(19)
(11) EP 3 261 768 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
11.09.2019  Patentblatt  2019/37

(21) Anmeldenummer: 15710416.7

(22) Anmeldetag:  27.02.2015
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B02C 19/18(2006.01)
B02C 23/36(2006.01)
B02C 23/12(2006.01)
(86) Internationale Anmeldenummer:
PCT/CH2015/000032
(87) Internationale Veröffentlichungsnummer:
WO 2016/134490 (01.09.2016 Gazette  2016/35)

(54)

VERFAHREN UND VORRICHTUNG ZUR FRAGMENTIERUNG UND/ODER SCHWÄCHUNG VON SCHÜTTFÄHIGEM MATERIAL MITTELS HOCHSPANNUNGSENTLADUNG

METHOD AND DEVICE FOR FRAGMENTING AND/OR WEAKENING POURABLE MATERIAL BY MEANS OF HIGH-VOLTAGE DISCHARGE

PROCÉDÉ ET DISPOSITIF DE FRAGMENTATION ET/OU D'AFFAIBLISSEMENT D'UN MATÉRIAU COULANT AU MOYEN D'UNE DÉCHARGE À HAUTE TENSION


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
03.01.2018  Patentblatt  2018/01

(73) Patentinhaber: Selfrag AG
3210 Kerzers (CH)

(72) Erfinder:
  • MÜLLER-SIEBERT, Reinhard
    CH-3013 Bern (CH)
  • KOLLY, Joël
    CH-1720 Corminboeuf (CH)

(74) Vertreter: Münch, Martin Walter 
E. Blum & Co. AG Vorderberg 11
8044 Zürich
8044 Zürich (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
WO-A1-2013/053066
DE-A1- 19 727 534
US-A- 3 208 674
DE-A1- 19 545 580
SU-A1- 1 178 487
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung

    TECHNISCHES GEBIET



    [0001] Die Erfindung betrifft Verfahren zur Fragmentierung und/oder Schwächung von schüttfähigem Material mittels Hochspannungsentladungen sowie Vorrichtungen zur Durchführung der Verfahren gemäss den Oberbegriffen der unabhängigen Patentansprüche.

    STAND DER TECHNIK



    [0002] Aus dem Stand der Technik ist es bekannt, verschiedenste Materialien mittels gepulster Hochspannungsentladungen zu zerkleinern oder derartig zu schwächen, dass diese in einem nachgeschalteten mechanischen Zerkleinerungsprozess einfacher zerkleinert werden können.

    [0003] Für die Fragmentierung und/oder Schwächung von schüttfähigem Material mittels Hochspannungsentladungen sind heute grundsätzlich zwei verschiedene Prozessarten bekannt.

    [0004] Bei kleinen Materialmengen bzw. strengen Vorgaben betreffend die Reinheit und/oder die Zielkorngrösse des prozessierten Materials erfolgt die Fragmentierung und/oder Schwächung des Materials im Batchbetrieb in einem geschlossenen Prozessgefäss, in welchem Hochspannungsdurchschläge durch das Material erzeugt werden.

    [0005] Bei grossen Materialmengen erfolgt die Fragmentierung und/oder Schwächung des Materials in einem kontinuierlichen Prozess, indem ein Materialstrom aus dem zu zerkleinernden Material an einer oder mehreren Hochspannungselektroden vorbeigeführt wird und mit diesen Hochspannungsdurchschläge durch das Material erzeugt werden. Ein derartiger Prozess ist aus der Druckschrift DE 197 27 534 A1 bekannt.

    [0006] Dabei ergibt sich jedoch das Problem, dass bei einem gegenüber der eigentlichen Prozesszone, in welcher die Hochspannungsdurchschläge stattfinden, zu breiten Materialstrom nicht das gesamte Material prozessiert wird, was die Qualität des prozessierten Produkts beeinträchtigt, während hingegen bei einem zu schmalen Materialstrom ein Teil der Hochspannungsdurchschläge zu den seitlichen Begrenzungswandungen der den Materialstrom führenden Vorrichtung hin stattfindet, was die Prozesseffizienz reduziert und diese Begrenzungswandungen mit der Zeit zerstört. Auch wird hierdurch die Lebensdauer der Anlage reduziert und es besteht die Gefahr, dass es zu einer Kontamination des prozessierten Materials mit Fremdmaterial kommt.

    DARSTELLUNG DER ERFINDUNG



    [0007] Es stellt sich deshalb die Aufgabe, kontinuierliche Verfahren und Vorrichtungen zur Fragmentierung und/oder Schwächung von schüttfähigem Material mittels Hochspannungsentladungen zur Verfügung zu stellen, welche die zuvor erwähnten Nachteile des Standes der Technik nicht aufweisen oder zumindest teilweise vermeiden.

    [0008] Diese Aufgabe wird durch die Gegenstände der unabhängigen Patentansprüche gelöst.

    [0009] Gemäss diesen betrifft ein erster Aspekt der Erfindung ein Verfahren zur Fragmentierung und/oder Schwächung von schüttfähigem Material, insbesondere von Gesteinsbruchstücken oder -schotter, mittels Hochspannungsentladungen.

    [0010] Dabei wird ein Materialstrom aus dem zu fragmentierenden bzw. zu schwächenden schüttfähigen Material eingetaucht in eine Prozessflüssigkeit an einer Hochspannungselektroden-Anordnung mit einer oder mehreren Hochspannungselektroden vorbeigeführt, während durch Beaufschlagung der Hochspannungselektroden mit Hochspannungspulsen Hochspannungsdurchschläge durch das Material des Materialstroms erzeugt werden. Erfindungsgemäss wird dabei die Zone des Materialstromes, in welchem die Hochspannungsdurchschläge durch das Material erzeugt werden, in Vorbeiführungsrichtung gesehen seitlich von im Wesentlichen unbewegten Bereichen bzw. Zonen aus dem gleichen Material begrenzt (unbewegte Materialbereiche).

    [0011] Auf diese Weise werden die seitlichen Begrenzungen der Zone des bewegten Materialstromes, in der die Hochspannungsdurchschläge stattfinden (Prozesszone), durch identisches aber im Wesentlichen unbewegtes Material gebildet, wodurch es möglich wird, auf Einrichtungen zur seitlichen Begrenzung der eigentlichen Prozesszone zu verzichten, und eine Kontamination mit Fremdmaterial verhindert wird.

    [0012] Mit Vorteil werden dabei die unbewegten Materialbereiche durch das über den Materialstrom zugeführte Material gebildet. Hierzu werden die unbewegten Materialbereiche bevorzugterweise derart gebildet, dass die Randbereiche des Materialstromes an einer Stelle stromabwärts der Hochspannungselektroden-Anordnung aufgestaut werden, so dass sich unbewegte Materialzonen seitlich entlang der gesamte Länge der Prozesszone erstrecken.

    [0013] Weiter ist es bevorzugt, dass der bewegte Materialstrom und die unbewegten Materialbereiche dadurch gebildet werden, dass das schüttfähige Material in einer mit Prozessflüssigkeit gefluteten rinnenartigen bzw. beckenartigen Vorrichtung bereitgestellt wird, deren Boden in einem mittleren Bereich von einem Förderband oder einer Förderkette gebildet ist und in den Randbereichen feststehend ist. Auf diese Weise können die unbewegten Materialbereiche auf kontrollierte und verschleissarme Weise erzeugt werden.

    [0014] Etwaiges Material, welches von dem Materialstrom aus den unbewegten Materialbereichen fortgetragen wird, wird bevorzugterweise durch Material aus dem Materialstrom ersetzt und/oder durch separat zugeführtes Material ersetzt. Je nach Aufbau der zur Durchführung des Verfahrens verwendeten Anlage kann die eine oder die andere Variante besonders vorteilhaft sein oder auch eine Kombination daraus.

    [0015] Ein zweiter Aspekt der Erfindung betrifft ein weiteres Verfahren zur Fragmentierung und/oder Schwächung von schüttfähigem Material, insbesondere von Gesteinsbruchstücken oder -schotter, mittels Hochspannungsentladungen.

    [0016] Dabei wird ein Materialstrom aus dem zu fragmentierenden bzw. zu schwächenden schüttfähigen Material eingetaucht in eine Prozessflüssigkeit an einer Hochspannungselektroden-Anordnung mit einer oder mehreren Hochspannungselektroden vorbeigeführt, während durch Beaufschlagung der Hochspannungselektroden mit Hochspannungspulsen Hochspannungsdurchschläge durch das Material des Materialstroms erzeugt werden. Erfindungsgemäss wird dabei der mittlere Bereich des Materialstromes mit Hochspannungsdurchschlägen beaufschlagt, während die Randbereiche des Materialstromes im Wesentlichen unberührt von Hochspannungsdurchschlägen bleiben. Anschliessend wird das mit Hochspannungsdurchschlägen behandelte Material des mittleren Bereichs des Materialstromes stromabwärts von der Hochspannungselektroden-Anordnung von dem unbehandelten Material der Randbereiche des Materialstromes separiert. Bei diesem Verfahren wird die Zone des Materialstromes, in der die Hochspannungsdurchschläge stattfinden (Prozesszone), seitlich durch Material des Materialstromes begrenzt, welches nicht mit Hochspannungsdurchschlägen behandelt wird, woraus sich auch hier der Vorteil ergibt, dass auf anlagenseitige Einrichtungen zur seitlichen Begrenzung der eigentlichen Prozesszone verzichtet werden kann und eine Kontamination mit Fremdmaterial verhindert wird.

    [0017] Dabei ist es bevorzugt, dass das von dem behandelten Material aus dem mittleren Bereich des Materialstromes separierte unbehandelte Material der Randbereiche des Materialstromes ganz oder teilweise an einer Stelle stromaufwärts von der Hochspannungselektroden-Anordnung wieder in den Materialstrom zugeführt wird, mit Vorteil in den mittleren Bereich des Materialstromes. Auf diese Weise kann der Anteil an unbehandeltem Material, d.h. Material, welches nicht mit Hochspannungsdurchschlägen behandelt wird, minimiert werden.

    [0018] Die Hochspannungselektroden-Anordnung umfasst bei den Verfahren gemäss dem ersten und dem zweiten Aspekt der Erfindung mit Vorteil eine Matrix aus mehreren Hochspannungselektroden, welche im bestimmungsgemässen Betrieb jeweils mit Hochspannungspulsen beaufschlagt werden. Hierdurch lässt sich eine flächige Beaufschlagung des vorbeigeführten Materialstromes mit Hochspannungsdurchschlägen erzielen.

    [0019] Dabei weist bevorzugterweise jede der Hochspannungselektroden der Matrix ihren eigenen Hochspannungsgenerator auf, mit welchem sie unabhängig von den anderen Hochspannungselektroden mit Hochspannungspulsen beaufschlagt wird. Hierdurch wird es möglich, über die gesamte Fläche der Matrix eine gleichmässige und hohe Energieeinbringung in den Materialstrom sicherzustellen oder auch gezielt einzelne Bereiche mit unterschiedlichen Energiemengen zu beaufschlagen.

    [0020] Als Gegenelektrode für die Hochspannungselektroden der Hochspannungselektroden-Anordnung wird gemäss einer bevorzugten Ausführungsform der Verfahren gemäss dem ersten und dem zweiten Aspekt der Erfindung ein die Unterseite des Materialstromes im Bereich der Hochspannungselektroden-Anordnung begrenzendes Element verwendet, so dass durch das Beaufschlagen der Hochspannungselektroden mit Hochspannungspulsen Hochspannungsdurchschläge zwischen der jeweiligen Hochspannungselektrode und diesem Element durch den Materialstrom hindurch stattfinden. Bevorzugterweise wird dieses Element von einem Förderband oder einer Förderkette gebildet, mit welchem oder welcher der Materialstrom an der Hochspannungselektroden-Anordnung vorbeigeführt wird. Bevorzugterweise sind dabei die Hochspannungselektroden der Hochspanungselektroden-Anordnung in den Materialstrom eingetaucht. Mit dieser Verfahrensvariante kann besonders intensiv auf das Material des Materialstromes eingewirkt werden, da die Hochspannungsdurchschläge über die gesamte Dicke des Materialstromes erfolgen.

    [0021] In einer anderen bevorzugten Ausführungsform der Verfahren gemäss dem ersten und dem zweiten Aspekt der Erfindung weist jede der Hochspannungselektroden der Hochspannungselektroden-Anordnung eine oder mehrere eigene, d.h. der jeweiligen Hochspannungselektrode exklusiv zugeordnete, Gegenelektroden auf, welche derartig seitlich neben und/oder unter dieser Hochspannungselektrode angeordnet ist bzw. sind, dass durch das Beaufschlagen der jeweiligen Hochspannungselektrode mit Hochspannungspulsen Hochspannungsdurchschläge zwischen der Hochspannungselektrode und der bzw. den Gegenelektroden durch den an diesen vorbeigeführten Materialstrom erzeugt werden. Bevorzugterweise sind dabei die Hochspannungselektroden und/oder die Gegenelektroden in den Materialstrom eingetaucht.

    [0022] Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass die Durchschlagsspannung im Wesentlichen entkoppelt ist von der Dicke des Materialstromes, so dass auch Materialströme aus grossen Materialstücken ohne Weiteres prozessiert werden können. Ein weiterer Vorteil dieser Ausführungsform besteht darin, dass sie grösstmögliche Gestaltungsfreiheit bezüglich der Auflagefläche bzw. der Fördereinrichtung für den Materialstrom im Bereich der Prozesszone bietet, weil die Bodenfläche der Prozesszone nicht als Gegenelektrode benötigt wird.

    [0023] Dabei ist es bei der letztgenannten bevorzugten Ausführungsform weiter bevorzugt, dass die Gegenelektroden von der jeweiligen Hochspannungselektrode bzw. von deren Tragstruktur getragen werden.

    [0024] Wie zuvor dargelegt wird es mit den erfindungsgemässen Verfahren möglich, schüttfähiges Material auf verschleiss- und kontaminationsarme Weise in einem kontinuierlichen Prozess mittels Hochspannungsentladungen zu fragmentieren und/oder zu schwächen.

    [0025] Ein dritter und ein vierter Aspekt der Erfindung betreffen eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäss dem ersten Aspekt bzw. dem zweiten Aspekt der Erfindung.

    [0026] Die Vorrichtung umfasst eine Hochspannungselektroden-Anordnung mit einer oder mehreren Hochspannungselektroden sowie einen oder mehrere Hochspannungsgeneratoren, mittel welchem oder welchen die Hochspannungselektrode oder die Hochspannungselektroden der Hochspannungselektroden-Anordnung mit Hochspannungspulsen beaufschlagbar ist oder sind.

    [0027] Weiter umfasst die Vorrichtung eine mit Vorteil geradlinig fördernde Fördereinrichtung, z.B. in Form eines Förderbands oder einer Förderkette, welche in einem mit einer Prozessflüssigkeit befüllten oder befüllbaren Becken angeordnet ist und mit welcher im bestimmungsgemässen Betrieb ein Materialstrom aus einem schüttfähigen zu fragmentierenden und/oder zu schwächenden Material eingetaucht in die Prozessflüssigkeit an der Hochspannungselektroden-Anordnung vorbeigeführt werden kann, während Hochspannungsdurchschläge durch den Materialstrom infolge einer Beaufschlagung der Hochspannungselektroden-Anordnung mit Hochspannungspulsen erzeugt werden.

    [0028] Dabei ist die Vorrichtung gemäss dem dritten Aspekt der Erfindung derartig ausgebildet, dass sich im bestimmungsgemässen Betrieb beim Vorbeiführen des Materialstromes in den Seitenbereichen der Zone, in welcher die Hochspannungsdurchschläge durch das Material des Materialstromes erzeugt werden, das Material des Materialstromes jeweils zu einer im Wesentlichen unbewegten Materialzone aufstaut, welche im Wesentlichen unberührt ist von den Hochspannungsdurchschlägen. Mit Vorteil weist die Vorrichtung Einrichtungen zum gezielten Aufstauen des Materialstroms auf, z.B. Staubleche oder seitliche Begrenzungswandungen für den Materialstrom mit Vertiefungen, in denen sich das Material staut. Dadurch, dass die seitlichen Begrenzungen der Zone des bewegten Materialstromes, in der die Hochspannungsdurchschläge stattfinden (Prozesszone), durch identisches aber im Wesentlichen unbewegtes Material gebildet sind, kann auf verschleissintensive Einrichtungen zur seitlichen Begrenzung der eigentlichen Prozesszone verzichtet werden, was sich positiv auf die Betriebskosten und auf die wartungsbedingten Stillstandszeiten der Vorrichtung auswirkt und zudem eine Prozessführung mit geringer Fremdmaterialkontamination ermöglicht.

    [0029] Die Vorrichtung gemäss dem vierten Aspekt der Erfindung ist im Gegensatz zu der Vorrichtung gemäss dem dritten Aspekt der Erfindung derartig ausgebildet, dass im bestimmungsgemässen Betrieb beim Vorbeiführen des Materialstromes an der Hochspannungselektroden-Anordnung der mittlere Bereich des Materialstromes mit Hochspannungsdurchschlägen beaufschlagt wird, während die Randbereiche des Materialstromes im Wesentlichen unberührt von den Hochspannungsdurchschlägen sind. Zudem weist die Vorrichtung eine Separationseinrichtung auf, mittels welcher im bestimmungsgemässen Betrieb stromabwärts von der Hochspannungselektroden-Anordnung das Material der Randbereiche des Materialstromes von dem Material des mittleren Bereichs des Materialstromes separiert wird. Mit Vorteil weist die Vorrichtung weiter zusätzliche Einrichtungen zum Zurückführen des mit der Separationseinrichtung separierten Materials der Randbereiche des Materialstromes zurück in den Materialstrom stromaufwärts der Hochspannungselektroden-Anordnung auf, so dass dieses Material erneut an der Hochspannungselektroden-Anordnung vorbeigeführt werden kann, zur Fragmentierung und/oder Schwächung desselben oder zur erneuten Bildung der Randbereiche des Materialstromes.

    [0030] Dadurch, dass die seitlichen Begrenzungen der Zone des bewegten Materialstromes, in der die Hochspannungsdurchschläge stattfinden (Prozesszone), durch das Material des bewegten Materialstromes gebildet sind, kann auch hier auf verschleissintensive Einrichtungen zur seitlichen Begrenzung der eigentlichen Prozesszone verzichtet werden, was sich, wie bereits erwähnt wurde, positiv auf die Betriebskosten und auf die wartungsbedingten Stillstandzeiten der Vorrichtung auswirkt und zudem eine Prozessführung mit geringer Fremdmaterialkontamination ermöglicht.

    KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN



    [0031] Weitere Ausgestaltungen, Vorteile und Anwendungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen und aus der nun folgenden Beschreibung anhand der Figuren. Dabei zeigen:

    Fig. 1 einen Längsschnitt entlang der Linie B-B in Fig. 3 durch eine erste erfindungsgemässe Vorrichtung;

    Fig. 2 eine Draufsicht von oben auf die Vorrichtung aus Fig. 1;

    Fig. 3 einen Querschnitt durch die Vorrichtung entlang der Linie A-A in Fig. 1;

    Fig. 4 einen Längsschnitt entlang der Linie D-D in Fig. 6 durch eine zweite erfindungsgemässe Vorrichtung;

    Fig. 5 eine Draufsicht von oben auf die Vorrichtung aus Fig. 4;

    Fig. 6 einen Querschnitt durch die Vorrichtung entlang der Linie C-C in Fig. 4;

    Fig. 7 eine Seitenansicht einer der Hochspannungselektroden der Vorrichtungen;

    Fig. 8 eine Seitenansicht einer ersten Variante der Hochspannungselektrode aus Fig. 7; und

    Fig. 9 eine Seitenansicht einer zweiten Variante der Hochspannungselektrode aus Fig. 7.


    WEGE ZUR AUSFÜHRUNG DER ERFINDUNG



    [0032] Die Figuren 1 bis 3 zeigen eine erste erfindungsgemässe Vorrichtung zum Fragmentieren von schüttfähigem Material 1 mittels Hochspannungsentladungen, einmal in einem Längsschnitt entlang der Linie B-B in Fig. 3 (Fig. 1), einmal in einer Draufsicht von oben (Fig. 2) und einmal in einem Querschnitt entlang der Linie A-A in Fig. 1 (Fig. 3).

    [0033] Wie zu erkennen ist, weist die Vorrichtung eine Hochspannungselektroden-Anordnung 2 mit einer Matrix von 16 Hochspannungselektroden 7 auf, welche in Materialdurchlaufrichtung S gesehen in vier hintereinander angeordneten Reihen mit je vier Hochspannungselektroden 7 angeordnet sind (in den Figuren ist der Übersichtlichkeit halber jeweils nur eine der Hochspannungselektroden mit der Bezugsziffer 7 versehen).

    [0034] Die Hochspannungselektroden 7 werden im dargestellten bestimmungsgemässen Betrieb mit jeweils einem direkt über ihnen angeordneten Hochspannungsgenerator 3 mit Hochspannungspulsen beaufschlagt.

    [0035] Unter der Hochspannungselektroden-Anordnung 2 befindet sich, angeordnet in einem mit Wasser 4 (Prozessflüssigkeit) gefluteten Becken 5, ein Förderband 6, mittels welchem ein Materialstrom aus einem zu fragmentierenden schüttfähigen Material 1, im vorliegenden Fall Bruchstücke von Edelmetall-Erzgestein, von der Aufgabeseite A der Vorrichtung her in Materialdurchlaufrichtung S an den Hochspannungselektroden 7 der Hochspannungselektroden-Anordnung 2 vorbeigeführt wird, während Hochspannungsdurchschläge durch das Material 1 infolge einer Beaufschlagung der Hochspannungselektroden-Anordnung 2 mit Hochspannungspulsen erzeugt werden. Dabei ist das Material 1 des Materialstroms in das im Becken 5 befindliche Wasser 4 eingetaucht, ebenso wie die darüber angeordneten Hochspannungselektroden 7.

    [0036] Die Höhe des Materialstromes wird vor dem Einlauf in den Bereich zwischen dem Förderband 6 und der Hochspannungselektroden-Anordnung 2 (Prozesszone) durch ein Durchlassbegrenzungsblech 12 eingestellt.

    [0037] Wie aus Fig. 3 zu erkennen ist, erstreckt sich das Förderband 6 in Durchlaufrichtung S gesehen nicht über die gesamte Breite des Beckens 5, sondern im Bereich der Beckenmitte über die Breite der Prozesszone, in welcher die Hochspannungsdurchschläge durch den Materialstrom erfolgen. Entlang der Randbereiche des Beckens 5 erstrecken sich auf Höhe der Oberseite des Förderbands 6 fest mit der Seitenwand des Beckens 5 verbundene Tragabschnitte 13, an deren Enden stromabwärts der Hochspannungselektroden-Anordnung 2 Staubleche 10 angeordnet sind, welche bewirken, dass das Material 1 in den Randbereichen des Beckens 5 auf den Tragabschnitten 13 aufgestaut wird und dabei entlang dieser Randbereiche im Wesentlichen unbewegte Materialzonen 9 bildet, welche die Prozesszone, in welcher die Hochspannungsdurchschläge durch das Material 1 des Materialstromes erzeugt werden, seitlich begrenzen.

    [0038] Wie insbesondere aus den Figuren 1 und 3 zu ersehen ist, wird das auf dem Förderband 6 transportierte Material 1 beim Durchlaufen der Prozesszone zunehmend fragmentiert, während das unbewegte Material 1 in den Randbereichen 9 des Beckens 5 praktisch unverändert bleibt.

    [0039] Stromabwärts von der Hochspannungselektroden-Anordnung 2 wird das aus der Prozesszone austretende fragmentierte Material 1 vom Förderband 6 in einen Sammeltrichter 14 am Ende des Beckens 5 abgegeben, von wo es mit einer (nicht gezeigten) Fördereinrichtung aus dem Becken 5 herausgefördert wird.

    [0040] Die Figuren 4 bis 6 zeigen eine zweite erfindungsgemässe Vorrichtung zum Fragmentieren von schüttfähigem Material 1 mittels Hochspannungsentladungen, einmal in einem Längsschnitt entlang der Linie D-D in Fig. 6 (Fig. 4), einmal in einer Draufsicht von oben (Fig. 5) und einmal in einem Querschnitt entlang der Linie C-C in Fig. 4 (Fig. 6).

    [0041] Diese Vorrichtung unterscheidet sich von der in den Figuren 1 bis 3 gezeigten Vorrichtung darin, dass sich hier das Förderband 6 in Durchlaufrichtung S gesehen über die gesamte Breite des Beckens 5 erstreckt, so dass der bewegte Materialstrom die gesamte Breite des Beckens 5 erfasst.

    [0042] Wie insbesondere aus den Figuren 4 und 6 zu ersehen ist, wird der mittlere Bereich des Materialstromes beim Durchlaufen der Prozesszone mit Hochspannungsdurchschlägen beaufschlagt, was zu einer zunehmenden Fragmentierung des Materials 1 in diesem Bereich führt, während die Randbereiche des Materialstromes praktisch unberührt von Hochspannungsdurchschlägen bleiben, so dass das dort geführte Material 1 seine ursprüngliche Stückigkeit behält.

    [0043] Stromabwärts von der Hochspannungselektroden-Anordnung 2 wird der aus der Prozesszone austretende Materialstrom vom Förderband 6 in drei von Separationswänden 11 getrennte und sich nebeneinander über die gesamte Breite des Förderbands 6 erstreckende Sammeltrichter 14, 14a, 14b am Ende des Beckens 5 abgegeben. Dabei sind die Separationswände 11 derartig angeordnet, dass das fragmentierte Material 1 aus dem mittleren Bereich des Materialstromes in den mittleren Sammeltrichter 14 abgegeben wird, während das unfragmentierte Material 1 aus den Randbereichen des Materialstromes in die äusseren Sammeltrichter 14a, 14b abgegeben wird.

    [0044] Das fragmentierte Material 1, welches in den mittleren Sammeltrichter 14 abgegeben wird, wird mittels einer (nicht gezeigten) Fördereinrichtung aus dem Becken 5 herausgefördert und einer weiteren Verwendung zugeführt. Das nicht-fragmentierte Material 1, welches in die äusseren Sammeltrichter 14a, 14b abgegeben wird, wird mittels (nicht gezeigter) Fördereinrichtungen aus dem Becken 5 herausgefördert und auf der Aufgabeseite A der Vorrichtung wieder in den Materialstrom zugeführt.

    [0045] Wie aus Fig. 7 ersichtlich ist, welche eine der Hochspannungselektroden 7 der Hochspannungselektroden-Anordnungen 2 der Vorrichtungen in der Seitenansicht zeigt, weist jede der Hochspannungselektroden 7 eine eigene auf Erdpotential liegende Gegenelektrode 8 auf, welche derartig seitlich neben der jeweiligen Hochspannungselektrode 7 angeordnet ist, dass im dargestellten Betrieb durch das Beaufschlagen der jeweiligen Hochspannungselektrode 7 mit Hochspannungspulsen Hochspannungsdurchschläge zwischen der Hochspannungselektrode 7 und der ihr zugeordneten Gegenelektrode 8 durch das Material 1 des Materialstromes hindurch erzeugt werden. Dabei ist die Gegenelektrode 8 an der Tragstruktur der Hochspannungselektrode 7 befestigt.

    [0046] Die Figuren 8 und 9 zeigen Seitenansichten zweier Varianten der Hochspannungselektrode aus Fig. 7.

    [0047] Fig. 8 zeigt eine Hochspannungselektrode 7, welche sich von der in Fig. 7 gezeigten im Wesentlichen dadurch unterscheidet, dass sie zwei identische, sich spiegelbildlich gegenüberliegende Gegenelektroden 8 aufweist. Ein weiterer Unterschied besteht darin, dass diese Hochspannungselektrode 7 eine gerade Elektrodenspitze aufweist.

    [0048] Fig. 9 zeigt eine Hochspannungselektrode 7, welche sich von der in Fig. 8 gezeigten im Wesentlichen dadurch unterscheidet, dass hier die in Fig. 8 gezeigten zwei sich spiegelbildlich gegenüberliegenden Gegenelektroden 8 unterhalb der Hochspannungselektrode 7 zu einer einzigen, U-förmigen Gegenelektrode 8 verbunden sind.

    [0049] Im bestimmungsgemässen Betrieb sind die Hochspannungselektroden 7 und die Gegenelektroden 8 bevorzugterweise in den Materialstrom eingetaucht.

    [0050] Während in der vorliegenden Anmeldung bevorzugte Ausführungen der Erfindung beschrieben sind, ist klar darauf hinzuweisen, dass die Erfindung nicht auf diese beschränkt ist und auch in anderer Weise innerhalb des Umfangs der nun folgenden Ansprüche ausgeführt werden kann.


    Ansprüche

    1. Verfahren zur Fragmentierung und/oder Schwächung von schüttfähigem Material (1) mittels Hochspannungsentladungen, umfassend die Schritte:

    a) Bereitstellen einer Hochspannungselektroden-Anordnung (2), welche einem Hochspannungsgenerator (3) zugeordnet ist, mittels welchem sie mit Hochspannungspulsen beaufschlagbar ist;

    b) Vorbeiführen eines Materialstromes aus schüttfähigem Material (1) eingetaucht in einer Prozessflüssigkeit (4) an der Hochspannungselektroden-Anordnung (2); und

    c) Erzeugen von Hochspannungsdurchschlägen durch den Materialstrom während dem Vorbeiführen desselben an der Hochspannungselektroden-Anordnung (2) durch Beaufschlagung der Hochspannungselektroden-Anordnung (2) mit Hochspannungspulsen,

    dadurch gekennzeichnet, dass der Bereich des Materialstromes, in welchem Hochspannungsdurchschläge durch das Material (1) des Materialstromes erzeugt werden, in Vorbeiführungsrichtung (S) gesehen seitlich von im Wesentlichen unbewegten Bereichen (9) aus dem gleichen Material (1) begrenzt wird.
     
    2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die im Wesentlichen unbewegten Bereiche (9) dadurch erzeugt werden, dass die Randbereiche des Materialstromes stromabwärts von der Hochspannungselektroden-Anordnung (2) aufgestaut werden.
     
    3. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der Materialstrom und die im Wesentlichen unbewegten Bereiche (9) dadurch gebildet werden, dass das Material (1) in einer rinnen- oder beckenartigen Vorrichtung (5) bereitgestellt wird, deren Boden in einem mittleren Bereich von einem Förderband (6) oder einer Förderkette gebildet ist und in den Randbereichen feststehend ist.
     
    4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei Material (1), welches von dem Materialstrom aus den im Wesentlichen unbewegten Bereichen (9) fortgetragen wird, durch Material (1) aus dem Materialstrom ersetzt wird.
     
    5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei Material (1), welches von dem Materialstrom aus den im Wesentlichen unbewegten Bereichen (9) fortgetragen wird, durch separat zugeführtes Material ersetzt wird.
     
    6. Verfahren zur Fragmentierung und/oder Schwächung von schüttfähigem Material (1) mittels Hochspannungsentladungen, umfassend die Schritte:

    a) Bereitstellen einer Hochspannungselektroden-Anordnung (2), welche einem Hochspannungsgenerator (3) zugeordnet ist, mittels welchem sie mit Hochspannungspulsen beaufschlagbar ist;

    b) Vorbeiführen eines Materialstromes aus schüttfähigem Material (1) eingetaucht in einer Prozessflüssigkeit (4) an der Hochspannungselektroden-Anordnung (2); und

    c) Erzeugen von Hochspannungsdurchschlägen durch den Materialstrom während dem Vorbeiführen desselben an der Hochspannungselektroden-Anordnung (2) durch Beaufschlagung der Hochspannungselektroden-Anordnung (2) mit Hochspannungspulsen,

    dadurch gekennzeichnet, dass die Hochspannungsdurchschläge derartig erzeugt werden, dass der mittlere Bereich des Materialstromes mit Hochspannungsdurchschlägen beaufschlagt wird, während die Randbereiche des Materialstromes unberührt von Hochspannungsdurchschlägen bleiben, und wobei das Material (1) des mittleren Bereichs des Materialstromes nach dem Beaufschlagen mit Hochspannungsdurchschlägen stromabwärts von der Hochspannungselektroden-Anordnung (2) von dem Material (1) der Randbereiche separiert wird.
     
    7. Verfahren nach Anspruch 6, wobei das von dem Material (1) aus dem mittleren Bereich separierte Material (1) aus den Randbereichen ganz oder teilweise stromaufwärts von der Hochspannungselektroden-Anordnung (2) wieder in der Materialstrom zugeführt wird, insbesondere in den mittleren Bereich des Materialstromes.
     
    8. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Hochspannungselektroden-Anordnung (2) eine Matrix aus mehreren Hochspannungselektroden (7) umfasst, welche jeweils mit Hochspannungspulsen beaufschlagt werden.
     
    9. Verfahren nach Anspruch 8, wobei jeder Hochspannungselektrode ein eigener Hochspannungsgenerator zugeordnet ist, mit welchem diese unabhängig von den anderen Hochspannungselektroden mit Hochspannungspulsen beaufschlagt wird.
     
    10. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei als Gegenelektrode für die Hochspannungselektroden der Hochspannungselektroden-Anordnung ein die Unterseite des Materialstromes im Bereich der Hochspannungselektroden-Anordnung begrenzendes Element verwendet wird, und insbesondere, wobei dieses Element ein Förderband oder eine Förderkette ist, mit welchem oder welcher der Materialstrom an der Hochspannungselektroden-Anordnung vorbeigeführt wird.
     
    11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei jede der Hochspannungselektroden (7) der Hochspannungselektroden-Anordnung (2) mindestens eine eigene Gegenelektrode (8) aufweist, welche derartig seitlich neben dieser und/oder unter dieser angeordnet ist, dass durch das Beaufschlagen der jeweiligen Hochspannungselektrode (7) mit Hochspannungspulsen Hochspannungsdurchschläge zwischen der Hochspannungselektrode (7) und der Gegenelektrode (8) durch den an diesen vorbeigeführten Materialstrom erzeugt werden.
     
    12. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, umfassend:

    a) eine Hochspannungselektroden-Anordnung (2), welche einem Hochspannungsgenerator (3) zugeordnet ist, mittels welchem sie mit Hochspannungspulsen beaufschlagbar ist; und

    b) eine Fördereinrichtung (6), insbesondere in Form eines Förderbands(6) oder einer Förderkette, angeordnet in einem mit einer Prozessflüssigkeit (4) befüllten oder befüllbaren Becken (5), mit welcher im bestimmungsgemässen Betrieb ein Materialstrom aus einem schüttfähigen zu fragmentierenden und/oder zu schwächenden Material (1) eingetaucht in eine Prozessflüssigkeit (4) an der Hochspannungselektroden-Anordnung (2) vorbeigeführt werden kann während Hochspannungsdurchschläge durch den Materialstrom durch Beaufschlagung der Hochspannungselektroden-Anordnung (2) mit Hochspannungspulsen erzeugt werden,

    dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung derartig ausgebildet ist, dass sich im bestimmungsgemässen Betrieb beim Vorbeiführen des Materialstromes in den Seitenbereichen der Zone, in welcher die Hochspannungsdurchschläge durch das Material (1) des Materialstromes erzeugt werden, das Material (1) des Materialstromes jeweils zu einer im Wesentlichen unbewegten Materialzone (9) aufstaut, welche im Wesentlichen unberührt ist von den Hochspannungsdurchschlägen.
     
    13. Vorrichtung nach Anspruch 12, wobei die Vorrichtung zum Aufstauen des Materialstroms zu den im Wesentlichen unbewegten Materialzonen (9) Staueinrichtungen, insbesondere Staubleche (10), aufweist oder seitliche Begrenzungswandungen für den Materialstrom mit Vertiefungen darin.
     
    14. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 6, umfassend:

    c) eine Hochspannungselektroden-Anordnung (2), welche einem Hochspannungsgenerator (3) zugeordnet ist, mittels welchem sie mit Hochspannungspulsen beaufschlagbar ist; und

    d) eine Fördereinrichtung (6), insbesondere in Form eines Förderbands (6) oder einer Förderkette, angeordnet in einem mit einer Prozessflüssigkeit (4) befüllten oder befüllbaren Becken (5), mit welcher im bestimmungsgemässen Betrieb ein Materialstrom aus einem schüttfähigen zu fragmentierenden und/oder zu schwächenden Material (1) eingetaucht in eine Prozessflüssigkeit (4) an der Hochspannungselektroden-Anordnung (2) vorbeigeführt werden kann während Hochspannungsdurchschläge durch den Materialstrom durch Beaufschlagung der Hochspannungselektroden-Anordnung (2) mit Hochspannungspulsen erzeugt werden,

    dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung derartig ausgebildet ist, dass im bestimmungsgemässen Betrieb beim Vorbeiführen des Materialstromes der mittlere Bereich des Materialstromes mit Hochspannungsdurchschlägen beaufschlagt wird, während die Randbereiche des Materialstromes im Wesentlichen unberührt von den Hochspannungsdurchschlägen bleiben,
    und wobei die Vorrichtung eine Separationseinrichtung (11, 14, 14a, 14b) aufweist, mittels welcher im bestimmungsgemässen Betrieb stromabwärts von der Hochspannungselektroden-Anordnung (2) das Material (1) der Randbereiche des Materialstromes von dem Material (1) des mittleren Bereichs des Materialstromes separiert wird.
     
    15. Vorrichtung nach Anspruch 14, des Weiteren umfassend eine Rückführungseinrichtung zum Zurückführen des mit der Separationseinrichtung (11, 14, 14a, 14b) separierten Materials (1) der Randbereiche des Materialstromes zurück in den Materialstrom stromaufwärts der Hochspannungselektroden-Anordnung (2).
     


    Claims

    1. Method for fragmenting and/or weakening of pourable material (1) by means of high-voltage discharges, comprising the steps of:

    a) providing a high-voltage electrode assembly (2), which is assigned to a high-voltage generator (3) by means of which it is chargeable with high-voltage pulses;

    b) guiding of a material flow of pourable material (1), immersed in a process liquid (4), past the high-voltage electrode assembly (2); and

    c) producing of high-voltage punctures through the material flow during the guiding thereof past the high-voltage electrode assembly (2) by means of charging of the high-voltage electrode assembly (2) with high-voltage pulses,

    characterized in that the zone of the material flow in which high-voltage punctures through the material (1) of the material flow are produced as viewed in a guiding-past direction (S) is laterally delimited by substantially unmoved zones (9) of the same material (1).
     
    2. Method according to claim 1, wherein the substantially unmoved zones (9) are produced in that the boundary zones of the material flow are piled up downstream of the high-voltage electrode assembly (2).
     
    3. Method according to one of the preceding claims, wherein the material flow and the substantially unmoved zones (9) are produced in that the material (1) is provided in a trough-like or tank-like device (5), the bottom of which is formed in a central zone by a conveyor belt (6) or a conveyor chain and is fixed in the boundary zones.
     
    4. Method according to one of the preceding claims, wherein material (1) which is carried away from the material flow from the substantially unmoved zones (9), is replaced by material (1) from the material flow.
     
    5. Method according to one of the preceding claims, wherein material (1) which is carried away from the material flow from the substantially unmoved zones (9), is replaced by separately supplied material.
     
    6. Method for fragmenting and/or weakening of pourable material (1) by means of high-voltage discharges, comprising the steps of:

    a) providing a high-voltage electrode assembly (2) which is assigned to a high-voltage generator (3) by means of which it is chargeable with high-voltage pulses;

    b) guiding of a material flow of pourable material (1), immersed in a process liquid (4), past the high-voltage electrode assembly (2); and

    c) producing of high-voltage punctures through the material flow during the guiding thereof past the high-voltage electrode assembly (2) by means of charging of the high-voltage electrode assembly (2) with high-voltage pulses,

    characterized in that the high-voltage punctures are produced in such a way that the central zone of the material flow is charged with high-voltage punctures while the boundary zones of the material flow remain unaffected by high-voltage punctures, and wherein the material (1) of the central zone of the material flow is separated from the material (1) of the boundary zones downstream of the high-voltage electrode assembly (2) after the charging with high-voltage punctures.
     
    7. Method according to claim 6, wherein the material (1) from the boundary zones which is separated from the material (1) from the central zones is fed back into the material flow completely or partially upstream of the high-voltage electrode assembly (2), in particular into the central zone of the material flow.
     
    8. Method according to one of the preceding claims, wherein the high-voltage electrode assembly (2) comprises a matrix of several high-voltage electrodes (7), each of which are charged with high-voltage pulses.
     
    9. Method according to claim 8, wherein a specific high-voltage generator is assigned to each high-voltage electrode, with which it is charged with high-voltage pulses independently of the other high-voltage electrodes.
     
    10. Method according to one of the preceding claims, wherein as a counter-electrode for the high-voltage electrodes of the high-voltage electrode assembly an element delimiting the bottom side of the material flow in the region of the high-voltage electrode assembly is used, and in particular, wherein this element is a conveyor belt or a conveyor chain, with which the material flow is guided past the high-voltage electrode assembly.
     
    11. Method according to one of the claims 1 to 9, wherein each of the high-voltage electrodes (7) of the high-voltage electrode assembly (2) has at least one specific counter-electrode (8) which is arranged laterally beside and/or below it in such a way that by means of charging of the respective high-voltage electrode (7) with high-voltage pulses, high-voltage punctures between the high-voltage electrode (7) and the counter-electrode (8) through the material flow guided past these are produced.
     
    12. Device for carrying out the method according to claim 1, comprising:

    a) a high-voltage electrode assembly (2), which is assigned to a high-voltage generator (3), with which it is chargeable with high-voltage pulses; and

    b) a conveying device (6), in particular in the form of a conveyor belt (6) or a conveyor chain, arranged in a basin (5) which is filled or fillable with a process liquid (4), with which in the intended operation a material flow of a pourable, to be fragmented and/or weakened material (1), immersed in a process liquid (4), can be guided past the high-voltage electrode assembly (2) while high-voltage punctures through the material flow are produced by means of charging of the high-voltage electrode assembly (2) with high-voltage pulses,

    characterized in that the device is structured such that, in the intended operation, during the guiding past of the material flow, in the lateral zones of the zone in which the high-voltage punctures through the material (1) of the material flow are produced, the material (1) of the material flow each is piled up to a substantially unmoved material zone (9), which is essentially unaffected by the high-voltage punctures.
     
    13. Device according to claim 12, wherein the device comprises damming devices, in particular baffles (10), or lateral delimiting walls for the material flow with recesses therein, for piling up of the material flow to the substantially unmoved material zones (9).
     
    14. Device for carrying out the method according to claim 6, comprising:

    c) a high-voltage electrode assembly (2), which is assigned to a high-voltage generator (3), with which it is chargeable with high-voltage pulses ; and

    d) a conveying device (6), in particular in the form of a conveyor belt (6) or a conveyor chain, arranged in a basin (5) which is filled or fillable with a process liquid (4), with which in the intended operation a material flow of a pourable, to be fragmented and/or to be weakened material (1), immersed in a process liquid (4), can be guided past the high-voltage electrode assembly (2) while high-voltage punctures through the material flow are produced by means of charging of the high-voltage electrode assembly (2) with high-voltage pulses,

    characterized in that the device is structured such that, in the intended operation, during the guiding past of the material flow, the central zone of the material flow is charged with high-voltage punctures, while the boundary zones of the material flow remain substantially unaffected by the high-voltage punctures, and wherein the device comprises a separation device (11, 14, 14a, 14b), by means of which in an intended operation the material (1) of the boundary zones of the material flow is separated from the material (1) of the central zone of the material flow downstream of the high-voltage electrode assembly (2).
     
    15. Device according to claim 14, further comprising a re-feeding device for refeeding the by means of the separation device (11, 14, 14a, 14b) separated material (1) of the boundary zones of the material flow back into the material flow upstream of the high-voltage electrode assembly (2).
     


    Revendications

    1. Procédé de fragmentation et/ou d'affaiblissement d'un matériau coulable (1) au moyen de décharges à haute tension, comprenant les étapes consistant:

    a) à la mise à disposition d'un agencement d'électrodes à haute tension (2) qui est attribué à un générateur de haute tension (3) au moyen duquel elle peut être chargée avec des impulsions à haute tension;

    b) au guidage d'un flux de matériau de matériau coulable (1), immergé dans un liquide de traitement (4), le long de l'agencement d'électrodes à haute tension (2); et

    c) à la réalisation de perforations à haute tension à travers le flux de matériau pendant le guidage de celui-ci le long de l'agencement d'électrodes à haute tension (2) par charge de l'agencement d'électrodes à haute tension (2) avec des impulsions à haute tension,

    caractérisé en ce que la zone du flux de matériau, dans laquelle des perforations à haute tension à travers le matériau (1) du flux de matériau sont produites, est délimitée, vu dans une direction de guidage (S), latéralement par des zones (9) du même matériau (1) essentiellement immobiles.
     
    2. Procédé selon la revendication 1, dans lequel les zones (9) essentiellement immobiles sont produites en ce que les zones de bord du flux de matériau sont empilées en aval de l'agencement d'électrodes à haute tension (2).
     
    3. Procédé selon l'une des revendications précédentes, dans lequel le flux de matériau et les zones (9) essentiellement immobiles sont produits en ce que le matériau (1) est mise à disposition dans un dispositif (5) en forme de canal ou de bassin, dont le fond est formé dans une zone centrale par une bande transporteuse (6) ou une chaîne de transport et est fixe dans les zones de bord.
     
    4. Procédé selon l'une des revendications précédentes, dans lequel le matériau (1) qui est emporté du flux de matériau à partir des zones (9) essentiellement immobiles est remplacé par matériau (1) du flux de matériau.
     
    5. Procédé selon l'une des revendications précédentes, dans lequel le matériau (1) qui est emportée du flux du matériau à partir des zones (9) essentiellement immobiles est remplacé par matériau fourni séparément.
     
    6. Procédé de fragmentation et/ou d'affaiblissement d'un matériau coulable (1) au moyen de décharges à haute tension, comprenant les étapes consistant:

    a) à la mise à disposition d'un agencement d'électrodes à haute tension (2) associé à un générateur de haute tension (3) au moyen duquel il peut être chargée par des impulsions à haute tension;

    b) au guidage d'un flux de matériau de matériau coulable (1), immergé dans un liquide de traitement (4), le long de l'agencement d'électrodes à haute tension (2); et

    c) à la réalisation de perforations à haute tension à travers le flux de matériau pendant le guidage de celui-ci le long de l'agencement d'électrodes à haute tension (2) par charge de l'agencement d'électrodes à haute tension (2) avec des impulsions à haute tension,

    caractérisé en ce que les perforations à haute tension sont produites de telle sorte que la zone centrale du flux de matériau est chargée de perforations à haute tension alors que les zones de bord du flux de matériau ne sont pas affectées par les perforations à haute tension, et dans lequel le matériau (1) de la zone centrale du flux de matériau est séparé du matériau (1) des zones de bord après le chargement par perforations à haute tension de l'agencement d'électrodes à haute tension (2).
     
    7. Procédé selon la revendication 6, dans lequel le matériau (1) des zones de bord qui est séparé du matériau (1) des zones centrales est renvoyé dans le flux de matériau complètement ou partiellement en amont de l'agencement d'électrodes à haute tension (2), en particulier dans la zone centrale du flux de matériau.
     
    8. Procédé selon l'une des revendications précédentes, dans lequel l'agencement d'électrodes à haute tension (2) comprend une matrice de plusieurs électrodes à haute tension (7), qui sont chacune chargées d'impulsions à haute tension.
     
    9. Procédé selon la revendication 8, dans lequel un générateur de haute tension spécifique est attribué à chaque électrode à haute tension, avec lequel elle est chargée d'impulsions à haute tension indépendamment des autres électrodes à haute tension.
     
    10. Procédé selon l'une des revendications précédentes, dans lequel un élément délimitant la face inférieure du flux de matériau dans la zone de l'agencement d'électrodes à haute tension est utilisé comme contre-électrode pour les électrodes à haute tension de l'agencement d'électrodes à haute tension, et en particulier cet élément est une bande transporteuse ou une chaîne transporteuse, par laquelle le flux de matériau est guidé devant l'agencement d'électrodes à haute tension.
     
    11. Procédé selon l'une des revendications 1 à 9, dans lequel chacune des électrodes à haute tension (7) de l'agencement d'électrodes à haute tension (2) présente au moins une contre-électrode spécifique (8) qui est disposée latéralement à côté et/ou en dessous de l'électrode à haute tension (7) de telle manière que des perforations à haute tension entre l'électrode à haute tension (7) et la contre-électrode (8) à travers le flux de matériau guidé à travers celles-ci soient produites au moyen du chargement de l'électrode haute tension (7) correspondante avec des impulsions à haute tension.
     
    12. Dispositif pour la mise en oeuvre du procédé selon la revendication 1, comprenant:

    a) un agencement d'électrodes à haute tension (2), qui est associé à un générateur de haute tension (3), avec lequel il peut être chargé avec des impulsions à haute tension; et

    b) un dispositif de transport (6), en particulier sous la forme d'une bande transporteuse (6) ou d'une chaîne transporteuse, disposé dans un bassin (5) qui est rempli ou qui peut être rempli d'un liquide de traitement (4), avec lequel, dans le fonctionnement prévu, un flux de matériau d'un matériau coulable à fragmenter et/ou affaiblir (1), immergé dans un liquide de processus (4), peut être guidé à travers l'agencement d'électrodes à haute tension (2), pendant que des perforations à haute tension à travers le flux de matériau sont produites par le chargement de l'agencement d'électrodes à haute tension (2) avec des impulsions à haute tension,

    caractérisé en ce que le dispositif est structuré de telle sorte que, dans le fonctionnement prévu, pendant le passage du flux de matériau dans les zones latérales de la zone dans laquelle les perforations à haute tension à travers le matériau (1) du flux de matériau sont produites, le matériau (1) du flux de matériau est empilé vers une zone (9) du matériau essentiellement immobile, qui est essentiellement non affectée par les perforations à haute tension.
     
    13. Dispositif selon la revendication 12, le le dispositif comprenant des dispositifs d'empilage, en particulier des chicanes (10) ou des parois de délimitation latérales pour le flux de matériau avec des cavités, pour empiler le flux de matériau vers les zones de matériau (9) essentiellement immobiles.
     
    14. Dispositif pour la mise en oeuvre du procédé selon la revendication 6, comprenant:

    c) un agencement d'électrodes à haute tension (2), qui est associé à un générateur à haute tension (3), avec lequel il peut être chargé d'impulsions haute tension; et

    d) un dispositif de transport (6), en particulier sous la forme d'une bande transporteuse (6) ou d'une chaîne transporteuse, disposé dans un bassin (5) qui est rempli ou qui peut être rempli d'un liquide de traitement (4), avec lequel, dans le fonctionnement prévu, un flux de matériau d'un produit coulable à fragmenter et/ou à affaiblir (1), est prévu, immergé dans un liquide de processus (4), peut être guidé à travers l'agencement d'électrodes à haute tension (2), pendant que des perforations à haute tension dans le flux de matériau sont produites par le chargement de l'agencement d'électrodes à haute tension (2) avec des impulsions à haute tension,

    caractérisé en ce que le dispositif est structuré de telle sorte que, dans l'opération prévue, pendant le guidage du flux de matériau, la zone centrale du flux de matériau est chargée avec de perforations à haute tension, tandis que les zones de bord du flux de matériau restent pratiquement inaffectées aux perforations à haute tension, et dans lequel le dispositif comprend un dispositif de séparation (11, 14, 14, 14a, 14b) au moyen duquel, dans un fonctionnement prévu, le matériau (1) des zones de bord du flux de matériau est séparé du matériau (1) de la zone centrale du flux de matériau en aval de l'agencement d'électrodes à haute tension (2).
     
    15. Dispositif selon la revendication 14, comprenant en outre un dispositif de réalimentation pour réalimenter, au moyen du dispositif de séparation (11, 14, 14a, 14b), le matériau séparé (1) des zones de bord du flux de matériau dans le flux de matériau en amont de l'agencement d'électrodes à haute tension (2).
     




    Zeichnung
































    Angeführte Verweise

    IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



    Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

    In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente