[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Drahtformkörpers aus mindestens
einem Draht. Ferner betrifft die Erfindung einen durch Umformen her-gestellten, von
einem Massenstrom zu durchströmenden Drahtformkörper aus mindestens einem Draht.
[0002] Drahtformkörper der eingangs genannten Art sind seit langem bekannt und kommen insbesondere
als Filter, Kühlelemente und ähnliches zum Einsatz. Hierzu wird ein zu reinigender
oder zu kühlender Massenstrom, beispielsweise eine Flüssigkeit oder ein Gas, durch
den Drahtformkörper geleitet.
[0003] Bei Drahtformkörpern handelt es sich um Massenprodukte, bei deren Herstellung bereits
geringe Vereinfachungen im Herstellungsprozcss zu einer deutlichen Reduzierung sowohl
des technischen als auch des finanziellen Aufwandes führen.
[0004] Bis heute werden Drahtformkörper aus Vorprodukten gefertigt, welche zur Ausbildung
des Drahtformkörpers durch Verwendung entsprechender Umformeinrichtungen in die gewünschte,
endgültige Gestalt plastisch umgeformt werden.
[0005] Die Vorprodukte sind üblicherweise Drahtgestricke, Drahtgewebe oder Drahtgewirke,
also Vorprodukte, die bereits hochkomplexe und aufwendige Herstellungsprozesse durchlaufen
haben. Da Drahtgestricke, Drahtgewebe und Drahtgewirke üblicherweise in Endlosprozessen
gefertigt werden, beispielsweise gestrickte Endlos-Schläuche oder Endlosmatten, gewebte
oder auch gewirkte Endlosmatten, müssen diese vor dem Umformen entsprechend vorbehandelt
werden, so beispielsweise auf die gewünschte Länge geschnitten werden. Hierbei fallen
nicht nur große Mengen an Metallabfall, wie Häcksel, Drahtfilamente, etc., an. Auch
müssen die hergestellten Schlauch- und Mattenabschnitte üblicherweise von Hand von
Resten, wie Häcksel und Drahtfilamenten befreit werden, welche sich beim Abtrennen
vom Endlosmaterial in den Schlauch- und Mattenabschnitten verhakt haben. Ferner besteht
auch das Problem, dass eine definierte Vorgabe des Gewichtes des fertigen Drahtformkörpers
kaum möglich ist. So können beispielsweise gestrickte Drahtschläuche beim Abtrennen
nie so genau vom Endlosschlauch abgeschnitten werden, dass der entstehende Schlauchabschnitt
ein eng toleriertes Gewicht aufweist, da nicht kontrolliert werden kann, an welcher
Stelle Maschen des Endlosschlauches durchtrennt werden oder nicht.
[0006] Darüber hinaus muss das Drahtmaterial üblicherweise vor dem Stricken, Weben oder
Wirken eingeölt werden, damit der Strick-, Web- bzw. Wirkprozess reibungsfrei ablaufen
kann.
[0007] Die so vorbereiteten Vorprodukte werden dann in die Umformeinrichtung eingesetzt
und in die gewünschten Drahtformkörper umgeformt.
[0008] Die oben gegebenen Erläuterungen zeigen bereits die Komplexität bei der Herstellung
von Drahtformkörpern.
[0009] Aus der
JP S63 93440 A ist ein Verfahren zur Herstellung eines Drahtformkörpers nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1 bekannt. Die
JP H09 276966 A und die
JP H02 253060 A offenbaren ähnliche Verfahren zum Formen eines Drahtformkörpers.
[0010] Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es die Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren
zur Herstellung eines Drahtformkörpers anzugeben, durch dessen Einsatz ein Drahtformkörper
mit Gewichtsersparnis herstellbar ist, der einerseits dieselben physikalischen Eigenschaften
aufweist wie herkömmlich hergestellte Drahtformkörper, dessen Herstellung jedoch verglichen
mit dem Stand der Technik deutlich vereinfacht ist.
[0011] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Verfahren mit den Merkmalen nach Anspruch
1 gelöst.
[0012] Es entfällt die Herstellung eines Vorproduktes, welches in einem separaten Herstellungsprozess
vor dem eigentlichen Umformvorgang des Drahtformkörpers vorgefertigt werden muss.
Es wird vielmehr ein herkömmlicher Draht zunächst in Form einer spiralförmigen Helixstruktur
vorgeformt, wobei unter dem Begriff "spiralförmige Helixstruktur" in der vorliegenden
Anmeldung eine ein- oder mehrgängige zylindrischer Spirale oder Wendel verstanden
wird. Dieser spiralförmig vorgeformte Draht wird anschließend unmittelbar in die Umformeinrichtung
eingelegt, wobei der vorgeformte Draht erst in der Umformeinrichtung das Vorprodukt
bildet. Nach Abtrennen des Drahtes wird mit Hilfe der Umformeinrichtung schließlich
der als Vorprodukt in der Umformeinrichtung eingelegte Drahtabschnitt in den Drahtformkörper
umgeformt. Dabei ist zu bemerken, dass der Draht entweder während des Einlegens in
die Umformeinrichtung abgetrennt wird, oder vor dem Einlegen in die Umformeinrichtung
bereits abgetrennt worden ist und als Drahtabschnitt in die Umformeinrichtung eingelegt
wird.
[0013] Während des Umformens werden benachbart angeordnete spiralförmige Abschnitte des
Drahtes miteinander in Eingriff gebracht und so miteinander plastisch verformt, dass
nach dem Umformen eine definierte aber für Flüssigkeiten und Gase durchlässige Drahtstruktur
erhalten bleibt.
[0014] Durch das erfindungsgemäße Verfahren entfallen eine Vielzahl von vorgeordneten Herstellungsschritten,
die bei herkömmlichen Herstellungsverfahren bisher üblich waren, so das Vorbereiten
der Drähte vor dem Stricken. Weben oder Wirken, das Stricken, Weben oder Wirken der
Drähte in Endloszwischenprodukte sowie das Abtrennen einzelner Abschnitte von den
Endloszwischenprodukten oder das Enthäckseln und Reinigen der zuvor aus dem Endloszwischenprodukt
abgetrennten Schlauch- und Mattenabschnitte.
[0015] Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, den
Unteransprüchen und der Zeichnung.
[0016] Bei einer besonders bevorzugten Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens wird der
Draht derart in die Umformeinrichtung eingelegt, dass der Draht über seine Länge betrachtet
eine fortwährende Änderung in seiner räumlichen Orientierung erfährt. Hierdurch wird
bereits bei der Bildung des Vorproduktes erreicht, dass einzelne Abschnitte des spiralförmig
vorgeformten Drahtes miteinander in Eingriff kommen und so beim späteren Umformen
der Vorform in den Drahtformkörper eine besonders gleichmäßige Drahtstruktur im gesamten
Drahtformkörper entsteht.
[0017] Damit der Drahtformkörper ein vorbestimmtes Gesamtgewicht erhält, wird ferner vorgeschlagen,
den in die Umformeinrichtung zuzuführenden Draht bei Erreichen einer vorbestimmten
Länge abzutrennen. Da sowohl die Dichte des Drahtmaterials als auch dessen Querschnittsabmessungen
bekannt sind, kann durch einfache Berechnung die Länge des zu verarbeitenden Drahtes
und das endgültige Gesamtgewicht des fertigen Drahtformkörpers sehr genau vorgegeben
und bestimmt werden.
[0018] Vorzugsweise wird der Draht kreisförmig um einen imaginären Mittelpunkt in die Negativform
der Umformeinrichtung eingelegt, wobei beim Einlegen des Drahtes auch der Abstand
zum imaginären Mittelpunkt variiert werden kann.
[0019] Des Weiteren wird bei einer bevorzugten Variante des Verfahrens vorgeschlagen, mehrere
Drähte zu verarbeiten, welche vor dem Umformen in die spiralförmige Helixstruktur
zu einer Litze verdreht worden sind. Hierdurch lassen sich auch sehr feine Drähte
verarbeiten, die insbesondere im Hinblick auf eine gezielte Einstellung des Gesamtgewichts
des fertigen Drahtformkörpers vorteilhafterweise eingesetzt werden.
[0020] Um nach dem Ausformen des Drahtformkörpers zu gewährleisten, dass sich die Drahtstrukturen
des Drahtformkörpers an der Außenoberfläche des Drahtformkörpers lösen, wird ferner
vorgeschlagen, Abschnitte der Außenoberfläche des umgeformten Drahtformkörpers durch
Fügen fest miteinander zu verbinden.
[0021] Besonders von Vorteil bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist die Verwendung eines
Drahtes mit quadratischem Querschnitt. Gerade durch die Tatsache, dass der Draht im
vorliegenden Verfahren weder gestrickt, gewebt noch gewirkt werden muss, macht die
Verwendung von Drähten mit eckigem Querschnitt auf sehr einfache Weise möglich.
[0022] Die Verwendung eines Draht für den Drahtformkörper, der eine über seine Länge betrachtet
gleichbleibende mehreckige Querschnittsform aufweist, anstelle einen Draht einzusetzen,
dessen Querschnittsform rund ist, hat verschiedene Vorteile.
[0023] So hat sich gezeigt, dass durch die Verwendung eines im Querschnitt mehreckigen Drahtes
der im Drahtformkörper aufgrund seiner zuvor erfolgten spiralförmigen Vorverformung
seine räumliche Orientierung über die Länge betrachtet fortwährend ändert, im Drahtformkörper
gezielt laminare und turbulente Strömungen erzeugt werden können, die das Strömungsverhalten
gezielt beeinflussen. Die turbulenten Strömungen führen wiederum zu einer deutlichen
Erhöhung des Strömungswider-Standes des Drahtformkörpers verglichen mit Drahtformkörpern,
die aus Drähten mit runden Querschnittsformen gefertigt sind.
[0024] Um das gleiche Strömungsverhalten, insbesondere einen nahezu identischen Strömungswiderstand
im erfindungsgemäß hergestellten Drahtformkörper realisieren zu können, kann aufgrund
des an sich ungünstigen Strömungsverhaltens der Drähte mit eckigem Querschnitt die
Länge an notwendigem Draht verglichen mit herkömmlichen Drahtformkörpern aus Drähten
mit rundem Querschnitt vermindert werden, während dennoch ein annähernd gleichbleibender
Strömungswiderstand beibehalten werden kann.
[0025] Die Tatsache, dass bei dem erfindungsgemäß hergestellten Drahtformkörper eine kürzere
Drahtlänge verwendet werden kann, führt wiederum zu einer Reduzierung des Gewichtes
des erfindungsgemäßen Drahtformkörpers verglichen mit dem Gewicht eines herkömmlichen
Drahtformkörpers aus Drähten mit rundem Querschnitt.
[0026] Wird beispielsweise als Referenz ein Drahtformkörper herangezogen, der aus einem
runden Draht mit einem Drahtdurchmesser von einem Millimeter und einer Länge von 1000
mm gefertigt ist, benötigt man für einen erfindungsgemäß hergestellten Drahtformkörper
bei Verwendung beispielsweise eines im Querschnitt quadratischen Drahtes mit einer
Kantenlänge von jeweils 0,89 mm nur eine Länge von 678 mm, wodurch sich eine Gewichtsersparnis
von annähernd 32% ergibt. Bei einem im Querschnitt quadratischen Draht mit einer Kantenlänge
von jeweils 0,6 mm und einer Länge von 1000 mm ergibt sich eine Gewichtsersparnis
von annähernd 55% bei annähernd gleichem Strömungswiderstand.
[0027] Bei Verwendung eines im Querschnitt mehreckigen Drahtes für die Herstellung des Drahtformkörpers
ist es möglich, bei gleichbleibendem Strömungsverhalten deutlich Material einzusparen.
Auch ist es möglich, durch gezielte Auswahl der Querschnittsformen und Drahtlängen
das Strömungsverhalten und auch das Wärmeübertragungsverhalten gezielt zu beeinflussen
und einzustellen.
[0028] Für das erfindungsgemäße Verfahren wird ein Draht verwendet, der eine quadratische
Querschnittsform aufweist, da diese Querschnittsform einfach durch Ziehen des Drahtes
gefertigt werden kann.
[0029] Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens eignet sich eine Anordnung, die
eine Drahtzuführung, eine Einrichtung zum Umformen eines von der Drahtzuführung zugeführten
Drahtes in eine spiralförmige Helixstruktur sowie eine Umformeinrichtung aufweist.
[0030] Gemäß einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung einen vorzugsweise unter Anwendung
des erfindungsgemäßen Verfahrens durch Umformen hergestellten, von einem Massenstrom
zu durchströmenden Drahtformkörper aus mindestens einem Draht.
[0031] Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme
auf die Zeichnung näher erläutert. Hierin zeigt:
- Fig. 1
- eine schematische Seitenansicht einer Anordnung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens;
- Fig. 2a bis c
- eine schematische Seitenansicht der in der Anordnung gemäß Fig. 1 verwendeten Umformeinrichtung
in unterschiedlichen Betriebsstellungen; und
- Fig. 3
- eine schematische Seitenansicht eines erfindungsgemäß hergestellten Drahtformkörpers.
[0032] In Fig. 1 ist in schematischer Seitenansicht eine Anordnung 10 zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens gezeigt. Die Anordnung 10 weist eine Drahtzuführung 12,
eine Einrichtung 14 zum Umformen eines von der Drahtzuführung 12 zugeführten Drahtes
16 in eine spiralförmige Helixstruktur sowie eine Umformeinrichtung 18 auf.
[0033] Die Umformeinrichtung 18 ist aus einem Gehäuse 20 gebildet, an dessen unterem Ende
ein unterer Stempel 22 vorgesehen ist. Das Gehäuse 20 hat einen zylinderförmigen Umformraum
24, in dem konzentrisch ein sich vom unteren Stempel 22 aus dem Gehäuse 20 erstreckendes
Stützelement 26 befestigt ist. Das Stützelement 26 ist in Form eines Zylinders mit
abgerundetem Ende ausgebildet. In das Gehäuse 20 ist ein oberer Stempel 28 absenkbar,
der eine sich durch den oberen Stempel 28 erstreckende Durchgangsbohrung 30 aufweist.
Die Durchgangsbohrung 30 ist so bemessen, dass das Stützelement 26 beim Absenken des
oberen Stempels 28 in das Gehäuse 20 durch die Durchgangsbohrung 30 leichtgängig gleiten
kann.
[0034] Zur Durchführung des Verfahrens wird zunächst Draht 16 von der Drahtzuführung 12,
beispielsweise einer motorisch angetriebenen Drahtrolle, der Einrichtung 14 zugeführt.
In der Einrichtung 14 wird der zugeführte längliche Draht 16 zu einer spiralförmigen
Helixstruktur umgeformt. Der so spiralförmig vorgeformte Draht 16 wird kreisförmig
um das Stützelement 26 mit Hilfe einer nicht dargestellten Führung in den Umformraum
24 eingelegt. Sobald eine ausreichende Länge Draht 16 in den Umformraum 24 eingelegt
ist, wird der Draht 16 unter Berücksichtigung des noch verbleibenden Restes zwischen
der Einrichtung 14 und dem Umformraum 24 von der Einrichtung 14 vom weiter zugeführten
Draht 16 abgetrennt und die Draht-Zuführung 12 angehalten. Der so in dem Umformraum
24 angeordnete Draht 16 bildet ein Vorprodukt 32, dessen Weiterverarbeitung nachfolgend
unter Bezugnahme auf die Fig. 2 a bis c beschrieben wird.
[0035] In den Fig. 2 a bis c ist die Umformeinrichtung 18 in drei unterschiedlichen Betriebsstellungen
gezeigt.
[0036] In der ersten Betriebsstellung die in Fig. 2 a gezeigt ist, ist der obere Stempel
28 soweit abgesenkt, dass er mit dem im Umformraum 24 angeordneten Vorprodukt 32 in
Berührung steht.
[0037] Im nächsten Schritt, der in Fig. 2 b gezeigt ist, wird der obere Stempel 28 abgesenkt
und das Vorprodukt 32 verdichtet und plastisch umgeformt.
[0038] Nachdem der obere Stempel 28 in eine vorbestimmte Verdichtungsstellung abgesenkt
ist, wie sie in Fig. 2 c gezeigt ist, wird der obere Stempel 28 angehalten. In
dieser Stellung wurde das Vorprodukt 32 so weit komprimiert und plastisch verformt,
dass eine weitere Verformung des Materials nicht mehr notwendig ist. Aus dem Vorprodukt
32 ist nun der endgültige Drahtformkörper 34 ausgebildet.
[0039] Sobald der fertige Drahtformkörper 34 ausgeformt ist, wird der obere Stempel 28 wieder
in seine Ausgangsposition verfahren, wie sie in Fig. 1 gezeigt ist, und der fertige
Drahtformkörper 34 aus dem Umformraum 24 entnommen. Die Anordnung 10 steht nun wieder
für die Durchführung des Verfahrens zur Verfügung.
[0040] In Fig. 3 ist in Seitenansicht ein nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellter
Drahtformkörper 34 gezeigt. Bei dem in Fig. 3 gezeigten Drahtformkörper 34 weist der
Draht 16, der vor dem Umformen lediglich in eine spiralförmige Helixstruktur vorgeformt
worden war, über seine Länge betrachtet eine fortwährende Änderung in seiner räumlichen
Orientierung auf, wobei zueinander benachbart angeordnete spiralförmige Abschnitte
des Draht 16 miteinander in Eingriff stehen. Der so ausgeformte Drahtformkörper 34
kann nun noch zusätzlich durch Schweißpunkte oder Schweißnähte an der Außenoberfläche
zusätzlich in seiner Form gesichert werden.
[0041] Wie nachfolgend erläutert wird, lässt sich durch Verwendung eines Drahtes 16 mit
quadratischer Querschnittsform sehr gezielt Gewicht einsparen. Ferner lässt sich ein
Draht 16 mit mehreckigem Querschnitt sehr gut und störungsfrei mit der zuvor beschriebenen
Anordnung gut verarbeiten.
[0042] Die Gewichtsersparnis kann bei einem erfindungsgemäß hergestellten Drahtformkörper
34 verglichen mit einem Drahtformkörper, der aus einem Draht mit rundem Querschnitt
gefertigt ist, in einem Bereich von 25 bis 60% liegen.
[0043] Dies lässt sich an Hand zweier Ausführungsbeispiele eines erfindungsgemäß hergestellten
Drahtformkörpers im Vergleich zu einem herkömmlichen Drahtformkörper gut erklären.
[0044] In der nachfolgenden Tabelle sind unterschiedliche Daten eines herkömmlichen Drahtformkörpers,
der aus einem Draht mit rundem Querschnitt gefertigt ist, im Vergleich zu zwei Ausführungsbeispielen
gezeigt, bei denen jeweils ein Draht 16 mit quadratischem Querschnitt Verwendung findet:
Herkömmlicher Drahtformkörper |
Erstes Ausführungsbeispiel |
Zweites Ausführungsbeispiel |
d |
1,00 mm |
a |
0,89 mm |
a |
0,60 |
l |
1000 mm |
l |
678 mm |
l |
1000 mm |
Ap |
0,79 mm2 |
Ap |
0,79 mm2 |
Ap |
0,36 mm2 |
Cw |
1,20 |
Cw |
2,00 |
Cw |
2,00 |
Material |
100,00 % |
Material |
67,92 % |
Material |
45,854 % |
ΔPStröm |
100,00 % |
ΔPStröm |
100,23 % |
ΔPStröm |
100,00 % |
ΔEWärme |
100,00 % |
ΔEWärme |
76,57 % |
ΔEWärme |
76,39 % |
[0045] In der Tabelle stehen die Abkürzungen für folgende Größen:
- d
- Durchmesser des runden Drahtes
- a
- Kantenlänge des im Querschnitt quadratischen Drahtes
- l
- Länge des für den Drahtformkörper verwendeten Drahtes
- Ap
- Querschnittsfläche
- Cw
- Widerstandsbeiwert
- Material
- Materialgewicht bezogen auf 100 %
- ΔPStröm
- Strömungswiderstand bezogen auf 100%
- ΔEWärme
- Aufgenommene und abgeführte Wärmemenge bezogen auf 100%
[0046] Der als Referenz herangezogene Drahtformkörper ist aus einem Draht mit rundem Querschnitt
gefertigt. Der Draht hat einen Durchmesser d von 1,00 mm und eine Länge 1 von 1000
mm. Hieraus ergibt sich eine umströmte Querschnittsfläche A
p von 0.79 mm
2 bei einem Widerstandsbeiwert C
w von 1,2.
[0047] Beim ersten Ausführungsbeispiel ist der erfindungsgemäß hergestellte Drahtformkörper
34 aus einem Draht 16 mit quadratischem Querschnitt gefertigt. Der Drahtquerschnitt
hat eine Kantenlänge a von 0,79 mm, so dass sich gleichfalls eine Querschnittsfläche
A
p von 0,79 mm
2 ergibt.
[0048] Aufgrund des höheren Widerstandsbeiwertes C
w von 2,0 ergibt sich bei einem annähernd gleichbleibenden Strömungswiderstand von
100,27 % bezogen auf den Referenz-Drahtformkörper eine notwendige Länge 1 für den
Draht 16 von lediglich 678 mm, so dass, gleichfalls bezogen auf den Referenz-Drahtformkörper
nur 67,92 % Material verwendet werden müssen, wodurch sich eine Materialersparnis
von 32,08 % ergibt. Lediglich die von dem Drahtformkörper 34 gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel
aufgenommene Wärmemenge ΔE
Wärme liegt bei lediglich 76,57 % bezogen auf den Referenz-Drahtformkörper.
[0049] Beim zweiten Ausführungsbeispiel ist der Drahtformkörper 34 gleichfalls aus einem
Draht 16 mit quadratischem Querschnitt gefertigt. Der Drahtquerschnitt hat hier allerdings
eine Kantenlänge a von lediglich 0,60 mm, so dass sich nur eine Querschnittsfläche
A
p von 0,36 mm
2 ergibt.
[0050] Aufgrund des höheren Widerstandsbeiwertes C
w von 2,0 ergibt sich jedoch auch bei dem zweiten Ausführungsbeispiel ein Strömungswiderstand
von 100,00 % bezogen auf den Referenz-Drahtformkörper, wobei die notwendige Länge
1 für den Draht 16 der Länge des Drahtes des Referenz-Drahtformkörpers entspricht,
nämlich 1000 mm. Hierdurch ergibt sich bezogen auf den Referenz-Drahtformkörper lediglich
ein Materialeinsatz von 45,84 %, so dass eine Materialersparnis von 54,16 % erreicht
wird. Lediglich die von dem Drahtformkörper 34 gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel
aufgenommene Wärmemenge ΔE
Wärme liegt bei nur 76,39 % bezogen auf den Referenz-Drahtformkörper.
[0051] Soll nun ein höherer Strömungswiderstand oder auch eine höhere Wärmemenge von dem
Drahtformkörper 34 aufgenommen werden, muss lediglich die Länge des für den Drahtformkörper
34 verwendeten Drahtes 16 oder dessen Querschnittsabmessungen entsprechend angepasst
werden.
[0052] Wie der Tabelle eindrucksvoll zu entnehmen ist, kann durch vergleichsweise einfache
Maßnahmen, wie einer Änderung der Querschnittsabmessungen oder einer Änderung der
Drahtlänge sehr gezielt der Strömungswiderstand und die abzuführende Wärmemenge bei
dem erfindungsgemäß hergestellten Drahtformkörper 34 eingestellt werden, wenn als
Ausgangsmaterial ein Draht 16 mit eckigem Querschnitt verwendet wird.
1. Verfahren zur Herstellung eines Drahtformkörpers (34) aus mindestens einem Draht (16),
bei dem der längliche Draht zunächst in Form einer spiralförmigen Helixstruktur vorgeformt,
der spiralförmig vorgeformte Draht anschließend in eine Umformeinrichtung (14) zur
Bildung eines Vorproduktes eingelegt und das Vorprodukt mit Hilfe der Umformeinrichtung
(14) zu dem Drahtformkörper umgeformt wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Draht (16) verwendet wird, der eine über seine Länge betrachtet gleichbleibende
quadratische Querschnittsform aufweist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem der Draht (16) derart in die Umformeinrichtung
(14) eingelegt wird, dass der Draht über seine Länge betrachtet eine fortwährende
Änderung in seiner räumlichen Orientierung erfährt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2. bei dem der in die Umformeinrichtung (14) zugeführte
Draht bei Erreichen einer vorbestimmten Länge abgetrennt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, bei dem der spiralförmig vorgeformte Draht (16)
kreisförmig in einen Umformraum der Umformeinrichtung (14) um einen imaginären Mittelpunkt
herum eingelegt wird, wobei der radiale Abstand der Drahtzuführung zum imaginären
Mittelpunkt vorzugsweise verändert wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem mehrere Drähte miteinander
zu einer Litze verdreht werden, bevor die Drähte gemeinsam spiralförmig umgeformt
werden.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem Abschnitte der Außenoberfläche
des umgeformten Drahtformkörpers (34) durch Fügen fest miteinander verbunden werden.
7. Durch Umformen hergestellter, von einem Massenstrom zu durchströmender Drahtformkörper
aus mindestens einem Draht,
wobei der Draht (16) vor dem Umformen lediglich in eine spiralförmige Helixstruktur
vorgeformt worden ist und über seine Länge betrachtet eine fortwährende Änderung in
seiner räumlichen Orientierung aufweist, wobei nach dem Umformen zueinander benachbart
angeordnete spiralförmige Abschnitte des Draht (16) miteinander in Eingriff stehen,
dadurch gekennzeichnet, dass der Draht (16) eine über seine Länge betrachtet gleichbleibende quadratische Querschnittsform
aufweist.
1. A method of manufacturing a shaped wire element (34) from at least one wire (16) in
which the elongate wire is first preshaped in the form of a spiral helical structure,
the spirally preshaped wire is subsequently placed into a shaping device (14) for
forming an intermediate product and the intermediate product is shaped into the shaped
wire element with the aid of the shaping device (14),
characterized in that
a wire (16) is used which has an unchanging square cross-sectional shape viewed over
its length.
2. A method in accordance with claim 1, in which the wire (16) is placed into the shaping
device (14) such that the wire undergoes a continuous change in its spatial orientation
viewed over its length.
3. A method in accordance with claim 1 or claim 2, in which the wire fed into the shaping
device (14) is cut off on reaching a predefined length.
4. A method in accordance with claim 1, claim 2 or claim 3, in which the spirally preshaped
wire (16) is placed in circular form into a shaping space of the shaping device (14)
around an imaginary center, with the radial spacing of the wire feed from the imaginary
center preferably being varied.
5. A method in accordance with any one of the preceding claims, in which a plurality
of wires are twisted with one another into a strand before the wires are together
shaped in spiral form.
6. A method in accordance with any one of the preceding claims, in which sections of
the outer surface of the shaped wire element (34) which has been formed are fixedly
connected to one another by a joining.
7. A shaped wire element manufactured by a shaping, to be flowed through by a mass flow
and comprising at least one wire,
wherein the wire (16) was merely preshaped into a spiral helical structure prior to
the shaping and has a continuous change in its spatial orientation viewed over its
length, and wherein spiral sections of the wire (16) arranged adjacent to one another
are in engagement with one another after the shaping,
characterized in that
the wire (16) has an unchanging square cross-sectional shape viewed over its length.
1. Procédé de fabrication d'un corps façonné en fil (34) à partir d'au moins un fil (16),
dans lequel le fil allongé est tout d'abord préformé sous la forme d'une structure
hélicoïdale en spirale, le fil préformé en spirale est ensuite inséré dans un dispositif
de formage (14) pour former un produit préliminaire, et le produit préliminaire est
mis en forme à l'aide du dispositif de formage (14) pour donner un corps façonné en
fil,
caractérise en ce que
on utilise un fil (16) qui présente une section transversale de forme carrée constante,
vue sur sa longueur.
2. Procédé selon la revendication 1,
dans lequel
le fil (16) est inséré dans le dispositif de formage (14) de telle sorte que le fil,
vu sur sa longueur, subit un changement continu dans son orientation spatiale.
3. Procédé selon la revendication 1 ou 2,
dans lequel
le fil introduit dans le dispositif de formage (14) est coupé lorsqu'une longueur
prédéterminée est atteinte.
4. Procédé selon la revendication 1, 2 ou 3,
dans lequel
le fil préformé en spirale (16) est inséré dans une chambre de formage du dispositif
de formage (14) de manière circulaire autour d'un centre imaginaire, la distance radiale
de l'alimentation en fil par rapport au centre imaginaire étant de préférence modifiée.
5. Procédé selon l'une des revendications précédentes,
dans lequel
plusieurs fils sont torsadés ensemble pour donner un toron avant que les fils ne soient
mis en forme de spirale conjointement.
6. Procédé selon l'une des revendications précédentes,
dans lequel
des portions de la surface extérieure du corps façonné en fil (34) mis en forme sont
fermement reliées les unes aux autres par assemblage.
7. Corps façonné en fil réalisé par formage et destiné à être traversé par un courant
massique, en au moins un fil,
dans lequel
avant le formage, le fil (16) a été simplement préformé en une structure hélicoïdale
en spirale et présente, vu sur sa longueur, un changement continu dans son orientation
spatiale, et
après le formage, des portions du fil (16) en spirale agencées au voisinage les unes
des autres sont en engagement mutuel,
caractérisé en ce que
le fil (16) présente une section transversale de forme carrée constante, vue sur sa
longueur.