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EP 3 260 597 B1 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
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Hinweis auf die Patenterteilung: |
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05.06.2019 Patentblatt 2019/23 |
(22) |
Anmeldetag: 22.06.2016 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC):
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MEHRLAGIGES FASERSTOFFERZEUGNIS MIT EINER INHIBIERTEN MIGRATIONSRATE VON AROMATISCHEN
ODER GESÄTTIGTEN KOHLENWASSERSTOFFEN UND VERFAHREN ZU DESSEN HERSTELLUNG
MULTI-LAYER FIBRE PRODUCT WITH AN INHIBITED MIGRATION RATE OF AROMATIC OR SATURATED
HYDROCARBONS AND METHOD FOR PRODUCING THE SAME
PRODUIT EN FIBRES MULTICOUCHES AYANT UN TAUX DE MIGRATION INHIBE D'HYDROCARBURES AROMATIQUES
OU SATURES ET SON PROCEDE DE PRODUCTION
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Benannte Vertragsstaaten: |
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AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL
NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR |
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Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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27.12.2017 Patentblatt 2017/52 |
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Patentinhaber: Buchmann Gesellschaft mit beschränkter Haftung |
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76855 Annweiler am Trifels (DE) |
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Erfinder: |
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- LEONHARDT, Josua
76829 Landau (DE)
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(74) |
Vertreter: Patentanwälte Dr. Keller, Schwertfeger
Partnerschaft mbB |
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Westring 17 76829 Landau 76829 Landau (DE) |
(56) |
Entgegenhaltungen: :
EP-A1- 2 395 148 WO-A1-2014/108844
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WO-A1-2008/052970 WO-A1-2015/040134
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Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines mehrlagigen
Faserstofferzeugnisses, insbesondere einer Lebensmittelverpackung, mit einem gegenüber
auf Recyclingfasern basierenden Fasererzeugnissen verminderten Migrationsverhalten
von aromatischen Kohlenwasserstoffen, insbesondere aromatischen Mineralöl-Kohlenwasserstoffen
(MOAH) und/oder gesättigten Kohlenwasserstoffen, insbesondere gesättigten Mineralöl-Kohlenwasserstoffen
(MOSH), bei dem zwei oder mehr Faserstoffschichten aus einer Faserstoffsuspension
erzeugt werden. Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass in
wenigstens einer Faserstoffschicht des Faserstofferzeugnisses ein mineralisches Filtermaterial,
ausgewählt aus der Gruppe der Bentonite und/oder Saponite, hinzugefügt wird. Das erfindungsgemäße
Faserstofferzeugnis weist eine inhibierte Migrationsrate auf, d.h. die Migration von
MOAH- und/oder MOSH-Verbindungen von dem Faserstofferzeugnis (z.B. Karton oder Papier)
auf das Lebensmittel wird gehemmt oder vollständig verhindert.
[0002] Lebensmittelverpackungen bestehen häufig aus Karton oder Papier und somit aus pflanzlichen
Fasern. Diese Fasern können direkt mechanisch oder chemisch aus Pflanzen oder als
sogenannte "Sekundärfaser" aus Altpapier gewonnen werden. Dabei kommt das Lebensmittel
direkt mit der Produktverpackung in Kontakt, was insbesondere dann problematisch ist,
wenn die Lebensmittelverpackung Mineralölstoffe enthält, die in das Lebensmittel migrieren
können. Dazu gehören insbesondere gesättigte Mineralöl-Kohlenwasserstoffe (mineral
oil saturated hydrocarbons; MOSH) sowie aromatische Mineralöl-Kohlenwasserstoffe (mineral
oil aromatic hydrocarbons; MOAH). Schon geringe Mengen dieser Stoffe können zu gesundheitlichen
Schäden beim Konsum der Lebensmittelgüter führen, bis hin zu schweren Erkrankungen
wie Krebs.
[0003] Besonders anfällig für den Übertritt von Mineralölbestandteilen von Recyclingverpackungen
sind langlebige Lebensmittel, wie beispielsweise Teigwaren oder Reis. Besonders anfällig
sind recyclingfaserhaltige und/oder bedruckte Faltschachteln oder Recycling-Wellpappe.
Eine Hauptursache und maßgebliche Eintragsquelle von Mineralölbestandteilen in der
Lebensmittelkette ist die Verwendung mineralölhaltiger Zeitungsdruckfarben, welche
durch den Recyclingkreislauf in Lebensmittelverpackungen aus Sekundärfaserstoffen
gelangen. Daneben gibt es weitere Eintragspfade von MOSH/MOAH im Herstellungs- und
Verarbeitungsprozess, beispielsweise bedingt durch den Einsatz von Schmierstoffen
bei der Primärproduktion. Die Migration von MOAH und MOSH in zu verpackende Lebensmittel
tritt jedoch nicht nur bei Faserstofferzeugnissen auf, die aus Recyclingfasern hergestellt
sind, sondern auch bei Frischfasern, die in einer Recyclingverpackung aufbewahrt oder
transportiert werden.
[0004] Bei Kohlenwasserstoffen erfolgt die Kontamination von Lebensmitteln häufig durch
Ausgasung aus den Verpackungsmaterialien und das Niederschlagen auf der Lebensmitteloberfläche.
Zwar gibt es Innenverpackungen, die aus Polyethylen oder Polypropylen bestehen, jedoch
ist deren Herstellung genauso aufwändig wie die Anwendung anderer funktionaler Barrieren,
die jedoch nicht migrationsdicht sind. Andere funktionale Barrieren, wie beispielsweise
die Auftragung von Aluminiumschichten oder Polyethylenterephthalat (PET) gelten als
migrationsdicht. Nachteilig ist jedoch, dass die Herstellung von Aluminiumfolie kosten-
und energieintensiv ist und zudem den Recyclingprozess negativ beeinflusst. Zudem
fördern migrationsdichte Verpackungen das Wachstum von Mikroorganismen in Lebensmitteln,
was deren Haltbarkeit senkt.
[0005] Während kurzkettige MOSH- und MOAH-Verbindungen in der Regel kein Problem darstellen,
da sie im Trocknungsprozess der Papier- und Kartonherstellung verdampfen, sind die
langkettigen Verbindungen sehr migrationsträge und verbleiben daher dauerhaft im Faserstofferzeugnis.
Allerdings gibt es auch MOSH und MOAH, welche aufgrund des Molekulargewichts beim
Trocknungsprozess der Papier- bzw. Kartonherstellung nicht verdampfen, sondern im
Fasererzeugnis verbleiben aber dennoch migrationsfähig sind. So können bei sekundär
faserhaltigen Kartons mit einer grauen Rückseite mit einem Volumen zwischen 1,3 und
1,45 cm
3/g Gehalten von 50 bis 500 ppm MOSH und/oder MOAH nachgewiesen werden. Inwieweit eine
Migration von MOSH- und MOAH-Verbindungen von der Verpackung auf das Lebensmittel
tatsächlich erfolgt, hängt von einer Vielzahl von Einflussgrößen ab. Hierzu gehören
beispielsweise das Verpackungsdesign, insbesondere das Verhältnis von Masse der Verpackung
zu Masse des Lebensmittels, der Ausgangsgehalt von MOSH und MOAH im Verpackungsmaterial,
die Lagertemperatur, die Lagerdauer, die Teilchengröße bzw. spezifische Oberfläche
des zu verpackenden Lebensmittels, die Polarität des Lebensmittels und das Vorhandensein
diffusionsdichter Zwischenverpackungen.
[0006] Um einen möglichen Übergang von aromatischen Kohlenwasserstoffen und/oder gesättigten
Kohlenwasserstoffen auf ein Lebensmittel zu unterbinden oder zumindest zu verringern,
wurde in der
WO 2012/175309 A1 die Verwendung einer Filterschicht aus Aktivkohle für das darin beschriebene Fasererzeugnis
für Verpackungen vorgeschlagen. Zum Einbinden von Aktivkohle in das Filtermaterial
soll der Migrationswert auf 0,6 mg/kg Lebensmittel herabgesenkt werden. Allerdings
hat der Einsatz von Aktivkohle als Filtermaterial entscheidende Nachteile. Dazu gehört
beispielsweise, dass ein Eintrag von tiefschwarzen Pigmenten beim Herstellungsprozess
und letztendlich dem Endprodukt erfolgt. Ferner beobachtet man eine Schwarzfärbung
der Kreislaufwässer innerhalb des Herstellungsprozesses durch nicht retendierte, d.h.
auf dem Blattbildungssieb zurückgehaltene Partikel. Die durch die Aktivkohle verursachte
Schwarzfärbung der Faserstoffschicht ist daher unerwünscht, selbst wenn die Schicht
von außen nicht sichtbar ist. Beim Zerreißen des Kartons könnte beispielsweise feiner
Kohlenstoffstaub freigesetzt werden, selbst wenn das Filtermaterial Bestandteil einer
inneren Faserstoffschicht ist.
[0007] Der Migrationswert oder die Migrationsrate gibt die Menge (angegeben in mg) an, welche
innerhalb von 10 Tagen bei einer definierten Temperatur (beispielsweise von 40° oder
60° C) in ein Kilogramm Lebensmittel migriert. Die Bestimmung der Mineralölgehalte
in Lebensmitteln gilt als äußerst anspruchsvoll, da es sich hierbei um ein komplexes
Gemisch handelt, das als Summe aller Komponenten quantifiziert werden muss. Zumeist
kommen gaschromatographische Analysen zur Anwendung, die allerdings sehr breite Signale
ergeben. Die einfachste Methode zur Bestimmung von MOSH und MOAH umfasst die Anwendung
einer Flüssigchromatographie-Gaschromatographie-Flammenionisationsdetektion, kurz
LC-GC-FID (Bundesinstitut für Risikobewertung, BfR, Bestimmung von Kohlenwasserstoffen
aus Mineralöl (MOSH oder MOAH) oder Kunststoffen (POSH, PAO) in Verpackungsmaterialien
und trockenen Lebensmitteln mittels Festphasenextraktion und GC-FID, www.bfr.bund.de).
Eine HPLC-Trennung von MOSH- und MOAH-Fraktionen kann mittels Normalphasenchromatographie
erfolgen, wobei die Fraktionen durch GC weiter aufgetrennt und mit einem FID detektiert
werden. Der Gehalt an Mineralölkomponenten korreliert mit dem Anteil an Recyclingfasern
in den Verpackungskartonagen, wobei Kartonverpackungen mit einem hohen Mineralölgehalt
nicht zwangsläufig zu erhöhten Belastungen im Lebensmittel führen müssen. So können
beispielsweise Barrieren, wie sie bei Kindernährmitteln verwendet werden (z.B. Innenbeutel)
vor einer Migration von MOSH und MOAH in das Lebensmittel schützen. Auffallend hohe
Belastungen sind jedoch beispielsweise in bestimmten Müsliriegel-, Keks- und Biskuit-Verpackungen
nachzuweisen (F. Armellini, Institut für Umwelt- und Lebensmittelsicherheit des Landes
Vorarlberg; Mineralölkomponenten in Lebensmitteln (2012)).
[0008] Bei der Papier- und Kartonherstellung kommen häufig Mikropartikelsysteme zum Einsatz,
bei denen in kleinen Mengen Bentonite eingesetzt werden, um die mechanischen, optischen
und drucktechnischen Eigenschaften des Faserstofferzeugnisses zu verbessern. So beschreibt
die
EP 0 235 893 B2 ein Herstellungsverfahren für Papier oder Pappe durch Ausbilden einer wässrigen Zellulose-Suspension,
die nach der Entwässerung ein organisches Polymermaterial und Bentonit an anorganisches
Material enthält. Es erfolgt ein Zusatz von Bentonit in einer Menge von 0,03 bis 0,5
Gew.-%, bezogen auf das Trockengewicht der Suspension. Ziel ist hierbei die Verbesserung
der Retention von Faserstoffen, um letztendlich die Entwässerung von Faserstoffsuspensionen
zu beschleunigen. Die Retention von Füllstoffen bei der Papier- und Kartonherstellung
ist auch Bestandteil des Verfahrens der
US 3,052,595 B. Dabei kommen 1 bis 20 Gew.-% Bentonit zum Einsatz, wobei zu der Suspension zusätzlich
noch ein Acrylamid-Polymer zugemengt wird. Die Füllstoffretention ist bedingt durch
die Aktivität des Acrylamid-Polymers und wird durch die Zugabe eines kleinen Anteils
von Bentonit verstärkt.
[0009] Die Verbesserung der Entwässerungs- und Retentionseigenschaften durch den Einsatz
von Bentonit ist auch Bestandteil der
EP 0 017 353 B2, wobei hier neben einem Polymer Bentonit mit einem Anteil zwischen 0,02 bis 2 % bezogen
auf das Trockengewicht der Suspension zum Einsatz kommt. Ähnliche Ansätze beschreiben
auch die
DE 10 2011 001 617 A1,
DE 35 41 163 A1 und
DE 695 34 985 T2.
[0010] Die
WO 2014/108844 ist ein weiteres Beispiel, bei dem ein Retentionssystem zur Herstellung eines mehrlagigen
Papier- oder Kartonerzeugnisses verwendet wird, bei dem Bentonit in einer Dosierung
von 2,4 kg/t, basierend auf dem Trockengewicht, zum Einsatz kommt. Auch hier kommt
ein Polyvinylamin zum Einsatz. Ziel dieses Systems ist es, die Retention zu verbessern,
ohne dass die Entwässerung zunimmt. Dadurch sollen Retention und Entwässerung entkoppelt
werden.
[0011] Ein ähnliches Verfahren beschreibt auch die
WO 2008/052970 A1 zur Herstellung einer mehrschichtigen Faserstoffbahn aus Zellulosefasern. Hierbei
wird ein Retentionsmittel eingesetzt, das zu der Gruppe der Polyacrylamide, der Polymethacrylamide,
der Vinylamineinheiten enthaltenden Polymeren und/oder der Mikropartikelsystems gehört.
Als anorganische Komponente des Mikropartikelsystems kommen beispielsweise Bentonit,
kolloidale Kiselsäure, Silikate und/oder Calciumcarbonat in Betracht. Je nach Typ
und Aktivierung hat der Bentonit eine spezifische Oberfläche von 60 bis 800 m
2/g. Im Papierherstellungsprozess wird der Bentonit zu der Zellulosesuspension typischerweise
in Form einer wässrigen Bentonitslurry zugesetzt. Diese Bentonitslurry kann bis zu
10 Gew.-% Bentonit enthalten. Die Zugabe des Retentionsmittels erfolgt im Papierherstellungsprozess
vor einer Scherung des Papierstoffes, zwischen zwei Scherstufen oder nach der letzten
Scherung des Papierstoffs. Vorzugsweise erfolgt die Zugabe von Retentionsmitteln und/oder
Entwässerungsmitteln zum Papierstoff unter turbulenter Strömung der wässrigen Formulierungen
der Prozesschemikalien. Auch hier ist es Ziel der Retention, Papierbahnen mit einer
verbesserten Formation zu erhalten, insbesondere bei mehrschichtigen Faserstoffbahnen.
[0012] Bentonit wird auch bei der Herstellung eines gestrichelten Papiers eingesetzt, wie
beispielsweise beschrieben in der
EP 2 395 148 A1. Darin wird Bentonit als Hauptbestandteil des Beschichtungsmaterials, des Auftragsmediums
bzw. der Streichfarbe erwähnt. Dadurch sollen die Oberflächenbeschaffenheit und auch
die Bedruckbarkeit der Papiere verbessert werden.
[0013] Bentonit wird auch für die Störstoffbindung bzw. Störstoffmaskierung eingesetzt.
So beschreibt beispielsweise die
EP 0 760 406 A2 ein Verfahren zur Maskierung von Farbstoffpartikeln bei der Papierherstellung durch
Retention von anhaftenden Partikeln auf den Zellulosefasern. Die Verwendung von Bentonit
zur Störstoffbindung ist auch Bestandteil der
DE 10 2005 039 850 A1 sowie der
DE 10 2004 060 587 A1. Dabei wird Bentonit zu der Papierpulpe bzw. Faserstoffmasse gegeben, um eine Bindung
der Störstoffe an dem Bentonit zu erreichen. Durch Hinzugabe von Bentonit werden klebende
Substanzen so benetzt, dass diese nicht mehr klebrig sind und nicht mehr zur Anhaftung
an Prozessmaschinen neigen (Störstoffmaskierung). Andere Störstoffe werden wiederum
aufgrund ihrer Polarität an die Fasern gebunden und dadurch mit der Papierbahn aus
dem Prozess entsorgt (Störstoffbindung). Die im Stand der Technik bekannten Mikropartikelsysteme
bewirken dadurch lediglich eine Verbesserung der Retention und einen Austrag von Störstoffen,
nicht jedoch im Zusammenhang mit der Vermeidung der Reduktion von Mineralölbestandteilen
bei einem fertigen Faserstofferzeugnis, beispielsweise einem Lebensmittelkarton. Der
Einsatz von Bentonit in einem fertigen Fasererzeugnis zur Migrationshemmung von MOAH
und/oder MOSH in ein Lebensmittel wurde im Stand der Technik bislang nicht beschrieben.
[0014] Somit stellt die
WO 2012/175309 A1 bezüglich dem dieser Erfindung zugrundeliegenden Problem, nämlich der Verminderung
des Migrationsverhaltens von MOAH-Verbindungen und MOSH-Verbindungen, den nächstliegenden
Stand der Technik dar. Zur Migrationshemmung wird darin vorgeschlagen, Aktivkohle
in einer Faserstoffschicht eines Faserstofferzeugnisses einzusetzen. Die damit einhergehenden
Nebenwirkungen (vgl. oben) sollen jedoch vermieden werden.
[0015] Vor diesem Hintergrund ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein alternatives
Verfahren zur Herstellung eines mehrlagigen Faserstofferzeugnisses bereitzustellen,
das ein gegenüber auf Recyclingfasern basierenden Faserstofferzeugnissen vermindertes
Migrationsverhalten von mineralölhaltigen Kohlenwasserstoffen aufweist.
[0016] Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und
ein migrationshemmendes Faserstofferzeugnis mit den Merkmalen des Anspruchs 10. Bevorzugte
Ausführungsvarianten finden sich in den Unteransprüchen wieder.
[0017] Das erfindungsgemäße Verfahren ist auf die Herstellung eines migrationshemmenden
mehrlagigen Faserstofferzeugnisses, insbesondere einer Lebensmittelverpackung gerichtet,
mit einem gegenüber einem auf Recyclingfasern basierenden Faserstofferzeugnis vermindertem
Migrationsverhalten von aromatischen Kohlenwasserstoffen, insbesondere aromatischen
Mineralöl-Kohlenwasserstoffen (MOAH) und/oder gesättigten Kohlenwasserstoffen, insbesondere
gesättigten Mineralöl-Kohlenwasserstoffen (MOSH), bei dem zwei oder mehr Faserstoffschichten
aus einer Faserstoffsuspension erzeugt werden. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass
in wenigstens einer Faserstoffschicht ein mineralisches Filtermaterial, ausgewählt
aus der Gruppe der Bentonite und/oder Saponite, hinzugefügt wird.
[0018] Vorzugsweise wird ein Filtermaterial auf Basis eines modifizierten als Bentonit-Bestandteil
eingesetzt. Das mineralische Filtermaterial kann auf unterschiedliche Art und Weise
in das Faserstofferzeugnis eingetragen bzw. auf das Faserstofferzeugnis appliziert
werden. In einer ersten Variante ist vorgesehen, dass das mineralische Filtermaterial,
d.h. entweder ein Bentonit- und/oder Saponit, der Faserstoffsuspension vor der Bildung
der Faserstoffschichten zugemengt wird. Vorzugsweise werden in Abhängigkeit von der
jeweiligen Einzellage des Faserstofferzeugnisses (z.B. Faltschachtelkarton) 3 bis
25 Gew.-% Filtermaterial, bezogen auf die ofentrockene Faserstoffmenge, der Faserstoffsuspension
zugegeben. Vorzugsweise ist das mineralische Filtermaterial als Trockenprodukt oder
als Pigmentsuspension, vorzugsweise mit einem Feststoffgehalt von 3 bis 40 Gew.-%,
vorzugsweise zwischen 3 bis 25 Gew.-%, zugemengt. In einer bevorzugten Variante werden
wenigstens 20 Gew.-% mineralisches Filtermaterial, bezogen auf das Trockengewicht,
zugemengt. Vorzugsweise werden nicht mehr als 25 Gew.-%, bevorzugt nicht mehr als
40 Gew.-% mineralisches Filtermaterial, d.h. Bentonit und/oder Saponit, der Faserstoffschicht
zugegeben oder in das Faserstofferzeugnis eingetragen. Der Eintrag des mineralischen
Filtermaterials kann in eine oder mehrere Faserstoffschichten erfolgen. Dabei kann
die Dosierung in den einzelnen oder in allen Lagen des Faserstofferzeugnisses unterschiedlich
sein. Eine Zwischenschicht bezeichnet eine zusätzlich beim Herstellungsprozess eingefügte
Schicht, die zwischen zwei Faserstoffschichten des Faserstofferzeugnisses angeordnet
ist und das mineralische Filtermaterial umfasst. Vorzugsweise wird das mineralische
Filtermaterial in eine oder mehrere Faserstoffschichten oder in eine einzige Zwischenschicht
eingefügt, die dem zu verpackenden Lebensmittel der fertigen Produktverpackung zugewandt
ist. Die Zugabe des erfindungsgemäßen mineralischen Filtermaterials in die lebensmittelzugwandte
Faserstoffschicht hat sich als die effektivste Methode zur Verringerung des Migrationsverhaltens
von Mineralöl-Kohlenwasserstoffen (MOAH) und/oder gesättigten Mineralöl-Kohlenwasserstoffen
(MOSH) herausgestellt. Üblicherweise handelt es sich bei lebensmittelzugwandten Lage
um die Kartonrückseite eines Faltschachtelkartons. Der Eintrag des mineralischen Filtermaterials
erfolgt daher vorzugsweise in einer Faserstoffschicht, die dem zu verpackenden Lebensmittel
zugewandt ist, während andere Faserstoffschichten des Faserstofferzeugnisse das mineralische
Filtermaterial nicht enthalten. Vorzugsweise ist vorgesehen, dass wenigstens eine
Faserstoffschicht des Faserstofferzeugnisses kein mineralisches Filtermaterial enthält
oder nur in solchen Mengen, die während des Herstellungsprozesses ohnehin (beispielsweise
zur Entfernung von Störstoffen) vorhanden sind.
[0019] Zur Konzentrierung des mineralischen Filtermaterials im Fasergefüge der Faserstoffschicht
werden vorzugsweise zusätzlich ein Polyacrylamid, ein Polyethylenimin oder ein Polyvinylamin
der Faserstoffsuspension zugemengt. Vorzugsweise wird Polyacrylamid mit einem Gewichtsanteil
von 0,005 bis 0,05 % und/oder ein Polyethylenimin und/oder ein Polyvinylamin, jeweils
vorzugsweise mit einem Gewichtsanteil von 0,025 bis 0,2 % zugemengt. Als vorteilhaft
hat sich auch eine Kombination aus 50 bis 500 ppm Polyacrylamid, bezogen auf die ofentrockene
Feststoffmenge, in Verbindung mit 250 bis 2000 ppm Polyethylenimin oder Polyvinylamin,
bezogen auf die ofentrockene Feststoffmenge, als vorteilhaft erwiesen.
[0020] Die Zugabe des mineralischen Filtermaterials in die Faserstoffsuspension kann zwischen
jeder Prozessstufe der Faserstoffaufbereitung oder innerhalb des Konstantteils einer
Papier- oder Kartonmaschine erfolgen. Dabei muss sichergestellt sein, dass eine ausreichende
Konzentration des Filtermaterials im fertigen Faserstofferzeugnis vorliegt, damit
der Migrationswert für MOSH kleiner als 2 mg/kg Lebensmittel und/oder der Migrationswert
für MOAH kleiner als 0,5 mg/kg Lebensmittel ist.
[0021] Als besonders vorteilhaft hat sich eine Dosierung im Konstantteil der Papier- bzw.
Kartonmaschine oder vor der Blattbildungszone erwiesen, da hierbei der Verlust von
Filterpigmenten bei den Dosierstellen am geringsten ist.
[0022] In einer weiteren Variante ist vorgesehen, dass das mineralische Filtermaterial zwischen
den einzelnen Faserlagen des mehrlagigen Faserstofferzeugnisses dosiert wird. Hierzu
wird das mineralische Filtermaterial vorzugsweise in die Blattbildungszone der wenigstens
einen Faserstoffschicht eingesprüht. Vorzugsweise erfolgt dies mit Hilfe eines Sprührohrs
der Blattbildungszone der Papier- oder Kartonmaschine, wobei vorzugsweise Bentonit-
und/oder Saponit-Suspensionen mit einem Feststoffgehalt von 3 bis 40 % zum Einsatz
kommen. Dazu wird die Faserstoffsuspension vor der Vergautschung zwischen die einzelnen
Lagen gesprüht. In einer bevorzugten Variante dieses Verfahrens kommen Kegelstrahldüsen
zum Einsatz, die eine homogene Verteilung des mineralischen Filtermaterials über das
Querprofil des Faserstofferzeugnisses ermöglichen.
[0023] In einer weiteren Variante ist vorgesehen, dass das mineralische Filtermaterial direkt
auf die Oberfläche der wenigstens einen Faserstoffschicht des Faserstofferzeugnisses
aufgetragen wird. Dies kann beispielsweise als Applikation in Form einer Streichfarbe
erfolgen. Bei dieser Variante liegt das mineralische Filtermaterial als Streichfarbenpigment
vor, wobei sich Pigmentanteile von 20 bis 60 % als vorteilhaft erwiesen haben, da
diese aufgrund ihrer rheologischen Eigenschaften einfacher zu handhaben sind. Zum
Binden der Filterpigmente können ferner auch Stärke oder Polymerdispersionen zum Einsatz
kommen. Vorzugsweise werden Binderanteile zwischen 10 und 20 %, bezogen auf das ofentrockene
Pigment, eingesetzt. Das Filtermaterial kann als "Streichfarbe" mittels eines Rollrakels,
eines Streichmessers, einer Luftbürste oder eines Vorhangstreichwerks auf eine lebensmittelzugewandte
Seite des Faserstofferzeugnisses, d.h. den Karton oder das Papier, appliziert werden.
[0024] Selbstverständlich ist es möglich, dass eine oder mehrere dieser Verfahrensvarianten
zum Einsatz kommen und dass die Eintrags- oder Applikationsarten in jeder Form miteinander
kombinierbar sind. Ausschlaggebend ist, dass ausreichende Mengen des Filtermaterials
in oder am Faserstoffgefüge vorhanden sind, um eine Migration von MOAH und/oder MOSH
aus der Verpackung in das zu verpackende Lebensmittel zu vermindern oder zu verhindern.
[0025] Die vorliegende Erfindung betrifft auch ein über das erfindungsgemäße Verfahren hergestelltes
migrationshemmendes mehrlagiges Faserstofferzeugnis, insbesondere eine Lebensmittelverpackung,
mit einem für ein zu verpackendes Lebensmittelgut gegenüber auf Recyclingfasern basierenden
Faserstofferzeugnissen verminderten Migrationsverhalten von aromatischen Kohlenwasserstoffen,
insbesondere aromatischen Mineralöl-Kohlenwasserstoffen (MOAH) und/oder gesättigten
Kohlenwasserstoffen, insbesondere gesättigten Mineralöl-Kohlenwasserstoffen (MOSH),
wobei das Faserstofferzeugnis aus zwei oder mehr Faserstoffschichten besteht. Das
erfindungsgemäße Faserstofferzeugnis ist dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine
Faserstoffschicht des mehrlagigen Faserstofferzeugnisses ein mineralisches Filtermaterial,
ausgewählt aus der Gruppe der Bentonite und/oder Saponite, umfasst. Vorzugsweise erfolgt
der Eintrag oder der Auftrag des mineralischen Filtermaterials an der lebensmittelzugwandten
Faserstoffschicht des Faserstofferzeugnisses, also an der Innenseite der Lebensmittelverpackung.
In einer weiteren Variante ist vorgesehen, dass eine Zwischenschicht, die das erfindungsgemäße
mineralische Material umfasst, zwischen zwei Faserstoffschichten des Herstellungsprozesses
angeordnet ist. Vorzugsweise enthält die Faserstoffschicht des mehrlagigen Faserstofferzeugnisses
mineralisches Filtermaterial mit einem Migrationswert für MOSH kleiner als 2 mg/kg
Lebensmittel und/oder einem Migrationswert für MOAH kleiner als 0,5 mg/kg Lebensmittel.
In einer bevorzugten Variante ist die Migrationshemmung so stark, dass der Migrationswert
für MOSH kleiner als 1 mg/kg Lebensmittel und/oder der Migrationswert für MOAH kleiner
als 0,25 mg/kg Lebensmittel ist. Das mineralische Filtermaterial liegt in der Faserstoffschicht
vorzugsweise mit einem Gewichtsanteil von 3 bis 40 Gew.-% vor. Die Verwendung eines
modifzierten Montmorillonit als Bentonit hat sich als besonders vorteilhaft für das
Migrationsverhalten erwiesen. Eine Ausführungsvariante des erfindungsgemäßen Faserstofferzeugnisses
sieht vor, dass das mineralische Filtermaterial in wenigstens einer, vorzugsweise
mehreren Faserstoffschichten enthalten ist. Die Erfindung betrifft ferner die Verwendung
eines solchen mehrlagigen Faserstofferzeugnisses, insbesondere einer Lebensmittelverpackung,
zur Verminderung der Migration von aromatischen Kohlenwasserstoffen, insbesondere
aromatischen Mineralöl-Kohlenwasserstoffen (MOAH) und/oder gesättigten Kohlenwasserstoffen,
insbesondere gesättigten Mineralöl-Kohlenwasserstoffen (MOSH), in ein zu verpackendes
Lebensmittel.
[0026] Der Eintrag oder Auftrag des mineralischen Filtermaterials auf der lebensmittelzugewandten
Seite bietet wesentliche Vorteile, da das Material uneingeschränkt recycelbar ist
und das Einbringen des Filtermaterials parallel zur Produktion des Papiers oder Kartons
erfolgt. Dadurch ist kein weiterer Wertschöpfungsschritt erforderlich.
[0027] Im Vergleich zu einer Filterschicht aus Aktivkohle erfolgt bei der Verwendung von
Bentonit und/oder Saponit auch kein Eintrag von tiefschwarzen Pigmenten beim Herstellungsprozess,
welche letztendlich in das Fertigprodukt gelangen. Dadurch bleiben die typische Aufmachung
eines Recycling-Kartons und dessen Farbgebung auch bei hohen Mischungsverhältnissen
von Bentonit und/oder Saponit erhalten. Auch wird eine Schwarzfärbung von Kreislaufwässern
innerhalb des Papierherstellungs- bzw. Kartonherstellungsprozesses durch nicht retendierte
(d.h. nicht auf dem Blattbildungssieb zurückgehaltene) Partikel vermieden. Daneben
beobachtet man bei der Verwendung von Bentonit und/oder Saponit eine vorteilhafte
Wechselwirkung mit Retentionshilfsstoffen, wie beispielsweise Polyacrylamid, was zu
einer Erhöhung der Fein- und Füllstoffretention führt.
[0028] Die Erfindung wird in den nachfolgenden Ausführungsbeispielen näher erläutert. Eine
Ausführungsvariante sieht einen vierlagigen Karton vor, bei dem das mineralische Filtermaterial
in einer oder mehreren Faserstoffschichten aufgetragen oder eingetragen ist. Typischerweise
besteht ein solcher Karton aus einer Einlage, einer Rückseite mit einem Rückseitenstrich,
einer Schonschicht und einer Deckschicht mit Deckstrich. Bei einem dreilagigen Karton
fehlt die Schonschicht, so dass diese aus einer Deckschicht mit Deckstrich, einer
Einlage sowie einer Rückseite mit Rückseitenstrich besteht. Das mineralische Filtermaterial
kann sich somit im Fasergefüge der Einlage oder der Rückseite befinden. In einer Variante
kann auch der Rückseitenstrich der Rückseite mit einem Streichpigment versehen sein,
welches ein Bentonit und/oder Saponit enthält. Alternativ kann das erfindungsgemäße
Filtermaterial auch zwischen der Einlage und der Rückseite im Fasergefüge integriert
sein.
[0029] In einem Ausführungsbeispiel wurden zwei Lagen eines vierlagigen Kartons mit einem
Bentonit auf Basis eines modifizierten Montmorillonits versetzt. Dabei wurde in Abhängigkeit
der Einzellage 5 bis 15 % Bentonit bezogen auf die ofentrockene Fasermasse in die
Faserstoffsuspension zugegeben. Das Migrationsverhalten wurde analytisch ausgewertet.
Dabei wurde der mit dem Filtermaterial versetzte Karton mit einer Standardqualität
ohne Filtermaterial in Bezug auf die Migration von MOAH verglichen. Die Prüfung der
Migration erfolgte auf Basis eines Prüflebensmittelersatzes (modifiziertes Polyphenylenoxid
MPPO, Tenax®) nach 10 Tagen bei einer Temperatur von 60°
[0030] Es wurde festgestellt, dass bei vergleichbaren MOAH-Gehalten von etwa 60 bis 85 ppm,
bezogen auf die Kartonmasse, im Falle der mit dem Filtermaterial versetzten Muster
keine Migration von MOAH C16 - C35 nachweisbar war. Bei der Analyse wurde eine Nachweisgrenze
von 0,01 mg/dm
2 zugrunde gelegt. Bei der Standardqualität wiederum wurde eine Migration zwischen
0,14 und 0,15 mg/dm
2 festgestellt. Anzustreben ist ein Migrationsgrenzwert von 0,5 mg MOAH/kg Lebensmittel
bzw. kleiner 2 mg MOSH pro kg Lebensmittel.
[0031] Das Ergebnis der Untersuchung ist in Fig. 1 gezeigt. Dabei ist deutlich zu erkennen,
dass die MOAH-Migration (C16 - C35) bei den erfindungsgemäßen Filterkarton-Proben
nahezu vollständig im Vergleich zu herkömmlichen Faltschachtelkartons reduziert werden
konnte. Der Migrationsgrenzwert wird auf Basis eines EU-Würfel-Modells ermittelt,
das eine würfelförmige Verpackung mit einer Kantenlange von 1 dm beschreibt, die mit
1 kg Lebensmittel befüllt ist. Demzufolge stehen nach diesem Modell 6 dm
2 Verpackungsmaterial einem kg Lebensmittel gegenüber.
[0032] In Fig. 2 ist ein vereinfachtes Prozessschema gezeigt, um bevorzugte Dosierstellen
zum Einbringen des erfindungsgemäßen mineralischen Filtermaterials in die Faserstoffschicht
im Bereich des konstanten Teils einer Papier- bzw. Kartonherstellungsmaschine zu zeigen.
Die Einbringung des mineralischen Filtermaterials erfolgt daher vorzugsweise vor der
Maschinenbütte, vor dem Einsatz von Siebwasser, vor der Beaufschlagung der Stoffauflaufpumpe,
vor dem Drucksortierer oder vor dem Stoffauflauf. Natürlich sind auch eine oder mehrere
Kombinationen dieser Dosierstellen für das Filtermaterial im Prozessablauf möglich.
[0033] Fig. 3 zeigt eine Ausführungsvariante eines mehrlagigen Faserstofferzeugnisses 1
in Form eines Kartons im Querschnitt. Das Faserstofferzeugnis 1 umfasst eine Deckschicht
3 mit einem äußeren Deckstrich 2, eine Schonschicht 4, eine Einlage 5 und eine Rückseite
6 mit einem daran anschließenden Rückseitenstrich 7. Bei dem Faserstofferzeugnis 1
umfassen die Deckschicht 3, die Schonschicht 4, die Einlage 5 und/oder die Rückseite
6 eine oder mehrere Faserstoffschichten. Die Rückseite 6 des Faserstofferzeugnisses
1 stellt in der Regel die lebensmittelzugewandte Faserstoffschicht dar und ist mit
einem mineralischen Filtermaterial 9 (Bentonit) in migrationshemmenden Konzentrationen
für MOAH und/oder MOSH versetzt. Die Bentonit-Verbindung liegt bevorzugt mit einem
MOAH- und MOSH-Gewichtsanteil von 3 bis 40 Gew.-% in der Faserstoffschicht der Rückseite
6 vor. Zusätzlich oder alternativ kann eine weitere Faserstoffschicht, vorzugsweise
die Einlage 5, mit einem Filtermaterial 9 in diesem Konzentrationsbereich versetzt
sein, während die übrigen Faserstoffschichten kein oder allenfalls herstellungsbedingte
Konzentrationen (z.B. bedingt durch die Entfernung von Störstoffen) an Bentonit als
mineralisches Filtermaterial 9 enthalten.
[0034] Fig. 4 zeigt eine weitere Variante eines Faserstofferzeugnisses 1 (Karton) im Querschnitt,
welche eine Deckschicht 3 mit einem Deckstrich 2, eine Schonschicht 4, eine Einlage
5 und eine Rückseite 6 mit einem Rückseitenstrich 7 umfasst. Neben der Rückseite 6
enthält in dieser Ausführungsform auch der Rückseitenstrich 7 ein mineralisches Filtermaterial
9. Alternativ kann auch nur der Rückenstrich 7 mit einem mineralischen Filtermaterial
9 versetzt sein.
[0035] Fig. 5 zeigt eine weitere Variante eines Faserstofferzeugnisses 1 (Karton) im Querschnitt,
welche ebenfalls eine Deckschicht 3 mit einem Deckstrich 2, eine Schonschicht 4, eine
Einlage 5 und eine Rückseite 6 mit einem Rückseitenstrich 7 aufweist. Die Rückseite
6 ist in dieser Ausführungsform mit einem mineralischen Filtermaterial 9 versetzt.
Zusätzlich ist ein mineralisches Filtermaterial 9 als Zwischenschicht 8 zwischen der
Einlage 5 und der Rückseite 6 im Fasergefüge integriert. Die Zwischenschicht 8 liegt
vorzugsweise zur lebensmittelweisenden Seite des Faserstofferzeugnisses 1 zwischen
zwei benachbarten Faserstoffschichten. In einer Variante ist vorgesehen, dass lediglich
die Zwischenschicht 8 das mineralische Filtermaterial (z.B. Bentonit und/oder Saponit)
in migrationshemmenden Konzentrationen enthält, nicht jedoch die Faserstoffschichten
3, 4, 5, 6. In der gezeigten Variante besteht das mineralische Filtermaterial 9 aus
einem Montmorillonit mit einer Konzentration von etwa 25 Gew.-%.
[0036] Das erfindungsgemäße mehrlagige migrationshemmende Faserstofferzeugnis führt zu einer
deutlichen Verminderung oder gar vollständigen Reduzierung des Migrationswertes für
MOAH und MOSH unter den als gesundheitlich unbedenklich zu bewertenden Grenzwerten.
Somit eignet sich das erfindungsgemäße Faserstofferzeugnis insbesondere als Lebensmittelverpackung,
da gesundheitsgefährdende mineralölhaltige Kohlenwasserstoffe und deren Verdampfung
auf oder in das Lebensmittel durch eine Unterbindung der Migration verhindert werden.
1. Verfahren zur Herstellung eines mehrlagigen Faserstofferzeugnisses (1), insbesondere
einer Lebensmittelverpackung, mit einem gegenüber auf Recyclingfasern basierenden
Faserstofferzeugnissen verminderten Migrationsverhalten von aromatischen Kohlenwasserstoffen,
insbesondere aromatischen Mineralöl-Kohlenwasserstoffen (MOAH) und/oder gesättigten
Kohlenwasserstoffen, insbesondere gesättigten Mineralöl-Kohlenwasserstoffen (MOSH),
bei dem zwei oder mehr Faserstoffschichten (3, 4, 5, 6) aus einer Faserstoffsuspension
erzeugt werden, dadurch gekennzeichnet, dass in wenigstens einer Faserstoffschicht (3, 4, 5, 6) oder in eine zwischen zwei Faserstoffschichten
(3, 4, 5, 6) angeordnete Zwischenschicht (8) ein mineralisches Filtermaterial (9),
ausgewählt aus der Gruppe der Bentonite und/oder Saponite, hinzugefügt wird, wobei
die Dosierung des mineralischen Filtermaterials (9) in der betreffenden Faserstoffschicht
(3, 4, 5, 6) so bemessen wird, dass der Migrationswert für MOSH kleiner als 2 mg pro
kg Lebensmittel und/oder der Migrationswert für MOAH kleiner als 0,5 mg pro kg Lebensmittel
ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das mineralische Filtermaterial (9) der Faserstoffsuspension vor der Bildung der
Faserstoffschichten (3, 4, 5, 6) zugemengt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das mineralische Filtermaterial (9) der Faserstoffsuspension als Trockenprodukt oder
als Pigmentsuspension, vorzugsweise mit einem Feststoffgehalt von 3 bis 40 Gew.-%,
vorzugsweise von 3 bis 25 Gew.-%, zugemengt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das mineralische Filtermaterial (9) in die Blattbildungszone der wenigstens einen
Faserstoffschicht (3, 4, 5, 6) eingesprüht wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das mineralische Filtermaterial (9) auf die Oberfläche der wenigstens einen Faserstoffschicht
(3, 4, 5, 6) aufgetragen wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das mineralische Filtermaterial (9) als Streichfarbenpigment, bevorzugt mit einem
Pigmentanteil von 20 bis 60 Gew.-%, auf die Faserstoffschicht (3, 4, 5, 6) aufgetragen
wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Zugabe oder der Auftrag des mineralischen Filtermaterials (9) in oder auf einer
lebensmittelzugewandten Faserstoffschicht (6, 7) einer Lebensmittelverpackung erfolgt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass dem mineralischen Filtermaterial (9) zusätzlich ein Polyacrylamid, vorzugsweise mit
einem Gewichtsanteil von 0,005 bis 0,05 % und/oder ein Polyethylenimin und/oder ein
Polyvinylamin, jeweils vorzugsweise mit einem Gewichtsanteil von 0,025 bis 0,2 %,
zugemengt wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Dosierung des mineralischen Filtermaterials (9) in der betreffenden Faserstoffschicht
(3, 4, 5, 6) so bemessen wird, dass der Migrationswert für MOSH kleiner als 1 mg pro
kg Lebensmittel und/oder der Migrationswert für MOAH kleiner als 0,25 mg pro kg Lebensmittel
ist.
10. Mehrlagiges Faserstofferzeugnis (1), insbesondere Lebensmittelverpackung, mit einem
für ein zu verpackendes Lebensmittelgut gegenüber auf Recyclingfasern basierenden
Faserstofferzeugnissen verminderten Migrationsverhalten von aromatischen Kohlenwasserstoffen,
insbesondere aromatischen Mineralöl-Kohlenwasserstoffen (MOAH) und/oder gesättigten
Kohlenwasserstoffen, insbesondere gesättigten Mineralöl-Kohlenwasserstoffen (MOSH),
wobei das Faserstofferzeugnis aus zwei oder mehr Faserstoffschichten (3, 4, 5, 6)
besteht, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Faserstoffschicht (3, 4, 5, 6) oder eine zwischen zwei Faserstoffschichten
(3, 4, 5, 6) angeordnete Zwischenschicht (8) des mehrlagigen Faserstofferzeugnisses
(1) ein mineralisches Filtermaterial (9), ausgewählt aus der Gruppe der Bentonite
und/oder Saponite, umfasst, wobei die Dosierung des mineralischen Filtermaterials
(9) in der betreffenden Faserstoffschicht (3, 4, 5, 6) so bemessen ist, dass der Migrationswert
für MOSH kleiner als 2 mg pro kg Lebensmittel und/oder der Migrationswert für MOAH
kleiner als 0,5 mg pro kg Lebensmittel ist.
11. Faserstofferzeugnis (1) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das mineralische Filtermaterial (9) in der Faserstoffschicht (3, 4, 5, 6) mit einem
Gewichtsanteil von 3 bis 40 Gew.-%, vorliegt.
12. Faserstofferzeugnis (1) nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Bentonit des mineralischen Filtermaterials (9) ein modifiziertes Montmorillonit
ist.
13. Faserstofferzeugnis (1) nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das mineralische Filtermaterial (9) in MOAH und/oder MOSH migrationshemmenden Konzentrationen
in wenigstens einer Faserstoffschicht (3, 4, 5, 6) enthalten ist, so dass der Migrationswert
für MOSH kleiner als 2 mg pro kg Lebensmittel und/oder der Migrationswert für MOAH
kleiner als 0,5 mg pro kg Lebensmittel ist.
14. Faserstofferzeugnis (1) nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass das mineralische Filtermaterial (9) in MOAH und/oder MOSH migrationshemmenden Konzentrationen
auf der Oberfläche der Rückseite einer Faserstoffschicht (6) in Form eines Rückseitenstrichs
(7) aufgebracht ist, so dass der Migrationswert für MOSH kleiner als 2 mg pro kg Lebensmittel
und/oder der Migrationswert für MOAH kleiner als 0,5 mg pro kg Lebensmittel ist.
15. Verwendung eines mehrlagigen Faserstofferzeugnisses (1), insbesondere einer Lebensmittelverpackung,
nach einem der Ansprüche 10 bis 14, zur Verminderung der Migration von aromatischen
Kohlenwasserstoffen, insbesondere aromatischen Mineralöl-Kohlenwasserstoffen (MOAH)
und/oder gesättigten Kohlenwasserstoffen, insbesondere gesättigten Mineralöl-Kohlenwasserstoffen
(MOSH), in ein zu verpackendes Lebensmittel.
1. Method for producing a multi-layer fibrous material product (1), in particular a foodstuff
packaging, having reduced migration of aromatic hydrocarbons, in particular mineral
oil aromatic hydrocarbons (MOAH) and/or saturated hydrocarbons, in particular mineral
oil saturated hydrocarbons (MOSH), in comparison with fibrous material products based
on recycled fibres, in which method two or more fibrous material layers (3, 4, 5,
6) are produced from a fibrous material suspension, characterised in that a mineral filter material (9) selected from the group of bentonite and/or saponite
is added to at least one fibrous material layer (3, 4, 5, 6) or to an intermediate
layer (8) arranged between two fibrous material layers (3, 4, 5, 6), the dose of the
mineral filter material (9) in the relevant fibrous material layer (3, 4, 5, 6) being
measured such that the migration value for MOSH is less than 2 mg per kg of foodstuff
and/or the migration value for MOAH is less than 0.5 mg per kg of foodstuff.
2. Method according to claim 1, characterised in that the mineral filter material (9) is added to the fibrous material suspension before
the fibrous material layers (3, 4, 5, 6) are formed.
3. Method according to either claim 1 or claim 2, characterised in that the mineral filter material (9) is added to the fibrous material suspension as a
dry product or as a pigment suspension, preferably having a solids content of from
3 to 40 wt.%, preferably of from 3 to 25 wt.%.
4. Method according to any of claims 1 to 3, characterised in that the mineral filter material (9) is sprayed in the sheet-forming region of the at
least one fibrous material layer (3, 4, 5, 6).
5. Method according to any of claims 1 to 4, characterised in that the mineral filter material (9) is applied to the surface of the at least one fibrous
material layer (3, 4, 5, 6).
6. Method according to claim 5, characterised in that the mineral filter material (9) is applied to the fibrous material layer (3, 4, 5,
6) as a coating colour pigment, preferably having a pigment content of from 20 to
60 wt.%.
7. Method according to any of claims 1 to 6, characterised in that the mineral filter material (9) is added to or applied onto a fibrous material layer
(6, 7) of a foodstuff packaging that faces the foodstuff.
8. Method according to any of claims 1 to 7, characterised in that, in addition to the mineral filter material (9), a polyacrylamide, preferably in
a percentage by weight of from 0.005 to 0.05%, and/or a polyethyleneimine and/or a
polyvinylamine, each in a percentage by weight of from 0.025 to 0.2%, are added.
9. Method according to any of claims 1 to 8, characterised in that the dose of mineral filter material (9) in the relevant fibrous material layer (3,
4, 5, 6) is measured such that the migration value for MOSH is less than 1 mg per
kg of foodstuff and/or the migration value for MOAH is less than 0.25 mg per kg of
foodstuff.
10. Multi-layer fibrous material product (1), in particular foodstuff packaging, having
reduced migration of aromatic hydrocarbons, in particular mineral oil aromatic hydrocarbons
(MOAH) and/or saturated hydrocarbons, in particular mineral oil saturated hydrocarbons
(MOSH), for a foodstuff to be packaged in comparison with fibrous material products
based on recycled fibres, the fibrous material product consisting of two or more fibrous
material layers (3, 4, 5, 6), characterised in that at least one fibrous material layer (3, 4, 5, 6) or an intermediate layer (8) of
the multi-layer fibrous material product (1) arranged between two fibrous material
layers (3, 4, 5, 6) comprises a mineral filter material (9) selected from the group
of bentonite and/or saponite, the dose of the mineral filter material (9) in the relevant
fibrous material layer (3, 4, 5, 6) being measured such that the migration value for
MOSH is less than 2 mg per kg of foodstuff and/or the migration value for MOAH is
less than 0.5 mg per kg of foodstuff.
11. Fibrous material product (1) according to claim 10, characterised in that the mineral filter material (9) is present in the fibrous material layer (3, 4, 5,
6) in a percentage by weight of from 3 to 40 wt.%.
12. Fibrous material product (1) according to either claim 10 or claim 11, characterised in that the bentonite in the mineral filter material (9) is a modified montmorillonite.
13. Fibrous material product (1) according to any of claims 10 to 12, characterised in that the mineral filter material (9) is contained in at least one fibrous material layer
(3, 4, 5, 6) in concentrations that inhibit the migration of MOAH and/or MOSH, such
that the migration value for MOSH is less than 2 mg per kg of foodstuff and/or the
migration value for MOAH is less than 0.5 mg per kg of foodstuff.
14. Fibrous material product (1) according to any of claims 10 to 13, characterised in that the mineral filter material (9) is applied to the surface of the underside of a fibrous
material layer (6) in the form of an underside coating (7) in concentrations that
inhibit the migration of MOAH and/or MOSH, such that the migration value for MOSH
is less than 2 mg per kg of foodstuff and/or the migration value for MOAH is less
than 0.5 mg per kg of foodstuff.
15. Use of a multi-layer fibrous material product (1), in particular a foodstuff packaging,
according to any of claims 10 to 14, for reducing the migration of aromatic hydrocarbons,
in particular mineral oil aromatic hydrocarbons (MOAH) and/or saturated hydrocarbons,
in particular mineral oil saturated hydrocarbons (MOSH), into a foodstuff to be packaged.
1. Procédé de fabrication d'un produit fibreux (1) à couches multiples, en particulier
d'un emballage alimentaire dans lequel des hydrocarbures aromatiques, notamment des
hydrocarbures aromatiques d'huile minérale (MOAH), et/ou des hydrocarbures saturés,
notamment des hydrocarbures saturés d'huile minérale (MOSH), présentent un comportement
à la migration réduit par rapport à des produits fibreux à base de fibres recyclées,
des couches (3, 4, 5, 6) de matériau fibreux, au nombre de deux ou plus, étant produites
à partir d'une suspension de matériaux fibreux, caractérisé par l'adjonction, dans au moins une couche (3, 4, 5, 6) de matériau fibreux ou dans une
couche intercalaire (8) interposée entre deux couches (3, 4, 5, 6) de matériau fibreux,
d'un matériau filtrant minéral (9) choisi au sein du groupe des bentonites et/ou des
saponites, le dosage dudit matériau filtrant minéral (9) étant calculé, dans la couche
(3, 4, 5, 6) de matériau fibreux considérée, de façon telle que le taux de migration
soit inférieur à 2 mg par kg d'aliment, pour des MOSH, et/ou que le taux de migration
soit inférieur à 0,5 mg par kg d'aliment pour des MOAH.
2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé par le fait que le matériau filtrant minéral (9) est incorporé, dans la suspension de matériaux fibreux,
préalablement à la formation des couches (3, 4, 5, 6) de matériau fibreux.
3. Procédé selon la revendication 1 ou 2, caractérisé par le fait que le matériau filtrant minéral (9) est incorporé, dans la suspension de matériaux fibreux,
en tant que produit sec ou en tant que suspension de pigments présentant, de préférence,
une teneur en solides de 3 à 40 % en poids, préférentiellement de 3 à 25 % en poids.
4. Procédé selon l'une des revendications 1 à 3, caractérisé par le fait que le matériau filtrant minéral (9) est intégré, par pulvérisation, dans la zone de
formation de feuilles de la couche (3, 4, 5, 6) de matériau fibreux, à présence minimale.
5. Procédé selon l'une des revendications 1 à 4, caractérisé par le fait que le matériau filtrant minéral (9) est déposé sur la surface de la couche (3, 4, 5,
6) de matériau fibreux, à présence minimale.
6. Procédé selon la revendication 5, caractérisé par le fait que le matériau filtrant minéral (9) est déposé, sur la couche (3, 4, 5, 6) de matériau
fibreux, en tant que pigment de couleur de revêtement présentant, de préférence, une
part constitutive en pigments de 20 à 60% en poids.
7. Procédé selon l'une des revendications 1 à 6, caractérisé par le fait que l'adjonction ou le dépôt du matériau filtrant minéral (9) s'effectue dans, ou sur
une couche (6, 7) de matériau fibreux d'un emballage alimentaire qui est tournée vers
les aliments.
8. Procédé selon l'une des revendications 1 à 7, caractérisé par l'incorporation additionnelle, dans le matériau filtrant minéral (9), d'un polyacrylamide
présentant, de préférence, une part pondérale de 0,005 à 0,05 %, et/ou d'une polyéthylène-imine
et/ou d'une polyvinylamine présentant respectivement, de préférence, une part pondérale
de 0,025 à 0,2 %.
9. Procédé selon l'une des revendications 1 à 8, caractérisé par le fait que le dosage du matériau filtrant minéral (9), dans la couche (3, 4, 5, 6) de matériau
fibreux considérée, est calculé de façon telle que le taux de migration soit inférieur
à 1 mg par kg d'aliment, pour des MOSH, et/ou que le taux de migration soit inférieur
à 0,25 mg par kg d'aliment pour des MOAH.
10. Produit fibreux (1) à couches multiples, en particulier emballage alimentaire dans
lequel des hydrocarbures aromatiques, notamment des hydrocarbures aromatiques d'huile
minérale (MOAH), et/ou des hydrocarbures saturés, notamment des hydrocarbures saturés
d'huile minérale (MOSH), présentent un comportement à la migration réduit par rapport
à des produits fibreux à base de fibres recyclées, pour une denrée alimentaire devant
être emballée, ledit produit fibreux étant constitué par des couches (3, 4, 5, 6)
de matériau fibreux, au nombre de deux ou plus, caractérisé par le fait qu'au moins une couche (3, 4, 5, 6) de matériau fibreux ou une couche intercalaire (8)
dudit produit fibreux (1) à couches multiples, interposée entre deux couches (3, 4,
5, 6) de matériau fibreux, inclut un matériau filtrant minéral (9) choisi au sein
du groupe des bentonites et/ou des saponites, le dosage dudit matériau filtrant minéral
(9) étant calculé, dans la couche (3, 4, 5, 6) de matériau fibreux considérée, de
façon telle que le taux de migration soit inférieur à 2 mg par kg d'aliment, pour
des MOSH, et/ou que le taux de migration soit inférieur à 0,5 mg par kg d'aliment
pour des MOAH.
11. Produit fibreux (1) selon la revendication 10, caractérisé par le fait que le matériau filtrant minéral (9) est présent, dans la couche (3, 4, 5, 6) de matériau
fibreux, avec une part pondérale de 3 à 40% en poids.
12. Produit fibreux (1) selon la revendication 10 ou 11, caractérisé par le fait que la bentonite du matériau filtrant minéral (9) est une montmorillonite modifiée.
13. Produit fibreux (1) selon l'une des revendications 10 à 12, caractérisé par le fait que le matériau filtrant minéral (9) est renfermé, par au moins une couche (3, 4, 5,
6) de matériau fibreux, en des concentrations inhibant une migration de MOAH et/ou
de MOSH, de façon telle que le taux de migration soit inférieur à 2 mg par kg d'aliment,
pour des MOSH, et/ou que le taux de migration soit inférieur à 0,5 mg par kg d'aliment
pour des MOAH.
14. Produit fibreux (1) selon l'une des revendications 10 à 13, caractérisé par le fait que le matériau filtrant minéral (9) est déposé sous la forme d'une enduction (7) sur
la surface de la face postérieure d'une couche (6) de matériau fibreux, en des concentrations
inhibant une migration de MOAH et/ou de MOSH, de façon telle que le taux de migration
soit inférieur à 2 mg par kg d'aliment, pour des MOSH, et/ou que le taux de migration
soit inférieur à 0,5 mg par kg d'aliment pour des MOAH.
15. Utilisation d'un produit fibreux (1) à couches multiples, en particulier d'un emballage
alimentaire conforme à l'une des revendications 10 à 14, en vue de réduire la migration,
dans un aliment à emballer, d'hydrocarbures aromatiques, notamment des hydrocarbures
aromatiques d'huile minérale (MOAH), et/ou d'hydrocarbures saturés, notamment des
hydrocarbures saturés d'huile minérale (MOSH).
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