[0001] Die Erfindung betrifft ein Gepäckstück, insbesondere einen Koffer, mit zwei Schalen
aus im Wesentlichen festem Material, welche Schalen über ein über den Großteil des
Umfangs umlaufendes Verschlusselement miteinander verbindbar und in einem vollständig
geöffneten Zustand des Verschlusselements aufklappbar sind.
[0002] Gepäckstücke, insbesondere Koffer oder Trolleys, sind meist in zwei unterschiedlichen
Herstellungsvarianten, Hartschale oder Weichschale, angefertigt, wobei die beiden
Schalen über ein Verschlusselement, beispielsweise einen Reißverschluss, miteinander
verbindbar sind. Das Hauptfach des Gepäckstücks bildet somit der Bereich zwischen
den beiden Schalen. Hartschalenkoffer zeichnen sich durch höhere Festigkeit und damit
höhere Stabilität aus, wodurch das Gepäckstück sowie dessen Inhalt besser vor Beschädigungen
und äußeren Einflüssen geschützt sind. Ein Zugang in das Innere des Gepäckstücks ist
jedoch nur dann möglich, wenn beide Schalen, durch Öffnen des Verschlusselements an
mindestens drei Seiten, voneinander getrennt werden und die beiden Schalen auseinandergeklappt
werden. Das zumeist umfangseitig angeordnete Verschlusselement muss also nahezu vollständig
geöffnet werden, um einen Zugang in das Hauptfach des Gepäckstücks zu ermöglichen.
Ein schneller Zugang in das Innere, ohne das Gepäckstück vollständig zu Öffnen, ist
bei einem Hartschalenkoffer nachteiligerweise nicht oder nur umständlich möglich.
[0003] Diese Möglichkeit offenbart zwar ein Weichschalenkoffer, bei welchem die Schalen
beispielsweise aus Stoff mit integrierten Versteifungselementen angefertigt sind,
wodurch die Schalen eine gewisse Elastizität aufweisen. Wird das Verschlusselement,
welches die beiden Schalen des Gepäckstücks miteinander verbindet, teilweise geöffnet,
beispielsweise an nur einer oder zwei Seiten des Gepäckstücks, können die Schalen
auf Grund der Elastizität des Materials auseinandergedrückt bzw. aufgebogen werden.
Damit ist ein Zugang in das Innere des Gepäckstücks möglich ohne der Notwendigkeit
des vollständigen Öffnens. Weichschalenkoffer bieten jedoch aufgrund der verwendeten
Materialien weniger Schutz vor mechanischen Einflüssen. Damit ist nicht nur das Gepäckstück
sondern auch dessen Inhalt weniger effizient gegen Beschädigungen geschützt. Zusätzlich
weisen Weichschalenkoffer meist ein höheres Gewicht als Hartschalenkoffer auf und
ist deren Herstellung meist aufwendiger und damit teurer.
[0004] Aus der
US 2014/0353104 A1 ist beispielsweise ein Hartschalenkoffer bekannt, welcher an der Vorderseite eine
zusätzliche Öffnung aufweist, um einen weiteren Zugang in das Innere des Koffers zu
ermöglichen. Diese Öffnung erfordert ein weiteres Verschlusselement bzw. einen Reißverschluss
an der Vorderseite des Koffers. Somit muss nachteiligerweise ein zusätzlicher Reißverschluss
in eine Schale des Koffers integriert werden, wodurch die Produktionskosten erhöht
werden. Darüber hinaus ist die zusätzliche Öffnung erst durch Aufklappen einer Klappe
zugänglich, wobei sich dabei die Außenabmessungen des Koffers vergrößern. Dies ist
vor allem in Flugzeugen auf Grund des geringen Platzangebotes problematisch, insbesondere
bei der Aufbewahrung des Koffers in einem Überkopfgepäckfach.
[0005] Demnach besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, ein Gepäckstück, insbesondere
einen Koffer, zu schaffen, der einen Zugang in das Innere des Gepäckstücks auch bei
nur teilweise geöffnetem Verschlusselement ermöglicht. Des weiteren soll die Möglichkeit
des erleichterten Eingriffs in einem teilweise geöffneten Zustand des Gepäckstücks
die Abmessungen des Gepäckstücks nicht wesentlich verändern und darüber hinaus keine
Verschlechterung der Stabilität bzw. der Festigkeit des Gepäckstücks zur Folge haben.
Das Gepäckstück soll möglichst einfach und kostengünstig hergestellt sein.
[0006] Gelöst wird die erfindungsgemäße Aufgabe durch ein oben genanntes Gepäckstück, insbesondere
einen Koffer, bei dem entlang zumindest eines Teils des Umfangs an zumindest einer
Seite des Verschlusselements zwischen dem Verschlusselement und der Schale aus im
Wesentlichen festen Material ein Bereich aus flexiblem Material angeordnet ist, sodass
auch bei teilweise geöffnetem Zustand des Verschlusselements ein Zugang in das Innere
des Gepäckstücks möglich ist. Dadurch, dass das Verschlusselement entlang eines Teils
des Umfangs an zumindest einer Seite nicht direkt an die Schale aus im Wesentlichen
festen Material angrenzt, sondern zwischen dem Verschlusselement und der Schale ein
flexibler Bereich angeordnet ist, kann bei teilweise geöffnetem Verschlusselement
der flexible Bereich verdrängt und ein Zugriff in das Innere ermöglicht werden. In
anderen Worten, wird das Verschlusselement an der Seite des Gepäckstücks, an welcher
sich der flexible Bereich befindet, geöffnet, ist ein Zugang in das Innere des Gepäckstücks
möglich, indem der flexible Bereich nach Außen oder Innen gedrückt bzw. aufgebogen
wird. Ein vollständiges Öffnen des Verschlusselements bzw. ein Auseinanderklappen
der beiden aus im Wesentlichen festen Material gebildeten Schalen ist nicht erforderlich.
Die Außenabmessungen des Gepäckstücks bleiben, bei teilweise geöffneten Verschlusselement,
im Wesentlichen unverändert. Auf Grund der Elastizität des flexiblen Bereichs weist
der flexible Bereich eine variable Form bzw. Größe auf. Das erfindungsgemäße Gepäckstück
weist somit die höhere Stabilität eines Hartschalenkoffers und gleichzeitig, an zumindest
jener Seitenfläche, welche den flexiblen Bereich aufweist, die höhere Flexibilität
eines Weichschalenkoffers auf. Je größer die Abmessungen des flexiblen Bereichs sind,
desto einfacher und bequemer erfolgt der Zugang in das Innere des Gepäckstücks und
umso größere Gegenstände können in das Innere des Gepäckstücks über die um den flexiblen
Bereich angeordnete Öffnung eingebracht oder entnommen werden. Der flexible Bereich
kann rechteckig, oval, kreisförmig, etc. ausgestaltet sein.
[0007] Vorzugsweise ist der flexible Bereich durch einen Streifen aus flexiblem Material
gebildet. Die Abmessungen des Streifens und an welcher Seitenfläche bzw. an welchen
Seitenflächen derartige Streifen angeordnet sind, ist variabel. Je größer der zumindest
eine Streifen ist, desto einfacher erfolgt ein Zugang in das Innere des Gepäckstücks.
[0008] Gemäß einer Ausführungsvariante ist entlang des Teils des Umfangs an nur einer Seite
des Verschlusselements zwischen dem Verschlusselement und der Schale aus im Wesentlichen
festen Material ein Bereich aus flexiblem Material angeordnet. Vorzugsweise ist der
flexible Bereich entlang des Teils des Umfang an der Oberseite des Gepäckstücks angeordnet,
wenn sich das Gepäckstück in seiner normalen Position befindet (z.B. aufrecht stehend).
Vorteilhafterweise wird durch die Anordnung des flexiblen Bereichs an nur einer Seite
des Verschlusselements die Stabilität bzw. die Festigkeit des Gepäckstücks nur minimal
beeinflusst.
[0009] Um einen besonders einfachen und schnellen Zugang in das Innere des Gepäckstücks
zu schaffen ist in einer besonders bevorzugten Ausführungsform entlang des Teils des
Umfangs an beiden Seiten des Verschlusselements zwischen dem Verschlusselement und
jeder Schale aus im Wesentlichen festen Material jeweils ein Bereich aus flexiblem
Material angeordnet. Durch die beidseitige Anordnung des flexiblen Bereichs an dem
Verschlusselement wird der Zugang in das Innere des Gepäckstücks bei teilweise geöffneten
Verschlusselement weiter erleichtert. Das Verschlusselement muss im Wesentlichen nur
an jener Stelle, welche den flexiblen Bereich aufweist, teilweise geöffnet werden,
um einen Zugang in das Innere des Gepäckstücks zu schaffen.
[0010] Der flexible Bereich kann zudem spezielle Ausformungen des flexiblen Materials aufweisen.
Beispielsweise kann es vorteilhaft sein, den flexiblen Bereich durch Stoffteile, welche
durch entsprechende Schnittmuster so miteinander vernäht sind, dass ein Eingriff in
das Innere des Koffers zusätzlich erleichtert wird, zu bilden. Dies kann beispielsweise
durch spezielle Faltstrukturen oder andere bekannte Techniken aus der Textiltechnik
ermöglicht werden.
[0011] Jeder Bereich aus flexiblen Material ist vorzugsweise mindestens 4 cm breit und mindestens
15 cm lang. Je größer die Abmessungen des flexiblen Bereichs sind, desto leichtgängiger
erfolgt das Aufbiegen des flexiblen Bereichs, wodurch ein schneller und bequemer Zugang
in das Innere des Gepäckstücks ermöglicht wird. In einer Ausführungsform erstreckt
sich der flexible Bereich im Wesentlichen über die gesamte Abmessung einer Seitenfläche.
[0012] Gemäß einer Ausführungsform ist der flexible Bereich aus textilem Material gebildet.
Durch die Weichheit des textilen Materials ist ein Auseinanderdrücken bzw. Aufbiegen
des flexiblen Bereichs bei teilweise geöffnetem Verschlusselement besonders leicht
möglich.
[0013] Alternativ oder zusätzlich kann der flexible Bereich aus elastischem Material gebildet
sein. Durch die Elastizität des elastischen Materials ist ein Aufbiegen des flexiblen
Bereichs besonders leicht möglich. Als elastisches Material ist vorzugsweise ein Elastomer,
ein dehnbarer Stoff, oder ein Silikonkautschuk oder dgl. vorgesehen.
[0014] Das Verschlusselement durch welches die beiden Schalen des Gepäckstücks mit einander
verbindbar sind, ist insbesondere durch einen Reißverschluss gebildet.
[0015] Vorzugsweise ist entlang des Teils des Umfangs im Inneren des Gepäckstücks zumindest
ein Fach angeordnet. Das Fach im Inneren des Gepäckstücks stellt sicher, dass Gegenstände
nicht unkontrolliert bzw. lose im Inneren des Gepäckstücks vorliegen. Wird das Verschlusselement
teilweise entlang des flexiblen Bereichs geöffnet, können bei einem Eingriff in das
Innere des Gepäckstücks über die flexible Öffnung Gegenstände einfach aus dem Fach
entnommen bzw. in dem Fach verstaut werden.
[0016] Gemäß einer Ausführungsvariante ist eine der beiden Schalen tiefer als die andere
Schale ausgebildet. Die unterschiedliche Tiefe kann soweit gehen, dass eine Schale
im Wesentlichen als Deckel bzw. Klappe ausgestaltet ist. In dieser Ausführungsform
ist der flexible Bereich vorzugsweise entweder an einem Randbereich des Deckels bzw.
Klappe und/oder an einer an den Deckel bzw. die Klappe angrenzenden Seitenfläche angeordnet.
Bei herkömmlichen Hartschalenkoffern sind die beiden Schalen des Gepäckstücks meist
gleich tief bzw. symmetrisch ausgebildet und das Verschlusselement verläuft in der
Symmetrieebene der beiden Schalen.
[0017] Um die erforderliche Stabilität und Festigkeit des Gepäckstücks zu gewährleisten,
sind die Schalen vorzugsweise aus festem Material, insbesondere Kunststoff oder Metall,
gebildet. Dadurch sind die beiden Schalen im Wesentlichen formstabil und weisen ein
geringes Gewicht auf.
[0018] Alternativ dazu können die beiden Schalen auch aus flexiblem Material und Verstärkungselementen
gebildet sein. Bei dieser Ausführungsvariante ist der erfindungsgemäße flexible Bereich
ein Bereich einer Seitenfläche, welcher keine Verstärkungselemente aufweist. Die Verstärkungselemente
können beispielsweise aus Schaumstoff gebildet sein. Das Material der Verstärkungselemente
weist vorzugsweise eine höhere Festigkeit bzw. Steifigkeit als das flexible Material
der beiden Schalen des Gepäckstücks auf. Durch die Verstärkungselemente wird die Stabilität
und die Festigkeit der beiden Schalen erhöht. Die Verstärkungselemente können im Äußeren
oder im Inneren des flexiblen Materials angebracht sein. Werden sie im Inneren angebracht,
kann das Äußere des Koffers schlicht und neutral gestaltet sein und der flexible Eingriff
kann so von außen nicht erkennbar sein, wodurch eine besonders zurückhaltende Form
möglich wird. Beispiele von vorteilhaften Kombinationen von festem und flexiblem Material
sind etwa eine Kombination von Stoff, welcher auf flexiblem Schaumstoff auflaminiert
ist und in eine dreidimensionale Form gebracht werden kann, kombiniert mit einem Verstärkungselement
aus hartem Kuststoff im Inneren. Alternativ ist auch die Kombination von Kevlar®-
oder Karbonstoffen in weicher thermoplastischer Matrix, wie zum Beispiel TPU (Thermoplastisches
Polyurethan) denkbar, welche im Inneren durch steifere, hinterspritzte Bereiche aus
hartem Kunststoff verstärkt werden.
[0019] Um einen komfortablen und einfachen Transport des Gepäckstücks zu ermöglichen, können
an zumindest einer Schale zumindest zwei Räder angeordnet sein. Die Räder sind üblicherweise
an der Unterseite des Gepäckstücks angeordnet. In diesem Fall ist vorzugsweise an
der Oberseite des Gepäckstücks der flexible Bereich angeordnet.
[0020] Zur weiteren Vereinfachung des Transports des Gepäckstücks durch den Benutzer, kann
an einer Schale zumindest eine an sich bekannte, vorzugsweise ausziehbare, Griffstange
angeordnet sein.
[0021] Bevorzugt weist das Gepäckstück an zumindest einer Schale außen ein Halteelement
auf, an welchem eine Tasche oder dgl. befestigbar ist. Bei Anordnung einer Griffstange
ist diese vorzugsweise an der gegenüberliegenden Schale bzw. Seitenfläche des Halteelements
angeordnet.
[0022] Die Erfindung wird nachstehend anhand von Zeichnungen, welche bevorzugte Ausführungsbeispiele
zeigen, auf die sie jedoch nicht beschränkt werden sollen, weiter erläutert. In den
Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer Variante eines erfindungsgemäßen Gepäckstücks
in stehendem Zustand mit einem flexiblen Bereich an der Oberseite des Gepäckstücks;
Fig. 2 eine perspektivische Ansicht einer alternativen Ausführungsvariante eines Gepäckstücks;
Fig. 3 eine perspektivische Ansicht einer weiteren Ausführungsvariante eines Gepäckstücks;
Fig. 4 eine perspektivische Ansicht des Gepäckstücks gemäß Fig. 3 in vollständig geöffnetem
Zustand;
Fig. 5 eine perspektivische Ansicht einer weiteren Ausführungsvariante eines Gepäckstücks
in vollständig geöffnetem Zustand;
Fig. 6 eine perspektivische Ansicht einer weiteren Ausführungsvariante eines Gepäckstücks
in vollständig geöffnetem Zustand;
Fig. 7 eine perspektivische Ansicht einer weiteren Ausführungsvariante eines Gepäckstücks
in vollständig geöffnetem Zustand;
Fig. 8 eine perspektivische Ansicht einer weiteren Ausführungsvariante eines Gepäckstücks
in vollständig geöffnetem Zustand, wobei die Schalen aus flexiblem Material mit Verstärkungselementen
hergestellt sind; und
Fig. 9 eine perspektivische Ansicht einer weiteren Ausführungsvariante eines Gepäckstücks
in vollständig geöffnetem Zustand, wobei die Schale und der Deckel aus flexiblem Material
mit Verstärkungselementen hergestellt sind.
[0023] Fig. 1 zeigt ein Gepäckstück 1, insbesondere einen Koffer, mit zwei Schalen 2, 3
aus im Wesentlichen festen Material, wobei die Schalen 2, 3 über ein über den Großteil
des Umfangs umlaufendes Verschlusselement 4, beispielsweise einen Reißverschluss,
miteinander verbunden sind. In einem vollständig geöffneten Zustand des Verschlusselements
4 sind die beiden Schalen 2, 3 aufklappbar (siehe z.B. Fig. 4). An einer Seitenfläche
des Gepäckstücks 1, im stehenden Zustand der Oberseite 5a, entlang zumindest eines
Teils des Umfangs, ist zwischen dem Verschlusselement 4 und zumindest einer Schale
2, 3 ein Bereich 6 aus flexiblem Material angeordnet (schraffiert eingezeichnet).
Dadurch ist auch bei teilweise geöffnetem Zustand des Verschlusselements 4 in diesem
Bereich 6 ein Zugang in das Innere des Gepäckstücks 1 möglich.
[0024] Die Schalen 2, 3 des Gepäckstücks 1 sind aus festem Material, insbesondere Kunststoff
oder Metall, gebildet.
[0025] Der Bereich 6 ist vorzugsweise aus elastischem Material gebildet. Durch die Elastizität
des Materials ist ein Auseinanderdrücken bzw. Aufbiegen des flexiblen Bereichs 6 besonders
leicht möglich. Alternativ oder zusätzlich kann der Bereich 6 aus textilem Material
gebildet sein.
[0026] Das Verschlusselement 4 muss lediglich an jener Seitenfläche, an welcher der Bereich
6 aus flexiblen Material angeordnet ist (im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 der Oberseite
5a), geöffnet werden, um einen Zugang in das Innere des Gepäckstücks 1 zu ermöglichen.
Die beiden Schalen 2, 3 können somit weiterhin an zumindest drei Seitenflächen 5b,
5c, 5d über das Verschlusselement 4 miteinander verbunden sein, wobei trotzdem ein
Zugang in das Innere des Gepäckstücks 1 ermöglicht wird. Beim Zugang in das Innere
ändern sich die äußeren Abmessungen des Gepäckstücks 1 nicht, wie dies bei einem vollständigen
Öffnen des Gepäckstücks 1, also einem Auseinanderklappen der beiden Schalen 2, 3 der
Fall wäre (siehe z.B. Fig. 4). Dadurch, dass das Verschlusselement 4 im Wesentlichen
an nur einer Seite, z.B. der Oberseite 5a, geöffnet werden muss, bleibt die Position
der beiden Schalen 2, 3 zueinander unverändert bzw. der Öffnungswinkel der beiden
Schalen 2, 3 zueinander im Wesentlichen null Grad.
[0027] Der Bereich 6 ist in Fig. 1 durch einen Streifen 7 aus flexiblem Material gebildet,
wobei die Abmessungen des Streifens 7 variieren können. Je breiter und länger der
Streifen 7 ist, desto einfacher erfolgt ein Zugang in das Innere des Gepäckstücks
1. Der Streifen 7 aus flexiblem Material wird bei der Herstellung des Gepäckstücks
1 vorzugsweise direkt in das im Wesentlichen feste Material der Schalen 2, 3 integriert
oder einteilig mit der bzw. den Schale(n) 2, 3 hergestellt. Durch diese integrale
Ausgestaltung ist die Herstellung des Gepäckstücks 1 besonders einfach und billig
möglich. Der Streifen 7 kann auch an einem Bereich an der Außenkante 8 zumindest einer
Schale 2, 3, welcher eine Aussparung gemäß den Abmessungen des Streifens 7 aufweist,
mit verschiedenen Befestigungsmethoden befestigt werden.
[0028] In der dargestellten Ausführungsvariante des Gepäckstücks 1 ist an einer Schale 2
eine ausziehbare Griffstange 18 angeordnet. Darüber hinaus können an der Unterseite
5c des Gepäckstücks 1 Räder 19 angeordnet sein. In der dargestellten Ausführungsvariante
sind vier Räder 19 an der Unterseite 5c des Gepäckstücks 1 angeordnet. Es sind aber
auch Ausführungsvarianten mit nur zwei Rädern 19 möglich (nicht gezeigt). Die Schale
3 weist an der Vorderseite 5e ein Halteelement 20 für eine Tasche 21 (gezeigt in Fig.
2) oder dgl. auf.
[0029] Fig. 2 zeigt eine Ausführungsvariante eines Gepäckstücks 1, wobei entlang des Teils
des Umfangs an beiden Seiten des Verschlusselements 4, also zwischen dem Verschlusselement
4 und jeder Schale 2, 3 jeweils ein Bereich 6 aus flexiblem Material angeordnet ist.
Der flexible Bereich 6 ist demnach an beiden Seiten des Verschlusselements 4 (hier
an der Oberseite 5a des stehenden Gepäckstücks 1) angeordnet.
[0030] An dem Halteelement 20 kann eine Tasche 21 oder dgl. angeordnet sein. Die Tasche
21 oder dgl. ist demnach an der Vorderseite 5e des Gepäckstücks 1 anordenbar und nicht,
wie üblich, an dessen Oberseite 5a (üblicherweise werden Taschen, beispielsweise Laptoptaschen,
auf die Oberseite 5a des Gepäckstücks 1 gestellt und beim Transport gegen die Griffstange
18 gelehnt). Durch die Anordnung der Tasche 21 oder dgl. an der Vorderseite 5e des
Gepäckstücks 1 wird der Zugang in das Innere des Gepäckstücks 1 über den flexiblen
Bereich 6, welcher an der Oberseite 5a des Gepäckstücks 1 angeordnet ist, durch die
Tasche 21 nicht blockiert. Ferner ist die Verwendung eines Tragegriffs 22, welcher
meist an der Oberseite 5a des Gepäckstücks 1 angeordnet ist, durch die Befestigung
der Tasche 21 oder dgl. an der Vorderseite 5e des Gepäckstücks 1, möglich.
[0031] Bei der Ausführungsvariante eines Gepäckstücks 1 gemäß Fig. 3 ist der flexible Bereich
6 über den Rand 9 der Oberseite 5a hinausgehend ausgebildet, damit erstreckt sich
der flexible Bereich 6 teilweise in die angrenzenden Seitenflächen 5b, 5d. Der somit
breitere flexible Bereich 6 erleichtert den Zugang in das Innere des Gepäckstücks
1 weiter. In einer (nicht gezeigten) Ausführung kann der flexible Bereich 6 auch über
die gesamte Seitenfläche 5a erstreckt sein. Diese Ausführungsvarianten können jedoch
die Stabilität des Gepäckstücks 1 schwächen, tun dies aber nur in einem Ausmaß, welcher
die praktischen Vorteile einer Hartschalenkonstruktion nicht oder kaum wahrnehmbar
einschränkt.
[0032] Fig. 4 zeigt das Gepäckstück 1 gemäß Fig. 3 in einem vollständig geöffneten Zustand,
wobei die beiden Schalen 2, 3 im Wesentlichen vollständig aufgeklappt sind. Im Inneren
des Gepäckstücks 1 kann ein Fach 13 angeordnet sein. Die Öffnung 14 des Fachs 13 ist
innerhalb des Gepäckstücks 1 in Richtung des flexiblen Bereichs 6 orientiert.
[0033] Das Fach 13 ist dazu vorgesehen, Gegenstände, welche über den flexiblen Bereich 6
in das Innere des Gepäckstücks 1 eingebracht werden, aufzubewahren. Durch die Orientierung
des Fachs 13 innerhalb des Gepäckstücks 1 sind die Gegenstände leicht und rasch aus
dem Gepäckstück 1 entnehmbar bzw. können in dem Gepäckstück 1 aufbewahrt werden, ohne
der Notwendigkeit das Gepäckstück 1 vollständig öffnen zu müssen, bzw. ohne dass die
Außenabmessungen des Gepäckstücks 1 vergrößert werden.
[0034] Das Verschlusselement 4 ist in den gezeigten Ausführungsvarianten durch einen Reißverschluss
10 gebildet. Die Zähne des Reißverschlusses 10 sind entlang des Randes 11, 12 der
jeweiligen Schale 2, 3 angeordnet. Der Reißverschluss 10 verläuft hier in der Symmetrieebene
der beiden Schalen 2, 3 des Gepäckstücks 1. An der Oberseite 5a verläuft der Reißverschluss
10 mittig durch den flexiblen Bereich 6.
[0035] Eine Schale 2, 3 des Gepäckstücks 1 kann auch tiefer als die andere Schale 2, 3 ausgebildet
sein. Fig. 5 zeigt eine solche Ausführungsvariante, bei welcher eine Schale 3 als
Deckel 15 ausgestaltet ist. Der flexible Bereich 6 ist in dieser Ausführung an jener
Kante 16 des Deckels 15 angeordnet, welche im geschlossenen und aufrecht stehenden
Zustand des Gepäckstücks 1 an der Oberseite 5a des Gepäckstücks 1 angeordnet ist.
Die Schale 2 weist ebenfalls einen flexiblen Bereich 6 an der Oberseite 5a des Gepäckstücks
1 auf. Wird nun das Verschlusselement 4 an der Oberseite 5a des Gepäckstücks 1 geöffnet,
kann der flexible Bereich 6 an dem Deckel 15 und an der Schale 2 auseinander gedrückt
werden, wodurch ein Zugang in das Innere ermöglicht wird.
[0036] Fig. 6 und Fig. 7 zeigen alternative Ausführungsvarianten des Gepäckstücks 1, wobei
bei Fig. 6 nur der Deckel 15 und bei Fig. 7 nur die Schale 2 einen flexiblen Bereich
6 aufweist.
[0037] Alternativ dazu können die Schalen 2, 3 bzw. die Schale 2 und der Deckel 15 aus flexiblem
Material und Verstärkungselementen 17 gebildet sein. In diesen Ausführungsvarianten
(Fig. 8 und 9) weist der flexible Bereich 6 keine Verstärkungselemente 17 auf.
[0038] In der Ausführungsform gemäß Fig. 9 ist der flexible Bereich 6 der Schalen 2, 3 größer
dimensioniert als bei der Variante gemäß Fig 8. Diese Ausgestaltung des flexiblen
Bereichs 6 ist auch bei den Gepäckstücken 1 gemäß den Fig. 1-7 möglich, bei welchen
die Schalen 2, 3 aus im Wesentlichen festem Material hergestellt sind. Umgekehrt ist
es auch möglich, einen schmäleren oder einen an nur einer der beiden Schalen 2, 3
angeordneten flexiblen Bereich 6 (s. Fig. 1 bis 7) in ein Gepäckstück 1 gemäß den
Fig. 8 oder 9 zu integrieren.
1. Gepäckstück (1), insbesondere Koffer, mit zwei Schalen (2, 3) aus im Wesentlichen
festem Material, welche Schalen (2, 3) über ein über den Großteil des Umfangs umlaufendes
Verschlusselement (4) miteinander verbindbar und in einem vollständig geöffneten Zustand
des Verschlusselements (4) aufklappbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass entlang zumindest eines Teils des Umfangs an zumindest einer Seite des Verschlusselements
(4) zwischen dem Verschlusselement (4) und der Schale (2, 3) aus im Wesentlichen festen
Material ein Bereich (6) aus flexiblem Material angeordnet ist, sodass auch bei nur
teilweise geöffnetem Zustand des Verschlusselements (4) ein Zugang in das Innere des
Gepäckstücks (1) möglich ist.
2. Gepäckstück (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Bereich (6) durch einen Streifen (7) aus flexiblem Material gebildet ist.
3. Gepäckstück (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass entlang des Teils des Umfangs an einer Seite des Verschlusselements (4) zwischen
dem Verschlusselement (4) und der Schale (2, 3) aus im Wesentlichen festen Material
ein Bereich (6) aus flexiblem Material angeordnet ist.
4. Gepäckstück (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass entlang des Teils des Umfangs an beiden Seiten des Verschlusselements (4) zwischen
dem Verschlusselement (4) und jeder Schale (2, 3) aus im Wesentlichen festen Material
jeweils ein Bereich (6) aus flexiblem Material angeordnet ist.
5. Gepäckstück (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Bereich (6) aus flexiblem Material Faltstrukturen oder Schnittmuster aufweist.
6. Gepäckstück (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Bereich (6) aus textilem Material gebildet ist.
7. Gepäckstück (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Bereich (6) aus elastischem Material gebildet ist.
8. Gepäckstück (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Verschlusselement (4) durch einen Reißverschluss (10) gebildet ist.
9. Gepäckstück (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass entlang des Teils des Umfangs im Inneren des Gepäckstücks (1) zumindest ein Fach
(13) angeordnet ist.
10. Gepäckstück (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass eine Schale (2, 3) tiefer als die andere Schale (2, 3) ausgebildet ist.
11. Gepäckstück (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Schalen (2, 3) aus festem Material, insbesondere Kunststoff oder Metall, gebildet
sind.
12. Gepäckstück (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Schalen (2, 3) aus flexiblem Material und Verstärkungselementen (17) gebildet
sind.
13. Gepäckstück (1) nach Anspruch einem der Ansprüche 1 bis 12 dadurch gekennzeichnet, dass an zumindest einer Schale (2, 3) zumindest zwei Räder (19) angeordnet sind.
14. Gepäckstück (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass an einer Schale (2, 3) zumindest eine vorzugsweise ausziehbare Griffstange (18) angeordnet
ist.
15. Gepäckstück (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine Schale (2,3) außen ein Halteelement (20) für eine Tasche (21) oder
dgl. aufweist.