[0001] Die Erfindung betrifft einen Kassentisch (16) mit einer integrierten Warenausgabevorrichtung
(1) nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Derartige Kassentische werden in Verkaufsräumen von Warenhäusern, beispielsweise
von Supermärkten, eingesetzt.
[0003] Bekannte Kassentische sind in der Regel zusätzlich mit Warenregalen für so genannte
Impulsartikel und Tabakwaren ausgestattet. Diese Artikel sollen den Kunden zu einem
spontanen Kauf anregen.
[0004] Die Warenregale verwenden Stauraum oberhalb des Warenvorlaufbandes. Die im Warenregal
befindlichen Waren sind außerdem diebstahlgefährdet.
[0005] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, einen Kassentisch mit einer sicheren und
zuverlässige Warenausgabevorrichtung vorzuschlagen.
[0006] Die Aufgabe wird durch den Gegenstand des Anspruchs 1 gelöst.
[0007] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0008] Die hier vorgeschlagene Warenausgebevorrichtung umfasst zumindest einen Warenschacht.
Der Warenschacht hat im Wesentlichen eine quaderförmige Gestalt und umfasst eine bewegliche
Bodenplatte, die in Längsrichtung des Schachts verschiebbar ist. Auf der Bodenplatte
sind die einzelnen Waren, übereinanderliegend, angeordnet.
[0009] Der Warenschacht mündet in einen Warenausgabebereich, der über eine Klappe zugänglich
ist. Aus dem Warenausgabebereich können die im Warenschacht befindlichen Waren nacheinander
entnommen werden. Die Klappe ist schwenkbar gelagert. Beim Schwenken der Klappe wird
eine einzelne Ware von selbiger erfasst und aus den Warenausgabebereich geschoben,
so dass ein Kunde die Ware entnehmen kann.
[0010] Wie bereits oben erwähnt, hat der Warenschacht eine quaderförmige Gestalt und umfasst
eine innen liegende, in Richtung des Warenausgabebereichs verschiebbare Bodenplatte.
[0011] An der Bodenplatte ist am Ende eine Feder, vorzugsweise eine Spiralfeder, befestigt.
Das andere Ende der Feder ist am Warenschacht in der Nähe des Warenausgabereichs befestigt,
wodurch die Bodenplatte eine Kraft in Richtung des Warenausgabebereichs erfährt. Da
die einzelnen Waren auf der Bodenplatte gestapelt sind, erfahren diese ebenfalls eine
Kraft in Richtung des Warenausgabebereichs. Ein unkontrolliertes Hinausschieben der
einzelnen Waren wird durch die verschließende Klappe verhindert.
[0012] Die Klappe, die den Warenausgabebereich verschließt, ist aus einem Flachstück gebildet
ist, dessen Enden zueinander hingebogen sind, so dass die Klappe im Wesentlichen die
Form eines Halbzylinders besitzt. An einem Ende der Klappe ist ein Griff angeformt,
über welchen der Kunde die Klappe aufbeziehungsweise herausschwenken kann.
[0013] Beim Herausschwenken greift das andere Ende der Klappe hinter eine Ware und schiebt
diese aus den Warenausgabebereich hinaus zum Kunden. Gleichzeitig wird die Mantelfläche
der halbzylinderförmigen Klappe über eine darunter befindliche (neue) Ware geführt,
wodurch verhindert wird, dass diese in den Warenausgabebereich vorrückt, bevor die
Klappe selbständig wieder hineinschwenkt oder hineingeschwenkt wird.
[0014] Die Warenausgebevorrichtung ist in einen Kassentisch eines Warenhauses integriert.
Dadurch kann der knappe Stauraum im Kassenbereich, insbesondere der Stauraum unterhalb
und hinter dem Warenförderband, optimal ausgenutzt werden. Es kann sich bei den Waren
auch um Tabakbeutel oder andere geometrisch unbestimmte Waren, beispielsweise verpackte
Elektronikartikel, handeln.
[0015] Da es sich bei den einzelnen Waren um Tabakdosen handeln kann, ist es vorteilhaft,
dass die Warenausgebevorrichtung mit einem Tabakwarenautomaten kombinierbar ist. Ein
geeigneter Tabakwarenautomat ist beispielsweise aus der
WO 2011088841 A1 bekannt. Ein solcher Tabakwarenautomat ist ebenfalls in den Kassentisch eines Warenhauses
integrierbar.
[0016] Da es sich zum Beispiel bei Tabakwaren um besonders diebstahlgefährdete Artikel handelt,
ist es vorteilhaft, wenn die Warenausgebevorrichtung über ein Bedienfeld des Tabakwarenautomaten
bedienbar ist. So kann der Zugriff auf die Tabakdosen von einer Kassierperson des
Warenhauses kontrolliert werden.
[0017] Um anzuzeigen, wie viele Waren noch in einem einzelnen Warenschacht vorhanden sind,
kann in der Nähe des Warenausgabebereichs ein Zählwerk angebracht sein, dass die Zahl
der im Schacht befindlichen Waren anzeigt. Das Zählwerk kann mechanisch oder digital
ausgeführt sein. Eine mechanische Version bietet sich an, wenn man die Warenausgabevorrichtung
unabhängig vom Stromnetz betreiben möchte. Da die Warenausgabefunktion rein mechanisch
funktioniert, ist dies durchaus möglich. Dadurch ist die Warenausgabevorrichtung außerdem
besonders umweltfreundlich
[0018] Die den Warenausgabebereich verschließende Klappe ist vorzugsweise durchsichtig ausgestaltet.
Dadurch kann der Kunde die Ware direkt sehen und entsprechend auswählen. Die einzelnen
Warenausgabebereiche müssen dadurch nicht mit dem Warennamen beschriftet werden und
können wahlweise mit unterschiedlichen Waren bestückt werden ohne eine Beschriftung
ändern oder anpassen zu müssen. Vorzugsweise ist die durchsichtige Klappe aus Polycarbonat
hergestellt. Dadurch wird die Klappe stabil und kratzfest ausgestaltet. Aber auch
Verbundglas oder andere durchsichtige Materialien sind durchaus geeignet. Insbesondere
bei Tabakwaren bietet sich eine derartige Warenpräsentation an, da sich das Verpackungsdesign
oft ändert.
[0019] Im Folgenden wird kurz der Betrieb der Warenausgabevorrichtung beschrieben:
In dem Warenschacht der Warenausgabevorrichtung können einzelne Waren, übereinandergestapelt,
gespeichert werden. Dazu werden die einzelnen Waren auf die Bodenplatte des Schachts
gelegt und entgegen der Federkraft in den Schacht hineingedrückt. Zuvor ist dazu die
Klappe aus den Warenausgabebereich herauszuschwenken und beim Einschieben der Waren
wieder hereinzuschwenken, damit die Bodenplatte von der Mantelfläche der Klappe freigegeben
ist. Dieser Vorgang wird wiederholt bis der Warenschacht voll ist. Der Befüllvorgang
wird quasi invers zur Warenentnahme ausgeführt.
[0020] Ein Kunde fasst den Griff der Klappe und schwenkt diese vom Warenausgabebereich weg
(Herausschwenken). Dadurch wird die im Warenschacht oben aufliegende Ware aus den
Warenausgabebereich hinausgeschoben. Die Mantelfläche der Klappe rollt über die darunterliegende,
nächste Ware ab und verhindert dadurch das Nachrücken dieser Ware in den Warenausgabebereich.
Der Kunde nimmt die Ware in Empfang und lässt die Klappe los, wodurch diese automatisch
zurückschwenkt, beispielsweise durch Federwirkung. Die Mantelfläche verschwindet von
der sich in Wartestellung befindlichen Ware, so dass diese in den Warenausgabebereich
nachrückt.
[0021] Alternativ zum Loslassen der Klappe kann der Kunde die Klappe auch zum Warenausgabebereich
zurückschwenken, wodurch das oben beschriebene Nachrücken einer Ware in den Warenausgabebereich
ebenfalls erfolgt.
[0022] Bei einer alternativen Ausführungsform der Warenausgabevorrichtung sind die Längsseiten
des Warenschachtes in Richtung des Warenausgabebereichs nach innen gebogen und fungieren
als Rückhalteelemente für die durch die Federkraft nach oben strebenden Waren. Der
Kunde kann die Ware aus dieser Position nacheinander entnehmen. Ist eine Klappe vorgesehen,
kann der Kunde nach dem Öffnen der Klappe eine Ware entnehmen.
[0023] Die darunter befindliche Ware rückt in den Warenausgabebereich nach und wird wieder
durch die Rückhalteelemente gebremst. Der Befüllvorgang erfolgt hier wieder umgekehrt
zur Entnahme.
Ausführungsbeispiel
[0024] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird
im Folgenden näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Darstellung eines Warenausgabebereichs mit geschlossener Klappe,
- Fig. 2
- eine perspektivische Darstellung eines Warenausgabebereichs mit geöffneter Klappe,
- Fig. 3
- eine perspektivische Ansicht der Federfunktion im Warenschacht,
- Fig. 4a+b
- eine perspektivische Ansicht einerweiteren Ausführungsform des Warenschachtes und
- Fig. 5
- eine perspektivische Darstellung eines Kassentisches eines Warenhauses mit integrierter
Warenausgabevorrichtung.
[0025] Die Figur 1 zeigt den Warenausgabereich 2 einer erfiridungsgemäßen Warenausgabevorrichtung
1. Der Warenausgabebereich 2 ist über eine durchsichtige Klappe 3 verschlossen. Im
Warenausgabebereich 2 befindet sich eine im Warenschacht oben aufliegende Ware 4 in
Wartestellung zur Ausgabe.
[0026] In Figur 2 ist gezeigt welche Funktion die Klappe 3 bei der Warenausgabe einnimmt.
Die Klappe besteht in diesem Ausführungsbeispiel aus einer 2 mm starken, durchsichtigen
Polycarbonatplatte, die eine gebogene Form besitzt. Im Wesentlichen hat die gebogene
Form die Gestalt eines Halbzylinders mit einer äußeren Mantelfläche 8. Das eine Ende
der Klappe 3 bildet eine Kante 6, dessen Funktion weiter unten näher beschrieben wird.
Am anderen Ende ist ein Griff 7 für den Kunden angeformt, der in diesem Ausführungsbeispiel
als bogenförmige Ausnehmung in der Mantelfläche 8 ausgestaltet ist.
[0027] Durch Herausschwenken der Klappe 3 durch die Hand 5 eines Kunden, wird die Ware 4
durch die Kante 6 aus den Warenausgabebereich 2 hinausgeschoben. Durch die Schwenkbewegung
der Klappe 3 wird die Mantelfläche 8 über die unter der ausgegebenen Ware 4 befindlichen
Ware 4' geführt, wodurch ein direktes Nachrücken einer neuen Ware 4' in den Warenausgabereich
2 verhindert wird. Erst wenn die Klappe 3 wieder in den Warenausgabebereich 2 hineingeschwenkt
wird, kann die neue Ware 4' nachrücken.
[0028] In Figur 3 ist eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Warenschachtes
10 zu sehen. Der Schacht hat im Wesentlichen eine quaderförmige Gestalt, wobei an
den Schmalseiten jeweils ein Schlitz 9 eingebracht ist, durch die ein Befestigungselement
11 ragt, dass mit einer Bodenplatte (hier nicht zu sehen) verbunden ist, auf welcher
die einzelnen Waren übereinandergestapelt werden. Im oberen Bereich der Warenausgabe
ist an den Schmalseiten ebenfalls ein Befestigungselement 12 vorgesehen. Zwischen
den Befestigungselementen 11 und 12 ist eine Spiralfeder 13 gespannt. Durch die Spiralfeder-greift
an der Bodenplatte eine Kraft an, die in Richtung des Warenausgabebereichs 2 - also
entgegen der Schwerkraft - wirkt.
[0029] Die Figuren 4a+b zeigen eine alternative Ausführungsform eines Warenschachtes 10
der Warenausgabevorrichtung 1. Statt der Schmalseiten ist hier die Rückseite des Warenschachtes
10 mit einem Schlitz 9 versehen, durch welchen das Befestigungselement 11 der Bodenplatte
14 nach außen ragt. Im oberen Bereich der Rückseite des Warenschachtes 10 ist ein
weiteres Befestigungselement 12 ortsfest angebracht. An den Befestigungselementen
11, 12 ist eine Spiralfeder 13 angebracht, die die Bodenplatte 14 zum Warenausgabebereich
2 zieht.
[0030] In dieser alternativen Ausführungsform wird der Warenausgabebereich 2 durch Blechkanten
15 begrenzt. Die Waren 4 können nicht über diese Kanten 15 hinaus durch die Feder
13 nach oben gedrückt werden.
[0031] In Figur 5 ist eine erfindungsgemäße Warenausgabevorrichtung 1 zu sehen, die in einen
Kassentisch 16 eines Warenhauses integriert ist. Hier sind eine Vielzahl von einzelnen
Warenschächten 10 neben- und hintereinander angeordnet. Neben den Warenausgabevorrichtungen
1 ist ein Warenautomat zur Ausgabe von Tabakwaren angeordnet, der beispielsweise aus
der
EP 1860621 B1 bekannt ist.
[0032] Die einzelnen Tabakwaren können über das Bedienfeld 17 angefordert werden. Es ist
vorteilhaft, wenn auch die einzelnen Warenausgabevorrichtungen 1 über das Bedienfeld
17 des Warenautomaten für Tabakwaren bedienbar sind.
[0033] Beispielsweise könnten an der Innenwand der einzelnen Warenschächte 10 Bolzen vorhanden
sein, die als Auswerfer für die einzelnen Waren 4 dienen. Jeder Bolzen könnte über
eine Taste auf dem Bedienfeld 17 angesteuert werden. Da in den einzelnen Warenausgabevorrichtungen
1 unterschiedliche Waren 4, beispielsweise unterschiedliche Tabaksorten in Dosen und/oder
Beuteln, gespeichert sind, könnte diese mit einer so genannten Piktogrammtaste auf
dem Bedienfeld verknüpft sein. Die angeforderten Waren 4 würden dann direkt auf das
Transportband 18 des 10 Kassentisches 16 ausgeworfen. Ein Verschließen der einzelnen
Warenausgabebereiche 2 über Klappen 3 wäre nicht mehr notwendig.
BEZUGSZEICHENLISTE
1 Warenausgabevorrichtung |
11. Befestigungselement |
2 Warenausgabebereich |
12. Befestigungselement |
3 Klappe |
13. Spiralfeder |
4 Ware |
14. Bodenplatte |
5 Hand |
15. Blechkanten |
6 Kante |
16. Kassentisch |
7 Griff |
17. Bedienfeld |
8 Mantelfläche |
18. Transportband |
9 Schlitz |
|
10 Warenschacht |
|
1. Kassentisch (16) mit einer integrierten Warenausgabevorrichtung (1),
• wobei die Warenausgabevorrichtung (1) aus mehreren Warenschächten (10) besteht,
in welchen jeweils einzelne Waren (4), übereinander angeordnet, gelagert sind,
• wobei jeder Warenschacht (10) einen Warenausgabebereich (2) umfasst, aus welchem
die einzelnen Waren (4) nacheinander entnehmbar sind,
dadurch gekennzeichnet, dass
• jeder Warenschacht (10) eine quaderförmige Gestalt besitzt und eine innen liegende,
in Richtung des Warenausgabebereichs (2) verschiebbare Bodenplatte (14) umfasst,
• wobei die Waren (4) übereinandergestapelt auf der Bodenplatte (14) angeordnet sind
• und wobei die Bodenplatte (14) mit einer Feder (13) wirkverbunden ist wodurch die
Bodenplatte (14) eine Kraft in Richtung des Warenausgabebereichs (2) erfährt
• und wobei jeder Warenschacht (10) zumindest ein Rückhalteelement (15) für die oben
befindliche Ware (4) aufweist.
2. Kassentisch (16) mit einer integrierten Warenausgabevorrichtung (1) nach Anspruch
1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Warenausgabebereich (2) über eine Klappe (3) zugänglich ist
und dass die Klappe (3) schwenkbar gelagert ist.
3. Kassentisch (16) mit einer integrierten Warenausgabevorrichtung (1) nach einem der
vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die von der Feder (13) ausgeübte Kraft in entgegengesetzter Richtung zur Schwerkraft
gerichtet ist.
4. Kassentisch (16) mit einer integrierten Warenausgabevorrichtung (1) nach einem der
vorstehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Warenausgebevorrichtung (1) mit einem Tabakwarenautomaten kombinierbar ist.
5. Kassentisch (16) mit einer integrierten Warenausgabevorrichtung (1) nach einem der
vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
• die Klappe (3) aus einem Flachstück gebildet ist, dessen Enden zueinander hin gebogen
sind, so dass die Klappe (3) im Wesentlichen die Form eines Halbzylinders besitzt,
• wobei an einem Ende ein Griff (7) zum Herausschwenken der Klappe (3) angeformt ist
und das andere Ende zum Herausschieben der Ware (4) aus den Warenausgabebereich (2)
vorgesehen ist
• und wobei die Mantelfläche (8) des Halbzylinders ein Hineinschieben einer neuen
Ware (4) in den Warenausgabebereich (2) verhindert.
6. Kassentisch (16) mit einer integrierten Warenausgabevorrichtung (1) nach einem der
vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Waren (4) eine zylinderförmige Form besitzen.
7. Kassentisch (16) mit einer integrierten Warenausgabevorrichtung (1) nach einem der
vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
jeder Warenschacht (10) ein Zählwerk aufweist, dass die Zahl der noch im Warenschacht
(10) befindlichen Waren anzeigt.