[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Pressdichtung mit einer Spanneinrichtung,
die zwei Andruckelemente und Spannelemente aufweist, und einen zwischen den Andruckelementen
angeordneten Füllkörper aus elastischem verformbaren Material, der über ebene Andruckflächen
der Andruckelemente durch die Spanneinrichtung in einer Pressrichtung verpressbar
ist und sich dabei senkrecht zur Pressrichtung ausdehnt, um über gegenüberliegende
Dichtflächen einer eine dichte Anlage zwischen zwei Bauelementen zu erzeugen sowie
eine Dichtungsanordnung und ein Bauwerk mit Fertigelementen unter Verwendung der Pressdichtung
sowie der Verwendung einer derartigen Pressdichtung.
[0002] Bei der Erstellung von Bauwerken aus Fertigteilelementen besteht immer das Problem,
eine ausreichend sichere wasserundurchlässige Abdichtung der Fugen zu gewährleisten.
Bei den Fertigteilelementen handelt es sich üblicherweise um Fertigteilwände jeglicher
Art, sei es für den Bau von Gebäuden, Bauwerken für den Hochwasserschutz, Schutzwände
bei Atomanlagen, Tunnelbau usw., aber auch bei diesen Bauvorhaben vorhandene andere
Fertigteilelementen wie beispielsweise Säulen oder Trägerelemente und dergleichen.
Zum einen ist es wichtig, die Fertigteilelemente untereinander sicher abzudichten
und darüber hinaus soweit erforderlich, auch eine sichere Abdichtung gegenüber dem
Fundament sicher zu stellen.
[0003] Bei Abdichtung gegenüber dem Fundament ist es bekannt, hierzu Fugenbänder oder Fugenbleche
vorzusehen, die zur Abdichtung von Bewegungs- und Arbeitsfugen in wasserundurchlässigen
Bauwerken aus Beton eingesetzt werden. Diese Fugenbleche sind sowohl in das Fundament
als auch in das Fertigteilelement eingebettet und verhindern dadurch das Eindringen
von Feuchtigkeit. ZurAbdichtung der Fuge zwischen den Fertigteilelementen werden elastische
Fugenmaterialien eingebracht. Diese können im Laufe der Zeit altern und in der Dichtigkeit
nachlassen und bieten keine dauerhafte sichere Abdichtung bei bestimmten Anwendungen.
[0004] Für die Abdichtung Leitung durch eine Wand ist es bekannt, ringförmige Pressdichtungen
zu verwenden, die die eingangs genannten Merkmale aufweisen.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Möglichkeit der
Abdichtung zwischen Fertigteilbauelementen untereinander vorzuschlagen, die besonders
dauerhaft und dadurch den Einsatz von Fertigteilelementen bei besonders kritischen
Anwendungsfällen ermöglichen.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Pressdichtung mit den Merkmalen des
Anspruches 1 sowie eine Dichtungsanordnung und ein Bauwerk mit den Merkmalen des Anspruchs
4 bzw. 8 und die Verwendung nach Anspruch 11 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen
sind den jeweils rückbezogenen Unteransprüchen zu entnehmen.
[0007] Gemäß der Erfindung wird eine Pressdichtung vorgeschlagen, deren Füllkörper im Querschnitt
mehreckig mit mindestens zwei parallel zueinander verlaufenden Ebenen, den Andruckflächen
der Andruckelemente zugewandten Längsseiten mit mindestens zwei zwischen den Andruckflächen
gegenüberliegenden Dichtseiten vorgesehen sind. Die Andruckflächen sind in der Draufsicht
rechteckig ausgebildet sind, so dass der Füllkörper sich ausschließlich am Umfang
des Füllkörpers senkrecht zur Pressrichtung ausdehnt. Der Füllkörper ist somit ein
festes Gebilde mit einer Längserstreckung, wobei der Querschnitt üblicherweise rechteckig
und die Form des Füllkörpers quaderförmig ist, jedoch je nach Anwendungsfall die Ausbildung
im Querschnitt derart gestaltet sein kann, das auf jeden Fall eine Druckkraft durch
die Spannelemente über die Andruckflächen auf angepasste ebene Längsseiten aufgebracht
werden kann. Die Dichtseiten des Formkörpers können auch entsprechend der Anforderung
durch die Anordnung von Fertigteilbauelementen, bei denen die Pressdichtung zum Einsatz
kommt, in ihrer Form angepasst sein. Durch die über die zweckmäßigerweise als Edelstahlplatten
ausgebildeten Spannelemente auf die Andruckelemente aufgebrachte Kraft dehnt sich
der Füllkörper ausschließlich in Außenumfangsrichtung aus und ermöglicht dadurch mit
seinen Dichtseiten eine sichere Abdichtung. Sofern gewährleistet ist, dass die Pressdichtung
zugänglich bleibt, ist ein späteres Anspannen oder Auswechseln der Pressdichtung bei
nachlassender Dichtleistung bzw. Alterung möglich. Grundsätzlich muss der Füllkörper
nicht aus einem Stück bestehen, sondern kann auch mehrere Füllkörperelemente aufweisen,
die vorzugsweise so zwischen den Andruckelementen angeordnet sind, dass jeweils ein
Füllkörperelement mit seiner ganzen Fläche an der Andruckfläche anliegt. Dabei können
die Formen der Füllkörperelemente je nach Anwendungsfall zumindest im Querschnitt
unterschiedlich sein.
[0008] Im Querschnitt ist der Füllkörper häufig rechteckig, kann aber in der einfachsten
Form trapezförmig oder auch eine andere denkbare Ausgestaltung haben. Die Andruckflächen
sind in der Draufsicht rechteckig ausgebildet, was jedoch nicht ausschließt, dass
sie gewölbt oder gebogen sind, je nach Anwendungsfall. Die Andruckflächen sind in
der Regel eben, können aber auch Vorsprünge in Form von Spitzen aufweisen, die, sofern
erforderlich, in den Füllkörper eindringen.
[0009] Vorzugsweise sind die Spannelemente Schraubmittel, insbesondere Schlossschrauben,
die von einer Seite der Spanneinrichtung zur Erzeugung und Einstellung der Presskraft
zugänglich. Je nach Länge des Spannelements und des Füllkörpers sind mindestens zwei
Spannelemente vorgesehen. Durch die Längserstreckung des Spannelements ist es damit
möglich, eine Vielzahl von unterschiedlichen Längen mit einer entsprechenden Anzahl
von Spannmitteln zu realisieren. Dies ermöglicht auch das Aneinanderreihen mehrerer
derartiger Spannelemente, beispielsweise in einem Kanal und den späteren Austausch
der Pressdichtungen, beispielsweise aufgrund von Alterung, sofern der Kanal wenigstens
von einer Seite zugänglich bleibt.
[0010] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung weist die Pressdichtung zwei oder
mehrere Füllkörperelemente mit gegenüberliegenden Flachseiten auf, wobei die eine
Flachseite der an dem Andruckelement anliegenden Füllkörperelemente als Längsseite
an der Andruckfläche anliegen und die andere Flachseite dem anderen oder weiteren
zwischen den beiden an dem Andruckelement anliegenden Füllkörperelementen zugewandt
ist. Eine gängige Variante ist die Verwendung von zwei Füllkörpern, so dass zwischen
den Füllkörpern noch ein flaches Bauteil, das beispielsweise zwischen zwei Spannelemente
passt, eingeschlossen werden kann, um auch dieses abzudichten bzw. senkrecht zueinander
verlaufenden Abdichtungen miteinander zu verbinden. Diese kann beispielsweise ein
bei der Abdichtung von Betonbauwerken übliches Fugenblech sein. Grundsätzlich ist
es jedoch auch möglich, mehr als zwei Füllkörperelemente einzufügen, wenn es erforderlich
ist, um in die Pressdichtung mehrere voneinander beabstandete blechartige Teile einzuschließen.
In diesem Fall liegen zwischen den beiden äußeren Andruckelementen mehrere weitere
Füllkörperelemente mit ihren Flachseiten aneinander.
[0011] Die erfindungsgemäße Dichtungsanordnung für Fertigelemente von Bauwerken umfasst
jeweils in der Abdichtseite einen Kanal entlang des Fertigteilelements, der mit dem
Kanal des anderen Fertigteilelements einen Aufnahmeraum bildet. Dieser Aufnahmeraum
erstreckt sich somit entlang der Höhe des Fertigteilelements und dient dazu, eine
in Längsrichtung des Aufnahmeraums sich erstreckende Dichtung in Form von mindestens
einer der vorstehend beschriebenen Pressdichtungen aufzunehmen. Wie bereits vorstehend
erwähnt, kann es sich hierbei um eine Längsrichtung erstreckende Pressdichtung oder
eben um mehrere auch gegeneinander drückende Pressdichtungen handeln, da diese sich
durch die Spannkraft, wie vorstehend beschrieben, am Umfang ausdehnen. Des Weiteren
liegen die Füllkörper der Pressdichtung dichtend an den Fertigteilelementen an oder
sind durch Anlage bringbar, wobei die Spannelemente von mindestens einem Spannelement
von einer Seite des Bauwerks verspannbar sind. Letzteres bedeutet, dass zwischen den
Fertigteilelementen zumindest auf einer Seite der gebildeten Wand ein Zwischenraum
bleibt, der ausreichend ist, um mit einem Werkzeug die Spannelemente zu verspannen
und damit die Abdichtung zwischen den Fertigteilelementen zu realisieren. Diese Anordnung
hat den besonders großen Vorteil, dass beispielsweise bei Bauwerken mit hohem Gefährungspotential
bei Undichtigkeit für die Bevölkerung, wie beispielsweise Hochwasserschutzwände oder
Schutzwände bei Kernkraftwerken, eine Überprüfung der Dichtigkeit und ggf. ein Nachspannen
der Pressdichtungen oder ein Austausch einer Pressdichtung möglich ist. Hierzu bleibt
der sich in Längsrichtung der Abdichtseite erstreckende Aufnahmeraum auch nach der
Befüllung mit der oder den Pressdichtungen zugänglich, um diese ggf. austauschen zu
können.
[0012] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Dichtungsanordnung schließt
die mindestens eine Pressdichtung eine in einem Bodenfundament für die Fertigteilelemente
entlang der auf dem Fundament verlaufenden Auflagefläche der Fertigteilelemente angeordnetes
Fugenblech zwischen zwei Füllkörpern ein. Hierzu wird eine vorstehend erwähnte Pressdichtung
mit zwei annähernd gleich großen Füllkörpern verwendet, wobei der Abstand der Spannelemente
so ausgebildet ist, dass das Fugenblech dazwischen passt. Die Montage einer derartigen
Pressdichtung erfolgt selbstverständlich vor dem Betonieren des Bodenfundaments, nachdem
die Fertigteilelemente auf die vorbereite Bewehrung aufgestellt wurden. Vorzugsweise
weist dazu die das Fugenblech einschließende Pressdichtung aus dem Aufnahmeraum heraus
und ragt in das Fundament hinein. Für eine derartige Ausgestaltung ist es besonders
zweckmäßig, wenn die Dichtung aus dem das Fugenblech einschließenden ersten Pressdichtung
und mindestens einer weiteren in dem Aufnahmeraum angeordneten Pressdichtung gebildet
ist, um die vorstehend erwähnte spätere Austauschbarkeit bei Alterung für die mindestens
zweite Pressdichtung zu ermöglichen. Die erste, das Fugenblech einschließende Pressdichtung
ist zwangsläufig nicht mehr austauschbar.
[0013] Vorzugsweise überdecken die Andruckelemente der mindestens einen weiteren Pressdichtung
mindestens teilweise den Füllkörper der ersten Pressdichtung. In diesem Bereich wird
dadurch die Stoßstelle zwischen den Pressdichtungen zusätzlich durch die Andruckelemente
auf beiden Seiten des Füllkörpers überdeckt und eine zusätzliche Dichtung und mechanische
Verbindung erreicht. Die Andruckelemente der mindestens einen weiteren überragen damit
den Füllkörper der mindestens einen weiteren Pressdichtung mindestens auf einer Seite.
Bei einem Einsatz von mehreren Pressdichtungen kann dies an jeder Stoßstelle realisiert
sein.
[0014] Ein erfindungsgemäßes Bauwerk mit Fertigelementen, die mit Abdichtseiten einander
zugewandt sind, weist vorteilhafter Weise jeweils in der Abdichtseite entlang des
Fertigteilelements einen Kanal auf, der mit dem Kanal des anderen Fertigteilelementes
einen Aufnahmeraum bildet und in dem ein in Längsrichtung des Aufnahmeraums sich erstreckende
Dichtung in Form von mindestens einer der vorstehenden beschriebenen Pressdichtung
angeordnet ist. Der Füllkörper liegt dichtend an den Fertigteilelementen an und die
Spannelemente sind von einer Seite des Bauwerks zugänglich. Unter Fertigelement in
diesem Sinn werden beispielsweise gerade oder gebogene Wände auf dem Erdreich oder
auf anderen Wänden, Tunnelwände aber auch jegliche Verbindungen beispielsweise zwischen
Betonsäulen und Fertigteilelementen verstanden.
[0015] Entsprechend kann ein bereits erwähntes bevorzugtes Bauwerk Fertigteileelemente auf
einem Bodenfundament aufweisen, bei dem die Dichtung ein in das Fundament hineinragendes
Fugenblech einschließt. Weiter bevorzugt ist, dass das Bauwerk eine Dichtung mit mehreren
Pressdichtungen aufweist, insbesondere dann, wenn die Dichtung das Fugenblech einschließt,
wobei besonders bevorzugt die Andruckelemente der anschließenden weiteren Pressdichtung
mindestens teilweise den Füllkörper der ersten, das Fugenblech einschließenden Pressdichtung
überdecken. Grundsätzlich kann durch die Verwendung mehrerer Pressdichtungen die Austauschbarkeit
vereinfacht werden. Im Bereich des Fugenblechs ist die das Fugenblech einschließende
Pressdichtung zwangsläufig nicht austauschbar, so dass es zweckmäßig ist, diese kurz
auszubilden und eine oder mehrere weitere Pressdichtungen anzuschließen. Durch die
Überlappung der Andruckelemente kann zusätzliche Dichtigkeit und mechanische Stabilität
erreicht werden.
[0016] Die erfindungsgemäße Aufgabe wird auch durch die Verwendung mindestens einer der
vorstehend beschriebenen Pressdichtung in einem Bauwerk zur Abdichtung voneinander
zugewandten Dichtseiten von Fertigelementen gelöst.
[0017] Durch die Erfindung wird somit für Fertigteilbauelemente eine neue Anwendungsmöglichkeit
erschlossen, da damit das Dichtigkeitsproblem, insbesondere im Hochwasserschutz, aber
auch bei anderen kritischen Anwendungsfällen behoben ist. Die Möglichkeit der Inspektion
der Dichtung, das Nachspannen und ggf. der Austausch der Dichtung sorgen für eine
äußerst sichere Abdichtung.
[0018] Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie
nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten
Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination,
sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar. Zur Ausführung
der Erfindung müssen nicht alle Merkmale des Anspruchs 1 verwirklicht sein. Auch können
einzelne Merkmale der sich auf die Dichtungsanordnung, das Bauwerk oder die Verwendung
beziehenden Ansprüche durch andere offenbarte Merkmale oder Merkmalskombinationen
ersetzt werden.
[0019] Sämtliche aus den Ansprüchen, der Beschreibung oder der Zeichnung hervorgehende Merkmale
und/oder Vorteile einschließlich konstruktiver Einzelheiten, räumlicher Anordnung
und Verfahrensschritte können sowohl für sich als auch in verschiedenen Kombinationen
erfindungswesentlich sein. In den Figuren werden gleiche oder ähnliche Bauteile mit
gleichen oder ähnlichen Bezugszeichen gekennzeichnet. Es stellen schematisch dar:
- Figur 1
- die perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Pressdichtung mit einem zweigeteilten
Füllkörper;
- Figur 2
- eine Seitenansicht der unverspannten Pressdichtung;
- Figur 3
- die Teilansicht eines Bauwerks aus Fertigteilrandelementen im Bereich der einander
zugewandten Abdichtseiten in der Draufsicht;
- Figur 4
- die Ansicht des Bauwerks von der Seite; und
- Figur 5
- eine Stirnansicht auf ein Fertigwandelement auf dem Fundament des Bauwerks.
[0020] Die in den Figuren 1 und 2 dargestellte Pressdichtung 1 weist eine Spanneinrichtung
2 auf, die aus zwei Andruckelementen 3, 3' und in diesem Ausführungsbeispiel zwei
Spannelementen 4 besteht. Zwischen den Andruckelement 3, 3' befindet sich ein Füllkörper
mit in dem Ausführungsbeispiel zwei Füllkörperelementen 5', 5", die mit ihren flachen
Längsseiten 6 an die Andruckflächen 7 des jeweiligen Andruckelements 3, 3' einerseits
und gegeneinander mit den flachen Längsseiten 6' andererseits anliegen. Je nach Länge
der Pressdichtung 1 gibt es entweder zwei oder mehr Spannelemente in Form von Schlossschrauben
4, die mit ihren Schraubenköpfen in üblicherweise entsprechenden nicht dargestellten
Vierkantöffnungen in dem Andruckelement 3, vorzugsweise als Edelstahlplatte ausgebildet,
einliegen, um ein Verdrehen beim Spannen auf der anderen Seite des Andruckelements
3', ebenfalls vorzugsweise als Edelstahlplatte ausgebildet, zu verhindern. Die Figur
1 zeigt die Pressdichtung 1 im gespannten Zustand, so dass die Füllkörperelemente
5', 5" am Außenumfang senkrecht zur Pressrichtung durch die Spannelemente 4 sich ausdehnen
und dadurch an ihrer Dichtseite 19 eine dichtende Anlage zwischen zwei Gegenständen
ermöglichen.
[0021] Der Einsatz der Pressdichtung 1 ist in den Figuren 3 bis 5 dargestellt, wobei in
den Figuren 3 bis 5 beispielhaft die Erfindung anhand des Aufbaus eines Bauwerks 5
aus geraden Fertigwandelementen 9, 9' als Fertigteilelement in Verbindung mit einem
Fugenblech 10 erläutert wird. Selbstverständlich kann bei anderen Bauwerken das Fugenblech
10 entfallen, so dass hier ausschließlich Pressdichtungen 1 mit nur einem Füllkörper
5 zum Einsatz kommen können. Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß den Figuren 3 bis 5
ist der große Vorteil der Erfindung am besten ersichtlich.
[0022] In der Draufsicht auf die Fertigwandelemente 9, 9' in Figur 3 ist in jedem Fertigwandelement
9, 9' ein Kanal 10, 10' ausgebildet. Die Kanäle 10, 10' bilden gemeinsam einen Aufnahmeraum
11 in dem eine sich in Längsrichtung des Aufnahmeraums 11 erstreckende Dichtung 12
angeordnet ist. Die Dichtung 12 besteht in dem Ausführungsbeispiel aus zwei Pressdichtungen
1, 1' mit unterschiedlicher Länge (Figur 4, 5). Figur 3 zeigt die obere Pressdichtung
1' die von oben im unverspannten Zustand in den Aufnahmeraum 11 eingeführt wird und
anschließend über den Spalt 13 zwischen den Fertigwandelementen 9, 9' verspannt wird.
Wie bereits erwähnt, ist in diesem Ausführungsbeispiel sich im Bereich der Pressdichtung
1 überlappende Fugenbleche 14, 14' gestrichelt angedeutet, die von einer in dieser
Ansicht nicht sichtbaren Pressdichtung 1 der Dichtung 12 eingeschlossen sind.
[0023] Figur 4 zeigt die Seitenansicht mit einer Pressdichtung 1, die das Fugenblech 14
einschließt und eine daran anschließende deutlich längere Pressdichtung 1', die in
ihren vollen Länge in der Figur 5 dargestellt ist. Die Pressdichtung 1 weist zwei
Spannelemente 4 auf, zwischen denen die Fugenbleche 14, 14' angeordnet sind. Die Pressdichtung
1, weist hierzu zwei Füllkörperelemente 5', 5", wie in den Figuren 1 und 2 dargestellt,
auf, während die deutlich längere Pressdichtung 1', die bis zum Bereich der oberen
Kante 15 der Fertigwandelemente 9, 9' reicht, nur einen Füllkörper 5 aufweisen kann.
In dem Ausführungsbeispiel überdecken die Andruckelemente 3 der oberen Pressdichtung
1' den aus zwei Teilen bestehenden Füllkörper 5 der unteren Pressdichtung 1, die das
Fugenblech 14 einschließt. Damit wird in diesem Bereich die Stoßstelle zwischen den
beiden Füllkörpern 5 der oberen Pressdichtung 1' und der unteren Pressdichtung 1 durch
die Andruckelemente 3 der oberen Pressdichtung 1' überdeckt und die Abdichtfähigkeit
und mechanische Verwindung erhöht.
[0024] Figur 5 zeigt das Fertigwandelement 9 zusammen mit einem Bodenfundament 16. In dem
Kanal 10 sind die Andruckelemente 3, 3' und der Füllkörper 5 der oberen Pressdichtung
1' und die Andruckelemente 3, 3' und die Füllkörperelemente 5', 5" der unteren Pressdichtung
1 dargestellt, die zwischen sich das Fugenblech 14 einklemmen. Aus Vereinfachungsgründen
sind die Spannelemente 4 nur angedeutet.
[0025] Die Herstellung eines derartigen Bauwerkes 8 erfolgt derart, dass das Bodenfundament
16 mit den Bewehrungen 17 vorbereitet wird, anschließend die Fertigwandelemente 9,
9' mit einbetoniertem und aus der Auflagefläche 21 herausragenden-Bewehrungsstäben
18 und sowohl in Richtung Bodenfundament 16 als auch senkrecht dazu etwas herausragenden
Fugenblechen 14, 14' aufgestellt und provisorisch mit überlappenden Fugenblechen 14,
14' in an sich bekannter Art und Weise fixiert werden. Im nächsten Schritt wird die
untere Pressdichtung 1 um die sich überlappenden Fugenbleche 14, 14' gelegt und verspannt.
Jetzt kann das vorbereitete Bodenfundament betoniert werden, wobei die Pressdichtung
1' Für den Rest des Aufnahmeraums 11 vorher oder nachher in diesen eingeführt und
verspannt wird. Es kann zweckmäßig sein, ab einer gewissen Länge der Dichtung 12 mehrere
Pressdichtungen 1 mit einem oder mehreren Füllkörperelementen 5, 5' zur besseren Handhabbarkeit
zu verwenden. Die Bewehrung 18 ragt aus den Fertigwandelementen 9 heraus.
1. Pressdichtung (1) mit einer Spanneinrichtung (2), die zwei Andruckelemente (3) und
Spannelemente (4) aufweist, und einem zwischen den Andruckelementen (3) angeordneten
Füllkörper (5) aus elastischem verformbaren Material, der über ebene Andruckflächen
(7) der Andruckelemente (3) durch die Spanneinrichtung (2) in einer Pressrichtung
verpressbar ist und sich dabei senkrecht zur Pressrichtung ausdehnt, um über gegenüberliegende
Dichtflächen eine Dichteanlage zwischen mindestens zwei Bauelementen (9, 9') zu erzeugen,
dadurch gekennzeichnet, dass der Füllkörper (5) im Querschnitt mehreckig mit mindestens zwei parallel zueinander
verlaufenden ebenen, den Andruckflächen (7) zugewandten Längsseiten (6) und mit mindestens
zwei zwischen den Andruckflächen (7) gegenüberliegenden Dichtseiten (19) versehen
ist, und die Andruckflächen (7) in der Draufsicht rechteckig ausgebildet sind, so
dass der Füllkörper (5) sich ausschließlich am Umfang des Füllkörpers (5) senkrecht
zur Pressrichtung mit seiner Dichtseite (19) ausdehnt.
2. Pressdichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Spannelemente (4) Schraubmittel, insbesondere Schlossschrauben sind, die von
einer Seite der Spanneinrichtung (2) zur Erzeugung und Erstellung der Presskraft zugänglich
sind, wobei je nach Länge der Spanneinrichtung (2) und des Füllkörpers (5) mindestens
zwei Spannelemente (4) vorgesehen sind.
3. Pressdichtung (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Füllkörper (5) zwei oder mehrere Füllkörperelemente (5', 5") mit gegenüberliegenden
als Flachseiten ausgebildeten Längsseiten (6) versehen ist, wobei die Flachseite des
jeweils an dem Andruckelement (3) anliegenden Füllkörperelements (5', 5") an der Andruckfläche
(7) anliegt und die andere Flachseite dem anderen oder weiteren zwischen den beiden
an dem Andruckelement (3) anliegenden Füllkörperelements (5', 5") zugewandt ist.
4. Dichtungsanordnung für Bauwerke (8) mit Fertigteilelementen (9, 9'), die mit ihren
Abdichtseiten (20) einander zugewandt sind, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils in der Abdichtseite (20) ein Kanal (10) entlang des Fertigteilelements (9,
9') verläuft, der mit dem Kanal (10) des anderen Fertigteilelements (9, 9') einen
Aufnahmeraum (11) bildet, in dem eine in Längsrichtung des Aufnahmeraums (11) sich
erstreckende Dichtung (12) in Form von mindestens einer Pressdichtung (1, 1') nach
einem der Ansprüche 1 bis 3 angeordnet oder anordenbar ist, deren Füllkörper (5) mit
seiner Dichtseite (19) dichtend an den Fertigelementen (9, 9') anliegt oder zur Anlage
bringbar ist, wobei Spannelemente (4) von mindestens einer Pressdichtung (1, 1') von
einer Seite des Bauwerks verspannbar sind.
5. Dichtungsanordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Pressdichtung (1, 1') eine in einem Bodenfundament (16) für die
Fertigelemente (9, 9') entlang der auf dem Bodenfundament (16) verlaufenden Auflagefläche
(21) der Fertigelemente (9, 9') angeordnetes Fugenblech (14) zwischen zwei Füllkörperelementen
(5', 5") einschließt.
6. Dichtungsanordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die das Fugenblech (14) einschließende Pressdichtung (1') aus dem Aufnahmeraum (11)
heraus in das Bodenfundament (16) ragt.
7. Dichtungsanordnung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtung (12) aus der das Fugenblech (14) einschließenden ersten Pressdichtung
(1') und mindestens einer weiteren in dem Aufnahmeraum (11) angeordneten Pressdichtung
(1) gebildet ist.
8. Dichtungsanordnung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Andruckelemente (3) der mindestens einen weiteren Pressdichtung (1) mindestens
teilweise den Füllkörper (5) der ersten Pressdichtung (1') überdecken.
9. Bauwerk (8) mit Fertigelementen (9, 9'), die mit Abdichtseiten (20, 20') einander
zugewandt sind, gekennzeichnet durch ein jeweils in der Abdichtseite (20, 20') entlang des Fertigelementes (9, 9') angeordneten
Kanal (10, 10'), der mit dem Kanal (10', 10) des anderen Fertigelements (9') einen
Aufnahmeraum (11) bildet, und dem eine in Längsrichtung des Aufnahmeraums (11) sich
erstreckende Dichtung (12) in Form von mindestens einer Pressdichtung (1) nach einem
der Ansprüche 1 bis 3 angeordnet ist, dessen Füllkörper (5', 5") dichtend an den Fertigelementen
(9, 9') anliegt und deren Spannelemente (4) von einer Seite des Bauwerks (8) zugänglich
sind.
10. Bauwerk nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Fertigelemente (9, 9') auf einem Bodenfundament (16) angeordnet sind und die
Dichtung (12) ein in das Bodenfundament (16) hineinragendes Fugenblech (14) einschließt.
11. Bauwerk (8) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die das Fugenblech (14) einschließende Dichtung (12) eine erste das Fugenblech (14)
einschließende Pressdichtung (1') und mindestens eine weitere in dem Aufnahmeraum
(11) angeordnete an die erste Pressdichtung (1') anschließende Pressdichtung (1) aufweist.
12. Bauwerk (8) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Andruckelemente (3) der mindestens einen weiteren Pressdichtung (1) mindestens
teilweise den Füllkörper (5) der ersten Pressdichtung (1') überdecken.
13. Verwendung mindestens einer Pressdichtung (1, 1') nach einem der Ansprüche 1 bis 3
in einem Bauwerk (8) zur Abdichtung voneinander zugewandten Dichtseiten (20, 20')
von Fertigelementen (9, 9'), wobei die einander zugewandten Dichtseiten (20, 20')
jeweils einen in Längsrichtung sich erstreckenden Kanal (10, 10') aufweisen, der mit
dem Kanal (10, 10') der anderen Dichtseite (20, 20') eines weiteren Fertigteilelements
(9, 9') einen Aufnahmeraum (11) für die mindestens eine Pressdichtung (1, 1') bilden,
in den die mindestens eine Pressdichtung (1, 1') eingesetzt und gegen die Dichtseiten
(20, 20') verspannt wird.