(19) |
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(11) |
EP 3 167 469 B1 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
(45) |
Hinweis auf die Patenterteilung: |
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14.08.2019 Patentblatt 2019/33 |
(22) |
Anmeldetag: 04.09.2014 |
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(51) |
Internationale Patentklassifikation (IPC):
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(86) |
Internationale Anmeldenummer: |
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PCT/EP2014/068823 |
(87) |
Internationale Veröffentlichungsnummer: |
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WO 2016/034234 (10.03.2016 Gazette 2016/10) |
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(54) |
TRENNSCHALTER
DISCONNECTOR SWITCH
SECTIONNEUR
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL
NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR |
(43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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17.05.2017 Patentblatt 2017/20 |
(73) |
Patentinhaber: Siemens Aktiengesellschaft |
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80333 München (DE) |
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(72) |
Erfinder: |
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- BEHNE, Maik
91327 Gößweinstein (DE)
- IMAMOVIC, Denis
90409 Nürnberg (DE)
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(56) |
Entgegenhaltungen: :
EP-A1- 2 365 503 DE-A1- 2 802 556
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WO-A1-96/16420 FR-A1- 2 944 911
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Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die Erfindung betrifft einen Trennschalter, insbesondere einen Schnelltrennschalter,
umfassend ein erstes Leiterstück, ein zweites Leiterstück und ein das erste und das
zweite Leiterstück in einer ersten Position verbindendes drittes Leiterstück.
[0002] Bei der Energieübertragung über weite Entfernungen - in der Regel Entfernungen von
rund 750 km aufwärts - kommt häufig die Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung (HGÜ)
zur Anwendung. Hierfür ist zwar ein vergleichsweise hoher technischer Aufwand für
hochspannungstaugliche, aufwendige Stromrichter vonnöten, da elektrische Energie in
Kraftwerken fast immer durch Synchron-Generatoren als Dreiphasenwechselstrom der Frequenz
50 Hz bzw. 60 Hz erzeugt wird. Allerdings führt die HGÜ ab bestimmten Entfernungen
trotz des technischen Aufwands und der zusätzlichen Konverterverluste zu in der Summe
geringeren Übertragungsverlusten als die Übertragung mit Dreiphasenwechselstrom.
[0003] Bei HGÜ-Anlagen werden im Gleichspannungs-Konverterfeld und in Gleichspannungs-Netzknotenpunkten
schnelle Trennschalter mit Ein- und Ausschaltzeiten im einstelligen Millisekundenbereich
benötigt. Dies ist z. B. zur Fehlerklärung erforderlich, wobei temporär alle Konverter
gesperrt werden. Zusätzlich benötigen diese Schnelltrennschalter ein Einschaltvermögen,
um z. B. das Zuschalten und (Vor-)Laden von Kabeln und Konvertern bewerkstelligen
zu können. Schnelltrennschalter bislang bekannter Bauarten weisen üblicherweise zwei
Leiterstücke auf, die durch ein bewegliches Leiterstück verbunden sind, dass zur Trennung
des Kontaktes wegbewegt wird.
[0004] Das Öffnen eines Trennerkontaktes im oben genannten Zeitbereich von beispielsweise
weniger als 10 ms bringt enorme Schwierigkeiten mit sich, da der Schaltkontakt aufgrund
der benötigten Stromtragfähigkeit von beispielsweise mehr als 2 kA und der erforderlichen
Isolierstrecke von beispielsweise mehr als 100 mm zzgl. einer beidseitigen Überdeckung
für die Kontaktierung entsprechend groß und schwer ausfällt. Dadurch sind die Massenbeschleunigungen
mit einem herkömmlichen Design nicht lösbar.
[0005] Bislang ist weder in luft- noch in gasisolierter Technik ein adäquates Verfahren
bekannt, um eine Ein- und Ausschaltzeit im genannten Bereich zusammen mit einem Stromtragfähigkeitsvermögen
im genannten Bereich sowie Einschaltvermögen zu realisieren.
[0006] Aus der Offenlegungsschrift
EP 2 365 503 A1 ist ein Drehschalter mit zwei Polen bekannt. Jeder Pol weist zwei primäre Kontakte
und ein drehbares Überbrückungselement auf. In einer Stellung verbindet das drehbare
Überbrückungselement die beiden primären Kontakte. Jeder primäre Kontakt ist an einer
festen Stromschiene angeordnet.
[0007] Die Offenlegungsschrift
DE 28 02 556 A1 offenbart eine Schaltanordnung zum Abschalten von Gleichströmen großer Stromstärke
bei hohen Spannungen. Diese Schaltanordnung weist zwei in Reihe liegende Schaltstrecken
auf, die annähernd synchron betätigt werden.
[0008] Es ist Aufgabe der Erfindung, einen Trennschalter der eingangs genannten Art anzugeben,
welcher möglichst hohe Ströme in möglichst kurzer Zeit schalten kann und dabei ein
Einschaltvermögen besitzt.
[0009] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0010] Die Erfindung geht dabei von der Überlegung aus, dass für hohe Spannungen eine besonders
große Trennstrecke erforderlich ist. Um das beim geschlossenen Kontakt zwischen den
Leiterstücken überbrückende Leiterstück hier möglichst schnell lösen zu können, sollte
das hierzu nötige Drehmoment minimiert werden. Dies ist durch eine Anordnung der die
Drehung verursachenden Welle in der Mitte des beweglichen Leiterstücks, d. h. im Wesentlichen
in dessen Schwerpunkt erreichbar. Hierdurch entstehen beim Wegdrehen des mittigen
Leiterstücks zwei gleichzeitig öffnende Trennstrecken, nämlich vom Ende des ersten
Leiterstücks bis zur Mitte des beweglichen mittigen Leiterstücks und von dort bis
zum zweiten Leiterstück.
[0011] Weiterhin umfasst der Trennschalter/Schnelltrennschalter vorteilhafterweise ein viertes
Leiterstück und ein das zweite und das vierte Leiterstück in einer ersten Position
verbindendes fünftes Leiterstück, wobei das fünfte Leiterstück mittig an einer zweiten
Welle eines zweiten Drehantriebs befestigt ist. Mit anderen Worten: Die bereits gebildete
Trennstrecke durch das erste drehbare Leiterstück wird in praktisch identischer Weise
noch einmal dupliziert. An das Leiterstück, dass an das erste drehbare Leiterstück
anschließt, schließt sich ein zweites drehbares Leiterstück an, welches ebenfalls
wie das erste drehbare Leiterstück mittig an einer Welle angeordnet ist, so dass es
zur Trennung der jeweils verbundenen Leiterstücke weggedreht werden kann. Hierdurch
entstehen insgesamt vier Trennstrecken, die in kurzer Zeit besonders hohe Ströme schalten
können.
[0012] Einer oder bevorzugt beide Drehantriebe umfassen dabei vorteilhafterweise einen elektromagnetischen
Linearantrieb. Dieser kann jeweils als Linearmotor mit elektrodynamischem Wirkprinzip
oder als Linearaktor mit piezoelektrischem, elektrostatischem, elektromagnetischem,
magnetostriktivem oder thermoelektrischem Wirkprinzip ausgestaltet sein. Gemein ist
elektromagnetischen Linearantrieben, das diese besonders schnelle Beschleunigung realisieren,
so dass sehr hohe Kontaktbeschleunigung der Leiterstücke bzw. vielmehr ihrer Endpunkte,
die die Kontakte zueinander herstellen, ermöglicht werden. Der Linearantrieb kann
über einen Riemenantrieb mit Führung über eine Rolle oder über einen Kurbelantrieb
die benötigte rotatorische Bewegung der Welle erzeugen.
[0013] Der erste und der zweite Drehantrieb, die jeweils das eine bzw. das andere drehbare
Leiterstück drehen, sind vorteilhafterweise synchronisiert. Hierdurch wird ein absolut
gleichzeitiges Öffnen aller vier Trennstrecken erreicht. Die Synchronisierung kann
dabei elektronisch durch Sicherstellung einer gleichzeitigen Schaltung beider Drehantriebe
erreicht werden, oder aber mechanisch über eine mechanische Kopplung beider Wellen,
so dass diese ggf. auch nur von einem einzigen Linearmotor oder anderem Aktor betätigt
werden und ihre Bewegungen auch unabhängig vom Antrieb stets gekoppelt sind.
[0014] In vorteilhafter Ausgestaltung sind das dritte und/oder das fünfte Leiterstück, d.
h. die beiden drehbaren Leiterstücke in einer jeweiligen zweiten, durch den jeweiligen
Drehantrieb erreichbaren Position mit jeweils einem Erdungskontakt verbunden. Das
heißt, dass im Trennschalter/Schnelltrennschalter geerdete Kontakte vorhanden sind,
die so angeordnet sind, dass sie in der zweiten, geöffneten Position, die die jeweilige
Endposition der drehbaren Leiterstücke für die Trennung darstellt, die Endpunkte dieser
Leiterstücke berühren. Dadurch werden die drehbaren Leiterstücke im Trennungsdrehzustand
geerdet.
[0015] Vorteilhafterweise ist die jeweilige Welle zur Drehung der Leiterstücke senkrecht
zur Haupterstreckungsrichtung des jeweils mit ihr verbundenen Leiterstücks an diesem
befestigt. Durch die senkrechte Anordnung wird eine maximale Auslenkung der Endpunkte
der Leiterstücke und damit eine besonders hohe Kontaktbeschleunigung erreicht.
[0016] In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung ist die jeweilige zweite, d. h. die geöffnete
Position des Trennschalters/Schnelltrennschalters durch eine Drehung der jeweiligen
Welle von mehr als 70° aus der jeweils ersten, d. h. geschlossenen Position erreichbar.
Damit werden besonders große Abstände der Kontakte, d. h. der Endpunkte der Leiterstücke
erreicht. Bei geraden Leiterstücken wird das Maximum des Abstandes durch eine Drehung
von 90° erreicht.
[0017] In vorteilhafter Ausgestaltung des Trennschalters/Schnelltrennschalters sind die
Leiterstücke von einer geerdeten Ummantelung beabstandet umschlossen. Der Trennschalter
ist also gekapselt, d. h. eine beispielsweise zylindrische Ummantelung mit ausreichend
Abstand von den Leiterstücken umschließt die gesamte Anordnung.
[0018] Die Leiterstücke des Trennschalters/Schnelltrennschalters sind vorteilhafterweise
in der jeweiligen ersten Position im Wesentlichen linear angeordnet. Hierbei sind
die Leiterstücke selbst vorteilhafterweise auch als gerade Stücke ausgestaltet. Durch
die lineare Erstreckung wird die Trennstrecke bei gedrehten Leiterstücken in geöffneter
Position maximiert.
[0019] In vorteilhafter Ausgestaltung ist der Trennschalter/Schnelltrennschalter zu einer
das zweite Leiterstück schneidenden Symmetrieebene spiegelsymmetrisch ausgebildet.
Das zweite Leiterstück ist hierbei bevorzugt eine Normale der Symmetrieebene. Durch
die Symmetrie wird die Konstruktion vereinfacht. Die beiden drehbaren Leiterstücke
werden beim Öffnen/Schließen in entgegengesetzter Richtung um 90° gedreht.
[0020] Weiterhin umfasst der Trennschalter/Schnelltrennschalter vorteilhafterweise einen
das zweite Leiterstück schneidenden, insbesondere flächigen Stützisolator. Dieser
liegt in der beschriebenen symmetrischen Ausgestaltung bevorzugt in der Symmetrieebene.
[0021] Bei dem Trennschalter umfasst eine Verbindung zweier Leiterstücke (d. h. eines beweglichen
und eines starren Leiterstücks) zwei über eine in einer Übermaßpassung ausgelegte
Nut-Feder-Verbindung verbundene Verbindungselemente, wobei das erste der Verbindungselemente
mit einem der Leiterstücke verbunden ist und das zweite der Verbindungselemente mit
dem anderen Leiterstück über ein Federelement verbunden ist. Das Federelement kann
hierbei als einfache Schraubenfeder ausgestaltet sein. Hierbei sind im geschlossenen
Zustand die Kontakte derart angeordnet, dass die Nut-Feder-Verbindung verbunden ist
und das Federelement maximal komprimiert. Nach der Beschleunigung des beweglichen
Drehkontaktes beim Öffnen wird zunächst die Feder auseinandergezogen, durch die Presspassung
bleibt die Nut-Feder-Verbindung noch verbunden. Der eigentliche Kontaktverlust tritt
erst nach Überschreiten des Punktes ein, an dem die Federzugkraft die Kontaktkraft
der Nut-Feder-Verbindung übersteigt und den Loskontakt vom Festkontakt losreißt. Die
gespannte Feder zieht nun den an ihr befestigten Teil der Nut-Feder-Verbindung wieder
zurück, wodurch eine zusätzliche Beschleunigung überlagert wird. Durch die Ausführung
der Kontakte mit Zugfeder beim Öffnen wird somit eine zusätzliche, überlagerte Bewegung
hergestellt und die Geschwindigkeit des Kontaktes beim Öffnen erhöht.
[0022] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, dass durch
die Verteilung der Schaltzeiten auf vier parallel öffnende Trennstrecken gepaart mit
einem schnellen Antrieb sowie federgespannten Kontaktstücken zur Realisierung einer
zusätzlichen Beschleunigung der Kontaktstücke (beim Öffnen) eine Realisierung eines
Trennschalters mit einer Stromtragfähigkeit von mehr als 2 kA mit einer Ein- und Ausschaltzeit
im einstelligen Millisekundenbereich sowie einem Einschaltvermögen erreicht wird.
Zusätzlich ergibt sich in geöffneter Position auch die Erfüllung einer doppelten Trennstrecke
mit dazwischen befindlichen, geerdeten Leiterabschnitten, bestehend aus den in Erdkontakte
eingefahrenen beweglichen Leiterstücken. Der dargestellte Trennschalter/Schnelltrennschalter
kann nicht nur in der HGÜ-Technik, sondern auch allgemein in Wechselstromanwendungen
verwendet werden.
[0023] Die Erfindung wird anhand einer Zeichnung näher erläutert. Darin zeigen:
- FIG 1
- einen Schnelltrennschalter mit insgesamt vier Trennstrecken, und
- FIG 2
- die mit einer Zugfeder versehenen Kontakte der Leiterstücke des Schnelltrennschalters.
[0024] Gleiche Teile sind in allen Figuren mit denselben Bezugszeichen versehen.
[0025] Die FIG 1 zeigt einen Schnelltrennschalter 1, der vollumfänglich in einer kreiszylindermantelförmigen
Ummantelung 2 angeordnet ist. Die kreisscheibenförmigen Grundflächen 4 des Zylinders
sind ebenfalls bis auf eine Öffnung 6 in ihrem Mittelpunkt geschlossen. Die Öffnungen
6 beiderseits bilden die Anschlüsse der durch den Schnelltrennschalter 1 zu trennenden,
nicht dargestellten Leitung.
[0026] In der Mitte zwischen den beiden Grundflächen 4 ist ein flacher, kreisscheibenförmiger
Stützisolator 8 parallel zu den Grundflächen 4 angeordnet, der die gleiche Ausdehnung
wie die Grundflächen 4 hat, den Zylinder also vollständig in zwei gleiche Halbräume
10 teilt. In der Tat sind im Ausführungsbeispiel Grundflächen 4 und Stützisolator
8 identisch ausgebildete Bauteile.
[0027] Durch die Mitte des Stützisolators 8 führt in der Achse des Zylinders ein gerades
Leiterstück 12. Der Stützisolator 8 bildet eine Symmetrieebene des Schnelltrennschalters
1. Innerhalb der Ummantelung 2 sind beiderseits entlang der Achse des Zylinders alle
Bauteile spiegelsymmetrisch in den beiden Halbräumen 10 angeordnet. Daher wird die
folgende Beschreibung auf einen Halbraum 10 beschränkt, wobei der Einfachheit halber
jeweils zueinander symmetrische Bauteile dieselben Bezugszeichen in der Zeichnung
erhalten, obwohl sie selbstverständlich ggf. doppelt vorhanden sind.
[0028] In der Achse des Zylinders folgt an die Öffnung 6 anschließend ein weiteres gerades
Leiterstück 14. Dessen Endpunkt 16 ist vom Endpunkt 18 des ersten Leiterstücks 12
im Halbraum 10 entlang der Achse beabstandet. Den Mittelpunkt zwischen den Endpunkten
16, 18 schneidend ist senkrecht zur Achse des Zylinders eine Welle 20 die Ummantelung
2 durchstoßend drehbar gelagert angeordnet. Im Mittelpunkt zwischen den Endpunkten
16, 18 ist an der Welle 20 ein gerades Leiterstück 22 befestigt.
[0029] Die Länge des Leiterstücks 22 ist dabei etwas länger als der Abstand zwischen den
Endpunkten 16, 18 der beiden Leiterstücke 12, 14, so dass dieses nicht exakt in der
Achse des Zylinders liegt, sondern nur mit seinem Schwerpunkt, durch den die Welle
20 verläuft, die Achse schneidet. Darüber hinaus liegt es leicht schräg zur Achse,
so dass es seitlich die Endpunkte 16, 18 der Leiterstücke 12, 14 berührt. Eine Bewegung
durch Drehung der Welle 20 mit dem Leiterstück 22 kann damit nur in eine Richtung
erfolgen, nämlich mit den jeweiligen Enden des Leiterstücks 22 weg von den Endpunkten
16, 18, angezeigt durch die Pfeile 24. Die Kontaktpunkte im Bereich II werden noch
in FIG 2 gesondert dargestellt.
[0030] Durch Betätigung der Welle 20 mittels eines nicht näher dargestellten Drehantriebs
wird die Welle 20 gedreht, so dass das Leiterstück 22 in Richtung der Pfeile 24 gedreht
wird. Die Bewegung ist um fast 90° möglich und endet, wenn das Leiterstück 22 senkrecht
zur Welle 20 und zur Achse des Zylinders steht, angezeigt durch die gestrichelte Darstellung
26, die die geöffnete Position des Schnelltrennschalters 1 zeigt. Die Bewegung wird
dort gestoppt durch jeweils beiderseits in der durch die Drehung des Leiterstücks
22 aufgespannten Ebene angeordnete, erhabene Erdungskontakte 28 an den Innenwänden
der Ummantelung 2.
[0031] Auch in der Bewegung der Leiterstücke 22 sind die beiden Halbräume 10 zu jeder Zeit
symmetrisch. Diese wird durch eine mechanische oder alternativ elektronische Synchronisierung
der Wellen 20 erreicht. Diese können mechanisch verbunden sein und durch einen einzigen
Drehantrieb betätigt werden.
[0032] FIG 2 zeigt den Bereich II in größerem Detail, der den Kontaktbereich zwischen den
Leiterstücken 14, 22 zeigt. Dieser entspricht dem Kontaktbereich zwischen den Leiterstücken
12, 22. Am Leiterstück 22 ist ein erstes Verbindungselement 30 angeordnet, welches
zwei in die Bildebene hinein erstreckte Nuten 32, 34 aufweist. Die Öffnungsrichtung
der Nuten 32, 34 weist auf das gegenüberliegende Leiterstück 14. Das Verbindungselement
30 kann in einer alternativen Ausgestaltung auch einstückig mit dem Leiterstück 22
ausgebildet sein.
[0033] In die beiden Nuten 32, 34 greifen zwei entsprechende Federn ein, die die Seiten
eines im Profil U-förmigen Verbindungselements 36 bilden. Dieses Verbindungselement
36 ist mittels einer Schraubenfeder 38 am Leiterstück 14 angeordnet. Dabei wird das
U-förmige Verbindungselement 36 derart von einem Führungselement 40 eingefasst, dass
nur eine Bewegung in einer Raumrichtung, nämlich auf das gegenüberliegende Leiterstück
22 zu oder weg möglich ist.
[0034] Nut 32, 34 und Federn sind in einem leichten Übermaß ausgelegt, so dass für eine
Trennung der Federn aus der Nut 32, 34 eine Kraft aufgewendet werden muss. Hierdurch
wird bei einer Drehung zunächst die Schraubenfeder 38 auseinandergezogen, da die Federn
zunächst in den Nuten 32, 34 verbleiben. Erst wenn die Kontaktkräfte kleiner als die
Federkraft werden, springen die Federn aus den Nuten 32, 34. Der Kontakt erfährt dadurch
eine überlagerte Beschleunigung aus der Beschleunigung des beweglichen Leiterstückes
12, 14 sowie der zusätzlichen Beschleunigung durch die Federspannkraft.
[0035] In einer alternativen Ausgestaltung kann das in FIG 2 dargestellte und oben beschriebene
Kontaktsystem konstruktiv auch rotationssymmetrisch ausgebildet sein, d. h. die Verbindungselemente
30, 36 sowie das Führungselement 40 sind um die Achse der Schraubenfeder 38 rotationssymmetrisch
geformt.
Bezugszeichenliste
[0036]
- 1
- Trennschalter
- 2
- Ummantelung
- 4
- Grundfläche
- 6
- Öffnung
- 8
- Stützisolator
- 10
- Halbraum
- 12, 14
- Leiterstück
- 16, 18
- Endpunkt
- 20
- Welle
- 22
- Leiterstück
- 24
- Pfeil
- 26
- Darstellung
- 28
- Erdungskontakt
- 30
- Verbindungselement
- 32, 34
- Nut
- 36
- Verbindungselement
- 38
- Schraubenfeder
- 40
- Führungselement
- II
- Bereich
1. Trennschalter (1), insbesondere Schnelltrennschalter, umfassend ein erstes Leiterstück
(14), ein zweites Leiterstück (12) und ein das erste und das zweite Leiterstück (12,
14) in einer ersten Position verbindendes drittes Leiterstück (22), wobei das dritte
Leiterstück (22) mittig an einer ersten Welle (20) eines ersten Drehantriebs befestigt
ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine Verbindung zweier Leiterstücke (12, 14, 22) zwei über eine in einer Übermaßpassung
ausgelegte Nut-Feder-Verbindung verbundene Verbindungselemente (30, 36) umfasst, wobei
das erste der Verbindungselemente (30) mit einem der Leiterstücke (22) verbunden ist
und das zweite der Verbindungselemente (36) mit dem anderen Leiterstück (12, 14) über
ein Federelement (38) verbunden ist.
2. Trennschalter (1) nach Anspruch 1, weiter umfassend ein viertes Leiterstück (14) und
ein das zweite und das vierte Leiterstück (12, 14) in einer ersten Position verbindendes
fünftes Leiterstück (22), wobei das fünfte Leiterstück (22) mittig an einer zweiten
Welle (20) eines zweiten Drehantriebs befestigt ist.
3. Trennschalter (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem ein Drehantrieb
einen elektromagnetischen Linearantrieb umfasst.
4. Trennschalter (1) nach Anspruch 2 oder 3, bei dem der erste und der zweite Drehantrieb
synchronisiert sind.
5. Trennschalter (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem das dritte und/oder
das fünfte Leiterstück (22) in einer jeweiligen zweiten, durch den jeweiligen Drehantrieb
erreichbaren Position mit jeweils einem Erdungskontakt (28) verbunden sind.
6. Trennschalter (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die jeweilige Welle
(20) senkrecht zur Haupterstreckungsrichtung des jeweils mit ihr verbundenen Leiterstücks
(22) an diesem befestigt ist.
7. Trennschalter (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die jeweilige zweite
Position durch eine Drehung der jeweiligen Welle (20) von mehr als 70° aus der jeweils
ersten Position erreichbar ist.
8. Trennschalter (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die Leiterstücke
(12, 14, 22) von einer geerdeten Ummantelung (2) beabstandet umschlossen sind.
9. Trennschalter (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die Leiterstücke
(12, 14, 22) in der jeweiligen ersten Position im Wesentlichen linear angeordnet sind.
10. Trennschalter (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, der zu einer das zweite
Leiterstück (12) schneidenden Symmetrieebene spiegelsymmetrisch ausgebildet ist.
11. Trennschalter (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, umfassend einen das zweite
Leiterstück (12) schneidenden, flächigen Stützisolator (8).
1. Isolator switch (1), in particular rapid-action isolator switch, comprising a first
conductor piece (14), a second conductor piece (12) and a third conductor piece (22)
which connects the first and the second conductor piece (12, 14) in a first position,
wherein the third conductor piece (22) is centrally fastened to a first shaft (20)
of a first rotary drive,
characterized in that
a connection between two conductor pieces (12, 14, 22) comprises two connecting elements
(30, 36) which are connected by means of a tongue-and-groove connection which is designed
with an interference fit, wherein the first of the connecting elements (30) is connected
to one of the conductor pieces (22), and the second of the connecting elements (36)
is connected to the other conductor piece (12, 14) by means of a spring element (38)
.
2. Isolator switch (1) according to Claim 1, further comprising a fourth conductor piece
(14) and a fifth conductor piece (22) which connects the second and the fourth conductor
piece (12, 14) in a first position, wherein the fifth conductor piece (22) is centrally
fastened to a second shaft (20) of a second rotary drive.
3. Isolator switch (1) according to one of the preceding claims, in which a rotary drive
comprises an electromagnetic linear drive.
4. Isolator switch (1) according to Claim 2 or 3, in which the first and the second rotary
drive are synchronized.
5. Isolator switch (1) according to one of the preceding claims, in which the third and/or
the fifth conductor piece (22) are each connected to an earth contact (28) in a respective
second position which can be reached by the respective rotary drive.
6. Isolator switch (1) according to one of the preceding claims, in which the respective
shaft (20) is fastened to the conductor piece (22) which is respectively connected
to it perpendicularly in relation to the direction of main extent of the said conductor
piece.
7. Isolator switch (1) according to one of the preceding claims, in which the respective
second position can be reached by rotation of the respective shaft (20) by more than
70° out of the respectively first position.
8. Isolator switch (1) according to one of the preceding claims, in which the conductor
pieces (12, 14, 22) are surrounded at a distance by an earthed sheathing (2).
9. Isolator switch (1) according to one of the preceding claims, in which the conductor
pieces (12, 14, 22) are arranged substantially linearly in the respective first position.
10. Isolator switch (1) according to one of the preceding claims, which is designed with
mirror-image symmetry in relation to a plane of symmetry which intersects the second
conductor piece (12).
11. Isolator switch (1) according to one of the preceding claims, comprising a flat supporting
insulator (8) which intersects the second conductor piece (12).
1. Sectionneur (1), notamment sectionneur rapide, comprenant un premier tronçon (14)
conducteur, un deuxième tronçon (12) conducteur et un troisième tronçon (22) conducteur,
reliant le premier et le deuxième tronçons (12, 14) conducteurs en une première position,
le troisième tronçon (22) conducteur étant fixé au milieu à un premier arbre (20)
d'un premier entraînement en rotation,
caractérisé en ce qu'
une liaison de deux tronçons (12, 14, 22) conducteurs comprend deux éléments (30,
36) de liaison, reliés par un assemblage par languette et rainure surdimensionné,
le premier des éléments (30) de liaison étant relié à l'un des tronçons (22) conducteurs
et le deuxième des éléments (36) de liaison étant relié à l'autre tronçon (12, 14)
conducteur par un élément (38) de ressort.
2. Sectionneur (1) suivant la revendication 1, comprenant, en outre, un quatrième tronçon
(14) conducteur et un cinquième tronçon (22) conducteur, reliant le deuxième et le
quatrième tronçons (12, 14) conducteurs dans une première position, le cinquième tronçon
(22) conducteur étant fixé au milieu à un deuxième arbre (20) d'un deuxième entraînement
en rotation.
3. Sectionneur (1) suivant l'une des revendications précédentes, dans lequel un entraînement
en rotation comprend un entraînement linéaire électromagnétique.
4. Sectionneur (1) suivant la revendication 2 ou 3, dans lequel le premier et le deuxième
entraînements en rotation sont synchronisés.
5. Sectionneur (1) suivant l'une des revendications précédentes, dans lequel le troisième
et/ou le cinquième tronçons (22) conducteurs sont reliés à, respectivement, un contact
(28) de mise à la terre dans une deuxième position respective pouvant être atteinte
par l'entraînement en rotation respectif.
6. Sectionneur (1) suivant l'une des revendications précédentes, dans lequel l'arbre
(20) respectif est, perpendiculairement à la direction d'étendue principale du tronçon
(22) conducteur respectif avec lequel il est assemblé, fixé à celui-ci.
7. Sectionneur (1) suivant l'une des revendications précédentes, dans lequel la deuxième
position respective peut être atteinte par une rotation de l'arbre (20) respectif
de plus de 70° à partir de la première position respective.
8. Sectionneur (1) suivant l'une des revendications précédentes, dans lequel les tronçons
(12, 14, 22) conducteurs sont entourés à distance d'une gaine (2) mise à la terre.
9. Sectionneur (1) suivant l'une des revendications précédentes, dans lequel les tronçons
(12, 14, 22) conducteurs sont disposés de manière sensiblement linéaire dans la première
position respective.
10. Sectionneur (1) suivant l'une des revendications précédentes, qui est constitué de
manière symétrique, comme en un miroir, par rapport à un plan de symétrie coupant
le deuxième tronçon (12) conducteur.
11. Sectionneur (1) suivant l'une des revendications précédentes, comprenant un isolateur
(8) de soutien plat, coupant le deuxième tronçon (12) conducteur.
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