderung (III) - (IV)
im Gebiet zwischen der Taulinie und der Siedelinie des Kältemittels endet. Die Besonderheit
der Zustandsänderung (III) - (IV) im Bereich des Expansionselements im realen Prozess
ist, dass hier das Kältemittel nicht vollständig auf das Druckniveau gemäß dem Anfangszustand
(I) entspannt wird. Dieser Druckunterschied wird während der Zustandsänderung (IV)
- (I) durch den Verdampfer verursacht der durch seinen inneren Strömungswiderstand
eine Druckdifferenz herbeiführt.
- d) Während der Zustandsänderung (IV) - (I) erfolgt in dem Verdampfer die eigentliche
Nutzung des Kältekreislaufs in Form der Wärmeübertragung von dem Kälteträger, insbesondere
der Zentrifugenkammer und/oder einem Sicherheitskessel und etwaigen Kühlrippen, in
das Kältemittel. Durch die Temperatursenke, die durch die vorherigen Zustandsänderungen
und den Eintrag von Arbeit erzeugt wurde, kann Kälte abgegeben werden, welche letztendlich
genutzt wird, um die Temperatur des Produkts in der Zentrifugenkammer zumindest unterhalb
eines Schwellwerts der Temperatur zu halten. In dem Verdampfer erfolgt über eine geeignete
Wärmetauscherfläche ein Phasenwechsel des Kältemittels von einem dem Eingang des Verdampfers
zugeführten Nassdampf zu einem den Verdampfer verlassenden überhitzten Dampf, der
dann von dem Verdichter angesaugt wird.
[0003] Mit der F-Gase-Verordnung (Verordnung EU Nr. 517/2014 des Europäischen Parlaments
und des Rates vom 16.04.2014, die ab dem 01.01.2015 Gültigkeit hat), sollen Emissionen
von fluorierten Treibhausgasen (F-Gase) bis zum Jahr 2030 in mehreren in der F-Gase-Verordnung
spezifizierten Schritten auf 21 % verringert werden. Dies hat zur Folge, dass bisher
üblicherweise verwendete Kältemittel wie 1,1,1,2-Tetrafluorethan (R-134a) oder R404a
durch alternative Kältemittel ersetzt werden müssen, was für Zentrifugen der hier
vorliegenden Art eine Herausforderung darstellt. Grund hierfür ist, dass die Zentrifugen
im Betrieb sehr hohe kinetische Energien erzeugen, die in unmittelbarer Nähe zu dem
Kältekreislauf erzeugt werden und im Fall eines Crashs der Zentrifuge das Innenleben
der Zentrifuge einschließlich des Kältekreislaufs zerstören können. Damit kann bei
einem Crash das Kühlmittel austreten und in Brand geraten, wobei es bei einem Crash
auch zu einem den Brand verursachenden Funkenschlag kommen kann. Um die Entstehung
eines Brandes im Fall eines Crashs zu vermeiden, sind grundsätzlich besondere Anforderungen
hinsichtlich der Brennbarkeit des Kältemittels zu beachten. Andererseits muss ein
die besonderen Anforderungen hinsichtlich der Brennbarkeit gewährleistendes Kältemittel
auch leistungsstark genug sein, um die im Betrieb der Zentrifuge erforderliche Kühlung
zu gewährleisten.
STAND DER TECHNIK
[0004] Laborzentrifugen mit Kältekreisläufen werden bspw. von der Anmelderin vertrieben
(vgl. www.sigma-zentrifugen.de/de/produkte/zentrifugen.html) und in der Druckschrift
DE 10 2012 002 593 A1 beschrieben.
[0005] Die Druckschrift
EP 3 015 791 A1 schlägt vor, in einer Zentrifuge anstelle eines Kältemittels R-134a ein auf CO
2 (R744) basierendes Kältemittel oder zumindest ein Kohlenwasserstoff-Kältemittel einzusetzen,
wobei auch Mischungen eingesetzt werden sollen. Hierdurch soll ein höherer Wirkungsgrad
des Kältekreislaufs erzielt werden, womit der Kältekreislauf eine kleinere Leistungsaufnahme
aufweisen kann oder bei gleicher Leistungsaufnahme eine stärkere Kühlwirkung herbeiführen
kann. Als mögliche Kältemittel kommen bspw. Propan (R-290), Propen (R-1270), Butan
(R-600) und Isobutan (R-600a) in Betracht, die auf einfache Weise recycelt werden
können, da es sich um natürlich vorkommende Stoffe handelt, und die nicht zu dem unerwünschten
Treibhauseffekt bei Freisetzung des Kältemittels führen.
EP 3 015 791 A1 schlägt des Weiteren vor, in dem Verdampfer des Kältekreislaufs ein Einspritzsystem
anzuordnen, wobei über eine Steuerung der Einspritzung der Druck in dem Verdichter
begrenzt werden soll. Des Weiteren wird vorgeschlagen, dass der Kältekreislauf mindestens
einen Bypass zur Überbrückung eines internen Wärmeübertragers aufweist. Im Gegensatz
zu einem Kältekreislauf, in dem ein Kältemittel R-134a eingesetzt wird, ist hier in
dem Kältekreislauf zwischen der Niederdruckseite und der Hochdruckseite ein größerer
Druckunterschied erforderlich, der in
EP 3 015 791 A1 mit einem Druck von 1 bar auf der Niederdruckseite und 8 bar auf der Hochdruckseite
angegeben ist. Hierdurch ist eine veränderte sicherheitstechnische Auslegung der Zentrifuge,
welche auf einen dreifachen Arbeitsdruck ausgelegt werden muss, und/oder eine Beschränkung
des Verdichterdrucks bedingt. Mittels eines Heißgas-Bypasses muss darüber hinaus gewährleistet
werden, dass warmes Kältemittel dem Verdampfer zugeführt wird, wodurch eine Eisbildung
bspw. am Trippelpunkt von CO
2 im Verdampfer vermieden werden muss. Hierbei ist eine Steuerung des Heißgas-Bypasses
in Abhängigkeit von der Temperatur in der Saugleitung des Verdichters erforderlich,
wobei zweckmäßig der Heißgas-Bypasses in einem Teillastbetrieb eingesetzt wird. Alternativ
kann zur Vermeidung der Eisbildung eine Regelung des Verdichters erfolgen oder eine
Steuerung des genannten Einspritzsystems erfolgen. Während des Betriebs der Zentrifuge
und des Kältekreislaufs sind infolge der Kühlleistung des Kältekreislaufs kritische
Druckerhöhungen in den Kältekreislauf ausgeschlossen. Problematisch kann aber ein
Stillstand der Zentrifuge und des Kältekreislaufs sein, da sich (beispielsweise in
Folge einer erhöhten Umgebungstemperatur) ein Druckanstieg des Kältemittels in dem
nicht betriebenen Kältekreislauf ergeben kann. Zur Abhilfe schlägt
EP 3 015 791 A1 eine Kältekreislauf-Kaskade mit einem zusätzlichen, nur im Stillstand betriebenen
weiteren Kältekreislauf vor. Mit dem weiteren Kältekreislauf soll im Stillstand der
nicht betriebene bspw. CO
2-basierter Kompressor-Kältekreislauf gekühlt werden, um eine kritische Druckerhöhung
in dem CO
2-basierten Kompressor-Kältekreislauf zu verhindern, während der weitere Kältekreislauf
während des Betriebs der Zentrifuge und des CO
2-basierter Kompressor-Kältekreislauf nicht betrieben wird.
[0006] Die Druckschrift
DE 10 2014 110 467 A1 schlägt vor, dass in einer Zentrifuge nicht lediglich ein Kältekreislauf eingesetzt
wird. Vielmehr soll die Erzeugung der Kälte durch einen Primär-Kältekreislauf erfolgen,
welcher dann über einen Wärmetauscher thermisch mit einem Sekundär-Kühlkreislauf gekoppelt
ist, in dem ein Kältemittel über eine Pumpe umgewälzt wird. Der dem Primär-Kältekreislauf
nachgeordnete Sekundär-Kühlkreislauf dient somit lediglich dem Transport der Kälte,
die von dem Primär-Kältekreislauf erzeugt worden ist, von dem Wärmetauscher zu der
Zentrifugenkammer. In dem Primär-Kältekreislauf kann dann ein herkömmliches brennbares
Kältemittel eingesetzt werden, welches unter Umständen geringe Kosten besitzt, aber
eine große spezifische Verdampfungsenthalpie aufweisen kann. Hingegen kann für den
Sekundär-Kühlkreislauf ein nicht brennbares Wärmeträgermedium (wie bspw. ein Kühlwasser
mit Zusätzen (bspw. Salz oder Alkohol), die den Gefrierpunkt herabsetzen) eingesetzt
werden. Sind dann der Primär-Kältekreislauf und der Sekundär-Kühlkreislauf über eine
Sicherheitswandung voneinander getrennt, kann im Fall eines Crashs der brennbare Primär-Kältekreislauf
durch die Sicherheitswandung geschützt sein, während der Crash allenfalls Auswirkungen
auf den nicht brennbaren Sekundär-Kühlkreislauf haben kann. Der Primär-Kältekreislauf
kann sich dabei unterhalb des Sekundär-Kühlkreislaufs oder eines Sicherheitskessels
oder seitlich versetzt hierzu im Gehäuse der Zentrifuge erstrecken. Ein Sicherheitskessel
kann über eine Klemmverbindung derart am Gehäuse der Zentrifuge befestigt sein, dass
im Falle eines Crashs eine Relativbewegung des Sicherheitskessels gegenüber dem Gehäuse
der Zentrifuge möglich ist. Vorgeschlagen wird auch, dass Leitungen des Primär-Kältekreislaufs
aus einem mechanisch festeren Material ausgeführt sind als Leitungen des Sekundär-Kühlkreislaufs,
wobei auch möglich ist, dass Leitungen des Sekundär-Kühlkreislaufs gezielt mit Sollbruchstellen
ausgestattet werden. Im Fall eines Crashs der Zentrifuge, bei welcher keine vollständige
Aufnahme der kinetischen Energie durch den Sicherheitskessel erfolgen kann, kann infolge
der schwächeren Ausbildung der Leitungen des Sekundär-Kühlkreislaufs die mechanische
Verbindung zwischen Sekundär-Kühlkreislauf und Primär-Kältekreislauf getrennt werden,
wodurch verhindert werden soll, dass die Energie infolge des Crashs über die Leitungen
des Sekundär-Kühlkreislaufs zu dem Primär-Kältekreislauf übertragen wird, womit es
dort zu Beschädigungen, einem Austritt des Kältemittels des Primär-Kältekreislaufs
und damit einem Brand kommen könnte.
[0007] Weiterer Stand der Technik, bei welchem in einer Zentrifuge in einem Kältekreislauf
ein magnetokalorisches Material zyklisch mit einem Magnetfeld beaufschlagt wird, ist
aus der Druckschrift
DE 10 2014 107 294 B4 bekannt.
AUFGABE DER ERFINDUNG
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Zentrifuge vorzuschlagen, welche insbesondere
hinsichtlich
- der Umweltverträglichkeit,
- der Temperaturregelung in der Zentrifugenkammer,
- der Sicherheit gegenüber der Entstehung eines Brandes,
- der Kosten und/oder
- der Effizienz
verbessert ist.
LÖSUNG
[0009] Die Aufgabe der Erfindung wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des unabhängigen
Patentanspruchs gelöst. Weitere bevorzugte erfindungsgemäße Ausgestaltungen sind den
abhängigen Patentansprüchen zu entnehmen.
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
[0010] Zur Vereinfachung der Beschreibung wird in der vorliegenden Beschreibung von einer
"Erzeugung von Kälte" sowie von einer "Übertragung von Kälte" gesprochen, obwohl bei
zutreffender physikalischer Betrachtungsweise lediglich eine Temperatursenke erzeugt
werden kann, zu welcher dann ein Wärmeübergang erfolgt.
[0011] Die erfindungsgemäße Zentrifuge, bei welcher es sich insbesondere um eine Laborzentrifuge
handelt, verfügt über ein Gehäuse sowie eine in dem Gehäuse angeordnete Zentrifugenkammer.
In der Zentrifugenkammer kann ein drehbar gelagerter (und über einen Motor angetriebener)
Rotor angeordnet werden. Üblicherweise umgibt die Zentrifugenkammer zumindest in einem
Teilumfangsbereich ein Sicherheitselement, bei welchem es sich auch um einen sich
vollständig in Umfangsrichtung erstreckenden (bspw. ein- oder doppelwandigen) Sicherheitskessel
handeln kann.
[0012] Erfindungsgemäß weist die Zentrifuge sowohl einen Primär-Kältekreislauf als auch
einen Sekundär-Kältekreislauf auf. Der Sekundär-Kältekreislauf ist dabei (insbesondere
über einen Wärmetauscher) mit dem Primär-Kältekreislauf thermisch gekoppelt, so dass
in dem Primär-Kältekreislauf erzeugte Kälte an den Sekundär-Kältekreislauf übergeben
werden kann. Des Weiteren ist der Sekundär-Kältekreislauf mit der Zentrifugenkammer
thermisch gekoppelt, so dass sowohl die in dem Primär-Kältekreislauf erzeugte und
über den Wärmetauscher übergebene Kälte als auch die in dem Sekundär-Kältekreislauf
erzeugte Kälte kumulativ an die Zentrifugenkammer übertragen werden können.
[0013] Erfindungsgemäß verfügt die Zentrifuge über eine Steuereinheit. Die Steuereinheit
weist Steuerlogik auf, die den Primär-Kältekreislauf und den Sekundär-Kältekreislauf
ansteuert. Hierbei erfolgt die Ansteuerung derart, dass während eines Betriebs der
Zentrifuge mit einer Rotation des Rotors eine Erzeugung von Kälte mittels des Primär-Kältekreislaufs
erfolgt und/oder ein gleichzeitiger Betrieb des Primär-Kältekreislaufs und des Sekundär-Kältekreislaufs
erfolgt.
[0014] Während der Stand der Technik gemäß der Druckschrift
EP 3 015 791 A1 lediglich den Einsatz einer Kältekreislaufkaskade mit zwei Kältekreisläufen vorschlägt,
um diese allenfalls alternierend zu betreiben, schlägt die Erfindung erstmalig vor,
gleichzeitig den Primär-Kältekreislauf und den Sekundär-Kältekreislauf zu betreiben,
so dass auch beide genannten Kältekreisläufe zur Erzeugung der zur Kühlung der Zentrifugenkammer
genutzten Kälte einen Beitrag liefern können. Hierbei können die beiden Kältekreisläufe
individuell (beispielsweise hinsichtlich der Zustandsänderungen, der Druckänderungen
und der Enthalpie-Differenz und/oder an das jeweils in den Kältekreisläufen eingesetzte
Kältemittel) angepasst werden, wodurch sich eine erhöhte Effizienz und/oder ein verbessertes
Verhältnis hinsichtlich des Bauvolumens und der Kosten gegenüber der erzeugbaren Kälteleistung
ergeben kann. Des Weiteren ermöglicht die erfindungsgemäße Ausgestaltung eine beliebige
Wahl der Kältemittel in den beiden Kältekreisläufen, womit der Gestaltungsspielraum
hinsichtlich des Wirkungsgrades, der Umweltverträglichkeit, der Sicherheit gegen die
Entstehung eines Brandes und/oder der Kosten erweitern ist. Unter Umständen ermöglicht
die erfindungsgemäße Ausgestaltung auch neue Steuerungsmöglichkeiten für die Steuerung
der Temperatur in der Zentrifugenkammer je nach Ausgestaltung und Koordination der
Ansteuerung und des Betriebs der beiden Kältekreisläufe.
[0015] Im Rahmen der Erfindung wird unter einem
"Kältekreislauf" ein Kreislauf mit einem Kältemittel verstanden, bei welchem unter Einsatz von elektrischer
Leistung Kälte erzeugt wird. Möglich ist hierbei, dass in einem Kältekreislauf eine
Verdichtung des Kältemittels und/oder eine Veränderung eines Aggregatzustandes des
Kältemittels erzeugt wird, der Kältekreislauf einen magnetokalorischen Effekt nutzt,
der Kältekreislauf eine elektrische Peltier-Kühlung aufweist, der Kältekreislauf Kälte
unter Nutzung eines Vortexrohres erzeugt oder in dem der Kältekreislauf eine Erzeugung
von Kälte unter Einsatz eines Absorptionskältekreislaufs oder eines Kompressionskältekreislaufs
erfolgt. Hingegen umfasst eine Kältekreislauf nicht einen
"Kühlkreislauf", bei welchem lediglich ein Kältemittel insbesondere mittels einer Pumpe gefördert
wird und mittels dessen ein Transport von Kälte von einem Übergabeort (wie einem Wärmetauscher,
in welchem einer Übertragung von Kälte, welche extern von dem Kühlkreislauf erzeugt
worden ist, zu dem Kältemittel des Kühlkreislaufs erfolgt) zu der Zentrifugenkammer
erfolgt.
[0016] Bei der
"Steuereinheit" im Sinne der Erfindung kann es sich um eine Steuereinheit in Ausbildung als singuläre
Baueinheit, mehrere miteinander verbundene oder aneinander angeflanschte Steuereinheitsmodule
oder auch mehrere miteinander verbundene oder vernetzte Steuerteileinheiten handeln.
[0017] Während grundsätzlich für die Ausgestaltung des Kältekreislaufs die vorgenannten
oder auch andere Ausgestaltungen der Kältekreisläufe im Rahmen der Erfindung eingesetzt
werden können, weist der Primär-Kältekreislauf und/oder der Sekundär-Kältekreislauffür
einen Vorschlag der Erfindung einen Verdichter, einen Verflüssiger, eine Expansionseinrichtung
und einen Verdampfer auf. Diese Wahl der Ausgestaltung des Kältekreislaufs hat sich
hinsichtlich des Bauraums, der Kosten, der Energieeffizienz und der einsetzbaren Kältemittel
als vorteilhaft herausgestellt.
[0018] Im Rahmen der Erfindung kann der Primär-Kältekreislauf als Hochdruckkreis ausgebildet
sein, während der Sekundär-Kältekreislauf als ein Niederdruckkreis ausgebildet sein
kann. Dies ermöglicht die unterschiedliche Auslegung der unterschiedlichen Kältekreisläufe
mit einem Potential hinsichtlich der Optimierung der Erzeugung der erforderlichen
Kälte.
[0019] Während grundsätzlich angestrebt ist, dass in einer Zentrifuge kein brennbares Kältemittel
eingesetzt wird, um einen Brand zu vermeiden, kann für einen weiteren Vorschlag der
Erfindung in der Zentrifuge (durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung u. U. ohne ein
signifikant erhöhtes Risiko für einen Brand) auch ein brennbares Kältemittel (insbesondere
ein schwer entflammbares Kältemittel, ein entflammbares Kältemittel oder ein stark
entflammbares Kältemittel) eingesetzt werden, insbesondere wenn dieses (nur) für den
Primär-Kältekreislauf verwendet wird. Diesem Vorschlag liegt die Erkenntnis zugrunde,
dass die Leitungen und Bauelemente des Primär-Kältekreislaufs u. U. auch außerhalb
eines Sicherheitskessels der Zentrifuge angeordnet sein können, so dass selbst im
Fall eines Zentrifugencrashes das brennbare Kältemittel in dem Primär-Kältekreislauf
nicht aus den Leitungen austreten kann und/oder nicht entzündet werden kann.
[0020] Für diese oder auch andere Ausführungsformen schlägt die Erfindung des Weiteren vor,
dass in dem Sekundär-Kältekreislauf ein nicht entflammbares oder schwer entflammbares
Kältemittel eingesetzt wird. Diese Ausgestaltung trägt der Tatsache Rechnung, dass
u. U. das Kältemittel des Sekundär-Kältekreislaufs auch im Bereich des Sicherheitskessels
der Zentrifuge oder sogar im Inneren desselben angeordnet ist, so dass dieses bei
einem Zentrifugencrash grundsätzlich der Gefahr der Entstehung eines Brandes ausgesetzt
ist. Durch den Einsatz des nicht entflammbaren oder schwer entflammbaren Kältemittels
kann aber die grundsätzlich vorliegende Gefahr der Entstehung eines Brandes zumindest
reduziert werden.
[0021] Für eine besondere Ausführungsform schlägt die Erfindung vor, dass der Primär-Kältekreislauf
ein brennbares Kältemittel (insbesondere ein schwer entflammbares Kältemittel, ein
entflammbares Kältemittel oder ein stark entflammbares Kältemittel) aufweist, während
der Sekundär-Kältekreislauf ein nicht entflammbares oder schwer entflammbares Kältemittel
aufweist. Ebenfalls möglich ist, dass der Primär-Kältekreislauf ein nicht entflammbares
oder schwer entflammbares Kältemittel und der Sekundär-Kältekreislauf ein nicht entflammbares
oder schwer entflammbares Kältemittel aufweist. In diesen Fällen können die beiden
Kältekreisläufe über gleiche oder unterschiedliche Kältemittel verfügen.
[0022] Hierbei erfolgt eine Einstufung der Kältemittel hinsichtlich der Brennbarkeit und
Entflammbarkeit insbesondere gemäß den Normen DIN EN 378-1 sowie ISO 817 (vgl. Abschnitt
6.1.3.3 in der am Anmeldetag der vorliegenden Patentanmeldung gültigen Fassung) wie
folgt:
Ein "nicht entflammbares Kältemittel" ist ein Kältemittel, welches gemäß SN DIN EN 378-1 keine Flammenausbreitung aufweist
und der Gruppe A1 (geringe Toxizität) oder B1 (höhere Toxizität) zugeordnet ist. Die
erfordert, dass bei einer Prüfung in Luft mit 60 °C und bei einem Druck von 1,013
bar keine Flammenausbreitung dieses Kältemittels erfolgt, wenn es sich um Ein-Stoff-Kältemittel
handelt. Findet ein Gemisch-Kältemittel Einsatz, ist dies ebenfalls diesen Gruppen
zugeordnet, wenn die durch eine Analyse der Fraktionierung bestimmte WCFF (ungünstige
Verteilung der Bestandteile des Gemisches, welche die höchste Brennbarkeit ergibt)
des Gemisches bei einer Prüfung mit 60 °C und 1,013 bar keine Flammenausbreitung bewirkt.
[0023] "Schwer entflammbare Kältemittel" sind Kältemittel der Kategorie A2L gemäß ISO 817 (Abschnitt 6.1.3.3), welche bei
Prüfung mit 60 °C und einem Druck von 1,013 bar zu einer Flammenausbreitung führen,
eine untere Explosionsgrenze (LFL) > 3,5 Vol.-% aufweisen, eine Verbrennungswärme
aufweisen, die < 19.000 kJ/kg ist, und eine maximale Flammenausbreitungsgeschwindigkeit
aufweisen, die ≤ 10 cm/s beträgt bei einer Prüfung bei 23 °C und einem Druck von 1,013
bar. Vorzugsweise findet als schwer entflammbares Kältemittel dieser Kategorie A2L
ein Kältemittel R1234yf Einsatz.
[0024] "Entflammbare Kältemittel" sind den Gruppen A2 (geringe Toxizität) oder B2 (höhere Toxizität) der Norm SN DIN
EN 378-1 zugeordnet und erfüllen für ein Ein-Stoff-Kältemittel und für ein Gemisch-Kältemittel
Einsatz die Bedingungen, dass es bei einer Prüfung mit 60 °C und einem Druck von 1,013
bar zu einer Flammenausbreitung kommt, wobei die untere Explosionsgrenze (LFL) > 3,5
Vol.-% ist und die Verbrennungswärme < 19.000 kJ/kg beträgt.
[0025] Schließlich werden als
"stark entflammbare Kältemittel" Kältemittel angesehen, welche gemäß der Norm SN DIN EN 378-1 in den Gruppen A3 (geringe
Toxizität) und B3 (höhere Toxizität) eingestuft werden. Hierbei werden Ein-Stoff-Kältemittel
und Gemisch-Kältemittel Einsatz diesen Gruppen zugeordnet, wenn es bei einer Prüfung
mit 60 °C und einem Druck von 1,013 bar zu einer Flammenausbreitung kommt und die
untere Explosionsgrenze (LFL) ≤ 3,5 Vol.-% ist oder die Verbrennungswärme ≥ 19.000
kJ/kg beträgt.
[0026] Des Weiteren werden in der vorliegenden Patentanmeldung Ein-Stoff- oder Gemisch-Kältemittel
als
"brennbare Kältemittel" angesehen, wenn diese einer der Brennbarkeitsklassen A2, B2, A2L, B2L, A3, B3 nach
SN DIN EN 378-1 zugeordnet werden und schwer entflammbar, entflammbar oder stark entflammbar
sind, während die Ein-Stoff- oder Gemisch-Kältemittel, welche den Gruppen A1 oder
B1 zugeordnet sind und nicht entflammbar sind, als
"nicht brennbare Kältemittel" bezeichnet sind.
[0027] In den Kältekreisläufen kann ein Wärmetauscher im Bereich des Verflüssigers des Primär-Kältekreislaufs
und/oder im Bereich der Übergabe zwischen den beiden Kältekreisläufen, also des Verdampfers
des Primär-Kältekreislaufs und des Verflüssigers des Sekundär-Kältekreislaufs, angeordnet
sein. Hierbei können im Rahmen der Erfindung Wärmetauscher beliebiger Bauart eingesetzt
werden. So kann beispielsweise (ohne Beschränkung auf diese Ausführungsform) ein Plattenwärmetauscher
eingesetzt werden oder ein Rohrbündelwärmetauscher. Für eine bevorzugte Ausgestaltung
der Erfindung findet für einen Wärmetauscher, insbesondere für den Wärmetauscher im
Bereich des Verflüssigers des Primär-Kältekreislaufs, ein Microchannel-Wärmetauscher
Einsatz. Hierunter wird ein Wärmetauscher verstanden, bei dem ein (beispielsweise
aus Metall, insbesondere Aluminium, bestehender ein- oder mehrteiliger) Körper oder
Block eine Vielzahl kleiner Kanäle mit einer Quererstreckung der Kanäle oder einem
Durchmesser derselben von beispielsweise weniger als 2 mm oder 1 mm von dem Kältemittel
durchströmt wird, womit ein hoher Wirkungsgrad, ein kleines Füllvolumen des Kältemittels,
ein geringes Gewicht und eine kompakte Bauform erzielt werden können. Das Kältemittel
wird somit hier nicht in Rohren geführt. Möglich ist, dass in dem Microchannel-Wärmetauscher
die Kanäle von Bohrungen des Körpers oder Blocks gebildet sind oder der Körper oder
Block aus mehreren, beispielsweise miteinander verschweißten oder verlötetem Teilen
gebildet ist, die Nuten aufweisen können und bei Verbindung miteinander die Kanäle
begrenzen. An dem Körper oder Block kann dann für den Einsatz des Wärmetauschers im
Bereich des Verflüssigers des Primär-Kältekreislaufs unmittelbar und/oder an hieran
befestigten Kühlrippen mittels eines Gebläses Umgebungsluft vorbeigeführt werden.
Hinsichtlich einer möglichen Ausgestaltung eines derartigen Microchannel-Wärmetauschers
wird auf Wärmetauscher dieser Bauart hingewiesen, wie diese beispielsweise von dem
Unternehmen Danfoss vertrieben werden oder auf der Internet-Seite
www.kka-online.info/artikel/kka_Neue Trends_bei_Komplettverfluessigungssaetzen_1406699
beschrieben sind.
[0028] Grundsätzlich können die Bauelemente der Kältekreisläufe sowie die eingesetzten Wärmetauscher
an beliebiger Stelle in der Zentrifuge angeordnet sein. Für einen Vorschlag der Erfindung
sind der Primär-Kältekreislauf, ein Wärmetauscher, welcher den Primär-Kältekreislauf
mit dem Sekundär-Kältekreislauf koppelt, und zumindest ein Teil des Sekundär-Kältekreislaufs
auf einer der Zentrifugenkammer abgewandten Seite eines Sicherheitselements, insbesondere
eines Sicherheitskessels, angeordnet. Anders gesagt befinden sich der Rotor der Zentrifuge
einerseits und der Primär-Kältekreislauf andererseits auf unterschiedlichen Seiten
des Sicherheitselements, was für die Ausbildung des Sicherheitselements als Sicherheitskessel
bedeutet, dass sich der Rotor im Inneren des Sicherheitskessels befindet, während
der Primär-Kältekreislauf außerhalb des Sicherheitskessels angeordnet ist. In diesem
Fall kann auch bei Einsatz eines schwer entflammbaren Kältemittels oder eines brennbaren
Kältemittels in dem Primär-Kältekreislauf die Entstehung eines Brandes zuverlässig
unterbunden werden, womit auch in der Zentrifuge der Einsatz eines kostengünstigen
Kältemittels zumindest für den Primär-Kältekreislauf ermöglicht ist.
[0029] Für die Verteilung der Bauelemente der Kältekreisläufe und der Leitungen in dem Gehäuse
der Zentrifuge gibt es vielfältige Möglichkeiten. Um lediglich ein nicht beschränkendes
Beispiel zu nennen, kann das Gehäuse der Zentrifuge einen ungefähr rechteckigen Horizontalschnitt
aufweisen. In diesem Fall ist das Sicherheitselement ein Sicherheitskessel mit einem
kreisförmigen Horizontalschnitt. Zwischen einer Ecke des Gehäuses und dem Sicherheitskessel
mit kreisförmigem Horizontalschnitt ergibt sich ein Zwischenraum, in welchem im Rahmen
der Erfindung besonders vorteilhaft ein Verdichter des Primär-Kältekreislaufs angeordnet
werden kann. Ein entsprechender anderer Zwischenraum ergibt sich zwischen einer anderen
Ecke des Gehäuses und dem Sicherheitskessel. In diesem anderen Zwischenraum kann dann
der Verdichter des Sekundär-Kältekreislaufs angeordnet werden. Der Wärmetauscher,
der den Primär-Kältekreislauf und den Sekundär-Kältekreislauf thermisch miteinander
koppelt, kann in diesem Fall in einem Zwischenraum angeordnet werden, welcher sich
zwischen einer Seitenwandung des Gehäuses und dem Sicherheitskessel ergibt, wobei
es sich vorzugsweise um einen Zwischenraum zwischen dem Verdichter des Primär-Kältekreislaufs,
dem Verdichter des Sekundär-Kältekreislaufs, der Seitenwandung des Gehäuses und dem
Sicherheitskessel handelt. Einerseits können hierdurch die Leitungsverbindungen (insbesondere
von und zu dem Wärmetauscher) in den beiden Kältekreisläufen verhältnismäßig kurz
gehalten werden. Andererseits kann auf diese Weise der Wärmetauscher (geschützt durch
den Sicherheitskessel) besonders platzsparend angeordnet werden.
[0030] Für die Steuerung oder Regelung (im Folgenden auch kurz nur "Steuerung") der Verdichter
der Kältekreisläufe gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. So können beispielsweise
drehzahlgeregelte Verdichter eingesetzt werden. Diese erfordern aber einen Umrichter,
weitere Bauelemente und/oder einen erhöhten Sensoraufwand und Regelungsaufwand, was
die Kosten erhöhen kann. Gemäß einem Vorschlag der Erfindung ist die Steuerlogik der
Steuereinheit derart ausgebildet, dass ein Verdichter des Primär-Kältekreislaufs und/oder
ein Verdichter des Sekundär-Kältekreislaufs in ON-Betriebszuständen und OFF-Betriebszuständen
angesteuert werden/wird. Somit können auch nicht drehzahlgeregelte Verdichter eingesetzt
werden, welche somit lediglich einen aktiven und einen nicht aktiven Betriebszustand
aufweisen. In diesem Fall kann die Regelung der Verdichtungsleistung und damit der
erzeugten Kälte über die Dauer der ON-Betriebszustände und das Verhältnis der Zeitdauer
der ON-Betriebszustände zu der Dauer der dazwischen stattfindenden OFF-Betriebszustände
gesteuert werden.
[0031] Möglich ist hierbei durchaus, dass die beiden Verdichter der Kältekreisläufe gleichzeitig
in den ON-Betriebszustand gesteuert werden. Soll hingegen ein unerwünschter erhöhter
Spitzenstrom infolge des gleichzeitigen Einschaltens der Verdichter vermieden werden,
werden für einen Vorschlag der Erfinder der Verdichter des Primär-Kältekreislaufs
und der Verdichter des Sekundär-Kältekreislaufs zeitversetzt in den ON-Betriebszustand
gesteuert. Hingegen kann der Wechsel in den OFF-Betriebszustand gleichzeitig oder
ebenfalls mit einem Zeitversatz erfolgen.
[0032] Für einen weiteren Vorschlag der Erfindung ist die Steuerlogik der Steuereinheit
der Zentrifuge derart ausgebildet, dass der Primär-Kältekreislauf unabhängig von einer
erforderlichen Kälteleistung zur Kühlung der Zentrifugenkammer (und somit unabhängig
von der Abweichung der Ist-Temperatur im Inneren der Zentrifugenkammer von der Solltemperatur)
in einem ON-Betriebszustand betrieben wird. Somit treten in dem Verdampfer des Primär-Kältekreislaufs
nicht so starke Temperaturschwankungen auf, wie dies der Fall wäre für einen alternierenden
Wechsel zwischen einem ON-Betriebszustand und einem OFF-Betriebszustand in dem Primär-Kältekreislauf.
In diesem Fall wird lediglich der Sekundär-Kältekreislauf abhängig von einer erforderlichen
Kälteleistung zur Kühlung der Zentrifugenkammer zwischen einem ON-Betriebszustand
und einem OFF-Betriebszustand hin- und hergeschaltet. Hintergrund dieser Ausgestaltung
ist, dass die mögliche abzuführende Wärmemenge des Primär-Kältekreislaufs von der
Kondensationstemperatur abhängig ist, wobei diese erfindungsgemäß erhöht wird, womit
eine Verringerung der Leistung erfolgen kann. Möglicherweise kann mittels einer derartigen
unterschiedlichen Ansteuerung der beiden Kältekreisläufe eine genauere Regelung der
Temperatur in der Zentrifugenkammer erfolgen.
[0033] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Patentansprüchen,
der Beschreibung und den Zeichnungen. Die in der Beschreibung genannten Vorteile von
Merkmalen und von Kombinationen mehrerer Merkmale sind lediglich beispielhaft und
können alternativ oder kumulativ zur Wirkung kommen, ohne dass die Vorteile zwingend
von erfindungsgemäßen Ausführungsformen erzielt werden müssen. Ohne dass hierdurch
der Gegenstand der beigefügten Patentansprüche verändert wird, gilt hinsichtlich des
Offenbarungsgehalts der ursprünglichen Anmeldungsunterlagen und des Patents Folgendes:
weitere Merkmale sind den Zeichnungen - insbesondere den dargestellten Geometrien
und den relativen Abmessungen mehrerer Bauteile zueinander sowie deren relativer Anordnung
und Wirkverbindung - zu entnehmen. Die Kombination von Merkmalen unterschiedlicher
Ausführungsformen der Erfindung oder von Merkmalen unterschiedlicher Patentansprüche
ist ebenfalls abweichend von den gewählten Rückbeziehungen der Patentansprüche möglich
und wird hiermit angeregt. Dies betrifft auch solche Merkmale, die in separaten Zeichnungen
dargestellt sind oder bei deren Beschreibung genannt werden. Diese Merkmale können
auch mit Merkmalen unterschiedlicher Patentansprüche kombiniert werden. Ebenso können
in den Patentansprüchen aufgeführte Merkmale für weitere Ausführungsformen der Erfindung
entfallen.
[0034] Die in den Patentansprüchen und der Beschreibung genannten Merkmale sind bezüglich
ihrer Anzahl so zu verstehen, dass genau diese Anzahl oder eine größere Anzahl als
die genannte Anzahl vorhanden ist, ohne dass es einer expliziten Verwendung des Adverbs
"mindestens" bedarf. Wenn also beispielsweise von einem Element die Rede ist, ist
dies so zu verstehen, dass genau ein Element, zwei Elemente oder mehr Elemente vorhanden
sind. Diese Merkmale können durch andere Merkmale ergänzt werden oder die einzigen
Merkmale sein, aus denen das jeweilige Erzeugnis besteht.
[0035] Die in den Patentansprüchen enthaltenen Bezugszeichen stellen keine Beschränkung
des Umfangs der durch die Patentansprüche geschützten Gegenstände dar. Sie dienen
lediglich dem Zweck, die Patentansprüche leichter verständlich zu machen.
KURZBESCHREIBUNG DER FIGUREN
[0036] Im Folgenden wird die Erfindung anhand in den Figuren dargestellter bevorzugter Ausführungsbeispiele
weiter erläutert und beschrieben.
- Fig. 1
- zeigt schematisch einen einzigen Kältekreislauf einer Zentrifuge mit den in dem Kältekreislauf
auftretenden Zuständen (I) bis (IV) des Kältemittels (Stand der Technik).
- Fig. 2
- zeigt den Kältekreislauf gemäß Fig. 1 in einem linksläufigen Kreisprozess mit der
Darstellung der Zustände (I) bis (IV) mit dem Logarithmus des Drucks p über der Enthalpie
h (Stand der Technik).
- Fig. 3
- zeigt eine Zentrifuge mit einem Primär-Kältekreislauf und einem Sekundär-Kältekreislauf
und Kennzeichnung der Zustände der Kältemittel (I) bis (VIII) in schematischer Darstellung.
- Fig. 4
- zeigt die beiden linksläufigen Kreisprozesse des Primär-Kältekreislaufs und des Sekundär-Kältekreislaufs
mit den Zuständen (I) bis (VIII) bei Darstellung des Logarithmus des Drucks p über
der Enthalpie h für eine Kälteanlage gemäß Fig. 3.
- Fig. 5
- zeigt eine Zentrifuge in einer teilgeschnittenen Draufsicht oder einem Horizontalschnitt.
- Fig. 6
- zeigt die Zentrifuge gemäß Fig. 5 in einer teilgeschnittenen räumlichen Ansicht schräg
von oben und links vorne.
- Fig. 7
- zeigt die Zentrifuge gemäß Fig. 5 und 6 in einer teilgeschnittenen räumlichen Ansicht
schräg von oben und rechts hinten.
- Fig. 8
- zeigt die Zentrifuge gemäß den Fig. 5 bis 7 in einer teilgeschnittenen horizontalen
Ansicht schräg von rechts hinten.
- Fig. 9
- zeigt eine Steuerung der Verdichter der Kältekreisläufe einer Zentrifuge für eine
Dauerkühlung.
- Fig. 10
- zeigt die Steuerung der Verdichter der Kältekreisläufe für eine Temperaturregelung
mit zeitversetzter Ansteuerung der Verdichter in einen ON-Betriebszustand.
- Fig. 11
- zeigt eine Steuerung der Verdichter der Kältekreisläufe der Zentrifuge mit permanentem
Betrieb des Verdichters des Primär-Kältekreislaufs und temperaturabhängiger alternierender
Ansteuerung des Sekundär-Kältekreislaufs in ON-Betriebszustände und OFF-Betriebszustände.
FIGURENBESCHREIBUNG
[0037] Fig. 1 zeigt eine Zentrifuge 1 gemäß dem Stand der Technik. Die Zentrifuge 1 verfügt über
eine Kälteanlage 2. Die Kälteanlage 2 weist hier einen einzigen Kältekreislauf 3 auf.
In dem Kältekreislauf 3 sind ein Verdichter 5, der über einen mit elektrischer Energie
betriebenen Motor 4 angetrieben ist, ein Verflüssiger oder Kondensator 6, ein Expansionselement
7 (insbesondere ein Expansionsventil oder eine Drossel) und ein Verdampfer 8 in dieser
Reihenfolge über Leitungen 9a, 9b, 9c, 9d in einem geschlossenen Kreislauf miteinander
verbunden.
[0038] In Fig. 1 kennzeichnen die eingekreisten Ziffern die Zustände (I), (II), (III) und
(IV) des in dem Kältekreislauf 3 eingesetzten Kühlmittels. Zwischen dem Verdichter
5 und dem Expansionselement 7 bildet der Verflüssiger 6 mit den Leitungen 9a, 9b einen
Hochdruck-Kreislaufteil 10, während zwischen dem Expansionselement 7 und dem Verdichter
5 der Verdampfer 8 mit den Leitungen 9c, 9d einen Niederdruck-Kreislaufteil 11 bildet.
Im Bereich des Verdampfers 8 wird die in dem Kältekreislauf 3 erzeugte Kälte übergeben
an die Zentrifugenkammer 12, welche hier nur schematisch dargestellt ist. Ein energetischer
Austausch des Kältekreislaufs 3 erfolgt über die Bereitstellung von Kälte für die
Zentrifugenkammer 12 durch den Verdampfer 8 hinaus einerseits durch die Beaufschlagung
des Motors 4 mit elektrischer Leistung und die Verdichtung des Kältemittels im Bereich
des Verdichters 5. Andererseits erfolgt im Bereich des Verflüssigers 6 ein Wärmeaustausch
mit der Umgebungsluft, wobei hier ein Lüfter mit elektrischer Leistung angetrieben
werden kann. Der Verflüssiger 6 bildet somit einen Wärmetauscher 13 aus.
[0039] Fig. 2 zeigt den linksläufigen Kreisprozess, wie dieser mit den Schritten a) bis d) und
den Zustandsänderungen (I) - (II), (II) - (III), (III) - (IV) und (IV) - (I) in der
Beschreibungseinleitung unter der Überschrift "Technisches Gebiet der Erfindung" beschrieben
worden ist.
[0040] Fig. 3 zeigt schematisch eine erfindungsgemäße Zentrifuge 1, bei der die Kälteanlage 2 einen
Primär-Kältekreislauf 14 sowie einen Sekundär-Kältekreislauf 15 aufweist. Der Primär-Kältekreislauf
14 ist über einen Wärmetauscher 16 mit dem Sekundär-Kältekreislauf 15 gekoppelt. Hierbei
entspricht der Sekundär-Kältekreislauf 15 grundsätzlich dem Kältekreislauf 3 gemäß
Fig. 1, wobei dieser auch entsprechende Zustände (I), (II), (III) und (IV) aufweist.
In dem Sekundär-Kältekreislauf 15 sind Komponenten, welche in dem Kältekreislauf 3
enthalten sind, mit denselben Bezugszeichen gekennzeichnet, und auf diese wird im
Folgenden mit denselben Bezeichnungen Bezug genommen. Bei ansonsten entsprechender
Gestaltung kommuniziert in dem Sekundär-Kältekreislauf 15 der Verdampfer 6 abweichend
zu Fig. 1 nicht mit der Umgebungsluft. Vielmehr ist der Verdampfer 6 Bestandteil des
Wärmetauschers 16.
[0041] In dem Primär-Kältekreislauf 14 sind ein Verdichter 17, der von einem mittels elektrischer
Energie angetriebenen Motor 18 angetrieben wird, ein Verflüssiger 19, der hier als
Wärmetauscher 20 ausgebildet ist und über einen Ventilator thermisch mit der Umgebungsluft
gekoppelt ist, ein Expansionselement 21 und ein Verdampfer 22, der zusammen mit dem
Verflüssiger 6 den Wärmetauscher 16 bildet, über Leitungen 23a, 23b, 23c, 23d in einem
geschlossenen Kreislauf miteinander verbunden. In dem Primär-Kältekreislauf 14 kennzeichnen
die Zustände (V), (VI), (VII) und (VIII) die Zustände des Kältemittels zwischen dem
Verdampfer 22 und dem Verdichter 17 (Zustand V), zwischen dem Verdichter 17 und dem
Verflüssiger 19 (Zustand VI), zwischen dem Verflüssiger 19 und dem Expansionselement
21 (Zustand VII) sowie zwischen dem Expansionselement 21 und dem Verdampfer 22 (Zustand
VIII). In dem Primär-Kältekreislauf 14 zirkuliert das Kältemittel auch zwischen einem
Hochdruck-Kreislaufteil und einem Niederdruck-Kreislaufteil, wie dies zuvor für den
Kältekreislauf 3 erläutert worden ist. Der Primär-Kältekreislauf 14 bildet einen Hochdruckkreislauf
24, während der Sekundär-Kältekreislauf 15 einen Niederdruckkreislauf 25 bildet.
[0042] Ein energetischer Austausch des Primär-Kältekreislaufs 14 erfolgt über die Bereitstellung
von Kälte für den Wärmetauscher 16 durch den Verdampfer 22 hinaus einerseits durch
die Beaufschlagung des Motors 18 mit elektrischer Leistung und die Verdichtung des
Kältemittels im Bereich des Verdichters 17. Andererseits erfolgt im Bereich des Verflüssigers
19 ein Wärmeaustausch mit der Umgebungsluft, wobei hier ein Lüfter mit elektrischer
Leistung angetrieben werden kann. Ein energetischer Austausch des Sekundär-Kältekreislaufs
15 erfolgt über die Bereitstellung von Kälte durch den Wärmetauscher 16 zu dem Verflüssiger
hinaus einerseits durch die Beaufschlagung des Motors 4 mit elektrischer Leistung
und die Verdichtung des Kältemittels im Bereich des Verdichters 5. Andererseits erfolgt
im Bereich des Verdampfers 8 eine Kühlung der Zentrifugenkammer 12.
[0043] Die Kältekreisläufe 14, 15 können gleichzeitig betrieben werden. Auf Grundlage der
Einbringung der elektrischen Energie über den Motor 18 und den hiervon angetriebenen
Verdichter 17 wird in dem Primär-Kältekreislauf 14 Kälte erzeugt, welche über den
Wärmetauscher 16 an den Sekundär-Kältekreislauf 15 übertragen wird, indem der Verdampfer
22 Kälte abgibt an den Verflüssiger 6 und indem die übergebene Kälte in dem Verflüssiger
6 zur Verflüssigung des Kältemittels des Sekundär-Kältekreislaufs 15 genutzt wird.
In dem Sekundär-Kältekreislauf 15 wird ergänzende Kälte erzeugt mit der Einbringung
elektrischer Energie über den Motor 4 und den davon angetriebenen Verdichter 5. Die
auf diese Weise von dem Primär-Kältekreislaus 14 und dem Sekundär-Kältekreislauf 15
erzeugte Kälte wird dann kumuliert von dem Verdampfer 8 des Sekundär-Kältekreislaufs
15 an die Zentrifugenkammer 12 übertragen. Möglich ist, dass die Massenströme, die
Kältemittel und/oder die Drücke in den beiden Kältekreisläufen 14, 15 unterschiedlich
sind.
[0044] Fig. 4 zeigt die beiden linksläufigen Kreisprozesse der beiden Kältekreisläufe 14, 15 in
einem Diagramm, in dem der Logarithmus des Drucks p über der Enthalpie h dargestellt
ist. Der hier erfolgenden Kopplung der beiden Kältekreisläufe 14, 15 über den Wärmetauscher
16 liegt das Prinzip zugrunde, dass in dem Sekundär-Kältekreislauf 15 das Kühlmittel
tiefer heruntergekühlt werden kann infolge der Zuführung der Kälte über den Wärmetauscher
16 aus dem Primär-Kältekreislauf 14 als dies der Fall ist, wenn das die Zentrifugenkammer
12 kühlende Kühlmittel über einen Verflüssiger 6 in Form eines Wärmetauschers 13 mit
der Umgebung thermisch gekoppelt ist. Der Sekundär-Kältekreislauf 15 nimmt Wärme von
der Zentrifugenkammer 12 auf und gibt diese im Wärmetauscher 16 über den Verflüssiger
6 des Sekundär-Kältekreislaufs 15 an den Primär-Kältekreislauf 14, hier den Verdampfer
22 des Wärmetauschers 16, ab.
[0045] In Fig. 4 entsprechen die jeweiligen Kreisprozesse (I) - (II), (II) - (111), (III)
- (IV), (IV) - (I) für den Sekundär-Kältekreislauf 15 sowie (V) - (VI), (VI) - (VII),
(VII) - (VIII), (VIII) - (V) für den Primär-Kältekreislauf 14 prinzipiell dem in Fig.
2 dargestellten und in der Beschreibungseinleitung beschriebenen Kreisprozess, wobei
diese Kreisprozesse aber dann bei anderen Drücken, Temperaturen und spezifischen Enthalpien
stattfinden.
[0046] Der Wärmeübergang zwischen den Kältekreisläufen 14, 15 erfolgt im Bereich des Wärmetauschers
16, was in den Kreisprozessen gemäß Fig. 4 in den Zustandsänderungen (II) - (III)
des Sekundär-Kältekreislaufs 15 und (VIII) - (V) des Primär-Kältekreislaufs 14 dargestellt
ist. Die Verdampfungstemperatur des Primär-Kältekreislaufs 14 muss dabei etwas geringer
sein als die Kondensationstemperatur des Sekundär-Kältekreislaufs 15, um durch eine
künstliche Temperatursenke den erforderlichen Wärmeübergang zu ermöglichen. Je geringer
in dem Wärmetauscher 16 der Temperaturgradient ist, desto größer muss der Massenstrom
in dem Primär-Kältekreislauf 14 gewählt werden. Durch die starke Reduzierung der Endtemperatur
der Verflüssigung im Bereich des Verflüssigers 6 des Sekundär-Kältekreislaufs 15 wird
die nötige Enthalpiedifferenz für die Verdampfung des Kältemittels vergrößert. Entsprechend
der Enthalpiedifferenz kann mehr Wärmemenge aus der Zentrifugenkammer 12 abgeführt
werden. Außerdem wird die erreichbare Einspritztemperatur im Verdampfer 8 des Primär-Kältekreislaufs
15 herabgesetzt. Durch die tiefere Einspritztemperatur entsteht ein größerer Temperaturgradient
zwischen dem Kältemittel und der Zentrifugenkammer 12, womit die Ableitung von Wärme
verbessert wird.
[0047] Mit dem Diagramm gemäß Fig. 4 soll lediglich qualitativ die Wirkungsweise der mit
dem Primär-Kältekreislauf 14 und dem Sekundär-Kältekreislauf 15 gebildeten Kälteanlage
2 dargestellt werden. In Fig. 4 sind die Kreisprozesse beispielhaft dargestellt für
ein Kältemittel in den Kältekreisläufen 14, 15, welches jeweils als Kältemittel R1234yf
ausgebildet ist. In diesem Diagramm ist als Bezugszustand h = 200 kJ/kg und s = 1
kJ/(kg K) bei 0 °C auf der Siedelinie gewählt worden.
[0048] Möglich ist, dass durch die Verwendung der beiden hintereinandergeschalteten Kältekreisläufe
14, 15 die Einspritztemperaturen in dem Verdampfer 8 des Sekundär-Kältekreislauf 15
auf ein Minimum abgesenkt werden. Durch die verringerte Eingangstemperatur des Kältemittels
im Bereich des Verflüssigers 6 vergrößert sich die aufzunehmende spezifische innere
Energie des Kältemittels, die nötig ist, um dieses vollständig zu verdampfen. Somit
vergrößert sich die Wärmemenge, die von der Zentrifugenkammer 12 an das Kältemittel
überführt werden kann. Mit der erfindungsgemäßen Kälteanlage 2 ist es möglich, bedingt
durch die jeweilige Dampfdruckkurve ein Kältemittel einzusetzen, welches weniger Verdampfungsenthalpie
aufweist und bei gleichen Drucklagen eine höhere Einspritztemperatur besitzt. Die
erfindungsgemäße Kälteanlage 2 kann u. U. bei wesentlich höheren Umgebungstemperaturen
betrieben werden als eine Kälteanlage 2 gemäß Fig. 1 mit lediglich einem Kältekreislauf
3. Hierbei tritt zwar ein Leistungsverlust auf. Dieser Leistungsverlust beeinflusst
die Kälteanlage jedoch nicht so stark wie eine einstufige Kälteanlage 3.
[0049] Mit der erfindungsgemäßen Kälteanlage 2 mit zwei miteinander gekoppelten Kältekreisläufen
14, 15 ist es möglich, u. U. auch ein brennbares Kältemittel in dem Primär-Kältekreislauf
14 einzusetzen, da der Primär-Kältekreislauf 14 räumlich über ein Sicherheitselement
26, insbesondere einen Sicherheitskessel 27, von der Zentrifugenkammer 12 getrennt
werden kann.
[0050] Fig. 5 bis 8 zeigen einen exemplarischen konstruktiven Aufbau einer Zentrifuge 1 mit der Integration
der für die Kälteanlage 2 erforderlichen Komponenten. Die Zentrifuge 1 verfügt über
ein Gehäuse 28, welches grundsätzlich im Horizontalschnitt eckig ist und mittels eines
Deckels 29 geschlossen werden kann. In dem Gehäuse 28 ist in einem Teilraum 30, welcher
über den Deckel 29 zugänglich ist, das Sicherheitselement 26 in Form des Sicherheitskessels
27, in dem der Rotor rotiert, angeordnet. Hingegen sind in einem benachbarten Teilraum
31, der nicht über den Deckel 29 zugänglich ist, so dass hier das Gehäuse 28 geschlossen
ist, wesentliche Komponenten der Kälteanlage 2, insbesondere die Verdichter 5, 17,
der Wärmetauscher 16 und der Verflüssiger 19 bzw. Wärmetauscher 20 sowie zugeordnete
Leitungen 9, 23 angeordnet. In dem Teilraum 31 sowie dem hieran angeschlossenen geschlossenen
Gehäuseteil sind auch elektronische Steuereinrichtungen, ein Bedienfeld sowie Anzeigen
der Zentrifuge 1 angeordnet. In Fig. 5 sind die Teilräume 30, 31, welche hier nicht
durch eine Wandung voneinander getrennt sind, durch die gestrichelte dargestellte
fiktive gekrümmte Trennebene voneinander getrennt.
[0051] Für das dargestellte Ausführungsbeispiel ist der Verdichter 17 des Primär-Kältekreislaufs
14 in einem Zwischenraum 32 zwischen einer Ecke 33 und dem Sicherheitskessel 27 angeordnet.
Der Verdichter 5 des Sekundär-Kältekreislaufs 15 ist in einem Zwischenraum 34 zwischen
einer benachbarten Ecke 35 und dem Sicherheitskessel 27 angeordnet. Der Wärmetauscher
16 ist wiederum in einem Zwischenraum 36 zwischen einer die beiden Ecken 33, 35 verbindenden
Seitenwandung 37 und dem Sicherheitskessel 27 angeordnet.
[0052] In Fig. 8 ist zu erkennen, dass die beiden Expansionselemente 7, 21 in einer Ebene
unterhalb des Sicherheitskessels 27 (seitlich versetzt zu diesem in dem Teilraum 31
oder sogar auch unterhalb des Sicherheitskessels 27 in dem Teilraum 30) angeordnet
sind, wodurch sich eine kompakte Bauweise ergibt und/oder Leitungen von den Expansionselementen
7, 21 zu dem Verdampfer 8 kurz gehalten werden können.
[0053] Schematisch ist in Fig. 3 skizziert, dass eine Steuerung der beiden Kältekreisläufe
14, 15 über eine Steuerlogik 38 aufweisende elektronische Steuereinheit 39 erfolgt.
Die Steuereinheit 39 steuert über Steuerleitungen 40, 41 die Leistung der Verdichter
5, 17, was durch unmittelbare Steuerung der elektrischen Beaufschlagung der Motoren
4, 18 erfolgt oder durch Übermittlung eines Steuersignals an die Motoren 4, 18, in
denen dann, u. U. mittels einer Steuerteileinheit, die geeignete elektrische Beaufschlagung
der Motoren 4, 18 gesteuert wird. Für die Steuerung der Kältekreisläufe 14, 15 durch
die Steuereinheit 39 umfasst die Erfindung auch die folgenden Möglichkeiten:
In Fig. 9 ist über der Zeit 42 der Betriebszustand 43 der Verdichter 5, 17 bzw. der Motoren
4, 18 dargestellt, welcher sich infolge der Ansteuerung derselben durch die Steuereinheit
39 ergibt. Hier erfolgt keine Drehzahlregelung der Verdichter 5, 17, sondern diese
werden vielmehr je nach Kühlbedarf, der auf Grundlage eines Temperatursensors 44 in
der Zentrifugenkammer 12, dessen Messsignal ebenfalls der Steuereinheit 39 zugeführt
wird, ermittelt wird, in einen ON-Betriebszustand 45 und einen OFF-Betriebszustand
46 geschaltet, was durch Aktivierung oder Deaktivierung der Motoren 4, 18 erfolgt.
Fig. 9 zeigt die Ansteuerung für die Gewährleistung einer Dauerkühlung mit einer maximalen
Kälteleistung. In Fig. 9 ist mit durchgezogener Betriebskurve 47 das ausgesteuerte
Betriebsverhalten des Sekundär-Kältekreislaufs 15, also des Verdichters 5, dargestellt,
während gestrichelt die Betriebskurve 48 für das Betriebsverhalten des Primär-Kältekreislaufs
14 und damit des Verdichters 17 dargestellt ist. Für die Dauerkühlung werden die Betriebszustände
dauerhaft in den ON-Betriebszustand 45 geschaltet. Während die Umschaltung durchaus
auch gleichzeitig erfolgen kann, zeigt Fig.9, dass die Umschaltung in den ON-Betriebszustand
45 für die Betriebskurven 47, 48 mit einem Zeitversatz 49 erfolgt, womit eine Reduzierung
der Spitzenströme durch eine zeitliche Trennung der beiden Überhöhungen infolge der
Umschaltung der Motoren 4, 18 in den ON-Betriebszustand 45 herbeigeführt werden kann.
Für das dargestellte Ausführungsbeispiel erfolgt die Aktivierung des Sekundär-Kältekreislaufs
15 vor der Aktivierung des Primär-Kreislaufs 14, während auch ein umgekehrter Zeitversatz
49 möglich ist.
[0054] Fig. 10 zeigt die entsprechenden Verhältnisse für eine Steuerung (wovon auch eine Regelung
umfasst ist) einer vorgegebenen Temperatur in der Zentrifugenkammer 12, welche nicht
die Bereitstellung der maximalen Kälteleistung erfordert. Zu diesem Zweck erfolgt
eine alternierende Hin- und Herschaltung der Betriebszustände der Kältekreisläufe
14, 15 zwischen dem ON-Betriebszustand 45 und dem OFF-Betriebszustand 46, wobei die
Frequenz der Hin- und Herschaltung und/oder das Verhältnis der Zeitspannen für den
ON-Betriebszustand 45 und den OFF-Betriebszustand 46 mit der bereitgestellten Kälteleistung
korreliert, so dass mittels der Steuereinheit je nach erforderlicher Kälteleistung
eine geeignete Ansteuerung durch Beeinflussung der Frequenz der Hin- und Herschaltung
und der Verhältnisse der Zeitdauern erfolgen kann. Auch für diese Hin- und Herschaltung
kann ein Zeitversatz 49 für die Umschaltung von dem OFF-Betriebszustand 46 in den
ON-Betriebszustand 45 genutzt werden, wobei vorzugsweise dann die Rückschaltung von
dem ON-Betriebszustand 45 in den OFF-Betriebszustand 46 ohne Zeitversatz 49 erfolgt.
Hier erfolgt für die Bereitstellung einer konstanten Kälteleistung die Umschaltung
der beiden Kältekreisläufe 14, 15 mit derselben Frequenz, wobei aber für das dargestellte
Ausführungsbeispiel angesichts des Zeitversatzes 49 der ON-Betriebszustand 45 für
den Sekundär-Kältekreislauf 15 länger ist als für den Primär-Kältekreislauf 14 (ohne
dass dies zwingend der Fall ist).
[0055] Fig. 11 zeigt eine modifizierte Temperaturregelung, bei welcher der Primär-Kältekreislauf
14 permanent in den ON-Betriebszustand 45 geschaltet wird, so dass dieser eine permanente
Wärmesenke bereitstellt. Hier wird die Steuerung der der Zentrifugenkammer 12 zugeführten
Kälte lediglich über die Abnahme der Kälte von dem Primär-Kältekreislauf 14 durch
den Sekundär-Kältekreislauf 15 gesteuert, indem bedarfsgerecht die Hin- und Herschaltung
des Sekundär-Kältekreislaufs 15 zwischen dem ON-Betriebszustand 45 und dem OFF-Betriebszustand
46 erfolgt, wobei hier zur Steuerung oder Regelung der Temperatur in der Zentrifugenkammer
12 und damit der der Zentrifugenkammer 12 zugeführten Kälte Einfluss genommen wird
auf das Verhältnis der Zeitspannen der ON-Betriebszustände und der OFF-Betriebszustände.
[0056] Im Folgenden wird eine beispielhafte Auslegung für die Kältekreisläufe 14, 15 angegeben,
auf welche aber keine Einschränkung der Erfindung erfolgen soll. Hierbei nehmen die
Indizes Bezug auf die Zustände (I) bis (VIII) der Kältemittel in den Kältekreisläufen
14, 15, wie diese in den Fig. 3 und 4 verwendet werden.
a) Sekundär-Kältekreislauf 15
[0057]
Temperaturen:
TI = -20°C |
TII = 0°C |
TIII = -10°C |
TIV = -30°C |
b) Primär-Kältekreislauf 14
[0058]
Temperaturen:
TV = -5°C |
TVI = 55°C |
TVII = 40°C |
TVIII = -15°C |
Drücke:
pIII = 2,3 bar |
pIV = 10 bar |
[0059] Hier bezeichnet HD den Hochdruckkreislauf 24, während ND den Niederdruckkreislauf
25 bezeichnet.
[0060] Obige Auslegungen beruhen auf dem Einsatz des Kältemittels R1234yf in beiden Kältekreisläufen
14, 15. Möglich ist auch eine anderweitige Auslegung, bei welcher die Temperaturen,
die Drücke, die Enthalpien, die Verdichterleistung und/oder der Massenstrom um ± 20
%, ± 10 %, ± 5 % von den angegebenen Werten abweichen können.
[0061] Die Anordnung des Verdampfers 8 und dessen Integration im Bereich der Zentrifugenkammer
12 kann im Rahmen der Erfindung beliebig sein. So kann sich ein Verdampfer 8 (und
ein hiermit gebildeter Wärmetauscher) im Inneren eines Sicherheitselements 26 oder
Sicherheitskessels 27, in einer Wandung des Sicherheitselements 26 oder Sicherheitskessels
27 selbst oder außerhalb des Sicherheitselements 26 oder Sicherheitskessels 27 erstrecken.
Beispielsweise kann eine den Verdampfer 8 bildende Leitung sich in Umfangsrichtung
eines Sicherheitskessels 27 erstrecken oder derart in den Sicherheitskessel 27 selbst
integriert sein. Insbesondere für Zentrifugen 1 mit kleinen Drehzahlen können der
Primär-Kältekreislauf 14 und der Sekundär-Kältekreislauf 15 beide innerhalb oder außerhalb
eines Sicherheitskessels 27 angeordnet sein. Möglich ist insbesondere für Zentrifugen
1 mit größeren Drehzahlen, dass zusätzlich zu einem Sicherheitskessel 27 eine Sicherheitswandung
Einsatz findet, welche zumindest teilweise die Teilräume 30, 31 voneinander trennen
kann. In diesem Fall kann der Sekundär-Kältekreislauf 15 in einem Zwischenraum zwischen
dem Sicherheitskessel 27 und der Sicherheitswandung angeordnet sein, während der Primär-Kältekreislauf
14 dann auf der dem Sicherheitskessel 27 abgewandten Seite der Sicherheitswandung
angeordnet ist. Möglich ist auch, dass der Sicherheitskessel 27 doppelwandig ausgebildet
ist und sich der Sekundär-Kältekreislauf 15 zumindest teilweise und im Bereich des
Verdampfers 8 in einem Zwischenraum zwischen den doppelten Wandungen des Sicherheitskessels
27 erstreckt.
[0062] In der vorliegenden Beschreibung wird teilweise auf den Primär-Kältekreislauf 14
und den Sekundär-Kältekreislauf 15 verkürzt in Form von "die Kältekreisläufe 14, 15"
Bezug genommen.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0063]
- 1
- Zentrifuge
- 2
- Kälteanlage
- 3
- Kältekreislauf
- 4
- Motor
- 5
- Verdichter
- 6
- Verflüssiger, Kondensator
- 7
- Expansionselement oder Drossel
- 8
- Verdampfer
- 9
- Leitung
- 10
- Hochdruck-Kreislaufteil
- 11
- Niederdruck-Kreislaufteil
- 12
- Zentrifugenkammer
- 13
- Wärmetauscher
- 14
- Primär-Kältekreislauf
- 15
- Sekundär-Kältekreislauf
- 16
- Wärmetauscher
- 17
- Verdichter
- 18
- Motor
- 19
- Verflüssiger
- 20
- Wärmetauscher
- 21
- Expansionselement oder Drossel
- 22
- Verdampfer
- 23
- Leitung
- 24
- Hochdruckkreislauf
- 25
- Niederdruckkreislauf
- 26
- Sicherheitselement
- 27
- Sicherheitskessel
- 28
- Gehäuse
- 29
- Deckel
- 30
- Teilraum
- 31
- Teilraum
- 32
- Zwischenraum
- 33
- Ecke
- 34
- Zwischenraum
- 35
- Ecke
- 36
- Zwischenraum
- 37
- Seitenwandung
- 38
- Steuerlogik
- 39
- Steuereinheit
- 40
- Steuerleitung
- 41
- Steuerleitung
- 42
- Zeit
- 43
- Betriebszustand
- 44
- Temperatursensor
- 45
- ON-Betriebszustand
- 46
- OFF-Betriebszustand
- 47
- Betriebskurve (Sekundär-Kältekreislauf)
- 48
- Betriebskurve (Primär-Kältekreislauf)
- 49
- Zeitversatz
- I
- Zustand des (zweiten) Kältemittels zwischen Verdampfer 8 und Verdichter 5
- II
- Zustand des (zweiten) Kältemittels zwischen Verdichter 5 und Verflüssiger 6
- III
- Zustand des (zweiten) Kältemittels zwischen Verflüssiger 6 und Expansionselement 7
- IV
- Zustand des (zweiten) Kältemittels zwischen Expansionselement 7 und Verdampfer 8
- V
- Zustand des (ersten) Kältemittels zwischen Verdampfer 22 und Verdichter 17
- VI
- Zustand des (ersten) Kältemittels zwischen Verdichter 17 und Verflüssiger 19
- VII
- Zustand des (ersten) Kältemittels zwischen Verflüssiger 19 und Expansionselement 21
- VIII
- Zustand des (ersten) Kältemittels zwischen Expansionselement 21 und Verdampfer 22
1. Zentrifuge (1) mit
a) einem Gehäuse (28),
b) einer Zentrifugenkammer (12), in der ein drehbar gelagerter Rotor angeordnet ist
oder werden kann,
c) einem Primär-Kältekreislauf (14) und
d) einem Sekundär-Kältekreislauf (15), der mit dem Primär-Kältekreislauf (14) und
mit der Zentrifugenkammer (12) thermisch gekoppelt ist,
e) wobei eine Steuereinheit (39) mit Steuerlogik (38) vorhanden ist, welche den Primär-Kältekreislauf
(14) und den Sekundär-Kältekreislauf (15) so ansteuert, dass
ea) während eines Betriebs der Zentrifuge (1) mit einer Rotation des Rotors eine Erzeugung
von Kälte mittels des Primär-Kältekreislaufs (14) erfolgt und/oder
eb) ein gleichzeitiger Betrieb des Primär-Kältekreislaufs (14) und des Sekundär-Kältekreislaufs
(15) erfolgt.
2. Zentrifuge (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Primär-Kältekreislauf (14) und/oder der Sekundär-Kältekreislauf (15) einen Verdichter
(5; 17), einen Verflüssiger (6; 19), eine Expansionseinrichtung (7; 21) und einen
Verdampfer (8; 22) aufweisen/aufweist.
3. Zentrifuge (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Primär-Kältekreislauf (14) ein Hochdruckkreislauf (24) ist und der Sekundär-Kältekreislauf
(15) ein Niederdruckkreislauf (25) ist.
4. Zentrifuge (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Primär-Kältekreislauf (14) ein brennbares Kältemittel aufweist.
5. Zentrifuge (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Sekundär-Kältekreislauf (15) ein nicht entflammbares oder schwer entflammbares
Kältemittel aufweist.
6. Zentrifuge (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
a) der Primär-Kältekreislauf (14) ein brennbares Kältemittel aufweist und der Sekundär-Kältekreislauf
(15) ein nicht entflammbares oder schwer entflammbares Kältemittel aufweist oder
b) der Primär-Kältekreislauf (14) ein nicht entflammbares oder schwer entflammbares
Kältemittel und der Sekundär-Kältekreislauf (15) ein nicht entflammbares oder schwer
entflammbares Kältemittel aufweist.
7. Zentrifuge (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Wärmetauscher (16; 20) als Microchannel-Wärmetauscher ausgebildet
ist.
8. Zentrifuge (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
a) der Primär-Kältekreislauf (14),
b) ein Wärmetauscher (16), der den Primär-Kältekreislauf (14) mit dem Sekundär-Kältekreislauf
(15) thermisch koppelt, und
c) zumindest ein Teil des Sekundär-Kältekreislaufs (15)
auf einer der Zentrifugenkammer (12) abgewandten Seite eines Sicherheitselements (26)
angeordnet sind.
9. Zentrifuge (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
a) ein Gehäuse (28) der Zentrifuge (1) einen ungefähr rechteckigen Horizontalschnitt
aufweist,
b) der Sicherheitselement (26) ein Sicherheitskessel (27) mit kreisförmigem Horizontalschnitt
ist,
c) ein Verdichter (17) des Primär-Kältekreislaufs (14) in einem Zwischenraum (32)
zwischen einer Ecke (33) des Gehäuses (28) und dem Sicherheitskessel (27) angeordnet
ist,
d) ein Verdichter (5) des Sekundär-Kältekreislaufs (15) in einem Zwischenraum (34)
zwischen einer Ecke (35) des Gehäuses (28) und dem Sicherheitskessel (27) angeordnet
ist,
e) der oder ein Wärmetauscher (16), der den Primär-Kältekreislauf (14) und den Sekundär-Kältekreislauf
(15) thermisch miteinander koppelt, in einem Zwischenraum (36) zwischen einer Seitenwandung
(37) des Gehäuses (28) und dem Sicherheitskessel (27) angeordnet ist.
10. Zentrifuge (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerlogik (38) der Steuereinheit (39) derart ausgebildet ist, dass ein Verdichter
(17) des Primär-Kältekreislaufs (14) und/oder ein Verdichter (5) des Sekundär-Kältekreislaufs
(15) in ON-Betriebszuständen (45) und OFF-Betriebszuständen (46) angesteuert werden/wird.
11. Zentrifuge (1) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerlogik (38) der Steuereinheit (39) derart ausgebildet ist, dass der Verdichter
(17) des Primär-Kältekreislaufs (14) und der Verdichter (5) des Sekundär-Kältekreislaufs
(17) versetzt mit einem Zeitversatz (49) in den ON-Betriebszustand (45) gesteuert
werden.
12. Zentrifuge (1) nach Anspruch 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerlogik (38) der Steuereinheit (39) derart ausgebildet ist, dass
a) der Primär-Kältekreislauf (14) unabhängig von einer erforderlichen Kälteleistung
zur Kühlung der Zentrifugenkammer (12) dauerhaft in einem ON-Betriebszustand (45)
betrieben wird und
b) der Sekundär-Kältekreislauf (15) abhängig von einer erforderlichen Kälteleistung
zur Kühlung der Zentrifugenkammer (12) zwischen einem ON-Betriebszustand (45) und
einem OFF-Betriebszustand (46) hin- und hergeschaltet wird.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Zentrifuge (1) mit
a) einem Gehäuse (28),
b) einer Zentrifugenkammer (12), in der ein drehbar gelagerter Rotor angeordnet ist
oder werden kann,
c) einem Primär-Kältekreislauf (14)
gekennzeichnet durch
d) einen Sekundär-Kältekreislauf (15), der mit dem Primär-Kältekreislauf (14) und
mit der Zentrifugenkammer (12) thermisch gekoppelt ist,
e) wobei eine Steuereinheit (39) mit Steuerlogik (38) vorhanden ist, welche den Primär-Kältekreislauf
(14) und den Sekundär-Kältekreislauf (15) so ansteuert, dass
ea) während eines Betriebs der Zentrifuge (1) mit einer Rotation des Rotors eine Erzeugung
von Kälte mittels des Primär-Kältekreislaufs (14) erfolgt und/oder
eb) ein gleichzeitiger Betrieb des Primär-Kältekreislaufs (14) und des Sekundär-Kältekreislaufs
(15) erfolgt.
2. Zentrifuge (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Primär-Kältekreislauf (14) und/oder der Sekundär-Kältekreislauf (15) einen Verdichter
(5; 17), einen Verflüssiger (6; 19), eine Expansionseinrichtung (7; 21) und einen
Verdampfer (8; 22) aufweisen/aufweist.
3. Zentrifuge (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Primär-Kältekreislauf (14) ein Hochdruckkreislauf (24) ist und der Sekundär-Kältekreislauf
(15) ein Niederdruckkreislauf (25) ist.
4. Zentrifuge (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Primär-Kältekreislauf (14) ein brennbares Kältemittel aufweist.
5. Zentrifuge (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Sekundär-Kältekreislauf (15) ein nicht entflammbares oder schwer entflammbares
Kältemittel aufweist.
6. Zentrifuge (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
a) der Primär-Kältekreislauf (14) ein brennbares Kältemittel aufweist und der Sekundär-Kältekreislauf
(15) ein nicht entflammbares oder schwer entflammbares Kältemittel aufweist oder
b) der Primär-Kältekreislauf (14) ein nicht entflammbares oder schwer entflammbares
Kältemittel und der Sekundär-Kältekreislauf (15) ein nicht entflammbares oder schwer
entflammbares Kältemittel aufweist.
7. Zentrifuge (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Wärmetauscher (16; 20) als Microchannel-Wärmetauscher ausgebildet
ist.
8. Zentrifuge (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
a) der Primär-Kältekreislauf (14),
b) ein Wärmetauscher (16), der den Primär-Kältekreislauf (14) mit dem Sekundär-Kältekreislauf
(15) thermisch koppelt, und
c) zumindest ein Teil des Sekundär-Kältekreislaufs (15)
auf einer der Zentrifugenkammer (12) abgewandten Seite eines Sicherheitselements (26)
angeordnet sind.
9. Zentrifuge (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
a) ein Gehäuse (28) der Zentrifuge (1) einen ungefähr rechteckigen Horizontalschnitt
aufweist,
b) der Sicherheitselement (26) ein Sicherheitskessel (27) mit kreisförmigem Horizontalschnitt
ist,
c) ein Verdichter (17) des Primär-Kältekreislaufs (14) in einem Zwischenraum (32)
zwischen einer Ecke (33) des Gehäuses (28) und dem Sicherheitskessel (27) angeordnet
ist,
d) ein Verdichter (5) des Sekundär-Kältekreislaufs (15) in einem Zwischenraum (34)
zwischen einer Ecke (35) des Gehäuses (28) und dem Sicherheitskessel (27) angeordnet
ist,
e) der oder ein Wärmetauscher (16), der den Primär-Kältekreislauf (14) und den Sekundär-Kältekreislauf
(15) thermisch miteinander koppelt, in einem Zwischenraum (36) zwischen einer Seitenwandung
(37) des Gehäuses (28) und dem Sicherheitskessel (27) angeordnet ist.
10. Zentrifuge (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerlogik (38) der Steuereinheit (39) derart ausgebildet ist, dass ein Verdichter
(17) des Primär-Kältekreislaufs (14) und/oder ein Verdichter (5) des Sekundär-Kältekreislaufs
(15) in ON-Betriebszuständen (45) und OFF-Betriebszuständen (46) angesteuert werden/wird.
11. Zentrifuge (1) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerlogik (38) der Steuereinheit (39) derart ausgebildet ist, dass der Verdichter
(17) des Primär-Kältekreislaufs (14) und der Verdichter (5) des Sekundär-Kältekreislaufs
(17) versetzt mit einem Zeitversatz (49) in den ON-Betriebszustand (45) gesteuert
werden.
12. Zentrifuge (1) nach Anspruch 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerlogik (38) der Steuereinheit (39) derart ausgebildet ist, dass
a) der Primär-Kältekreislauf (14) unabhängig von einer erforderlichen Kälteleistung
zur Kühlung der Zentrifugenkammer (12) dauerhaft in einem ON-Betriebszustand (45)
betrieben wird und
b) der Sekundär-Kältekreislauf (15) abhängig von einer erforderlichen Kälteleistung
zur Kühlung der Zentrifugenkammer (12) zwischen einem ON-Betriebszustand (45) und
einem OFF-Betriebszustand (46) hin- und hergeschaltet wird.