[0001] Die Erfindung betrifft Leitschaufeleinrichtungen für eine Gasturbine mit variablen
Leitschaufeln, einer Lagereinrichtung zum verdrehbaren Lagern der Leitschaufeln und
einer Dichtungseinrichtung. Außerdem betrifft die Erfindung eine Gasturbine.
[0002] Das Dokument
US 2002/0154991 A1 betrifft eine variable Leitschaufelstruktur eines Gasturbinenverdichters. Die Leitschaufelstruktur
weist eine Leitschaufel mit einem Schaufelblatt, einem zylindrischen inneren Schaufelträger
an einem inneren Ende des Schaufelblatts und einem zylindrischen äußeren Schaufelträger
an einem äußeren Ende des Schaufelblatts auf. Eine Gehäusestruktur weist eine innere
Wand und ein äußeres Gehäuse auf, die zusammen einen ringförmigen Strömungskanal begrenzen.
Der innere Schaufelträger der Leitschaufel ist mithilfe eines Innenwandlagers an der
inneren Wand gehalten. Die innere Wand weist drei zu dem Innenwandlager hin gerichtete
Dichtringe auf.
[0003] Das Dokument
US 2017/0114659 A1 betrifft einen Turbinenverdichter mit verstellbaren Schaufeln. Der Turbinenverdichter
weist wenigstens eine kranzförmige Reihe verstellbarer Stator Leitschaufeln auf, die
im Wesentlichen radial verlaufen und an ihren radialen Enden Drehzapfen aufweisen.
Die radialen Drehzapfen der Leitschaufeln sind in ersten Öffnungen in einem Statorgehäuse
aufgenommen und die radial inneren Drehzapfen sind in zweiten Öffnungen in einem Gleitring
aufgenommen, der einen Rotor des Verdichters umgibt. Ein kranzförmiger Statorteil
ist zwischen dem Gleitring und dem Rotor des Verdichters eingefügt, und erste Dichtmittel
sind zwischen dem Statorteil und dem Rotor des Verdichters montiert. Zweite Dichtmittel
sind zwischen dem Gleitring und dem Statorteil montiert.
[0004] Das Dokument
US 2015/0071768 A1 betrifft einen verstellbaren Strömungsrichter für einen Turbomaschinenkompressor
mit zwei inneren Ringen. Der Strömungsrichter umfasst eine Vielzahl von radialen Leitschaufeln,
die jeweils an einem äußeren und inneren Ende äußere und innere Drehzapfen aufweisen,
wobei die inneren Drehzapfen zwischen zwei stromaufwärts und stromabwärts angeordneten
inneren Ringen aufgenommen sind. Die Ringe sind mithilfe einer Verbindungsanordnung
zusammengefügt. Die Verbindungsanordnung umfasst lediglich einen Satz kranzförmiger
Sektoren aus elastisch verformbaren Haltebügeln, die derart angeordnet sind, dass
sie die inneren Umfangskanten der stromaufwärts und stromabwärts angeordneten Ringe
klemmen, indem sie einen gegen den anderen spannen.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eingangs genannte Leitschaufeleinrichtungen
baulich und/oder funktional zu verbessern. Außerdem liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, eine eingangs genannte Gasturbine baulich und/oder funktional zu verbessern.
[0006] Die Aufgabe wird gelöst mit einer Leitschaufeleinrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs
1. Außerdem wird die Aufgabe gelöst mit einer Leitschaufeleinrichtung mit den Merkmalen
des Anspruchs 9. Außerdem wird die Aufgabe gelöst mit einer Gasturbine mit den Merkmalen
des Anspruchs 14. Vorteilhafte Ausführungen und Weiterbildungen sind Gegenstand der
abhängigen Ansprüche.
[0007] Die Gasturbine kann zum Antrieb eines Fahrzeugs dienen. Das Fahrzeug kann ein Luftfahrzeug
sein. Das Luftfahrzeug kann ein Turboprop-Flugzeug, ein Strahlflugzeug oder ein Hubschrauber
sein. Das Fahrzeug kann ein Landfahrzeug oder ein Wasserfahrzeug sein. Die Gasturbine
kann zur Stromerzeugung dienen. Die Gasturbine kann zum druckdifferenzbasierten Fördern
von Medien dienen, beispielsweise in Pump- oder Verdichterstationen bei Öl- oder Erdgaspipelines.
[0008] Die Gasturbine kann ein Wellenleistungstriebwerk sein. Die Gasturbine kann eine Strahlturbine
sein. Die Gasturbine kann ein Gasturbinengehäuse aufweisen. Das Gasturbinengehäuse
kann einen Gehäuseaußenabschnitt und einen Gehäuseinnenabschnitt aufweisen. Zwischen
dem Gehäuseaußenabschnitt und dem Gehäuseinnenabschnitt kann ein Strömungskanal mit
einem ringförmigen Querschnitt gebildet sein. Die Gasturbine kann einen Einlauf aufweisen.
Die Gasturbine kann einen Verdichter aufweisen. Die Gasturbine kann eine Brennkammer
aufweisen. Die Gasturbine kann eine Turbine aufweisen. Die Gasturbine kann eine Düse
aufweisen. Die Gasturbine kann einen Diffusor aufweisen. Die Gasturbine kann eine
Abtriebswelle aufweisen. Die Gasturbine kann eine oder mehrere Koppelwellen aufweisen.
Die Gasturbine kann wenigstens einen Stator und wenigstens einen Rotor aufweisen.
Die Gasturbine kann mehrere Rotoren aufweisen. Die Rotoren können miteinander drehverbunden
sein. Die Gasturbine kann mehrstufig sein. Die Gasturbine kann wenigstens zweistufig
sein. Die Gasturbine kann einen als Axialverdichter ausgeführten Verdichter aufweisen.
[0009] Die Gasturbine kann eine Gasturbinendrehachse aufweisen. Soweit nicht anders angegeben
oder es sich aus dem Zusammenhang nicht anders ergibt, beziehen sich die Angaben "axial",
"radial" und "in Umfangsrichtung" auf die Gasturbinendrehachse. "Axial" entspricht
dann einer Erstreckungsrichtung der Gasturbinendrehachse. "Radial" ist dann eine zur
Erstreckungsrichtung der Gasturbinendrehachse senkrechte und sich mit der Gasturbinendrehachse
schneidende Richtung. "In Umfangsrichtung" entspricht dann einer Kreisbogenrichtung
um die Gasturbinendrehachse.
[0010] Die Gasturbine kann Leitschaufeln und Laufschaufeln aufweisen. Die Leitschaufeln
können bezüglich der Gasturbinendrehachse drehfest angeordnet sein. Die Leitschaufeln
können an dem Gasturbinengehäuse angeordnet sein. Die Laufschaufeln können um die
Gasturbinendrehachse drehbar angeordnet sein. Die Leitschaufeleinrichtung kann eine
Anströmseite und eine Abströmseite aufweisen. Die Leitschaufeleinrichtung kann Module,
die zu den Leitschaufeln gehören, und/oder Module, die zu dem Gasturbinengehäuse gehören,
aufweisen. Die Leitschaufeln können kranzförmig angeordnet sein. Die Leitschaufeln
können jeweils eine Schaufellängsachse aufweisen. Die Leitschaufeln können mit ihren
Schaufellängsachsen radial zu einer Gasturbinendrehachse angeordnet sein.
[0011] Die Leitschaufeln können jeweils ein Schaufelblatt aufweisen. Die Leitschaufeln können
mit ihren Schaufelblättern in dem Strömungskanal angeordnet sein. Die Leitschaufeln
können jeweils um ihre Schaufellängsachse verdrehbar sein. Die Variabilität der Leitschaufeln
kann sich auf ihre Verdrehbarkeit beziehen. Die Leitschaufeln können jeweils kontrolliert
aktiv verdrehbar sein. Die Leitschaufeln können synchron verdrehbar sein.
[0012] Die Leitschaufeln können jeweils ein radial äußeres Ende und ein radial inneres Ende
aufweisen. Die Leitschaufeln können zur verdrehbaren Lagerung an dem Gasturbinengehäuse
jeweils eine Außenlagerung und eine Innenlagerung aufweisen. Die Außenlagerungen können
an den radial äußeren Enden der Leitschaufeln angeordnet sein. Die Innenlagerungen
können an den radial inneren Enden der Leitschaufeln angeordnet sein. Die Außenlagerungen
können zum Lagern der Leitschaufeln an dem Gehäuseaußenabschnitt dienen. Die Innenlagerungen
können zum Lagern der Leitschaufeln an dem Gehäuseinnenabschnitt dienen.
[0013] Die Außenlagerungen und/oder Innenlagerungen können jeweils zu der Lagereinrichtung
gehören. Die Leitschaufeln können zur Innenlagerung jeweils einen Zapfen aufweisen.
Die Zapfen können jeweils an einem radial inneren Ende der Leitschaufel angeordnet
sein. Die Zapfen können jeweils konzentrisch zu einer Schaufellängsachse angeordnet
sein. Die Außenlager und/oder Innenlager können jeweils konzentrisch zu einer Schaufellängsachse
angeordnet sein. Die Lagereinrichtung kann in axialer Richtung zentriert zu den Leitschaufeln
angeordnet sein.
[0014] Die Dichtungseinrichtung kann dazu dienen, eine Leckageströmung zwischen der Abströmseite
und der Anströmseite zu reduzieren. Die Dichtungseinrichtung kann dazu dienen, eine
Leckageströmung an der Lagereinrichtung zu reduzieren.
[0015] Die Dichtungseinrichtung kann zumindest annähernd vollständig axial neben der Lagereinrichtung
angeordnet sein. Die Dichtungseinrichtung kann vollständig axial neben der Lagereinrichtung
angeordnet sein. Die Dichtungseinrichtung kann im Wesentlichen axial neben der Lagereinrichtung
angeordnet sein. Die Lagereinrichtung kann wenigstens eine Lagerpaarung aufweisen.
Die Dichtungseinrichtung kann vollständig, zumindest annähernd vollständig oder im
Wesentlichen axial neben der Lagerpaarung angeordnet sein. Die Dichtungseinrichtung
kann abschnittsweise axial überdeckend zu der Lagereinrichtung angeordnet sein.
[0016] Die Dichtungseinrichtung kann radial vollständig überdeckend zu und/oder außenseitig
der Lagereinrichtung angeordnet sein. Die Dichtungseinrichtung kann radial derart
überdeckend zu und/oder außenseitig der Lagereinrichtung angeordnet sein, dass ein
von der Dichtungseinrichtung beanspruchter Bauraum radial zumindest teilweise, insbesondere
vollständig, überdeckend zu und/oder außenseitig der Lagereinrichtung angeordnet ist.
Die Dichtungseinrichtung kann wenigstens eine Dichtpaarung aufweisen. Die Dichtungseinrichtung
kann radial derart überdeckend zu und/oder außenseitig der Lagereinrichtung angeordnet
sein, dass die wenigstens eine Dichtpaarung radial zumindest teilweise, insbesondere
vollständig, überdeckend zu und/oder außenseitig der Lagereinrichtung angeordnet ist.
[0017] Die Dichtungseinrichtung kann einen anströmseitig der Lagereinrichtung angeordneten
Dichtungsabschnitt aufweisen. Die Dichtungseinrichtung kann einen abströmseitig der
Lagereinrichtung angeordneten Dichtungsabschnitt aufweisen.
[0018] Die Dichtungseinrichtung kann als Bürstendichtung ausgeführt sein. Die Dichtungseinrichtung
kann als Labyrinthdichtung ausgeführt sein. Die Labyrinthdichtung kann einen Einlaufbelag
aufweisen. Die Labyrinthdichtung kann strömungswegverlängernde Formabschnitte aufweisen.
Die Formabschnitte können finnenartig ausgeführt sein. Die Formabschnitte können ringflanschartig
ausgeführt sein. Die Formabschnitte können sich zumindest im Wesentlichen in radialer
Richtung erstrecken. Die Formabschnitte können sich zumindest im Wesentlichen schräg
in radialer Richtung und in axialer Richtung erstrecken. Die Formabschnitte können
sich zu der Lagereinrichtung hin erstrecken. Die Formabschnitte können sich von der
Lagereinrichtung weg erstrecken. Die Formabschnitte können Dichtkanten aufweisen.
Die Dichtkanten können radial konstant angeordnet sein. Radial konstant angeordnete
Dichtkanten können Dichtkanten sein, die mit gleichem Abstand zur Gasturbinendrehachse
angeordnet sind. Radial gestuft angeordnete Dichtkanten können Dichtkanten sein, die
mit steigendem und/oder fallendem Abstand zur Gasturbinendrehachse angeordnet sind.
Die Formabschnitte können an einer drehmomentübertragenden Struktur angeordnet sein.
Die Formabschnitte können an einer Welle der Gasturbine angeordnet sein. Gesonderte
Arm- oder Flanschabschnitte für die Formabschnitte können entfallen.
[0019] Die Dichtungseinrichtung kann wenigstens einen mit den Formabschnitten korrespondierenden
Gegenformabschnitt aufweisen. Die Formabschnitte und der wenigstens eine Gegenformabschnitt
können einen Dichtspalt begrenzen. Die Formabschnitte und der wenigstens eine Gegenformabschnitt
können wenigstens eine Dichtpaarung bilden. Der wenigstens eine Gegenformabschnitt
kann anströmseitig und/oder abströmseitig der Lagereinrichtung angeordnet sein. Der
wenigstens eine Gegenformabschnitt kann eine zylindrische Dichtfläche aufweisen. Der
wenigstens eine Gegenformabschnitt kann an der zylindrischen Dichtfläche einen konstanten
Abstand von der Gasturbinendrehachse aufweisen. Der wenigstens eine Gegenformabschnitt
kann mehrere gestuft angeordnete zylindrische Dichtflächen aufweisen. Der wenigstens
eine Gegenformabschnitt kann an den gestuft angeordneten zylindrischen Dichtflächen
einen steigenden und/oder fallenden Abstand zur Gasturbinendrehachse aufweisen. Der
wenigstens eine Gegenformabschnitt kann einen Anlaufbelag für die Formabschnitte aufweisen.
Der Anlaufbelag kann auswechselbar sein. Die Formabschnitte und der Anlaufbelag des
wenigstens eine Gegenformabschnitts können wenigstens eine Dichtpaarung bilden.
[0020] Die Lagereinrichtung kann wenigstens einen Lagerring für die Leitschaufeln, einen
ersten Haltering für den wenigstens einen Lagerring und/oder wenigstens einen zweiten
Haltering, insbesondere zwei zweite Halteringe, für den ersten Haltering aufweisen.
Der wenigstens eine Gegenformabschnitt kann an dem wenigstens einen Lagerring, an
dem ersten Haltering und/oder an dem wenigstens einen zweiten Haltering angeordnet
sein.
[0021] Der wenigstens eine Lagerring kann Ausnehmungen für die Zapfen der Leitschaufeln
aufweisen. Die Ausnehmungen können jeweils zylinderförmig sein. Die Ausnehmungen können
jeweils halbzylinderförmig sein. Der wenigstens eine Lagerring kann Lagerschalen für
die Zapfen der Leitschaufeln bilden. Die Zapfen der Leitschaufeln können an dem wenigstens
einen Lagerring gleitgelagert sein. Zwischen den Zapfen der Leitschaufeln und dem
wenigstens einen Lagerring können Gleitlagerschalen angeordnet sein. Der wenigstens
eine Lagerring kann Gleitlagerschalen für die Zapfen der Leitschaufeln bilden. Zwischen
den Zapfen der Leitschaufeln und dem wenigstens einen Lagerring können Wälzlager angeordnet
sein. Zwei korrespondierende Lagerringe können in axialer Richtung gefügt sein. Zwei
korrespondierende Lagerringe können jeweils eine axiale Anlagefläche zur gegenseitigen
Anlage aufweisen. Zwei korrespondierende Lagerringe können jeweils eine axiale Haltefläche
für den ersten Haltering aufweisen.
[0022] Der erste Haltering kann den wenigstens einen Lagerring fixieren. Der erste Haltering
kann zwei Lagerringe gegenseitig fixieren. Der wenigstens eine Lagerring kann mithilfe
des ersten Halterings kraft- und/oder formschlüssig fixiert sein. Der erste Haltering
kann einen U-förmigen Querschnitt mit einem Bodenabschnitt und zwei Wandabschnitten
aufweisen. Die Wandabschnitte können an Halteflächen des wenigstens einen Lagerrings
anliegen. Der erste Haltering kann den wenigstens einen Lagerring zumindest abschnittsweise
umgreifen.
[0023] Der wenigstens eine zweite Haltering kann den ersten Haltering fixieren. Der wenigstens
eine zweite Haltering kann den ersten Haltering statorseitig fixieren. Der erste Haltering
kann mithilfe des wenigstens einen zweiten Halterings kraft- und/oder formschlüssig
fixiert sein. Der wenigstens eine zweite Haltering kann einen axial stirnseitig angeordneten
Halteabschnitt aufweisen. Der Halteabschnitt kann an Halteflächen des ersten Halterings
anliegen. Der wenigstens eine zweite Haltering kann den ersten Haltering zumindest
abschnittsweise umgreifen.
[0024] Die Halteringsegmente können Halteringsegmente des ersten Halterings oder Halteringsegmente
des wenigstens einen zweiten Halterings sein. Die Halteringsegmente können starr,
nicht federnd und/oder nicht elastisch sein. Der Begriff "fest" in Bezug auf die Halteringsegmente
kann zur Abgrenzung gegenüber federnden Halteringen dienen, die bei Montage/Demontage
federnd aufgeweitet werden können. Die Halteringsegmente können zunächst einstückig
hergestellt und nachfolgend voneinander getrennt worden sein. Die Halteringsegmente
können voneinander gesondert hergestellt sein. Die Halteringsegmente können sich zu
einem Vollkreis ergänzen. Die Haltelage kann eine Lage sein, in der die Halteringsegmente
den wenigstens einen Lagerring oder zu den ersten Haltering halten. In der Haltelage
können die Halteringsegmente fixiert oder nicht fixiert sein. Die Halteringsegmente
können zueinander, zu dem wenigstens einen Lagerring und/oder zu dem ersten Haltering
fixiert sein.
[0025] Die Halteringsegmente können axial oder radial in die Haltelage montierbar und/oder
aus der Haltelage demontierbar sein. Die Halteringsegmente können aneinander abgestützt
fixiert sein. Die Halteringsegmente können aneinander in Umfangsrichtung abgestützt
fixiert sein. Die Halteringsegmente können mithilfe wenigstens eines Bajonettverschlusses
fixiert sein. Die Halteringsegmente können mithilfe wenigstens eines Bajonettverschlusses
an dem wenigstens einen Lagerring oder an dem ersten Haltering fixiert sein.
[0026] Die Halteringsegmente können jeweils wenigstens einen mit Formabschnitten der Dichtungseinrichtung
korrespondierenden Gegenformabschnitt aufweisen. Zusammenfassend und mit anderen Worten
dargestellt ergibt sich somit durch die Erfindung unter anderem eine Dichtung und
Lagerung variabler Leitschaufeln in Gasturbinen. Die Erfindung bezieht sich insbesondere
auf eine Anordnung der Dichtung und/oder eine Lagerung variabler Leitschaufeln.
[0027] Die Dichtung kann seitlich versetzt von der Lagerung variabler Leitschaufeln angeordnet
werden. Die Dichtung kann als Labyrinthdichtung mit dazugehörigem Einlaufbelag oder
als Bürstendichtung ausgefertigt sein. Die Dichtung kann entweder auf einer Seite
stromauf oder stromab der Lagerung variabler Leitschaufeln angebracht sein oder in
aufgeteilter Form auf beiden Seiten stromauf und stromab. Im Falle einer Labyrinthdichtung
kann die Dichtung in gestufter Anordnung mit Dichtfinnen auf unterschiedlichen Radien
oder in einer Anordnung mit Dichtfinnen auf konstantem Radius ausgeführt werden.
[0028] Die Lagerung variabler Leitschaufeln auf der Innenseite kann über zwei Ringe erfolgen,
die in axialer Richtung über die Lagerbuchsen der Leitschaufeln geschoben werden.
Diese Ringe können jeweils Taschen in Form halber Zylinder aufweisen, in denen Lagerbuchsen
der Leitschaufeln eingefasst werden. Um diese beiden Ringe fest zueinander zu fixieren,
können U-förmige Ringsegmente über die zwei Ringe geschoben werden. Diese U-förmigen
Ringsegmente können mithilfe eines Bajonett-Verschlusses um die Ringe befestigt werden.
U-förmige Ringsegmente ohne Bajonett-Verschluss können nacheinander auf die zwei Ringe
aufgeschoben werden und sich in Umfangsrichtung selbst zueinander fixieren.
[0029] Eine Struktur, auf die ein Anlaufbelag aufgebracht ist, insbesondere Ringsegmente,
können Teil eines Hauptströmungskanals, insbesondere einer Statorplattform, sein.
Die Ringsegmente können Teil einer Haltevorrichtung sein. Damit kann die Haltevorrichtung
Teil des Hauptströmungskanals sein. Gekoppelt mit einem Bajonettverschluss können
durch eine derartige Anordnung die Ringsegmente mit dem darauf befindlichen Anlaufbelag
radial demontierbar sein. Der Anlaufbelag kann ein Verschleißteil sein. Einen eventuell
notwendig werdenden Austausch des Anlaufbelags wird damit erleichtert.
[0030] Mit der Erfindung wird ein Bauraumbedarf, insbesondere ein radialer Bauraumbedarf,
der Lagerung variabler Leitschaufeln und der dazugehörigen Dichtung reduziert und
eine weitere Verkleinerung eines Innenradius einer Verdichtertrommel wird ermöglicht.
Es können Fluggasturbinen mit erhöhter Leistungsdichte und höheren Verdichtungsdruckverhältnissen
und damit höherer Effizienz realisiert werden.
[0031] Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung unter Bezugnahme auf Figuren
näher beschrieben. Aus dieser Beschreibung ergeben sich weitere Merkmale und Vorteile.
Konkrete Merkmale dieser Ausführungsbeispiele können allgemeine Merkmale der Erfindung
darstellen. Mit anderen Merkmalen verbundene Merkmale dieser Ausführungsbeispiele
können auch einzelne Merkmale der Erfindung darstellen.
[0032] Es zeigen schematisch und beispielhaft:
- Fig. 1
- eine Leitschaufeleinrichtung für eine Gasturbine mit variablen Leitschaufeln,
- Fig. 2
- eine Leitschaufeleinrichtung für eine Gasturbine mit variablen Leitschaufeln, einer
Lagereinrichtung zum verdrehbaren Lagern der Leitschaufeln und einer axial beidseitig
neben der Lagereinrichtung angeordneten Dichtungseinrichtung mit radial konstant angeordneten
Dichtkanten,
- Fig. 3
- eine Leitschaufeleinrichtung für eine Gasturbine mit variablen Leitschaufeln, einer
Lagereinrichtung zum verdrehbaren Lagern der Leitschaufeln und einer axial einseitig
neben der Lagereinrichtung angeordneten Dichtungseinrichtung mit radial gestuft angeordneten
Dichtkanten,
- Fig. 4
- eine Leitschaufeleinrichtung für eine Gasturbine mit variablen Leitschaufeln, einer
Lagereinrichtung zum verdrehbaren Lagern der Leitschaufeln und einer axial beidseitig
neben der Lagereinrichtung
- Fig. 5
- angeordneten Dichtungseinrichtung mit radial gestuft angeordneten Dichtkanten, eine
Leitschaufeleinrichtung für eine Gasturbine mit variablen Leitschaufeln und einer
Lagereinrichtung zum verdrehbaren Lagern der Leitschaufeln mit zwei Lagerringen für
die Leitschaufeln und einem Haltering mit zwei voneinander zunächst gesonderten und
nachfolgend mithilfe eines Bajonettverschlusses fixierten Halteringsegmenten,
- Fig. 6
- eine Leitschaufeleinrichtung für eine Gasturbine mit variablen Leitschaufeln und einer
Lagereinrichtung zum verdrehbaren Lagern der Leitschaufeln mit zwei Lagerringen für
die Leitschaufeln und einem Haltering mit einem durch gegenseitige Abstützung fixierbaren
Halteringsegmente,
- Fig. 7
- eine Leitschaufeleinrichtung für eine Gasturbine mit variablen Leitschaufeln und einer
Lagereinrichtung zum verdrehbaren Lagern der Leitschaufeln mit zwei Lagerringen für
die Leitschaufeln, einem ersten Haltering und zwei zweiten Halteringen,
- Fig. 8
- eine Leitschaufeleinrichtung für eine Gasturbine mit variablen Leitschaufeln und einer
Lagereinrichtung zum verdrehbaren Lagern der Leitschaufeln mit zwei Lagerringen für
die Leitschaufeln, einem ersten Haltering und einem mithilfe eines Bajonettverschlusses
fixierten zweiten Halteringsegment,
- Fig. 9
- eine Leitschaufeleinrichtung für eine Gasturbine mit variablen Leitschaufeln und einer
Lagereinrichtung zum verdrehbaren Lagern der Leitschaufeln mit zwei Lagerringen für
die Leitschaufeln, einem ersten Haltering und einem zweiten Haltering und
- Fig. 10
- eine Leitschaufeleinrichtung für eine Gasturbine mit variablen Leitschaufeln und einer
Lagereinrichtung zum verdrehbaren Lagern der Leitschaufeln mit zwei Lagerringen für
die Leitschaufeln, einem ersten Haltering und einem mithilfe eines Bajonettverschlusses
fixierten zweiten Halteringsegment.
[0033] Fig. 1 zeigt eine Leitschaufeleinrichtung 100 für eine Gasturbine. Die Gasturbine
dient beispielsweise zum Antrieb eines Flugzeugs. Die Gasturbine weist ein Gasturbinengehäuse
und eine Gasturbinendrehachse 102 auf. Das Gasturbinengehäuse weist einen Gehäuseaußenabschnitt
und einen Gehäuseinnenabschnitt auf. Zwischen dem Gehäuseaußenabschnitt und dem Gehäuseinnenabschnitt
ist ein Strömungskanal mit einem ringförmigen Querschnitt gebildet. Die Gasturbine
weist variable Leitschaufeln, wie 104, und Laufschaufeln auf. Die Leitschaufeln 104
sind bezüglich der Gasturbinendrehachse 102 drehfest an dem Gasturbinengehäuse angeordnet.
Die Laufschaufeln sind um die Gasturbinendrehachse 102 drehbar angeordnet. Die Leitschaufeln
104 sind kranzförmig mit ihren Schaufellängsachsen, wie 106, radial zu der Gasturbinendrehachse
102 angeordnet.
[0034] Die Leitschaufeln 104 weisen jeweils ein Schaufelblatt, wie 108, auf und sind mit
ihren Schaufelblättern 108 in dem Strömungskanal angeordnet. Die Leitschaufeln 104
sind jeweils um ihre Schaufellängsachse 106 synchron kontrolliert aktiv verdrehbar.
Die Leitschaufeln 104 weisen zur verdrehbaren Lagerung an dem Gehäuseaußenabschnitt
jeweils eine Außenlagerung und zur verdrehbaren Lagerung an dem Gehäuseinnenabschnitt
jeweils eine Innenlagerung auf. Zur Außenlagerung dient ein Außenring 110. Zur Innenlagerung
dient ein Innenring 112.
[0035] Fig. 2 zeigt eine Leitschaufeleinrichtung 200, wie Leitschaufeleinrichtung 100 gemäß
Fig. 1, mit variablen Leitschaufeln, wie 202, einer Lagereinrichtung 204 zum verdrehbaren
Lagern der Leitschaufeln 202 und einer axial beidseitig neben der Lagereinrichtung
204 angeordneten Dichtungseinrichtung 206 mit radial konstant angeordneten Dichtkanten,
wie 208, 210.
[0036] Die Leitschaufeln 202 weisen zur Innenlagerung an ihrem radial inneren Ende jeweils
einen konzentrisch zu der Schaufellängsachse 212 angeordneten Zapfen auf. Die Lagereinrichtung
204 weist zwei Lagerringe 214, 216 und einen Haltering 218 auf. Die Lagerringe 214,
216 weisen jeweils halbzylinderförmige Ausnehmungen auf, in denen die Zapfen der Leitschaufeln
202 aufgenommen sind.
[0037] Der Haltering 218 weist einen U-förmigen Querschnitt mit einem Bodenabschnitt und
zwei Wandabschnitten auf. Die Wandabschnitte liegen an Halteflächen der Lagerringe
214, 216 axial an und umgreifen die Lagerringe 214, 216 abschnittsweise, um die Lagerringe
214, 216 kraft- und formschlüssig zu fixieren.
[0038] Die Dichtungseinrichtung 206 dient dazu, eine Leckageströmung zwischen einer Anströmseite
220 und einer Abströmseite 222 der Leitschaufeleinrichtung 200 an der Lagereinrichtung
204 zu reduzieren.
[0039] Die Dichtungseinrichtung 206 weist einen anströmseitig der Lagereinrichtung 204 angeordneten
Dichtungsabschnitt 224 und einen abströmseitig der Lagereinrichtung 204 angeordneten
Dichtungsabschnitt 226 auf. Die Dichtungseinrichtung 206 ist als Labyrinthdichtung
mit strömungswegverlängernden Formabschnitten ausgeführt. Die Formabschnitte des Dichtungsabschnitts
224 erstrecken sich in radialer Richtung. Die Formabschnitte des Dichtungsabschnitts
226 erstrecken sich schräg in radialer Richtung und in axialer Richtung von der Lagereinrichtung
204 weg. Die Formabschnitte weisen die mit gleichem Abstand zur Gasturbinendrehachse
angeordneten Dichtkanten 208, 210 auf.
[0040] Die Dichtungseinrichtung 206 weist einen anströmseitig der Lagereinrichtung 204 angeordneten
Gegenformabschnitt 228 mit einer zylindrischen Dichtfläche und einen abströmseitig
der Lagereinrichtung 204 angeordneten Gegenformabschnitt 230 mit einer zylindrischen
Dichtfläche auf. Die zylindrischen Dichtflächen der Gegenformabschnitte 228, 230 weisen
einen konstanten Abstand von der Gasturbinendrehachse auf. Die zylindrische Dichtfläche
des Gegenformabschnitts 228 begrenzt mit den Dichtkanten 208 einen anströmseitigen
Dichtspalt. Die zylindrische Dichtfläche des Gegenformabschnitts 230 begrenzt mit
den Dichtkanten 210 einen abströmseitigen Dichtspalt.
[0041] Die Dichtungseinrichtung 206 ist axial neben der Lagereinrichtung 204 und radial
innenseitig der Lagereinrichtung 204 radial teilweise überdeckend zu der Lagereinrichtung
204 angeordnet.
[0042] Im Übrigen wird ergänzend insbesondere auf Fig. 1 und die zugehörige Beschreibung
verwiesen.
[0043] Fig. 3 zeigt eine Leitschaufeleinrichtung 300, wie Leitschaufeleinrichtung 100 gemäß
Fig. 1, für eine Gasturbine mit variablen Leitschaufeln, wie 302, einer Lagereinrichtung
304 zum verdrehbaren Lagern der Leitschaufeln 302 und einer axial einseitig neben
der Lagereinrichtung 304 angeordneten Dichtungseinrichtung 306 mit radial gestuft
angeordneten Dichtkanten, wie 308.
[0044] Die Dichtungseinrichtung 306 weist einen anströmseitig der Lagereinrichtung 304 angeordneten
Dichtungsabschnitt 310 auf. Die Formabschnitte des Dichtungsabschnitts 310 erstrecken
sich schräg in radialer Richtung und in axialer Richtung zu der Lagereinrichtung 304
hin. Die Formabschnitte weisen die Dichtkanten 308 auf. Die Dichtkanten 308 sind zu
der Lagereinrichtung 304 hin mit fallendem Abstand zur Gasturbinendrehachse angeordnet.
[0045] Die Dichtungseinrichtung 306 weist einen anströmseitig der Lagereinrichtung 304 angeordneten
Gegenformabschnitt 312 mit gestuft angeordneten zylindrischen Dichtflächen auf. Die
zylindrischen Dichtflächen sind zu der Lagereinrichtung 304 hin mit fallendem Abstand
zur Gasturbinendrehachse angeordnet. Die zylindrischen Dichtflächen des Gegenformabschnitts
312 begrenzen mit den Dichtkanten 308 einen anströmseitigen Dichtspalt.
[0046] Im Übrigen wird ergänzend insbesondere auf Fig. 1 und Fig. 2 sowie die zugehörige
Beschreibung verwiesen.
[0047] Fig. 4 zeigt eine Leitschaufeleinrichtung 400, wie Leitschaufeleinrichtung 100 gemäß
Fig. 1, für eine Gasturbine mit variablen Leitschaufeln, wie 402, einer Lagereinrichtung
404 zum verdrehbaren Lagern der Leitschaufeln 402 und einer axial beidseitig neben
der Lagereinrichtung 404 angeordneten Dichtungseinrichtung 406 mit radial gestuft
angeordneten Dichtkanten, wie 408, 410.
[0048] Die Dichtungseinrichtung 406 weist einen anströmseitig der Lagereinrichtung 404 angeordneten
Dichtungsabschnitt 412 und einen abströmseitig der Lagereinrichtung 404 angeordneten
Dichtungsabschnitt 414 auf. Die Formabschnitte des Dichtungsabschnitts 412 erstrecken
sich schräg in radialer Richtung und in axialer Richtung zu der Lagereinrichtung 404
hin. Die Formabschnitte des Dichtungsabschnitts 414 erstrecken sich in radialer Richtung.
Die Formabschnitte weisen die Dichtkanten 408, 410 auf. Die Dichtkanten 408, 410 sind
zu der Lagereinrichtung 404 hin mit fallenden Abstand zur Gasturbinendrehachse angeordnet.
[0049] Die Dichtungseinrichtung 406 weist einen anströmseitig der Lagereinrichtung 404 angeordneten
Gegenformabschnitt 416 mit gestuft angeordneten zylindrischen Dichtflächen und einen
abströmseitig der Lagereinrichtung 404 angeordneten Gegenformabschnitt 418 mit gestuft
angeordneten zylindrischen Dichtflächen auf.
[0050] Die zylindrischen Dichtflächen sind zu der Lagereinrichtung 404 hin mit fallendem
Abstand zur Gasturbinendrehachse angeordnet. Die zylindrischen Dichtflächen des Gegenformabschnitts
416 begrenzen mit den Dichtkanten 408 einen anströmseitigen Dichtspalt. Die zylindrischen
Dichtflächen des Gegenformabschnitts 418 begrenzen mit den Dichtkanten 410 einen abströmseitigen
Dichtspalt.
[0051] Im Übrigen wird ergänzend insbesondere auf Fig. 1 und Fig. 2 sowie die zugehörige
Beschreibung verwiesen.
[0052] Fig. 5 zeigt eine Leitschaufeleinrichtung 500, wie Leitschaufeleinrichtung 100 gemäß
Fig. 1, für eine Gasturbine mit variablen Leitschaufeln, wie 502, und einer Lagereinrichtung
zum verdrehbaren Lagern der Leitschaufeln 502. Die Lagereinrichtung weist zwei Lagerringe
504, 506 für die Leitschaufeln 502 und einen Haltering 508 auf. Der Haltering 508
weist zwei voneinander zunächst gesonderte und nachfolgend mithilfe eines Bajonettverschlusses
an den Lagerringen 504, 506 fixierte Halteringsegmente 510, 512 auf. Die Halteringsegmente
510, 512 ergänzen sich zu einem Vollkreis und stützen sich zum Fixieren aneinander
in Umfangsrichtung ab.
[0053] Im Übrigen wird ergänzend insbesondere auf Fig. 1 bis Fig. 4 und die zugehörige Beschreibung
verwiesen.
[0054] Fig. 6 zeigt eine Leitschaufeleinrichtung 600, wie Leitschaufeleinrichtung 100 gemäß
Fig. 1, für eine Gasturbine mit variablen Leitschaufeln, wie 602, und einer Lagereinrichtung
zum verdrehbaren Lagern der Leitschaufeln 602. Die Lagereinrichtung weist zwei Lagerringe
604, 606 für die Leitschaufeln 602 und einen Haltering 608 auf. Der Haltering 608
weist zwei voneinander zunächst gesonderte und nachfolgend durch gegenseitige Abstützung
fixierte Halteringsegmente auf, von denen vorliegen nur ein Halteringsegment 610 dargestellt
ist.
[0055] Im Übrigen wird ergänzend insbesondere auf Fig. 1 bis Fig. 4 und die zugehörige Beschreibung
verwiesen.
[0056] Fig. 7 zeigt eine Leitschaufeleinrichtung 700, wie Leitschaufeleinrichtung 100 gemäß
Fig. 1, für eine Gasturbine mit variablen Leitschaufeln, wie 702, und einer Lagereinrichtung
zum verdrehbaren Lagern der Leitschaufeln 702 mit zwei Lagerringen 704, 706 für die
Leitschaufeln 702, einem ersten Haltering 708 und zwei segmentierten zweiten Halteringen
710, 712.
[0057] In Fig. 7 ist eine Abfolge Rotor 714 - Stator 716 - Rotor 718 als Ausschnitt einer
Gasturbine mit einem als mindestens zweistufiger Axialverdichter ausgeführten Verdichter
dargestellt. Rotor 714 und Rotor 718 sind über eine Verdichterwelle 720 miteinander
verbunden. Der dargestellte Stator 716 enthält die variablen Leitschaufeln 702. Diese
sind auf der zur Drehachse hin gewandten Seite in den zwei als Halbringe ausgeführten
Lagerringen 704, 706 mit entsprechender zylindrischer Aussparung gelagert. Diese Lagerringe
704, 706 werden über den ersten Haltering 708 fixiert. An dem ersten Haltering 708
werden entweder auf der stromabwärtigen, stromaufwärtigen oder beidseits die zweiten
segmentierten Halteringe 710, 712 angebracht, auf denen Anlaufbeläge 722, 724 für
die Dichtungseinrichtung 726 aufgebracht wird. Der erste Haltering 708, die Segmente
der zweiten Halteringe 710, 712 und die Anlaufbeläge 722, 724 bilden vorliegend eine
Halteeinrichtung 728. Die Dichtungseinrichtung 726 besteht vorliegend aus den Segmenten
der zweiten Halteringe 710, 712, den Anlaufbelägen 722, 724 und den als Dichtfinnen
ausgeführten Formabschnitten, wie 730, die Teile der Verdichterwelle 720 sind. Der
Bereich des Stators 716, der auf der zur Drehachse zugewandten Seite mit der Hauptströmung
732 in Kontakt steht, wird hier als Statorplattform 734 bezeichnet. Fig. 8 zeigt,
wie die Segmente der zweiten Halteringe 712 den ersten Haltering 708 an dem Stator
716 halten und mithilfe eines Bajonettverschlusses 736 fixiert sind.
[0058] Gekoppelt mit dem Bajonettverschluss 736 lassen sich durch eine solche Anordnung
die Segmente der zweiten Halteringe 710, 712 mit den darauf befindlichen Anlaufbelägen
722, 724 radial demontieren. Da die Anlaufbeläge 722, 724 Verschleißteile sind, erleichtert
dies einen eventuell notwendig werdenden Austausch der Anlaufbeläge 722, 724. Wenn
diese Anordnung mit der beschriebenen axial versetzten Anordnung der Dichtungseinrichtung
726 kombiniert wird, ergeben sich synergetisch besondere Vorteile, insbesondere ein
geringer radial notwendiger Bauraum bei gleichzeitig radialer Demontierbarkeit der
Anlaufbeläge 722, 724.
[0059] In Fig. 7 und Fig. 8 ist eine geteilte Dichtungseinrichtung 726 dargestellt, in der
nur ein Teil der von der Drehachse abgewandten Seite der Segmente der zweiten Halteringe
710, 712 Teil des Hauptströmungskanals ist. Ein Teil der Segmente der zweiten Halteringe
710, 712 wird in axialer Richtung vom daneben liegenden Rotor 714, 718 überlappt (Bereich
A). Zwischen dem Rotor 714, 718 und den Segmenten der zweiten Halteringe 710, 712
besteht ein Spalt 738. Dieser ist klein zu wählen. Dadurch bekommt der Spalt 738 eine
Dichtwirkung. Im Auslegungspunkt, der meist einem hohen Lastfall entspricht, bewegen
sich durch die hohen Fliehkräfte die Formabschnitte 730 nah an den Anlaufbelägen 722,
724. In diesem Lastfall dichtet die Dichtungseinrichtung 726. In einem niedrigeren
Lastfall bewegen sich durch die geringeren Fliehkräfte die Formabschnitte 730 weg
von den Anlaufbelägen 722, 724 und die Dichtungseinrichtung 726 verliert an Dichtwirkung,
wodurch der Wirkungsgrad des Verdichters abnimmt. Durch die hierbei geringeren Fliehkräfte
wird jedoch der Spalt 738 kleiner und kann dadurch einen Dichtwirkungsverlust sowie
einen dadurch bedingten Verdichterwirkungsgradverlust (teil)kompensieren. Es wird
also nicht nur die radiale Demontierbarkeit der Anlaufbeläge 722, 724 ermöglicht,
sondern auch ein Verdichterwirkungsgradverlust im Teillastbereich reduziert. Diese
Ausführung lässt sich durch Öffnen des Bajonettverschlusses 736 und Kippen der Segmente
der zweiten Halteringe 710, 712, siehe Fig. 8, radial demontieren. Im Übrigen wird
ergänzend insbesondere auf Fig. 1 bis Fig. 6 und die zugehörige Beschreibung verwiesen.
[0060] Fig. 9 zeigt eine Leitschaufeleinrichtung 800, wie Leitschaufeleinrichtung 100 gemäß
Fig. 1, für eine Gasturbine mit variablen Leitschaufeln, wie 802, und einer Lagereinrichtung
zum verdrehbaren Lagern der Leitschaufeln 802 mit zwei Lagerringen 804, 806 für die
Leitschaufeln 802, einem ersten Haltering 808 und einem segmentierten zweiten Haltering
810.
[0061] Bei der Leitschaufeleinrichtung 800 wird auf eine Überlappung von Rotor 812 und den
Segmenten des zweiten Halterings 810 verzichtet. Dadurch geht zwar die Funktion des
(Teil)kompensierens des Verdichterwirkungsgradverlusts im Teillastbereich verloren,
aber zur Demontage der Segmente des zweiten Halterings 810 ist kein Kippen erforderlich,
wodurch die Segmente des zweiten Halterings 810 in Umfangsrichtung als größere Kreisbogen
ausgefertigt sein können. Fig. 10 zeigt, wie die Segmente des zweiten Halterings 810
den ersten Haltering 808 an dem Stator 816 halten und mithilfe eines Bajonettverschlusses
814 fixiert sind. Die Segmente des zweiten Halterings 810 können dabei entweder stromauf,
stromab oder beidseits des Stators 816 angebracht werden. Die Dichtungseinrichtung
818 kann dabei wie dargestellt als Labyrinthdichtung, als Bürstendichtung oder mithilfe
einer anderen Dichtungstechnologie ausgeführt sein.
[0062] Mit "kann" sind insbesondere optionale Merkmale der Erfindung bezeichnet. Demzufolge
gibt es auch Weiterbildungen und/oder Ausführungsbeispiele der Erfindung, die zusätzlich
oder alternativ das jeweilige Merkmal oder die jeweiligen Merkmale aufweisen.
[0063] Aus den vorliegend offenbarten Merkmalskombinationen können bedarfsweise auch isolierte
Merkmale herausgegriffen und unter Auflösung eines zwischen den Merkmalen gegebenenfalls
bestehenden strukturellen und/oder funktionellen Zusammenhangs in Kombination mit
anderen Merkmalen zur Abgrenzung des Anspruchsgegenstands verwendet werden.
Bezugszeichen
[0064]
- 100
- Leitschaufeleinrichtung
- 102
- Gasturbinendrehachse
- 104
- Leitschaufel
- 106
- Schaufellängsachse
- 108
- Schaufelblatt
- 110
- Außenring
- 112
- Innenring
- 200
- Leitschaufeleinrichtung
- 202
- Leitschaufel
- 204
- Lagereinrichtung
- 206
- Dichtungseinrichtung
- 208
- Dichtkante
- 210
- Dichtkante
- 212
- Schaufellängsachse
- 214
- Lagerring
- 216
- Lagerring
- 218
- Haltering
- 220
- Anströmseite
- 222
- Abströmseite
- 224
- Dichtungsabschnitt
- 226
- Dichtungsabschnitt
- 228
- Gegenformabschnitt
- 230
- Gegenformabschnitt
- 300
- Leitschaufeleinrichtung
- 302
- Leitschaufel
- 304
- Lagereinrichtung
- 306
- Dichtungseinrichtung
- 308
- Dichtkante
- 310
- Dichtungsabschnitt
- 312
- Gegenformabschnitt
- 400
- Leitschaufeleinrichtung
- 402
- Leitschaufel
- 404
- Lagereinrichtung
- 406
- Dichtungseinrichtung
- 408
- Dichtkante
- 410
- Dichtkante
- 412
- Dichtungsabschnitt
- 414
- Dichtungsabschnitt
- 416
- Gegenformabschnitt
- 418
- Gegenformabschnitt
- 500
- Leitschaufeleinrichtung
- 502
- Leitschaufel
- 504
- Lagerring
- 506
- Lagerring
- 508
- Haltering
- 510
- Halteringsegment
- 512
- Halteringsegment
- 600
- Leitschaufeleinrichtung
- 602
- Leitschaufel
- 604
- Lagerring
- 606
- Lagerring
- 608
- Haltering
- 610
- Halteringsegment
- 700
- Leitschaufeleinrichtung
- 702
- Leitschaufel
- 704
- Lagerring
- 706
- Lagerring
- 708
- erster Haltering
- 710
- zweiter Haltering
- 712
- zweiter Haltering
- 714
- Rotor
- 716
- Stator
- 718
- Rotor
- 720
- Verdichterwelle
- 722
- Anlaufbelag
- 724
- Anlaufbelag
- 726
- Dichtungseinrichtung
- 728
- Halteeinrichtung
- 730
- Formabschnitt
- 732
- Hauptströmung
- 734
- Statorplattform
- 736
- Bajonettverschluss
- 738
- Spalt
- 800
- Leitschaufeleinrichtung
- 802
- Leitschaufel
- 804
- Lagerring
- 806
- Lagerring
- 808
- erster Haltering
- 810
- zweiter Haltering
- 812
- Rotor
- 814
- Bajonettverschluss
- 816
- Stator
1. Leitschaufeleinrichtung (100, 200, 300, 400, 500, 600, 700, 800) für eine Gasturbine,
die Leitschaufeleinrichtung (100, 200, 300, 400, 500, 600, 700, 800) aufweisend variable
Leitschaufeln (104, 202, 302, 402, 502, 602, 702, 802), eine Lagereinrichtung (204,
304, 404) zum verdrehbaren Lagern der Leitschaufeln (104, 202, 302, 402, 502, 602,
702, 802) und eine Dichtungseinrichtung (206, 306, 406, 726), dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtungseinrichtung (206, 306, 406, 726) axial neben der Lagereinrichtung (204,
304, 404) und radial zumindest teilweise überdeckend zu und/oder außenseitig der Lagereinrichtung
angeordnet ist.
2. Leitschaufeleinrichtung (100, 200, 300, 400, 500, 600, 700, 800) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtungseinrichtung (206, 306, 406, 726) einen anströmseitig der Lagereinrichtung
(204, 304, 404) angeordneten Dichtungsabschnitt (224, 310, 412) und/oder einen abströmseitig
der Lagereinrichtung (204, 304, 404) angeordneten Dichtungsabschnitt (226, 414) aufweist.
3. Leitschaufeleinrichtung (100, 200, 300, 400, 500, 600, 700, 800) nach wenigstens einem
der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtungseinrichtung (206, 306, 406, 726) als Labyrinthdichtung mit strömungswegverlängernden
Formabschnitten ausgeführt ist.
4. Leitschaufeleinrichtung (100, 200, 300, 400, 500, 600, 700, 800) nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass die Formabschnitte radial konstant und/oder radial gestuft angeordnete Dichtkanten
(208, 210, 308, 408, 410) aufweisen.
5. Leitschaufeleinrichtung (100, 200, 300, 400, 500, 600, 700, 800) nach wenigstens einem
der Ansprüche 3 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtungseinrichtung (206, 306, 406, 726) wenigstens einen mit den Formabschnitten
korrespondierenden Gegenformabschnitt (228, 230, 312, 416, 418) aufweist.
6. Leitschaufeleinrichtung (100, 200, 300, 400, 500, 600, 700, 800) nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Gegenformabschnitt (228, 230, 312, 416, 418) eine zylindrische
Dichtfläche oder mehrere gestuft angeordnete zylindrische Dichtflächen aufweist.
7. Leitschaufeleinrichtung (100, 200, 300, 400, 500, 600, 700, 800) nach wenigstens einem
der Ansprüche 5 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Gegenformabschnitt (228, 230, 312, 416, 418) einen Anlaufbelag
(722, 724) für die Formabschnitte aufweist.
8. Leitschaufeleinrichtung (100, 200, 300, 400, 500, 600, 700, 800) nach wenigstens einem
der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Lagereinrichtung (204, 304, 404) wenigstens einen Lagerring (214, 216, 504, 506,
604, 606, 704, 706, 804, 806) für die Leitschaufeln (104, 202, 302, 402, 502, 602,
702, 802), einen ersten Haltering (218, 508, 608) für den wenigstens einen Lagerring
(214, 216, 504, 506, 604, 606, 704, 706, 804, 806) und/oder wenigstens einen zweiten
Haltering für den ersten Haltering (218, 508, 608) aufweist und der wenigstens eine
Gegenformabschnitt (228, 230, 312, 416, 418) an dem wenigstens einen Lagerring (214,
216, 504, 506, 604, 606, 704, 706, 804, 806), an dem ersten Haltering (218, 508, 608)
und/oder an dem wenigstens einen zweiten Haltering angeordnet ist.
9. Leitschaufeleinrichtung (100, 200, 300, 400, 500, 600, 700, 800) für eine Gasturbine,
die Leitschaufeleinrichtung (100, 200, 300, 400, 500, 600, 700, 800) aufweisend variable
Leitschaufeln (104, 202, 302, 402, 502, 602, 702, 802), eine Lagereinrichtung (204,
304, 404) zum verdrehbaren Lagern der Leitschaufeln (104, 202, 302, 402, 502, 602,
702, 802) und eine Dichtungseinrichtung (206, 306, 406, 726), wobei die Lagereinrichtung
(204, 304, 404) wenigstens einen Lagerring (214, 216, 504, 506, 604, 606, 704, 706,
804, 806) für die Leitschaufeln (104, 202, 302, 402, 502, 602, 702, 802), einen ersten
Haltering (218, 508, 608, 708, 808) für den wenigstens einen Lagerring (214, 216,
504, 506, 604, 606, 704, 706, 804, 806) und/oder wenigstens einen zweiten Haltering
(710, 712, 810) für den ersten Haltering (218, 508, 608, 708, 808) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Haltering (218, 508, 608, 708, 808) und/oder der wenigstens eine zweite
Haltering (710, 712, 810) zumindest zwei voneinander zunächst gesonderte und nachfolgend
in einer Haltelage fixierte feste Halteringsegmente (510, 512, 610) aufweist.
10. Leitschaufeleinrichtung (100, 200, 300, 400, 500, 600, 700, 800) nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, dass die Halteringsegmente (510, 512) axial oder radial in die Haltelage montierbar und/oder
aus der Haltelage demontierbar sind.
11. Leitschaufeleinrichtung (100, 200, 300, 400, 500, 600, 700, 800) nach wenigstens einem
der Ansprüche 9 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Halteringsegmente (510, 512, 610) aneinander abgestüt fixiert sind.
12. Leitschaufeleinrichtung (100, 200, 300, 400, 500, 700, 800) nach wenigstens einem
der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Halteringsegmente (510, 512) mithilfe wenigstens eines Bajonettverschlusses (736,
814) fixiert sind.
13. Leitschaufeleinrichtung (100, 200, 300, 400, 500, 600, 700, 800) nach wenigstens einem
der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Halteringsegmente (510, 512) jeweils wenigstens einen mit Formabschnitten der
Dichtungseinrichtung (206, 306, 406, 726) korrespondierenden Gegenformabschnitt (228,
230, 312, 416, 418) aufweisen.
14. Gasturbine, dadurch gekennzeichnet, dass die Gasturbine eine Leitschaufeleinrichtung (100, 200, 300, 400, 500, 600, 700, 800)
nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 8 und/oder nach wenigstens einem der Ansprüche
9 bis 13 aufweist.