[0001] Die Erfindung betrifft eine Befestigungsvorrichtung zur körperschallentkoppelten
Befestigung einer Store gemäss dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Als Körperschall werden mechanische Schwingungen bezeichnet, die sich in festen Materialien
ausbreiten. In Gebäuden können etwa Erschütterungen durch Vibration vom Ursprungsort
durch das Mauerwerk weitergeleitet werden. Eine Quelle von Körperschall in Gebäuden
sind oftmals haustechnische Anlagen, deren Motorantriebe Lauf- und Schaltgeräusche
aussenden, die über das Mauerwerk im gesamten Haus verteilt und entsprechend zu störenden
Geräuschpegeln führen können.
[0003] Bei der Befestigung von insbesondere schweren Storenkästen treten ein Grossteil der
von der Store in die Wand zu übertragenden Kräfte in der Regel als Druckkräfte auf.
Durch die im Stand der Technik üblichen harten Auflageflächen zwischen den kraftschlüssig
gekoppelten Bereichen von Storen und Wand werden Schallbrücken zwischen Store und
Wand begünstigt, was zu einer starken Geräuschbelästigung führen kann.
[0004] Die
EP-B-1 617 037 offenbart eine Befestigungslösung für eine Store, bei welcher das Storengehäuse inkl.
zugehörigen Storenbauteilen mittels eines Rahmenbügels an der Decke oder mittels Trägern
an der Wand befestigt ist. Der Rahmenbügel umfasst einen Bügelsteg, von welchem zwei
elastisch auslenkbare Bügelarme mit Haltehaken abstehen, die dazu bestimmt sind, Endkanten
des Storengehäuse zu umgreifen. Am Bügelsteg ist eine Blattfeder angeordnet, welches
zwischen Storengehäuse und Bügelsteg derart wirkt, dass die Endkanten des Storenbauteils
in die besagten Haltehaken gedrückt sind. Die Befestigungslösung umfasst allerdings
keine ausreichend schalldämmende oder schallentkoppelnde Elemente, wodurch Körperschall
von der Store auf die Decke oder Wand übertragen werden kann.
[0005] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht insofern darin, eine Befestigungsvorrichtung
zur Befestigung einer Store an einem Gebäudeteil bereitzustellen, welche vielfältige
Montagemöglichkeiten für die Store bietet und bei welcher eine Körperschallübertragung
von der Store auf den Gebäudeteil verhindert oder zumindest auf ein Minimum reduziert
wird.
[0006] Diese Aufgabe wird durch die Befestigungsvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs
1 sowie durch das System gemäss des Anspruchs 15 gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen definiert.
[0007] Konkret wird eine Befestigungsvorrichtung vorgeschlagen, welche eine schallgedämmte
bzw. schallentkoppelte Befestigung einer Store an einem Gebäudeteil erlaubt. Der Begriff
"Store" bezeichnet im Sinne der vorliegenden Anmeldung eine Beschattungsvorrichtung,
etwa eine Lamellenstore, eine Stoffstore (oftmals auch "Markise" genannt) oder einen
Rollladen. Die Store umfasst dabei in der Regel einen Behang, welcher im Falle einer
Stoffstore oder eines Rollladens auf eine Wickelwelle aufwickelbar bzw. von dieser
abwickelbar ist. Im Falle einer Lamellenstore sind die Lamellen in der Regel mit Zugmitteln,
z.B. Seilen oder Bändern, verbunden, die zum Ausfahren bzw. Raffen der Store von einer
Welle ab- bzw. auf diese aufwickelbar sind. Die Befestigungsvorrichtung der vorliegenden
Erfindung dient somit der schallentkoppelten bzw. zumindest schallgedämmten Befestigung
einer Store - inkl. Behang und Wickelwelle sowie gegebenenfalls vorhandener weiterer
Storenbauteile, wie Storengehäuse (oftmals auch "Kasten" genannt") und/oder Antriebsmitteln
für das Ein- und Ausfahren der Store - an einem im Innern oder aussenseitig eines
Gebäudes befindlichen Gebäudeteils.
[0008] Die Befestigungsvorrichtung umfasst erfindungsgemäss einen Träger, welcher dazu bestimmt
ist, direkt oder indirekt an einem Gebäudeteil befestigt zu werden, und einen zumindest
bereichsweise unterhalb des Trägers angeordneten Haltebügel. Der Haltebügel ist dazu
bestimmt, direkt oder über ein Storengehäuse, mit einer Store verbunden zu sein und
besagte Store zu tragen. Der Haltebügel stützt sich ausserdem auf mindestens einem
elastischen, axial federnden (komprimierbaren) Dämmelement ab, wobei letzteres zwischen
dem Träger und dem Haltebügel angeordnet ist. Das Dämmelement übt eine axiale Stützkraft
in Richtung zum Träger hin, durch die der Haltebügel bei nicht montierter Store -
direkt oder über ein Zwischenelement - unter einer Vorspannkraft am Träger gehalten
ist, und die Vorspannkraft kleiner ist als eine vom Haltebügel inkl. daran montierter
Store ausgeübte Gewichtskraft.
[0009] Mit anderen Worten: Bei nicht am Haltebügel montierter Store, d.h. im "nicht (gewichts-)belasteten
Zustand" des Haltebügels, ist die entgegen der Stützkraft des Dämmelements auf den
Haltebügel wirkende Kraft (welche im Wesentlichen der Gewichtskraft des Haltebügels
entspricht) kleiner als die Stützkraft, so dass der Haltebügel unter einer Vorspannkraft
- entweder direkt oder indirekt über ein zwischen Träger und Haltebügel angeordnetes
Zwischenelement - am Träger in Anlage gehalten ist. Dank der Vorspannkraft werden
die Elemente der Befestigungsvorrichtung (mindestens bestehend aus Träger, Dämmelement,
Haltebügel und gegebenenfalls Zwischenelement) zusammengehalten und bilden eine stabile
und dennoch flexible Einheit, was ihre Handhabung, insbesondere ihren Transport und
Montage, deutlich erleichtert.
[0010] Ist zwischen dem Träger und dem Haltebügel ein Zwischenelement vorhanden, so ist
dieses vorzugsweise elastisch (d.h. axial komprimierbar) und bevorzugt flächig bzw.
plattenförmig ausgebildet. Vorzugsweise ist es ohne zusätzliche Befestigungsmittel
aufgrund der Vorspannung in seiner Position klemmend gehalten. Alternativ kann es
auch an der dem Haltebügel zugewandten Seite des Trägers befestigt, z.B. angeklebt,
sein. Dank des Zwischenelements liegt der Haltebügel auch bei nicht montierter Store
(also im nicht-gewichtbelasteten Zustand) nicht direkt am Träger an, sondern ist aufgrund
der Vorspannkraft an der dem Haltebügel zugewandten Seite des Zwischenelements mit
diesem in Anlage gehalten. Die Vorspannkraft bewirkt dabei zumindest bei nicht am
Haltebügel montierter Store in der Regel eine axiale Kompression des elastischen Zwischenelements.
[0011] Im montierten Zustand der Store trägt der Haltebügel das Gewicht der am Haltebügel
befestigten Store inkl. eines gegebenenfalls vorhandenen Storengehäuses und weiterer
Storenbauteile (wie Wickelwelle, Antrieb, Zugmittel, etc.).
[0012] Diese Last zieht den Haltebügel in Richtung entgegen der Vorspannkraft vom Träger
weg (in der Regel nach unten). Erfindungsgemäss ist in diesem "(gewichts-)belasteten
Zustand" des Haltebügels die entgegen der Stützkraft des Dämmelements auf den Haltebügel
wirkende Kraft grösser als die Vorspannkraft. Dies hat den Effekt, dass besagte Vorspannkraft
im montierten Zustand der Store aufgrund der vom Haltebügel gehaltenen Last überwunden
und dadurch der Abstand zwischen Haltebügel und Träger vergrössert wird.
[0013] Wenn kein oder zumindest kein elastisches Zwischenelement zwischen Träger und Haltebügel
vorhanden ist, bewirkt die Überwindung der Vorspannkraft ein automatisches Abheben
des Haltebügels vom Träger. Ist hingegen ein elastisches Zwischenelement vorhanden,
so kommt es im montierten Zustand der Store zu einem Abheben des Haltebügels vom Zwischenelement,
sofern der Abstand grösser ist als die Dicke des Zwischenelements im dekomprimierten
Zustand. Es ist insofern auch möglich, dass der Haltebügel auch nach Überwinden der
Vorspannkraft noch mit einem (zumindest teilweise dekomprimierten) Zwischenelement
in Kontakt ist.
[0014] In jedem Fall wird durch das Abheben des Haltebügels vom Träger bzw. aufgrund der
Abstandvergrösserung zwischen Träger und Haltebügel eine Körperschallentkopplung bzw.
Körperschalldämmung zwischen Store und Gebäudeteil erreicht. Dies gewährleistet, dass
im montierten Zustand zwischen der Store und dem Gebäudeteil keine Schallbrücken bestehen,
so dass durch die Benutzung der Store bedingte Geräuschemissionen auf ein Minimum
reduziert werden können.
[0015] Eine Zwischenschaltung eines elastischen Zwischenelements hat den zusätzlichen Vorteil,
dass der Haltebügel - wie oben erwähnt - höchstens indirekt über das Zwischenelement
mit dem Träger in Kontakt kommt und so auch im nicht belasteten Zustand körperschalltechnisch
von diesem entkoppelt ist.
[0016] Besonders bevorzugt ist der Haltebügel auf mindestens zwei elastischen Dämmelementen
abgestützt, wobei vorzugsweise auf beiden Seiten des Haltebügels jeweils ein Dämmelement
angeordnet ist. Dadurch kann eine besonders stabile Abstützung des Haltebügels erreicht
werden.
[0017] Der Haltebügel ist bevorzugt C- oder U- förmig ausgebildet und umfasst eine Halteplatte
sowie zwei von der Halteplatte abragende Haltearme. Die Haltearme ragen bevorzugt
im Wesentlichen rechtwinklig von der Halteplatte ab und dienen dem Halten der Store
bzw. eines Storenbauteils (z.B. ein Storengehäuse), wobei dies vorzugsweise mittels
Haltehaken erfolgt, welche die Store, bzw. das Storenbauteil untergreifen. So lässt
sich die Store sehr einfach am Haltebügel montieren.
[0018] In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Haltebügel ähnlich ausgebildet, wie
er in der
EP-B-1617037 beschrieben ist. Bei dieser Ausführungsform weist der Haltebügel eine zu einem U-Profil
gebogene Halteplatte auf (analog zum Bügelstegs gemäss
EP-B-1617037), in welcher mittig eine Durchgangsbohrung vorhanden ist. An den beiden Enden der
Halteplatte ist jeweils ein elastisch auslenkbarer Bügelarm integral angeformt, der
rechtwinklig von der Halteplatte und in Richtung der Öffnung der U-profilförmigen
Halteplatte absteht. An den freien Endbereichen der zwei Bügelarme ist jeweils ein
Haltehaken angeformt. Die Haltehaken sind dazu bestimmt, die Gehäuseendkanten eines
Storengehäuses formschlüssig zu untergreifen und das Gehäuse so zu tragen.
[0019] Das Gehäuse wird bei der Montage von unten zwischen die zwei Bügelarme in Richtung
Halteplatte bewegt, bis die Haltehaken das Gehäuse unterseitig untergreifen und dadurch
am Haltebügel fixieren. Bei Verwendung eines solchen Haltebügels gestaltet sich die
Montage des Storengehäuses (inkl. Store) somit besonders einfach.
[0020] Unabhängig von der Grundform des Haltebügels weist jeder Haltearm bevorzugt eine
Haltelasche auf, welche auf einem zugehörigen Dämmelement aufliegt und bevorzugt in
Richtung vom anderen Haltearm weg vom zugehörigen Haltearm abragt. Mit anderen Worten,
die Haltelaschen ragen bevorzugt in entgegengesetzter Richtung nach aussen (weg vom
Zentrum des Haltebügels) vom zugehörigen Haltearm ab.
[0021] Die Montage der Befestigungsvorrichtung am Gebäude kann erfindungsgemäss mittels
des Trägers erfolgen, welcher ein- oder mehrteilig ausgebildet sein kann. Hierbei
kann der Träger entweder direkt an einem Gebäudeteil montiert werden oder indirekt,
etwa über separate Befestigungsbügel oder über an einer Fassadenlaibung befestigte
Führungsschienen, mit einem horizontalen oder vertikalen Gebäudeteil verbunden sein.
[0022] Besonders bevorzugt ist der Träger als U- oder C-förmiger Trägerbügel ausgebildet
und umfasst eine Trägerplatte sowie zwei von der Trägerplatte abragende, bevorzugt
elastisch auslenkbare, Trägerarme. Dabei ist bevorzugt jedem Trägerarm ein Dämmelement
zugeordnet und an diesem gehalten. Der Begriff "gehalten" verlangt allerdings nicht
zwingend ein Vorhandensein von Haltemitteln; bevorzugt ist das Dämmelement zwischen
einem Teil des Trägers und dem zugehörigen Trägerarm eingeklemmt; jedoch ohne Einsatz
von zusätzlichen Befestigungsmitteln (wie Schrauben, Kleber, Klemmen etc.). Das jeweilige
Dämmelement kann beispielsweise auf dem zugehörigen Trägerarm abgestützt sein, indem
jeder Trägerarm an seinem freien Ende eine Zunge aufweist, welche ein jeweiliges Dämmelement
untergreift und bevorzugt in Richtung zum anderen Trägerarm sowie vorzugsweise wenigstens
annähernd parallel zur Trägerplatte vom zugehörigen Trägerarm abragt. Die Zungen ragen
also bevorzugt in entgegengesetzter Richtung nach Innen vom jeweiligen Trägerarm ab.
[0023] In Kombination der obigen bevorzugten Merkmale umfasst die Befestigungsvorrichtung
bevorzugt zwei Dämmelemente, welche jeweils auf einer Zunge eines zugehörigen Trägerarms
abgestützt sind und auf welchen sich jeweils eine Lasche eines zugehörigen Haltearms
abstützt. Bei montierter Store wirkt die Gewichtskraft von Haltebügel und Store über
die Laschen auf die Dämmelemente ein und komprimiert diese, so dass sie sicher zwischen
jeweiliger Zunge und Lasche festgeklemmt sind. Eine zusätzliche Fixierung der Dämmelemente
durch zusätzliche Befestigungsmittel, etwa mittels Schrauben oder durch Kleben, ist
nicht notwendig. So werden nicht nur Material und Montagezeit eingespart, sondern
es ermöglicht auch ein einfaches Auswechseln der Dämmelemente bei Beschädigung oder
Abnutzung.
[0024] Das Dämmelement ist bzw. die Dämmelemente sind weiter vorzugsweise so geformt, dass
es/sie zum einen stabil auf dem Träger - etwa auf der Zunge des zugehörigen Trägerarms
- abgestützt ist/sind und zum anderen sich der Haltebügel - etwa über die Lasche des
zugehörigen Haltearms - stabil auf dem zugehörigen Dämmelement abstützt.
[0025] Besonders bevorzugt ist das Dämmelement bzw. jedes Dämmelement als Vollkörper, d.h.
ohne durchgehenden Hohlraum, ausgebildet. Ferner weist jedes Dämmelement vorzugsweise
jeweils zwei Aussparungen auf, um die Zunge des zugehörigen Trägerarms einerseits
und die Lasche des zugehörigen Haltearms andererseits aufzunehmen. Konkret können
die Dämmelemente hierfür beispielsweise eine H-förmige Kontur aufweisen. Damit ist
gemeint, dass das Dämmelement in Draufsicht einen H-förmigen Umriss aufweist.
[0026] Anstelle eines H-förmigen Körpers sind aber ohne Weiteres auch andere Formen, z.B.
zylindrische, quaderförmige oder sphärische Formen, denkbar. Für eine möglichst stabile
Abstützung und gleichmässige Kräfteverteilung ist das Dämmelement bevorzugt einteilig
ausgebildet.
[0027] Das elastische Dämmelement, bzw. jedes Dämmelement weist bevorzugt einen Körper aus
einem elastomeren Material auf, wobei das elastomere Material bevorzugt einen Kunststoff
oder Kork, vorzugsweise ein Kautschukmaterial, besonders bevorzugt enthaltend oder
bestehend aus Polyurethan, umfasst. Ein speziell bevorzugtes elastomeres Material
ist Sylomer® (eingetragenes Markenzeichen). In Bezug auf die Federeigenschaften kann
der Shore-Härtegrad des elastomeren Materials je nach Gewicht der vom Haltebügel zu
tragenden Store gewählt werden.
[0028] Im Hinblick auf eine mögliche gebäudeaussenseitige Montage der Store ist das elastomere
Material bevorzugt witterungs- und UV-beständig. Eine Temperaturbeständigkeit im Bereich
von -10°C bis 40°C ist besonders vorteilhaft. Das oben genannte Sylomer®-Material
(eingetragenes Markenzeichen) erfüllt diese Anforderungen und ist daher besonders
gut geeignet.
[0029] Anstelle eines Körpers aus einem elastomeren Material kann das elastische Dämmelement
alternativ auch eine Metalldruckfeder, bevorzugt aus Federstahl, umfassen. Die Verwendung
einer Metalldruckfeder hat gegenüber einem Elastomerkörper den Vorteil, dass sie eine
besonders hohe Beständigkeit, etwa gegenüber UV-Einstrahlung und Temperaturschwankungen,
aufweist.
[0030] Falls ein Zwischenelement vorhanden ist, besteht dieses bevorzugt aus dem gleichen
oder einem ähnlichen Material wie das Dämmelement.
[0031] Der Träger weist in der Regel mindestens eine Durchgangsbohrung auf, welche der Aufnahme
eines Befestigungselements, z.B. einer Befestigungsschraube, dient. Für eine Befestigung
an einem horizontalen Gebäudeteil, beispielsweise einem Fenster- oder Türsturz, ist
die Durchgangsbohrung bevorzugt in der Trägerplatte ausgebildet. Beispielsweise weist
die Trägerplatte eine zentrale Durchgangsbohrung und gegebenenfalls im Bereich ihrer
Ecken oder Endkanten weitere Bohrungen auf, um den Träger mittels mehrerer Befestigungsschrauben
am Gebäudeteil zu befestigen.
[0032] Anstatt an einem horizontalen Gebäudeteil ist es auch denkbar, dass die Store an
einem vertikalen Gebäudeteil, beispielsweise einer Hauswand, befestigt wird. In diesem
Fall kann der Träger durch Verschrauben eines Trägerarms oder einer die Trägerarme
verbindenden Rückwand am vertikalen Gebäudeteil befestigt werden.
[0033] Die Durchgangsbohrung kann zusätzlich mit einem und bevorzugt mit einem schalldämmenden
Material, vorzugsweise enthaltend oder bestehend aus Nitril-, Silikon-, Polyurethan-,
Acrylat-, Polychloropren- und/oder FluorKautschuk, ausgekleidet sein. In der Regel
ist dies nicht notwendig, da dank der Dämmelemente eine gute Körperschalldämmung zwischen
Store und Träger erreicht wird.
[0034] Um eine ausreichende Stabilität zu gewährleisten, ist der Träger bevorzugt aus Metall,
vorzugweise Aluminium oder rostfreiem bzw. verzinktem Stahl, oder aus einem stabilen
Kunststoff hergestellt. Selbiges gilt für den Trägerbügel.
[0035] Wie weiter oben erwähnt, wird die Store vom Haltebügel getragen. Hierfür kann der
Haltebügel entweder direkt mit der Store - etwa mit einer Wickelwelle der Store -
verbunden sein, oder ein Storengehäuse tragen, in welchem die Store gehalten ist.
Das Gewicht der Store ist dabei von ihrer Grösse und ihrer Art (z.B. Store mit Seilführung
oder Store mit Führungsschienen) abhängig. Für grössere Storen werden oftmals mehr
als ein Haltebügel, z.B. 2, 3 oder 4 Haltebügel, verwendet. Gegebenenfalls kommt pro
Haltebügel ein separater Befestigungsbügel zum Einsatz (siehe Fig. 5). Bei mehreren
Haltebügeln werden entsprechend mehrere Befestigungsbügel verwendet. Auch durch die
Wahl des Dämmelements, etwa durch die Wahl eines elastomeren Materials mit einer bestimmten
Shore-Härte, können die Federeigenschaften der Befestigungsvorrichtung dem Gewicht
der zu tragenden Store entsprechend angepasst werden.
[0036] Die bei normalen Wetterbedingungen (d.h. ohne Windbeaufschlagung) auf einen Haltebügel
wirkende Last (d.h. die Gewichtskraft von Haltebügel inkl. Store) beträgt vorzugsweise
maximal 500 N, bevorzugter maximal 300 N. Erfindungsgemäss wird vom Dämmelement -
oder Dämmelementpaar - eine Stützkraft ausgeübt, welche der Last entgegen wirkt und
betragsmässig kleiner ist als die Last. Beträgt auf einen Haltebügel wirkende Last
beispielsweise 300 N, so müsste die vom zugehörigen Dämmelement bzw. Dämmelementpaar
ausgeübte Stützkraft weniger als 300 N betragen. (Bei einem dem Haltebügel zugeordneten
Dämmelementpaar würde damit jedes Dämmelement eine Stützkraft von weniger als 150
N ausüben.)
[0037] Bevorzugt beträgt die vom Dämmelement (bei nur einem Dämmelement pro Haltebügel)
oder dem Dämmelementpaar gemeinsam ausgeübte Stützkraft weniger als 450 N, vorzugweise
weniger als 250 N, besonders bevorzugt ca. 20 bis 150 N.
[0038] Wie eingangs erwähnt, wird der Haltebügel im nicht-belasteten Zustand durch die vom
Dämmelement bzw. vom Dämmelementpaar ausgeübte Stützkraft unter Vorspannung am Träger
in Anlage gehalten. Die Vorspannkraft ist bevorzugt ausreichend gross, um die Komponenten
der Befestigungsvorrichtung bei nicht am Haltebügel montierter Store (bzw. im nicht-belasteten
Zustand des Haltebügels) miteinander in Anlage zu halten. Dadurch können die Komponenten
als eine Einheit transportiert und montiert werden.
[0039] Gegebenenfalls können zusätzliche Zugelemente vorgesehen sein, welche eine entgegen
der Vorspannkraft gerichtete Kraft auf das Dämmelement, bzw. das Dämmelementpaar,
ausüben. Beispielsweise kann die Store eine Endschiene (im Falle von Stoffstoren oft
auch als Fallstab bezeichnet) aufweisen, die mit einer Seilspannung zwischen zwei
Führungsschienen oder entlang einer Seil- oder Stangenführung geführt ist, um den
Behang unter Spannung zu halten. Dem Fachmann sind solche Lösungen als schienen-,
seil- oder stangengeführte Storen bekannt.
[0040] Die vorliegende Erfindung betrifft neben der oben beschriebenen Befestigungsvorrichtung
ferner ein System umfassend mindestens eine solche Befestigungsvorrichtung sowie eine
Store, wobei es sich bei der Store bevorzugt um eine Lamellenstore, eine Stoffstore
oder einen Rollladen handelt.
[0041] Das erfindungsgemässe System erlaubt eine besonders einfache Montage der Store am
Installationsort: Die Befestigungsvorrichtung umfassend die oben beschriebenen Komponenten
von Haltebügel, Träger und Dämmelement (sowie gegebenenfalls Zwischenelement) kann
vormontiert und als Einheit zugeliefert werden. Es ist dann lediglich noch erforderlich,
den Träger am gewünschten Montageort zu befestigen und die Store - entweder direkt
oder indirekt über ein Storengehäuse - am Haltebügel zu fixieren. (Dies gilt natürlich
auch im Falle einer Montage mittels mehrerer Befestigungsvorrichtungen.)
[0042] Bei einer indirekten Befestigung der Store am Haltebügel via Storengehäuse, also
im Falle einer "Kastenstore", ist das Gehäuse bevorzugt mit dem Haltebügel durch Verrasten
befestigbar. Wie weiter oben im Zusammenhang mit dem Haltebügel ausgeführt, kann dies
beispielsweise dadurch erreicht werden, indem der Haltebügel ähnlich wie in der
EP-B-1617037 ausgestaltet ist und zwei elastisch federnde Bügelarme aufweist, die im montierten
Zustand das Gehäuse der Store formschlüssig untergreifen.
[0043] Alternativ kann der Haltebügel auch als Teil des Gehäuses, etwa als Seitenwand oder
Teil einer Seitenwand des Gehäuses, ausgebildet sein.
[0044] Heutzutage werden Storen vorwiegend mittels eines Elektroantriebs betrieben. Die
Store umfasst daher bevorzugt einen Elektroantrieb, welcher im Falle einer Kastenstore
in der Regel im Gehäuse angeordnet ist, bzw. im Falle von kastenlosen Storen (also
Storen ohne Gehäuse) in der Wickelwelle untergebracht sein kann. Da Elektroantriebe
im Betrieb relativ starke Lärmemissionen verursachen können, ist bei solchen eine
schallentkoppelte Montage besonders wichtig, um eine Körperschallübertragung bzw.
Übertragung der Betriebsgeräusche an den den Elektroantrieb tragenden Gebäudeteil
zu vermeiden. Bei Kastenstoren sind im Gehäuse neben dem Antrieb in der Regel weitere
Storenbauteile, wie etwa eine Antriebsmechanik mit einer Wickelwelle zum Aufwickeln
von Storenbändern, angeordnet.
[0045] Unabhängig davon, ob der Haltebügel direkt z.B. mit dem Antrieb oder der Wickelwelle
der Store verbunden ist oder ein Storengehäuse mit darin angeordneter Store trägt
(und gegebenenfalls selber Teil des Gehäuses ist), bleibt die der Erfindung zugrunde
liegende Idee, nämlich die Bereitstellung einer schallgedämmten bzw. schallentkoppelten
Befestigungsvorrichtung für eine Store, bei welcher ein die Store oder ein Storengehäuse
inkl. darin gelagerte Store tragender Haltebügel über mindestens ein elastisches,
axial federndes Dämmelement an einem Träger abgestützt ist, dieselbe.
[0046] Im Folgenden wird die Erfindung anhand einiger in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Wenn alternative Ausführungsformen sich nur in einzelnen Merkmalen
unterscheiden, wurden für die gleichbleibenden Merkmale jeweils dieselben Bezugszeichen
verwendet. Es zeigen jeweils rein schematisch:
- Fig. 1
- in perspektivischer Explosions-Ansicht eine Ausführungsform einer Befestigungsvorrichtung
der vorliegenden Erfindung ohne montierte Store, umfassend einen Haltebügel, einen
Träger in Form eines Trägerbügels sowie zwei elastische Dämmelemente, welche jeweils
als Elastomerkörper ausgebildet sind;
- Fig. 2
- in perspektivischer Ansicht die Befestigungsvorrichtung aus Fig. 1 inklusive einer
nicht montierten Seilführung für eine Store;
- Fig. 3
- in perspektivischer Ansicht ein System umfassend die in Fig. 1 und 2 gezeigte Befestigungsvorrichtung
im montierten Zustand mit einem Storenkasten sowie der zugehörigen Seilführung einer
Lamellenstore.
- Fig. 4
- in Frontalansicht das in Fig. 3 dargestellte System umfassend die in Fig. 1 bis 3
dargestellte Befestigungsvorrichtung im montierten Zustand sowie eine Lamellenstore,
die mittels der Befestigungsvorrichtung an einem horizontalen Gebäudeteil befestigt
ist;
- Fig. 5
- in perspektivischer Ansicht eine erste alternative Ausführungsform des in Fig. 3 und
4 gezeigten Systems, bei welcher anstelle einer Seilführung die Store mittels fester
Führungsschiene geführt und mittels eines Befestigungsbügels an einem vertikalen Gebäudeteil
befestigbar ist.
- Fig. 6
- in Frontalansicht das in Fig. 5 dargestellte System, wobei die Befestigungsvorrichtung
ohne zusätzlichen Befestigungsbügel an einem horizontalen Gebäudeteil befestigt ist
und eine Lamellenstore inkl. Storenkasten, Antrieb und Lamellen trägt;
- Fig. 7
- in perspektivischer Explosions-Ansicht eine zweite alternative Ausführungsform einer
erfindungsgemässen Befestigungsvorrichtung, bei welcher der Träger eine sich trichterförmig
verjüngende Rückwand umfasst, an welche eine Schienenführung anschliesst;
- Fig. 8
- in perspektivischer Ansicht ein System umfassend die in Fig. 7 gezeigte Befestigungsvorrichtung
sowie einen Teil eines Storenkastens; und
- Fig. 9
- in Frontalansicht das in Fig. 8 gezeigte System, wobei die Befestigungsvorrichtung
indirekt über eine Führungsschiene der Store an einem vertikalen Gebäudeteil befestigt
ist und eine Lamellenstore inkl. Storenkasten, Antrieb und Lamellen trägt.
[0047] Die in den Figuren dargestellten Ausführungsformen einer erfindungsgemässen Befestigungsvorrichtung
10 umfasst einen Träger, welcher in der gezeigten Ausführungsform als U-förmiger Trägerbügel
12 ausgebildet ist und dazu bestimmt ist an einem horizontalen oder vertikalen Gebäudeteil
(für ein horizontales Gebäudeteil 14 siehe etwa Fig. 4), insbesondere an einem Fenster-
oder Türsturz, befestigt zu werden. Der Trägerbügel 12 umfasst eine Trägerplatte 16
sowie zwei von der Trägerplatte abragende Trägerarme 17, 18. An die Längskanten der
Trägerplatte 16 schliessen eine vorderseitige bzw. rückseitige Blendleiste 19 an.
Ferner weist er eine Durchgangsbohrung 21 auf, welche der Aufnahme von nicht gezeigten
Befestigungsschrauben dient, die für die Befestigung des Trägerbügels 12 in entsprechende
Bohrungen im Gebäudeteil eingeführt werden (nicht gezeigt).
[0048] Die Befestigungsvorrichtung 10 umfasst weiter zwei elastische, axial federnde Dämmelemente
20, welche in der gezeigten Ausführungsform jeweils einen einteiligen Vollkörper,
insbesondere einen Elastomerkörper mit einer H-förmigen Kontur umfassen. Dabei ist
jedem Trägerarm 17, 18 ein Dämmelement 20 zugeordnet und auf diesem abgestützt, indem
jeder Trägerarm 17, 18 an seinem freien Ende eine Zunge 22 aufweist. Die Zungen 22
ragen jeweils wenigstens annähernd parallel zur Trägerplatte 16 vom zugehörigen Trägerarm
17, 18 in Richtung zum anderen Trägerarm 17, 18 hin ab und untergreifen das dem jeweiligen
Trägerarm 17, 18 zugeordnete Dämmelement 20.
[0049] Als weiteres Element der Befestigungsvorrichtung 10 ist unterhalb des Trägerbügels
12 ein Haltebügel 28 angeordnet, welcher dazu bestimmt ist, ein Gehäuse 30 (Fig. 3
bis 6, sowie Fig. 8 und 9) oder ein Gehäuseteil einer Store zu halten und so die Store
zu tragen. Der Haltebügel 28 weist eine aus Blech gestanzte und zu einem U-Profil
gebogene Halteplatte 32 auf, in welcher mittig eine Durchgangsbohrung 33 vorhanden
ist (Fig. 1 und 7). An den beiden Enden der Halteplatte 32 ist jeweils ein elastisch
auslenkbarer Haltearm 34, 35 integral angeformt, wobei die Haltearme 34, 35 jeweils
rechtwinklig von der Halteplatte 32 und in Richtung der Öffnung des U-profilförmigen
Haltebügels 28 abstehen. Jeder Haltearm 34, 35 weist eine dem anderen Haltearm 35,
34 zugewandte Haltefläche 29 auf, welche im montierten Zustand der Store am Storengehäuse
30 anliegt (Fig. 3 bis 6 sowie 7 und 8). Die freien Endbereiche der zwei Haltearme
34, 35 sind jeweils zu einem in Richtung des anderen Haltearms und dann in Richtung
der Halteplatte 32 gerichteten Haltehaken 36 ausgeformt. Die Haltehaken 36 sind dazu
bestimmt, die Gehäuseendkanten 37 des Storengehäuses 30 formschlüssig zu untergreifen,
wie dies in Fig. 3 bis 6 gezeigt ist. Zwei untenseitig vom Haltebügel 28 abstehende
Federbügel 24 (Fig. 2) drücken das Gehäuse 30 nach unten (weg von der Halteplatte
32) in die Haltehaken 36. Das Gehäuse 30 kann so am Haltebügel 28 verrastet werden.
Ein ähnlicher Haltebügel ist im europäischen Patent Nr.
1 617 037 im Detail beschrieben.
[0050] Alternativ oder zusätzlich zur Befestigung mittels Einrasten des Storengehäuses 30
in den Haltebügel 28 kann das Gehäuse 30 auch anderweitig am Haltebügel 28 befestigt
werden. Beispielsweise können die Haltearme 34, 35 im Bereich der jeweiligen Haltefläche
29 Löcher 38 aufweisen (Fig. 1), um die Haltearme 34, 35 am Gehäuse 30 festzuschrauben.
[0051] An jedem Haltearm 34, 35 ist ferner eine Haltelasche 39 angeformt, welche in Richtung
vom anderen Haltearm 35, 34 weg vom zugehörigen Haltearm 34, 35 abragt und auf einem
zugeordneten Dämmelement 20 aufliegt. Mit anderen Worten, die Haltelaschen 39 ragen
bevorzugt in entgegengesetzter Richtung nach aussen (weg vom Zentrum des Haltebügels
28) vom zugehörigen Haltearm 34, 35 ab. Der Haltebügel 28 (inkl. daran gehaltener
Store; siehe Fig. 4, 6 und 9) ist über durch seine Haltelaschen 39 auf den beiden
Dämmelementen 20 elastisch federnd abgestützt. Die Stützkraft der beiden Dämmelemente
20 drückt den Haltebügel 28 mit einer gewissen Vorspannkraft in Richtung der Trägerplatte
16.
[0052] Wie aus Fig. 1 und 5 ersichtlich, ist zwischen dem Trägerbügel 12 und dem Haltebügel
28 ein Zwischenelement 40 angeordnet, das aus einem elastischen Material, insbesondere
aus Sylodyn®, gefertigt ist. Besagtes Zwischenelement 40 ist vorzugsweise lediglich
durch die Vorspannkraft in Position gehalten. Es kann aber optional auch an der dem
Haltebügel 28 zugewandten Seite des Trägerbügels 12 befestigt sein, beispielsweise
durch Verkleben.
[0053] Aus dem Gewicht des Haltebügels 28 - sowie der im montierten Zustand vom Haltebügel
28 getragenen Storenbauteile - resultiert eine Last, die der Stützkraft der beiden
Dämmelemente 20 entgegenwirkt und die Dämmelemente 20 in Richtung nach unten (also
zur zugehörigen Zunge 22 des Trägerarms 17, 18) komprimiert. Im unbelasteten Zustand,
d.h. bei nicht montierter bzw. nicht am Haltebügel 28 befestigter Store ist die Last
kleiner als die Stützkraft, so dass der Haltebügel 28 unter Vorspannung indirekt über
das komprimierte elastische Zwischenelement 40 an der Trägerplatte 16 gehalten ist.
[0054] Im montierten Zustand der Store (Fig. 4, 6 und 9) wird besagte Vorspannkraft aufgrund
der vom Storengehäuse 30 und der Store auf den Haltebügel 28 ausgeübten Last überwunden
und der Haltebügel 28 wird somit entgegen der Vorspannkraft von der Trägerplatte 16
weg, d.h. axial nach unten gezogen, was in einer Abstandvergrösserung zwischen Trägerplatte
16 und Haltebügel 28 resultiert. Durch die Abstandvergrösserung zwischen Haltebügel
28 und Trägerplatte 16 wird das Zwischenelement 40 dekomprimiert, was eine komplette
Körperschallentkopplung zwischen Store und Träger - und somit auch zwischen Store
und Gebäudeteil 14 gewährleistet. Der Haltebügel 28 inkl. Store ist somit im montierten
Zustand schallentkoppelt am Träger 12 gehalten und dank der schalldämmenden Eigenschaften
der Dämmelemente (und gegebenenfalls des Zwischenelements) sind auch im vorgespannten
Zustand keine Schallbrücken vorhanden, über welche Körperschall von der Store bzw.
vom Storenantrieb 42 auf das Gebäude übertragen werden könnte. Je nach Stützkraft
der Dämmelemente 20 und der Grösse der Last kann es auch zu einem Abheben des Haltebügels
28 vom dekomprimierten Zwischenelement 40 kommen, wobei dies für eine Körperschallentkopplung
nicht notwendig ist.
[0055] Je nach Anforderung und Gegebenheit werden pro Storengehäuse 30 zwei oder mehr Befestigungsvorrichtungen
10 verwendet.
[0056] Fig. 4, 6 und 9 zeigen drei verschiedene Ausführungsformen eines erfindungsgemässen
Systems im montierten Zustand, d.h. in welchem ein Storengehäuse 30 inkl. darin befindlichen
Storenbauteilen (etwa eine Antriebsmechanik, mit einer Welle zum Aufwickeln von Storenbändern
und ein Elektroantrieb 42) sowie eine Vielzahl von Lamellen 44 inkl. einer Endschiene
46, am Haltebügel 28 befestigt ist. Die Lamellen 44 bestehen z.B. aus Leichtmetallblech
und besitzen eine wellenförmige Profilierung mit nach innen gebogenen (gebördelten)
Längsrändern. Das Storengehäuse 30 ist aus Stahl gefertigt und weist auf einer Seite
eine Öffnung 48 auf, welche im montierten Zustand gegen unten gerichtet ist (Fig.
3, 5 und 8).
[0057] In den Fig. 3 und 4 ist ein System mit einer seilgeführten Lamellenstore gezeigt.
"Seilgeführt" bedeutet in diesem Zusammenhang, dass die Lamellen 44 entlang mindestens
eines Führungsseils 50, z.B. einem Polyamid-ummantelten Spiralseil aus Edelstahl,
vertikal verschiebbar geführt sind. Das Führungsseil ist kastenseitig an einer Kopfleiste
51 befestigt und durch Öffnungen in den Lamellen geführt. Wie aus Fig. 2 bis 4 gut
ersichtlich, kann die Kopfleiste 51 schraublos durch Einhaken in die Gehäuseendkanten
37 am Gehäuse 30 befestigt werden (Fig. 3 und 4). Das Ausfahren und Hochziehen der
Store erfolgt dabei mittels der üblichen Zugbänder (nicht sichtbar), die mithilfe
eines Antriebs 42 auf eine Wickelwelle 52 (Fig. 4, 6 und 9) aufwickelbar bzw. von
dieser abwickelbar sind. Bei den gezeigten Ausführungsformen handelt es sich um einen
Elektroantrieb, allerdings wären manuell betriebene Antriebsvarianten ebenso denkbar.
[0058] Fig. 5 bis 9 zeigen Befestigungsvorrichtungen bzw. Systeme mit einer schienengeführten
Lamellenstore. Solche schienengeführten Storen sind dem Fachmann wohlbekannt und umfassen
in der Regel zwei C- oder U-förmige Führungsschienen 54, die ein- oder mehrteilig
ausgebildet und parallel zueinander beidseits des Lamellenbehangs (oder des Markisentuchs
bei einer Stoffstore) angeordnet sind. Die übereinander angeordneten Lamellen 44 greifen
mit an ihren freien Enden befestigten Führungszapfen 45 in das Profil der Führungsschienen
54 ein (Fig. 6 und 9) und sind so über die gesamte Ein- bzw. Ausfahrlänge der Store
beidseitig geführt. Die seitlichen Führungsschienen 54 sind jeweils an einem nicht
sichtbaren vertikalen Gebäudeteil, z.B. einer Fassadenlaibung, angebracht.
[0059] Bei den in Fig. 5 und 6 gezeigten Varianten sind die Führungsschienen 54 als separate
Einheiten montiert und nicht mit dem Storengehäuse 30 verbunden.
[0060] Bei der in Fig. 5 dargestellten Ausführungsform ist das Storengehäuse 30 mit dem
integrierten Storenantrieb 42 über die Befestigungsvorrichtung an einem nicht gezeigten
vertikalen Gebäudeteil befestigt. Zu diesem Zweck kommt ein zusätzlicher L-förmiger
Befestigungsbügel 55 zum Einsatz, dessen horizontaler Schenkel mit dem Träger 12 fest
verbunden wird und dessen vertikaler Schenkel 56 an einem vertikalen Gebäudeteil montiert
werden kann. Sind mehrere Befestigungsvorrichtungen vorhanden, so werden entsprechend
auch mehrere Befestigungsbügel 55 benötigt. Bei den in Fig. 4 und 6 gezeigten Lösungen
erfolgt die Befestigung des Trägers 12, 12' hingegen direkt an einem horizontalen
Gebäudeteil 14, so dass auf einen zusätzlichen Befestigungsbügel verzichtet werden
kann.
[0061] Im Gegensatz zu den in Fig. 5 und 6 gezeigten Systemen sind die Führungsschienen
54 bei den in Fig. 7 bis 9 dargestellten Varianten jeweils mit dem Trägerbügel 12'
verbunden. Konkret weist der Trägerbügel 12' der Befestigungsvorrichtung 10' eine
sich nach unten trichterförmig verjüngende Rückwand 57 auf, welche am freien Ende
über zwei Verbindungsleisten 58 mit einer jeweiligen Führungsschiene 54 zur seitlichen
Führung der Lamellen 44 verbunden ist (es ist jeweils nur eine Führungsschiene gezeigt).
Der Trägerbügel 12' weist ebenfalls zwei Tragarme 17', 18' auf, welche jeweils von
der Trägerplatte 16' rechtwinklig nach unten abragen und zumindest bereichsweise über
die Rückwand 57 miteinander verbunden sind. Bei dieser Ausführungsform ist der Trägerbügel
12' somit von einer der an einer Fassadenlaibung montierten Führungsschienen 54 getragen.
Bei grösseren Storen, etwa bei Storen mit einer Breite von mehr als 2.5 m, kann die
Store zusätzlich mittels eines zusätzlichen Befestigungsbügels an einem horizontalen
Gebäudeteil befestigt werden (nicht gezeigt). Ansonsten ist die Befestigungsvorrichtung
10' bei dieser Ausführungsform direkt mit der zugehörigen Führungsschiene 54 verbunden
bzw. auf diese aufgesetzt und die Store somit lediglich über die Führungsschienen
mit dem Gebäude, etwa der Fassadenlaibung des Gebäudes, verbunden.
1. Befestigungsvorrichtung (10, 10') für eine Store,
mit einem Träger (12), welcher dazu bestimmt ist, direkt oder indirekt an einem Gebäudeteil
befestigt zu werden,
und einem zumindest bereichsweise unterhalb des Trägers (12) angeordneten Haltebügel
(28),
wobei der Haltebügel (28) dazu bestimmt ist, direkt oder über ein Storengehäuse (30),
mit einer Store verbunden zu sein und diese zu tragen,
wobei sich der Haltebügel (28) auf mindestens einem elastischen, axial federnden Dämmelement
(20) abstützt und das Dämmelement (20) zwischen dem Träger (12) und dem Haltebügel
(28) angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass das Dämmelement (20) eine axiale Stützkraft in Richtung zum Träger (12) hin ausübt,
durch die der Haltebügel (28) bei nicht montierter Store - direkt oder über ein Zwischenelement
(40) - unter einer Vorspannkraft am Träger (12) gehalten ist, und die Vorspannkraft
kleiner ist als eine vom Haltebügel (28) inklusive daran montierter Store ausgeübte
Gewichtskraft.
2. Befestigungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Haltebügel (28) auf mindestens zwei elastischen Dämmelementen (20) abgestützt
ist, wobei bevorzugt auf beiden Seiten des Haltebügels (28) jeweils ein Dämmelement
(20) angeordnet ist.
3. Befestigungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Haltebügel (28) C- oder U-förmig ausgebildet ist und eine Halteplatte (32) sowie
zwei von der Halteplatte (32) abragende Haltearme (34, 35) umfasst, wobei die Haltearme
(34, 35) dazu bestimmt sind die Store oder ein Storenbauteil zu halten, vorzugsweise
mittels das Storenbauteil untergreifenden Haltehaken (36).
4. Befestigungsvorrichtung nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Haltearm (34, 35) eine Haltelasche (39) aufweist, welche auf einem zugehörigen
Dämmelement (20) aufliegt und bevorzugt in Richtung vom anderen Haltearm (35, 34)
weg vom zugehörigen Haltearm (34, 35) abragt.
5. Befestigungsvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger (12) als U- oder C-förmiger Trägerbügel (12) ausgebildet ist und eine
Trägerplatte (16) sowie zwei von der Trägerplatte (16) abragende, bevorzugt elastisch
auslenkbare, Trägerarme (17, 18) umfasst, wobei an jedem Trägerarm (17, 18) ein Dämmelement
(20) gehalten ist.
6. Befestigungsvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Trägerarm (17, 18) an seinem freien Ende eine Zunge (22) aufweist, welche ein
jeweiliges Dämmelement (20) untergreift und bevorzugt in Richtung zum anderen Trägerarm
(18, 17) sowie vorzugsweise wenigstens annähernd parallel zur Trägerplatte (16) vom
zugehörigen Trägerarm (17, 18) abragt.
7. Befestigungsvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Dämmelemente (20) zwischen der Zunge (22) des zugehörigen Trägerarms (17, 18)
und der Lasche (39) des zugehörigen Haltearms (34, 35) klemmend gehalten sind.
8. Befestigungsvorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindung zwischen einem jeweiligen Dämmelement (20) und der zugehörigen Zunge
(22) und/oder der zugehörigen Lasche (39) ohne Einsatz von zusätzlichen Befestigungsmitteln
realisiert ist.
9. Befestigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass jedes Dämmelement (20) zwei Aussparungen aufweist, um die Zunge (22) des zugehörigen
Trägerarms (17, 18) einerseits und die Lasche (39) des zugehörigen Haltearms (34,
35) andererseits aufzunehmen.
10. Befestigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das bzw. jedes elastische Dämmelement (20) als Vollkörper ausgebildet ist und vorzugsweise
eine H-förmige Kontur aufweist.
11. Befestigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Zwischenelement (40) aus einem elastisch verformbaren und/oder schalldämmenden
Material, bevorzugt aus Kunststoff oder Kork, besonders bevorzugt aus einem Kautschukmaterial,
insbesondere enthaltend oder bestehend aus Polyurethan, gefertigt ist.
12. Befestigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das bzw. jedes elastische Dämmelement (20) aus einem elastomeren Material, bevorzugt
aus Kunststoff oder Kork, vorzugsweise einem Kautschukmaterial, besonders bevorzugt
enthaltend oder bestehend aus Polyurethan, hergestellt ist.
13. Befestigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das elastische Dämmelement (20) bzw. jedes elastische Dämmelement eine Metalldruckfeder,
bevorzugt aus Federstahl, umfasst.
14. Befestigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die vom Dämmelement (20) bzw. vom Dämmelementpaar gemeinsam auf den Haltebügel (28)
ausgeübte Stützkraft weniger als 450 N, bevorzugt weniger als 250 N, besonders bevorzugt
ca. 20 bis 150 N, beträgt.
15. System umfassend mindestens eine Befestigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche
1 bis 14, sowie eine Store, insbesondere eine Lamellenstore, eine Stoffstore oder
einen Rollladen.