[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Ausziehführung zum Ausziehen eines ausziehbaren
Möbelteils aus einem Möbelkorpus, umfassend mindestens drei Schienen, welche eine
korpusseitige erste Schiene, eine ausziehseitige zweite Schiene und eine zwischen
der ersten und der zweiten Schiene angeordnete Mittelschiene umfassen und welche zwischen
einer Einschubstellung der Schienen, in der die Schienen vollständig ineinander eingeschoben
sind, und einer Ausziehstellung der Schienen, in der die Schienen vollständig auseinander
ausgezogen sind, gegeneinander verschiebbar geführt sind, und eine Verschiebevorrichtung,
von welcher die Schienen in einem letzten Abschnitt des Einschiebens der Ausziehführung
selbsttätig in die Einschubstellung verschiebbar sind.
[0002] Verschiebevorrichtungen für Ausziehführungen von ausziehbaren Möbelteilen, beispielsweise
Schubladen, in Form von Zuziehvorrichtungen (u.a. auch als Selbsteinzüge oder Einzugsmechaniken
bezeichnet), die beim Einschieben des ausziehbaren Möbelteils dieses über einen letzten
Abschnitt des Einfahrweges selbsttätig einziehen und so den vollständig eingefahrenen
Zustand des ausziehbaren Möbelteils sicherstellen, sind in unterschiedlichen Ausführungsformen
bekannt. Beispielsweise geht aus der
AT 401334 B eine Einzugsmechanik hervor, bei der ein gegen die Kraft einer Feder verschiebbarer
Kippschieber vorhanden ist. Der Kippschieber umfasst einen in die Ausziehrichtung
der Schublade gegen die Kraft der Feder geradlinig verschiebbaren Schlitten und ein
um eine Kippachse verkippbar angeordnetes Kippteil. Bei der aus der
AT 393948 B bekannten Einziehvorrichtung ist ebenfalls ein Kippschieber vorhanden, der entlang
einer Führungsbahn gegen die Kraft einer Feder verschiebbar ist. Die Führungsbahn
besitzt einen geraden Abschnitt und einen gebogenen Abschnitt, welcher das Verschwenken
des Kippschiebers um eine gedachte Kippachse in seine verkippte Endstellung bewirkt.
[0003] Heutzutage werden Zuziehvorrichtungen üblicherweise mit Einschubdämpfern ausgestattet,
um die Einfahrbewegung des ausziehbaren Möbelteils im letzten Abschnitt des Einfahrweges
zu dämpfen. Eine solche gedämpfte Zuziehvorrichtung, bei welcher der Kippschieber
mit einem Einschubdämpfer zusammenwirkt, ist beispielsweise aus der
EP 1 532 892 A1 bekannt. Der federbeaufschlagte Kippschieber wirkt hier mit einem linearen Dämpfer
in Form einer Kolben-Zylinder-Einheit zusammen, welcher insbesondere pneumatisch wirkt.
Auch mittels Rotationsdämpfern gedämpfte Selbsteinzüge sind bekannt.
[0004] Aus der
EP 2 129 260 A1 geht eine gedämpfte Zuziehvorrichtung hervor, bei der ein den Kippschieber beweglich
lagerndes Führungsteil an einer Korpusschiene der Ausziehführung des ausziehbaren
Möbelteils angebracht ist und der Mitnehmer in eine am ausziehbaren Möbelteil angebrachte
Ausziehschiene der Ausziehführung integriert ist.
[0005] Bei den meisten bekannten Zuziehvorrichtungen ist der Mitnehmer an der am ausziehbaren
Möbelteil angebrachten Ausziehschiene angeordnet und wirkt mit einem federbeaufschlagten
Zuziehteil, insbesondere Kippschieber, zusammen, welches an der Korpusschiene beweglich
gelagert ist. Aber auch eine umgekehrte Anordnung (Mitnehmer an der Korpusschiene
federbeaufschlagtes Zuziehteil an der Ausziehschiene) ist bekannt.
[0006] Mit Selbsteinzügen ausgebildete Ausziehführungen können lediglich die Korpusschiene
und die Ausziehschiene oder zusätzlich (mindestens) eine zwischen der Ausziehschiene
und der Korpusschiene angeordnete Mittelschiene aufweisen. Insbesondere kann die Ausziehführung
derart ausgebildet sein, dass sich die Mittelschiene beim Ausziehen der Ausziehschiene
über den halben Weg der Ausziehschiene mitbewegt. Solche Ausziehführungen mit synchron
mitbewegter Mittelschiene sind beispielsweise als Rollen-Ausziehführungen in Differentialbauart
bekannt. Bei Rollen-Ausziehführungen sind die zur Verschiebung der Schienen dienenden
Laufrollen an den Schienen um ortsfest zu diesen liegende Achsen drehbar gelagert.
Rollen-Differentialausziehführungen weisen eine an der Mittelschiene mit vertikalem
Spiel drehbar gelagerte lastübertragende Differentialrolle auf, welche zwischen der
Korpusschiene und der Ausziehschiene abrollt und den Synchronlauf der Schienen bewirkt.
Beispielsweise gehen solche Ausziehführungen aus der
AT 391 603 B und
EP 1 360 914 A1 hervor.
[0007] Andererseits sind Ausziehführungen bekannt, die zur gegenseitigen verschiebbaren
Lagerung der Schienen mit Kugeln oder Walzen bestückte Laufwagen aufweisen. Im Weiteren
sind Ausziehführungen bekannt, welche sowohl an den Schienen gelagerte Laufrollen
als auch zwischen den Schienen angeordnete Laufwagen mit Wälzkörpern aufweisen.
[0008] Die Baulänge der vorbekannten Einzugsmechaniken, welche Kippschieber aufweisen, hängt
von der Länge des gewünschten Einzugswegs ab, wobei der Hub der den Einzug bewirkenden
Feder dem Einzugsweg entspricht. Damit die Einzugskraft möglichst über die gesamte
Einzugslänge nicht zu stark abfällt, darf sich die Federrate nicht zu hoch sein. Hierzu
müssen ausreichend lange Federn eingesetzt werden, deren Baulänge typischerweise ca.
doppelt so lang wie der erforderliche Hub ist.
[0009] Wenn relativ große Einzugslängen gewünscht oder gefordert sind, so führt dies somit
zu entsprechend großen Baulängen der Einzugsmechaniken. Gerade bei Ausziehvorrichtungen,
welche für relativ hohe Lasten ausgelegt sind, z.B. > 70 kg, werden relativ große
Einzugslängen erforderlich, vorzugsweise von über 60mm, z.B. von etwa 100mm, um ausreichend
lange Bremswege zu erhalten, über welche die kinetische Energie des ausziehbaren Möbelteils
vom Dämpfer abgebaut werden kann, wenn dieses mit Schwung eingeschoben wird. Derart
große Einzugslängen führen aber zu Problemen der Integration der Einziehvorrichtung
in die Ausziehführung.
[0010] Zur Verringerung der Baulänge ist es auch bekannt, die Einzugsfeder um eine oder
mehrere Rollen umzulenken, wodurch sich aber die Bauhöhe oder Baubreite der Einzugsmechanik
entsprechend erhöht.
[0011] Im Weiteren bekannt ist es, herkömmliche Einzugsmechaniken so einzubauen, dass diese
nicht ein Einziehen des ausziehbaren Möbelteils über den letzten Teil des Einfahrweges
sondern ein Ausschieben des ausziehbaren Möbelteils über einen letzten Teil des Ausfahrweges
bewirken. Eine solche "Selbstausschiebevorrichtung" kann beispielsweise bei Hochschrankauszügen
zweckmäßig sein, die ein um eine vertikale Achse drehbares Schrankteil aufweisen.
Es ist hier vorteilhaft, wenn durch die Selbstausschiebevorrichtung das ausziehbare
Möbelteil in eine maximal ausgezogene Endstellung gebracht wird, um beim Verdrehen
des Schrankteils eine unerwünschte Kollision mit dem Möbelkorpus zu verhindern. Neben
der Selbstauszugsvorrichtung ist hierbei auch eine Selbsteinzugsvorrichtung vorhanden.
Es werden somit zwei Einzugsmechaniken unabhängig voneinander montiert, um sowohl
die Funktion des Selbsteinzugs (im letzten Abschnitt des Einfahrens der Ausziehführung)
als auch die Funktion des Selbstausschubes (im letzten Abschnitt des Ausfahrens der
Ausziehführung) zu erreichen.
[0012] Aufgabe der Erfindung ist es eine Ausziehführung mit einer vorteilhaften Verschiebevorrichtung
bereitzustellen, von welcher die Schienen in einem letzten Abschnitt des Einfahrens
der Ausziehführung selbsttätig in die Einschubstellung verschiebbar sind, wobei bei
einer möglichst kleinen Baulänge ein möglichst großer Weg erreicht wird, über welchen
das Verschieben der Schienen erfolgt.
[0013] Erfindungsgemäß gelingt dies durch eine Ausziehführung mit den Merkmalen des Anspruchs
1.
[0014] Eine Ausziehführung gemäß der Erfindung weist ein an der Mittelschiene angeordnetes
Führungsteil auf, von welchem eine erste und eine zweite Zahnstange verschiebbar geführt
sind. Die Zahnstangen sind über mindestens ein Zahnrad gekoppelt. Mit der ersten Zahnstange
ist ein erstes Koppelteil verbunden, welches mit einem an der ersten Schiene oder
einem hiermit verbundenen Teil angeordneten ersten Mitnehmer zusammenwirkt, und mit
der zweiten Zahnstange ist ein zweites Koppelteil verbunden, welches mit einem an
der zweiten Schiene oder einem hiermit verbundenen Teil angeordneten zweiten Mitnehmer
zusammenwirkt. Beim Ausziehen der Ausziehführung ausgehend von der Einschubstellung
der Schienen ist der erste Mitnehmer an das erste Koppelteil angekoppelt und der zweite
Mitnehmer ist an das zweite Koppelteil angekoppelt und die erste und zweite Zahnstange
werden ausgehend von einer jeweiligen Grundstellung, welche die erste und zweite Zahnstange
in der Einschubstellung der Schienen einnehmen, in entgegengesetzte Richtungen bis
in eine jeweilige Wartestellung verschoben. Diese erreichen sie in einer Zwischenstellung
der Schienen, in welcher der erste Mitnehmer vom ersten Koppelteil und der zweite
Mitnehmer vom zweiten Koppelteil abkoppeln. Beim weiteren Ausziehen der Ausziehführung
verbleiben die Zahnstangen in ihren Zwischenstellungen. Beim Einschieben der Ausziehführung
erfolgt bei Erreichen der Zwischenstellung der Schienen ein Ankoppeln der ersten und
zweiten Mitnehmer an die ersten und zweiten Koppelteile.
[0015] Vorzugsweise erfolgt das Ab- und Ankoppeln des jeweiligen Mitnehmers an das jeweils
zugeordnete Koppelteil durch eine Verschwenkung des jeweiligen Koppelteils und eine
rechtwinkelig zur Ausziehrichtung stehende Achse.
[0016] Bei einer Ausziehführung gemäß der Erfindung kann ein bestimmter Weg der Verschiebung
der am ausziehbaren Möbelteil anzubringenden zweiten Schiene gegenüber der am Möbelkorpus
anzubringenden ersten Schiene durch die Verschiebevorrichtung bei einem wesentlich
kürzeren Hub einer Feder der Verschiebevorrichtung erreicht werden, insbesondere einem
etwa halb so großen Hub wie bei herkömmlichen Ausziehführungen. Bei einem vorhandenen
systembedingten Bauraum kann dadurch ein wesentlich größerer Einzugsweg, insbesondere
ein nahezu doppelt so großer Einzugsweg verwirklicht werden.
[0017] Grundsätzlich kann anstelle einer Feder, oder auch zusätzlich hierzu, eine abfallende
Rampe einer Laufbahn eingesetzt werden, über welche eine lastübertragende Laufrolle
der Ausziehführung in einem letzten Abschnitt des Einfahrens der Ausziehführung bis
zum Erreichen der Einschubstellung der Schienen abrollt.
[0018] In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist im Weiteren ein Dämpfer
vorhanden, der das Einschieben der zweiten Schiene durch den Benutzer bzw. das Einfahren
der zweiten Schiene durch die Verschiebevorrichtung im letzten Abschnitt des Einfahrens
der Ausziehführung dämpft. Durch die erfindungsgemäße Ausbildung kann die Länge des
Dämpfers gegenüber herkömmlichen Ausbildungen etwa halb so groß sein.
[0019] Die ersten und zweiten Zahnstangen sind beim Ausziehen der Ausziehführung nach Abkoppeln
der ersten und zweiten Mitnehmer von den ersten und zweiten Koppelteilen vorteilhafterweise
durch Anlage eines jeweiligen Rückhalteelements an einer jeweiligen zur Mittelschiene
ortsfesten Rückhaltefläche in ihren Wartestellungen gehalten. Beim Einfahren der Ausziehführung
erfolgt beim Ankoppeln der Mitnehmer an die Koppelelemente durch die Verschwenkung
der Koppelelemente ein außer Eingriff-Bringen der Rückhalteelemente und Rückhalteflächen.
Die Verschiebung der Zahnstangen von ihren Wartestellungen in ihre Grundstellungen
kann hierbei erst erfolgen, wenn die Rückhalteelemente beider Koppelteile außer Eingriff
von der jeweiligen Rückhaltefläche gebracht sind ("UND-Funktion"). Es kann dadurch
auch eine Verschiebung der zweiten Schiene gegenüber der Mittelschiene bewirkt werden,
wenn sich die Schienen bei Erreichen der Zwischenstellung beim Einfahren der Ausziehführung
nicht in ihren korrekten gegenseitigen Stellungen befinden sollten.
[0020] Vorteilhafterweise kann die Strecke, über welche ein Selbsteinzug der zweiten Schiene
erfolgt, 5% bis 25% des gesamten Verschiebeweges der zweiten Schiene zwischen der
Einschubstellung der Schienen und der Ausziehstellung der Schienen ausmachen.
[0021] In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass an der
ersten Schiene oder einem hiermit verbundenen Teil im Weiteren mindestens ein erster
Zusatz-Mitnehmer angeordnet ist und an der zweiten Schiene oder einem hiermit verbundenen
Teil im Weiteren mindestens ein zweiter Zusatz-Mitnehmer angeordnet ist, wobei beim
Ausziehen der Ausziehführung bei Erreichen einer Zusatz-Zwischenstellung, welche weiter
in Richtung der Ausziehstellung der Schienen als die Zwischenstellung liegt, der erste
Zusatz-Mitnehmer an das zweite Koppelteil und der zweite Zusatz-Mitnehmer an das erste
Koppelteil ankoppeln und im Weiteren eine Verschiebung der ersten und zweiten Zahnstange
von ihren Wartestellungen in ihre Grundstellungen erfolgt, welche die erste und zweite
Zahnstange in der Ausziehstellung der Schienen einnehmen. Beim Einschieben der Ausziehführung
ausgehend von der Ausziehstellung der Schienen werden durch die Ankopplung des ersten
Zusatz-Mitnehmers an das zweite Koppelteil und die Ankopplung des zweiten Zusatz-Mitnehmers
an das erste Koppelteil die erste und zweite Zahnstange ausgehend von ihren Grundstellungen
in entgegengesetzte Richtungen bis in ihre jeweilige Wartestellung verschoben, welche
sie in der Zusatz-Zwischenstellung der Schienen erreichen und in welcher der erste
Zusatz-Mitnehmer vom zweiten Koppelteil und der zweite Zusatz-Mitnehmer vom ersten
Koppelteil abkoppeln.
[0022] Bei dieser Ausbildungsform wird also sowohl eine Einzugsvorrichtung, welche die Schienen
im letzten Abschnitt des Einfahrens der Ausziehführung selbsttätig in die Einschubstellung
verschiebt, als auch eine Ausschubvorrichtung ausgebildet, von welcher die Schienen
in einem letzten Abschnitt des Ausfahrens der Ausziehführung selbstständig in die
Ausziehstellung verschoben werden. Dies wird durch eine einzelne, an der Mittelschiene
angeordnete Verschiebeeinheit bewirkt, welche während des Selbsteinzuges und Selbstausschubes
mit unterschiedlichen, an der ersten und zweiten Schiene angeordneten Mitnehmern zusammenwirkt.
[0023] Vorzugsweise kann die Strecke, über welche ein Selbstausschub der zweiten Schiene
erfolgt, 5% bis 25% des gesamten Verschiebeweges der zweiten Schiene zwischen der
Einschubstellung der Schienen und der Ausziehstellung der Schienen ausmachen.
[0024] Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden im Folgenden anhand der beiliegenden
Zeichnung erläutert. In dieser zeigen:
Fig. 1 und 2 ein erstes Ausführungsbeispiel einer Ausziehführung gemäß der Erfindung,
in der Einschubstellung und Ausziehstellung der Schienen, in Schrägsicht auf die dem
ausziehbaren Möbelteil zugewandten Innenseiten der Schienen;
Fig. 3 eine Schrägsicht der Mittelschiene allein;
Fig. 4 eine Schrägsicht entsprechend Fig. 1 und 2 beim Einfahren der Ausziehführung
im Zustand vor dem Ankoppeln der ersten und zweiten Mitnehmer an die ersten und zweiten
Koppelteile;
Fig. 5 ein vergrößertes Detail A von Fig. 4;
Fig. 6 eine Darstellung entsprechend Fig. 4, wobei aber nur die Verschiebeeinheit
und von den Schienen nur die Bereiche um die Mitnehmer dargestellt sind (der erste
Mitnehmer ist hier nicht sichtbar);
Fig. 7 eine Darstellung entsprechend Fig. 6, wobei von der Verschiebeeinheit aber
nur die beweglichen Teile dargestellt sind;
Fig. 8 einen vertikalen Teilschnitt im Bereich des zweiten Mitnehmers und des zweiten
Koppelteils;
Fig. 9, 10 und 11 Darstellungen entsprechend Fig. 5, 7 und 8 im weiter eingefahrenen
Zustand der Ausziehführung, knapp vor dem Ankoppeln der Mitnehmer an die Koppelteile;
Fig. 12, 13 und 14 Darstellungen entsprechend den Fig. 9, 10 und 11 im angekoppelten
Zustand der Mitnehmer an die Koppelteile;
Fig. 15 und 16 Darstellungen entsprechend den Fig. 12 und 13 in der Einschubstellung
der Schienen;
Fig. 17, 18 und 19 Darstellungen entsprechend den Fig. 5, 6 und 7 in der gleichen
Stellung der Schienen, in einer Schrägsicht auf die Außenseite der Ausziehführung;
Fig. 20 einen vertikalen Teilschnitt im Bereich des ersten Mitnehmers und ersten Koppelteils;
Fig. 21, 22 und 23 Darstellungen entsprechend den Fig. 17, 19 und 20 knapp vor dem
Ankoppeln der Mitnehmer an die Koppelteile;
Fig. 24, 25 und 26 Darstellungen entsprechend den Fig. 21, 22 und 23 im angekoppelten
Zustand der Mitnehmer an die Koppelteile;
Fig. 27 und 28 Darstellungen entsprechend den Fig. 24 und 25 in der Einschubstellung
der Schienen;
Fig. 29 und 30 Vertikalschnitte durch die Verschiebeeinheit (die Schnittebene verläuft
durch das Zahnrad) in der Einschubstellung und Ausziehstellung der Schienen;
Fig. 31 und 32 Vertikalschnitte durch die Verschiebeeinheit in der Einschubstellung
und Ausziehstellung der Schienen, wobei die Schnittebene in Fig. 31 durch die verschwenkbare
Lagerung des ersten Koppelteils und in Fig. 32 durch die verschwenkbare Lagerung des
zweiten Koppelteils verläuft;
Fig. 33, 34 und 35 Explosionsdarstellungen aus unterschiedlichen Blickrichtungen;
Fig. 36 eine Schrägsicht einer Ausziehführung gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel
der Erfindung, in der Ausziehstellung der Schienen;
Fig. 37 und 38 Schrägsichten der zweiten Schiene, ohne das U-förmige Tragprofil,
aus verschiedenen Blickrichtungen;
Fig. 39 und 40 Schrägsichten der Mittelschiene und der ersten Schiene;
Fig. 41 und 42 Draufsichten auf die Ausziehführung in der Einschubstellung und in
der Ausziehstellung der Schienen;
Fig. 43 und 44 Schnitte entlang der Linien BB und CC von Fig. 41 und 42;
Fig. 45 eine stirnseitige Ansicht der Ausziehführung;
Fig. 46 eine stirnseitige Ansicht der Ausziehführung ohne die Verschiebeeinheit;
Fig. 47 und 48 Schrägsichten der Verschiebeeinheit in der Ausziehstellung und Einschubstellung
der Schienen;
Fig. 49 und 50 die Verschiebeeinheit in den Stellungen entsprechend Fig. 47 und 48
horizontal aufgeschnitten dargestellt;
Fig. 51 eine Explosionsdarstellung in der gleichen Blickrichtung;
Fig. 52 eine Schrägsicht der Verschiebeeinheit aus einer anderen Blickrichtung;
Fig. 53 eine Explosionsdarstellung in der gleichen Blickrichtung;
Fig. 54 und 55 Draufsichten auf die Verschiebeeinheit in der Ausziehstellung und Einschubstellung
der Schienen;
Fig. 56 eine Seitenansicht der Ausziehführung in der Einschubstellung der Schienen;
Fig. 57 einen Schnitt entlang der Linie DD von Fig. 56;
Fig. 58 einen Schnitt entsprechend Fig. 57 in einem Zustand der Ausziehführung beim
Ausfahren der Ausziehführung kurz nach dem Abkoppeln des ersten und zweiten Mitnehmers
vom ersten und zweiten Koppelteil;
Fig. 59 einen Schnitt entsprechend Fig. 57 in einem Zustand der Ausziehführung beim
Ausfahren kurz vor dem Ankoppeln des ersten Zusatz-Mitnehmers an das zweite Koppelteil
und des zweiten Zusatz-Mitnehmers an das erste Koppelteil;
Fig. 60 einen Schnitt entsprechend Fig. 57 in der Ausziehstellung der Schienen;
Fig. 61 eine Schrägsicht der Ausziehführung in der Ausziehstellung der Schienen, im
Bereich der Verschiebeeinheit teilweise aufgeschnitten;
[0025] Die Figuren weisen unterschiedliche Maßstäbe auf.
[0026] Ein erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Fig. 1 bis 35 dargestellt.
Die Ausziehführung umfasst eine an einem Möbelkorpus zu befestigende erste Schiene
1, eine an einem ausziehbaren Möbelteil zu befestigende zweite Schiene 2 und eine
zwischen der ersten Schiene und der zweiten Schiene angeordnete Mittelschiene 3.
[0027] Bei diesem Ausführungsbeispiel der Erfindung sind an der gegenüberliegenden Seite
des ausziehbaren Möbelteils spiegelbildlich ausgebildete Schienen angeordnet (nicht
dargestellt in den Figuren).
[0028] Zur gegenseitigen verschiebbaren Lagerung der Schienen dienen Laufrollen 4-8, welche
an der Mittelschiene 3 drehbar gelagert sind. Im mittleren Bereich der Mittelschiene
3 befindet sich hierbei eine mit vertikalem Spiel drehbar gelagerte lastübertragende
Laufrolle 5 in Form einer sogenannten "Differentialrolle", welche zwischen einer nach
oben gerichteten Laufbahn der ersten Schiene 1 und einer nach unten gerichteten Laufbahn
der zweiten Schiene 2 abrollt.
[0029] Zudem ist zwischen dem oberen Horizontalsteg 2b der zweiten Schiene 2 und dem oberen
Horizontalsteg 3b der Mittelschiene 3 ein Laufwagen 9 angeordnet. Stattdessen könnte
an der Mittelschiene 3 im Bereich oberhalb der Laufrolle 5 eine Laufrolle drehbar
gelagert sein, wie dies bekannt ist.
[0030] Die erste Schiene 1 weist ein Profil mit einer C-förmigen Querschnittsform auf. Die
Befestigung am Möbelkorpus erfolgt am Vertikalsteg 1a.
[0031] Die zweite Schiene 2 weist ein Profil mit einer Z-förmigen Querschnittsform auf,
wobei das ausziehbare Möbelteil aufliegend auf dem unten Horizontalsteg 2a befestigt
wird.
[0032] Die Mittelschiene 3 weist ein C-förmiges Profil auf, dessen unterer Horizontalsteg
3a mit Durchbrüchen für die Laufrollen 4, 5, 6 und 7 versehen ist und dessen oberer
Horizontalsteg 3b mit einem Durchbruch für die Laufrolle 8 versehen ist.
[0033] An der Mittelschiene sind im Weiteren Seitenführungsrollen 10-13 drehbar gelagert.
[0034] Die zweite Schiene 2 ist ausgehend von der Einschubstellung der Schienen (Fig. 1)
in eine Ausziehrichtung 14 ausziehbar, bis sie in der in Fig. 2 dargestellten Ausziehstellung
der Schienen vollständig ausgezogen ist. Die Mittelschiene 3 bewegt sich beim Ausziehen
der zweiten Schiene 2 synchron mit, und zwar um jeweils die halbe Wegstrecke, welche
die zweite Schiene 2 zurücklegt.
[0035] Die Ausbildung der Ausziehführung ist soweit bisher beschrieben grundsätzlich bekannt.
[0036] Im Bereich des bezogen auf die Ausziehrichtung 14 vorderen Endes der Mittelschiene
3 ist an dieser eine Verschiebeeinheit 15 angeordnet. Diese weist ein am Profil der
Mittelschiene festgelegtes Führungsteil 16 auf. Das Führungsteil 16 lagert eine erste
und eine zweite Zahnstange 17, 18 parallel zur Ausziehrichtung 14 verschiebbar. Die
ersten und zweiten Zahnstangen 17, 18 sind über ein mit ihren Verzahnungen kämmendes,
am Führungsteil 16 drehbar gelagertes Zahnrad 19 gekoppelt. Bei einer Verschiebung
einer der Zahnstangen 17, 18 wird dadurch die andere der Zahnstangen 17, 18 gleich
weit in die entgegengesetzte Richtung verschoben.
[0037] An der zweiten Zahnstange 18 ist eines der Enden einer Feder 20 (die in Form einer
Schraubenfeder ausgebildet ist) festgelegt, wie u.a. aus Fig. 29 und 30 ersichtlich
ist. Das andere Ende der Feder 20 ist gegenüber der Mittelschiene ortsfest gehalten.
Hierzu ist dieses andere Ende der Feder 20 an einem Verbindungsteil 21 angebracht,
welches am Profil der Mittelschiene 3 befestigt ist.
[0038] Mit der zweiten Zahnstange 18 ist im Weiteren ein erstes Dämpferteil 22a eines Dämpfers
22 verbunden, vgl. z.B. Fig. 31 und 33. Ein zweites Dämpferteil 22b des Dämpfers 22
ist ortsfest gegenüber der Mittelschiene gehalten. Hierzu ist das zweite Dämpferteil
22b am Verbindungsteil 21 befestigt.
[0039] Beim Dämpfer 22 handelt es sich um eine Kolben-Zylinder-Einheit. Das erste Dämpferteil
22a kann die Kolbenstange und das zweite Dämpferteil 22b der Kolben sein, oder umgekehrt.
[0040] Auch ein Einsatz von anderen Dämpfern ist denkbar und möglich, beispielsweise eines
Rotationsdämpfers, von dem ein Ritzel von der zweiten Zahnstange 18 angetrieben ist.
Mit der ersten Zahnstange 17 ist ein erstes Koppelteil 23 verbunden und mit der zweiten
Zahnstange 18 ist ein zweites Koppelteil 24 verbunden. Das erste Koppelteil 23 wird
bei der Verschiebung der ersten Zahnstange 17 mit dieser mitverschoben und das zweite
Koppelteil 24 wird bei der Verschiebung der zweiten Zahnstange 18 mit dieser mitverschoben.
Die Koppelteile 23, 24 sind gegenüber der jeweiligen Zahnstange 17, 18, mit welcher
sie verbunden sind, jeweils um eine rechtwinkelig zur Ausziehrichtung 14 stehende
Achse 25, 26 verschwenkbar. Es ragt hierzu im Ausführungsbeispiel ein Gelenkzapfen
23c, 24c des jeweiligen Koppelteils 23, 24 in eine Gelenkausnehmung der jeweiligen
Zahnstange 17, 18. Die Achsen 25, 26 liegen parallel zueinander und sind vorzugsweise
horizontal ausgerichtet.
[0041] An der ersten Schiene 1 und an der zweiten Schiene 2 ist jeweils ein Mitnehmer 27,
28 vorgesehen, wobei der an der ersten Schiene 1 angeordnete erste Mitnehmer 27 mit
dem ersten Koppelteil 23 und der an der zweiten Schiene 2 angeordnete zweite Mitnehmer
28 mit dem zweiten Koppelteil 24 zusammenwirkt.
[0042] Der an der ersten Schiene 1 angeordnete erste Mitnehmer 27 wird von einem vom oberen
Ende des Vertikalstegs 1a in Richtung zum ausziehbaren Möbelteil abstehenden Vorsprung
(der auch als "Finger" bezeichnet werden könnte) gebildet. Der erste Mitnehmer 27
ist hierbei in der Nähe des vorderen Endes der ersten Schiene 1 angeordnet (weniger
als 10% der Länge der ersten Schiene 1 vom vorderen Ende der ersten Schiene 1 entfernt).
[0043] Der zweite Mitnehmer 28 wird von einem aus dem oberen Horizontalsteg 2b der zweiten
Schiene 2 ausgestanzten und nach oben gebogenen Lappen gebildet. Der zweite Mitnehmer
28 ist hierbei in der Nähe des vorderen Endes der zweiten Schiene 2 angeordnet (weniger
als 10% der Länge der zweiten Schiene 2 vom vorderen Ende der zweiten Schiene 2 beabstandet).
[0044] Von der Verschiebeeinheit 15 im Zusammenwirken mit den Mitnehmern 27, 28 wird eine
Verschiebevorrichtung ausgebildet, von welcher die zweite Schiene 2 über einen letzten
Abschnitt des Einfahrweges selbsttätig eingezogen wird, wie dies im Weiteren erläutert
wird. Dieses Einziehen erfolgt in erster Linie durch die Kraft der Feder 20. Zudem
wird das Einziehen kurz vor Erreichen der Einschubstellung der Schienen durch eine
entgegen der Ausziehrichtung 14 abfallende Rampe des unteren Horizontalstegs der ersten
Schiene 1 unterstützt, entlang welcher die Differentialrolle 5 kurz vor Erreichen
der Einschubstellung der Schienen abrollt. Die Rampe könnte in modifizierten Ausführungsformen
der Erfindung auch entfallen.
[0045] In der Ausziehstellung der Schienen befinden sich die ersten und zweiten Zahnstangen
17, 18 in Wartestellungen. In diesen werden sie gegen die Kraft der Feder 20 gehalten.
Dies erfolgt dadurch, dass ein erstes Rückhalteelement 23b des ersten Koppelteils
23 mit einer am Führungsteil 16 angeordneten ersten Rückhaltefläche 16a und ein zweites
Rückhalteelement 24b des zweiten Koppelteils 24 mit einer am Führungsteil 16 angeordneten
zweiten Rückhaltefläche 16b zusammenwirkt. Die erste Rückhaltefläche 16a ist entgegen
der Ausziehrichtung 14 und die zweite Rückhaltefläche 16b ist in die Ausziehrichtung
14 ausgerichtet. Die Rückhalteelemente 23b, 24b werden jeweils von einem Vorsprung
des jeweiligen Koppelteils 23, 24 gebildet.
[0046] Die Feder 20 beaufschlagt die zweite Zahnstange 18 (in die Ausziehrichtung 14) und
durch die Kopplung der Zahnstangen 17, 18 über das Zahnrad 19 somit auch die erste
Zahnstange 17 (entgegen der Ausziehrichtung 14). Dadurch zieht die Feder 20 das erste
Rückhalteelement 23b gegen die erste Rückhaltefläche 16a und das zweite Rückhalteelement
24b gegen die zweite Rückhaltefläche 16b, wodurch die Zahnstangen 17, 18 in ihren
Wartestellungen blockiert sind.
[0047] Im Folgenden wird das Einfahren der Ausziehführung ausgehend von der Ausziehstellung
der Schienen erläutert:
Fig. 4 bis 8 sowie 17 bis 21 zeigen einen Zustand beim Einfahren der Ausziehführung
vor dem Ankoppeln der ersten und zweiten Mitnehmer 27, 28 an die ersten und zweiten
Koppelteile 23, 24, wobei sich die Zahnstangen 17, 18 in ihren Wartestellungen befinden.
[0048] Im Zustand, der in den Fig. 9 bis 11 und 21 bis 24 dargestellt ist, ist die zweite
Schiene 2 noch etwas weiter eingefahren und die ersten und zweiten Mitnehmer 27, 28
befinden sich schon im Bereich der Koppelausnehmungen 23a, 24a der ersten und zweiten
Koppelteile 23, 24.
[0049] Der erste Mitnehmer 27 läuft dann an den bezogen auf die Ausziehrichtung 14 vorderen
Rand der Koppelausnehmung 23a an, wodurch das erste Koppelteil 23 um die Achse 25
verschwenkt wird, und zwar im Ausführungsbeispiel nach oben. Dadurch wird der erste
Mitnehmer 27 in die Koppelausnehmung 23a des ersten Koppelteils 23 eingefahren und
das erste Rückhalteelement 23b wird außer Eingriff mit der ersten Rückhaltefläche
16a gebracht.
[0050] Der zweite Mitnehmer 28 läuft an den hinteren Rand der Koppelausnehmung 24a an, wodurch
das zweite Koppelteil 24 um die Achse 26 verschwenkt wird, und zwar im Ausführungsbeispiel
nach unten. Dadurch wird der zweite Mitnehmer 28 in die Koppelausnehmung 24a des zweiten
Koppelteils 24 eingefahren und das zweite Rückhalteelement 24b wird außer Eingriff
mit der zweiten Rückhaltefläche 16b gebracht.
[0051] Diese Ankopplung der Mitnehmer 27, 28 an die Koppelteile 23, 24 erfolgt in einer
Stellung der Schienen, die in dieser Schrift als "Zwischenstellung" bezeichnet wird.
Diese Zwischenstellung befindet sich vorzugsweise im Abstand von 5% bis 25% des gesamten
möglichen Verschiebeweges der Schienen von der Einschubstellung der Schienen.
[0052] Erst wenn beide Rückhalteelemente 23b, 24b außer Eingriff mit der jeweils zugeordneten
Rückhaltefläche 16a, 16b gelangt sind, kann die Feder 20 die gegensinnige Verschiebung
der Zahnstangen 17, 18 von ihren Wartestellungen in ihre Grundstellungen bewirken,
wodurch eine "UND-Funktion" realisiert wird.
[0053] Bei der Verschiebung der Zahnstangen 17, 18 durch die Feder 20 werden die Koppelteile
23, 24 mitgenommen und dadurch werden auch die ersten und zweiten Mitnehmer 27, 28
mitgenommen, d.h. das vollständige Zusammenfahren der Schienen 1-3 und somit das vollständige
Einziehen der zweiten Schiene 2 wird bewirkt, bis die Zahnstangen 17, 18 ihre Grundstellungen
und die Schienen ihre Einschubstellung einnehmen.
[0054] Sollten sich die Schienen bei Erreichen der Zwischenstellung nicht in ihren korrekten
gegenseitigen Stellungen befinden, so kann aufgrund der beschriebenen "UND-Funktion"
durch einen vorhandenen Schwung des eingeschobenen Möbelteils eine Korrektur der Schienenstellungen
mit einer gegenseitigen Verschiebung der Schienen unter Reibung erreicht werden. In
der Praxis muss normalerweise nur ein sehr geringer Synchronisierungsfehler (typisch
< 1mm) ausgeglichen werden. Durch das Ausgleichen eines solchen Synchronisierungsfehlers
kann in der Folge ein spaltfreies Schließen des ausziehbaren Möbelteils erreicht werden.
[0055] Um eine besonders schonende Fehlerkorrektur zu erreichen, kann optional mindestens
eine der Zahnstangen und/oder das Zahnrad in dem Bereich, in welchem der Zahneingriff
in der Wartestellung erfolgt, ein erhöhtes Zahnflankenspiel aufweisen, welches sich
abseits von diesem Bereich fortlaufend verringern kann (z.B. erster Zahn 0,5mm Spiel,
zweiter Zahn 0,4mm, usw., ab fünfter Zahn 0,1 mm).
[0056] Beim Ausziehen der Ausziehführung ausgehend von der Einschubstellung der Schienen
läuft der Vorgang umgekehrt ab. Die Zahnstangen 17, 18 werden unter Spannen der Feder
20 von ihren Grundstellungen in ihre Wartestellungen verschoben. Während der Verschiebung
der Zahnstangen 17, 18 von ihren Grundstellungen in ihre Wartestellungen ist eine
Verschwenkung der ersten und zweiten Koppelteile 23, 24 durch ihre gleitende Anlage
an Anlageflächen 16c, 16d des Führungsteils 16 blockiert. Wenn die Wartestellungen
der Zahnstangen 17, 18 erreicht sind, ist die Verschwenkung der ersten und zweiten
Koppelteile 23, 24 freigegeben und diese werden entgegengesetzt wie beim Einfahren
der Ausziehführung verschwenkt. Dadurch gelangen einerseits die Rückhaltelemente 23b,
24b der Koppelteile 23, 24 in Eingriff mit den Rückhalteflächen 16a, 16b des Führungsteils
16 und andererseits gelangen die Mitnehmer 27a, 27b außer Eingriff der Koppelausnehmungen
23a, 24a der ersten und zweiten Koppelteile 23, 24. Beim weiteren Ausfahren der Ausziehführung
sind die Mitnehmer 27, 28 somit von den Koppelteilen 23, 24 abgekoppelt und die Zahnstangen
17, 18 verbleiben in ihren Wartestellungen.
[0057] Die Koppelteile 23, 24, welche auch als Kippschieber bezeichnet werden könnten, können
auch in anderer Weise ausgebildet und/oder geführt sein. Beispielsweise kann die Längsführung
und Verkippung auch durch eine Kulissenführung erfolgen, wie dies grundsätzlich bei
Selbsteinzugseinheiten, welche an der korpusfesten Schiene angeordnet sind und mit
an der ausziehbaren Schiene angeordneten Mitnehmern zusammenwirken, bekannt ist.
[0058] Ein zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Fig. 36 bis 61 dargestellt.
Zum ersten Ausführungsbeispiel analoge Teile sind mit den gleichen Bezugszeichen bezeichnet.
[0059] Ein erster Unterschied zum ersten Ausführungsbeispiel besteht darin, dass diese Ausziehführung
unterhalb des ausziehbaren Möbelteils angeordnet ist und auch einzeln eingesetzt werden
kann bzw. in der Praxis einzeln eingesetzt wird. Die Ausziehführung weist wiederum
eine an einem Möbelkorpus zu befestigende ersten Schiene 1, eine an einem ausziehbaren
Möbelteil zu befestigende zweite Schiene 2 und eine zwischen der ersten Schiene und
der zweiten Schiene angeordnete Mittelschiene 3 auf. Die zur gegenseitigen verschiebbaren
Lagerung der Schienen dienenden Laufrollen 4-7, 9' sind hier alle an der Mittelschiene
3 drehbar gelagert, wobei das Prinzip der Rollenanordnung weitgehend dem des ersten
Ausführungsbeispiels entspricht. Im Unterschied zum ersten Ausführungsbeispiel sind
die Laufrollen hier "verdoppelt", wobei die Mittelschiene 3 im Abstand zueinander
gehaltene Vertikalstege 3c, 3d aufweist, welche in symmetrischer Anordnung jeweils
Laufrollen 4-7, 9' aufweisen. Außerdem ist anstelle des im ersten Ausführungsbeispiel
vorgesehenen Laufwagens 9 oberhalb einer jeweiligen Differentialrolle 5 eine Laufrolle
9' an der Mittelschiene 3 drehbar gelagert. Zudem sind hinter den Differentialrollen
5 keine zusätzlichen Stützrollen, entsprechend den Stützrollen 8 des ersten Ausführungsbeispiels,
vorhanden. Eine Anordnung solcher Stützrollen wäre aber grundsätzlich möglich.
[0060] Die Profilformen der einzelnen Schienen unterscheiden sich ebenfalls vom ersten Ausführungsbeispiel:
Die erste Schiene 1 weist eine nach oben offene C-Form auf.
[0061] Die zweite Schiene 2 besitzt ein Basisprofil in Form eines U und dazu beidseitig
abstehende Laufbahnabschnitte 2c, 2d. Am Basisprofil ist ein nach unten offenes U-förmiges
Tragprofil 30 festgelegt, an welchem das ausziehbare Möbelteil, beispielsweise ein
Ausziehrahmen angebracht wird. In Fig. 45 sind Abschnitte des Möbelkorpus 31 und des
ausziehbaren Möbelteils 32 mit gestrichelten Linien angedeutet.
[0062] Die beiden Vertikalstege 3c, 3d der Mittelschiene 3 sind Teile von Z-förmigen Profilen,
welche durch Bolzen 33 im Abstand zueinander gehalten sind.
[0063] Die zweite Schiene 2 ist ausgehend von der Einschubstellung der Schienen (Fig. 41)
in eine Ausziehrichtung 14 ausziehbar, bis sie in der Ausziehstellung der Schienen
vollständig ausgezogen ist (vgl. z.B. Fig. 36 und 42). Die Mittelschiene 3 bewegt
sich beim Ausziehen der zweiten Schiene 2 synchron mit, und zwar um jeweils die halbe
Wegstrecke, welche die zweite Schiene 2 zurücklegt.
[0064] Die Ausbildung der Ausziehführung ist soweit bisher beschrieben grundsätzlich bekannt.
[0065] In einem bezogen auf die Ausziehrichtung 14 mittleren Bereich der Mittelschiene 3
ist an dieser eine Verschiebeeinheit 15 angeordnet. Diese weist ein am Profil der
Mittelschiene festgelegtes Führungsteil 16 auf. Das Führungsteil 16 lagert eine erste
und eine zweite Zahnstange 17, 18 parallel zur Ausziehrichtung 14 verschiebbar. Die
ersten und zweiten Zahnstangen 17, 18 sind über ein mit ihren Verzahnungen kämmendes,
am Führungsteil 16 drehbar gelagertes Zahnrad 19 gekoppelt. Bei einer Verschiebung
einer der Zahnstangen 17, 18 wird dadurch die andere der Zahnstangen 17, 18 gleich
weit in die entgegengesetzte Richtung verschoben.
[0066] An der zweiten Zahnstange 18 sind die einen Enden von Federn 20 (die in Form von
Schraubenfedern ausgebildet sind) festgelegt. Die zweite Zahnstange 18 weist hierzu
Befestigungselemente , 18b auf (vgl. z.B. Fig. 51). Die anderen Enden der Federn 20
sind gegenüber der Mittelschiene gehalten. Im Ausführungsbeispiel sind sie hierzu
am Führungsteil 16 mittels Halteelementen 16e, 16f befestigt (vgl. z.B. Fig. 53).
Anstelle von zwei Federn 20 könnte auch wiederum nur eine Feder 20 vorgesehen sein
oder es könnten mehr als zwei Federn 20 vorgesehen sein.
[0067] Mit der zweiten Zahnstange 18 ist im Weiteren mittels eines Befestigungselements
18c (vgl. z.B. Fig. 51) ein erstes Dämpferteil 22a eines Dämpfers 22 verbunden. Ein
zweites Dämpferteil 22b des Dämpfers 22 ist ortsfest gegenüber der Mittelschiene gehalten.
Hierzu ist im Ausführungsbeispiel das zweite Dämpferteil 22b am Führungsteil 16 befestigt.
[0068] Beim Dämpfer 22 handelt es sich um eine Kolben-Zylinder-Einheit, wobei das erste
Dämpferteil 22a die Kolbenstange und das zweite Dämpferteil 22b der Kolben sein können,
oder umgekehrt. Der Einsatz von anderen Dämpfern ist wiederum denkbar und möglich.
[0069] Mit der ersten Zahnstange 17 ist ein erstes Koppelteil 23 verbunden, mit der zweiten
Zahnstange 18 ist ein zweites Koppelteil 24 verbunden. Das erste Koppelteil 23 wird
bei der Verschiebung der ersten Zahnstange 17 mit dieser mit verschoben und das zweite
Koppelteil 24 wird bei der Verschiebung der zweiten Zahnstange 18 mit dieser mitverschoben.
Die Koppelteile 23, 24 sind gegenüber der jeweiligen Zahnstange 17, 18, mit welcher
sie verbunden sind, jeweils um eine rechtwinkelig zur Ausziehrichtung 14 stehende
Achse 25, 26 verschwenkbar. Die Achsen 25, 26 liegen parallel zueinander und sind
vorzugsweise vertikal ausgerichtet.
[0070] Die erste Schiene 1 weist einen ersten Mitnehmer 27 und einen ersten Zusatz-Mitnehmer
34 auf. An der zweiten Schiene 2 ist ein zweiter Mitnehmer 28 und ein zweiter Zusatz-Mitnehmer
35 angeordnet. Der erste Mitnehmer 27 und der zweite Zusatz-Mitnehmer 35 wirken beim
Aus- und Einfahren der Ausziehführung mit dem ersten Koppelteil 23 zusammen. Der zweite
Mitnehmer 28 und der erste Zusatz-Mitnehmer 34 wirken beim Ein- und Ausfahren der
Ausziehführung mit dem zweiten Koppelteil 24 zusammen. Dies wird im Weiteren genauer
erläutert werden.
[0071] Der erste Mitnehmer 27 und der zweite Zusatz-Mitnehmer 35 liegen in einer gemeinsamen
Ebene, welche parallel zur Achse 25 des ersten Koppelteils 23 liegt. Bezogen auf die
Richtung der Achse 25 sind der erste Mitnehmer 27 und der zweite Zusatz-Mitnehmer
35 hierbei distanziert. Beim Aus- und Einfahren der Ausziehführung können der erste
Mitnehmer 27 und der zweite Zusatz-Mitnehmer 35 somit aneinander vorbeigeführt werden.
[0072] Der zweite Mitnehmer 28 und der zweite Zusatz-Mitnehmer 34 liegen in einer gemeinsamen
Ebene, welche parallel zur Achse 26 des zweiten Koppelteils 24 liegt, wobei sie bezogen
auf die Richtung der Achse 25 voneinander distanziert sind. Beim Aus- und Einfahren
der Ausziehführung können der zweite Mitnehmer 28 und der erste Zusatz-Mitnehmer 34
somit aneinander vorbeigeführt werden.
[0073] Im Ausführungsbeispiel werden der erste Mitnehmer 27 und der erste Zusatz-Mitnehmer
34 von noppenartigen Erhebungen gebildet, welche von der ersten Schiene 1 nach oben
abstehen (vgl. Fig. 40). Der zweite Mitnehmer 28 und zweite Zusatz-Mitnehmer 35 werden
von noppenartigen Erhebungen gebildet, welche von der zweiten Schiene 2 nach unten
abstehend (vgl. Fig. 37).
[0074] Von der Verschiebeeinheit 15 im Zusammenwirken mit den Mitnehmern 27, 28 wird eine
Selbsteinzugsvorrichtung ausgebildet, von welcher die zweite Schiene 2 über einen
letzten Abschnitt des Einfahrweges selbsttätig in die Einschubstellung der Schienen
eingezogen wird. Von der Verschiebeeinheit 15 im Zusammenwirken mit den Zusatz-Mitnehmern
34, 35 wird eine Selbstausschubvorrichtung ausgebildet, von welcher die zweite Schiene
2 über einen letzten Abschnitt des Ausfahrweges selbsttätig in die Ausziehstellung
der Schienen ausgefahren wird. Das selbsttätige Einziehen und Ausfahren erfolgt in
erster Linie durch die Kraft der mindestens einen Feder 20. Beim Selbsteinzug wird
das Einziehen kurz vor Erreichen der Einschubstellung der Schienen zusätzlich durch
entgegen der Ausziehrichtung 14 abfallende Rampen 29 (vgl. insbesondere Fig. 43) der
ersten Schiene 1 unterstützt, auf welchen die Laufrollen 5, 8 kurz vor Erreichen der
Einschubstellung der Schienen abrollen. Diese Rampen 29 könnten in modifizierten Ausführungsformen
der Erfindung auch entfallen.
[0075] In der Ausziehstellung der Schienen befinden sich die ersten und zweiten Zahnstangen
17, 18 in Wartestellungen. In diesen werden sie gegen die Kraft der mindestens einen
Feder 20 gehalten. Dies erfolgt dadurch, dass ein erstes Rückhalteelement 23b des
ersten Koppelteils 23 mit einer am Führungsteil 16 angeordneten ersten Rückhaltefläche
16a und ein zweites Rückhalteelement 24b des zweiten Koppelteils 24 mit einer am Führungsteil
16 angeordneten zweiten Rückhaltefläche 16b zusammenwirkt. Die erste Rückhaltefläche
16a ist entgegen der Ausziehrichtung und die zweite Rückhaltefläche 16b ist in die
Ausziehrichtung 14 ausgerichtet.
[0076] Die Rückhaltelemente 23b, 24b werden in diesem Ausführungsbeispiel von Zapfen gebildet,
welche in Langlöchern 16g, 16h des Führungsteils 16 geführt sind. Die Langlöcher 16g,
16h weisen jeweils einen zur Ausziehrichtung 14 parallelen Abschnitt auf, welcher
die Rückhalteelemente 23b, 24b bei der Verschiebung der Zahnstangen 17, 18 ausgehend
von ihren Grundstellungen bis kurz vor Erreichen ihrer Wartestellungen parallel zur
Ausziehrichtung 14 führt. Es folgt jeweils ein abgekrümmter Abschnitt, durch welchen
die Koppelteile 23, 24 bis zum Erreichen der Wartestellungen der Zahnstangen 17, 18
um die Achsen 25, 26 verschwenkt werden, wobei diese abgekrümmten Abschnitte die Rückhalteflächen
16a, 16b aufweisen (vgl. Fig. 55).
[0077] Die mindestens eine Feder 20 beaufschlagt die zweite Zahnstange 18 (in die Ausziehrichtung
14) und durch die Kopplung der Zahnstangen 17, 18 über das Zahnrad 19 und somit auch
die erste Zahnstange 17 (entgegen der Ausziehrichtung 14). Dadurch zieht die Feder
20 das erste Rückhalteelement 30 gegen die erste Rückhaltefläche 32 und das zweite
Rückhalteelement 31 gegen die zweite Rückhaltefläche 33, wodurch die Zahnstangen 17,
18 in ihren Wartestellungen blockiert sind.
[0078] Es wird im Folgenden das Ausfahren der Ausziehführung auf den von der Einschubstellung
der Schienen beschrieben:
In der Einschubstellung der Schienen ist der erste Mitnehmer 27 mit dem ersten Koppelteil
23 und der zweite Mitnehmer 28 mit dem zweiten Koppelteil 24 gekoppelt, indem sich
der jeweilige Mitnehmer 27, 28 in der Koppelausnehmung 23a, 24a des jeweiligen Koppelteils
23, 24 befindet, vgl. Fig. 57. Beim Ausziehen der zweiten Schiene 2 werden dadurch
die Zahnstangen 17, 18 von ihren Grundstellungen in ihre Wartestellungen verschoben,
in welchen die ersten und zweiten Mitnehmer 27, 28 abkoppeln, indem sie durch die
Verschwenkung der Koppelteile 23, 24 aus den Koppelausnehmungen 23a, 24a ausfahren
können. Das Abkoppeln der Mitnehmer 27, 28 von den Koppelteilen 23, 24 erfolgt in
einer Zwischenstellung der Schienen. Diese Zwischenstellung befindet sich vorzugsweise
im Abstand von 5% bis 25% des gesamten möglichen Verschiebewegs der Schienen von der
Einschubstellung der Schienen.
[0079] Beim weiteren Ausziehen der zweiten Schiene 2 erfolgt in einer Zusatz-Zwischenstellung
der Schienen ein Ankoppeln des an der zweiten Schiene 2 angeordneten zweiten Zusatz-Mitnehmers
35 an das erste Koppelteil 23 und ein Ankoppeln des an der ersten Schiene 1 angeordneten
ersten Zusatz-Mitnehmers 34 an das zweite Koppelteil 24, vgl. Fig. 59. Dieses Ankoppeln
erfolgt - völlig analog wie das Ankoppeln des ersten Mitnehmers 27 an das erste Koppelteil
23 und des zweiten Mitnehmers 28 an das zweite Koppelteil 24 in der Zwischenstellung
der Schienen beim Einfahren der Ausziehführung - dadurch, dass der zweiten Zusatz-Mitnehmer
35 an den vorderen Rand der Koppelausnehmung 23a anfährt und in analoger Weise der
erste Zusatz-Mitnehmer an den hinteren Rand der Koppelausnehmung 24a anfährt. Die
Koppelteile 23, 24 werden dadurch um die Achsen 25, 26 verschwenkt, während sich die
Rückhalteelemente 23b, 24b entlang der Langlöcher 16g, 16h bewegen, sodass die Zusatz-Mitnehmer
34, 35 in die Koppelausnehmungen 23a, 24a gelangen und die Rückhalteelemente 23b,
24b dadurch von den Rückhalteflächen 16a, 16b abgezogen werden. Wenn beide Rückhalteelemente
23b, 24b außer Eingriff der Rückhalteflächen 16a, 16b sind, kann die mindestens eine
Feder 20 die Zahnstangen 17, 18 in Richtung ihrer Grundstellungen ziehen, bis diese
erreicht werden, wobei die zweite Schiene 2 ausgeschoben wird, bis die Ausschubstellung
der Schienen vorliegt, vgl. Fig. 60.
[0080] Erst wenn beide Rückhalteelemente 23b, 24b außer Eingriff mit der jeweils zugeordneten
Rückhaltefläche 16a, 16b gelangt sind, kann die Feder 20 die gegensinnige Verschiebung
der Zahnstangen 17, 18 von ihren Wartestellungen in ihre Grundstellungen bewirken,
wodurch eine "UND-Funktion" realisiert wird.
[0081] Beim Einschieben der zweiten Schiene 2 läuft der Vorgang in umgekehrter Weise ab.
Zunächst verschieben die Zusatz-Mitnehmer 34, 35 die Zahnstangen 17, 18 in ihre Wartestellungen,
worauf die Zusatz-Mitnehmer 34, 35 in der Zusatz-Zwischenstellung der Schienen von
den Koppelteilen 23, 24 abkoppeln. Bei Erreichen der Zwischenstellung der Schienen
erfolgt das Ankoppeln der ersten und zweiten Mitnehmer 27, 28 an die Koppelteile 23,
24 und das Verschieben der Zahnstangen 17, 18 durch die mindestens eine Feder 20 von
ihren Wartestellungen in ihre Grundstellungen, in welcher die Einschubstellung der
Schienen vorliegt.
[0082] Die Koppelteile 23, 24 könnten auch als "Kippschieber" bezeichnet werden. Auch modifizierte
Ausbildungen der Koppelteile 23, 24, beispielsweise analog wie im ersten Ausführungsbeispiel,
sind denkbar und möglich.
[0083] Grundsätzlich wäre es denkbar und möglich, dass die mindestens eine Feder 20 entfällt
und die Kraft, durch welche der Selbsteinzug und Selbstausschub bewirkt wird, lediglich
von abfallenden Rampen hervorgerufen wird, über welche Laufrollen der Ausziehführung
im Bereich des Selbsteinzuges bzw. Selbstausschubes abrollen. Um die Zahnstangen 17,
18 nach dem Abkoppeln der Mitnehmer bzw. Zusatz-Mitnehmer von den Koppelteilen in
ihren Wartestellungen zu blockieren, können die Rückhalteelemente durch die Schwerkraft
und/oder durch (schwache) Hilfsfedern in Eingriff mit den Rückhalteflächen gehalten
sein.
[0084] Unterschiedliche weitere Modifikationen der gezeigten Ausführungsbeispiele sind denkbar
und möglich, ohne den in den Ansprüchen definierten Bereich der Erfindung zu verlassen.
[0085] So kann die verschiebbare Führung der Schienen auch in anderer Weise ausgebildet
sein, beispielsweise nur durch zwischen den Schienen angeordnete Laufwagen. Ein differentieller
Lauf der Mittelschiene kann beispielsweise auch durch eine an der Mittelschiene angeordnete,
zwischen einer Laufbahn der ersten und der zweiten Schiene abrollende, nicht lastübertragende
Mitnehmerrolle ausgebildet werden, wobei die Erfindung grundsätzlich auch bei Ausziehführungen
ohne Synchronlauf der Schienen einsetzbar ist.
[0086] Anstelle eines gerade verzahnten Zahnrades kann auch ein schräg verzahntes Zahnrad
oder ein sehr stark schräg verzahntes Zahnrad in Form einer Schnecke verwendet werden.
Auch Zahnräder mit zwei Zahnkränzen sind möglich, von denen einer mit der ersten Zahnstange
und der andere mit der zweiten Zahnstange kämmt. Die Zahnstangen können auch in horizontaler
Richtung beabstandet angeordnet sein, oder- im Fall von kegeligen Zahnrädern auch
in einem beliebigen Winkel zueinander angeordnet sein.
[0087] Grundsätzlich könnte auch mehr als eine Mittelschiene vorhanden sein.
[0088] Die Koppelteile könnten auch einstückig mit der jeweiligen Zahnstange 17, 18 ausgebildet
sein, wobei sie gegenüber der Zahnstange durch eine Art Folienscharnier verschwenkbar
sind.
[0089] Die Feder und/oder der Dämpfer könnten an einer anderen Stelle an der zweiten Zahnstange
oder an der ersten Zahnstange angebracht sein. Auch beide Zahnstangen könnten mit
Federn und/oder Dämpfern verbunden sein.
Legende zu den Hinweisziffern:
1 |
erste Schiene |
16c |
erste Anlagefläche |
1a |
Vertikalsteg |
16d |
zweite Anlagefläche |
2 |
zweite Schiene |
16e |
Halteelement |
2a |
Horizontalsteg |
16f |
Halteelement |
2b |
Horizontalsteg |
16g |
Langloch |
2c |
Laufbahnabschnitt |
16h |
Langloch |
2d |
Laufbahnabschnitt |
17 |
erste Zahnstange |
3 |
Mittelschiene |
18 |
zweite Zahnstange |
3a |
Horizontalsteg |
18a |
Befestigungselement |
3b |
Horizontalsteg |
18b |
Befestigungselement |
3c |
Vertikalsteg |
18c |
Befestigungselement |
3d |
Vertikalsteg |
19 |
Zahnrad |
4 |
Laufrolle |
20 |
Feder |
5 |
Laufrolle |
21 |
Verbindungsteil |
6 |
Laufrolle |
22 |
Dämpfer |
7 |
Laufrolle |
22a |
erstes Dämpferteil |
8 |
Laufrolle |
22b |
zweites Dämpferteil |
9 |
Laufwagen |
23 |
erstes Koppelteil |
9' |
Laufrolle |
23a |
Koppelausnehmung |
10 |
Seitenführungsrolle |
23b |
Rückhaltelement |
11 |
Seitenführungsrolle |
23c |
Gelenkzapfen |
12 |
Seitenführungsrolle |
24 |
zweites Koppelteil |
13 |
Seitenführungsrolle |
24a |
Koppelausnehmung |
14 |
Ausziehrichtung |
24b |
Rückhalteelement |
15 |
Verschiebeeinheit |
24c |
Gelenkzapfen |
16 |
Führungsteil |
25 |
Achse |
16a |
erste Rückhaltefläche |
26 |
Achse |
16b |
zweite Rückhaltefläche |
27 |
erster Mitnehmer |
28 |
zweiter Mitnehmer |
29 |
Rampe |
30 |
Tragprofil |
31 |
Möbelkorpus |
32 |
ausziehbares Möbelteil |
33 |
Bolzen |
34 |
erster Zusatz-Mitnehmer |
35 |
zweiter Zusatz-Mitnehmer |
1. Ausziehführung zum Ausziehen eines ausziehbaren Möbelteils aus einem Möbelkorpus,
umfassend
- mindestens drei Schienen, welche eine korpusseitige erste Schiene (1), eine ausziehseitige
zweite Schiene (2) und eine zwischen der ersten und der zweiten Schiene angeordnete
Mittelschiene (3) umfassen und welche zwischen einer Einschubstellung der Schienen,
in der die Schienen vollständig ineinander eingeschoben sind, und einer Ausziehstellung
der Schienen, in der die Schienen vollständig auseinander ausgezogen sind, gegeneinander
verschiebbar geführt sind, und
- eine Verschiebevorrichtung, von welcher die Schienen in einem letzten Abschnitt
des Einfahrens der Ausziehführung selbsttätig in die Einschubstellung verschiebbar
sind,
dadurch gekennzeichnet, dass die Verschiebevorrichtung ein an der Mittelschiene angeordnetes Führungsteil (16)
aufweist, von welchem eine erste und eine zweite Zahnstange (17, 18), die über mindestens
ein Zahnrad (19) gekoppelt sind, verschiebbar geführt sind, und
dass mit der ersten Zahnstange (17) ein erstes Koppelteil (23) verbunden ist, welches
mit einem an der ersten Schiene (1) oder einem hiermit verbundenen Teil angeordneten
ersten Mitnehmer (27) zusammenwirkt, und mit der zweiten Zahnstange (18) ein zweites
Koppelteil (24) verbunden ist, welches mit einem an der zweiten Schiene (2) oder einem
hiermit verbundenen Teil angeordneten zweiten Mitnehmer (28) zusammenwirkt,
wobei beim Ausziehen der Ausziehführung in eine Ausziehrichtung (14) ausgehend von
der Einschubstellung der Schienen der erste Mitnehmer (27) an das erste Koppelteil
(23) angekoppelt ist und der zweite Mitnehmer (28) an das zweite Koppelteil (24) angekoppelt
ist und die erste und zweite Zahnstange (17, 18) ausgehend von einer jeweiligen Grundstellung,
welche die erste und zweite Zahnstange (17, 18) in der Einschubstellung der Schienen
einnehmen, in entgegengesetzte Richtungen bis in eine jeweilige Wartestellung verschoben
werden, welche sie in einer Zwischenstellung der Schienen erreichen und in welcher
der erste Mitnehmer (27) vom ersten Koppelteil (23) und der zweite Mitnehmer (28)
vom zweiten Koppelteil (24) abkoppeln und in welcher die jeweilige Zahnstange (17,
18) bei einem weiteren Ausziehen der Ausziehführung verbleibt, und
wobei beim Einschieben der Ausziehführung bei Erreichen der Zwischenstellung der Schienen
eine Ankopplung der ersten und zweiten Mitnehmer (27, 28) an die ersten und zweiten
Koppelteile (23, 24) erfolgt.
2. Ausziehführung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die ersten und zweiten Koppelteile (23, 24) in der Wartestellung der ersten und zweiten
Zahnstangen (17, 18) gegenüber der Grundstellung der ersten und zweiten Zahnstangen
(17, 18) um parallele, rechtwinkelig zur Ausziehrichtung (14) stehende Achsen (25,
26) verschwenkt sind.
3. Ausziehführung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass beim Ausziehen der Ausziehführung die Verschiebung der ersten und zweiten Zahnstangen
(17, 18) von ihren Grundstellungen in ihre Wartestellungen gegen die Kraft mindestens
einer Feder (20) erfolgt.
4. Ausziehführung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass einer der Endbereiche der Feder (20) mit einer der Zahnstangen (17, 18) verbunden
ist und der andere Endbereich der Feder (20) ortsfest gegenüber der Mittelschiene
(3) gehalten ist
5. Ausziehführung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die ersten und zweiten Zahnstangen (17, 18) beim Ausziehen der Ausziehführung nach
Abkoppeln der ersten und zweiten Mitnehmer (27, 28) von den ersten und zweiten Koppelteilen
(23, 24) durch Anlage eines jeweiligen Rückhalteelements (23b, 24b) an einer jeweiligen
zur Mittelschiene (3) ortsfesten Rückhaltefläche (16a, 16b) in ihren Wartestellungen
gehalten sind.
6. Ausziehführung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die ersten und zweiten Koppelteile (23, 24) die Rückhalteelemente (23b, 24b) aufweisen.
7. Ausziehführung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschiebung der Zahnstangen (17, 18) von ihren Wartestellungen in ihre Grundstellungen
durch mindestens einen Dämpfer (22) gedämpft ist.
8. Ausziehführung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine der Zahnstangen (17, 18) mit einem ersten Dämpferteil (22a) des Dämpfers
(22) verbunden ist, von dem ein zweites Dämpferteil (22b) ortsfest gegenüber der Mittelschiene
(3) gehalten ist.
9. Ausziehführung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine der Zahnstangen (17, 18) gegenüber dem Zahnrad (19), mit welchem die
Zahnstange (17, 18) kämmt, ein Zahnflankenspiel aufweist, welches in einem Bereich
anschließend an die Stelle, an der die in ihrer Wartestellung sich befindende Zahnstange
(17, 18) mit dem Zahnrad (19) in Eingriff steht, größer ist als in einem Bereich anschließend
an die Stelle, an der die in ihrer Grundstellung sich befindenden Zahnstange (17,
18) mit dem Zahnrad (19) in Eingriff steht.
10. Ausziehführung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass an der ersten Schiene (1) oder einem hiermit verbundenen Teil im Weiteren mindestens
ein erster Zusatz-Mitnehmer (34) angeordnet ist und an der zweiten Schiene (2) oder
einem hiermit verbundenen Teil im Weiteren mindestens ein zweiter Zusatz-Mitnehmer
(35) angeordnet ist, wobei beim Ausziehen der Ausziehführung bei Erreichen einer Zusatz-Zwischenstellung,
welche weiter in Richtung der Ausziehstellung der Schienen als die Zwischenstellung
liegt, der erste Zusatz-Mitnehmer (34) an das zweite Koppelteil (24) und der zweite
Zusatz-Mitnehmer (35) an das erste Koppelteil (23) ankoppeln und im Weiteren eine
Verschiebung der ersten und zweiten Zahnstangen (17, 18) von ihren Wartestellungen
in ihre Grundstellungen erfolgt, welche die erste und zweite Zahnstange (17, 18) in
der Ausziehstellung der Schienen einnehmen, und wobei beim Einschieben der Ausziehführung
ausgehend von der Ausziehstellung der Schienen durch die Ankopplung des ersten Zusatz-Mitnehmers
(34) an das zweite Koppelteil (24) und die Ankopplung des zweiten Zusatz-Mitnehmers
(35) an das erste Koppelteil (23) die erste und zweite Zahnstange (17, 18) ausgehend
von der Grundstellung in entgegengesetzte Richtungen bis in die jeweilige Wartestellung
verschoben werden, welche sie in der Zusatz-Zwischenstellung der Schienen erreichen
und in welcher der erste Zusatz-Mitnehmer (34) vom zweiten Koppelteil (24) und der
zweite Zusatz-Mitnehmer (35) vom ersten Koppelteil (23) abkoppeln.