TECHNISCHES GEBIET
[0001] Die Erfindung betrifft ein Bauelement zur Schallabsorption in Räumen und ein Plattendeckenelement
oder ein Doppelwandelement mit dem Bauelement sowie ein Verfahren zur Herstellung
eines Plattendeckenelements oder eines Doppelwandelements mit dem Bauelement zur Schallabsorption.
STAND DER TECHNIK
[0002] Für eine Schalldämmung in Räumen steht eine Vielzahl von Möglichkeiten zur Verfügung.
Als eine Variante sind Schallabsorber bekannt, die meist in Form von Platten auf Wände
und Decken montiert werden. Sie verfügen meist über eine poröse Struktur durch welche
sich ein entsprechender Strömungswiderstand ergibt. Aufgrund der dadurch entstehenden
Reibung wird die eindringende Schallenergie in Wärme und Reibung umgewandelt. Die
Schallwellen werden also nicht mehr reflektiert, sondern absorbiert sprich nicht wieder
in den Raum zurückgeworfen. Die Einfachsten aus dem Stand der Technik bekannten Schallabsorber
sind Schaumstoffplatten, beispielsweise Noppenschaumstoff oder Pyramidenschaumstoff.
[0003] Aus dem Stand der Technik sind ferner Schallabsorber bekannt, welche nicht erst nachträglich
auf Decken und Wände aufgebracht werden, sondern welche direkt beim Fertigen der Wand
oder der Decke auf der Baustelle, d.h. in der Rohbauphase in der wand oder der Decke
integriert werden. Es handelt sich dabei beispielsweise um sogenannte Akustikstreifen,
u-förmige Profile aus einem Faserbeton gefüllt mit einem Blähglasgranulat als akustisch
wirksamem Teil (Absorber). Dieser Teil ist mit dem u-förmigen Profil fix verbunden.
Diese Akustikstreifen werden beispielsweise als Betonabstandshalter für eine Bewehrung
einer Stahlbetondecke auf eine Betonschalung aufgelegt. Andererseits wird das Akustikmaterial
auch ohne u-förmiges Profil direkt als Plattenstreifen in den Beton eingegossen. Nach
Fertigstellung der Decke oder Wand durch Ausgiessen mit Beton sind die Akustikstreifen
an der Sichtseite der Wand und der Decke angeordnet. Deutlich erkennbar sind dabei
die Absorber in Form der Blähglasgranulat-Füllung. Diese Sichtbarkeit ist grundsätzlich
unerwünscht, sodass die Akustikstreifen durch Schallputz nachträglich zu versiegeln
sind. Ferner ist diese Art von Absorbern nicht für Fertigbetonteile vorgesehen. Sie
werden, wie erwähnt, für Decken und Wände eingesetzt die vor Ort auf der Baustellen
gegossen werden.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es mindestens einen aus dem Stand der Technik
resultierenden Nachteil zu vermeiden.
[0005] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruch 1 gelöst. Bevorzugte Ausführungsarten
der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0006] Das erfindungsgemässe Bauelement zur Schallabsorption in Räumen umfasst einen einseitig
offenen Hohlkörper zum oberflächenbündigen Einbau in eine Decke oder eine Wand mit
einem Boden und einer diesen Boden umlaufenden Seitenwand. Erfindungsgemäss ist vorgesehen,
den Hohlkörper bevorzugt bei der Herstellung eines konstruktiven Elements zum Aufbau
der Decke oder der Wand in einem Betonfertigteilwerk bereits einzubauen. Die Schallabsorber,
welche einen weiteren Teil des erfindungsgemässen Bauelements darstellen, können in
diesem erst vor Ort in die Hohlkörper eingesetzt werden. Je nach Raum und individuellem
Kundenwunsch können unterschiedliche Arten von Schallabsorbern ausgewählt werden.
[0007] Bei der Decke in welcher die erfindungsgemässen Bauelemente eingesetzt werden handelt
es sich entsprechend vorzugsweise um eine auch unter dem Begriff der Filigrandecke
bekannten Plattendecke beispielsweise entsprechend der Stahlbetonnorm DIN 1045-1.
Sie besteht aus Plattendeckenelementen in Form von großformatigen, 4 oder 5 cm, je
nach statischen Erfordernissen auch 6 cm dicken Stahlbetonfertigplatten, die auf der
Baustelle bis zur endgültigen Deckendicken mit Ortbeton ergänzt werden. Die S Plattendeckenelementen
und der Ortbeton gehen miteinander einen festen Verbund ein. Dieser wird durch die
raue Oberfläche der Plattendeckenelemente und durch Stahlgitterträger gewährleistet,
die bereits im Betonfertigteilwerk in die Plattendeckenelementen einbetoniert werden.
Die Plattendeckenelementen und der Ortbeton wirken daher zusammen genauso, als ob
die gesamte Decke in einem Guss hergestellt worden wäre. Im Betonfertigteilwerk wird
außer den Gitterträgern (die in unterschiedlichen Höhen lieferbar sind) in der Regel
auch eine Bewehrungslage für die Plattendecke in die Plattendeckenelemente eingebaut.
Dabei werden bevorzugt gleich auch die einseitig offenen Hohlkörper der erfindungsgemässen
Bauelemente mit in die Plattendeckenelemente integriert. Diese sind oberflächenbündig
zur Sichtseite der Plattendeckenelementen und der daraus hergestellten Plattendecke
angeordnet.
[0008] Bei einer Wand in welcher die erfindungsgemässen Bauelemente eingesetzt werden, handelt
es sich vorzugsweise um eine Doppelwand, die auch als Elementwand bezeichnet wird.
Der Begriff Elementwand steht für die Bauweise, bei der die Wand aus vorgefertigten
Doppelwandelementen aufgebaut wird. Diese bestehen aus zwei dünnen Wandschalen (z.B.
innen 4,5 bis 7,5 cm dick, außen je 5 bis 7,5 cm dick), die durch Gitterträger werkmäßig
zu mit verbleibendem Zwischenraum verbunden werden. Bei bewehrten Wänden wird die
statisch erforderliche Bewehrung ganz oder teilweise in die Wandschalen eingebracht.
Übliche Maße für die Doppelwandelemente sind Höhen bis 3 m und Längen bis 6 m. Die
üblichen Wanddicken sind 18 - 42 cm. Nach dem Aufstellen der geschosshohen Elementwände
auf der Baustelle wird der Raum zwischen den beiden Wandschalen mit Transportbeton
verfüllt, so dass der Gesamtquerschnitt nach dem Erhärten des Betons monolithisch
trägt. Entsprechend der im Betonfertigteilwerk verwendeten Schalung sind die sichtbaren
Betonoberflächen glatt, eben und dicht. Die einseitig offenen Hohlkörper der Bauelemente
werden nun erfindungsgemäss bevorzugt bereits im Betonfertigteilwerk oberflächenbündig
zur Sichtseite der Elementwand in die Doppelwandelemente eingebaut.
[0009] Nach dem Einsetzen des gewünschten Schallabsorbers in den Hohlkörper, was erst vor
Ort auf der Baustelle erfolgen kann, kann das erfindungsgemässe Bauelement auch mit
einem Deckel verschlossen werden, welcher im Anschluss auf die offene Seite des Hohlkörpers
aufgesetzt wird. Im aufgesetzten Zustand ist dieser vorzugsweise oberflächenbündig
zur Decke oder Wand angeordnet. In einer bevorzugten Ausführungsform handelt es sich
dabei um einen Lochdeckel z.B. aus Aluminium, Edelstahl, Kunststoff oder auch Spezialbeton.
Weitere Möglichkeiten anstelle eines Deckels können sein: ein Spannsegel, eine Stofftapete
oder ein Edelstahlblech in welches Öffnungen gelasert wurden.
[0010] Erfindungsgemäss ist an der Seitenwand des Bodens eine Randleiste angeordnet, welche
eine Kante der Seitenwand teilweise oder ganz umläuft. Im eingebauten Zustand verläuft
die Randleiste oberflächenbündig zur Sichtseite der Decke oder Wand. In der Randleiste
ferner vorzugsweise vorgesehen ist eine Nut, welche oberflächenbündig zur Sichtseite
der Decke oder Wand in der Randleiste angeordnet ist. In diese Nut einsteckbar oder
eingesteckt ist der erwähnte Deckel oder ein Dichtband bei der Herstellung eines Plattendeckenelements
oder Wandelements im Fertigteilbetonwerk. Durch das Dichtband wird das Eindringen
von Beton in den Hohlkörper verhindert. Das Dichtband ermöglicht somit einen akkuraten
Übergang von Randleiste zur Sichtseite der Decke oder der Wand. Eine Nachbearbeitung
ist nicht mehr erforderlich da der Kantenverlauf bereits formschön ausgestaltet ist.
[0011] Die Randleiste weist auf jener Seite, die einer Innenseite des Hohlkörpers zugewendet
ist, ein Befestigungselement zur zerstörfrei wieder lösbaren Lagersicherung des Schallabsorbers
im Hohlkörper auf. Es kann sich dabei um ein Element zur Herstellung einer Rastverbindung
wie einen Vorsprung oder um ein Federelement oder auch eines magnetisches Element
handeln. Der Schallabsorber kann auf diese Weise variabel im Hohlkörper fixiert werden.
[0012] In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Randleiste als ein Extrusionsteil aus
einem Kunststoffmaterial gefertigt.
[0013] Die offene Seite des Hohlkörpers ist, im eingebauten Zustand, zur Sichtseite der
Decke oder der Wand ausgerichtet. Der Schallabsorber, welcher im Hohlkörper montierbar
ist, weist somit (ohne Montage des Deckels) eine sichtbare Seite und eine weitere
Seite auf die dem Boden des Hohlkörpers zugewendet ist. Zwischen dem Boden und den
Schallabsorber kann sich ein Hohlraum befinden.
[0014] In einer Ausführungsform der Erfindung ist in diesem Hohlraum zusätzlich zum Schallabsorber
ein Schwingkörper, beispielsweise eine Stahlplatte, ein Stahlbech oder auch eine Aluminiumfolie,
angeordnet. Der Schallabsorber selbst umfasst vorzugsweise eine Schicht aus schalldurchlässigem
Material (z.B. Blähtonkugeln) und einen Breitbandfrequenzabsorber.
[0015] Der Boden des Hohlkörpers, welche im eingebauten Zustand dem Schallabsorber zugewandt
ist, kann mindestens teilweise aus einem magnetischen Material ausgeführt sein, was
seine Befestigung mit einem gewissen Anpressdruck beispielsweise auf einer Stahlschalung
mit magnetischen Mitteln erlaubt. Jene Seite des Bodens welche im eingebauten Zustand
an die Decke oder Wand angrenzt kann mit einer die Schallübertragung reduzierenden
Beschichtung versehen sein Weitere Materialien, welche für den Boden und/oder die
Seitenwände des Hohlkörpers zum Einsatz kommen sind: eine dünnwandige Betonhülle,
eine dünnwandige Kunststoffhülle, eine dünnwandige Kartonhülle oder eine Kombination
aus dünnwandiger Kunststoffhülle und dünnwandiger Metallhülle.
[0016] Die Erfindung betrifft ferner ein Plattendeckenelement oder Doppelwandelement aus
bewehrtem Beton und mit Gitterträgern in welches oberflächenbündig das erfindungsgemässe
Bauelement eingesetzt ist. Die Qualität der Oberfläche die dabei entsteht entspricht
der Qualität einer Sichtbetonoberfläche. Durch Verwendung des erwähnten Dichtbandes
bei der Herstellung des Plattendeckenelements oder des Wandelements im Fertigteilbetonwerk
ergibt sich eine glatte, saubere Sichtkante entlang des Hohlkörpers.
[0017] Die Höhe des in der Decke oder Wand oberflächenbündig eingebauten erfindungsgemässen
Bauelements, insbesondere die Höhe des Hohlkörpers, entspricht vorzugsweise maximal
der Höhe einer vorschriftsmässigen Betonüberdeckung einer Bewehrung. Die Höhe des
Hohlkörpers setzt sich zusammen aus der Stärke des Bodens inklusive Beschichtung,
der Höhe der umlaufenden Seitenwand und der Randleiste. In einer beispielhaften Ausführungsform
beträgt die Höhe des Hohlkörpers 30 mm, bei einer Stärke des Plattendeckenelements
von 50 mm. Bei einer solchen Bemessung kann das erfindungsgemässe Bauelement relativ
grossflächig ausgebildet sein, ohne das es mit der Bewehrung der Decke oder Wand kollidiert.
[0018] Alternativ besteht die Möglichkeit die Höhe des Hohlkörpers höher, sprich diesen
dicker auszuführen als die Höhe der vorschriftsmässigen Betonüberdeckung. Dies ist
insbesondere dann von Vorteil wenn eine weitere Verbesserung der Schallergebnisse
erzielt werden soll. Bei einer solchen Bemessung ist das erfindungsgemässe Bauelement
relativ kleinflächig ausgebildet und greift in der Regel zwischen die Bewehrung ein.
[0019] Ein Verfahren zur Herstellung eines Plattendeckenelements oder eines Doppelwandelements
aufweisend das erfindungsgemässe Bauelement zur Schallabsorption umfasst folgende
Schritte:
In einem ersten Schritt wird mindestens ein Hohlkörper eines erfindungsgemässen Bauelements
mit seiner offenen Seite aufliegend auf einem Schalungsbett angeordnet. Ein Schallabsorber
ist dabei vorzugsweise noch nicht in den Hohlkörper eingesetzt, so dass dieser leer
ist. Die Seitenwand des Hohlkörpers weist eine Randleiste mit einer Nut auf, in welche
ein Dichtband angeordnet ist.
[0020] In einem zweiten Schritt, wird ein Anpressdruck des Hohlkörpers und mit ihm des Dichtbandes
gegen das Schalungsbett erzeugt. Sofern das Schalungsbett aus einem magnetischen Metall,
beispielsweise einer Stahlschalung wie in Betonfertigteilwerk besteht, kann dieser
Anpressdruck durch magnetische Mittel erzeugt werden. Dazu muss lediglich der Boden
des Hohlkörpers wenigstens teilweise aus einem magnetischen Material ausgeführt sein.
Die magnetischen Mittel können aus einem oder mehreren Magneten bestehen, die einfach
in dem noch leeren Hohlkörper zwischen dessen Boden und dem Schalungsbett angeordnet
werden.
[0021] Danach wird betoniert. Durch den Anpressdruck kann dabei kein Beton in den Hohlkörper
eindringen, so dass eine glatte, optisch ansprechende Kante entlang des Dichtbandes
entsteht. Beim oder nach dem Entschalen können die magnetischen Anpressmittel einfach
entfernt und wiederverwendet werden.
[0022] Natürlich könnte ein Anpressdruck für das Dichtband auch auf andere Weise, z.B. mit
mechanischen Mitteln erzeugt werden.
KURZE ERLÄUTERUNG ZU DEN FIGUREN
[0023] Die Erfindung soll nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen im Zusammenhang mit
der Zeichnung näher erläutert werden.
- Fig. 1
- zeigt schematisch einen Querschnitt des erfindungsgemässen Bauelements oberflächenbündig
eingebaut in eine Decke oder eine Wand in einer ersten Ausführungsform;
- Fig. 2
- zeigt schematisch eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemässen Bauelements
mit im Vergleich zur ersten Ausführungsform variiertem Schallabsorber in einer Explosionsdarstellung;
- Fig. 3
- zeigt die Ausführungsform aus Figur 2 in einer weiteren Explosionsdarstellung, ein
Teil eines Plattendeckenelements (auch Filigranplatte genannt) mit eingebautem Hohlkörper,
wobei dieser oberflächenbündig mit dem Plattendeckenelement abschliesst und den Schallabsorber
mit Deckel welcher zum Einsetzen in den Hohlkörper vorgesehen ist;
- Fig. 4
- Schematische Darstellung eines Plattendeckenelements und eines Wandelements mit jeweils
eingebautem erfindungsgemässem Bauelement;
- Fig. 5
- Teilschritt eines Verfahrens zur Herstellung eines Plattendeckenelements mit eingebautem
erfindungsgemässem Bauelement.
WEGE ZUR AUSFÜHRUNG DER ERFINDUNG
[0024] In
Figur 1 dargestellt ist das erfindungsgemässe Bauelement 1 eingebaut in eine Decke 3, beispielsweise
eine Plattendecke, oder eine Wand 4, beispielsweise eine Doppelwand. Bei der Plattendecke
und der Doppelwand handelt es sich beispielsweise um Betonfertigteile aus einem Betonfertigteilwerk,
deren Endmontage auf der Baustelle erfolgt. Das erfindungsgemässe Bauelement 1, insbesondere
der Hohlkörper 2 wird in diesem Fall bereits im Betonfertigteilwerk in die Decke 3
oder die Wand 4 integriert. Die Montage des Schallabsorbers (30) erfolgt dann vorzugsweise,
angepasst an den individuellen Kundenwunsch, an der Baustelle vor Ort.
[0025] In der in Figur 1 dargestellten Ausführungsform umfasst das erfindungsgemässe Bauelement
1 einen Hohlkörper 2 der oberflächenbündig in der Wand 3 oder der Decke 4 sitzt. Der
Hohlkörper 2 umfasst einen Boden 21 mit einer Seitenwand 22. Auf der Kante der Seitenwand
22 verläuft eine Randleiste 6. Die Randleiste 6 weist eine erste Nut 61 zur Aufnahme
eines Deckels 5 auf. Ferner umfasst die Randleiste 6 Befestigungsmittel 62 zur zerstörfrei
wieder lösbaren Lagesicherung eines Schallabsorbers 30. Die Randleiste 6 umfasst auch
Befestigungsmittel 63 zum Fixieren des Hohlkörpers 21 in der Decke 4 oder der Wand
3.
[0026] Im Hohlkörper 2 ist der Schallabsorber 30 angeordnet. Dieser kann bei Bedarf auch
ausgebaut und durch einen anderen Schallabsorber ersetzt werden. Der Boden 21 des
Hohlkörpers 2 und ggf. auch seine Seitenwand 22 weisen eine erste Schicht 24 auf,
bei welcher es sich um eine Schicht die die Schallübertragung reduziert handelt, beispielsweise
einen Polyurethan Weichschaum.
[0027] Ferner ist jene Seite des Bodens 21 welche im eingebauten Zustand dem Schallabsorber
30 zugwendet ist, zumindest teilweise aus einem magnetischen Material 23 ausgeführt.
[0028] In der in Figur 1 gezeigten Ausführungsform ist zwischen dem Schallabsorber 30 und
dem Boden 21 ein Hohlraum 8 vorhanden.
[0029] Das erfindungsgemässe Bauelement 1 ist in der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform
durch einen Deckel 5 verschlossen. Der Deckel 5 verläuft oberflächenbündig zur Wand
3 oder zur Decke 4. Der Deckel 5 ist beispielsweise als Lochdeckel ausgestaltet. Der
Schallabsorber 30 liegt im eingebauten Zustand hinter dem Deckel 5. Der Deckel 5 kann
in folgenden Varianten ausgestaltet sein: als Lochblech, als Spannsegel, als Stofftapete
oder als Edelstahlblech in welches Öffnungen gelasert wurden.
[0030] In
Figur 2 ist eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemässen Bauelements 1 dargestellt,
wobei allerdings der Hohlkörper 2 und der Deckel 5 baugleich zur Ausführungsform aus
der Figur 1 sind, weshalb sie mit den gleichen Bezugszeichen versehen wurden. Anders
als in der Ausführungsform nach Figur 1 ausgestaltet ist der Schallabsorber 35. In
der gezeigten Ausführungsform handelt es sich um einen zweiteilig aufgebauten Schallabsorber
35. Von der Sichtseite der Wand oder der Decke aus gesehen handelt es sich beim ersten
Teil 35C um eine Schicht aus zementgebundenen Blähton, gefolgt vom zweiten Teil 35B
einer Schicht aus einem Schaum, beispielsweise auf Basis von Polyurethan..
[0031] Alternativ besteht die Möglichkeit noch einen dritten Teil 35A in Form eines sogenannten
Resonanzschwingers vorzusehen, welcher von der Sichtseite der Wand oder der Decke
aus gesehen hinter der Schicht 35B liegt. In der in Figur 2 dargestellten Ausführungsform
handelt es sich dabei um eine Stahlplatte 35A.
[0032] Figur 3 zeigt die Ausführungsform des erfindungsgemässen Bauelements aus Figur 2. Gleiche
Teile wurden daher mit gleichen Bezugszeichen benannt. Der Hohlkörper 2 ist in der
Decke 3, hier ein Plattendeckenelement (auch Filigranplatte genannt) eingesetzt. Es
handelt sich dabei beispielsweise um den "Auslieferungszustand" aus dem Fertigbetonwerk.
Das Plattendeckenelement ist z.B. 50 mm stark und aus bewehrtem Beton 37 mit Gitterträgern
32 gefertigt. Wie in Figur 3 schematisch dargestellt, liegt der Hohlkörper 2 welcher
später den Schallabsorber 35 aufnimmt unter der Bewehrung 37. Mit einer Höhe des Hohlkörpers
2 von rund 20 - 30 mm entspricht dies der Höhe einer gesetzlich vorgeschriebenen Betonüberdeckung
für Bewehrungen. Der Hohlkörper 2 dient bei Herstellung des Plattendeckenelements
somit auch als Betonabstandshalter. Wie in Fig. 3 gezeigt, schliesst die Randleiste
6 oberflächenbündig mit dem Plattendeckenelement 3 ab. Zwischen der Randleiste 6 und
der Kante 36 der Decke 3 besteht ein akkurater Übergang der auf der Baustellen nicht
mehr nachbearbeitet werden muss. Der Schallabsorber 35 oder auch andere Ausführungsvarianten
von Schallabsorbern können vor Ort auf der Baustelle variabel nach Kundenwunsch eingesetzt
und mit dem gewünschten Deckel 5 versehen werden.
[0033] Figur 4 zeigt schematisch einen Ausschnitt eines Plattendeckenelements 31 und eines Doppelwandelements
41 mit je einem eingebauten erfindungsgemässen Bauelement 1 aus bewehrtem Beton mit
Gitterträgern 32, 42. Die dargestellten Oberflächen 33, 44 entsprechen der Qualität
einer Sichtbetonoberfläche. Erkennbar in Figur 4 ist die Anordnung der erfindungsgemässen
Bauelemente in der Betonüberdeckung 34, 45 unter bzw. neben einer Bewehrung 37, 47.
[0034] Figur 5 zeigt einen Teilschritt eines Verfahrens zur Herstellung eines Plattendeckenelements
31 mit eingebautem erfindungsgemässem Bauelement 1. In der Darstellung der Figur 5
sichtbar ist ein Querschnitt durch den Hohlkörper 2 und durch ein Schalungsbett 9,
welches aus einem magnetischen Metall besteht. Gezeigt ist die Randleiste 6 mit der
ersten Nut 61 in welcher ein Dichtband 7 eingesteckt ist. Das Dichtband 7 liegt am
Schalungsbett 9 auf. Wie bereits beschrieben, ist jene Seite des Bodens 21 die später
dem Schallabsorber 30 zugwendet ist, vorzugsweise zumindest teilweise aus einem magnetischen
Material 23 ausgeführt. In diesem Fall kann beim Betonieren des Plattendeckelements
31 oder des Doppelwandelements 41 der Hohlkörper 2 mit magnetischen Mitteln (in Figur
5 nur mit einem Doppelpfeil schematisch dargestellt) gegen das Schalungsbett gepresst
werden, sodass kein Beton in den Hohlkörper 2 eindringen kann und eine glatte Kante
entlang des Dichtbandes 7 entsteht. Die magnetischen Mittel lassen sich nach dem Entschalen
einfach entfernen, ohne auf dem Schalungsbett oder im Hohlkörper Spuren zu hinterlassen.
Ein Anpressdruck für das Dichtband lässt sich alternativ natürlich auch mechanisch
erzeugen, beispielsweise mittels einer Gewindestange mit Mutter, die durch ein Loch
im Hohlkörper gesteckt und auf der Schalung über einen Teller mit Kleber aufgeklebt
ist. Nach dem Entschalen kann die Gewindestange entweder herausgedreht oder an einer
zuvor angebrachten Sollbruchstelle abgebrochen werden.
BEZEICHNUNGSLISTE
[0035]
- 1
- erfindungsgemässes Bauelement
- 2
- Hohlkörper
- 3
- Decke / Plattendecke
- 4
- Wand 4 / Doppelwand
- 5
- Deckel
- 6
- Randleiste
- 7
- Dichtband
- 8
- Hohlraum
- 9
- Schalungsbett
- 21
- Boden 21 des Hohlkörpers
- 22
- Seitenwand
- 23
- magnetisches Material
- 24
- schallreduzierende erste Schicht
- 30
- Schallabsorber
- 31
- Plattendeckenelement
- 32
- Gitterträger
- 33
- Sichtbetonoberfläche
- 34
- Sichtbetonoberfläche
- 34
- Betonüberdeckung
- 35
- Schallabsorber
- 35C
- erster Teil des Schallabsorbers 35
- 35B
- zweiter Teil des Schallabsorbers 35
- 35A
- dritter Teil des Schallabsorbers 35 / Stahlplatte
- 36
- Kante der Decke
- 37
- Bewehrung
- 41
- Doppelwandelement
- 42
- Gitterträger
- 47
- Bewehrung
- 61
- erste Nut
- 62
- Befestigungsmittel
- 63
- Befestigungsmittel
1. Bauelement (1) zur Schallabsorption in Räumen umfassend einen einseitig offenen Hohlkörper
(2) zum oberflächenbündigen Einbau in eine Decke oder eine Wand (3,4) mit einem Boden
(21) und einer diesen Boden (21) umlaufenden Seitenwand (22)
und einen in den Hohlkörper (2), nach dessen Einbau in die Decke oder die Wand einsetzbaren
Schallabsorber (30).
2. Bauelement (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Bauelement im eingebauten Zustand in Decke oder Wand mit einem Deckel (5) verschliessbar
ist, vorzugsweise einem Lochdeckel, welcher auf die offene Seite des Hohlkörpers (2)
aufsetzbar ist und im aufgesetzten Zustand oberflächenbündig zur Decke (3) oder Wand
(4) ist.
3. Bauelement (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenwand (22) an ihrer umlaufenden Kante eine Randleiste (6) aufweist, die
diese Kante teilweise oder ganz umläuft, wobei im eingebauten Zustand die Randleiste
(6) oberflächenbündig zu Decke (3) oder Wand (4) verläuft.
4. Bauelement (1) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Randleiste (6) eine erste Nut (61) aufweist, welche im eingebauten Zustand oberflächenbündig
zur Decke (3) oder Wand (4) verläuft.
5. Bauelement (1) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass in der ersten Nut (61) der Deckel (5) oder ein Dichtband (7) einsteckbar oder eingesteckt
ist.
6. Bauelement (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Randleiste (6) auf jener Seite die einer Innenseite des Hohlkörpers (2) zugewendet
ist ein Befestigungselement (62), vorzugsweise zur zerstörfrei wieder lösbaren Lagersicherung
des Schallabsorbers (30) im Hohlkörper (2) aufweist.
7. Bauelement (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Randleiste (6) auf jener Seite die im eingebauten Zustand an Decke (3) oder Wand
(4) grenzt ein Befestigungselement (63) zum Fixieren des Bauelements (1) in der Decke
(3) oder der Wand (4) aufweist
8. Bauelement (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Randleiste (6) ein Extrusionsteil, vorzugsweise aus einem Kunststoffmaterial
ist.
9. Bauelement (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schallabsorber (30) im eingebauten Zustand von der offenen Seite des Hohlkörpers
(2) aufgenommen ist, wobei der Schallabsorber (30) zu jener Seite des Bodens (21)
die dem Schallabsorber (30) zugewandt ist, beabstandet angeordnet ist, sodass zwischen
dieser Seite des Bodens (21) und dem Schallabsorber (30) ein Hohlraum (8) gebildet
ist.
10. Bauelement (1) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass im Hohlraum (8) ein Schwingkörper, vorzugsweise eine Stahlplatte, ein Stahlbleche
oder auch nur eine Aluminiumfolie angeordnet ist.
11. Bauelement (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jene Seite des Bodens (21), welche im eingebauten Zustand dem Schallabsorber (30)
zugewandt ist, zu mindestens teilweise aus einem magnetischen Material (23) ausgeführt
ist.
12. Bauelement (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens jene Seite des Bodens (21), welche im eingebauten Zustand an die Decke
(3) oder Wand (4) angrenzt, mit einer die Schallübertragung reduzierenden Beschichtung
(24) versehen ist.
13. Plattendeckenelement (31) oder Doppelwandelement (41) aus bewehrtem Beton (37) und
mit Gitterträgern (32, 42), gekennzeichnet durch ein an einer Oberfläche (33, 44) der Plattendecke (3) oder der Doppelwand (4) oberflächenbündig
darin eingebautem Bauelement (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 12.
14. Plattendeckenelement (31) oder Doppelwandelement (41) nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die genannte Oberfläche (33, 44) die Qualität einer Sichtbetonoberfläche ausweist.
15. Plattendeckenelement (31) oder Doppelwandelement (41) gemäss Anspruch 13 oder 14,
dadurch gekennzeichnet, dass das darin oberflächenbündig eingebaute Bauelement (1) in seiner Höhe, maximal der
Höhe einer vorschriftsmässigen Betonüberdeckung (34, 45) der Bewehrung (37, 47) entspricht.
16. Verfahren zur Herstellung eines Plattendeckenelements oder eines Doppelwandelements
nach einem der Ansprüche 13 - 15 auf einem Schalungsbett (9), wobei ein Bauelement
(1) gemäss Anspruch 5 mit einer Randleiste (6) mit einer ersten Nut (61) und darin
eingestecktem Dichtband (7) verwendet wird, dadurch gekennzeichnet, dass das die Seitenwand (22) des Hohlkörpers (2) mit dem Dichtband (7) beim Betonieren
des Plattendeckenelements (31) oder des Doppelwandelements (41) mit gegen das Schalungsbett
(9) gepresst wird, so dass kein Beton in den Hohlkörper (2) eindringen kann und eine
glatte Kante entlang des Dichtbandes (7) entsteht.
17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass ein Schalungsbett (9) aus einem magnetischem Metall sowie ein Bauelement (1) gemäss
Anspruch 11 mit einem Boden (21) aus zu mindestens teilweise magnetischem Material
verwendet wird und dass beim Betonieren das Bauelement mit magnetischen Mitteln gegen
das Schalungsbett (9) gepresst wird.