[0001] Die Erfindung betrifft eine Laufschaufel für eine Strömungsmaschine und eine Baugruppe
für eine Strömungsmaschine.
[0002] Strömungsmaschinen (wie z.B. Flugtriebwerke und stationäre Gasturbinen) weisen einen
Rotor mit einer Mehrzahl an Laufschaufeln sowie wenigstens eine axial benachbarte
Leitschaufelreihe auf. Die Leitschaufeln dienen einer Optimierung der Strömungsbedingungen
für die Laufschaufeln; in Hauptstromrichtung sind Leitschaufeln und Laufschaufeln
hintereinander angeordnet. Der Begriff "Leitschaufel" oder "Leitschaufel-segment"
ist dabei im Sinne der vorliegenden Erfindung breit zu verstehen, insbesondere im
Sinn von "Statorring". Somit umfasst dieser Begriff auch strömungsumlenkende Profile,
die als Bestandteil eines so genannten Turbinenaustrittsgehäuses axial hinter der
letzten Laufschaufelreihe einer Niederdruckturbine angeordnet sind, sowie strömungsumlenkende
Profile, die als Bestandteile eines Turbinenzwischengehäuses zwischen zwei Turbinenbereichen,
wie zum Beispiel Niederdruckturbine und Hochdruckturbine, angeordnet sind.
[0003] Eine Leitschaufelreihe kann ein radial inneres und ein radial äußeres Deckband sowie
eine Mehrzahl an dazwischen angeordneten Leitschaufelblättern umfassen; die Bezeichnungen
"Radial-" bzw. "radial", "Axial-" bzw. "axial" und "Umfangs-" beziehen sich dabei
in dieser Schrift - sofern nichts anderes angegeben ist - stets auf die Rotationsachse
einer (vorhandenen oder vorgesehenen) Rotorwelle, die von der Leitschaufelreihe umgeben
wird. Die Rotationsachse entspricht in der Regel der so genannten Maschinenachse der
Strömungsmaschine. Die Leitschaufelreihe kann aus mehreren Leitschaufelsegmenten zusammengesetzt
sein, die jeweils eine radial innere und/oder eine radial äußere Deckplatte sowie
ein Leitschaufelblatt oder mehrere Leitschaufelblätter umfassen können. Die radial
inneren Deckplatten bilden dabei zusammen das innere Deckband und die radial äußeren
Deckplatten bilden das äußere Deckband; die Deckbänder sind vorzugsweise jeweils als
ein geschlossener Ring ausgebildet, der eine radiale Begrenzung für die Hauptgassrömung
formt.
[0004] Die Laufschaufeln können in einem radial inneren Bereich analog eine Grundplatte
aufweisen, die dazu eingerichtet ist, zum Beispiel über einen in eine Rotorscheibe
einsteckbaren bzw. eingesteckten Schaufelfuß, an einer Rotorwelle befestigt zu werden
bzw. zu sein. Vorzugsweise weist eine derartige Grundplatte einen Vorsprung in axialer
Richtung auf, der dazu eingerichtet ist, zusammen mit einem dem Vorsprung zugewandten
Deckband einer Leitschaufelreihe eine radiale Leckageströmung zu vermindern.
[0005] Strömungsmaschinen mit derartigen Leit- und Laufschaufelanordnungen sind im Laufe
der Zeit immer weiter verbessert worden. Beispielsweise in den Druckschriften
DE 10 2008 011 746 A1,
US 2007/0243061 A1 und
EP 2 236 748 A1 sind Möglichkeiten offenbart, nachteilige Leckageströme zu reduzieren. Ein weiteres
Beispiel ist aus der
US 2014/0205443 A1 bekannt.
[0006] Neben dem Ziel, die Funktion der Strömungsmaschine zu optimieren, ist jedoch auch
die Möglichkeit eines Schadensfalls zu bedenken. Insbesondere hat sich gezeigt, dass
ein Bruch der Rotorwelle große Nachteile zur Folge hat. Die vorliegende Erfindung
hat daher die Aufgabe, eine Technik bereitzustellen, mit der die negativen Auswirkungen
eines derartigen Rotorwellenbruchs vermindert werden.
[0007] Die Aufgabe wird gelöst durch eine Laufschaufel gemäß Anspruch 1, eine Baugruppe
für eine Strömungsmaschine gemäß Anspruch 4 und eine Strömungsmaschine gemäß Anspruch
8. Vorteilhafte Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen, der Beschreibung und
den Figuren offenbart.
[0008] Ein Leitschaufelsegment für eine erfindungsgemäße Strömungsmaschine weist mindestens
eine Leitschaufel mit einer radial inneren Deckplatte auf; das Attribut "radial innere"
bezieht sich dabei auf eine vorgesehene oder bereits realisierte Anordnung des Leitschaufelsegments
in einer Strömungsmaschine (bzw. auf deren Rotationsachse). Die Deckplatte hat eine
Deckplattenoberfläche, die dazu eingerichtet ist, in der Strömungsmaschine einer dem
Leitschaufelsegment, insbesondere stromaufwärtig, benachbarten Laufschaufelreihe zugewandt
angeordnet zu werden bzw. zu sein. Dabei verläuft die Deckplattenoberfläche im Wesentlichen
entlang einer (gedachten) Kegelmantelfläche, deren Kegelachse mit der Rotationsachse
einer Rotorwelle übereinstimmt.
[0009] Insbesondere ist das Leitschaufelsegment somit dazu eingerichtet, mit einem oder
mehreren weiteren Leitschaufelsegmenten zusammengesetzt zu werden und dabei eine ringartige
Leitschaufelreihe auszubilden, deren zentrale Achse mit der Rotationsachse der Rotorwelle
übereinstimmt. Dabei ist die Deckplattenoberfläche in axialer Richtung einer, insbesondere
stromaufwärtig benachbarten, Laufschaufelreihe zugewandt und verläuft entlang der
Kegelmantelfläche (die vorzugsweise die Mantelfläche eines geraden Kreiskegels ist),
ist also konisch zur Rotationsachse ausgebildet. Nach einer bestimmungsgemäßen Montage
des Leitschaufelsegments ist die Deckplattenoberfläche vorzugsweise - in einer vorgesehenen
Hauptstromrichtung betrachtet - auf der Vorderseite der Deckplatte angeordnet.
[0010] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform weist ein Leitschaufelsegment für eine
erfindungsgemäße Strömungsmaschine zudem eine radial äußere Deckplatte auf; analog
zum Obigen bezieht sich das Attribut "radial äußere" hier auf eine vorgesehene oder
bereits realisierte Anordnung des Leitschaufelsegments in einer Strömungsmaschine
(und deren Rotationsachse). Zwischen der radial inneren und einer derartigen radial
äußeren Deckplatte ist vorzugsweise mindestens ein Leitschaufelblatt angeordnet.
[0011] Eine erfindungsgemäße Laufschaufel für eine Strömungsmaschine weist in einem radial
inneren Bereich (z.B. einem der Rotorwelle zugewandten oder zuzuwendenden Drittel,
Viertel oder Fünftel einer Erstreckung der Laufschaufel in radialer Richtung) eine
Grundplatte auf; diese Grundplatte hat eine Grundplattenoberfläche, die dazu eingerichtet
ist, in der Strömungsmaschine einem Deckband einer der Laufschaufel benachbarten Leitschaufelreihe
zugewandt angeordnet zu werden und dabei im Wesentlichen entlang einer (gedachten)
Kegelmantelfläche zu verlaufen; deren Kegelachse stimmt mit der Rotationsachse einer
Rotorwelle überein. Nach einer bestimmungsgemäßen Montage der Laufschaufel ist die
Grundplattenoberfläche vorzugsweise - in einer vorgesehenen Hauptstromrichtung betrachtet
- auf der Rückseite der Grundplatte angeordnet.
[0012] Insbesondere ist die Grundplattenoberfläche in axialer Richtung einer Leitschaufelreihe
(schräg) zugewandt und verläuft entlang der Kegelmantelfläche (die vorzugsweise die
Mantelfläche eines geraden Kreiskegels ist), ist also konisch zur Rotationsachse ausgebildet.
[0013] Eine erfindungsgemäße Baugruppe für eine Strömungsmaschine sowie eine erfindungsgemäße
Strömungsmaschine weisen jeweils ein Leitschaufelsegment für eine erfindungsgemäße
Strömungsmaschine gemäß einer der in dieser Schrift offenbarten Ausführungsformen
und eine erfindungsgemäße Laufschaufel gemäß einer der in dieser Schrift offenbarten
Ausführungsformen auf, wobei die Laufschaufel vorzugsweise axial vor dem Leitschaufelsegment
angeordnet ist.
[0014] Mit der jeweiligen konisch zur Rotationsachse verlaufenden Deckplatten- bzw. Grundplattenoberfläche
weisen ein Leitschaufelsegment für eine erfindungsgemäße Strömungsmaschine und eine
erfindungsgemäße Laufschaufel jeweils eine Auflauffläche auf, die bei einem Rotorwellenbruch
ein Abbremsen des Rotors bewirken kann. Insbesondere vorteilhaft wirken hierfür die
Verwendung einer Kombination aus einem Leitschaufelsegment für eine erfindungsgemäße
Strömungsmaschine und einer erfindungsgemäßen Laufschaufel, bei der die Deckplattenoberfläche
und die Grundplattenoberfläche bei einem Rotorwellenbruch aufeinander auflaufen können
(bei der sie beispielsweise im Wesentlichen in dem gleichen radialen Abstand von der
Rotorwelle angeordnet sind); besonders günstig ist es dabei, wenn die jeweiligen Kegelmantelflächen
im Wesentlichen denselben Öffnungswinkel aufweisen. In diesem Fall können bei einem
Rotorwellenbruch und einem daraus resultierenden Auflaufen der Grundplattenoberfläche
auf die benachbarte Deckplattenoberfläche hohe Reibkräfte generiert werden, die entsprechend
eine Abbremsung bewirken.
[0015] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Baugruppe bzw.
einer erfindungsgemäßen Strömungsmaschine haben demgemäß die Kegelmantelflächen, entlang
denen die (genannte) Deckplattenoberfläche des Leitschaufelsegments bzw. die (genannte)
Grundplattenoberfläche der Laufschaufel verlaufen, im Wesentlichen dieselben Öffnungswinkel.
[0016] Vorzugsweise sind die Deckplattenoberfläche und die Grundplattenoberfläche in einer
erfindungsgemäßen Strömungsmaschine im Wesentlichen in demselben radialen Abstand
von der Rotorwelle angeordnet.
[0017] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform ist die Deckplattenoberfläche eines Leitschaufelsegments
für eine erfindungsgemäße Strömungsmaschine radial nach innen ausgerichtet, also dazu
eingerichtet, in einer Strömungsmaschine der Rotorwelle (schräg) zugewandt angeordnet
zu sein. Die Deckplattenoberfläche liegt somit an einer Außenfläche eines Kegels mit
der genannten Kegelmantelfläche an.
[0018] Demgegenüber ist die Grundplattenoberfläche einer erfindungsgemäßen Laufschaufel
vorteilhafterweise radial nach außen gerichtet, also dazu eingerichtet, in einer Strömungsmaschine
der Rotorwelle abgewandt angeordnet zu sein. Die Grundplattenoberfläche liegt somit
an einer Innenfläche eines Kegels mit der genannten Kegelmantelfläche an.
[0019] Derart ausgerichtete Deckplattenoberfläche bzw. Grundplattenoberfläche bewirken im
Falle eines Rotorwellenbruchs und einem daraus resultierenden Auflaufen der Deckplattenoberfläche
auf die Grundplattenoberfläche, dass das Leitschaufelsegment radial nach außen (beispielsweise
gegen ein Leitschaufelkranzgehäuse) gedrängt wird und die Leitschaufel radial nach
innen gegen die Rotorwelle. Dadurch wird eine besonders effektive Bremsung des Rotors
bewirkt.
[0020] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform eines Leitschaufelsegments für eine erfindungsgemäße
Strömungsmaschine ist die Kegelmantelfläche, entlang der die Deckplattenoberfläche
verläuft, gegenüber der Rotationsachse der Rotorwelle um höchstens 80°, bevorzugter
höchstens 60°, noch bevorzugter höchstens 50° abgewinkelt. Der zugehörige Kegel weist
somit einen Öffnungswinkel von höchstens 160°, 120° bzw. 100° auf.
[0021] Analog ist die Kegelmantelfläche, entlang der die Grundplattenoberfläche einer erfindungsgemäßen
Laufschaufel verläuft, vorzugsweise gegenüber der Achse der Rotorwelle um höchstens
80°, bevorzugter höchstens 60°, noch bevorzugter höchstens 50° abgewinkelt; der zugehörige
Kegel weist somit einen Öffnungswinkel von höchstens 160°, 120° bzw. 100° auf.
[0022] Mit derartigen Winkeln kann bei einem Rotorwellenbruch und einem Auflaufen der Deckplatte
auf eine Grundplatte einer benachbarten Laufschaufel eine besonders effektive Bremsung
unter Vermeidung einer weiteren Schädigung infolge eines Aufeinanderprallens von Leitschaufelsegment
und Laufschaufel erzielt werden.
[0023] Die Leit- und Laufschaufeln der erfindungsgemäßen Strömungsmaschine sind dabei vorzugsweise
derart ausgestaltet, dass bei einem Wellenbruch und einer damit einhergehenden translatorischen
Verschiebung der Laufschaufelreihe in Axialrichtung nach hinten, d.h. in Strömungsrichtung,
zuerst die Deckplattenoberfläche der radial inneren Deckplatte des Leitschaufelsegments
mit der Grundplattenoberfläche der Grundplatte der Laufschaufel in Kontakt gerät.
Auf diese Weise kann bei einem Wellenbruch die Rotationsenergie des abgebrochenen
Teils des Rotors in einem vorbestimmten Bauteilabschnitt der Strömungsmaschine abgebaut,
d.h. in Reibungswärme umgewandelt werden. Die hierzu verwendete Fläche ist dabei gegenüber
dem Stand der Technik auf Grund der Neigung der Deckplattenoberfläche und/oder Grundplattenoberfläche
zur Rotationsachse relativ groß ausgebildet. Vorteilhaft kommt hinzu, dass ein Teil
der Kraft, mit welcher der abgebrochene Teil des Rotors durch die auf die Laufschaufeln
wirkende Strömung nach axial hinten gedrückt wird, beim Auflaufen auf die Deckplattenoberflächen
der Leitschaufelsegmente auf Grund der zuvor beschriebenen Neigung der Kontaktflächen
in radiale Richtung umgelenkt wird. Hierdurch können die Leitschaufeln leichter ausgelegt
werden, ohne dass die Gefahr besteht, dass sie ebenfalls bei einem Wellenbruch abrechen.
[0024] Im Folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand von Zeichnungen
näher erläutert. Es versteht sich, dass einzelne Elemente und Komponenten auch anders
kombiniert werden können als dargestellt. Bezugszeichen für einander entsprechende
Elemente sind figurenübergreifend verwendet und werden ggf. nicht für jede Figur neu
beschrieben.
[0025] Es zeigen schematisch:
- Figur 1:
- ein exemplarisches Leitschaufelsegment für eine erfindungsgemäße Strömungsmaschine
in perspektivischer Darstellung;
- Figur 2:
- eine Anordnung eines exemplarischen Leitschaufelsegments für eine erfindungsgemäße
Strömungsmaschine und einer exemplarischen erfindungsgemäßen Laufschaufel in einer
Schnittdarstellung;
- Figur 3:
- Teile der Anordnung gemäß Figur 2 mit imaginären Kegelflächen zur Erläuterung.
[0026] In der Figur 1 ist ein Leitschaufelsegment 10 gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung dargestellt. Das Leitschaufelsegment 10 umfasst eine äußere Deckplatte 12
und eine innere Deckplatte 13, die jeweils Segmente ineinander liegender Deckbänder
mit derselben zentralen Achse beschreiben; zwischen der äußeren Deckplatte 12 und
der inneren Deckplatte 13 ist eine Mehrzahl an Schaufelblättern 11 angeordnet. Das
Leitschaufelsegment 10 ist dazu eingerichtet, zusammen mit weiteren (nicht gezeigten),
analog ausgebildeten Leitschaufelsegmenten eine Leitschaufelreihe auszubilden, die
als Ring um eine Rotationswelle bzw. Maschinenachse der Strömungsmaschine verläuft.
Deren Rotationsachse stimmt dabei mit einer zentralen Achse der Leitschaufelreihe
im Wesentlichen überein, und bezüglich zu ihr verlaufen die Schaufelblätter 11 im
Wesentlichen radial.
[0027] Die radial innere Deckplatte 13 weist an ihrer der zentralen Achse zugewandten Seite
ein Befestigungselement 15 zum Befestigen mindestens einer Dichtung auf, die insbesondere
mindestens einen Dichtring umfassen kann.
[0028] An ihrer in der Darstellung der Figur 1 vorderen axialen Seite hat die Deckplatte
13 eine Deckplattenoberfläche 14, die dazu eingerichtet ist, in der Strömungsmaschine
einer dem Leitschaufelsegment 10 axial benachbarten Laufschaufel zugewandt angeordnet
zu werden. Die Deckbandoberfläche 14 ist dabei konisch angeschrägt, verläuft also
Wesentlichen entlang einer (imaginären) Kegelmantelfläche um die (nicht gezeigte)
zentrale Achse (und damit um die Rotationsachse der Rotorwelle); dies wird anhand
der Figuren 2 und 3 verdeutlicht.
[0029] In der Figur 2 ist schematisch eine Anordnung eines exemplarischen Leitschaufelsegments
10 für eine erfindungsgemäße Strömungsmaschine und einer exemplarischen erfindungsgemäßen
Laufschaufel 20 in einer Schnittdarstellung gezeigt; diese Anordnung kann beispielweise
in einer erfindungsgemäßen Strömungsmaschine vorliegen, insbesondere in einem Turbinenbereich
der selbigen.
[0030] Die Laufschaufel 20 ist mit einer Rotorwelle 30 verbunden und dazu eingerichtet,
mit der Rotorwelle um deren Rotationsachse A zu rotieren. Diese Rotationsachse ist
zudem eine zentrale Achse der gezeigten Anordnung, bezüglich der die Laufschaufel
10 und die Schaufelblätter 11 des Leitschaufelsegments im Wesentlichen radial ausgerichtet
sind. Die Richtung R eines vorgesehenen Hauptstroms verläuft in der Darstellung der
Figur 2 von links nach rechts.
[0031] Das Leitschaufelsegment 10 weist eine radial innere Deckplatte 13, eine radial äußere
Deckplatte 12 sowie dazwischen ein Schaufelblatt 11 auf. An der radial inneren Deckplatte
13 ist ein Dichtungselement 16 vorzugsweise radial verschieblich, insbesondere mittels
einer speichenzentrierenden Aufhängung, angebracht: Damit können Spannungen, die sich
aus thermisch bedingten, unterschiedlichen radialen Ausdehnungen zwischen dem Dichtungselement
16 einerseits und dem Leitschaufelsegement 10 bzw. der aus mehreren solcher Leitschaufelsegementen
10 gebildeten Leitschaufelreihe anderseits im Betrieb der Strömungsmaschine ergeben,
vermieden werden.
[0032] Die Laufschaufel 20 weist in einem radial inneren Bereich eine Grundplatte 23 auf,
von der sich radial nach außen ein Laufschaufelblatt 21 erstreckt. Die Grundplatte
hat an der (in axialer Richtung) dem Leitschaufelsegment 10 zugewandten Seite einen
Vorsprung 26, der zusammen mit der inneren Deckplatte 13 des Leitschaufelsegments
eine nachteilige radiale Strömung reduziert.
[0033] Die innere Deckplatte 13 des Leitschaufelsegments 10 weist eine Deckplattenoberfläche
14 auf, die einer Grundplattenoberfläche 24 der Grundplatte 23 der Laufschaufel 20
zugewandt ist; beide genannten Oberflächen sind dabei im Wesentlichen in demselben
radialen Abstand zur Rotorwelle 30 angeordnet. In vorgesehener Hauptstromrichtung
R betrachtet sind die Grundplattenoberfläche 24 an einer Rückseite der Grundplatte
23 und die Deckplattenoberfläche 14 an einer Vorderseite der Deckplatte 13 angeordnet.
Bei einem Bruch der Rotorwelle kann somit die Grundplattenoberfläche 24 auf die Deckplattenoberfläche
14 auflaufen, so dass der Rotor vorteilhaft gebremst wird.
[0034] Die Deckplattenoberfläche 14 und die Grundplattenoberfläche 24 sind jeweils entlang
(imaginären) Kegelmantelflächen angeordnet; in dem kreisförmigen Vergrößerungsausschnitt
ist anhand einer Parallelen P zur Rotationsachse A dargestellt, dass die Deckplattenoberfläche
14 und die Grundplattenoberfläche 24 gegenüber der Rotationsachse A um die Winkel
α bzw. β abgewinkelt sind; vorzugsweise sind α bzw. β jeweils höchstens 80°, bevorzugter
höchstens 60°, noch bevorzugter höchstens 50°. Besonders vorteilhaft ist es, wenn
α und β im Wesentlichen gleich groß sind; dadurch haben beide Oberflächen im Falle
ihres Auflaufens aufeinander eine besonders große Kontaktfläche, woraus sich eine
besonders große bremsende Reibwirkung ergibt.
[0035] In Figur 3 ist die Anordnung gemäß der Figur 2 mit den (gedachten) Kegelflächen illustriert:
Wie aus der Figur ersichtlich ist, verläuft die Deckplattenoberfläche 14 entlang der
Kegelmantelfläche K
1, die einen Öffnungswinkel von 2α aufweist. Die Grundplattenoberfläche 24 verläuft
analog entlang der Kegelmantelfläche K
2, die einen Öffnungswinkel von 2β hat. Im dargestellten Beispiel ist dabei α < β,
wobei diese beiden Winkel in einer abgewandelten Ausführungsform im Wesentlichen auch
gleich ausgestaltet sein könnten.
[0036] Ein Leitschaufelsegment 10 für eine erfindungsgemäße Strömungsmaschine umfasst eine
radial innere Deckplatte 13 mit einer Deckplattenoberfläche 14, die dazu eingerichtet
ist, in der Strömungsmaschine einer dem Leitschaufelsegment benachbarten Laufschaufel
20 zugewandt angeordnet zu werden und dabei im Wesentlichen entlang einer Kegelmantelfläche
K
1 zu verlaufen, deren Kegelachse mit der Rotationsachse A einer Rotorwelle 30 übereinstimmt.
[0037] Eine erfindungsgemäße Laufschaufel 20 für eine Strömungsmaschine weist in einem radial
inneren Bereich eine Grundplatte 23 mit einer Grundplattenoberfläche 24 auf, die dazu
eingerichtet ist, in der Strömungsmaschine einem Deckband einer der Laufschaufel benachbarten
Leitschaufelreihe 10 zugewandt angeordnet zu werden und dabei im Wesentlichen entlang
einer Kegelmantelfläche K
2 zu verlaufen, deren Kegelachse mit der Rotationsachse A einer Rotorwelle 30 übereinstimmt.
Bezugszeichen
[0038]
- 10
- Leitschaufelsegment
- 11
- Leitschaufelblatt
- 12
- radial äußere Deckplatte
- 13
- radial innere Deckplatte
- 14
- Deckplattenoberfläche
- 15
- Befestigungselement
- 16
- Dichtungselement
- 20
- Laufschaufel
- 21
- Laufschaufelblatt
- 23
- Grundplatte
- 24
- Grundplattenoberfläche
- 30
- Rotorwelle
- A
- zentrale Achse bzw. Rotationsachse
- P
- Parallele zu A
- α
- Winkel zwischen Deckplattenoberfläche und A (bzw. P)
- 2α
- Öffnungswinkel von K1
- 2β
- Öffnungswinkel von K2
- β
- Winkel zwischen Grundplattenoberfläche und A (bzw. P)
- K1, K2
- Kegelmantelfläche
1. Laufschaufel (20) für eine Strömungsmaschine, die in einem radial inneren Bereich
eine Grundplatte (23) mit einer Grundplattenoberfläche (24) aufweist, die dazu eingerichtet
ist, in der Strömungsmaschine einem Deckband einer der Laufschaufel benachbarten Leitschaufelreihe
zugewandt angeordnet zu werden und dabei im Wesentlichen entlang einer Kegelmantelfläche
(K2) zu verlaufen, deren Kegelachse mit der Rotationsachse (A) einer Rotorwelle (30)
übereinstimmt.
2. Laufschaufel gemäß Anspruch 1, wobei die Kegelmantelfläche (K2) gegenüber der Achse (A) der Rotorwelle (30) um höchstens 80°, bevorzugter höchstens
60°, noch bevorzugter höchstens 50° abgewinkelt ist.
3. Laufschaufel gemäß einem der Ansprüche 1 oder 2, wobei die Grundplattenoberfläche
(24) bei vorgesehener Montage der Laufschaufel der Rotorwelle (30) abgewandt ist.
4. Baugruppe für eine Strömungsmaschine, die ein Leitschaufelsegment (10) sowie eine
dazu benachbarte Laufschaufel (20) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3 umfasst, wobei
das Leitschaufelsegment (10) eine radial innere Deckplatte (13) mit einer Deckplattenoberfläche
(14) umfasst, die dazu eingerichtet ist, in der Strömungsmaschine der dem Leitschaufelsegment
benachbarten Laufschaufel (20) zugewandt angeordnet zu werden und dabei im Wesentlichen
entlang einer Kegelmantelfläche (K1) zu verlaufen, deren Kegelachse mit der Rotationsachse (A) einer Rotorwelle (30)
übereinstimmt.
5. Baugruppe gemäß Anspruch 4, wobei die Kegelmantelfläche (K1), entlang der die Deckbandoberfläche (14) des Leitschaufelsegments (10) verläuft,
und die Kegelmantelfläche (K2), entlang der Grundplattenoberfläche (24) der Laufschaufel (20) verläuft, im Wesentlichen
dieselben Öffnungswinkel (2α, 2β) haben.
6. Baugruppe gemäß Anspruch 4 oder 5, wobei die Kegelmantelfläche (K1) gegenüber der Achse (A) der Rotorwelle um höchstens 80°, bevorzugter höchstens 60°,
noch bevorzugter höchstens 50° abgewinkelt ist.
7. Baugruppe gemäß einem der Ansprüche 4 bis 6, wobei die Deckplattenoberfläche (14)
bei vorgesehener Montage des Leitschaufelsegments der Rotorwelle (30) zugewandt ist.
8. Strömungsmaschine mit einem Leitschaufelsegment (10) sowie einer dazu benachbarten
Laufschaufel (20) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei das
Leitschaufelsegment (10) eine radial innere Deckplatte (13) mit einer Deckplattenoberfläche
(14) umfasst, die dazu eingerichtet ist, in der Strömungsmaschine der dem Leitschaufelsegment
benachbarten Laufschaufel (20) zugewandt angeordnet zu werden und dabei im Wesentlichen
entlang einer Kegelmantelfläche (K1) zu verlaufen, deren Kegelachse mit der Rotationsachse (A) einer Rotorwelle (30)
übereinstimmt.
9. Strömungsmaschine gemäß Anspruch 8, wobei die Kegelmantelfläche (K1), entlang der die Deckbandoberfläche (14) des Leitschaufelsegments (10) verläuft,
und die Kegelmantelfläche (K2), entlang der Grundplattenoberfläche (24) der Laufschaufel (20) verläuft, im Wesentlichen
dieselben Öffnungswinkel (2α, 2β) haben.