TECHNISCHES GEBIET
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Dichtungseinheit für eine schwellenlose Tür
zur Dichtung eines Spalts zwischen einem Türflügel und einem Boden. Die Dichtungseinheit
umfasst vorzugsweise eine absenkbare Türdichtung.
STAND DER TECHNIK
[0002] Türdichtungen zum Abdichten einer unteren Stirnfläche einer schwellenlosen Tür sind
bekannt. Sie sollen Lichtdurchlass verhindern und auch einen Schallschutz bieten.
Je nach Ausführungsform soll auch ein Luftdurchlass vermieden werden. Des Weiteren
sind Türdichtungen für Aussentüren bekannt, welche vor Schlagregen und Wind schützen.
[0003] Absenkbare Türdichtungen weisen eine Dichtleiste mit einem elastomeren Dichtungsprofil
auf, welche beim Schliessen des Türflügels automatisch abgesenkt und beim Öffnen des
Türflügels wieder automatisch angehoben wird. Die Auslösung erfolgt vorzugsweise rein
mechanisch durch einen vorstehenden Auslöseknopf: Die Rückstellung der Dichtleiste
in die angehobene Grundposition wird üblicherweise mit Rückstellfedern erreicht. Derartige
Absenkdichtungen sind seit Jahren bekannt und beispielsweise in
EP 0 338 974 sowie in
DE 19 516 530,
EP 0 509 961,
DE 3 526 720,
DE 3 418 438 und
DE 3 427 938 beschrieben.
[0004] Der Hub der Dichtleiste, der Federdruck sowie die Beschaffenheit der zu dichtenden
Fläche beeinflussen die Qualität der Dichtwirkung wesentlich. Der Hub wird üblicherweise
bei der Montage eingestellt, vom Bewohner des Gebäudes jedoch nicht oder nur selten
später nochmals kontrolliert.
[0005] Die zur Auslösung der Dichtung aufzubringende Kraft beeinflusst bei schlechter Einstellung
der Dichtung das Schliessverhalten der Tür. Auch dieser Aspekt wird üblicherweise
nur bei der Montage der Tür beachtet.
[0006] Diese Einstellungen können sich jedoch aus diversen Gründen im Laufe der Zeit ändern.
Des Weiteren können je nach Alter der Dichtung Schmierfette verdichtet sein oder die
Dichtung kann verschmutzt sein, so dass die Auslösung und/oder die Anhebung und Absenkung
nicht mehr optimal erfolgen. Auch Absenkdichtungen sollten deshalb ab und an einer
Wartung unterzogen werden, um ihre optimale Funktionsweise zu erhalten.
[0007] Des Weiteren ist es für das Raumklima nicht immer optimal, dass eine Dichtung abgesenkt
ist, obwohl die Türe geschlossen ist. Beispielsweise müsste in diesem Fall eine Lüftung
des Innenraums in Betrieb genommen werden.
[0008] All diese Aspekte wurden bisher kaum oder nur sporadisch beachtet.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0009] Es ist deshalb eine Aufgabe der Erfindung, eine Dichtungseinheit zu schaffen, welche
eine optimale Nutzung einer absenkbaren Türdichtung ermöglicht.
[0010] Diese Aufgabe löst eine Dichtungseinheit mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
[0011] Die erfindungsgemässe Dichtungseinheit für eine schwellenlose Tür zur Dichtung eines
Spalts zwischen einem Türflügel und einem Boden weist eine Gehäuseschiene und eine
relativ zur Gehäuseschiene absenkbare und anhebbare Dichtleiste auf. Die Dichtungseinheit
weist mindestens ein Mittel zur Erfassung einer Eigenschaft oder eines Zustandes der
Dichtungseinheit auf, wobei Informationen zu dieser erfassten Eigenschaft oder dieses
erfassten Zustandes in der Dichtungseinheit darstellbar oder an eine Leseeinrichtung
übermittelbar sind.
[0012] Die Dichtungseinheit ermöglicht somit eine Überwachung ihres Zustandes oder ihrer
Eigenschaften. Je nach Ausführungsform erübrigt sich eine regelmässige Wartung, indem
sich die Dichtungseinheit selbsttätig bemerkbar macht, wenn eine Wartung notwendig
ist.
[0013] Je nach Ausführungsform lassen sich beispielsweise eines oder mehrere der folgenden
Eigenschaften und Zustände feststellen oder überwachen, insbesondere im abgesenkten
Zustand der Dichtleiste: der Anpressdruck auf den Boden; die Dichtheit gegenüber Wasser;
der Luftdurchlass; der Lichtdurchlass (z.B. bei Minergie®-Lösungen); die zur Auslösung
der Dichtung notwendige Kraft; die für die Absenkung und/oder Anhebung notwendige
Zeit; die totale Anzahl Anhebungen und Absenkungen der Dichtleiste; die Anzahl Anhebungen
und Absenkungen als Funktion der Zeit; das Alter der Dichtungseinheit; die Position
der Dichtleiste, d.h. sie abgesenkt oder angehoben ist; der Biegegrad der Biegefedern
des Absenkmechanismus; der Verschiebeweg des Schiebers des Absenkmechanismus; der
Verschiebeweg des Auslöseknopfes der Auslöseeinrichtung; ein stirnseitiger Anpressdruck
der Dichtleiste; die Temperatur der Dichtleiste; die Kraftverteilung entlang der Dichtleiste.
[0014] Das mindestens eine Mittel ist je nach Art der zu beobachtenden bzw. zu überwachenden
Eigenschaft oder des zu beobachtenden bzw. zu überwachenden Zustandes ein entsprechender
Sensor, Transducer oder Zähler oder ein anderes zur Detektion geeignetes Mittel. Vorzugsweise
ist das mindestens eine Mittel mindestens eines der folgenden Einheiten: Anpressdrucksensor,
Kraftsensor, Feuchtigkeitssensor, Hydrosensor, Luftdrucksensor, Hubzähler, Lichtsensor,
Gebrauchsdauerzähler.
[0015] Es lassen sich auch mehrere derartige Mittel gemeinsam einsetzen. Die gesammelten
Informationen können einzeln bearbeitet oder miteinander kombiniert und Synthesen
daraus gebildet werden, welche von einem Benützer oder einer Steuerung verwendet werden
können.
[0016] Vorzugsweise lassen sich die erhaltenen Information mittels Nahfeldkommunikation
(NFC=near field communication) und/oder mittels Bluetooth oder mittels ähnlichen Kommunikationsarten
an externe Geräte oder Steuerungen übermitteln. Dies erübrigt eine physische Datenverbindung
von der Dichtungseinheit bzw. vom Türflügel zu anderen Gebäudebereichen. Insbesondere
lassen sich die Informationen mittels derartigen Kommunikationstechniken, insbesondere
mittels NFC, an ein Smart Device wie z.B. ein Mobiltelefon übermitteln. Dies erleichtert
die Inbetriebnahme der Dichtung, da eingestellte Werte, wie beispielsweise die korrekte
Wahl des Hubs, welcher einen wesentlichen Einfluss auf den Anpressdruck hat, somit
auf einfache Art und Weise überprüft werden können. Ein weiterer wesentlicher Vorteil
ist, dass die Wartung der Dichtungseinheit erleichtert wird. Zum einen lässt sich
so auf einfache Art und Weise herausfinden, ob bzw. wie oft die Dichtleiste abgesenkt
wurde und wie gross der vermutete Verschleiss einzelner Bauteile ist. Des Weiteren
kann auch sofort festgestellt werden, ob die Funktionsweise der Dichtungseinheit beeinträchtigt
ist, beispielsweise ob der Anpressdruck nicht mehr den Anforderungen genügt oder ob
sich mit der Zeit Durchgänge gebildet haben, durch welche beispielsweise Licht oder
Schall durchtreten kann. Beispielweise lässt sich auch feststellen, ob sich ein Schmier-
oder Gleitfett verdichtet hat und ob sich Teile nicht mehr genügend reibungsfrei bewegen
oder ob Teile der Dichtung so verschmutzt sind, dass die Bewegung einzelner Teile
behindert ist.
[0017] Alternativ oder zusätzlich zur drahtlosen Übermittlung von Informationen lässt sich
auch mindestens eine Steckerverbindung in der Dichtungseinheit anbringen, um Daten
einzuspeisen und/oder auszulesen.
[0018] Das mindestens eine Mittel ist in einer Ausführungsform ein passives Datenübermittlungselement,
welches lediglich bei Abfrage die Informationen übermittelt. In anderen Ausführungsformen
ist es ein aktives Datenübermittlungselement, welches beispielsweise bei Vorliegen
einer Fehlfunktion oder Nichterreichen eines Sollwerts eine Fehlermeldung an einen
externen Empfänger, beispielsweise mittels einer App an das Mobiltelefon des Hausbesitzers
oder Wartungstechnikers sendet.
[0019] Vorzugsweise ist mindestens eines des mindestens einen Mittels in oder an der Dichtleiste,
noch bevorzugter im elastomeren Dichtungsprofil der Dichtleiste, angeordnet. Einzelne
Mittel lassen sich auch in der Trägerschiene der Dichtleiste anordnen. Beispielsweise
lässt sich ein Anpressdrucksensor, eine Hydrosensor, ein Feuchtigkeitssensor, ein
Lichtsensor und/oder ein Luftdrucksensor an oder in der Dichtleiste, vorzugsweise
im oder am elastomeren Dichtungsprofil anordnen.
[0020] Die Sensoren lassen sich auch an oder in der Gehäuseschiene, am oder im Auslöseknopf,
am oder im Absenkmechanismus, an einem zur Befestigung der Dichtungseinheit am Türflügel
verwendeten Befestigungsmittel oder an anderen geeigneten Orten anordnen.
[0021] In einer Ausführungsform weist die Dichtungseinheit ein am Boden oder im Türrahmen
anzuordnendes ortsfestes Modul auf, welches mindestens eines des mindestens einen
Mittels umfasst. Je nach Ausführungsform weist das Modul alternativ oder zusätzlich
eine Leseeinheit und/oder eine Anzeigeeinheit auf.
[0022] Die Dichtleiste ist vorzugsweise automatisch beim Schliessen des Türflügels absenkbar
und automatisch beim Öffnen des Türflügels anhebbar. Zusätzlich oder alternativ können
Elemente vorhanden sein, um die Dichtleiste manuell oder motorisch unabhängig von
der Position des Türflügels zu betätigen.
[0023] In einer bevorzugten Ausführungsform erfolgt die Auslösung des automatischen Anhebungsvorgangs
und Absenkungsvorgangs mechanisch. Zusätzlich oder alternativ ist ein Elektromotor
vorhanden zur automatischen Absenkung und Anhebung der Dichtleiste.
[0024] In einer einfachen Ausführungsform zeigt die Dichtungseinheit das Erreichen eines
Sollwerts bzw. die Nichterfüllung eines Sollwerts optisch an. Beispielsweise kann
eine Farbveränderung stattfinden. Alternativ oder zusätzlich kann eine derartige Information
innerhalb der Dichtungseinheit dazu führen, dass die weitere Betätigung der Dichtleiste
blockiert wird. Je nach Ausführungsform werden hierzu mechanische oder elektronische
Mittel eingesetzt.
[0025] In bevorzugten Ausführungsformen weist das mindestens eine Mittel ein Sendemittel
zur Übermittlung der Informationen auf. Dadurch lässt sich die Information an automatische
oder halbautomatische Steuerungen weitergeben und/oder an interessierte Kreise melden.
[0026] In einer Ausführungsform ist ein Lesegerät vorhanden, welches es dem Hausbesitzer
und/oder einem Wartungsmonteur ermöglicht, ohne Demontage der Dichtungseinheit die
Informationen zum Zustand, Alter und Funktionsverhalten der Dichtung abzufragen und
basierend auf diesen Informationen Entscheidungen zum weiteren Vorgehen zu fällen.
Diese Informationen lassen sich vorzugsweise an Lesegeräte wie ein Handy oder ein
anderes Smart Device senden, beispielsweise mit einer App.
[0027] Ein erfindungsgemässes Servicemodul zur Verarbeitung von Informationen der Dichtungseinheit
vergleicht die Informationen mit Sollwerten und signalisiert die von den Sollwerten
abweichenden Informationen. Das Servicemodul kann ein Softwareprogramm in einem Datenverarbeitungsgerät,
ein speziell für diese Anwendung entwickeltes Gerät, eine App für ein Smart Device
oder etwas Ähnliches sein. Das Servicemodul kann in der Dichtungseinheit selber integriert
sein, insbesondere kann es an oder in der Gehäuseschiene der Dichtungseinheit oder
extern zur Dichtungseinheit, beispielsweise in der Türzarge, angeordnet sein. In anderen
Ausführungsformen ist das Servicemodul eine zur Dichtungseinheit separate Einheit.
[0028] Ein erfindungsgemässes Dichtungseinheit-Steuerungssystem zur Verarbeitung von Informationen
der Dichtungseinheit steuert nach Massgabe der Informationen die Dichtungseinheit
und/oder signalisiert von Sollwerten abweichende Informationen. Beispielsweise kann
die Steuerung eine motorbetriebene Dichtleiste weiter absenken, wenn der Anpressdruck
auf dem Boden einen Sollwert noch nicht erreicht hat oder sie kann die Dichtleiste
etwas anheben, sollte der Anpressdruck zu hoch sein. Je nach Ausführungsform kann
die Steuerung auch eine seitliche Dichtung erhöhen oder vermindern, falls der Anpressdruck
in dieser Richtung nicht dem gewünschten Wert entspricht. Zusätzlich oder anstelle
des Anpressdrucks können hierzu auch der Licht-, Wasser- oder Luftdurchlass als massgebende
Eigenschaft verwendet werden.
[0029] Vorzugsweise steuert das Steuerungssystem mindestens eine weitere Türeinheit, wobei
das Steuerungssystem mindestens eine der mindestens einen weiteren Türeinheit nach
Massgabe der Informationen steuert. Beispielsweise kann die Tür mit einer Einbruchsicherung
oder einer weiteren Absenkdichtung versehen sein, welche nach Massgabe der erhaltenen
Informationen von der Steuerung abgesenkt oder angehoben wird.
[0030] Das Steuerungssystem kann in der Dichtungseinheit selber integriert sein, insbesondere
kann es an oder in der Gehäuseschiene der Dichtungseinheit oder extern zur Dichtungseinheit,
beispielsweise ist der Türzarge, angeordnet sein. In anderen Ausführungsformen ist
das Steuerungssystem eine zur Dichtungseinheit separate Einheit.
[0031] Ein erfindungsgemässes Gebäudesteuerungssystem zur Verarbeitung von Informationen
der Dichtungseinheit steuert nach Massgabe der erhaltenen Informationen weitere Einheiten
des Gebäudes. Beispielsweise lässt sich eine Lüftung und/oder eine Klimaanlage ein-
oder ausschalten, je nachdem, ob die Tür geschlossen oder geöffnet wird.
[0032] Weitere Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
[0033] Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung werden im Folgenden anhand der Zeichnungen
beschrieben, die lediglich zur Erläuterung dienen und nicht einschränkend auszulegen
sind. In den Zeichnungen zeigen:
- Figur 1
- eine Ansicht einer Dichtungsvorrichtung gemäss der Erfindung mit angehobener Dichtleiste;
- Figur 2
- einen Längsschnitt durch die Dichtungsvorrichtung gemäss Figur 1 und
- Figur 3
- eine perspektivische Darstellung der Dichtungsvorrichtung mit abgesenkter Dichtleiste
gemäss Figur 1.
BESCHREIBUNG BEVORZUGTER AUSFÜHRUNGSFORMEN
[0034] In den Figuren 1 bis 3 ist eine erfindungsgemässe Dichtungseinheit dargestellt. Sie
weist eine Absenkdichtung bekannter Art auf, welche mit mindestens einem Mittel zur
Erfassung einer Eigenschaft oder eines Zustands der Dichtungseinheit versehen ist.
Die dargestellte Absenkdichtung ist beispielhaft zu verstehen. Es lassen sich auch
andere bekannte Absenkdichtungen mit erfindungsgemässen Mitjteln zur Erfassung von
einer Eigenschaft oder eines Zustandes der Dichtungseinheit versehen.
[0035] Die Absenkdichtung weist eine Gehäuseschiene 1 auf, welche an einem Türflügel T einer
Tür befestigbar ist. In diesem Beispiel weist der Türflügel T an seiner unteren Stirnseite
eine Nut N auf, in welcher die Gehäuseschiene 1 aufgenommen und stirnseitig mit je
einem Befestigungswinkel 4 an der Stirnseite des Türflügels befestigt ist. Die Gehäuseschiene
1 kann auch seitlich am Türflügel T oder bündig an der unteren Stirnseite des Türflügels
T befestigt sein. Des Weiteren kann die Absenkdichtung auch an der oberen Stirnseite
des Türflügels befestigt sein und gegenüber der Decke dichten. Der Begriff "Boden"
ist deshalb in diesem Text breiter zu verstehen, so dass er mindestens auch die Decke
oder andere dem Türflügel gegenüberliegende ortsfeste oder bewegliche Flächen umfasst.
[0036] In der Gehäuseschiene 1 ist eine Dichtleiste gehalten, welche relativ zur Gehäuseschiene
1 anhebbar und absenkbar ist. Die Dichtleiste umfasst in diesem Beispiel eine Trägerschiene
2, welche wie die Gehäuseschiene 1 vorzugsweise aus einem Metall, insbesondere aus
Aluminium, gefertigt ist. Die Dichtleiste weist ferner ein ein- oder mehrstückiges
elastomeres Dichtungsprofil 3 auf, welches vorzugsweise aus Silikon oder Kautschuk
gefertigt ist. Die Dichtleiste erstreckt sich vorzugsweise annähernd über die gesamte
Länge der Gehäuseschiene 1. Die Dichtleiste, genauer die Trägerschiene 2, ist über
einen Absenkmechanismus mit der Gehäuseschiene 1 verbunden.
[0037] Vorzugsweise weist der Absenkmechanismus eine oder mehrere in Längsrichtung hintereinander
angeordnete Blattfedern 6 auf, welche an einem ersten Ende mit der Gehäuseschiene
2, an einem zweiten Ende mit einem in Längsrichtung verschiebbaren Schieber 7 und
in einem mittleren Bereich mit der Trägerschiene 2 verbunden sind. Dies ist in Figur
2 erkennbar. Der Schieber 7 ist mit einem Auslöseknopf 5 verbunden, welcher der Gehäuseschiene
1 seitlich oder, wie hier dargestellt, stirnseitig vorsteht. Bei Druck auf den Auslöseknopf
5 von aussen wird die Dichtleiste abgesenkt, ohne Druck wird die Dichtleiste wieder
angehoben. Der Druck auf den Auslöseknopf 5 erfolgt, wenn der Türflügel T geschlossen
wird und der Auslöseknopf 5 am Türrahmen ansteht. Wird der Türflügel T wieder geöffnet,
kann der Auslöseknopf 5 wieder seine ursprüngliche vorstehende Lage einnehmen und
die Dichtleiste wird dank der Blattfedern 6 wieder angehoben. In anderen Ausführungsformen
lässt sich die Dichtung alternativ auf Zug auslösen. Derartige Mechanismen sind im
Stand der Technik bekannt.
[0038] Die Figur 2 zeigt den Auslöseknopf 5 in teilweise eingedrückter Position und die
Dichtleiste in teilweise abgesenkter Stellung. Figur 3 zeigt die Dichtleiste und insbesondere
das Dichtungsprofil 3 in vollständig abgesenkter Position. Der Boden, gegenüber welchen
die Absenkdichtung dichtet, sowie der Türflügel sind hier nicht dargestellt.
[0039] Erfindungsgemäss weist nun die Dichtungseinheit mindestens ein Mittel zur Erfassung
einer Eigenschaft oder eines Zustandes der Dichtungseinheit auf. Diese Mittel sind
üblicherweise Sensoren, Transducer, Zähler oder ähnliche Mittel. Im Folgenden wird
das Mittel als Sensor bezeichnet, obwohl auch andere geeignete Mittel von diesem Begriff
umfasst sein sollen.
[0040] In Figur 1 ist ein erster Sensor 80 im unteren Bereich des Dichtungsprofils 3 angeordnet.
Dieser kann sich an einer einzigen Stelle in einem begrenzten Bereich der Länge des
Dichtungsprofils 3 befinden. In anderen Ausführungsformen besteht er aus mehreren
Teilen, welche über die Länge des Dichtungsprofils 3 verteilt angeordnet sind. In
weiteren Ausführungsformen erstreckt er sich, wie in Figur 2 erkennbar, über die gesamte
Länge des Dichtungsprofils 3. Je nach Ausführungsform ist der Sensor auf der Aussenseite
des Dichtungsprofils 3 aufgebracht, in das Material des Dichtungsprofils 3 eingearbeitet
oder er befindet sich auf der Innenseite des Dichtungsprofils 3. Vorzugsweise ist
dieser erste Sensor 80 ein Sensor zur Bestimmung des Anpressdrucks der Dichtleiste
auf den Boden.
[0041] In Figur 1 ist ein zweiter Sensor 81 am oder im Befestigungswinkel 4 angeordnet.
Dieser detektiert beispielsweise das Schliessen des Türflügels T und somit die Position
der Dichtungseinheit insgesamt in Bezug auf den hier nicht dargestellten Türrahmen.
[0042] Ein dritter Sensor 82 ist in Figur 3 erkennbar. Er detektiert beispielsweise die
Grösse des Hubs, indem er beispielsweise den Abstand zwischen ortsfester Gehäuseschiene
1 und bewegbarer Dichtleiste detektiert. Alternativ oder zusätzlich kann er beispielsweise
die Anzahl Absenkungen und Anhebungen bestimmen.
[0043] In Figur 2 ist ein vierter Sensor 83 dargestellt. Dieser befindet sich auf der Gehäuseschiene
1 und bestimmt beispielsweise das Alter der Dichtung. Er kann somit beispielsweise
ein Zähler oder eine Uhr sein. Alternativ ist dieser vierte Sensor 83 in oder an der
Gehäuseschiene 1 angeordnet.
[0044] Ebenfalls in Figur 2 ist ein fünfter Sensor 84 erkennbar, welcher mit dem Absenkmechanismus
verbunden ist und/oder auf der Innenseite der Gehäuseschiene angeordnet ist. Er bestimmt
beispielsweise die Biegung der Blattfeder 6. Ein sechster Sensor 85, welcher ebenfalls
mit dem Absenkmechanismus verbunden ist und/oder auf der Innenseite der Gehäuseschiene
angeordnet ist, überwacht beispielsweise die Verschiebbarkeit des Schiebers 7.
[0045] Ein siebter Sensor 86, welcher ebenfalls in Figur 2 dargestellt ist, befindet sich
an einem oder an beiden stirnseitigen Enden des Dichtungsprofils 3. Beispielsweise
lässt sich dadurch der seitliche Anpressdruck an den Türrahmen detektieren. Ein achter
Sensor 87 befindet sich am freien Ende des Auslöseknopfes 5 und detektiert beispielsweise
die Kraft, welcher zur Auslösung der Absenkdichtung notwendig ist.
[0046] Ein neunter Sensor 88 findet sich in Figur 1 auf der Trägerschiene 2. Dieser Sensor
lässt sich beispielweise als Näherungssensor ausbilden, um festzustellen, ob die Trägerschiene
2 beim Schliessen des Türflügels T am Türrahmen ansteht und diesen zerkratzen könnte.
[0047] Dies sind lediglich einige Beispiele, wo und wozu die erwähnten Sensoren eingesetzt
werden können. Sie lassen sich auch an anderen Stellen einsetzen, insbesondere lassen
sie sich auch in geeigneten Modulen ortsfest, beispielsweise am Türrahmen oder am
Boden anordnen. Auch die angegebenen Aufgaben der Sensoren sind beispielhaft zu verstehen.
So lassen sich an den angegebenen Stellen auch andere Arten Sensoren mit anderen Detektionsmöglichkeiten
anordnen.
[0048] Die Daten der Sensoren lassen sich in einem externen Steuerungssystem, insbesondere
in einem wie in Figur 1 dargestellten Gebäudesteuerungssystem 9, auswerten, anzeigen
und/oder an Lesegeräte weiterleiten. Sie lassen sich jedoch auch zusätzlich oder alternativ
in einem in der Absenkdichtung integrierten Dichtungseinheit-Steuerungssystem 9',
wie in Figur 3 dargestellt, zu denselben Zwecken weiterleiten. Das integrierte Steuerungssystem
kann beispielsweise auch in der Türzarge, im Boden, in der benachbarten Gebäudewand
oder im Türflügel angeordnet sein.
[0049] Die erfindungsgemässe Dichtungseinheit ermöglicht eine optimale Einstellung und Überwachung.
Sie ermöglicht alternativ oder zudem eine optimale Wartung.
BEZUGSZEICHENLISTE
1 |
Gehäuseschiene |
85 |
sechster Sensor |
2 |
Trägerschiene |
86 |
siebter Sensor |
3 |
Dichtungsprofil |
87 |
achter Sensor |
4 |
Befestigungswinkel |
88 |
neunter Sensor |
5 |
Auslöseknopf |
|
|
6 |
Biegefeder |
9 |
Gebäudesteuerungssystem |
7 |
Schieber |
9' |
Dichtungseinheit-Steuerungssystem |
80 |
erster Sensor |
81 |
zweiter Sensor |
|
|
82 |
dritter Sensor |
T |
Türflügel |
83 |
vierter Sensor |
N |
Nut |
84 |
fünfter Sensor |
|
|
1. Dichtungseinheit für eine schwellenlose Tür zur Dichtung eines Spalts zwischen einem
Türflügel und einem Boden, wobei die Dichtungseinheit eine Gehäuseschiene (1) und
eine relativ zur Gehäuseschiene (1) absenkbare und anhebbare Dichtleiste (2, 3) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtungseinheit mindestens ein Mittel (80 bis 88) zur Erfassung einer Eigenschaft
oder eines Zustandes der Dichtungseinheit aufweist, wobei Informationen zu dieser
erfassten Eigenschaft oder dieses erfassten Zustandes in der Dichtungseinheit darstellbar
oder an eine Leseeinrichtung übermittelbar sind.
2. Dichtungseinheit nach Anspruch 1, wobei das mindestens eine Mittel mindestens eines
der folgenden Einheiten ist: Anpressdrucksensor, Kraftsensor, Feuchtigkeitssensor,
Hydrosensor, Luftdrucksensor, Hubzähler, Lichtsensor, Gebrauchsdauerzähler.
3. Dichtungseinheit nach einem der Ansprüche 1 oder 2, wobei mindestens eines des mindestens
einen Mittels in oder an der Dichtleiste angeordnet ist.
4. Dichtungseinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die Dichtleiste ein elastomeres
Dichtungsprofil (3) aufweist, wobei mindestens eines des mindestens einen Mittels
im oder am Dichtungsprofil (3) angeordnet ist.
5. Dichtungseinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die Dichtungseinheit ein
am Boden oder im Türrahmen anzuordnendes ortsfestes Modul aufweist, welches mindestens
eines des mindestens einen Mittels umfasst.
6. Dichtungseinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die Dichtungseinheit einen
Absenkmechanismus (6, 7) aufweist und wobei mindestens eines des mindestens einen
Mittels am Absenkmechanismus (6, 7) angeordnet ist.
7. Dichtungseinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei die Dichtungseinheit einen
der Gehäuseschiene (1) vorstehenden Auslöseknopf (5) aufweist und wobei eines des
mindestens einen Mittels im oder am Auslöseknopf (5) angeordnet ist.
8. Dichtungseinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei die Dichtleiste automatisch
beim Schliessen des Türflügels absenkbar und automatisch beim Öffnen des Türflügels
anhebbar ist.
9. Dichtungseinheit nach Anspruch 8, wobei die Auslösung des automatischen Anhebungsvorgangs
und Absenkungsvorgangs mechanisch erfolgt.
10. Dichtungseinheit nach Anspruch 8, wobei ein Elektromotor vorhanden ist zur automatischen
Absenkung und Anhebung der Dichtleiste.
11. Dichtungseinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei das mindestens eine Mittel
ein Sendemittel zur Übermittlung der Informationen aufweist.
12. Servicemodul zur Verarbeitung von Informationen der Dichtungseinheit gemäss einem
der Ansprüche 1 bis 11, wobei das Servicemodul die Informationen mit Sollwerten vergleicht
und die von den Sollwerten abweichenden Informationen signalisiert.
13. Dichtungseinheit-Steuerungssystem zur Verarbeitung von Informationen der Dichtungseinheit
gemäss einem der Ansprüche 1 bis 11, wobei das Steuerungssystem nach Massgabe der
Informationen die Dichtungseinheit steuert und/oder von Sollwerten abweichende Informationen
signalisiert.
14. Dichtungseinheit-Steuerungssystem nach Anspruch 13, wobei das Steuerungssystem mindestens
eine weitere Türeinheit steuert und wobei das Steuerungssystem mindestens eine der
mindestens einen weiteren Türeinheit nach Massgabe der Informationen steuert.
15. Gebäudesteuerungssystem zur Verarbeitung von Informationen der Dichtungseinheit gemäss
einem der Ansprüche 1 bis 11, wobei das Gebäudesteuerungssystem nach Massgabe der
erhaltenen Informationen weitere Einheiten des Gebäudes steuert.