(19)
(11) EP 3 543 447 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
25.09.2019  Patentblatt  2019/39

(21) Anmeldenummer: 19161991.5

(22) Anmeldetag:  11.03.2019
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E06B 3/10(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
KH MA MD TN

(30) Priorität: 14.03.2018 DE 102018105924

(71) Anmelder: Solarlux GmbH
49324 Melle (DE)

(72) Erfinder:
  • Helmich, Werner
    49492 Westerkappeln (DE)

(74) Vertreter: Engelmann, Kristiana et al
Busse & Busse, Patentanwälte Grosshandelsring 6
49084 Osnabrück
49084 Osnabrück (DE)

   


(54) FLÜGELELEMENT EINER FALTANLAGE


(57) Flügelelement (1a, 1b) einer Faltanlage, das einen vorwiegend aus Holz gefertigten Flügelelementrahmen (3a, 3b) aufweist, der in einem randseitigen, zur abdichtenden Anlage an ein benachbartes Flügelelement (1a, 1b) oder einen Blendrahmen der Faltanlage ausgebildeten Stoßbereich (5a, 5b) eine Stabilisierungseinrichtung (7a, 7b) aufweist, die sich zumindest über die halbe Länge bzw. halbe Höhe des Stoßbereichs (5a, 5b) erstreckt, und ein zu einer Außenseite (9a, 9b) des Flügelelements (1a, 1b) hin verlagertes, äußeres Stabilisierungsprofilelement (11a, 11b) sowie ein zu einer Innenseite (13a, 13b) des Flügelelements (1a, 1b) hin verlagertes, inneres Stabilisierungsprofilelement (15a, 15b) umfasst, wobei die Stabilisierungsprofilelemente (11a, 15a; 11b, 15b) quer zur Flügelebene (17a, 17b) voneinander beabstandet angeordnet sind (Fig. 1).




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Flügelelement einer Faltanlage nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

[0002] Im Zusammenhang mit insbesondere als Glasfaltwände ausgestalteten Faltanlagen sind Flügelelemente bekannt, die einen Flügelelementrahmen aus Aluminium oder Holz aufweisen. Dieser Rahmen kann eine Verglasung oder andere transparente oder nichttransparente, flächige Bauteile aufnehmen. Die in verschiedenen Größen ausführbaren Flügelelemente sind dabei in der Regel in einem Blendrahmen angeordnet und können in diesem geführt verlagert werden. Zum Öffnen der Faltanlage werden dabei benachbarte, beispielsweise mit Bändern verbundene Flügelelemente gegeneinander gefaltet. Der Rahmen des Flügelelements muss dabei eine ausreichende Stabilität aufweisen, um die insbesondere beim Öffnen und Schließen auftretenden Belastungen auf Dauer auszuhalten.

[0003] Ein vorwiegend aus Holz gefertigter Flügelelementrahmen weist dabei gegenüber einem Aluminium-Rahmen Nachteile bezüglich der Stabilität insbesondere gegen Durchbiegung oder Verwindungen auf.

[0004] Bisher wird der Flügelelementrahmen dadurch stabilisiert, dass ein randseitiger Stoßbereich, der zur abdichtenden Anlage an ein benachbartes Flügelelement oder den Blendrahmen ausgebildet ist, durch ein Metallprofil als Stabilisierungseinrichtung zur Stabilisierung gegen Durchbiegung und/oder Verwindung verstärkt wird. Dieses sollte mindestens 40 mal, bevorzugt 50 mal stabiler bzw. steifer gegen Durchbiegung sein, als elastische Werkstoffe, wie sie für Dichtelemente eingesetzt werden und deren Härte normalerweise um 90 Shore A beträgt. Eine derartige Stabilisierung kann sowohl im Stoßbereich eines sich vertikal erstreckenden Teils des Flügelrahmens (aufrechtes Flügelholz) als auch im Stoßbereich eines sich horizontal erstreckenden Teils des Flügelrahmens (oberes/unteres Flügelholz) vorgesehen sein. Um eine ausreichende Stabilisierung zu gewährleisten, muss das beispielsweise in Form einer Schiene oder Leiste ausgeführte Metallprofil eine ausreichende, quer zur Flügelebene verlaufende Breite aufweisen. Aufgrund seiner Form und der metallischen Eigenschaften wirkt ein solches Profil jedoch als Kältebrücke zwischen der Außen- und der Innenseite des Flügel-elements, was ggf. zu einem erhöhten Heizbedarf eines von der Faltanlage abgeschlossenen Innenraums führt. Neben der schlechten Dämmwirkung kann zudem unter Umständen Feuchtigkeit an der kalten Oberfläche des Metallprofils kondensieren oder gefrieren und die Substanz der Faltanlage angreifen.

[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Faltanlage mit vorwiegend aus Holz gefertigten Flügelelementrahmen bereitzustellen, die eine ausreichende Stabilität aufweist und die vorgenannten Nachteile vermeidet.

[0006] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe, vom Oberbegriff des Anspruchs 1 ausgehend, durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 sowie durch eine Faltanlage gemäß Anspruch 14 gelöst.

[0007] Das erfindungsgemäße Flügelelement einer Faltanlage mit einem vorwiegend aus Holz gefertigten Flügelelementrahmen weist im randseitigen Stoßbereich eine Stabilisierungseinrichtung auf, die sich zumindest über die halbe Länge (oberes/unteres Flügelholz) bzw. Höhe (aufrechtes Flügelholz) des Stoßbereichs erstreckt und ein zu einer Außenseite des Flügelelements hin verlagertes, äußeres Stabilisierungsprofilelement sowie ein zu einer Innenseite des Flügelelements hin verlagertes inneres Stabilisierungsprofilelement umfasst. Die Stabilisierungsprofilelemente sind dabei quer zur Flügelebene voneinander beabstandet und somit thermisch getrennt, wodurch die Ausbildung einer Kältebrücke verhindert wird. Der Flügelelementrahmen kann dabei auch vollständig aus Holz gefertigt sein. Vorzugsweise erstreckt sich die Stabilisierungseinrichtung über die gesamte Länge bzw. Höhe des Stoßbereichs. Dadurch wird entlang des ganzen Stoßbereichs eine kältebrückenfreie Stabilisierung erreicht.

[0008] Die Stabilisierungsprofilelemente weisen bevorzugt metallische Eigenschaften, wie eine hohe Festigkeit, Zähigkeit sowie Verwindungssteifigkeit auf. Insbesondere sind die Stabilisierungsprofilelemente aus Aluminium gefertigt, das aufgrund seines geringen Gewichts besonders gut geeignet ist.

[0009] Mit Vorteil weisen die Stabilisierungsprofilelemente einen über ihre gesamte Länge gleichen Querschnitt auf, wodurch sie einfach und kostengünstig hergestellt werden können. Beispielsweise können die Stabilisierungsprofilelemente stranggepresst werden.

[0010] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist zumindest eines der Stabilisierungsprofilelemente wenigstens eine Aufnahme zur insbesondere dichten Auflage und/oder Befestigung von Dichtungen oder zur Befestigung weiterer Funktionselemente, wie Falzprofile, Elemente zur Konvektionshemmung oder Beschläge auf. Diese sich vorzugsweise über die gesamte Länge des jeweiligen Stabilisierungsprofilelements erstreckende Aufnahme ermöglicht einen Einsatz von Funktionselementen an verschiedenen Stellen bzw. in verschiedenen Höhen- oder Längenabschnitten. Die Funktionselemente können dabei abschnittsweise in der Aufnahme angeordnet sein oder sich über die gesamte Länge der Aufnahme erstrecken. Die Stabilisierungseinrichtung kann somit an verschiedene Kontaktkonfigurationen angepasst werden, so dass beispielsweise bei zwei benachbarten, nicht miteinander verbundenen Flügelelementen der jeweilige Stoßbereich mit einer an der Stabilisierungseinrichtung festgelegten Falzprofilanordnung versehen werden kann. Ferner kann bei einer Kontaktkonfiguration mit zwei benachbarten, miteinander verbundenen Flügelelementen eine Abdichtung auf einer Seite der Faltanlage mit nur einem Dichtprofil erreicht werden. Indem beispielsweise ein Dichtprofil in dem äußeren Stabilisierungsprofilelement des einen Flügelelements festgelegt und an dem gegenüberliegenden äußeren Stabilisierungsprofilelement des anderen Flügelelements dichtend anliegt, kann diese Verbindung zur äußeren Seite hin effizient abgedichtet werden.

[0011] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung weist der Flügelelementrahmen zumindest eine Profilnut zur Aufnahme zumindest eines der Stabilisierungsprofilelemente auf. Dadurch wird zur weiteren Stabilisierung des Flügelelementrahmens eine zumindest teilweise formschlüssige Fixierung wenigstens eines der Stabilisierungsprofilelemente erreicht. Hierbei kann ein Stabilisierungsprofilelement auch in mehreren Profilnuten des Flügelelementrahmens angeordnet sein.

[0012] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind das äußere Stabilisierungsprofilelement und das innere Stabilisierungsprofilelement jeweils in zumindest einer Profilnut des Flügelelementrahmens angeordnet. Die Profilnut, die das äußere Stabilisierungsprofilelement aufnimmt, ist dabei von der Profilnut, die das innere Stabilisierungsprofilelement aufnimmt, beabstandet. Vorzugsweise ist zwischen den Stabilisierungsprofilelementen ein Teil des Flügelelementrahmens, beispielsweise in Form eines Holzvorsprungs, angeordnet. Dieser wirkt als Dämmkörper, wodurch die thermische Trennung der Stabilisierungsprofilelemente verbessert wird. In einer einfachen Ausführungsform ist jedes der Stabilisierungsprofilelemente jeweils in einer Profilnut des Flügelelementrahmens angeordnet.

[0013] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung umfasst die Stabilisierungseinrichtung zumindest einen Isolierkörper, der zwischen dem äußeren Stabilisierungsprofilelement und dem inneren Stabilisierungsprofilelement angeordnet ist und diese voneinander beabstandet. Durch die Anordnung des Isolierkörpers aus einem bevorzugt thermisch schlecht leitenden Material, beispielsweise einem geeigneten Kunststoff, bevorzugt Polyamid insbesondere auch mit Glasfaseranteil, besonders bevorzugt PA 6.6 GF 25 (mit 25% Glasfaseranteil), wird eine verbesserte thermische Trennung zwischen äußerem und innerem Stabilisierungsprofilelement erreicht. Es können hierbei mehrere, entlang der Stabilisierungsprofilelemente in gleichbleibenden oder variablen Abständen angeordnete Isolierkörper vorgesehen sein. Vorzugsweise weist der Isolierkörper zumindest einen Hohlraum, bevorzugt sogar mehrere Hohlräume auf, wodurch eine gute Dämmwirkung und Stabilität erzielt wird.

[0014] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind das äußere Stabilisierungsprofilelement und das innere Stabilisierungsprofilelement an dem zumindest einen Isolierkörper festgelegt. Durch die Festlegung der Stabilisierungsprofilelemente vorzugsweise an gegenüberliegenden Seiten des Isolierkörpers wird eine weitergehende Stabilisierung erreicht. Zudem wird die Herstellung erheblich erleichtert, da die Stabilisierungseinrichtung in einem unabhängigen Arbeitsschritt zusammengesetzt und in einem weiteren Schritt als Ganzes in den Rahmen eingelegt werden kann.

[0015] Vorteilhaft ist es, den Isolierkörper als durchgängiges Dämmprofil auszubilden, durch das die Stabilisierungsprofilelemente miteinander verbunden sind. Hierbei weisen Stabilisierungsprofilelemente und Isolierkörper die gleiche Länge auf, wobei der Isolierkörper zur optimalen thermischen Trennung über die gesamte Länge der Stabilisierungseinrichtung zwischen den Stabilisierungselementen verlaufend ausgebildet ist. Der Isolierkörper weist dabei vorzugsweise über seine gesamte Länge ein gleichbleibendes Profil auf, so dass er einfach und kostengünstig mit bekannten Verfahren, beispielsweise durch Extrusion hergestellt werden kann.

[0016] Zur festen Verbindung mit den Stabilisierungsprofilelementen ist der Isolierkörper vorzugsweise mit an gegenüberliegenden Seiten angeordneten Befestigungsfortsätzen versehen, welche jeweils in entsprechenden Aufnahmenuten der Stabilisierungsprofilelemente gehalten sind. Insbesondere werden zur Verbindungsherstellung die Befestigungsfortsätze in die ursprünglich mit Übermaß gefertigten Aufnahmenuten eingeführt und die Wandbereiche der Aufnahmenut umformend gegen die Befestigungsfortsätze gepresst (Einrollen). Die einzelnen Elemente der Stabilisierungseinrichtung sind dadurch gegeneinander unverschieblich zusammengefügt und bilden ein den Flügelelementrahmen optimal stabilisierendes Verbundprofil aus.

[0017] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Stabilisierungseinrichtung, insbesondere umfassend den Isolierkörper, in einer eine einheitliche Tiefe aufweisenden Profilnut im Flügelelementrahmen angeordnet. Ein erfindungsgemäßes Flügelelement kann dadurch besonders einfach und kostengünstig hergestellt werden, da nur eine Profilnut gefräst werden muss und somit bei der Konstruktion nur eine Toleranz zu berücksichtigen ist.

[0018] Zur optimalen stabilen Auflage der Stabilisierungseinrichtung mit Isolierkörper in einer eine einheitliche Tiefe aufweisenden Profilnut im Flügelelementrahmen sind die Stabilisierungsprofilelemente zum Flügelelementrahmen hin in gleichem Maße über den Isolierkörper überstehend ausgebildet oder schließen gemeinsam mit diesem ab. Insbesondere ist in jenen Abschnitten der Stabilisierungseinrichtung, welche einen Isolierkörper aufweisen, ein zur Stabilisierung des Flügelelementrahmens beitragender Formschluss mit der Profilnut gegeben.

[0019] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Stabilisierungseinrichtung bezüglich einer Spiegelebene im Wesentlichen spiegelsymmetrisch ausgebildet. Die Spiegelebene verläuft dabei zwischen den Stabilisierungselementen sowie parallel zu einer Längserstreckung der Stabilisierungselemente. Durch diese Symmetrie ist die Herstellung der Stabilisierungsprofilelemente einfacher und kostengünstiger, da das innere und das äußere Stabilisierungsprofilelement identisch gefertigt werden können. Ferner kann die insbesondere als ein einen Isolierkörper umfassendes Verbundprofil ausgebildete Stabilisierungseinrichtung in einfacher Weise in den Flügelelementrahmen eingesetzt und dort montiert werden, da es ohne Belang ist, welches der Stabilisierungsprofilelemente außen oder innen angeordnet wird.

[0020] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der Flügelelementrahmen im Stoßbereich bezüglich einer Mittelebene des Flügelelementrahmens im Wesentlichen spiegelsymmetrisch ausgebildet. Dadurch ist die Herstellung der Profilnut(en) in besonders einfacher Weise möglich, da die Orientierung des Flügelelementrahmens oder seiner Teile beim Fräsen einer oder mehrerer Nuten eine geringere Rolle spielt.

[0021] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung bildet der Isolierkörper eine Hohlkammer mit einer inneren Führungskontur aus, die zur Aufnahme und Führung von Beschlagteilen, beispielsweise einer Verriegelungseinrichtung oder Teilen davon, ausgelegt ist. Dadurch besteht keine Notwendigkeit, separate Bauteile zur Aufnahme und Führung bereitzustellen, die ggf. zur Ausbildung einer Kältebrücke beitragen. Damit kann auch bei einer Integration von Beschlagteilen eine thermische Trennung der Stabilisierungsprofilelemente gewährleistet werden. Insbesondere sind zur Aufnahme des die Hohlkammer aufweisenden Isolierkörpers im Flügelelementrahmen vorzugsweise eine oder mehrere weitere, tiefere Nuten vorgesehen, in die der Isolierkörper bereichsweise eingelassen ist.

[0022] Gemäß einer weiteren erfindungsgemäßen Ausgestaltung weist der Isolierkörper zumindest einen nach außen offenen Aufnahmebereich zur Aufnahme von weiteren Funktionselementen wie Dichtungen, Falzprofilen, Elementen zur Konvektionshemmung, Befestigungen, Fixierungen oder Beschlägen auf. Je nach Einsatzbereich kann damit eine verbesserte Isolierung, beispielsweise durch die Integration weiterer Dichtungen oder durch in den zwischen zwei Flügelelementen bestehenden Zwischenraum ragende Fortsätze zur Hemmung der Konvektion, erreicht werden.

[0023] Die erfindungsgemäße Stabilisierungseinrichtung ist ferner mit einer Blende aus z.B. Aluminium- oder Stahl kombinierbar, die aus Gründen der Witterungsbeständigkeit oder Optik an einer Außen- und/oder Innenseite des Flügelelements am vorwiegend aus Holz gefertigten Flügelelementrahmen befestigt ist. Insbesondere sind dabei Teile der Blende an einer der Stabilisierungsprofilelemente festgelegt bzw. eingehakt, wobei die kältebrückenfreie Stabilisierung nicht beeinträchtigt wird.

[0024] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung sind den nachfolgend beschriebenen, schematisch dargestellten Ausführungsbeispielen der Erfindung zu entnehmen; es zeigen:
Fig. 1
einen Teilschnitt zweier Flügelelemente,
Fig. 2
einen Teilschnitt zweier weiterer Flügelelemente,
Fig. 3
einen Teilschnitt zweier weiterer Flügelelemente,
Fig. 4
einen Teilschnitt zweier weiterer Flügelelemente,
Fig. 5
einen Teilschnitt zweier weiterer Flügelelemente.


[0025] Die nachfolgend erläuterten Merkmale der erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiele können auch einzeln oder in anderen Kombinationen als dargestellt oder beschrieben Gegenstand der Erfindung sein. Nachfolgend werden gleichwirkende Elemente der Erfindung mit einer einheitlichen Bezugsziffer versehen, sofern dies sinnvoll ist.

[0026] Die Fig. 1 bis 5 zeigen verschiedene Ausführungsformen von Flügelelementen 1a, 1b einer als Glasfaltwand ausgebildeten Faltanlage in einer Querschnittsansicht durch das aufrechte Flügelholz. Das Flügelelement 1a, 1b weist einen vorwiegend (Fig. 5) oder vollständig (Fig. 1 bis 4) aus Holz gefertigten Flügelelementrahmen 3a, 3b auf, der in einem randseitigen Stoßbereich 5a, 5b eine Stabilisierungseinrichtung 7a, 7b aufweist. Die Stabilisierungseinrichtung 7a, 7b erstreckt sich hierbei zumindest über die halbe, senkrecht zur Bildebene verlaufende Höhe des Stoßbereichs 5a, 5b. Das Flügelelement 1a, 1b hat eine Außenseite 9a, 9b, die beispielsweise die Witterungsseite darstellt, sowie eine Innenseite 13a, 13 b, die beispielsweise die Raumseite darstellt. Die Stabilisierungseinrichtung 7a, 7b umfasst ein zur Außenseite 9a, 9b hin verlagertes, äußeres Stabilisierungsprofilelement 11a, 11b sowie ein zur Innenseite 13a, 13b hin verlagertes, inneres Stabilisierungsprofilelement 15a, 15b, die quer zur Flügelebene 17a, 17b voneinander beabstandet angeordnet sind.

[0027] Die in den Fig. 1 bis 3 und Fig. 5 gezeigten Flügelelemente 1a, 1b sind zur abdichtenden Anlage aneinander ausgebildet und über Bänder 6 miteinander verbunden, wobei die Stabilisierungsprofilelemente 11a, 11b, 15a, 15b jeweils eine Aufnahme 19 zur Auflage und/oder Befestigung von Dichtungen 21 aufweisen. Zur Abdichtung der Außenseite 9a, 9b ist eine Dichtung 21 in dem äußeren Stabilisierungsprofilelement 11a des links dargestellten Flügelrahmens 1a festgelegt, die abdichtend auf dem äußeren Stabilisierungsprofilelement 11b des rechts dargestellten Flügelelements 1b anliegt. Zur Abdichtung der Innenseite 13a, 13b ist eine Dichtung 21 in dem inneren Stabilisierungsprofilelement 15b des rechts dargestellten Flügelrahmens 1b festgelegt, die abdichtend auf dem inneren Stabilisierungsprofilelement 15b des links dargestellten Flügelelements 1a anliegt.

[0028] Fig. 4 zeigt eine Ausführungsform, in der die Flügelelemente 1a, 1b nicht miteinander verbunden sind, wobei zur abdichtenden Anlage aneinander eine Falzprofilanordnung, umfassend mehrere Falzprofile 23, 25, aufweisen. Die Falzprofile 23, 25 sind dabei über die Aufnahmen 19 an den Stabilisierungsprofilelementen 11a, 11b, 15a, 15b befestigt.

[0029] Wie in Fig. 1 gezeigt, weist der Flügelelementrahmen 3a, 3b quer zur Flügelebene 17a, 17b voneinander beabstandete Profilnuten 27a, 27b auf, die zur Aufnahme der Stabilisierungsprofilelemente 11a, 11b, 15a, 15b ausgebildet sind. Ein Teil des Flügelelementrahmens 3a, 3b bildet einen Holzvorsprung 18a, 18b zwischen dem äußeren Stabilisierungsprofilelement 11a, 11b und dem inneren Stabilisierungsprofilelement 15a, 15b aus, der als Dämmkörper wirkt.

[0030] Die Fig. 2 bis 5 zeigen Ausführungsformen, bei denen die Stabilisierungseinrichtung 7a, 7b einen Isolierkörper 29 umfasst, der zwischen dem äußeren Stabilisierungsprofilelement 11a, 11b und dem inneren Stabilisierungsprofilelement 15a, 15b angeordnet ist und diese voneinander beabstandet. Das äußere Stabilisierungsprofilelement 11a, 11b und das innere Stabilisierungsprofilelement 15a, 15b sind dabei an dem Isolierkörper 29 festgelegt. Der Isolierkörper 29 ist als durchgängiges Dämmprofil ausgebildet, welches das äußere Stabilisierungsprofilelement 11a, 11b mit dem inneren Stabilisierungsprofilelement 15a, 15b verbindet. Das äußere Stabilisierungsprofilelement 11a, 11b, das innere Stabilisierungsprofilelement 15a, 15b und der Isolierkörper 29 bilden ein kältebrückenfreies Verbundprofil aus. Der Isolierkörper 29 weist einen nach außen offenen Aufnahmebereich 31 zur Aufnahme von weiteren Funktionselementen auf.

[0031] In den Fig. 3 und 5 ist ein Isolierkörper 29 gezeigt, der eine Hohlkammer 33 mit einer inneren Führungskontur 35 aufweist, die zur Aufnahme und Führung von Beschlagteilen ausgelegt ist. In Fig.4 ist eine Ausführungsform gezeigt, bei der beide Flügelelemente 1a, 1b einen Isolierkörper 29 mit einer derartigen Hohlkammer 33 aufweisen.

[0032] In der Ausführungsform gemäß Fig. 2 ist die Stabilisierungseinrichtung 7a, 7b in einer einzigen, eine einheitliche Tiefe T aufweisenden Profilnut 27a, 27b im Flügelelementrahmen 3a, 3b angeordnet. Zur optimalen stabilen Auflage der Stabilisierungseinrichtung 7a, 7b in der Profilnut 27a, 27b ist das äußere Stabilisierungsprofilelement 11a, 11b sowie das innere Stabilisierungsprofilelement 15a, 15b zum Flügelelementrahmen 3a, 3b hin in gleichem Maße über den Isolierkörper 29 überstehend ausgebildet.

[0033] Die Stabilisierungseinrichtung 7a, 7b kann bezüglich einer parallel zu einer Längserstreckung der Stabilisierungsprofilelemente 11a, 11b, 15a, 15b und zwischen den Stabilisierungsprofilelementen 11a, 11b, 15a, 15b verlaufenden Spiegelebene im Wesentlichen spiegelsymmetrisch ausgebildet sein (Fig. 1 und 2 sowie Fig. 3 und 5 links). Bei den Ausführungsformen der Fig. 1 bis 3 ist die Spiegelebene identisch mit der eingangs erwähnten Flügelebene 17a, 17b. In den Fig. 1, 2 und 3 (nur links: 3a) ist der Flügelelementrahmen 3a, 3b im Stoßbereich 5a, 5b bezüglich einer Mittelebene des Flügelelementrahmens im Wesentlichen spiegelsymmetrisch ausgebildet, wobei die Mittelebene in den Ausführungsbeispielen der genannten Figuren wiederum identisch ist mit der Flügelebene 17a, 17b.

[0034] Fig. 5 zeigt, dass die Stabilisierungseinrichtung 7a, 7b mit einer Blende 37 kombinierbar ist, die aus Gründen der Witterungsbeständigkeit oder Optik an einer Außenseite 9a, 9b des Flügelelements 1a, 1b am Flügelelementrahmen 3a, 3b befestigt ist. Dabei sind Blende 37 an dem äußeren Stabilisierungsprofilelement 11a, 11b festgelegt bzw. eingehakt und übernehmen bei der darstellten Ausführungsform teilweise auch Rahmen- und Glashaltefunktion.


Ansprüche

1. Flügelelement (1a, 1b) einer Faltanlage, das einen vorwiegend aus Holz gefertigten Flügelelementrahmen (3a, 3b) aufweist, der in einem randseitigen, zur abdichtenden Anlage an ein benachbartes Flügelelement (1a, 1b) oder einen Blendrahmen der Faltanlage ausgebildeten Stoßbereich (5a, 5b) eine Stabilisierungseinrichtung (7a, 7b) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Stabilisierungseinrichtung (7a, 7b) sich zumindest über die halbe Länge bzw. halbe Höhe des Stoßbereichs (5a, 5b) erstreckt und ein zu einer Außenseite (9a, 9b) des Flügelelements (1a, 1b) hin verlagertes, äußeres Stabilisierungsprofilelement (11a, 11b) sowie ein zu einer Innenseite (13a, 13b) des Flügelelements (1a, 1b) hin verlagertes, inneres Stabilisierungsprofilelement (15a, 15b) umfasst, wobei die Stabilisierungsprofilelemente (11a, 15a; 11b, 15b) quer zur Flügelebene (17a, 17b) voneinander beabstandet angeordnet sind.
 
2. Flügelelement (1a, 1b) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eines der Stabilisierungsprofilelemente (11a, 15a; 11b, 15b) wenigstens eine Aufnahme (19) zur Auflage und/oder Befestigung von Dichtungen (21) oder zur Befestigung weiterer Funktionselemente (23, 25) aufweist.
 
3. Flügelelement (1a, 1b) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Flügelelementrahmen (3a, 3b) zumindest eine Profilnut (27a, 27b) zur Aufnahme zumindest eines der Stabilisierungsprofilelemente (11a, 15a; 11b, 15b) aufweist.
 
4. Flügelelement (1a, 1b) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das äußere Stabilisierungsprofilelement (11a, 11b) und das innere Stabilisierungsprofilelement (15a, 15b) jeweils in zumindest einer Profilnut (27a, 27b) des Flügelelementrahmens (3a, 3b) angeordnet sind.
 
5. Flügelelement (1a, 1b) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Stabilisierungseinrichtung (7a, 7b) zumindest einen Isolierkörper (29) umfasst, der zwischen dem äußeren Stabilisierungsprofilelement (11a, 11b) und dem inneren Stabilisierungsprofilelement (15a, 15b) angeordnet ist und diese voneinander beabstandet.
 
6. Flügelelement (1a, 1b) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das äußere Stabilisierungsprofilelement (11a, 11b) und das innere Stabilisierungsprofilelement (15a, 15b) an dem zumindest einen Isolierkörper (29) festgelegt sind.
 
7. Flügelelement (1a, 1b) nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Isolierkörper (29) als durchgängiges Dämmprofil ausgebildet ist, das die Stabilisierungsprofilelemente (11a, 15a; 11b, 15b) miteinander verbindet.
 
8. Flügelelement (1a, 1b) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Isolierkörper (29) und die Stabilisierungsprofilelemente (11a, 15a; 11b, 15b) ein Verbundprofil ausbilden.
 
9. Flügelelement (1a, 1b) nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Isolierkörper (29) zumindest einen nach außen offenen Aufnahmebereich (31) zur Aufnahme von weiteren Funktionselementen (23, 25) aufweist.
 
10. Flügelelement (1a, 1b) nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Isolierkörper (29) eine Hohlkammer (33) mit einer inneren Führungskontur (35) ausbildet, die zur Aufnahme und Führung von Beschlagteilen ausgelegt ist.
 
11. Flügelelement (1a, 1b) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Stabilisierungseinrichtung (7a, 7b) in einer eine einheitliche Tiefe (T) aufweisenden Profilnut (27a, 27b) im Flügelelementrahmen (3a, 3b) angeordnet ist.
 
12. Flügelelement (1a, 1b) nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Stabilisierungseinrichtung (7a, 7b) bezüglich einer parallel zu einer Längserstreckung der Stabilisierungsprofilelemente (11a, 15a; 11b, 15b) und zwischen den Stabilisierungsprofilelementen verlaufenden Spiegelebene im Wesentlichen spiegelsymmetrisch ausgebildet ist.
 
13. Flügelelement (1a, 1b) nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Flügelelementrahmen (3a, 3b) im Stoßbereich (5a, 5b) bezüglich einer Mittelebene des Flügelelementrahmens (3a, 3b) im Wesentlichen spiegelsymmetrisch ausgebildet ist.
 
14. Faltanlage mit zumindest zwei Flügelelementen (1a, 1b) nach einem der Ansprüche 1 bis 13.
 




Zeichnung



















Recherchenbericht









Recherchenbericht