[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betätigen einer Antriebseinrichtung einer
Fensterpositioniervorrichtung zum Positionieren einer Fensterscheibe eines Fahrzeugs
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Es sind Verfahren zum Verlagern einer Fensterscheibe bekannt, bei welchen die Fensterscheibe
aus einer Endposition in eine Zwischenposition verlagert wird, um das Öffnen oder
Schließen einer Fahrzeugtür zu erleichtern, insbesondere an rahmenlosen Fenstern.
Auch sind Verfahren bekannt, bei welchen Fensterscheiben in einen mechanischen Anschlag
zwecks besserer Abdichtung nachgedrückt werden, insbesondere in Abhängigkeit einer
hohen Fahrzeuggeschwindigkeit. Beim Verlagern der Fensterscheibe in die Endposition
und beim Nachdrücken entstehen häufig starke Vorspannkräfte innerhalb einer Fensterhebermechanik.
[0003] Die deutsche Offenlegungsschrift
DE 10 2010 056 226 A1 zeigt ein Verfahren zum Absenken einer Fensterscheibe eines Fahrzeugs vor dem Aussteigen
eines Insassen des Fahrzeugs, bei welchem das Absenken durch eine Betätigung eines
Gurtschlosses ausgelöst werden kann, insbesondere bei einer rahmenlosen Fahrzeugtür.
[0004] Die deutsche Offenlegungsschrift
DE 10 2010 036 205 A1 zeigt ein Verfahren zum Nachdrücken einer Fensterscheibe eines Fahrzeugs in eine
Endposition an einen mechanischen Anschlag in Abhängigkeit eines Fahrzustands des
Fahrzeugs, um eine gute Abdichtung des Fahrzeuginnenraums sicherzustellen, insbesondere
auch bei Vorliegen eines mechanischen Spiels. Das Nachdrücken kann mit einer definierten
Kraft und zu einem Endwert der Kraft hin auch mit langsam ansteigender Kraft erfolgen,
um den Anschlag sanft anzufahren und akustische Störungen gering zu halten. Die Kraft
kann über pulsweitenmodulierten Strom eingestellt werden. Das Nachdrücken kann insbesondere
in Abhängigkeit einer Fahrzeuggeschwindigkeit, einer Temperatur oder einer Zeitspanne
erfolgen.
[0005] Die deutsche Offenlegungsschrift
DE 10 2006 049 223 A1 zeigt ein Verfahren zum Positionieren einer Fensterscheibe eines Fahrzeugs in einer
zu einer Dichtung beabstandeten Kurzhubposition, um die Fensterscheibe von der Dichtung
freizuhalten und ein Öffnen einer Tür des Fahrzeugs zu erleichtern, wobei ein mechanisches
Spiel ausgeglichen werden kann.
[0006] Die deutsche Offenlegungsschrift
DE 103 38 767 A1 zeigt ein Verfahren zum Positionieren einer Fensterscheibe eines Fahrzeugs in einer
Kurzhubposition beim Öffnen einer Fahrzeugtür sowie ein Türscheibensteuerungssystem,
wobei ein Näherungssensor vorgesehen ist, insbesondere im Bereich eines Türgriffs,
um kurz vor dem Öffnen der Fahrzeugtür, insbesondere kurz vor einer Betätigung des
Türgriffs, die Fensterscheibe in die Kurzhubposition zu verlagern.
[0007] Die deutsche Offenlegungsschrift
DE 10 2008 014 520 A1 zeigt ein Verfahren zum Absenken einer Fensterscheibe eines Fahrzeugs in eine Kurzhubposition
beim Öffnen einer Fahrzeugtür, bei welchem das Absenken mittels eines bevorzugt im
Bereich eines Türgriffs angeordneten Vorlaufsensors auslösbar ist, welcher eine Hand
eines Nutzers des Fahrzeugs in einem Erfassungsbereich erfasst.
[0008] Die
WO 2011/023955 A1 beschreibt ein Kraftfahrzeug, bei dem eine Scheibe eines seitlichen Fenster derart
in einer Position gelagert sein kann, dass das Fenster wasserdicht ist, die Scheibe
jedoch nicht vollständig geschlossen ist, sodass ein Öffnen der Scheibe bei einem
Öffnen der Kraftfahrzeugtür schneller erfolgen kann.
[0009] Die
US 6,246,195 B1 beschreibt ein Verfahren und ein System zum Öffnen einer Seitenscheibe eines Kraftfahrzeugs
in Abhängigkeit von einem Betrieb eines Schlosses des Kraftfahrzeugs.
[0010] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Vorrichtung für
die Betätigung einer Fensterscheibe eines Fahrzeugs derart bereitzustellen, dass eine
strukturelle Beanspruchung der Vorrichtung gering ist. Diese Aufgabe wird durch ein
Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit
zweckmäßigen Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Patentansprüchen
angegeben.
[0011] Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zum Betätigen einer Antriebseinrichtung
einer Fensterpositioniervorrichtung zum Positionieren einer Fensterscheibe eines Fahrzeugs,
wobei die Fensterscheibe zum Abdecken einer Fensteröffnung ausgebildet ist und mittels
der Fensterpositioniervorrichtung in einer Schließrichtung und in einer Öffnungsrichtung
verlagerbar ist, und wobei die Antriebseinrichtung mittels einer Steuervorrichtung
betätigt wird, mit den aufeinanderfolgenden, durch die Steuervorrichtung durchgeführten
Schritten:
- a) Betätigen der Antriebseinrichtung in der Öffnungsrichtung ausgehend von einer Ausgangsstellung
der Antriebseinrichtung, in welcher die Fensterscheibe in einer geschlossenen Endposition
ist und die Fensterpositioniervorrichtung in einem ersten Vorspannungszustand zum
Vorspannen der Fensterscheibe ist; und
- b) Betätigen der Antriebseinrichtung in der Schließrichtung,
wobei das Betätigen der Antriebseinrichtung in Abhängigkeit eines Antriebsparameters
erfolgt.
[0012] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass das Betätigen in Schritt a) um einen ersten
Betrag des Antriebsparameters erfolgt und die Antriebseinrichtung dabei in eine erste
Entspannungsstellung gebracht wird und das Betätigen in Schritt b) um einen zweiten
Betrag des Antriebsparameters erfolgt und die Antriebseinrichtung dabei in eine zweite
Entspannungsstellung gebracht wird, in welcher die Fensterpositioniervorrichtung in
einem zweiten Vorspannungszustand ist, wobei der zweite Betrag kleiner ist als der
erste Betrag und die Fensteröffnung in der zweiten Entspannungsstellung abgedeckt
ist, und wobei im zweiten Vorspannungszustand die Fensterpositioniervorrichtung mit
einer kleineren Vorspannung beaufschlagt ist als im ersten Vorspannungszustand.
[0013] Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass eine Lebensdauer einer Fensterpositioniervorrichtung
erhöht werden kann, wenn eine Antriebseinrichtung in der Schließrichtung sachter oder
behutsamer oder weniger kraftvoll oder weniger weit oder weniger stark oder auch langsamer
betätigt wird als üblicherweise beim Verlagern in Schließrichtung in die Endposition.
Durch einen zweiten Betrag, der kleiner ist als der ersten Betrag, kann eine Fensterpositioniervorrichtung,
insbesondere eine Antriebseinrichtung der Fensterpositioniervorrichtung und/oder eine
Getriebeeinrichtung, insbesondere mechanische Komponenten, der Fensterpositioniervorrichtung
entlastet werden. Eine Entlastung der Antriebseinrichtung bzw. der Getriebeeinrichtung
ist zweckdienlich, da eine Fensterscheibe in den meisten Fällen zwecks guter Dichtheit
oder Schallisolation mit einer großen Kraft in eine Endposition gefahren wird oder
zwecks benutzerfreundlicher Bedienung mit großer Geschwindigkeit und damit einhergehenden
Beschleunigungen und Lagerkräften, woraus sich eine große Vorspannung in den Antriebskomponenten
oder Lagern der Fensterpositioniervorrichtung ergibt. Die Entlastung bewirkt z.B.,
dass die Getriebeeinrichtung oder irgendeine andere Mechanik bzw. andere mechanische
Komponenten der Fensterpositioniervorrichtung weniger stark beansprucht werden. Dies
kann eine längere Lebensdauer der Fensterpositioniervorrichtung sicherstellen. Gleichzeitig
können kostengünstigere mechanische Komponenten eingesetzt werden, z.B. Zahnräder
aus Kunststoffmaterial. Mit anderen Worten entspricht das Verfahren zum Betätigen
der Antriebseinrichtung erfindungsgemäß einem Verfahren zum Entlasten einer Fensterpositioniervorrichtung,
sei es der Antriebseinrichtung selbst oder eines Getriebes, das mit der Antriebseinrichtung
zusammenwirkt, oder irgendwelcher Lager der Fensterpositioniervorrichtung. Ein Betätigen
der Antriebseinrichtung umfasst dabei nicht notwendigerweise ein Verlagern der Fensterscheibe.
Bevorzugt bleibt die Fensterscheibe bei der Betätigung der Antriebseinrichtung in
Öffnungsrichtung geschlossen, unabhängig davon ob sie verlagert wird oder nicht. Die
Fensterscheibe kann z.B. minimal entlang einer Dichtung verlagert werden und die Fensteröffnung
dabei abdecken. Weiter bevorzugt wird der erste Betrag so gewählt, dass die Fensterscheibe
nicht verlagert wird.
[0014] Das Verfahren ist ein Verfahren zum automatischen Betätigen der Antriebseinrichtung,
welches automatisch ausgeführt werden kann, insbesondere in Abhängigkeit von vordefinierten
Bedingungen und/oder aktuellen Messwerten. Das Betätigen der Antriebseinrichtung in
der Schließrichtung erfolgt automatisch in Reaktion auf das Betätigen der Antriebseinrichtung
in der Öffnungsrichtung. Erfindungsgemäß wird eine Bedingung wie das Ausschalten der
Zündung des Fahrzeugs oder das Verriegeln des Fahrzeugs bei ausgeschalteter Zündung
vordefiniert. Optional oder zusätzlich kann z.B. eine zeitliche Variable vorgesehen
sein, z.B. zwischen fünf und 120 Minuten, bevorzugt zehn bis 30 Minuten. Als Messwert
kann z.B. ein Insassenanwesenheitswert herangezogen werden, wodurch z.B. vermieden
werden kann, dass das Verfahren durchgeführt wird, wenn noch Insassen in dem Fahrzeug
sind.
[0015] Dabei kann die Antriebseinrichtung durch den Schritt a) in eine erste Entspannungsstellung
bzw. in einen ersten Entspannungsstatus eingestellt werden und durch den Schritt b)
in eine zweite Entspannungsstellung bzw. einen zweiten Entspannungsstatus, wobei die
Antriebseinrichtung in dem zweiten Entspannungsstatus eine in Schließrichtung wirkende
Vorspannkraft auf eine Getriebeeinrichtung der Fensterpositioniervorrichtung ausübt,
die kleiner ist als eine in Schließrichtung wirkende Vorspannkraft auf die Getriebeeinrichtung
in einer Ausgangsstellung der Antriebseinrichtung vor dem Schritt a). In dem ersten
Entspannungsstatus übt die Antriebseinrichtung bevorzugt keine spürbare in Schließrichtung
wirkende Vorspannung oder nur eine im Verhältnis zu einer Vorspannung in einer Ausgangsstellung
kleine Vorspannung auf eine Getriebeeinrichtung der Fensterpositioniervorrichtung
aus. Dabei ist die von der Antriebseinrichtung ausgeübte Vorspannkraft in dem zweiten
Entspannungsstatus z.B. bei 5 bis 90 Prozent, bevorzugt 10 bis 60 Prozent, weiter
bevorzugt 20 bis 40 Prozent, jeweils in Bezug auf 100 Prozent Vorspannkraft in der
Ausgangsstellung, und in dem ersten Entspannungsstatus z.B. bei 1 bis 50 Prozent,
bevorzugt 5 bis 30 Prozent, weiter bevorzugt 10 bis 20 Prozent. Bevorzugt wird bei
dem Verfahren zum Einstellen des jeweiligen Entspannungsstatus ein Kraftsensor eingesetzt,
welcher Messdaten zur Vorspannkraft an eine Steuervorrichtung liefert. Der Kraftsensor
kann an einer Schnittstelle bzw. Kopplungsstelle zwischen der Antriebseinrichtung
und der Getriebeeinrichtung angeordnet sein.
[0016] Bei dem Verfahren erfolgt erfindungsgemäß ein Vergleich zwischen dem ersten Vorspannungszustand
und dem zweiten Vorspannungszustand. Die Fensterscheibe wird in dem zweiten Vorspannungszustand
gelagert, insbesondere über einen längeren Zeitraum. In dem zweiten Vorspannungszustand
ist eine von der Fensterpositioniervorrichtung auf die Fensterscheibe ausgeübte Vorspannung
in der Fensterpositioniervorrichtung geringer als in dem ersten Vorspannungszustand.
Die Vorspannung kann dabei z.B. über eine Lagerkraft, einen Flächendruck zwischen
Getriebekomponenten, eine Zugkraft in einem Seilzug, ein Drehmoment an einem Zahnrad
oder eine Druckkraft auf irgendeine andere mechanische Komponente der Fensterpositioniervorrichtung
sein. Die Vorspannung kann auch mittelbar über einen Druck bestimmt werden, welcher
von der Fensterscheibe auf eine Dichtung oder einen Türrahmen ausgeübt wird. Die Vorspannung
kann z.B. mittels Dehnungsmessstreifen oder Piezosensoren oder einem anderen geeigneten
Kraft- und/oder Drucksensor bestimmt werden.
[0017] Durch die Steuerung des Verfahrens über einen Antriebsparameter kann das Entlasten
unabhängig von einer tatsächlichen Position bzw. Verlagerung einer Fensterscheibe
und unabhängig von der Art des Antriebs erfolgen. Über den Antriebsparameter kann
der Antriebseinrichtung die Größe einer Stellbewegung vorgegeben werden. Der erste
und zweite Betrag des Antriebsparameters kann jeweils mittels einer Steuervorrichtung
oder einem Fahrzeugsystem für ein bestimmtes Fahrzeug oder eine bestimmte Fensterpositioniervorrichtung
definiert werden, also von einer Steuervorrichtung vorgegebenen werden. Die beiden
Beträge können zueinander in einem definierten Verhältnis stehen, so dass eine bestimmte
Betätigung in der Öffnungsrichtung standardmäßig eine bestimmte Betätigung in der
Schließrichtung nach sich zieht. Dies ist z.B. im Hinblick auf einen einfachen Aufbau
der Fensterpositioniervorrichtung zweckdienlich, denn es können z.B. Positions- oder
Kraftsensoren eingespart werden. Gerade im Hinblick auf ein Entlasten, bei welchem
eine Fensterscheibe nicht verlagert werden soll, ist ein vordefiniertes Verhältnis
der Beträge vorteilhaft. Der erste Betrag kann so definiert werden, dass eine in der
Fensterpositioniervorrichtung herrschende Vorspannung vollständig abgebaut werden
kann, und der zweite Betrag kann so definiert werden, dass von der Antriebseinrichtung
wieder eine leichte Kraft in der Schließrichtung auf eine Fensterscheibe ausgeübt
wird und die Fensterscheibe nicht locker gelagert ist, sondern unverschiebbar zumindest
annähernd in der Endposition fixiert ist. Mit anderen Worten kann der zweite Betrag
z.B. allein im Hinblick auf ein systemimmanentes mechanisches Spiel definiert werden.
Der zweite Betrag kann aber auch im Hinblick auf eine nachlassende Vorspannkraft einer
Dichtung mit der Zeit nachgestellt werden, insbesondere erhöht werden. Das Nachjustieren
kann basierend auf Erfahrungswerten oder basierend auf von einem Kraft- oder Vorspannungssensor
gelieferten Messwerten erfolgen. Der zweite Betrag kann auch verändert werden, um
sicherzustellen, dass die Fensterscheibe nicht immer über dieselben mechanischen Teil-Komponenten
verspannt wird. Dies ist z.B. bei einer Verzahnung vorteilhaft. Der zweite Betrag
kann insbesondere so verändert werden, dass die Vorspannkraft nicht immer über dieselben
Zähne von ineinandergreifenden Verzahnungen übertragen wird, sondern z.B. nach einer
bestimmten Zeit oder einer bestimmten Anzahl von Betätigungen der Antriebseinrichtung
jeweils der davor oder dahinter liegende Zahn. Hierdurch kann der Verschleiß vermindert
und die Lebensdauer weiter erhöht werden. Auch Betriebsgeräusche können gering gehalten
werden, da sie nicht durch ein erhöhtes mechanisches Spiel lauter werden.
[0018] Durch ein vordefiniertes Verhältnis kann sichergestellt werden, dass unabhängig von
dem Zweck einer Entlastung der Fensterpositioniervorrichtung auch die Anforderungen
einer guten Dichtheit und eines Diebstahlschutzes sichergestellt sind. Das Verhältnis
des ersten Betrags zu dem zweiten Betrag liegt bevorzugt im Bereich von 1,25 bis 10,
weiter bevorzugt im Bereich von 1,25 bis 5, besonders bevorzugt im Bereich von 1,5
bis 2. Das Verhältnis kann dabei je nach Art der Antriebseinrichtung oder Art der
mechanischen Komponenten ganz unterschiedlich ausfallen. Bei einer Seilzugmechanik
kann z.B. ein kleineres Verhältnis bereits für eine Entlastung ausreichen als bei
einer Verzahnung mit vergleichsweise hohen Reibungswerten.
[0019] Um die Beträge des Antriebsparameters fahrzeugspezifisch einstellen zu können, kann
an einzelnen Mechanikkomponenten der Fensterpositioniervorrichtung ein Kraftsensor
vorgesehen sein, mittels welchem eine Vorspannung in der Fensterpositioniervorrichtung
bestimmt werden kann. Hierbei kann auch über eine lange Betriebsdauer ein Verschleiß
in der Fensterpositioniervorrichtung, z.B. indem mit fortschreitender Lebensdauer
das Verhältnis zwischen dem ersten und zweiten Betrag angepasst wird. Denn es ist
zu erwarten, dass mit fortschreitender Lebensdauer die Kopplung einzelner mechanischer
Komponenten, insbesondere wenn es sich um Getriebeteile aus einem Kunststoffmaterial
handelt, weniger präzise wird und eine Vorspannung bereits bei einem kleineren zweiten
Betrag des Antriebsparameters abgebaut werden kann, z.B. bei einer Verzahnung.
[0020] Der Antriebsparameter bzw. die Beträge des Antriebsparameters können der Antriebseinrichtung
z.B. in Form eines Steuersignals bereitgestellt werden, und das Steuersignal kann
z.B. von einem Fahrzeugsystem oder einer separaten oder in der Fensterpositioniervorrichtung
vorgesehenen Steuervorrichtung erzeugt werden. Die Beträge des Antriebsparameters
oder eine Vielzahl unterschiedlicher Beträge für spezifische Situationen können wahlweise
auch in der Antriebseinrichtung gespeichert sein und unabhängig von einer Steuervorrichtung
abgerufen werden.
[0021] Das Betätigen in Öffnungsrichtung kann mit solchen Beträgen des Antriebsparameters
erfolgen, dass die Fensterscheibe aus einer Endposition, in welcher sie (insbesondere
maximal) geschlossen ist, in eine erste Zwischenposition verlagerbar ist, und das
Betätigen in Schließrichtung mit solchen Beträgen des Antriebsparameters, dass die
Fensterscheibe aus der ersten Zwischenposition zurück in Richtung der Endposition
zurückverlagerbar ist. Diese Beträge können in Abhängigkeit des Alters einer Dichtung
oder der Temperatur und damit auch der Reibung an einer Dichtung situationsbedingt
jeweils unterschiedlich sein. Die Beträge des Antriebsparameters können also auch
so gewählt werden, dass sich die Fensterscheibe auch tatsächlich bewegt. Dann wird
die Fensterscheibe aus der ersten Zwischenposition zurück in Richtung der Endposition
in eine zweite Zwischenposition zwischen der ersten Zwischenposition und der Endposition
verlagert. Bevorzugt sind die Beträge des Antriebsparameters sowohl in der Öffnungsrichtung
als auch der Schließrichtung so gewählt, dass sich die Fensterscheibe kaum oder nicht
spürbar bewegt. Mit anderen Worten wird in den Zwischenpositionen die Fensteröffnung
nicht notwendigerweise freigegeben, vielmehr kann die Fensterscheibe um kaum spürbare
oder messbare Beträge verlagert werden und dabei jedenfalls weiterhin an einer Dichtung
anliegen, so dass die Fensteröffnung auch in den Zwischenpositionen geschlossen bleibt.
Gemäß einer bevorzugten Variante des Verfahrens wird der Antrieb nur um derart kleine
Beträge betätigt, dass sich die Fensterscheibe überhaupt nicht verlagert. Hierdurch
kann eine Antriebseinrichtung entspannt werden, ohne dass die Fensterscheibe bewegt
werden muss. Dies ist energetisch vorteilhaft, kann auf besonders schnelle Weise erfolgen,
und ist auch für einen Fahrzeuginsassen oder eine Person, die das Fahrzeug verlässt,
nicht bemerkbar. Insbesondere im Zusammenhang mit einer Antriebseinrichtung, welche
eine Verzahnung und/oder einen Seilzug aufweist, kann auf diese Weise eine Vorspannung
aus der Fensterpositioniervorrichtung genommen werden und die Mechanik der Fensterpositioniervorrichtung
entlastet werden, was die Lebensdauer erhöht. Die Beträge der Antriebsparameter derart
klein zu wählen, dass sich die Fensterscheibe selbst nicht bewegt, sondern allenfalls
die zu entlastenden Mechanikkomponenten der Fensterpositioniervorrichtung, hat daher
auch einen Zweck im Hinblick auf eine noch längere Lebensdauer der Fensterpositioniervorrichtung.
[0022] Grundsätzlich kann eine Entlastung von Komponenten der Fensterpositioniervorrichtung
bereits dadurch erfolgen, dass bei einem Stillstand des Fahrzeugs die Antriebseinrichtung
nur in der Öffnungsrichtung betätigt wird, also z.B. ein Seilzug schlicht entlastet
oder entspannt wird. Jedoch hat sich gezeigt, dass es im Hinblick auf einen Diebstahlschutz
oder eine gute Abdichtung des Fahrzeugs ratsam ist, die Antriebseinrichtung daraufhin
jedenfalls wieder in der Schließrichtung zu betätigen, insbesondere mit reduzierter
Kraft und/oder Geschwindigkeit, was bevorzugt über Pulsweitenmodulation erfolgen kann.
Hierdurch kann sichergestellt werden, dass auch bei entlasteten Komponenten eine Fensterscheibe
nicht zu locker in der Fensteröffnung sitzt, also von extern nicht nach unten in der
Öffnungsrichtung verlagerbar ist, und dass auch die ausreichende Abdichtung des Fahrzeuginnenraums
bei längerem Stillstand des Fahrzeugs sichergestellt ist.
[0023] Das Betätigen der Antriebseinrichtung erfolgt in Öffnungsrichtung in Reaktion auf
ein insbesondere durch einen Fahrzeugnutzer bewirktes Verriegeln des Fahrzeugs oder
Abstellen eines Motors des Fahrzeugs. Hierdurch kann eine Lagerung der Fensterscheibe
unter einer geringen Beanspruchung erfolgen, wenn das Fahrzeug unbenutzt bleibt, insbesondere
über einen längeren Zeitraum von mehreren Tagen oder sogar Wochen. Dies stellt eine
lange Lebensdauer mechanischer Komponenten einer Fensterpositioniervorrichtung sicher,
insbesondere von Zahnrädern oder von Getriebekomponenten allgemein.
[0024] Das Verriegeln des Fahrzeugs oder das Abstellen des Motors kann durch ein Fahrzeugsystem
erfolgen, welches z.B. in Verbindung mit einem Geschwindigkeitssensor oder Sensoren
steht, die erfassen, ob ein Insasse in dem Fahrzeug sitzt. Das Fahrzeugsystem kann
dann eine Steuervorrichtung dazu auffordern, automatisch ein entsprechendes Signal
an die Fensterpositioniervorrichtung zu liefern, um die Fensterpositioniervorrichtung
zu entlasten. Das Fahrzeugsystem kann auch direkt in Verbindung mit der Antriebseinrichtung
stehen. Bevorzugt ist das Verriegeln des Fahrzeugs als auslösendes Ereignis (Trigger)
für das erfindungsgemäße Verfahren vorzusehen. Wahlweise kann jedoch auch noch zusätzlich
eine Zeitvariable berücksichtigt werden, damit die Antriebseinrichtung nicht zu häufig
betätigt wird, z.B. im Stadtverkehr, sondern nur z.B. dann, wenn das Fahrzeug nachmittags
oder abends über Nacht oder mehrere Tage abgestellt wird.
[0025] Gemäß einem vorteilhaften Ausführungsbeispiel ist die Antriebseinrichtung eine Drehantriebseinrichtung,
wobei der Antriebsparameter eine Winkeleinheit ist. Durch eine Winkeleinheit, die
in der Öffnungsrichtung größer ist als in der Schließrichtung, kann eine Entlastung
der Fensterpositioniervorrichtung über die Drehantriebseinrichtung erfolgen, ohne
dass notwendigerweise eine Verlagerung der Fensterscheibe erfolgen muss. Durch eine
kleine Drehbewegung in der Öffnungsrichtung kann eine in der Fensterpositioniervorrichtung
vorliegende Vorspannung abgebaut werden. Die Drehantriebseinrichtung ist z.B. als
Elektromotor ausgeführt. Die Fensterpositioniervorrichtung weist dabei z.B. einen
Seilzug auf.
[0026] Gemäß einem vorteilhaften Ausführungsbeispiel die weist Fensterpositioniervorrichtung
eine Verzahnung auf, wobei der Antriebsparameter eine Winkeleinheit oder eine Längeneinheit
ist. Durch eine Längeneinheit, die in der Öffnungsrichtung größer ist als in der Schließrichtung,
kann eine Entlastung der Fensterpositioniervorrichtung erfolgen, ohne dass notwendigerweise
eine Verlagerung der Fensterscheibe erfolgen muss. Dabei ist die Antriebseinrichtung
z.B. als Linearmotor ausgebildet.
[0027] Gemäß einem vorteilhaften Ausführungsbeispiel erfolgt der Schritt b) mit gegenüber
Schritt a) reduzierter Kraft und/oder reduzierter Geschwindigkeit, insbesondere durch
Pulsweitenmodulation eines von einer Steuervorrichtung an die Antriebseinrichtung
gelieferten Steuersignals, welches Information über den Antriebsparameter aufweist.
Die ausschlaggebende Kraft kann dabei der Kraft entsprechen, mit welcher eine Fensterscheibe
in der Schließrichtung in eine Dichtung gepresst wird, oder auch die Kraft, mit welcher
eine Fensterscheibe orthogonal zu der Schließrichtung seitlich an einer Dichtung der
Fensteröffnung anliegt, oder auch die Kraft, die aufgewendet werden muss, um die Fensterscheibe
überhaupt verlagern zu können.
[0028] Eine reduzierte Geschwindigkeit liefert den Vorteil, dass die Fensterscheibe genauer
und behutsamer positioniert werden kann, und dass Beschleunigungs- oder Brems-Impulse
in der Antriebseinrichtung weniger stark sind. Bei reduzierter Geschwindigkeit kann
eine Annäherung an eine Endposition auf präzisere Weise erfolgen, gleichzeitig kann
eine aus der Fensterpositioniervorrichtung genommene Vorspannung dosierter wieder
aufgebaut werden, z.B. zu 25 bis 40 Prozent.
[0029] Gemäß einem vorteilhaften Ausführungsbeispiel erfolgt vor dem Schritt a) ein Verlagern
der Fensterscheibe von einer zumindest teilweise geöffneten Position in eine Endposition.
Das Verlagern der Fensterscheibe in die Endposition ist ratsam, um eine Fensterpositioniervorrichtung
immer ausgehend von einer definierten Lage aus zu entlasten. In der Endposition ist
die Fensterscheibe mit üblicher Kraft und/oder Geschwindigkeit an einen die Endposition
definierenden Anschlag gefahren worden. Dies stellt sicher, dass die Fensterscheibe
auch fest an einer Dichtung anliegt und dass die Abdichtung des Fahrzeugs auf definierte
Weise erfolgt. Das Verfahren zum Entlasten der Fensterpositioniervorrichtung kann
dann ausgehend von der Endposition wie zuvor beschrieben auf Grundlage des Antriebsparameters
erfolgen. Ein tatsächliches Verlagern der Fensterscheibe ist dabei nicht zwingend
erforderlich.
[0030] Würde das Verfahren zum Entlasten der Fensterpositioniervorrichtung nicht in Bezug
auf die Endposition ausgeführt, bestünde die Gefahr, dass die Fensterscheibe gar nicht
dicht genug an einer Dichtung anliegt, dass also Undichtigkeiten auftreten oder ein
Diebstahlschutz nicht sichergestellt werden kann.
[0031] Hierbei erfolgt das Positionieren der Fensterscheibe in der Endposition bevorzugt
in Verbindung mit einem Schließen des Fensters, also z.B. dem automatischen Schließen
des Fensters oder auch sämtlicher Fenster und Schiebedächer, wenn ein Fahrzeug abgestellt
und verschlossen wird. Mit anderen Worten muss die Fensterscheibe nicht in der Endposition
gelagert sein, um das Verfahren zum Entlasten der Antriebseinrichtung durchführen
zu können. Dabei kann die zumindest teilweise geöffnete Position auch einer der Zwischenpositionen
entsprechen, stimmt jedoch eher mit einer Position überein, in welcher die Fensterscheibe
die Fensteröffnung auch freigibt, z.B. zu einem Drittel, einer Hälfte oder vollständig.
[0032] Gemäß einem vorteilhaften Ausführungsbeispiel wird die Fensterscheibe in Schritt
a) aus einer Endposition in welcher sie (insbesondere maximal) geschlossen ist, in
eine erste Zwischenposition verlagert, wobei als erste Zwischenposition eine Position
festgelegt wird, die 1 bis 10 Millimeter, bevorzugt 0.5 bis 3 Millimeter, weiter bevorzugt
Millimeter 0.25 bis 1 Millimeter von der Endposition entfernt ist. Bevorzugt wird
als zweite Zwischenposition zwischen der ersten Zwischenposition und der Endposition
eine Position festgelegt, die 0,1 bis 5 Millimeter, bevorzugt 0,1 bis 2,5 Millimeter,
weiter bevorzugt 0,1 bis 0,5 Millimeter von der Endposition entfernt ist.
[0033] Es sei erwähnt, dass die Zwischenpositionen sich auch auf Winkelpositionen beziehen
können, und dann in Grad angegeben werden können, z.B. wenn die Fensterscheibe eine
durch Klappen oder Schwenken verlagerbare Fensterscheibe ist. Die Winkel der ersten
und zweiten Zwischenposition können dabei z.B. im Bereich von 0 bis 5 Grad, bevorzugt
0,1 bis 2 Grad, weiter bevorzugt 0,1 bis 1 Grad in Bezug auf die (maximal) geschlossene
Endposition liegen.
[0034] Gemäß einem vorteilhaften Ausführungsbeispiel erfolgt das Betätigen in Schritt b)
mittels einer Steuervorrichtung, die ein Steuersignal an die Antriebseinrichtung liefert,
welches zumindest für das Betätigen in Schritt b) pulsweitenmoduliert ist. Die Kommunikation
zwischen der Steuervorrichtung und der Antriebseinrichtung erfolgt dabei in Form einer
PWM-Ansteuerung basierend auf dem Steuersignal. Bevorzugt erfolgt die PWM-Ansteuerung
für den Schritt b) mittels einer Pulsweitenmodulation (PWM) bei 20 bis 80 Prozent,
bevorzugt 30 bis 60 Prozent, weiter bevorzugt 35 bis 50 Prozent, besonders bevorzugt
40 Prozent, insbesondere Zeitanteil oder Kraftanteil.
[0035] Wahlweise kann auch ein Betätigen in Schritt a) durch ein pulsweitenmoduliertes Steuersignal
erfolgen. Dies hat den Vorteil, dass eine Fensterscheibe mit größerer Sicherheit in
der (maximal) geschlossenen Endposition verbleibt, wenn die Antriebseinheit in der
Öffnungsrichtung betätigt wird. Hierdurch kann auch bei weniger genau einstellbaren
Antriebseinrichtungen eine Entspannung auf einfache Weise erzielt werden. Denn ist
die Fensterscheibe zunächst mit voller Kraft in der Schließrichtung in die Endposition
gefahren worden, und wird nun z.B. die halbe Kraft aufgebracht, um die Antriebseinrichtung
in der Öffnungsrichtung zu betätigen und die Fensterpositioniervorrichtung zu entlasten,
so ist es sehr wahrscheinlich, dass die Fensterscheibe dabei nicht verlagert wird
und z.B. eine Dichtheit zwischen der Fensterscheibe und einer Türdichtung nicht beeinflusst
wird. Nichtsdestotrotz kann die Vorspannung aus der Fensterpositioniervorrichtung
gelassen werden, denn die Betätigung der Antriebseinrichtung in entgegen gesetzter
Richtung bewirkt eine Verlagerung der mechanischen Komponenten zueinander und/oder
den Abbau eines zwischen Getriebekomponenten anliegenden Drehmomentes oder einer Zugspannung
in irgendwelchen Zugkraftkomponenten wie z.B. Seilen. Bevorzugt erfolgt eine PWM-Ansteuerung
für den Schritt a) mittels einer Pulsweitenmodulation (PWM) bei 30 bis 90 Prozent,
bevorzugt 40 bis 80 Prozent, weiter bevorzugt 45 bis 65 Prozent, besonders bevorzugt
55 Prozent, insbesondere Zeitanteil oder Kraftanteil.
[0036] Eine entsprechende Steuervorrichtung kann zum Steuern eines Verfahrens zum Betätigen
einer Antriebseinrichtung einer Fensterpositioniervorrichtung zum Positionieren einer
Fensterscheibe eines Fahrzeugs geeignet sein bzw. zum Betätigen der Antriebseinrichtung
geeignet sein, wobei die Fensterscheibe zum Abdecken einer Fensteröffnung ausgebildet
ist und mittels der Fensterpositioniervorrichtung in einer Schließrichtung und in
einer Öffnungsrichtung ausgehend von einer Ausgangsstellung der Antriebseinrichtung,
in welcher die Fensterscheibe in einer geschlossenen Endposition ist, verlagerbar
ist, wobei die Fensterpositioniervorrichtung in der geschlossenen Endposition in einem
ersten Vorspannungszustand ist, wobei die Steuervorrichtung mit der Antriebseinrichtung
gekoppelt ist und dazu ausgebildet ist, ein Steuersignal an die Antriebseinrichtung
zu liefern und die Antriebseinrichtung in Abhängigkeit eines Antriebsparameters zu
betätigen,
wobei vorgesehen ist, dass die Steuervorrichtung dazu ausgebildet ist, das Steuersignal
in Abhängigkeit eines ersten Betrags des Antriebsparameters für ein Betätigen der
Antriebseinrichtung in Öffnungsrichtung zum Bringen der Antriebseinrichtung in eine
erste Entspannungsstellung sowie in Abhängigkeit eines zweiten Betrags des Antriebsparameters
für ein Betätigen der Antriebseinrichtung in Schließrichtung zum Bringen der Antriebseinrichtung
in eine zweite Entspannungsstellung derart zu erzeugen, dass die Fensterpositioniervorrichtung
in der zweiten Entspannungsstellung in einem zweiten Vorspannungszustand ist, wobei
der zweite Betrag kleiner ist als der erste Betrag und die Fensteröffnung in der zweiten
Entspannungsstellung abgedeckt ist, und wobei im zweiten Vorspannungszustand die Fensterpositioniervorrichtung
mit einer kleineren Vorspannung beaufschlagt ist als im ersten Vorspannungszustand.
[0037] Die Beträge können derart gewählt werden bzw. das Steuersignal kann derart bereitgestellt
werden, dass die Fensterscheibe aus einer ersten Zwischenposition in Richtung einer
(insbesondere maximal) geschlossenen Endposition bis hin zu einer zweiten Zwischenposition
mit gegenüber einem Verlagern aus der Endposition in die erste Zwischenposition reduzierter
Kraft und/oder reduzierter Geschwindigkeit zurückverlagerbar ist. Mit anderen Worten
ist die Fensterscheibe aus einer ersten Zwischenposition in Richtung einer geschlossenen
Endposition bis hin zu einer zweiten Zwischenposition mit gegenüber einem Verlagern
aus der Endposition in die erste Zwischenposition reduzierter Kraft und/oder reduzierter
Geschwindigkeit zurückverlagerbar.
[0038] Bevorzugt wird das Steuersignal derart erzeugt, dass die Fensterscheibe durch die
Antriebseinrichtung nicht verlagert wird, sondern lediglich eine zwischen der Antriebseinrichtung
und einer Getriebeeinrichtung wirkende Vorspannkraft in Schließrichtung vermindert
wird. Mit anderen Worten kann das Steuersignal derart erzeugt werden, das die Fensterscheibe
in der Endposition verbleibt.
[0039] Bevorzugt weist die Steuervorrichtung ein Pulsweitenmodulations-Modul zum Erzeugen
eines pulsweitenmodulierten Steuersignals auf. Das Pulsweitenmodulations-Modul (PWM-Modul)
kann dabei mindestens eine Einrichtung aus einer Gruppe von Einrichtungen bestehend
aus einer Vergleicherschaltung und einem Zähler sowie einem analogen Komparator und
einem Multivibrator aufweisen, wobei das Pulsweitenmodulations-Modul zum Erzeugen
eines pulsweitenmodulierten Steuersignals für die Antriebseinrichtung der Fensterpositioniervorrichtung
ausgebildet ist. Dabei liegt bei zu verarbeitenden digitalen Daten oder Signalen bevorzugt
eine Vergleicherschaltung oder ein Zähler vor, und bei zu verarbeitenden analogen
Daten oder Signalen bevorzugt ein analoger Komparator oder ein Multivibrator vor.
[0040] Eine Vergleicherschaltung oder ein Zähler ist dazu ausgebildet, mittels einer Timerfunktion
oder durch eine externe Zeitvorgabe die Dauer eines einzelnen Impulses aufzuteilen,
z.B. bei einer 8-Bit-Auflösung in 256 Schritte, von denen je nach gewünschtem Ausgangspegel
ein bestimmter Prozentanteil, entsprechend in dem Beispiel 0 bis 255 Schritten, eingeschaltet
werden.
[0041] Ein Komparator ist dazu ausgebildet, ein PWM-Signal durch einen Vergleich des Analogsignals
mit einem geeigneten Trägersignal zu erzeugen, wobei als PWM-Signal z.B. ein ansteigendes
oder abfallendes Sägezahlsignal oder ein Dreieckssignal für eine symmetrische Modulation
zweckdienlich ist. Beim ansteigenden oder abfallenden Sägezahlsignal kann jeweils
die Position einer der Flanke des Signals moduliert werden. Beim Dreieckssignal kann
die Position beider Flanken des Signals moduliert werden.
[0042] Ein Multivibrator ist dazu ausgebildet, einen Tastgrad durch einen variablen Widerstand
oder Kondensator zu verändern.
[0043] Die Ermittlung der Pulsdauer kann über den Ansatz erfolgen, dass der arithmetische
Mittelwert des zu modulierenden Signals in einer Pulsperiode genau dem arithmetischen
Mittelwert der PWM-Impulsfolge entspricht.
[0044] Die Steuervorrichtung ist zum Betätigen der Antriebseinrichtung gemäß dem erfindungsgemäßen
Verfahren bzw. Steuern des Verfahrens ausgebildet und steht dabei bevorzugt in Verbindung
mit einem Positionssensor und/oder einem Kraftsensor.
[0045] Mit der Steuervorrichtung kann eine Fensterpositioniervorrichtung zum Positionieren
einer Fensterscheibe eines Fahrzeugs gekoppelt sein, wobei die Fensterscheibe zum
Abdecken einer Fensteröffnung ausgebildet ist, mit
- einer Antriebseinrichtung zum Verlagern der Fensterscheibe in einer Schließrichtung
und in einer Öffnungsrichtung;
- einer Getriebeeinrichtung, die mit der Antriebseinrichtung gekoppelt ist;
wobei die Fensterpositioniervorrichtung dazu ausgebildet ist, die Fensterscheibe aus
einer Endposition, in welcher sie (insbesondere maximal) geschlossen ist und die Fensterpositioniervorrichtung
in einem ersten Vorspannungszustand zum Vorspannen der Fensterscheibe ist, in der
Öffnungsrichtung in eine erste Zwischenposition zu verlagern, und in der Schließrichtung
aus der ersten Zwischenposition zurück in Richtung der Endposition zurückzuverlagern,
wobei die Antriebseinrichtung in Abhängigkeit eines Antriebsparameters betätigbar
ist;
wobei vorgesehen ist, dass die Fensterpositioniervorrichtung dazu ausgebildet ist,
die Antriebseinrichtung in der Öffnungsrichtung und in der Schließrichtung in Abhängigkeit
eines ersten Betrags des Antriebsparameters für das Betätigen in der Öffnungsrichtung
zu betätigen einen ersten Betrag aufweist und in Abhängigkeit eines zweiten Betrags
des Antriebsparameters für das Betätigen in der Schließrichtung, wobei der zweite
Betrag kleiner ist als der erste Betrag, wobei die Fensterpositioniervorrichtung dazu
ausgebildet ist, die Antriebseinrichtung über den ersten Betrag in eine erste Entspannungsstellung
zu bringen und über den zweiten Betrag in eine zweite Entspannungsstellung zu bringen,
in welcher die Fensterpositioniervorrichtung in einem zweiten Vorspannungszustand
ist, wobei die Fensteröffnung in der zweiten Entspannungsstellung abgedeckt ist, und
wobei im zweiten Vorspannungszustand die Fensterpositioniervorrichtung mit einer kleineren
Vorspannung beaufschlagt ist als im ersten Vorspannungszustand. Wahlweise kann die
Steuervorrichtung Teil der Fensterpositioniervorrichtung sein.
[0046] Die Beträge des Antriebsparameters können so gewählt werden, dass sich die Fensterscheibe
auch tatsächlich bewegt. Dann ist die Fensterscheibe aus der ersten Zwischenposition
zurück in Richtung der Endposition in eine zweite Zwischenposition zwischen der ersten
Zwischenposition und der Endposition verlagerbar. Wahlweise sind die Beträge des Antriebsparameters
sowohl in der Öffnungsrichtung als auch der Schließrichtung so gewählt, dass sich
die Fensterscheibe kaum oder gar nicht bewegt.
[0047] Bevorzugt ist die Fensterpositioniervorrichtung dazu ausgebildet, die Antriebseinrichtung
derart in der Öffnungsrichtung zu betätigen, dass die Fensterscheibe in der Endposition
angeordnet bleibt.
[0048] Bevorzugt ist der Antriebsparameter von einer mit der Fensterpositioniervorrichtung
gekoppelten Steuervorrichtung vorgegebenen, und die Steuervorrichtung ist dazu ausgebildet,
ein pulsweisenmoduliertes Steuersignal an die Antriebseinrichtung zu liefern. Dabei
kann die Antriebseinrichtung in der Öffnungsrichtung in Abhängigkeit des Steuersignals
um den ersten Betrag des Antriebsparameters derart betätigt werden, dass die Fensterscheibe
aus einer Endposition, in welcher sie geschlossen ist, in eine erste Zwischenposition
verlagerbar ist, und in der Schließrichtung in Abhängigkeit des Steuersignals um den
zweiten Betrag des Antriebsparameters derart betätigt werden, dass die Fensterscheibe
aus der ersten Zwischenposition zurück in Richtung der Endposition zurückverlagerbar
ist.
[0049] Bevorzugt ist die Fensterpositioniervorrichtung dazu ausgebildet, die Fensterscheibe
aus einer ersten Zwischenposition in Richtung einer insbesondere maximal geschlossenen
Endposition bis hin zu einer zweiten Zwischenposition mit gegenüber einem Verlagern
aus der Endposition in die erste Zwischenposition reduzierter Kraft und/oder reduzierter
Geschwindigkeit zurückzuverlagern, wobei die Antriebseinrichtung in Verbindung mit
dem Positionssensor und/oder dem Kraftsensor steht und dazu ausgebildet ist, das Zurückverlagern
in Abhängigkeit von einem von der Steuervorrichtung bereitgestellten pulsweitenmodulierten
Steuersignal auszuführen. Die Antriebseinrichtung weist dabei bevorzugt einen stufenlos
verstellbaren Antrieb auf. Insbesondere ist der Antrieb, bevorzugt ein Drehantrieb,
um Einheiten einstellbar, deren Beträge kleiner sind als der erste Betrag des Antriebsparameters
in der Öffnungsrichtung, insbesondere mindestens um den Faktor 3, bevorzugt um den
Faktor 5, weiter bevorzugt um den Faktor 10. D.h., ist eine Verlagerung der Fensterscheibe
um z.B. 1 Millimeter aus der Endposition in die erste Zwischenposition erwünscht,
so ist der Antrieb auf 0,1 Millimeter Verlagerungsweg genau einstellbar, und ist eine
Verlagerung der Fensterscheibe um z.B. maximal 0,1 Millimeter aus der Endposition
in die erste Zwischenposition erwünscht, so ist der Antrieb mindestens auf 0,01 Millimeter
Verlagerungsweg genau einstellbar.
[0050] Bevorzugt weist die Fensterpositioniervorrichtung einen Positionssensor und/oder
einen Kraftsensor, die jeweils mit der Antriebseinrichtung und/oder einer Steuervorrichtung
gekoppelt sind.
[0051] Bevorzugt weist das Getriebe erste und zweite Eingriffsmittel auf, wobei das erste
und/oder zweite Eingriffsmittel als Zahnrad ausgebildet sind. Bevorzugt ist das Zahnrad
jeweils zumindest teilweise aus Kunststoff ausgeführt.
[0052] Wahlweise kann die Steuervorrichtung als eine Komponente der Fensterpositioniervorrichtung
vorgesehen sein.
[0053] Mittels einer Steuervorrichtung sowie einer Fensterpositioniervorrichtung kann ein
System zum automatischen Steuern eines Verfahrens zum automatischen Schließen von
einem Fenster eines Fahrzeugs bereitgestellt werden. Das System kann in einem Fahrzeug
wie z.B. einem Personenkraftwagen oder einem Lastkraftwagen vorgesehen sein, sei es
in einer Fahrertür an einer Fensterscheibe der Fahrertür, oder an einer beliebigen
anderen Tür, oder auch an einer Fensterscheibe, welche nicht in einer Tür sondern
direkt in der Karosserie vorgesehen ist, z.B. eine Heckscheibe bei einem Coupe oder
Cabriolet.
[0054] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen,
der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen sowie anhand der Zeichnungen,
wobei gleiche oder funktionsgleiche Elemente mit identischen Bezugszeichen versehen
sind. Dabei zeigen:
- Fig. 1
- schematisch ein Verfahren gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung,
mittels welchem eine hohe Lebensdauer und eine schonende Lagerung einer Fensterpositioniervorrichtung
sichergestellt werden kann;
- Fig. 2a
- in einer schematischen Seitenansicht eine in einer Fahrzeugtür angeordnete Fensterscheibe,
für welche ein erfindungsgemäßes Verfahren zum Betätigen einer Antriebseinrichtung
zum Positionieren der Fensterscheibe genutzt werden kann;
- Fig. 2b
- eine detaillierte Ansicht gemäß dem in Fig. 2a gekennzeichnetem Detailausschnitt,
wobei unterschiedliche Positionen der Fensterscheibe kenntlich gemacht sind, in die
die Fensterscheibe mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens verlagerbar ist;
- Fig. 3
- in einer schematischen Darstellung eine Steuervorrichtung, welche dazu ausgebildet
ist, einer Antriebseinrichtung zum Verlagern einer Fensterscheibe Vorgaben derart
zu machen, dass die Fensterscheibe gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren verlagerbar
ist;
- Fig. 4
- einen exemplarischen Aufbau einer Fensterpositioniervorrichtung mit einer Antriebseinrichtung
und deren Anordnung in Bezug auf eine Steuervorrichtung an einer Fahrzeugtür; und
- Fig. 5
- ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Antriebseinrichtung einer Fensterpositioniervorrichtung,
wobei eine Fensterscheibe eines Fahrzeugs in einer Fahrzeugtür über einen Seilzug
der Antriebseinrichtung positionierbar ist, und die Antriebseinrichtung ist in Kommunikation
mit einer erfindungsgemäßen Steuervorrichtung.
[0055] In der Fig. 1 ist ein Verfahrensablauf gezeigt, welcher wahlweise mit einem Verlagern
eines Fensters eines Fahrzeugs in eine Endposition beginnt, entsprechend dem Verfahrensschritt
V0, oder mit einem Verlagern aus der Endposition in eine erste Zwischenposition, entsprechend
dem Verfahrensschritt V1. Der Start des Verfahrens zum Verlagern des Fensters bzw.
der Fensterscheibe kann über ein Signal S1 erfolgen, welches z.B. durch ein Fahrzeugsystem
30 erzeugt werden kann. Das Signal S1 steht z.B. im Zusammenhang mit einem Abstellen
und/oder Verriegeln eines Fahrzeugs. Auf den Verfahrensschritt V1 folgt der Verfahrensschritt
V2, entsprechend einem Zurückverlagern aus der ersten Zwischenposition in eine zweite
Zwischenposition. Hier kann das erfindungsgemäße Verfahren bereits zum Abschluss geführt
werden, wobei die zweite Zwischenposition zwischen der ersten Zwischenposition und
der Endposition vorgesehen ist. Wahlweise kann das Verfahren auch einen weiteren Verfahrensschritt
V3 aufweisen, entsprechend einem Zurückverlagern aus der zweiten Zwischenposition
in die Endposition. Dieser Verfahrensschritt V3 kann z.B. durch ein Signal S2 initiiert
werden, insbesondere ein Signal zur Inbetriebnahme und/oder zum Entriegeln des Fahrzeugs,
und auch dieses Signal S2 kann z.B. durch das Fahrzeugsystem 30 bereitgestellt werden.
Durch das Verlagern der Fensterscheibe in eine Öffnungsrichtung (entsprechend Schritt
V1) und das anschließende Zurückverlagern der Fensterscheibe in eine Schließrichtung
(entsprechend Schritt V2) mit gegenüber dem Verlagern in Öffnungsrichtung reduzierter
Kraft und/oder Geschwindigkeit, was z.B. durch eine Pulsweitenmodulation eines Antriebssignals
bzw. Steuersignals erfolgt, kann eine Fensterpositioniervorrichtung entspannt oder
gelockert werden, insbesondere eine eine Mechanik der Fensterpositioniervorrichtung.
Dies ist vor allem bei längeren Standzeiten des Fahrzeugs von Interesse.
[0056] Es ist zu erwähnen, dass anstelle einer tatsächlichen Verlagerung der Fensterscheibe
auch nur eine Betätigung einer Antriebseinrichtung einer Fensterpositioniervorrichtung
in derart geringem Ausmaß erfolgen kann, dass sich die Fensterscheibe überhaupt nicht
bewegt. In der Endposition ist die Fensterscheibe üblicherweise mit hoher Kraft in
einer maximal geschlossenen Lage an eine Dichtung einer Fahrzeugtür gepresst, was
z.B. im Hinblick auf einen hohen Schallschutz von Interesse ist, insbesondere für
Fahrzeuge der Oberklasse, die mit hohen Geschwindigkeiten bewegbar sind. Diese Kraft
muss durch eine Fensterpositioniervorrichtung aufrechterhalten werden, wobei sich
gezeigt hat, dass dies bei einem Stillstand des Fahrzeugs nicht notwendigerweise erforderlich
ist. Durch die Betätigung einer Antriebseinrichtung der Fensterpositioniervorrichtung
in eine Öffnungsrichtung kann die Fensterpositioniervorrichtung entspannt werden.
Die Betätigung muss nur um einen derart großen Betrag erfolgen, dass eine Vorspannung
innerhalb der Fensterpositioniervorrichtung verkleinert wird. Eine darauffolgenden
Betätigung der Antriebseinrichtung in eine Schließrichtung kann dann im Hinblick auf
einen geringeren Anpressdruck der Fensterscheibe erfolgen, also indem die Fensterscheibe
z.B. mit reduzierter (Vorspann-)Kraft in der Endposition gehalten wird.
[0057] Dieses Verfahren ist insbesondere im Hinblick auf lange Stillstand-Zeiten eines Fahrzeugs
zweckdienlich, kann jedoch auch dann eine höhere Lebensdauer einer der Fensterpositioniervorrichtung
bewirken, wenn es bei Fahrzeugen angewandt wird, die über längere Phasen nur in der
Stadt bewegt werden, bei niedrigen Geschwindigkeiten. Das Signal S1 kann dann z.B.
auch im Zusammenhang mit einer bestimmten Geschwindigkeit stehen und erzeugt werden,
wenn das Fahrzeug eine bestimmte Geschwindigkeit unterschreitet. Das Signal S2 kann
dann analog erzeugt werden, wenn das Fahrzeug eine bestimmte Geschwindigkeit wieder
überschreitet. Um zu vermeiden, dass die Fensterpositioniervorrichtung in kurzer Zeit
immer wieder betätigt wird, kann bei der Kopplung der Signale an die Geschwindigkeit
auch eine Zeitvariable berücksichtigt werden, über welche vorgegeben werden kann,
dass die Fensterpositioniervorrichtung nur dann betätigt wird, wenn der Schwellwert
der Geschwindigkeit für mindestens einen bestimmten Schwellwert der Zeit unterschritten
wird.
[0058] In der Fig. 2a ist ein Fahrzeug 1 gezeigt, an welchem eine Fahrzeugtür 2 vorgesehen
ist, die eine Dichtung 2.1 an einem Türrahmen, insbesondere im Bereich einer Endposition
einer Fensterscheibe aufweist, und an der Fahrzeugtür 2 ist eine Fensterscheibe 3
vorgesehen. Die Fensterscheibe 3 ist in einer y-Richtung bzw. entgegen der y-Richtung
verlagerbar.
[0059] In der Fig. 2b ist im Detail gezeigt, in welchen Positionen die Fensterscheibe 3
wahlweise positionierbar ist, indem eine Antriebseinrichtung gemäß dem erfindungsgemäßen
Verfahren betätigt wird. Das Betätigen der Antriebseinrichtung zum Positionieren der
Fensterscheibe in Zwischenpositionen Y1, Y2, die von einer maximal geschlossenen Endposition
Y0 abweichen, ist dabei nur eine Variante des Verfahrens, denn die Verlagerung der
Fensterscheibe 3 aus der Endposition Y0 ist nicht notwendigerweise erforderlich, um
von den Vorteilen des erfindungsgemäßen Verfahrens zu profitieren. Dabei ist die Fensteröffnung
in dem gezeigten Beispiel in den Zwischenpositionen Y1, Y2 geschlossen, also durch
die Fensterscheibe abgedeckt.
[0060] Die Fig. 2b zeigt die Endposition Y0, eine erste Zwischenposition Y1, und eine zweite
Zwischenposition Y2, wobei die Y-Koordinate der ersten Zwischenposition Y1 kleiner
ist als die Y-Koordinate der zweiten Zwischenposition Y2 und der Endposition Y0. Es
ist erkennbar, dass die Zwischenpositionen Y1, Y2 im Bereich eines Rahmens einer Fahrzeugtür
2 vorgesehen sind, sodass die Fensterscheibe 3 auch dann an einer Dichtung 2.1 der
Fahrzeugtür 2 zur Anlage kommen kann, wenn die Fensterscheibe 3 in einer der Zwischenpositionen
Y1, Y2 gelagert ist. Von den Zwischenpositionen Y1, Y2 unterscheidet sich eine zumindest
teilweise geöffnete Position Y3, in welcher die Fensterscheibe 3 nun tatsächlich so
angeordnet ist, dass die Fensteröffnung zumindest teilweise freigegeben wird.
[0061] Die Fensterscheibe 3 ist in einer Öffnungsrichtung und einer Schließrichtung verlagerbar.
Eine Öffnungsrichtung entspricht in dem in der Fig. 2b gezeigten Aufbau einer negativen
y-Richtung, und eine Schließrichtung entspricht einer positiven y-Richtung, so wie
im gezeigten Koordinatensystem angedeutet.
[0062] In der Fig. 3 ist eine Steuervorrichtung 10 gezeigt, welche ein Pulsweitenmodulations-Modul
(PWM-Modul) 10a aufweist, das in Verbindung steht mit einem Zähler / einer Vergleicherschaltung
10b und einem analogen Komparator / einem Multivibrator 10c. Wahlweise sind Zähler
/ Vergleicherschaltung 10b oder analoger Komparator / Multivibrator 10c in dem PWM-Modul
10a direkt angeordnet. Die Steuervorrichtung 10 ist in Verbindung mit mindestens einem
Positionssensor 11 und/oder mit einem Kraftsensor 12. Der Positionssensor 11 kann
als Drehwinkelsensor ausgebildet sein. Die Steuervorrichtung 10 steht ferner in Verbindung
mit einer Antriebseinrichtung 23, zu welcher die Steuervorrichtung 10 ein pulsweitenmoduliertes
Steuersignal S10 liefern kann. Über eine Verbindung zu einem Fahrzeugsystem 30 kann
die Steuervorrichtung 10 einen Fahrzustand des Fahrzeugs berücksichtigen, z.B. eine
Geschwindigkeit.
[0063] In der Fig. 4 ist eine Fahrzeugtür 2 gezeigt, an welcher eine Fensterscheibe 3 in
einer teilweise geöffneten Position dargestellt ist, und die Fensterscheibe 3 ist
über eine Antriebseinrichtung 23 verlagerbar, die ein Getriebe 21 aufweist, welches
durch eine erste Verzahnung 21a und eine zweite Verzahnung 21b gebildet ist, hier
jeweils nur schematisch angedeutet. Die jeweilige Verzahnung kann auch allgemein als
Eingriffsmittel ausgebildet sein. Die Antriebseinrichtung 23 und das Getriebe 21 sind
Teil einer Fensterpositioniervorrichtung 20, mittels welcher die Fensterscheibe 3
verlagerbar ist. Die Antriebseinrichtung 23 steht in Verbindung mit einer Steuervorrichtung
10, und diese steht wiederum in Verbindung mit einem Fahrzeugsystem 30 sowie einem
Kraftsensor 12 und/oder einem Positionssensor 11.
[0064] In der Fig. 5 ist eine Variante einer Fahrzeugpositioniervorrichtung 20 gezeigt,
bei welcher eine Antriebseinrichtung in Form einer Drehantriebseinrichtung 230 vorgesehen
ist. Die Drehantriebseinrichtung 230 ist dazu ausgebildet, einen Seilzug 210a zu betätigen,
wobei der Seilzug Teil eines Seilzuggetriebes 210 ist, über welches eine Fensterscheibe
3 an einer Fahrzeugtür 2 verlagerbar ist. Eine Steuervorrichtung 10, die in Verbindung
mit der Drehantriebseinrichtung 230 steht, ist in Kommunikation mit einem Kraftsensor
12 und/oder einem Positionssensor 11, wobei auch ein Drehwinkelsensor 11a vorgesehen
ist, welcher einen Drehwinkel des Drehantriebs bzw. der Drehantriebseinrichtung 230
an die Steuervorrichtung 10 liefern kann.
1. Verfahren zum Betätigen einer Antriebseinrichtung (23) einer Fensterpositioniervorrichtung
(20) zum Positionieren einer Fensterscheibe (3) eines Fahrzeugs (1), wobei die Fensterscheibe
(3) zum Abdecken einer Fensteröffnung ausgebildet ist und mittels der Fensterpositioniervorrichtung
(20) in einer Schließrichtung und in einer Öffnungsrichtung verlagerbar ist, und wobei
die Antriebseinrichtung (23) mittels einer Steuervorrichtung (10) betätigt wird, mit
den aufeinanderfolgenden, durch die Steuervorrichtung (10) durchgeführten Schritten:
a) Betätigen der Antriebseinrichtung (23) in der Öffnungsrichtung ausgehend von einer
Ausgangsstellung der Antriebseinrichtung (23), in welcher die Fensterscheibe (3) in
einer geschlossenen Endposition (Y0) ist und die Fensterpositioniervorrichtung (20)
in einem ersten Vorspannungszustand zum Vorspannen der Fensterscheibe ist;
b) Betätigen der Antriebseinrichtung (23) in der Schließrichtung;
wobei das Betätigen der Antriebseinrichtung (23) in Abhängigkeit eines Antriebsparameters
erfolgt,
wobei das Betätigen in Schritt a) um einen ersten Betrag des Antriebsparameters erfolgt
und die Antriebseinrichtung (23) dabei in eine erste Entspannungsstellung gebracht
wird,
wobei
das Betätigen in Schritt b) um einen zweiten Betrag des Antriebsparameters erfolgt
und die Antriebseinrichtung (23) dabei in eine zweite Entspannungsstellung gebracht
wird, in welcher die Fensterpositioniervorrichtung (20) in einem zweiten Vorspannungszustand
ist, wobei der zweite Betrag kleiner ist als der erste Betrag und die Fensteröffnung
in der zweiten Entspannungsstellung vollständig abgedeckt ist, und wobei im zweiten
Vorspannungszustand die Fensterpositioniervorrichtung (20) mit einer kleineren Vorspannung
beaufschlagt ist als im ersten Vorspannungszustand,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Betätigen der Antriebseinrichtung (23) in Öffnungsrichtung in Reaktion auf ein
insbesondere durch einen Fahrzeugnutzer bewirktes Verriegeln des Fahrzeugs (1) oder
Abstellen des Motors des Fahrzeugs (1) erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebseinrichtung (23) eine Drehantriebseinrichtung ist, wobei der Antriebsparameter
eine Winkeleinheit ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Fensterpositioniervorrichtung (20) eine Verzahnung aufweist, wobei der Antriebsparameter
eine Winkeleinheit oder eine Längeneinheit ist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Schritt b) mit gegenüber Schritt a) reduzierter Kraft und/oder reduzierter Geschwindigkeit
erfolgt, insbesondere durch Pulsweitenmodulation eines von einer Steuervorrichtung
(10) an die Antriebseinrichtung (23) gelieferten Steuersignals (S10), welches Information
über den Antriebsparameter aufweist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Schritt a) ein Verlagern der Fensterscheibe (3) von einer zumindest teilweise
geöffneten Position (Y3) in die Endposition (Y0) erfolgt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Fensterscheibe (3) in Schritt a) aus der Endposition (Y0) in eine erste Zwischenposition
(Y1) verlagert wird, wobei als erste Zwischenposition (Y1) eine Position festgelegt
wird, die 1 bis 10 Millimeter, bevorzugt 0.5 bis 3 Millimeter, weiter bevorzugt Millimeter
0.25 bis 1 Millimeter von der Endposition (Y0) entfernt ist.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Betätigen in Schritt b) mittels einer Steuervorrichtung (10) erfolgt, die ein
Steuersignal (S10) an die Antriebseinrichtung (23) liefert, welches zumindest für
das Betätigen in Schritt b) pulsweitenmoduliert ist.
1. Procédé servant à actionner un dispositif d'entraînement (23) d'un dispositif de positionnement
de fenêtre (20) servant à positionner une vitre de fenêtre (3) d'un véhicule (1),
dans lequel la vitre de fenêtre (3) est réalisée pour recouvrir une ouverture de fenêtre
et peut être déplacée au moyen du dispositif de positionnement de fenêtre (20) dans
une direction de fermeture et dans une direction d'ouverture, et dans lequel le dispositif
d'entraînement (23) est actionné au moyen d'un dispositif de commande (10), avec les
étapes se suivant les unes les autres mises en oeuvre par le dispositif de commande
(10) :
a) actionnement du dispositif d'entraînement (23) dans la direction d'ouverture en
partant d'une position de départ du dispositif d'entraînement (23), dans laquelle
la vitre de fenêtre (3) est dans une position finale (Y0) fermée et le dispositif
de positionnement de fenêtre (20) est dans un premier état de précontrainte servant
à précontraindre la vitre de fenêtre ;
b) actionnement du dispositif d'entraînement (23) dans la direction de fermeture ;
dans lequel l'actionnement du dispositif d'entraînement (23) est effectué en fonction
d'un paramètre d'entraînement,
dans lequel l'actionnement est effectué lors de l'étape a) à une première valeur du
paramètre d'entraînement et le dispositif d'entraînement (23) est amené ce faisant
dans une première position de détente,
dans lequel
l'actionnement est effectué lors de l'étape b) à une seconde valeur du paramètre d'entraînement
et le dispositif d'entraînement (23) est amené ce faisant dans une seconde position
de détente, dans laquelle le dispositif de positionnement de fenêtre (20) est dans
un second état de précontrainte, dans lequel la seconde valeur est inférieure à la
première valeur et l'ouverture de fenêtre est recouverte en totalité dans la seconde
position de détente, et dans lequel le dispositif de positionnement de fenêtre (20)
est soumis dans le second état de précontrainte à l'action d'une précontrainte inférieure
à celle du premier état de précontrainte,
caractérisé en ce que
l'actionnement du dispositif d'entraînement (23) dans la direction d'ouverture est
effectué en réaction à un verrouillage du véhicule (1) ou une coupure du moteur du
véhicule (1) provoqué(e) en particulier par un utilisateur de véhicule.
2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que le dispositif d'entraînement (23) est un dispositif d'entraînement en rotation, dans
lequel le paramètre d'entraînement est une unité d'angle.
3. Procédé selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce que le dispositif de positionnement de fenêtre (20) présente une denture, dans lequel
le paramètre d'entraînement est une unité d'angle ou une unité de longueur.
4. Procédé selon l'une quelconque des revendications 1 à 3, caractérisé en ce que l'étape b) est effectuée avec une force réduite et/ou une vitesse réduite par rapport
à l'étape a), en particulier par une modulation de largeur d'impulsion d'un signal
de commande (S10) fourni par un dispositif de commande (10) au dispositif d'entraînement
(23), lequel signal présente une information portant sur le paramètre d'entraînement.
5. Procédé selon l'une quelconque des revendications 1 à 4, caractérisé en ce qu'est effectué, avant l'étape a), un déplacement de la vitre de fenêtre (3) depuis une
position au moins en partie ouverte (Y3) dans la position finale (Y0).
6. Procédé selon l'une quelconque des revendications 1 à 5, caractérisé en ce que la vitre de fenêtre (3) est déplacée lors de l'étape a) hors de la position finale
(Y0) dans une première position intermédiaire (Y1), dans lequel est fixée en tant
que première position intermédiaire (Y1) une position, qui est éloignée de 1 à 10
millimètres, de manière préférée de 0,5 à 3 millimètres, de manière davantage préférée
de 0,25 à 1 millimètre de la position finale (Y0).
7. Procédé selon l'une quelconque des revendications 1 à 6, caractérisé en ce que l'actionnement est effectué lors de l'étape b) au moyen d'un dispositif de commande
(10), qui fournit au dispositif d'entraînement (23) un signal de commande (S10), lequel
est modulé en largeur d'impulsion au moins pour l'actionnement lors de l'étape b).