[0001] Die Erfindung betrifft eine Schneeerzeugungsanlage gemäß dem Oberbegriff des Anspruches
1.
[0002] Derartige Schneeerzeugungsanlagen dienen zur technischen Erzeugung von Schnee ("Kunstschnee")
aus Wasser. Dieser Kunstschnee kann dann insbesondere für Skipisten verwendet werden,
um bei nicht ausreichendem natürlichen Schnee das Betreiben von Wintersportarten wie
zum Beispiel Skifahren und Snowboarden zu ermöglichen.
[0003] Für viele Skigebiete sind derartige Schneeerzeugungsanlagen auch aufgrund der Klimaerwärmung
mittlerweile unverzichtbare Voraussetzung für die Aufrechterhaltung und Verlängerung
des Wintersportbetriebs geworden.
[0004] Bekannte Schneeerzeugungsanlagen sind Schneekanonen oder Schneelanzen, die am Rand
der Skipiste aufgestellt werden, so dass der erzeugte Schnee direkt auf die Skipiste
fallen kann. Hierbei sind Hochdruck- und Niederdrucksysteme bekannt. Nachteilig ist
bei diesen Schneeerzeugungsanlagen jedoch, dass sie einen sehr hohen Energieverbrauch
haben und ihre Effektivität stark von den Wetterbedingungen, insbesondere von den
Außentemperaturen und der Luftfeuchtigkeit, abhängig ist. Ein Betrieb bei Außentemperaturen
über 0°C, insbesondere im Bereich von 0°C bis +5°C, ist mit den bekannten Anlagen
meist nicht möglich.
[0005] Weiterhin ist aus der
EP 0 609 140 A1 eine Schneeerzeugungsanlage gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 bekannt, bei welcher
ein abgekühlter und dann wieder etwas erwärmter Luftstrom in einem geschlossenen Tunnel
in einem Kreislauf geführt wird. Ein erweiterter Teil des Tunnels besteht aus einer
Schneekammer, in der beispielsweise ein Kraftfahrzeug angeordnet werden kann, um das
Kraftfahrzeug einem Schnee- oder Eispartikelstrom auszusetzen und das Verhalten des
Kraftfahrzeugs und der dort eingesetzten Materialien zu überprüfen, wenn sie rauhen
Wetterverhältnissen und insbesondere Schnee ausgesetzt sind. Abgesehen davon, dass
es sich dort lediglich um eine Windkanal-Versuchsanlage handelt, die nicht für den
Einsatz auf Skipisten geeignet ist, benötigt auch diese Schneeerzeugungsanlage einen
hohen Energieaufwand.
[0006] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Schneeerzeugungsanlage der eingangs
genannten Art zu schaffen, mit der Schnee auf besonders wirtschaftliche, schnelle,
energiesparende und von den Wetterverhältnissen der Umgebung weitgehend unabhängige
Weise erzeugt werden kann.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Schneeerzeugungsanlage mit den Merkmalen
des Anspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den
weiteren Ansprüchen beschrieben.
[0008] Die erfindungsgemäße Schneeerzeugungsanlage weist einen in Form einer geschlossenen
Schleife umlaufenden Tunnel sowie eine im Tunnel angeordnete Umwälzvorrichtung zum
kontinuierlichen Befördern eines Luftstroms in einem Kreislauf längs des Tunnels auf.
Ferner sind eine Abkühlvorrichtung zum Abkühlen des Luftstroms insbesondere auf eine
Temperatur unter +3°C, vorzugsweise unter +2°C, besonders vorzugsweise unter 0°C,
und eine Wasser/Luft-Injektionsvorrichtung zum Zuführen von Wasser und Luft in den
kalten Luftstrom vorgesehen. Erfindungsgemäß ist der Tunnel turmartig als umlaufende,
wärmeisolierte Röhre mit vertikaler Längsachse ausgebildet, wobei die innere Querschnittsfläche
der Röhre über die gesamte Länge der Röhre um weniger als 30%, vorzugsweise weniger
als 20%, besonders vorzugsweise weniger als 10% variiert. Ganz besonders vorzugsweise
hat die Röhre über die gesamte umlaufende Länge eine konstante innere Querschnittsfläche.
[0009] Die turmartige Ausbildung der umlaufenden Röhre ermöglicht es, dass feine Wassertröpfchen,
die vorzugsweise in einem oberen Endbereich des Turms in die Röhre eingesprüht werden,
eine ausreichend hohe Fallhöhe haben, um sich im abgekühlten Luftstrom in schneeartige
Materie umzuwandeln. Die genaue Ausbildung der schneeartigen Materie hängt insbesondere
von den innerhalb der Röhre herrschenden Temperatur-, Feuchte- und Druckverhältnissen
und von der Ausbildung der Wasser/Luft-Injektionsvorrichtung ab und kann aus vielerlei
Arten von gefrorenem Wasser, z.B. Schnee, Graupel und/oder Eiskristallen, bestehen.
Innerhalb der Röhre herrscht ein kontinuierlich zirkulierender Luftstrom, der aufgrund
der Wärmeisolation der Röhre auch bei Außentemperaturen über 0°C nur eine sehr geringe
Wärmemenge durch die Röhre hindurch an die Umgebung abgibt. Die Schneeerzeugung erfolgt
damit in einem in sich geschlossenen oder zumindest ganz überwiegend geschlossenen
System in einem von der Umwelt abgekapselten und für die Schneeerzeugung gleichbleibenden,
idealen Klima bei gleichzeitig hohem Wirkungsgrad. Die Schneeerzeugung ist damit von
der Außentemperatur zumindest weitgehend unabhängig. Dadurch, dass sich die vom Luftstrom
durchströmte Querschnittsfläche über die gesamte Länge der Röhre relativ wenig ändert
und vorzugsweise zumindest im Wesentlichen konstant ist, kann innerhalb der Röhre
ein zirkulierender, kontinuierlicher Luftstrom aufrechterhalten werden, der sehr homogen
ist und während seines gesamten Umlaufs eine zumindest weitgehend gleiche Geschwindigkeit
beibehält. Ausgeprägte Drossel- oder Expansionsbereiche innerhalb der Röhre werden
somit vermieden. Dies trägt wesentlich zu einer effektiven, wirtschaftlichen Schneeerzeugung
und zur Reduzierung des Energieverbrauchs bei. Der relativ niedrige Energieverbrauch
und die Unabhängigkeit der Schneeerzeugung von den Umgebungstemperaturen ermöglicht
es wiederum, dass die Schneeerzeugungsanlage auch über längere Zeiträume betrieben
und mit den Stromversorgern günstige Tarife vereinbart werden können, wodurch die
Wirtschaftlichkeit nochmals erhöht wird. Schnee kann somit auf wirtschaftliche Weise,
schnell und in großen Mengen erzeugt werden. Schneeverluste aufgrund von Windverwehungen
bei der Schneeerzeugung werden vermieden.
[0010] Vorteilhafterweise weist die Röhre einen vertikalen ersten Röhrenabschnitt mit einem
oberen Bereich, in dem die Wasser/Luft-Injektionsvorrichtung angeordnet ist und einen
parallel zum ersten Röhrenabschnitt angeordneten zweiten Röhrenabschnitt auf. Es handelt
sich hierbei somit um zwei parallele, vertikale Säulen, die vorzugsweise dicht oder
mit nur relativ geringem Abstand nebeneinander angeordnet sind und im oberen und unteren
Endbereich durch einen oberen und unteren Röhrenabschnitt, der vorzugsweise bogenförmig
ausgebildet ist, miteinander verbunden sind. Die bogenförmige Gestaltung des oberen
und unteren Röhrenbereich ermöglicht wiederum eine stetige, kontinuierliche Luftströmung
ohne große Verwirbelungen.
[0011] Vorzugsweise hat die Röhre zumindest über den überwiegenden Teil ihrer Länge einen
kreisförmigen Querschnitt. Alternative Querschnittsformen sind jedoch ebenfalls möglich,
beispielsweise viereckige, insbesondere quadratische Querschnittsformen.
[0012] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform weist die Schneeerzeugungsanlage eine Entfeuchtungsvorrichtung
zur Entfeuchtung der in der Röhre zirkulierenden Luft auf. Die Entfeuchtung der Luft
bewirkt, dass die Schneeerzeugung innerhalb der Röhre bei höheren Temperaturen effektiv
durchgeführt werden kann, so dass weniger Energie benötigt wird, um die Luft innerhalb
der Röhre auf unter +3°C, insbesondere 0°C, bzw. auf ideale Feuchtkugeltemperatur
zu halten. Bei entsprechend tiefen Temperaturen bewirkt die Luftentfeuchtung eine
verbesserte Schneequalität, da ein trockenerer Schnee erzeugt werden kann.
[0013] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist die Schneeerzeugungsanlage
eine Unterdruckerzeugungsvorrichtung zum Erzeugen eines Unterdrucks in der Röhre auf.
Durch Erzeugung eines Unterdrucks kann der Gefrierpunkt von Wasser geringfügig erhöht
werden, so dass der Luftstrom entsprechend weniger abgekühlt werden muss.
[0014] Vorteilhafterweise ist die Wasser/Luft-Injektionsvorrichtung höhenverstellbar an
der Röhre angeordnet. Dies ermöglicht die gezielte Einstellung der Fallhöhe für die
feinen Wassertröpfchen. Besonders vorteilhaft ist darüber hinaus mindestens eine zusätzliche
Wasser-/Luft-Injektionsvorrichtung vorgesehen, die in einer anderen Höhe an der Röhre
angeordnet ist. Hierdurch wird eine mehrstufige Wassereindüsung geschaffen, wobei
die untere Wasser/Luft-Injektionsvorrichtung das Anwachsen der Kristallisationskeime/Schneekristalle
bzw. der schneeartigen Materie beschleunigt.
[0015] Besonders vorzugsweise ist der Abstand zwischen den Wasser/Luft-Injektionsvorrichtungen
variierbar, um die Wasser- und Lufteindüsung gezielt an die klimatischen Bedingungen
innerhalb der Röhre anpassen zu können.
[0016] Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausführungsform ist die Länge der ersten und
zweiten vertikalen Röhrenabschnitte teleskopartig veränderbar. Hierdurch kann die
freie Fallhöhe für die Wassertröpfchen bzw. Schneekristalle variiert werden. Weiterhin
hat diese Ausführungsform den Vorteil, dass die Bauhöhe der Röhre beim Transport der
Schneeerzeugungsanlage verringert werden kann. Weiterhin kann eine Verringerung der
Höhe der Schneeerzeugungsanlage auch bei hohen Windgeschwindigkeiten in der Umgebung
vorteilhaft sein, um den Winddruck zu verringern und die Standfestigkeit der Anlage
nicht zu gefährden. Die damit verbundene Verringerung der Fallhöhe kann dann durch
die Anpassung anderer Parameter, insbesondere durch Absenkung der Temperatur innerhalb
der Röhre, ausgeglichen werden.
[0017] Vorteilhafterweise ist der untere Bereich der Röhre als Schneesammelbereich ausgebildet
und weist eine Schneeschleuse oder einen Schneeabscheider zum Ausbringen des Schnees
aus der Röhre auf.
[0018] Ferner ist es vorteilhaft, wenn die Schneeerzeugungsanlage ein Schneeförderband zum
Entfernen des Schnees aus dem Bereich der Röhre aufweist.
[0019] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Schneeerzeugungseinrichtung ein fahrbares
Untergestell, vorzugsweise mit Pistenraupenkupplung, aufweist, auf dem die Röhre befestigt
ist. Hierdurch wird eine mobile Einheit geschaffen, die auf einfache Weise zu den
gewünschten Einsatzorten gebracht und dort in Betrieb genommen werden kann.
[0020] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen beispielhaft näher erläutert.
Es zeigen:
Figur 1: eine schematische räumliche Darstellung der erfindungsgemäßen Schneeerzeugungsanlage;
und
Figur 2: eine schematische Darstellung der Schneeerzeugungsanlage von Figur 1 im Längsschnitt.
[0021] Aus den Figuren 1 und 2 sind schematisch die Hauptkomponenten einer erfindungsgemäßen
Schneeerzeugungsanlage 1 ersichtlich.
[0022] Die Schneeerzeugungsanlage 1 umfasst einen in Form einer geschlossenen Schleife umlaufenden
Tunnel, der durch eine geschlossen umlaufende Röhre 2 gebildet wird. Die Röhre 2 kann
beispielsweise aus Metall bestehen, jedoch sind auch andere Materialien, beispielsweise
Kunststoff, denkbar. Obwohl es zweckmäßig ist, dass die Röhre 2 aus einer starren
Röhre besteht, ist es auch denkbar, die Röhre 2 durch einen aufblasbaren, insbesondere
doppelwandigen Schlauch zu bilden. Zweckmäßigerweise hat die Röhre 2 einen kreisförmigen
Querschnitt, jedoch sind auch andere Querschnitte, beispielsweise rechteckige, insbesondere
quadratische, oder andere mehreckige Querschnitte möglich.
[0023] Die Röhre 2 ist turmartig ausgebildet, d.h. wesentlich höher als breit, und weist
eine vertikale Längsachse 3 auf. Vorzugsweise ist die Röhre 2 symmetrisch zur Längsachse
3, unsymmetrische Ausbildungen sind jedoch ebenfalls möglich.
[0024] Die Röhre 2 umfasst einen ersten geraden Röhrenabschnitt 4, der vertikal angeordnet
ist und einen Schneeerzeugungsbereich 5 aufweist. Parallel zum ersten Röhrenabschnitt
4 verläuft ein zweiter geradliniger Röhrenabschnitt 6, der mittels eines unteren,
vorzugsweise bogenförmigen Röhrenabschnitts 7 und eines oberen, vorzugsweise bogenförmigen
Röhrenabschnitts 8 mit dem ersten Röhrenabschnitt 4 derart verbunden ist, dass die
Röhre 2 eine geschlossen umlaufende Rohrschleife bildet.
[0025] Die Röhre 2 hat über ihre gesamte Länge eine zumindest im Wesentlichen gleiche innere
Querschnittsfläche oder einen zumindest im Wesentlichen gleichen Innendurchmesser.
"Zumindest im Wesentlichen" bedeutet, dass die Querschnittsfläche bzw. der Innendurchmesser
um weniger als 30% variiert. Besonders vorteilhaft ist es, wenn die innere Querschnittsfläche
längs der Röhre 2 konstant ist, wie in den Figuren 1 und 2 dargestellt. Auf diese
Weise kann innerhalb der Röhre 2 ein stetiger, konstanter, kontinuierlicher Volumenstrom
eines längs der Röhre 2 zirkulierenden Luftstroms aufrechterhalten werden, ohne dass
es zu Drosselungseffekten kommen würde, welche den Energiebedarf erhöhen würden.
[0026] Zur Vermeidung oder zumindest wesentlichen Reduzierung von Wärmeübertragungseffekten
zwischen dem Innenraum der Röhre 2 und der Umgebung ist die Röhre 2 wärmeisoliert.
Diese nicht näher dargestellte Wärmeisolierung kann derart beschaffen sein, dass gleichzeitig
auch eine Schallisolierung erreicht wird. Ferner kann die Röhre 2 auch mit zusätzlichen
Schallisolierungselementen umgeben sein. Auf diese Weise kann die Schneeerzeugungsanlage
1 besonders leise betrieben werden.
[0027] An der Röhre 2 ist eine Abkühlvorrichtung 9 vorgesehen, welche den in der Röhre 2
zirkulierenden Luftstrom bei Bedarf auf eine Temperatur unter 0°C bzw. auf eine für
die Schneeerzeugung ideale Feuchtkugeltemperatur abkühlt. Derartige Abkühlvorrichtungen
9 bzw. Klimageräte sind bekannt, so dass sie nicht näher erläutert werden müssen.
Die Abkühlvorrichtung 9 ist zumindest im Wesentlichen außerhalb der Röhre 2 angeordnet,
so dass hierdurch der zirkulierende kontinuierliche Volumenstrom nicht negativ beeinträchtigt
wird. Im gezeigten Ausführungsbeispiel befindet sich die Abkühlvorrichtung 9 im oberen
Endbereich der Röhre 2, d.h. im Bereich des oberen bogenförmigen Röhrenabschnitts
8. Es ist jedoch auch möglich, die Abkühlvorrichtung 9 im Bereich des zweiten Röhrenabschnitts
6 anzuordnen.
[0028] Innerhalb der Röhre 2 ist weiterhin eine Umwälzvorrichtung 10 in Form eines Ventilators/Gebläses
angeordnet, um die Luft innerhalb der Röhre 2 im Kreislauf derart zu fördern, dass
ein vorbestimmter Volumenstrom erzeugt wird. Die Umwälzvorrichtung 10 befindet sich
im dargestellten Ausführungsbeispiel am oberen Ende des ersten Röhrenabschnitts 4,
kann sich jedoch auch im Bereich des zweiten Röhrenabschnitts 6 oder im Bereich der
beiden gebogenen Röhrenabschnitte 7, 8 befinden.
[0029] In einem oberen Bereich der Röhre 2, insbesondere am oberen Ende des geradlinigen
ersten Röhrabschnitts 4, ist eine Wasser/Luft-Injektionsvorrichtung 11 angeordnet,
mit welcher feine Wassertröpfchen und Luft dem innerhalb der Röhre 2 zirkulierenden
kalten Luftstrom zugeführt werden. Zweckmäßigerweise besteht diese Wasser/Luft-Injektionsvorrichtung
aus Ringdüsen und/oder mehreren Einzeldüsen, welche die feinen Wassertröpfchen und
Luft nach unten abgeben. Die Wasser/Luft-Injektionsvorrichtung funktioniert zweckmäßigerweise
nach dem gleichen Prinzip wie bei Schneilanzen mit Nukleatordüsen, wobei sich zunächst
kleine Eiskerne bilden, auf denen sich dann weitere Eispartikel festsetzen können.
[0030] In Figur 2 sind weiterhin zwei weitere Wasser/Luft-Injektionsvorrichtungen 12a, 12b
dargestellt, die sich mit Abstand unterhalb der Wasser/Luft-Injektionsvorrichtung
11, jedoch auch noch in einem oberen Bereich des ersten Röhrenabschnitts 4 befinden.
Diese Wasser/Luft-Injektionsvorrichtungen 12a, 12b sind lediglich optional, können
ebenfalls aus Ringdüsen und/oder mehreren Einzeldüsen bestehen und dienen zum stufenweisen
Kunstschneeaufbau. Die Anzahl dieser zusätzlichen Wasser/Luft-Injektionsvorrichtungen
12a, 12b ist beliebig und beträgt zweckmäßigerweise zwischen 1 und 3.
[0031] Dadurch, dass sich die Wasser/Luft-Injektionsvorrichtungen 11, 12a, 12b im oberen
Bereich des vertikalen Röhrenabschnitts 4 befinden, steht den sich bildenden Eis/Schneekristallen
bzw. der schneeartigen Materie eine relativ große Fallhöhe und Verweildauer im kalten
Luftstrom zur Verfügung, während der sie anwachsen können. Zweckmäßigerweise ist die
Position der Wasser/Luft-Injektionsvorrichtung 11 innerhalb der Röhre 2 und auch die
Position und/oder der Abstand der gegebenenfalls vorhandenen zusätzlichen Wasser/Luft-Injektionsvorrichtungen
12a, 12b veränderbar. Hierdurch lässt sich die freie Fallhöhe innerhalb des Schneeerzeugungsbereichs
5 verändern und der Schneebildungsprozess optimieren.
[0032] Diese Umwandlung und damit die Qualität des erzeugten Schnees kann durch eine Entfeuchtung
der zirkulierenden Luft begünstigt werden. Zu diesem Zweck kann optional eine Entfeuchtungsvorrichtung
13 für den zirkulierenden Luftstrom vorgesehen werden. Diese Entfeuchtungsvorrichtung
13 kann sich ebenfalls im oberen Bereich der Röhre 2 befinden, jedoch auch in anderen
Bereichen des zweiten Röhrenabschnitts 6 oder der bogenförmigen unteren oder oberen
Röhrenabschnitte 7, 8 angeordnet sein. Die Entfeuchtungsvorrichtung 13 ist ebenfalls
derart ausgebildet, dass sie den zirkulierenden Volumenstrom durch die Röhre 2 hindurch
möglichst wenig behindert.
[0033] Der erzeugte Schnee fällt im unteren Endbereich der Röhre 2 in einem dort vorgesehenen
Schneesammelbereich 14 und wird von dort, wie in Figur 2 schematisch dargestellt,
über eine Schneeschleuse, einen Schneeabscheider oder einen Schneefilter 15, beispielsweise
einen Zyklonabscheider, aus der Röhre 2 entfernt. Der Schnee kann dann mittels eines
Transportmittels, beispielsweise eines Förderbands 16, von der Röhre 2 wegtransportiert
werden.
[0034] Mittels Unterdruck innerhalb der Röhre 2 kann der Gefrierpunkt von Wasser erhöht
werden. Die Schneeerzeugungsanlage 1 kann daher optional auch eine Unterdruckerzeugungseinrichtung
17 aufweisen, um innerhalb der Röhre 2 einen Unterdruck oder ein Vakuum zu erzeugen.
[0035] Zweckmäßigerweise weist die Schneeerzeugungsanlage 1 ein fahrbares Untergestell 18
auf, auf dem die Röhre 2 und die gegebenenfalls mit der Röhre 2 zusammenwirkenden
anderen Aggregate angeordnet ist. Das Untergestell 18 kann beispielsweise Räder 19
aufweisen oder schlittenartig ausgebildet sind. Zweckmäßigerweise weist das Untergestell
18 eine Pistenraupenkupplung auf, um die Schneeerzeugungsanlage 1 mittels einer Pistenraupe
an den gewünschten Einsatzort ziehen zu können. Das fahrbare Untergestell 18 ermöglicht
den mobilen Einsatz der Schneeerzeugungsanlage 1.
[0036] Die Röhre 2 bildet somit einen Fallturm zur Schneeerzeugung. Die Länge bzw. Höhe
dieses Fallturms kann optional dadurch verändert werden, dass die Röhre 2 im Bereich
der vertikalen Röhrenabschnitte 4, 6 teleskopartig längenveränderbar ist. In diesem
Fall bestehen die Röhrenabschnitte 4, 6 jeweils aus zwei oder mehr Röhrenelementen,
die teleskopartig ineinandergreifen und in unterschiedlichen Ausziehpositionen aneinander
fixierbar sind. Hierdurch lässt sich die Fallhöhe, d.h. die Länge des Schneeerzeugungsbereichs
5, verändern. Weiterhin kann damit die Höhe der gesamten Schneeerzeugungsanlage 1
zum Zwecke des Transports oder zur Reduzierung der Windangriffsfläche reduziert werden.
[0037] Die Schneefallrichtung innerhalb des Schneeerzeugungsbereichs 5 ist in Figur 2 mit
dem Pfeil 20 gekennzeichnet. Die Strömungsrichtung des innerhalb der Röhre 2 zirkulierenden
Luftstroms kann zu dieser Schneefallrichtung 20 gleichgerichtet sein. Alternativ hierzu
ist es auch möglich, dass die Strömungsrichtung des Luftstroms zur Schneefallrichtung
20 entgegengesetzt ist, wodurch die Verweildauer der feinen Wassertröpfchen/Eiskristalle/
Schneeflocken innerhalb des Schneeerzeugungsbereichs 5 verlängert wird. Dies kann
die Qualität des erzeugten Schnees günstig beeinflussen.
[0038] Mit Hilfe der erfindungsgemäßen Schneeerzeugungsanlage kann somit in einem geschlossenen,
von der Umwelt abgekapselten System und in einem für die Schneeerzeugung gleichbleibenden,
idealen Klima Schnee mit einem hohen Wirkungsgrad erzeugt werden. Diese Schneeerzeugung
ist unabhängig von den Außentemperaturen und insbesondere auch bei Außentemperaturen
bis +5°C auf besonders wirtschaftliche und energiesparende Weise möglich. Aufgrund
des von der Umwelt abgeschlossenen Systems ist die erfindungsgemäße Schneeerzeugungsanlage
unabhängig von äußerlichen Wetterbedingungen. Zusätzlich zur Temperatur können auch
die weiteren Parameter Luftfeuchtigkeit und Luftdruck bei Vorhandensein entsprechender
Vorrichtungen variabel eingestellt werden, wodurch ein konstantes ideales Klima und
insbesondere eine ideale Feuchtkugeltemperatur für die Erzeugung des Schnees geschaffen
werden kann. Hierdurch ist es auch möglich, Wasser mit einer höheren Temperatur zu
verarbeiten, weshalb ein vorheriges Abkühlen in Kühltürmen entfällt. Weiterhin verhindert
das geschlossene System Schneeverluste aufgrund von Windverwehungen. Der gesamte erzeugte
Schnee kann daher genau dort verbreitet werden, wo er gebraucht wird, beispielsweise
auf der Skipiste. Aufgrund der konstanten Schneeerzeugung bei stets gleichbleibender
Leistung über einen gewünschten Zeitraum kann auch die Stromversorgung anlagentechnisch
und von den Strombeschaffungskosten her optimiert werden.
1. Schneeerzeugungsanlage mit
- einem in Form einer geschlossenen Schleife umlaufenden Tunnel,
- einer im Tunnel angeordneten Umwälzvorrichtung (10) zum kontinuierlichen Befördern
eines Luftstroms in einem Kreislauf längs des Tunnels,
- einer Abkühlvorrichtung (9) zum Abkühlen des Luftstroms,
- einer Wasser/Luft-Injektionsvorrichtung (11) zum Zuführen von Wasser und Luft in
den kalten Luftstrom,
dadurch gekennzeichnet, dass der Tunnel turmartig als umlaufende, wärmeisolierte Röhre (2) mit vertikaler Längsachse
(3) ausgebildet ist, wobei die innere Querschnittsfläche der Röhre (2) über die gesamte
Länge der Röhre (2) um weniger als 30% variiert.
2. Schneeerzeugungsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Röhre (2) einen vertikalen ersten Röhrenabschnitt (4) mit einem oberen Bereich,
in dem die Wasser/Luft-Injektionsvorrichtung (11) angeordnet ist, und einen parallel
zum ersten Röhrenabschnitt (4) angeordneten zweiten Röhrenabschnitt (6) aufweist.
3. Schneeerzeugungsanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Röhre (2) zumindest über den überwiegenden Teil ihrer Länge einen kreisförmigen
Querschnitt hat.
4. Schneeerzeugungsanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneeerzeugungsanlage (1) eine Entfeuchtungsvorrichtung (13) zur Entfeuchtung
der in der Röhre (2) zirkulierenden Luft aufweist.
5. Schneeerzeugungsanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneeerzeugungsanlage (1) eine Unterdruckerzeugungsvorrichtung (17) zum Erzeugen
eines Unterdrucks in der Röhre (2) aufweist.
6. Schneeerzeugungsanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Wasser/Luft-Injektionsvorrichtung höhenverstellbar an der Röhre (2) angeordnet
ist.
7. Schneeerzeugungsanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine zusätzliche Wasser/Luft-Injektonsvorrichtung (12a, 12b) vorgesehen
ist, die in einer anderen Höhe als die Wasser/Luft-Injektionsvorrichtung (11) an der
Röhre (2) angeordnet ist.
8. Schneeerzeugungsanlage nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand zwischen den Wasser/Luft-Injektionsvorrichtungen (11, 12a, 12b) variierbar
ist.
9. Schneeerzeugungsanlage nach einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Länge der ersten und zweiten vertikalen Röhrenabschnitte (4, 6) teleskopartig
veränderbar ist.
10. Schneeerzeugungsanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der untere Bereich der Röhre (2) als Schneesammelbereich (14) ausgebildet ist und
eine Schneeschleuse oder einen Schneeabscheider (15) zum Ausbringen des Schnees aus
der Röhre (2) aufweist.
11. Schneeerzeugungsanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneeerzeugungsanlage (1) ein Förderband (16) zum Entfernen des Schnees aus
dem Bereich der Röhre (2) aufweist.
12. Schneeerzeugungsanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneeerzeugungsanlage (1) ein fahrbares Untergestell (18) aufweist, auf dem
die Röhre (2) angeordnet ist.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Schneeerzeugungsanlage mit
- einem in Form einer geschlossenen Schleife umlaufenden Tunnel,
- einer im Tunnel angeordneten Umwälzvorrichtung (10) zum kontinuierlichen Befördern
eines Luftstroms in einem Kreislauf längs des Tunnels,
- einer Abkühlvorrichtung (9) zum Abkühlen des Luftstroms,
- einer Wasser/Luft-Injektionsvorrichtung (11) zum Zuführen von Wasser und Luft in
den kalten Luftstrom,
- wobei der Tunnel turmartig als umlaufende, wärmeisolierte Röhre (2) mit vertikaler
Längsachse (3) ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die innere Querschnittsfläche der Röhre (2) über die gesamte Länge der Röhre (2)
um weniger als 30% variiert und die Position der Wasser/Luft-Injektionsvorrichtung
(11) innerhalb der Röhre (2) veränderbar ist.
2. Schneeerzeugungsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Röhre (2) einen vertikalen ersten Röhrenabschnitt (4) mit einem oberen Bereich,
in dem die Wasser/Luft-Injektionsvorrichtung (11) angeordnet ist, und einen parallel
zum ersten Röhrenabschnitt (4) angeordneten zweiten Röhrenabschnitt (6) aufweist.
3. Schneeerzeugungsanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Röhre (2) zumindest über den überwiegenden Teil ihrer Länge einen kreisförmigen
Querschnitt hat.
4. Schneeerzeugungsanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneeerzeugungsanlage (1) eine Entfeuchtungsvorrichtung (13) zur Entfeuchtung
der in der Röhre (2) zirkulierenden Luft aufweist.
5. Schneeerzeugungsanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneeerzeugungsanlage (1) eine Unterdruckerzeugungsvorrichtung (17) zum Erzeugen
eines Unterdrucks in der Röhre (2) aufweist.
6. Schneeerzeugungsanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Wasser/Luft-Injektionsvorrichtung höhenverstellbar an der Röhre (2) angeordnet
ist.
7. Schneeerzeugungsanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine zusätzliche Wasser/Luft-Injektonsvorrichtung (12a, 12b) vorgesehen
ist, die in einer anderen Höhe als die Wasser/Luft-Injektionsvorrichtung (11) an der
Röhre (2) angeordnet ist.
8. Schneeerzeugungsanlage nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand zwischen den Wasser/Luft-Injektionsvorrichtungen (11, 12a, 12b) variierbar
ist.
9. Schneeerzeugungsanlage nach einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Länge der ersten und zweiten vertikalen Röhrenabschnitte (4, 6) teleskopartig
veränderbar ist.
10. Schneeerzeugungsanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der untere Bereich der Röhre (2) als Schneesammelbereich (14) ausgebildet ist und
eine Schneeschleuse oder einen Schneeabscheider (15) zum Ausbringen des Schnees aus
der Röhre (2) aufweist.
11. Schneeerzeugungsanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneeerzeugungsanlage (1) ein Förderband (16) zum Entfernen des Schnees aus
dem Bereich der Röhre (2) aufweist.
12. Schneeerzeugungsanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneeerzeugungsanlage (1) ein fahrbares Untergestell (18) aufweist, auf dem
die Röhre (2) angeordnet ist.