(19)
(11) EP 3 540 181 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
18.09.2019  Patentblatt  2019/38

(21) Anmeldenummer: 19162701.7

(22) Anmeldetag:  14.03.2019
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
F01D 11/00(2006.01)
F01D 17/16(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
KH MA MD TN

(30) Priorität: 15.03.2018 DE 102018106102

(71) Anmelder: Universität Stuttgart
70174 Stuttgart (DE)

(72) Erfinder:
  • Klein, Felix
    71254 Ditzingen (DE)
  • Schuldt, Simon
    70176 Stuttgart (DE)
  • Staudacher, Stephan
    75233 Tiefenbronn (DE)

(74) Vertreter: Ege Lee & Partner Patentanwälte PartGmbB 
Walter-Gropius-Straße 15
80807 München
80807 München (DE)

   


(54) LEITSCHAUFELEINRICHTUNGEN FÜR EINE GASTURBINE UND GASTURBINE


(57) Leitschaufeleinrichtung (100) für eine Gasturbine, die Leitschaufeleinrichtung (100) aufweisend variable Leitschaufeln (104), eine Lagereinrichtung zum verdrehbaren Lagern der Leitschaufeln (104) und eine Dichtungseinrichtung, bei der die Dichtungseinrichtung axial neben der Lagereinrichtung angeordnet ist. Leitschaufeleinrichtung (100) für eine Gasturbine, die Leitschaufeleinrichtung (100) aufweisend variable Leitschaufeln (104), eine Lagereinrichtung zum verdrehbaren Lagern der Leitschaufeln (104) und eine Dichtungseinrichtung, wobei die Lagereinrichtung zwei Lagerringe für die Leitschaufeln (104) und einen Haltering für die Lagerringe aufweist, bei der der Haltering zumindest zwei voneinander zunächst gesonderte und nachfolgend fixierte Halteringsegmente aufweist. Gasturbine, wobei die Gasturbine eine derartige Leitschaufeleinrichtung (100) aufweist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft Leitschaufeleinrichtungen für eine Gasturbine mit variablen Leitschaufeln, einer Lagereinrichtung zum verdrehbaren Lagern der Leitschaufeln und einer Dichtungseinrichtung. Außerdem betrifft die Erfindung eine Gasturbine.

[0002] Das Dokument US 2002/0154991 A1 betrifft eine variable Leitschaufelstruktur eines Gasturbinenverdichters. Die Leitschaufelstruktur weist eine Leitschaufel mit einem Schaufelblatt, einem zylindrischen inneren Schaufelträger an einem inneren Ende des Schaufelblatts und einem zylindrischen äußeren Schaufelträger an einem äußeren Ende des Schaufelblatts auf. Eine Gehäusestruktur weist eine innere Wand und ein äußeres Gehäuse auf, die zusammen einen ringförmigen Strömungskanal begrenzen. Der innere Schaufelträger der Leitschaufel ist mithilfe eines Innenwandlagers an der inneren Wand gehalten. Die innere Wand weist drei zu dem Innenwandlager hin gerichtete Dichtringe auf.

[0003] Das Dokument US 2017/0114659 A1 betrifft einen Turbinenverdichter mit verstellbaren Schaufeln. Der Turbinenverdichter weist wenigstens eine kranzförmige Reihe verstellbarer Stator Leitschaufeln auf, die im Wesentlichen radial verlaufen und an ihren radialen Enden Drehzapfen aufweisen. Die radialen Drehzapfen der Leitschaufeln sind in ersten Öffnungen in einem Statorgehäuse aufgenommen und die radial inneren Drehzapfen sind in zweiten Öffnungen in einem Gleitring aufgenommen, der einen Rotor des Verdichters umgibt. Ein kranzförmiger Statorteil ist zwischen dem Gleitring und dem Rotor des Verdichters eingefügt, und erste Dichtmittel sind zwischen dem Statorteil und dem Rotor des Verdichters montiert. Zweite Dichtmittel sind zwischen dem Gleitring und dem Statorteil montiert.

[0004] Das Dokument US 2015/0071768 A1 betrifft einen verstellbaren Strömungsrichter für einen Turbomaschinenkompressor mit zwei inneren Ringen. Der Strömungsrichter umfasst eine Vielzahl von radialen Leitschaufeln, die jeweils an einem äußeren und inneren Ende äußere und innere Drehzapfen aufweisen, wobei die inneren Drehzapfen zwischen zwei stromaufwärts und stromabwärts angeordneten inneren Ringen aufgenommen sind. Die Ringe sind mithilfe einer Verbindungsanordnung zusammengefügt. Die Verbindungsanordnung umfasst lediglich einen Satz kranzförmiger Sektoren aus elastisch verformbaren Haltebügeln, die derart angeordnet sind, dass sie die inneren Umfangskanten der stromaufwärts und stromabwärts angeordneten Ringe klemmen, indem sie einen gegen den anderen spannen.

[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eingangs genannte Leitschaufeleinrichtungen baulich und/oder funktional zu verbessern. Außerdem liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine eingangs genannte Gasturbine baulich und/oder funktional zu verbessern.

[0006] Die Aufgabe wird gelöst mit einer Leitschaufeleinrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Außerdem wird die Aufgabe gelöst mit einer Leitschaufeleinrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 9. Außerdem wird die Aufgabe gelöst mit einer Gasturbine mit den Merkmalen des Anspruchs 14. Vorteilhafte Ausführungen und Weiterbildungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.

[0007] Die Gasturbine kann zum Antrieb eines Fahrzeugs dienen. Das Fahrzeug kann ein Luftfahrzeug sein. Das Luftfahrzeug kann ein Turboprop-Flugzeug, ein Strahlflugzeug oder ein Hubschrauber sein. Das Fahrzeug kann ein Landfahrzeug oder ein Wasserfahrzeug sein. Die Gasturbine kann zur Stromerzeugung dienen. Die Gasturbine kann zum druckdifferenzbasierten Fördern von Medien dienen, beispielsweise in Pump- oder Verdichterstationen bei Öl- oder Erdgaspipelines.

[0008] Die Gasturbine kann ein Wellenleistungstriebwerk sein. Die Gasturbine kann eine Strahlturbine sein. Die Gasturbine kann ein Gasturbinengehäuse aufweisen. Das Gasturbinengehäuse kann einen Gehäuseaußenabschnitt und einen Gehäuseinnenabschnitt aufweisen. Zwischen dem Gehäuseaußenabschnitt und dem Gehäuseinnenabschnitt kann ein Strömungskanal mit einem ringförmigen Querschnitt gebildet sein. Die Gasturbine kann einen Einlauf aufweisen. Die Gasturbine kann einen Verdichter aufweisen. Die Gasturbine kann eine Brennkammer aufweisen. Die Gasturbine kann eine Turbine aufweisen. Die Gasturbine kann eine Düse aufweisen. Die Gasturbine kann einen Diffusor aufweisen. Die Gasturbine kann eine Abtriebswelle aufweisen. Die Gasturbine kann eine oder mehrere Koppelwellen aufweisen. Die Gasturbine kann wenigstens einen Stator und wenigstens einen Rotor aufweisen. Die Gasturbine kann mehrere Rotoren aufweisen. Die Rotoren können miteinander drehverbunden sein. Die Gasturbine kann mehrstufig sein. Die Gasturbine kann wenigstens zweistufig sein. Die Gasturbine kann einen als Axialverdichter ausgeführten Verdichter aufweisen.

[0009] Die Gasturbine kann eine Gasturbinendrehachse aufweisen. Soweit nicht anders angegeben oder es sich aus dem Zusammenhang nicht anders ergibt, beziehen sich die Angaben "axial", "radial" und "in Umfangsrichtung" auf die Gasturbinendrehachse. "Axial" entspricht dann einer Erstreckungsrichtung der Gasturbinendrehachse. "Radial" ist dann eine zur Erstreckungsrichtung der Gasturbinendrehachse senkrechte und sich mit der Gasturbinendrehachse schneidende Richtung. "In Umfangsrichtung" entspricht dann einer Kreisbogenrichtung um die Gasturbinendrehachse.

[0010] Die Gasturbine kann Leitschaufeln und Laufschaufeln aufweisen. Die Leitschaufeln können bezüglich der Gasturbinendrehachse drehfest angeordnet sein. Die Leitschaufeln können an dem Gasturbinengehäuse angeordnet sein. Die Laufschaufeln können um die Gasturbinendrehachse drehbar angeordnet sein. Die Leitschaufeleinrichtung kann eine Anströmseite und eine Abströmseite aufweisen. Die Leitschaufeleinrichtung kann Module, die zu den Leitschaufeln gehören, und/oder Module, die zu dem Gasturbinengehäuse gehören, aufweisen. Die Leitschaufeln können kranzförmig angeordnet sein. Die Leitschaufeln können jeweils eine Schaufellängsachse aufweisen. Die Leitschaufeln können mit ihren Schaufellängsachsen radial zu einer Gasturbinendrehachse angeordnet sein.

[0011] Die Leitschaufeln können jeweils ein Schaufelblatt aufweisen. Die Leitschaufeln können mit ihren Schaufelblättern in dem Strömungskanal angeordnet sein. Die Leitschaufeln können jeweils um ihre Schaufellängsachse verdrehbar sein. Die Variabilität der Leitschaufeln kann sich auf ihre Verdrehbarkeit beziehen. Die Leitschaufeln können jeweils kontrolliert aktiv verdrehbar sein. Die Leitschaufeln können synchron verdrehbar sein.

[0012] Die Leitschaufeln können jeweils ein radial äußeres Ende und ein radial inneres Ende aufweisen. Die Leitschaufeln können zur verdrehbaren Lagerung an dem Gasturbinengehäuse jeweils eine Außenlagerung und eine Innenlagerung aufweisen. Die Außenlagerungen können an den radial äußeren Enden der Leitschaufeln angeordnet sein. Die Innenlagerungen können an den radial inneren Enden der Leitschaufeln angeordnet sein. Die Außenlagerungen können zum Lagern der Leitschaufeln an dem Gehäuseaußenabschnitt dienen. Die Innenlagerungen können zum Lagern der Leitschaufeln an dem Gehäuseinnenabschnitt dienen.

[0013] Die Außenlagerungen und/oder Innenlagerungen können jeweils zu der Lagereinrichtung gehören. Die Leitschaufeln können zur Innenlagerung jeweils einen Zapfen aufweisen. Die Zapfen können jeweils an einem radial inneren Ende der Leitschaufel angeordnet sein. Die Zapfen können jeweils konzentrisch zu einer Schaufellängsachse angeordnet sein. Die Außenlager und/oder Innenlager können jeweils konzentrisch zu einer Schaufellängsachse angeordnet sein. Die Lagereinrichtung kann in axialer Richtung zentriert zu den Leitschaufeln angeordnet sein.

[0014] Die Dichtungseinrichtung kann dazu dienen, eine Leckageströmung zwischen der Abströmseite und der Anströmseite zu reduzieren. Die Dichtungseinrichtung kann dazu dienen, eine Leckageströmung an der Lagereinrichtung zu reduzieren.

[0015] Die Dichtungseinrichtung kann zumindest annähernd vollständig axial neben der Lagereinrichtung angeordnet sein. Die Dichtungseinrichtung kann vollständig axial neben der Lagereinrichtung angeordnet sein. Die Dichtungseinrichtung kann im Wesentlichen axial neben der Lagereinrichtung angeordnet sein. Die Lagereinrichtung kann wenigstens eine Lagerpaarung aufweisen. Die Dichtungseinrichtung kann vollständig, zumindest annähernd vollständig oder im Wesentlichen axial neben der Lagerpaarung angeordnet sein. Die Dichtungseinrichtung kann abschnittsweise axial überdeckend zu der Lagereinrichtung angeordnet sein.

[0016] Die Dichtungseinrichtung kann radial vollständig überdeckend zu und/oder außenseitig der Lagereinrichtung angeordnet sein. Die Dichtungseinrichtung kann radial derart überdeckend zu und/oder außenseitig der Lagereinrichtung angeordnet sein, dass ein von der Dichtungseinrichtung beanspruchter Bauraum radial zumindest teilweise, insbesondere vollständig, überdeckend zu und/oder außenseitig der Lagereinrichtung angeordnet ist. Die Dichtungseinrichtung kann wenigstens eine Dichtpaarung aufweisen. Die Dichtungseinrichtung kann radial derart überdeckend zu und/oder außenseitig der Lagereinrichtung angeordnet sein, dass die wenigstens eine Dichtpaarung radial zumindest teilweise, insbesondere vollständig, überdeckend zu und/oder außenseitig der Lagereinrichtung angeordnet ist.

[0017] Die Dichtungseinrichtung kann einen anströmseitig der Lagereinrichtung angeordneten Dichtungsabschnitt aufweisen. Die Dichtungseinrichtung kann einen abströmseitig der Lagereinrichtung angeordneten Dichtungsabschnitt aufweisen.

[0018] Die Dichtungseinrichtung kann als Bürstendichtung ausgeführt sein. Die Dichtungseinrichtung kann als Labyrinthdichtung ausgeführt sein. Die Labyrinthdichtung kann einen Einlaufbelag aufweisen. Die Labyrinthdichtung kann strömungswegverlängernde Formabschnitte aufweisen. Die Formabschnitte können finnenartig ausgeführt sein. Die Formabschnitte können ringflanschartig ausgeführt sein. Die Formabschnitte können sich zumindest im Wesentlichen in radialer Richtung erstrecken. Die Formabschnitte können sich zumindest im Wesentlichen schräg in radialer Richtung und in axialer Richtung erstrecken. Die Formabschnitte können sich zu der Lagereinrichtung hin erstrecken. Die Formabschnitte können sich von der Lagereinrichtung weg erstrecken. Die Formabschnitte können Dichtkanten aufweisen. Die Dichtkanten können radial konstant angeordnet sein. Radial konstant angeordnete Dichtkanten können Dichtkanten sein, die mit gleichem Abstand zur Gasturbinendrehachse angeordnet sind. Radial gestuft angeordnete Dichtkanten können Dichtkanten sein, die mit steigendem und/oder fallendem Abstand zur Gasturbinendrehachse angeordnet sind. Die Formabschnitte können an einer drehmomentübertragenden Struktur angeordnet sein. Die Formabschnitte können an einer Welle der Gasturbine angeordnet sein. Gesonderte Arm- oder Flanschabschnitte für die Formabschnitte können entfallen.

[0019] Die Dichtungseinrichtung kann wenigstens einen mit den Formabschnitten korrespondierenden Gegenformabschnitt aufweisen. Die Formabschnitte und der wenigstens eine Gegenformabschnitt können einen Dichtspalt begrenzen. Die Formabschnitte und der wenigstens eine Gegenformabschnitt können wenigstens eine Dichtpaarung bilden. Der wenigstens eine Gegenformabschnitt kann anströmseitig und/oder abströmseitig der Lagereinrichtung angeordnet sein. Der wenigstens eine Gegenformabschnitt kann eine zylindrische Dichtfläche aufweisen. Der wenigstens eine Gegenformabschnitt kann an der zylindrischen Dichtfläche einen konstanten Abstand von der Gasturbinendrehachse aufweisen. Der wenigstens eine Gegenformabschnitt kann mehrere gestuft angeordnete zylindrische Dichtflächen aufweisen. Der wenigstens eine Gegenformabschnitt kann an den gestuft angeordneten zylindrischen Dichtflächen einen steigenden und/oder fallenden Abstand zur Gasturbinendrehachse aufweisen. Der wenigstens eine Gegenformabschnitt kann einen Anlaufbelag für die Formabschnitte aufweisen. Der Anlaufbelag kann auswechselbar sein. Die Formabschnitte und der Anlaufbelag des wenigstens eine Gegenformabschnitts können wenigstens eine Dichtpaarung bilden.

[0020] Die Lagereinrichtung kann wenigstens einen Lagerring für die Leitschaufeln, einen ersten Haltering für den wenigstens einen Lagerring und/oder wenigstens einen zweiten Haltering, insbesondere zwei zweite Halteringe, für den ersten Haltering aufweisen. Der wenigstens eine Gegenformabschnitt kann an dem wenigstens einen Lagerring, an dem ersten Haltering und/oder an dem wenigstens einen zweiten Haltering angeordnet sein.

[0021] Der wenigstens eine Lagerring kann Ausnehmungen für die Zapfen der Leitschaufeln aufweisen. Die Ausnehmungen können jeweils zylinderförmig sein. Die Ausnehmungen können jeweils halbzylinderförmig sein. Der wenigstens eine Lagerring kann Lagerschalen für die Zapfen der Leitschaufeln bilden. Die Zapfen der Leitschaufeln können an dem wenigstens einen Lagerring gleitgelagert sein. Zwischen den Zapfen der Leitschaufeln und dem wenigstens einen Lagerring können Gleitlagerschalen angeordnet sein. Der wenigstens eine Lagerring kann Gleitlagerschalen für die Zapfen der Leitschaufeln bilden. Zwischen den Zapfen der Leitschaufeln und dem wenigstens einen Lagerring können Wälzlager angeordnet sein. Zwei korrespondierende Lagerringe können in axialer Richtung gefügt sein. Zwei korrespondierende Lagerringe können jeweils eine axiale Anlagefläche zur gegenseitigen Anlage aufweisen. Zwei korrespondierende Lagerringe können jeweils eine axiale Haltefläche für den ersten Haltering aufweisen.

[0022] Der erste Haltering kann den wenigstens einen Lagerring fixieren. Der erste Haltering kann zwei Lagerringe gegenseitig fixieren. Der wenigstens eine Lagerring kann mithilfe des ersten Halterings kraft- und/oder formschlüssig fixiert sein. Der erste Haltering kann einen U-förmigen Querschnitt mit einem Bodenabschnitt und zwei Wandabschnitten aufweisen. Die Wandabschnitte können an Halteflächen des wenigstens einen Lagerrings anliegen. Der erste Haltering kann den wenigstens einen Lagerring zumindest abschnittsweise umgreifen.

[0023] Der wenigstens eine zweite Haltering kann den ersten Haltering fixieren. Der wenigstens eine zweite Haltering kann den ersten Haltering statorseitig fixieren. Der erste Haltering kann mithilfe des wenigstens einen zweiten Halterings kraft- und/oder formschlüssig fixiert sein. Der wenigstens eine zweite Haltering kann einen axial stirnseitig angeordneten Halteabschnitt aufweisen. Der Halteabschnitt kann an Halteflächen des ersten Halterings anliegen. Der wenigstens eine zweite Haltering kann den ersten Haltering zumindest abschnittsweise umgreifen.

[0024] Die Halteringsegmente können Halteringsegmente des ersten Halterings oder Halteringsegmente des wenigstens einen zweiten Halterings sein. Die Halteringsegmente können starr, nicht federnd und/oder nicht elastisch sein. Der Begriff "fest" in Bezug auf die Halteringsegmente kann zur Abgrenzung gegenüber federnden Halteringen dienen, die bei Montage/Demontage federnd aufgeweitet werden können. Die Halteringsegmente können zunächst einstückig hergestellt und nachfolgend voneinander getrennt worden sein. Die Halteringsegmente können voneinander gesondert hergestellt sein. Die Halteringsegmente können sich zu einem Vollkreis ergänzen. Die Haltelage kann eine Lage sein, in der die Halteringsegmente den wenigstens einen Lagerring oder zu den ersten Haltering halten. In der Haltelage können die Halteringsegmente fixiert oder nicht fixiert sein. Die Halteringsegmente können zueinander, zu dem wenigstens einen Lagerring und/oder zu dem ersten Haltering fixiert sein.

[0025] Die Halteringsegmente können axial oder radial in die Haltelage montierbar und/oder aus der Haltelage demontierbar sein. Die Halteringsegmente können aneinander abgestützt fixiert sein. Die Halteringsegmente können aneinander in Umfangsrichtung abgestützt fixiert sein. Die Halteringsegmente können mithilfe wenigstens eines Bajonettverschlusses fixiert sein. Die Halteringsegmente können mithilfe wenigstens eines Bajonettverschlusses an dem wenigstens einen Lagerring oder an dem ersten Haltering fixiert sein.

[0026] Die Halteringsegmente können jeweils wenigstens einen mit Formabschnitten der Dichtungseinrichtung korrespondierenden Gegenformabschnitt aufweisen. Zusammenfassend und mit anderen Worten dargestellt ergibt sich somit durch die Erfindung unter anderem eine Dichtung und Lagerung variabler Leitschaufeln in Gasturbinen. Die Erfindung bezieht sich insbesondere auf eine Anordnung der Dichtung und/oder eine Lagerung variabler Leitschaufeln.

[0027] Die Dichtung kann seitlich versetzt von der Lagerung variabler Leitschaufeln angeordnet werden. Die Dichtung kann als Labyrinthdichtung mit dazugehörigem Einlaufbelag oder als Bürstendichtung ausgefertigt sein. Die Dichtung kann entweder auf einer Seite stromauf oder stromab der Lagerung variabler Leitschaufeln angebracht sein oder in aufgeteilter Form auf beiden Seiten stromauf und stromab. Im Falle einer Labyrinthdichtung kann die Dichtung in gestufter Anordnung mit Dichtfinnen auf unterschiedlichen Radien oder in einer Anordnung mit Dichtfinnen auf konstantem Radius ausgeführt werden.

[0028] Die Lagerung variabler Leitschaufeln auf der Innenseite kann über zwei Ringe erfolgen, die in axialer Richtung über die Lagerbuchsen der Leitschaufeln geschoben werden. Diese Ringe können jeweils Taschen in Form halber Zylinder aufweisen, in denen Lagerbuchsen der Leitschaufeln eingefasst werden. Um diese beiden Ringe fest zueinander zu fixieren, können U-förmige Ringsegmente über die zwei Ringe geschoben werden. Diese U-förmigen Ringsegmente können mithilfe eines Bajonett-Verschlusses um die Ringe befestigt werden. U-förmige Ringsegmente ohne Bajonett-Verschluss können nacheinander auf die zwei Ringe aufgeschoben werden und sich in Umfangsrichtung selbst zueinander fixieren.

[0029] Eine Struktur, auf die ein Anlaufbelag aufgebracht ist, insbesondere Ringsegmente, können Teil eines Hauptströmungskanals, insbesondere einer Statorplattform, sein. Die Ringsegmente können Teil einer Haltevorrichtung sein. Damit kann die Haltevorrichtung Teil des Hauptströmungskanals sein. Gekoppelt mit einem Bajonettverschluss können durch eine derartige Anordnung die Ringsegmente mit dem darauf befindlichen Anlaufbelag radial demontierbar sein. Der Anlaufbelag kann ein Verschleißteil sein. Einen eventuell notwendig werdenden Austausch des Anlaufbelags wird damit erleichtert.

[0030] Mit der Erfindung wird ein Bauraumbedarf, insbesondere ein radialer Bauraumbedarf, der Lagerung variabler Leitschaufeln und der dazugehörigen Dichtung reduziert und eine weitere Verkleinerung eines Innenradius einer Verdichtertrommel wird ermöglicht. Es können Fluggasturbinen mit erhöhter Leistungsdichte und höheren Verdichtungsdruckverhältnissen und damit höherer Effizienz realisiert werden.

[0031] Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung unter Bezugnahme auf Figuren näher beschrieben. Aus dieser Beschreibung ergeben sich weitere Merkmale und Vorteile. Konkrete Merkmale dieser Ausführungsbeispiele können allgemeine Merkmale der Erfindung darstellen. Mit anderen Merkmalen verbundene Merkmale dieser Ausführungsbeispiele können auch einzelne Merkmale der Erfindung darstellen.

[0032] Es zeigen schematisch und beispielhaft:
Fig. 1
eine Leitschaufeleinrichtung für eine Gasturbine mit variablen Leitschaufeln,
Fig. 2
eine Leitschaufeleinrichtung für eine Gasturbine mit variablen Leitschaufeln, einer Lagereinrichtung zum verdrehbaren Lagern der Leitschaufeln und einer axial beidseitig neben der Lagereinrichtung angeordneten Dichtungseinrichtung mit radial konstant angeordneten Dichtkanten,
Fig. 3
eine Leitschaufeleinrichtung für eine Gasturbine mit variablen Leitschaufeln, einer Lagereinrichtung zum verdrehbaren Lagern der Leitschaufeln und einer axial einseitig neben der Lagereinrichtung angeordneten Dichtungseinrichtung mit radial gestuft angeordneten Dichtkanten,
Fig. 4
eine Leitschaufeleinrichtung für eine Gasturbine mit variablen Leitschaufeln, einer Lagereinrichtung zum verdrehbaren Lagern der Leitschaufeln und einer axial beidseitig neben der Lagereinrichtung
Fig. 5
angeordneten Dichtungseinrichtung mit radial gestuft angeordneten Dichtkanten, eine Leitschaufeleinrichtung für eine Gasturbine mit variablen Leitschaufeln und einer Lagereinrichtung zum verdrehbaren Lagern der Leitschaufeln mit zwei Lagerringen für die Leitschaufeln und einem Haltering mit zwei voneinander zunächst gesonderten und nachfolgend mithilfe eines Bajonettverschlusses fixierten Halteringsegmenten,
Fig. 6
eine Leitschaufeleinrichtung für eine Gasturbine mit variablen Leitschaufeln und einer Lagereinrichtung zum verdrehbaren Lagern der Leitschaufeln mit zwei Lagerringen für die Leitschaufeln und einem Haltering mit einem durch gegenseitige Abstützung fixierbaren Halteringsegmente,
Fig. 7
eine Leitschaufeleinrichtung für eine Gasturbine mit variablen Leitschaufeln und einer Lagereinrichtung zum verdrehbaren Lagern der Leitschaufeln mit zwei Lagerringen für die Leitschaufeln, einem ersten Haltering und zwei zweiten Halteringen,
Fig. 8
eine Leitschaufeleinrichtung für eine Gasturbine mit variablen Leitschaufeln und einer Lagereinrichtung zum verdrehbaren Lagern der Leitschaufeln mit zwei Lagerringen für die Leitschaufeln, einem ersten Haltering und einem mithilfe eines Bajonettverschlusses fixierten zweiten Halteringsegment,
Fig. 9
eine Leitschaufeleinrichtung für eine Gasturbine mit variablen Leitschaufeln und einer Lagereinrichtung zum verdrehbaren Lagern der Leitschaufeln mit zwei Lagerringen für die Leitschaufeln, einem ersten Haltering und einem zweiten Haltering und
Fig. 10
eine Leitschaufeleinrichtung für eine Gasturbine mit variablen Leitschaufeln und einer Lagereinrichtung zum verdrehbaren Lagern der Leitschaufeln mit zwei Lagerringen für die Leitschaufeln, einem ersten Haltering und einem mithilfe eines Bajonettverschlusses fixierten zweiten Halteringsegment.


[0033] Fig. 1 zeigt eine Leitschaufeleinrichtung 100 für eine Gasturbine. Die Gasturbine dient beispielsweise zum Antrieb eines Flugzeugs. Die Gasturbine weist ein Gasturbinengehäuse und eine Gasturbinendrehachse 102 auf. Das Gasturbinengehäuse weist einen Gehäuseaußenabschnitt und einen Gehäuseinnenabschnitt auf. Zwischen dem Gehäuseaußenabschnitt und dem Gehäuseinnenabschnitt ist ein Strömungskanal mit einem ringförmigen Querschnitt gebildet. Die Gasturbine weist variable Leitschaufeln, wie 104, und Laufschaufeln auf. Die Leitschaufeln 104 sind bezüglich der Gasturbinendrehachse 102 drehfest an dem Gasturbinengehäuse angeordnet. Die Laufschaufeln sind um die Gasturbinendrehachse 102 drehbar angeordnet. Die Leitschaufeln 104 sind kranzförmig mit ihren Schaufellängsachsen, wie 106, radial zu der Gasturbinendrehachse 102 angeordnet.

[0034] Die Leitschaufeln 104 weisen jeweils ein Schaufelblatt, wie 108, auf und sind mit ihren Schaufelblättern 108 in dem Strömungskanal angeordnet. Die Leitschaufeln 104 sind jeweils um ihre Schaufellängsachse 106 synchron kontrolliert aktiv verdrehbar. Die Leitschaufeln 104 weisen zur verdrehbaren Lagerung an dem Gehäuseaußenabschnitt jeweils eine Außenlagerung und zur verdrehbaren Lagerung an dem Gehäuseinnenabschnitt jeweils eine Innenlagerung auf. Zur Außenlagerung dient ein Außenring 110. Zur Innenlagerung dient ein Innenring 112.

[0035] Fig. 2 zeigt eine Leitschaufeleinrichtung 200, wie Leitschaufeleinrichtung 100 gemäß Fig. 1, mit variablen Leitschaufeln, wie 202, einer Lagereinrichtung 204 zum verdrehbaren Lagern der Leitschaufeln 202 und einer axial beidseitig neben der Lagereinrichtung 204 angeordneten Dichtungseinrichtung 206 mit radial konstant angeordneten Dichtkanten, wie 208, 210.

[0036] Die Leitschaufeln 202 weisen zur Innenlagerung an ihrem radial inneren Ende jeweils einen konzentrisch zu der Schaufellängsachse 212 angeordneten Zapfen auf. Die Lagereinrichtung 204 weist zwei Lagerringe 214, 216 und einen Haltering 218 auf. Die Lagerringe 214, 216 weisen jeweils halbzylinderförmige Ausnehmungen auf, in denen die Zapfen der Leitschaufeln 202 aufgenommen sind.

[0037] Der Haltering 218 weist einen U-förmigen Querschnitt mit einem Bodenabschnitt und zwei Wandabschnitten auf. Die Wandabschnitte liegen an Halteflächen der Lagerringe 214, 216 axial an und umgreifen die Lagerringe 214, 216 abschnittsweise, um die Lagerringe 214, 216 kraft- und formschlüssig zu fixieren.

[0038] Die Dichtungseinrichtung 206 dient dazu, eine Leckageströmung zwischen einer Anströmseite 220 und einer Abströmseite 222 der Leitschaufeleinrichtung 200 an der Lagereinrichtung 204 zu reduzieren.

[0039] Die Dichtungseinrichtung 206 weist einen anströmseitig der Lagereinrichtung 204 angeordneten Dichtungsabschnitt 224 und einen abströmseitig der Lagereinrichtung 204 angeordneten Dichtungsabschnitt 226 auf. Die Dichtungseinrichtung 206 ist als Labyrinthdichtung mit strömungswegverlängernden Formabschnitten ausgeführt. Die Formabschnitte des Dichtungsabschnitts 224 erstrecken sich in radialer Richtung. Die Formabschnitte des Dichtungsabschnitts 226 erstrecken sich schräg in radialer Richtung und in axialer Richtung von der Lagereinrichtung 204 weg. Die Formabschnitte weisen die mit gleichem Abstand zur Gasturbinendrehachse angeordneten Dichtkanten 208, 210 auf.

[0040] Die Dichtungseinrichtung 206 weist einen anströmseitig der Lagereinrichtung 204 angeordneten Gegenformabschnitt 228 mit einer zylindrischen Dichtfläche und einen abströmseitig der Lagereinrichtung 204 angeordneten Gegenformabschnitt 230 mit einer zylindrischen Dichtfläche auf. Die zylindrischen Dichtflächen der Gegenformabschnitte 228, 230 weisen einen konstanten Abstand von der Gasturbinendrehachse auf. Die zylindrische Dichtfläche des Gegenformabschnitts 228 begrenzt mit den Dichtkanten 208 einen anströmseitigen Dichtspalt. Die zylindrische Dichtfläche des Gegenformabschnitts 230 begrenzt mit den Dichtkanten 210 einen abströmseitigen Dichtspalt.

[0041] Die Dichtungseinrichtung 206 ist axial neben der Lagereinrichtung 204 und radial innenseitig der Lagereinrichtung 204 radial teilweise überdeckend zu der Lagereinrichtung 204 angeordnet.

[0042] Im Übrigen wird ergänzend insbesondere auf Fig. 1 und die zugehörige Beschreibung verwiesen.

[0043] Fig. 3 zeigt eine Leitschaufeleinrichtung 300, wie Leitschaufeleinrichtung 100 gemäß Fig. 1, für eine Gasturbine mit variablen Leitschaufeln, wie 302, einer Lagereinrichtung 304 zum verdrehbaren Lagern der Leitschaufeln 302 und einer axial einseitig neben der Lagereinrichtung 304 angeordneten Dichtungseinrichtung 306 mit radial gestuft angeordneten Dichtkanten, wie 308.

[0044] Die Dichtungseinrichtung 306 weist einen anströmseitig der Lagereinrichtung 304 angeordneten Dichtungsabschnitt 310 auf. Die Formabschnitte des Dichtungsabschnitts 310 erstrecken sich schräg in radialer Richtung und in axialer Richtung zu der Lagereinrichtung 304 hin. Die Formabschnitte weisen die Dichtkanten 308 auf. Die Dichtkanten 308 sind zu der Lagereinrichtung 304 hin mit fallendem Abstand zur Gasturbinendrehachse angeordnet.

[0045] Die Dichtungseinrichtung 306 weist einen anströmseitig der Lagereinrichtung 304 angeordneten Gegenformabschnitt 312 mit gestuft angeordneten zylindrischen Dichtflächen auf. Die zylindrischen Dichtflächen sind zu der Lagereinrichtung 304 hin mit fallendem Abstand zur Gasturbinendrehachse angeordnet. Die zylindrischen Dichtflächen des Gegenformabschnitts 312 begrenzen mit den Dichtkanten 308 einen anströmseitigen Dichtspalt.

[0046] Im Übrigen wird ergänzend insbesondere auf Fig. 1 und Fig. 2 sowie die zugehörige Beschreibung verwiesen.

[0047] Fig. 4 zeigt eine Leitschaufeleinrichtung 400, wie Leitschaufeleinrichtung 100 gemäß Fig. 1, für eine Gasturbine mit variablen Leitschaufeln, wie 402, einer Lagereinrichtung 404 zum verdrehbaren Lagern der Leitschaufeln 402 und einer axial beidseitig neben der Lagereinrichtung 404 angeordneten Dichtungseinrichtung 406 mit radial gestuft angeordneten Dichtkanten, wie 408, 410.

[0048] Die Dichtungseinrichtung 406 weist einen anströmseitig der Lagereinrichtung 404 angeordneten Dichtungsabschnitt 412 und einen abströmseitig der Lagereinrichtung 404 angeordneten Dichtungsabschnitt 414 auf. Die Formabschnitte des Dichtungsabschnitts 412 erstrecken sich schräg in radialer Richtung und in axialer Richtung zu der Lagereinrichtung 404 hin. Die Formabschnitte des Dichtungsabschnitts 414 erstrecken sich in radialer Richtung. Die Formabschnitte weisen die Dichtkanten 408, 410 auf. Die Dichtkanten 408, 410 sind zu der Lagereinrichtung 404 hin mit fallenden Abstand zur Gasturbinendrehachse angeordnet.

[0049] Die Dichtungseinrichtung 406 weist einen anströmseitig der Lagereinrichtung 404 angeordneten Gegenformabschnitt 416 mit gestuft angeordneten zylindrischen Dichtflächen und einen abströmseitig der Lagereinrichtung 404 angeordneten Gegenformabschnitt 418 mit gestuft angeordneten zylindrischen Dichtflächen auf.

[0050] Die zylindrischen Dichtflächen sind zu der Lagereinrichtung 404 hin mit fallendem Abstand zur Gasturbinendrehachse angeordnet. Die zylindrischen Dichtflächen des Gegenformabschnitts 416 begrenzen mit den Dichtkanten 408 einen anströmseitigen Dichtspalt. Die zylindrischen Dichtflächen des Gegenformabschnitts 418 begrenzen mit den Dichtkanten 410 einen abströmseitigen Dichtspalt.

[0051] Im Übrigen wird ergänzend insbesondere auf Fig. 1 und Fig. 2 sowie die zugehörige Beschreibung verwiesen.

[0052] Fig. 5 zeigt eine Leitschaufeleinrichtung 500, wie Leitschaufeleinrichtung 100 gemäß Fig. 1, für eine Gasturbine mit variablen Leitschaufeln, wie 502, und einer Lagereinrichtung zum verdrehbaren Lagern der Leitschaufeln 502. Die Lagereinrichtung weist zwei Lagerringe 504, 506 für die Leitschaufeln 502 und einen Haltering 508 auf. Der Haltering 508 weist zwei voneinander zunächst gesonderte und nachfolgend mithilfe eines Bajonettverschlusses an den Lagerringen 504, 506 fixierte Halteringsegmente 510, 512 auf. Die Halteringsegmente 510, 512 ergänzen sich zu einem Vollkreis und stützen sich zum Fixieren aneinander in Umfangsrichtung ab.

[0053] Im Übrigen wird ergänzend insbesondere auf Fig. 1 bis Fig. 4 und die zugehörige Beschreibung verwiesen.

[0054] Fig. 6 zeigt eine Leitschaufeleinrichtung 600, wie Leitschaufeleinrichtung 100 gemäß Fig. 1, für eine Gasturbine mit variablen Leitschaufeln, wie 602, und einer Lagereinrichtung zum verdrehbaren Lagern der Leitschaufeln 602. Die Lagereinrichtung weist zwei Lagerringe 604, 606 für die Leitschaufeln 602 und einen Haltering 608 auf. Der Haltering 608 weist zwei voneinander zunächst gesonderte und nachfolgend durch gegenseitige Abstützung fixierte Halteringsegmente auf, von denen vorliegen nur ein Halteringsegment 610 dargestellt ist.

[0055] Im Übrigen wird ergänzend insbesondere auf Fig. 1 bis Fig. 4 und die zugehörige Beschreibung verwiesen.

[0056] Fig. 7 zeigt eine Leitschaufeleinrichtung 700, wie Leitschaufeleinrichtung 100 gemäß Fig. 1, für eine Gasturbine mit variablen Leitschaufeln, wie 702, und einer Lagereinrichtung zum verdrehbaren Lagern der Leitschaufeln 702 mit zwei Lagerringen 704, 706 für die Leitschaufeln 702, einem ersten Haltering 708 und zwei segmentierten zweiten Halteringen 710, 712.

[0057] In Fig. 7 ist eine Abfolge Rotor 714 - Stator 716 - Rotor 718 als Ausschnitt einer Gasturbine mit einem als mindestens zweistufiger Axialverdichter ausgeführten Verdichter dargestellt. Rotor 714 und Rotor 718 sind über eine Verdichterwelle 720 miteinander verbunden. Der dargestellte Stator 716 enthält die variablen Leitschaufeln 702. Diese sind auf der zur Drehachse hin gewandten Seite in den zwei als Halbringe ausgeführten Lagerringen 704, 706 mit entsprechender zylindrischer Aussparung gelagert. Diese Lagerringe 704, 706 werden über den ersten Haltering 708 fixiert. An dem ersten Haltering 708 werden entweder auf der stromabwärtigen, stromaufwärtigen oder beidseits die zweiten segmentierten Halteringe 710, 712 angebracht, auf denen Anlaufbeläge 722, 724 für die Dichtungseinrichtung 726 aufgebracht wird. Der erste Haltering 708, die Segmente der zweiten Halteringe 710, 712 und die Anlaufbeläge 722, 724 bilden vorliegend eine Halteeinrichtung 728. Die Dichtungseinrichtung 726 besteht vorliegend aus den Segmenten der zweiten Halteringe 710, 712, den Anlaufbelägen 722, 724 und den als Dichtfinnen ausgeführten Formabschnitten, wie 730, die Teile der Verdichterwelle 720 sind. Der Bereich des Stators 716, der auf der zur Drehachse zugewandten Seite mit der Hauptströmung 732 in Kontakt steht, wird hier als Statorplattform 734 bezeichnet. Fig. 8 zeigt, wie die Segmente der zweiten Halteringe 712 den ersten Haltering 708 an dem Stator 716 halten und mithilfe eines Bajonettverschlusses 736 fixiert sind.

[0058] Gekoppelt mit dem Bajonettverschluss 736 lassen sich durch eine solche Anordnung die Segmente der zweiten Halteringe 710, 712 mit den darauf befindlichen Anlaufbelägen 722, 724 radial demontieren. Da die Anlaufbeläge 722, 724 Verschleißteile sind, erleichtert dies einen eventuell notwendig werdenden Austausch der Anlaufbeläge 722, 724. Wenn diese Anordnung mit der beschriebenen axial versetzten Anordnung der Dichtungseinrichtung 726 kombiniert wird, ergeben sich synergetisch besondere Vorteile, insbesondere ein geringer radial notwendiger Bauraum bei gleichzeitig radialer Demontierbarkeit der Anlaufbeläge 722, 724.

[0059] In Fig. 7 und Fig. 8 ist eine geteilte Dichtungseinrichtung 726 dargestellt, in der nur ein Teil der von der Drehachse abgewandten Seite der Segmente der zweiten Halteringe 710, 712 Teil des Hauptströmungskanals ist. Ein Teil der Segmente der zweiten Halteringe 710, 712 wird in axialer Richtung vom daneben liegenden Rotor 714, 718 überlappt (Bereich A). Zwischen dem Rotor 714, 718 und den Segmenten der zweiten Halteringe 710, 712 besteht ein Spalt 738. Dieser ist klein zu wählen. Dadurch bekommt der Spalt 738 eine Dichtwirkung. Im Auslegungspunkt, der meist einem hohen Lastfall entspricht, bewegen sich durch die hohen Fliehkräfte die Formabschnitte 730 nah an den Anlaufbelägen 722, 724. In diesem Lastfall dichtet die Dichtungseinrichtung 726. In einem niedrigeren Lastfall bewegen sich durch die geringeren Fliehkräfte die Formabschnitte 730 weg von den Anlaufbelägen 722, 724 und die Dichtungseinrichtung 726 verliert an Dichtwirkung, wodurch der Wirkungsgrad des Verdichters abnimmt. Durch die hierbei geringeren Fliehkräfte wird jedoch der Spalt 738 kleiner und kann dadurch einen Dichtwirkungsverlust sowie einen dadurch bedingten Verdichterwirkungsgradverlust (teil)kompensieren. Es wird also nicht nur die radiale Demontierbarkeit der Anlaufbeläge 722, 724 ermöglicht, sondern auch ein Verdichterwirkungsgradverlust im Teillastbereich reduziert. Diese Ausführung lässt sich durch Öffnen des Bajonettverschlusses 736 und Kippen der Segmente der zweiten Halteringe 710, 712, siehe Fig. 8, radial demontieren. Im Übrigen wird ergänzend insbesondere auf Fig. 1 bis Fig. 6 und die zugehörige Beschreibung verwiesen.

[0060] Fig. 9 zeigt eine Leitschaufeleinrichtung 800, wie Leitschaufeleinrichtung 100 gemäß Fig. 1, für eine Gasturbine mit variablen Leitschaufeln, wie 802, und einer Lagereinrichtung zum verdrehbaren Lagern der Leitschaufeln 802 mit zwei Lagerringen 804, 806 für die Leitschaufeln 802, einem ersten Haltering 808 und einem segmentierten zweiten Haltering 810.

[0061] Bei der Leitschaufeleinrichtung 800 wird auf eine Überlappung von Rotor 812 und den Segmenten des zweiten Halterings 810 verzichtet. Dadurch geht zwar die Funktion des (Teil)kompensierens des Verdichterwirkungsgradverlusts im Teillastbereich verloren, aber zur Demontage der Segmente des zweiten Halterings 810 ist kein Kippen erforderlich, wodurch die Segmente des zweiten Halterings 810 in Umfangsrichtung als größere Kreisbogen ausgefertigt sein können. Fig. 10 zeigt, wie die Segmente des zweiten Halterings 810 den ersten Haltering 808 an dem Stator 816 halten und mithilfe eines Bajonettverschlusses 814 fixiert sind. Die Segmente des zweiten Halterings 810 können dabei entweder stromauf, stromab oder beidseits des Stators 816 angebracht werden. Die Dichtungseinrichtung 818 kann dabei wie dargestellt als Labyrinthdichtung, als Bürstendichtung oder mithilfe einer anderen Dichtungstechnologie ausgeführt sein.

[0062] Mit "kann" sind insbesondere optionale Merkmale der Erfindung bezeichnet. Demzufolge gibt es auch Weiterbildungen und/oder Ausführungsbeispiele der Erfindung, die zusätzlich oder alternativ das jeweilige Merkmal oder die jeweiligen Merkmale aufweisen.

[0063] Aus den vorliegend offenbarten Merkmalskombinationen können bedarfsweise auch isolierte Merkmale herausgegriffen und unter Auflösung eines zwischen den Merkmalen gegebenenfalls bestehenden strukturellen und/oder funktionellen Zusammenhangs in Kombination mit anderen Merkmalen zur Abgrenzung des Anspruchsgegenstands verwendet werden.

Bezugszeichen



[0064] 
100
Leitschaufeleinrichtung
102
Gasturbinendrehachse
104
Leitschaufel
106
Schaufellängsachse
108
Schaufelblatt
110
Außenring
112
Innenring
200
Leitschaufeleinrichtung
202
Leitschaufel
204
Lagereinrichtung
206
Dichtungseinrichtung
208
Dichtkante
210
Dichtkante
212
Schaufellängsachse
214
Lagerring
216
Lagerring
218
Haltering
220
Anströmseite
222
Abströmseite
224
Dichtungsabschnitt
226
Dichtungsabschnitt
228
Gegenformabschnitt
230
Gegenformabschnitt
300
Leitschaufeleinrichtung
302
Leitschaufel
304
Lagereinrichtung
306
Dichtungseinrichtung
308
Dichtkante
310
Dichtungsabschnitt
312
Gegenformabschnitt
400
Leitschaufeleinrichtung
402
Leitschaufel
404
Lagereinrichtung
406
Dichtungseinrichtung
408
Dichtkante
410
Dichtkante
412
Dichtungsabschnitt
414
Dichtungsabschnitt
416
Gegenformabschnitt
418
Gegenformabschnitt
500
Leitschaufeleinrichtung
502
Leitschaufel
504
Lagerring
506
Lagerring
508
Haltering
510
Halteringsegment
512
Halteringsegment
600
Leitschaufeleinrichtung
602
Leitschaufel
604
Lagerring
606
Lagerring
608
Haltering
610
Halteringsegment
700
Leitschaufeleinrichtung
702
Leitschaufel
704
Lagerring
706
Lagerring
708
erster Haltering
710
zweiter Haltering
712
zweiter Haltering
714
Rotor
716
Stator
718
Rotor
720
Verdichterwelle
722
Anlaufbelag
724
Anlaufbelag
726
Dichtungseinrichtung
728
Halteeinrichtung
730
Formabschnitt
732
Hauptströmung
734
Statorplattform
736
Bajonettverschluss
738
Spalt
800
Leitschaufeleinrichtung
802
Leitschaufel
804
Lagerring
806
Lagerring
808
erster Haltering
810
zweiter Haltering
812
Rotor
814
Bajonettverschluss
816
Stator



Ansprüche

1. Leitschaufeleinrichtung (100, 200, 300, 400, 500, 600, 700, 800) für eine Gasturbine, die Leitschaufeleinrichtung (100, 200, 300, 400, 500, 600, 700, 800) aufweisend variable Leitschaufeln (104, 202, 302, 402, 502, 602, 702, 802), eine Lagereinrichtung (204, 304, 404) zum verdrehbaren Lagern der Leitschaufeln (104, 202, 302, 402, 502, 602, 702, 802) und eine Dichtungseinrichtung (206, 306, 406, 726), dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtungseinrichtung (206, 306, 406, 726) axial neben der Lagereinrichtung (204, 304, 404) und radial zumindest teilweise überdeckend zu und/oder außenseitig der Lagereinrichtung angeordnet ist.
 
2. Leitschaufeleinrichtung (100, 200, 300, 400, 500, 600, 700, 800) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtungseinrichtung (206, 306, 406, 726) einen anströmseitig der Lagereinrichtung (204, 304, 404) angeordneten Dichtungsabschnitt (224, 310, 412) und/oder einen abströmseitig der Lagereinrichtung (204, 304, 404) angeordneten Dichtungsabschnitt (226, 414) aufweist.
 
3. Leitschaufeleinrichtung (100, 200, 300, 400, 500, 600, 700, 800) nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtungseinrichtung (206, 306, 406, 726) als Labyrinthdichtung mit strömungswegverlängernden Formabschnitten ausgeführt ist.
 
4. Leitschaufeleinrichtung (100, 200, 300, 400, 500, 600, 700, 800) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Formabschnitte radial konstant und/oder radial gestuft angeordnete Dichtkanten (208, 210, 308, 408, 410) aufweisen.
 
5. Leitschaufeleinrichtung (100, 200, 300, 400, 500, 600, 700, 800) nach wenigstens einem der Ansprüche 3 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtungseinrichtung (206, 306, 406, 726) wenigstens einen mit den Formabschnitten korrespondierenden Gegenformabschnitt (228, 230, 312, 416, 418) aufweist.
 
6. Leitschaufeleinrichtung (100, 200, 300, 400, 500, 600, 700, 800) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Gegenformabschnitt (228, 230, 312, 416, 418) eine zylindrische Dichtfläche oder mehrere gestuft angeordnete zylindrische Dichtflächen aufweist.
 
7. Leitschaufeleinrichtung (100, 200, 300, 400, 500, 600, 700, 800) nach wenigstens einem der Ansprüche 5 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Gegenformabschnitt (228, 230, 312, 416, 418) einen Anlaufbelag (722, 724) für die Formabschnitte aufweist.
 
8. Leitschaufeleinrichtung (100, 200, 300, 400, 500, 600, 700, 800) nach wenigstens einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Lagereinrichtung (204, 304, 404) wenigstens einen Lagerring (214, 216, 504, 506, 604, 606, 704, 706, 804, 806) für die Leitschaufeln (104, 202, 302, 402, 502, 602, 702, 802), einen ersten Haltering (218, 508, 608) für den wenigstens einen Lagerring (214, 216, 504, 506, 604, 606, 704, 706, 804, 806) und/oder wenigstens einen zweiten Haltering für den ersten Haltering (218, 508, 608) aufweist und der wenigstens eine Gegenformabschnitt (228, 230, 312, 416, 418) an dem wenigstens einen Lagerring (214, 216, 504, 506, 604, 606, 704, 706, 804, 806), an dem ersten Haltering (218, 508, 608) und/oder an dem wenigstens einen zweiten Haltering angeordnet ist.
 
9. Leitschaufeleinrichtung (100, 200, 300, 400, 500, 600, 700, 800) für eine Gasturbine, die Leitschaufeleinrichtung (100, 200, 300, 400, 500, 600, 700, 800) aufweisend variable Leitschaufeln (104, 202, 302, 402, 502, 602, 702, 802), eine Lagereinrichtung (204, 304, 404) zum verdrehbaren Lagern der Leitschaufeln (104, 202, 302, 402, 502, 602, 702, 802) und eine Dichtungseinrichtung (206, 306, 406, 726), wobei die Lagereinrichtung (204, 304, 404) wenigstens einen Lagerring (214, 216, 504, 506, 604, 606, 704, 706, 804, 806) für die Leitschaufeln (104, 202, 302, 402, 502, 602, 702, 802), einen ersten Haltering (218, 508, 608, 708, 808) für den wenigstens einen Lagerring (214, 216, 504, 506, 604, 606, 704, 706, 804, 806) und/oder wenigstens einen zweiten Haltering (710, 712, 810) für den ersten Haltering (218, 508, 608, 708, 808) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Haltering (218, 508, 608, 708, 808) und/oder der wenigstens eine zweite Haltering (710, 712, 810) zumindest zwei voneinander zunächst gesonderte und nachfolgend in einer Haltelage fixierte feste Halteringsegmente (510, 512, 610) aufweist.
 
10. Leitschaufeleinrichtung (100, 200, 300, 400, 500, 600, 700, 800) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Halteringsegmente (510, 512) axial oder radial in die Haltelage montierbar und/oder aus der Haltelage demontierbar sind.
 
11. Leitschaufeleinrichtung (100, 200, 300, 400, 500, 600, 700, 800) nach wenigstens einem der Ansprüche 9 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Halteringsegmente (510, 512, 610) aneinander abgestüt fixiert sind.
 
12. Leitschaufeleinrichtung (100, 200, 300, 400, 500, 700, 800) nach wenigstens einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Halteringsegmente (510, 512) mithilfe wenigstens eines Bajonettverschlusses (736, 814) fixiert sind.
 
13. Leitschaufeleinrichtung (100, 200, 300, 400, 500, 600, 700, 800) nach wenigstens einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Halteringsegmente (510, 512) jeweils wenigstens einen mit Formabschnitten der Dichtungseinrichtung (206, 306, 406, 726) korrespondierenden Gegenformabschnitt (228, 230, 312, 416, 418) aufweisen.
 
14. Gasturbine, dadurch gekennzeichnet, dass die Gasturbine eine Leitschaufeleinrichtung (100, 200, 300, 400, 500, 600, 700, 800) nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 8 und/oder nach wenigstens einem der Ansprüche 9 bis 13 aufweist.
 




Zeichnung




























Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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