[0001] Die Erfindung betrifft einen Täuschkörper zur Torpedoabwehr.
[0002] Zur Abwehr von Torpedos sind moderne Unterseeboote mit Täuschkörpern ausgerüstet,
mit denen ein auf ein Unterseeboot zulaufender Torpedo je nach Bauart der Täuschkörper
entweder abgelenkt oder zerstört werden kann. Hierzu werden die Täuschkörper aus quer
oder schräg zur Längsausdehnung des Unterseeboots ausgerichteten Starterrohren ausgestoßen,
die in dem Bereich des Oberdecks und/oder des Turms solcher Unterseeboote angeordnet
sind. Nach dem Ausstoßen aus den Starterrohren erreichen die Täuschkörper eine gewisse
Distanz zu dem Unterseeboot, in der sie eine Schwebeposition einnehmen oder dann,
wenn sie mit einem entsprechenden Antrieb ausgestattet sind, zuvor ihre Tauchtiefe
ändern können.
WO 96/39325 A1 und
US 6 834 608 B1 offenbaren Täuschkörpern zur Torpedoabwehr.
[0003] Um eine Schwebeposition einnehmen und in diesem verharren zu können, ist es erforderlich,
dass die Gewichtskraft des Täuschkörpers in etwa der Gewichtskraft des von ihm verdrängten
Wassers entspricht. Dementsprechend weisen Täuschkörper ein vergleichsweise geringes
Gewicht auf. Aufgrund dieses geringen Gewichts können sie nur verhältnismäßig wenig
kinetische Energie aufnehmen und werden daher nur in entsprechend kurze Distanz zu
dem Unterseeboot ausgestoßen. Problematisch erweisen sich diese relativ kurzen Ausstoßstrecken
im Hinblick darauf, dass man neben dem Ausstoß von Täuschkörpern versucht, das Unterseeboot
durch gezielte Ausweichmanöver des Unterseeboots vor einem anfahrenden Torpedo in
Sicherheit zu bringen, was ungünstigstenfalls zu einer Kollision des Unterseeboots
mit einem Täuschkörper führen kann.
[0004] Vor diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Täuschkörper
der oben genannten Art zu schaffen, der bezogen auf die bislang bekannten Täuschkörper
in eine größere Entfernung von dem Unterseeboot ausgestoßen werden kann, ohne die
übrigen Funktionseigenschaften gegenüber den bekannten Täuschkörpern wesentlich zu
ändern.
[0005] Gelöst wird diese Aufgabe durch einen Täuschkörper mit den in Anspruch 1 angegebenen
Merkmalen. Vorteilhafte Weiterbildungen dieses Täuschkörpers ergeben sich aus den
Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung sowie der Zeichnung. Hierbei können
gemäß der Erfindung die in den Unteransprüchen angegebenen Merkmale jeweils für sich,
aber auch in Kombination, die erfindungsgemäße Lösung gemäß Anspruch 1 weiter ausgestalten.
[0006] Der erfindungsgemäße Täuschkörper weist einen Massekörper auf, der von dem übrigen
Täuschkörper lösbar ist. Unter dem übrigen Täuschkörper ist ein länglicher Grundkörper
zu verstehen, der alle wesentlichen Funktionskomponenten des Täuschkörpers enthält
und dessen Gewicht im Wesentlichen dem Gewicht des von ihm verdrängten Wassers entspricht.
An diesem Grundkörper ist der Massekörper lösbar befestigt und bildet so ein Zusatzgewicht,
das zwar zunächst die Schwebeeigenschaften des Täuschkörpers verschlechtert, was aber
insofern unproblematisch ist, als der Massekörper zur Herstellung der optimalen Schwebefähigkeit
des Täuschkörpers von dem Grundkörper lösbar ist und dementsprechend zu gegebener
Zeit abgeworfen werden kann. Zuvor aber, d.h. beim Ausstoßen des Täuschkörpers aus
dem Starterrohr eines Unterseebootes, verbessert das durch den Massekörper bedingte
zusätzliche Gewicht die Fähigkeit des erfindungsgemäßen Täuschkörpers, vermehrt kinetische
Energie aufzunehmen, so dass der erfindungsgemäße Täuschkörper gegenüber den bislang
bekannten Täuschkörpern unter gleichen Ausstoßbedingungen in eine weitere Entfernung
von einem Unterseeboot ausgestoßen werden kann. Hierdurch wird die Gefahr einer Kollision
des Unterseebootes mit dem Täuschkörper während eines Ausweichmanövers des Unterseebootes
deutlich verringert. Vorteilhaft kann der erfindungsgemäße Täuschkörper auch auf Basis
eines zum Stand der Technik zählenden Täuschkörpers aufgebaut sein, wobei dieser zum
Stand der Technik zählende Täuschkörper dann den Grundkörper bildet, an dem der Massekörper
lösbar befestigt wird.
[0007] Zweckmäßigerweise, wird angestrebt, dass der Massekörper des erfindungsgemäßen Täuschkörpers
erst dann abgeworfen wird, wenn sich der Täuschkörper in einem ausreichenden Abstand
zu dem Unterseeboot befindet. Um dies zu erreichen, kann beispielsweise ein Mechanismus
zum Lösen des Massekörpers entfernungsabhängig z.B. mittels einer Reißleine aktiviert
werden. Bevorzugt ist allerdings vorgesehen, dass der Massekörper zeitgesteuert von
dem übrigen Täuschkörper lösbar ist. Dementsprechend kann der erfindungsgemäße Täuschkörper
ein Schaltwerk aufweisen, das, nachdem der Täuschkörper das Starterrohr verlassen
hat, den Mechanismus zum Lösen des Massekörpers mit einer bestimmten zeitlichen Verzögerung
betätigt.
[0008] Grundsätzlich kann der Massekörper an beliebiger Stelle des Grundkörpers angeordnet
sein. Besonders vorteilhaft bildet der Massekörper aber einen Kopf des Täuschkörpers,
d.h., der Massekörper ist an einem in Ausstoßrichtung des Täuschkörpers vorderen Ende
des Grundkörpers angeordnet. Zweckmäßigerweise ragt der Massekörper hierbei nicht
über die Außenquerschnittskontur des Grundkörpers hinaus. Indem der Massekörper den
Täuschkörperkopf bildet, ist der Schwerpunkt des Täuschkörpers in Ausstoßrichtung
des Täuschkörpers möglichst weit nach vorne gelegt, was zu einem besonders stabilen
Fahrverhalten des Täuschkörpers während der Ausstoßbewegung führt. Darüber hinaus
kann ein den Kopf des Täuschkörpers bildender Massekörper auch eine Schutzkappe für
an dem in Ausstoßrichtung vorderen Ende des Grundkörpers angeordnete Funktionseinheiten
bilden. Bei diesen Funktionseinheiten kann es sich beispielsweise um akustische Einrichtungen
oder um einen dort angeordneten Propeller zur Änderung der Tauchtiefe handeln. Durch
entsprechende Außenformung des Massekörpers können auch die hydrodynamischen Eigenschaften
dieser Täuschkörper während des Ausstoßvorgangs verbessert werden.
[0009] Zum Abwerfen des Massekörpers von dem Täuschkörper kann der Täuschkörper eine elektronische
Steuervorrichtung aufweisen, die eine Vorrichtung zum Lösen des Massekörpers aktiviert.
Eine solche Steuervorrichtung hat den Vorteil, dass sie ferngesteuert betätigt werden
kann. Allerdings ist zu beachten, dass eine elektronische Steuereinrichtung einen
Akkumulator für die Stromversorgung der Steuerung voraussetzt. Darüber hinaus sind
elektronische Steuerung im Vergleich zu hydraulisch oder mechanisch betätigten Steuerungen
deutlich störempfindlicher, so dass bei der Verwendung einer elektronischen Steuervorrichtung
in Täuschkörpern vergleichsweise hohe Ausfallraten dieser Täuschkörper zu erwarten
sind. Daher wird eine Lösung bevorzugt, bei der der Massekörper hydraulisch und/oder
mechanisch von dem übrigen Täuschkörper lösbar ist. In diesem Zusammenhang kann sowohl
eine Vorrichtung zum Lösen des Massekörpers als auch eine Zeit- oder Entfernungssteuerung
zum Aktivieren dieser Vorrichtung hydraulisch und/oder mechanisch betätigbar sein.
Bevorzugt wird ein mechanisches oder hydraulisches Federwerk als Zeitsteuerung verwendet.
[0010] Besonders günstig ist der Massekörper derart ausgebildet, dass er quer zu einer Längsachse
des Täuschkörpers in zwei Teile teilbar ist. So kann ein den Kopf des Täuschkörpers
bildender Massekörper, der in direkter Verlängerung des Grundkörpers des Täuschkörpers
angeordnet ist, im Wesentlichen in einer auf der Längsachse des Täuschkörpers liegenden
Ebene in zwei Hälften teilbar sein und so in einfacher Weise seitlich zu der Längsachse
des Täuschkörpers abgeworfen werden.
[0011] Um bei einer zweiteiligen Ausgestaltung eines den Kopf des Täuschkörpers bildenden
Massekörpers die beiden Teile des Massekörpers bis zu ihrer Trennung zusammenzuhalten,
können die beiden Teile des Massekörpers vorteilhaft in einem von dem Kopfende des
Massekörpers abgewandten Bereich lösbar formschlüssig verbindbar sei. Hierbei ist
die Art der formschlüssigen Verbindung zweckmäßigerweise so gewählt, dass die beiden
Massekörperteile zuverlässig und schnell voneinander getrennt werden können. So kann
z.B. an dem von dem Kopfende des Massekörpers abgewandten Endbereich jedes Massekörperteils
mindestens ein und vorzugsweise zwei einander gegenüberliegend angeordnete Haken ausgebildet
sein, wobei die Haken der beiden Massekörperteile formschlüssig ineinander greifen.
In diesem Zustand sind die beiden Massekörperteile zumindest quer zur Längsausdehnung
des Massekörpers aneinander festgelegt, wobei die Massekörperteile durch eine entsprechende
Relativbewegung zwischen den Massekörperteilen voneinander gelöst werden können.
[0012] Typischerweise kann es auch sinnvoll sein, die beiden Teile des Massekörpers an dem
Kopfende des Massekörpers miteinander zu verbinden. Daher sieht eine weitere vorteilhafte
Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Täuschkörpers vor, an dem Kopfende des Massekörpers
einen Federring anzuordnen, der die beiden Teile des Massekörpers zusammenhält. So
können die beiden zusammengefügten Teile des Massekörpers an dem Kopfende des Massekörpers
z.B. einen Vorsprung bilden, der von einem elastisch nachgebenden Federring form-
und kraftschlüssig umgeben wird. Aufgrund seiner elastischen Nachgiebigkeit kann der
Federring zum Lösen des Massekörpers von dem übrigen Täuschkörper einfach von dem
am Kopfende des Massekörpers ausgebildeten Vorsprung abgestreift werden.
[0013] Zum Trennen der beiden Massenkörperteile voneinander, d.h. zum Lösen des Massekörpers
von dem übrigen Täuschkörper, ist bevorzugt eine Druckfeder vorgesehen, die sich zwischen
einem ersten und einem zweiten Teil des Massekörpers vorgespannt abstützt. Bei einem
in Richtung der Längsachse des Täuschkörpers geteilten Massekörper ist die Wirkrichtung
dieser Druckfeder zweckmäßigerweise im Wesentlichen quer zur Längsachse des Täuschkörpers
bzw. quer zur Teilungsebene des Massekörpers ausgerichtet.
[0014] Bei einer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Täuschkörpers, bei der ein Federring
einen zweiteilig ausgebildeten Massekörper an dessen Kopfende zusammenhält, kann vorteilhaft
eine Kolben-Zylinder-Anordnung vorgesehen sein, mittels der der Federring von dem
Massekörper entfernbar ist. Diese Kolben-Zylinder-Anordnung kann in einem der beiden
Massekörperteile zweckmäßigerweise derart angeordnet sein, dass der Kolben der Kolben-Zylinder-Anordnung
oder ein mit diesem Kolben bewegungsgekoppeltes Bauteil bei entsprechender Bewegung
des Kolbens in Richtung parallel zur Mittelachse des Federrings an dem Federring angreift
und den Federring bei einer Ausfahrbewegung des Kolbens von dem Massekörper trennt.
[0015] Für Kolben-Zylinder-Anordnungen typisch, teilt der Kolben den Zylinderinnenraum in
zwei Zylinderkammern. Bevorzugt ist vorgesehen, dass eine erste, in Ausfahrrichtung
des Kolbens vordere Zylinderkammer mit einer Flüssigkeit, vorzugsweise Glykol, gefüllt
ist, während in einer zweiten, in Ausfahrrichtung des Kolbens hinteren Zylinderkammer
eine vorgespannte Druckfeder angeordnet ist. Hierbei kann der Kolben der Kolben-Zylinder-Anordnung
vorteilhaft eine Drosselbohrung aufweisen, die eine Überströmverbindung von der ersten
zu der zweiten Zylinderkammer der Kolben-Zylinder-Anordnung bildet.
[0016] Nach dem Aktivieren der Kolben-Zylinder-Anordnung drückt die in der zweiten Zylinderkammer
angeordnete Druckfeder den Kolben gegen die in der ersten Zylinderkammer befindliche
Flüssigkeit, die daraufhin über die Drosselbohrung langsam in die zweite Zylinderkammer
überströmt. Entsprechend langsam verläuft die Kolbenbewegung. Hierdurch lässt sich
bei einer geeigneten Vorlaufstrecke des Kolbens vorteilhaft eine Zeitsteuerung zum
Entfernen des Federrings von dem Massekörper und damit einhergehend zum Lösen des
Massekörpers von dem übrigen Täuschkörper realisieren.
[0017] Zweckmäßigerweise ist sicherzustellen, dass sich der Massekörper nicht in der Lagerungsposition
des Täuschkörpers in dem Starterrohr eines Unterseeboots löst. Hierzu ist vorteilhaft
eine Hebelmechanik vorgesehen, die den Kolben der Kolben-Zylinder-Anordnung in einer
Verriegelungsstellung formschlüssig festlegt. Diese Hebelmechanik kann im einfachsten
Fall ein einzelner Hebel bilden, der von einer den Kolben verriegelnden Stellung in
eine den Kolben freigebende Stellung schwenkbar ist. Bevorzugt ist allerdings eine
solche Hebelmechanik, bei der ein Hebel mit einem Verriegelungselement gekoppelt ist,
das durch Schwenken des Hebels von einer den Kolben verriegelnden Stellung in eine
den Kolben freigebende Stellung bewegt wird. Besonders vorteilhaft ist die Hebelmechanik
derart auszubilden, dass sie den Kolben nach dem Auslaufen des Täuschkörpers aus dem
Starterrohr selbsttätig freigibt.
[0018] Hierzu kann der Hebel der Hebelmechanik vorteilhafterweise mittels einer Druckfeder
betätigbar sein. In diesem Zusammenhang ist eine Ausgestaltung bevorzugt, bei der
sich der Hebel auf einer vorgespannten Druckfeder abstützt. Der Hebel kann hierbei
an einem Teil des Massekörpers derart angeordnet sein, dass er sich dann, wenn der
Täuschkörper in einem Starterrohr angeordnet ist, an einer Innenwandung des Starterrohr
oder an einer in dem Starterrohr angeordneten Führungsschiene für den Täuschkörper
in einer den Kolben der Kolben-Zylinder-Anordnung verriegelnden Stellung abstützt.
Sobald der Täuschkörper aus dem Starterrohr herausbewegt wird, endet der Kontakt des
Hebels mit der Innenwandung des Starterrohrs bzw. mit der in dem Starterrohr angeordneten
Führungsschiene und die Druckfeder kann den Hebel in eine den Kolben der Kolben-Zylinder-Anordnung
freigebende Stellung bewegen.
[0019] Nachfolgend ist die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. In der Zeichnung zeigt:
- Fig. 1
- in einer schematischen Seitenansicht ein Starterrohr mit einem darin gelagerten Täuschkörper,
- Fig. 2
- in einer Schnittansicht einen Kopfbereich eines Täuschkörpers gemäß der Einzelheit
A in Fig. 1 mit einem dort angeordneten Massekörper und
- Fig. 3
- in einer Schnittansicht den Kopfbereich nach Fig. 2 mit einem sich lösenden Massekörper.
[0020] In Fig. 1 ist ein Täuschkörper 2 in einem Starterrohr 4 eines Unterseeboots dargestellt.
Eine Ausstoßöffnung des Starterrohrs 4 ist mit einem Deckel 6 druckdicht verschließbar,
so dass der Täuschkörper 2 in dem Starterrohr 4 trocken gelagert werden kann. Der
Deckel 6 ist um eine Schwenkachse B von einer die Ausstoßöffnung verschließenden Stellung
in eine die Ausstoßöffnung freigebende Stellung schwenkbar. Die Lagerung des Täuschkörpers
2 in dem Starterrohr 4 erfolgt auf Führungsschienen 8, die an der Innenwandung des
Starterrohrs 4 befestigt sind.
[0021] Wie aus den Fig. 2 und 3 hervorgeht, weist der Täuschkörper 2 einen Grundkörper 10
auf. Dieser Grundkörper 10 enthält alle wesentlichen Funktionseinheiten des Täuschkörpers
2. An dem in Ausstoßrichtung des Täuschkörpers 2 vorderen Ende des Grundkörpers 10
bzw. an dem dem Deckel 6 zugewandten Ende des Grundkörpers 10 bildet ein Massekörper
12 einen Kopf des Täuschkörpers 2. Der Massekörper 12 ist von dem Grundkörper 10 lösbar,
worauf nachfolgend noch ausführlicher eingegangen wird.
[0022] Bei dem Täuschkörper 2 handelt es sich um einen solchen Täuschkörper 2, der nach
Beendigung seiner Ausstoßbewegung und nach Trennung des Massekörpers 12 von dem Grundkörper
10 seine Tauchtiefe ändern kann. Hierzu weist der Grundkörper 10 einen Propeller 14
auf. Dieser Propeller 14 ist an einem Scheitel eines parabolisch gewölbten, dem Deckel
6 zugewandten Endabschnitts 16 des Grundkörpers 10 angeordnet, der sich an einen zylindrischen
Abschnitt 18 des Grundkörpers 10 anschließt. Der Endabschnitt 16 weist einen etwas
geringeren Außenquerschnitt als der Abschnitt 18 auf und bildet auf diese Weise einen
ringförmigen Absatz 20.
[0023] Der Massekörper 12 ist teilweise hohl ausgebildet und bildet eine Kappe, die den
Endabschnitt 16 des Grundkörpers 10 vollständig umgibt und auf diese Weise den Propeller
14 und andere im Bereich des Endabschnitts 16 angeordnete Funktionseinheiten des Täuschkörpers
2 abdeckt und auf diese Weise schützt. An seinem in Ausstoßrichtung des Täuschkörpers
2 vorderen Ende ist der Massekörper 12 parabolisch gewölbt ausgebildet, wobei er in
einen zylindrischen Abschnitt über geht, dessen Außendurchmesser dem Außendurchmesser
des Abschnitts 18 des Grundkörpers 10 entspricht.
[0024] Der Massekörper 12 ist im Wesentlichen in Richtung einer Längsachse C des Täuschkörpers
2 in zwei Teile 22 und 24 geteilt. In einem Bereich, der an den zylindrischen Abschnitt
18 des Grundkörpers 10 angrenzt, sind an dem Teil 22 des Massekörpers 12 eine Ausnehmung
26 und ein Vorsprung 28 ausgebildet, während an dem Teil 24 des Massekörpers 12 eine
Ausnehmung 30 und ein Vorsprung 32 ausgebildet sind. Im zusammengefügten Zustand der
Teile 22 und 24 des Massekörpers 12 greift der Vorsprung 28 des Teils 22 in die Ausnehmung
30 des Teils 24 ein, während der Vorsprung 32 des Teils 24 in die Ausnehmung 26 des
Teils 22 eingreift. Auf diese Weise sind die Teile 22 und 24 des Massekörpers 12 in
Richtung quer zur Längsachse C des Täuschkörpers 2 lösbar formschlüssig aneinander
festgelegt.
[0025] Im Bereich des von dem Grundkörper 10 abgewanden Endes des Massekörpers 12 ist an
dessen Außenseite ein ringförmiger Absatz 34 eingearbeitet, der an dem Massekörper
12 einen Vorsprung 36 bildet. Um diesen Vorsprung 36 ist ein Federring 38 gelegt,
der die Teile 22 und 24 des Massekörpers 12 form- und kraftschlüssig miteinander verbindet.
[0026] An dem parabolisch gewölbten Ende des Massekörpers 12 sind dessen Teile 22 und 24
massiv ausgebildet. In diesem Bereich des Teils 22 des Massekörpers 12 ist eine Durchbrechung
40 ausgebildet, die sich parallel zu der Längsachse C des Täuschkörpers 2 von der
Außenseite des Teils 22 zu dem in dem Massekörper 12 ausgebildeten Hohlraum erstreckt.
Die Durchbrechung 40 weist ausgehend von der Außenseite des Teils 22 einen Abschnitt
42 auf, der sich absatzförmig zu einem Abschnitt 44 erweitert.
[0027] Der Abschnitt 44 der Durchbrechung 40 bildet einen Zylinder 44 einer Kolben-Zylinder-Anordnung
mit einem in dem Zylinder 44 beweglich gelagerten Kolben 46. Der Kolben 46 teilt den
Zylinder in eine erste Zylinderkammer 48 und eine zweite Zylinderkammer 50. Die Zylinderkammer
50 wird an ihrem von dem Abschnitt 42 der Durchbrechung 40 abgewandten Ende von einer
Buchse 52 verschlossen, durch die ein in Richtung des Grundkörpers 10 gerichteter
Abschnitt einer Kolbenstange 54 geführt ist. An diesem Abschnitt der Kolbenstange
54 ist in einem Endbereich eine Ringnut 55 ausgebildet.
[0028] In dem Abschnitt 42 der Durchbrechung 40 ist eine Gewindebuchse 56 eingeschraubt.
Durch diese Gewindebuchse 56 ist ein weiterer, in Richtung des Kopfendes des Massekörpers
12 gerichteter Abschnitt der Kolbenstange 54 geführt. Dieser Abschnitt der Kolbenstange
54 ist gegen den Federring 38 bewegbar, wodurch der Federring 38 von dem Vorsprung
36 des Massekörpers abgestreift werden kann. In der Zylinderkammer 50 ist eine Schraubenfeder
58 angeordnet, die sich zwischen dem Kolben 46 und der Buchse 52 abstützt. Die Buchse
52 wird durch eine Halteschraube 53 in ihrer Lage fixiert. Die Zylinderkammer 48 ist
mit Glykol befüllt. Dieses Glykol kann über eine an dem Kolben 46 ausgebildete Drosselbohrung
60 von der Zylinderkammer 48 in die Zylinderkammer 50 strömen.
[0029] Im Bereich des zylindrischen Abschnitts des Massekörpers 12 ist an der Außenseite
des Teils 22 des Massekörpers 12 eine nutförmige Ausnehmung 62 ausgebildet. In dieser
Ausnehmung 62 ist ein Hebel 64 um eine Achse D schwenkbar gelagert. Der Hebel 64 stützt
sich in der Lagerungsposition des Täuschkörpers 2 in dem Starterrohr 4 an einer der
Führungsschienen 8 ab. In diesem Zustand wird eine an dem Teil 22 in einer quer zur
Längsachse C des Täuschkörpers 2 ausgerichteten Ausnehmung gelagerte und in eine korrespondierende
Ausnehmung an dem Hebel 64 eingreifende Druckfeder 66 vorgespannt.
[0030] An einem dem Kopfende des Massekörpers 12 zugewandten Ende des Hebels 64 ist eine
Betätigungsstange 68 angelenkt. Diese Betätigungsstange 68 ist in dem Teil 22 des
Massekörpers 12 90° normal zur Längsachse C des Täuschkörpers 2 verschiebbar geführt
und bildet an ihrem freien Ende einen Haken 70, der an einer von dem Hebel 64 abgewandten
Seite in die an der Kolbenstange 54 ausgebildete Ringnut 55 eingreift und auf diese
Weise den Kolben 46 der Kolben-Zylinder-Anordnung in einer Verriegelungsstellung hält.
[0031] An dem Teil 24 des Massekörpers 12 ist ein Sackloch 72 ausgebildet, das sich ausgehend
von der dem Teil 22 zugewandten Längsseite des Teils 24 90° normal zur Längsachse
C des Täuschkörpers 2 erstreckt. Das Sackloch 72 dient zur Aufnahme einer Schraubenfeder
74, die sich bei zusammengefügten Teilen 22 und 24 des Massekörpers 12 druckvorgespannt
an dem Teil 22 des Massekörpers 12 abstützt.
[0032] Die Funktionsweise des erfindungsgemäßen Täuschkörpers 2 ist wie folgt:
Bei einem in dem Starterrohr 4 gelagerten Täuschkörper 2 stützt sich der Hebel 64
gegen eine an der Innenwandung des Starterrohrs 4 angeordneten Führungsschiene so
ab, dass der Haken 70 der an dem Hebel 64 angelenkten Betätigungsstange 68 den Kolben
46 der Kolben-Zylinder-Anordnung durch Eingriff in die an der Kolbenstange 54 ausgebildete
Ringnut 55 an einer Bewegung hindert. Gleichzeitig drückt ein Vorsprung 76, der an
dem von der Anlenkung der Betätigungsstange 68 abgewandten Ende des Hebels 64 angeordnet
ist, ein an dem gewölbten Endabschnitt 16 des Grundkörpers 10 angeordnetes Betätigungselement
78 zur Aktivierung der in dem Grundkörper 10 angeordneten Funktionseinheiten in eine
diese Funktionseinheiten nicht aktivierende Stellung.
[0033] Wird nun der Täuschkörper 2 aus dem Starterrohr 4 ausgestoßen, wird der Kontakt zwischen
der Führungsbahn 8 und dem Hebel 64 gelöst und die Druckfeder 66 kann den Hebel 64
in eine Stellung verschwenken, in der der an der Betätigungsstange 68 ausgebildete
Haken 70 die Kolbenstange 54 freigibt, während sich der Vorsprung 76 von dem an dem
Grundkörper 10 angeordneten Betätigungselement 78 weg bewegt, wodurch sich das Betätigungselement
78 in eine die in dem Grundkörper 10 befindlichen Funktionseinheiten aktivierende
Stellung bewegt.
[0034] Gleichzeit kann die in der Zylinderkammer 50 angeordnete Schraubenfeder 58 den Kolben
46 der Kolben-Zylinder-Anordnung in Richtung der Zylinderkammer 48 bewegen, wobei
diese Bewegung verzögert erfolgt, da das in der Zylinderkammer 48 befindliche Glykol
über den vergleichsweise geringen Querschnitt der Drosselbohrung 60 nur langsam von
der Zylinderkammer 48 in die Zylinderkammer 50 überströmen kann.
[0035] Nach einer gewissen Zeit, in der sich der Täuschkörper 2 bereits erheblich von dem
Starterrohr 4 bzw. von dem Unterseeboot entfernt hat; stößt die Kolbenstange 54 gegen
den Federring 38 und streift diesen von dem an dem Kopfende des Massekörpers 12 ausgebildeten
Vorsprung 36 ab, so dass an dem Kopfende die Verbindung der Teile 22 und 24 des Massekörpers
12 gelöst wird.
[0036] Hierdurch kann die Schraubenfeder 74 die Teile 22 und 24 des Massekörpers voneinander
wegdrücken, wobei die beiden Teile 22 und 24 jeweils um einander an dem Absatz 20
des Grundkörpers einander gegenüberliegende Schwenkachsen nach außen, d.h. von der
Längsachse C des Täuschkörpers 2 weggeschwenkt werden. Durch diese Schwenkbewegungen
der Teile 22 und 24 löst sich deren Hakenverbindung an dem von dem Kopfende abgewandten
Endbereich des Massekörpers 12, so dass nun zwischen den Teilen 22 und 24 keine Verbindung
mehr besteht und sich die Teile 22 und 24 bzw. der gesamte Massekörper 12 von dem
Grundkörper 10 lösen kann.
Bezugszeichenliste
[0037]
- 2
- - Täuschkörper
- 4
- - Starterrohr
- 6
- - Deckel
- 8
- - Führungsschiene
- 10
- - Grundkörper
- 12
- - Massekörper
- 14
- - Propeller
- 16
- - Endabschnitt
- 18
- - Abschnitt
- 20
- - Absatz
- 22
- - Teil
- 24
- - Teil
- 26
- - Ausnehmung
- 28
- - Vorsprung
- 30
- - Ausnehmung
- 32
- - Vorsprung
- 34
- - Absatz
- 36
- - Vorsprung
- 38
- - Federring
- 40
- - Durchbrechung
- 42
- - Abschnitt
- 44
- - Abschnitt, Zylinder
- 46
- - Kolben
- 48
- - Zylinderkammer
- 50
- - Zylinderkammer
- 52
- - Buchse
- 53
- Halteschraube
- 54
- - Kolbenstange
- 55
- - Ringnut
- 56
- - Gewindebuchse
- 58
- - Schraubenfeder
- 60
- - Drosselbohrung
- 62
- - Ausnehmung
- 64
- - Hebel
- 66
- - Druckfeder
- 68
- - Betätigungsstange
- 70
- - Haken
- 72
- - Sackloch
- 74
- - Schraubenfeder
- 76
- - Vorsprung
- 78
- - Betätigungselement
- A
- - Einzelheit
- B
- - Schwenkachse
- C
- - Längsachse
- D
- - Achse
1. Täuschkörper (2) zur Torpedoabwehr, dadurch gekennzeichnet, dass der Täuschkörper (2) einen Massekörper (12) aufweist, der quer zu einer Längsachse
(C) des Täuschkörpers (2) in zwei Teile (22, 24) teilbar ist und der hydraulisch und/oder
mechanisch von dem übrigen Täuschkörper (2) lösbar ist, wobei sich zwischen einem
ersten (22) und einem zweiten (24) Teil des Massekörpers (12) eine vorgespannte Druckfeder
(74) abstützt.
2. Täuschkörper (2) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Massekörper (12) zeitgesteuert von dem übrigen Täuschkörper (2) lösbar ist.
3. Täuschkörper (2) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Massekörper (12) einen Kopf des Täuschkörpers (2) bildet.
4. Täuschkörper (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Teile (22, 24) des Massekörpers (12) in einem von dem Kopfende des Massekörpers
(12) abgewandten Bereich lösbar formschlüssig verbindbar sind.
5. Täuschkörper (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass an einem Kopfende des Massekörpers (12) ein Federring (38) angeordnet ist, welcher
die Teile (22, 24) des Massekörpers (12) zusammenhält.
6. Täuschkörper (2) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Federring (38) mittels einer Kolben-Zylinder-Anordnung von dem Massekörper (12)
entfernbar ist.
7. Täuschkörper (2) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Kolben (46) der Kolben-Zylinder-Anordnung eine Drosselbohrung (60) aufweist,
welche eine Überströmverbindung von einer ersten (48) zu einer zweiten Zylinderkammer
(50) der Kolben-Zylinder-Anordnung bildet.
8. Täuschkörper (2) nach einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass eine Hebelmechanik den Kolben (46) der Kolben-Zylinder-Anordnung in einer Verriegelungsstellung
formschlüssig festlegt.
9. Täuschkörper (2) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass ein Hebel (64) der Hebelmechanik mittels einer Druckfeder (66) betätigbar ist.
1. Decoy (2) for torpedo defence, characterized in that the decoy (2) has a mass body (12) which can be divided into two parts (22, 24) transversely
with respect to a longitudinal axis (C) of the decoy (2) and which can be released
hydraulically and/or mechanically from the remaining decoy (2), a prestressed compression
spring (74) being supported between a first part (22) and a second part (24) of the
mass body (12).
2. Decoy (2) according to Claim 1, characterized in that the mass body (12) can be released from the remaining decoy (2) in a time-controlled
manner.
3. Decoy (2) according to either of the preceding claims, characterized in that the mass body (12) forms a head of the decoy (2).
4. Decoy (2) according to one of Claims 1 to 3, characterized in that the two parts (22, 24) of the mass body (12) can be releasably connected in a positively
locking manner in a region which faces away from the head end of the mass body (12).
5. Decoy (2) according to one of Claims 1 to 4, characterized in that a spring ring (38) which holds the parts (22, 24) of the mass body (12) together
is arranged at a head end of the mass body (12).
6. Decoy (2) according to Claim 5, characterized in that the spring ring (38) can be removed from the mass body (12) by means of a piston/cylinder
arrangement.
7. Decoy (2) according to Claim 6, characterized in that the piston (46) of the piston/cylinder arrangement has a throttle bore (60) which
forms a crossflow connection from a first (48) to a second cylinder chamber (50) of
the piston/cylinder arrangement.
8. Decoy (2) according to either of Claims 6 and 7, characterized in that a lever mechanism fixes the piston (46) of the piston/cylinder arrangement in a locked
position in a positively locking manner.
9. Decoy (2) according to Claim 8, characterized in that a lever (64) of the lever mechanism can be actuated by means of a compression spring
(66).
1. Corps d'illusion (2) pour la défense contre les torpilles, caractérisé en ce que le corps d'illusion (2) présente un corps de masse (12), qui peut être divisé en
deux parties (22, 24) transversalement à un axe longitudinal (C) du corps d'illusion
(2) et qui peut être séparé de façon hydraulique et/ou mécanique du reste du corps
d'illusion (2), dans lequel un ressort de pression précontraint (74) s'appuie entre
une première (22) et une seconde (24) partie du corps de masse (12).
2. Corps d'illusion (2) selon la revendication 1, caractérisé en ce que le corps de masse (12) peut être séparé de façon temporisée du reste du corps d'illusion
(2) .
3. Corps d'illusion (2) selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que le corps de masse (12) forme une tête du corps d'illusion (2) .
4. Corps d'illusion (2) selon l'une quelconque des revendications 1 à 3, caractérisé en ce que les deux parties (22, 24) du corps de masse (12) peuvent être assemblées par emboîtement
de façon séparable dans une région éloignée de l'extrémité de tête du corps de masse
(12) .
5. Corps d'illusion (2) selon l'une quelconque des revendications 1 à 4, caractérisé en ce qu'un anneau élastique (38), qui solidarise les parties (22, 24) du corps de masse (12),
est disposé sur une extrémité de tête du corps de masse (12).
6. Corps d'illusion (2) selon la revendication 5, caractérisé en ce que l'anneau élastique (38) peut être enlevé du corps de masse (12) au moyen d'un ensemble
piston-cylindre.
7. Corps d'illusion (2) selon la revendication 6, caractérisé en ce que le piston (46) de l'ensemble piston-cylindre présente un trou d'étranglement (60),
qui forme une communication de débordement d'une première (48) à une seconde (50)
chambre de cylindre de l'ensemble piston-cylindre.
8. Corps d'illusion (2) selon une des revendications 6 ou 7, caractérisé en ce qu'un mécanisme à levier fixe par emboîtement le piston (46) de l'ensemble piston-cylindre
dans une position de verrouillage.
9. Corps d'illusion (2) selon la revendication 8, caractérisé en ce qu'un levier (64) du mécanisme à levier peut être actionné au moyen d'un ressort de pression
(66) .