[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum intermittierenden Auftragen eines fließfähigen
Stoffes, insbesondere fließfähigen Klebstoffs, auf mindestens ein Substrat, mit einer
Auftragsdüse zum Auftragen des fließfähigen Stoffs auf das Substrat, einem Behälter
zur Aufnahme des fließfähigen Stoffs, einer Pumpe zum Fördern des fließfähigen Stoffs
und einem Antrieb, wobei die Pumpe mit dem Behälter wirkverbunden ist und die Pumpe
mittels des in der Drehzahl regelbaren Antriebs antreibbar ist, ferner mit einem Stellelement,
das mit der Pumpe wirkverbunden ist und in zwei Stellungen überführbar ist, wobei
das Stellelement in einer ersten Stellung den fließfähigen Stoff zur Auftragsdüse
leitet und in einer zweiten Stellung die Zuleitung zur Auftragsdüse sperrt, des Weiteren
mit einer Steuervorrichtung zum Betätigen des Stellelements und zum Regeln der Drehzahl
des Antriebs der Pumpe.
[0002] Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Auftragen eines fließfähigen Stoffs
auf ein Substrat unter Verwendung einer solchen Vorrichtung.
[0003] Vorrichtungen der eingangs genannten Art werden unterschiedlich verwendet. Als hauptsächliches
Anwendungsgebiet wird das Auftragen von fließfähigen Klebstoffen mittels der Vorrichtungen
angesehen. Ein weiteres wesentliches Anwendungsgebiet ist, im Gegensatz zu der Klebetechnik,
die Beschichtungstechnik, somit das Auftragen von fließfähigen Stoffen zwecks Beschichtung
von Substraten mittels der Vorrichtung.
[0004] Bei der Herstellung von klebegebundenen Druckerzeugnissen, wie Katalogen, Zeitschriften,
Broschüren, Taschenbüchern oder ähnlichen Produkten werden Druckbogen zu losen Buchblocks
zusammengetragen und anschließend in einer Klebebindevorrichtung im Wesentlichen am
Rücken bearbeitet, sodann wird Klebstoff auf den Buchblockrücken und/oder auf die
Innenseite des Rückens eines Umschlags aufgetragen, der mit dem Buchblock vereint
und anschließend an diesen angepresst wird. Dabei sind die Buchblocks jeweils während
der Bearbeitung in einer geführt umlaufenden Transportklammer der Klebebindevorrichtung
mit nach unten vorstehendem Rücken eingespannt.
[0005] Bei der Buchherstellung im Klebebindeverfahren ist es bekannt, den Klebstoff mittels
Auftragsdüsen aufzubringen. Bei dem Klebstoff handelt es sich dabei insbesondere um
Dispersionsklebstoff, Schmelzklebstoff oder Dispersions-Schmelzklebstoff-Kombinationen.
Hierbei hat sich in den letzten Jahren der Klebstoff Polyurethan, kurz PUR bezeichnet,
als Schmelzklebstoff herausgestellt, der eine besonders gute Blattausreißfestigkeit
aufweist sowie bei dem Buchblock bezüglich des 180°-Aufschlagverhaltens, dem sogenannten
Lay-Flat-Verhalten, besonders vorteilhafte Ergebnisse erzielt. Dieser Klebstoff ist
auch für schlechtere Papierqualität vorteilhaft einsetzbar, zum Beispiel für gestrichene
Papiere, bei denen der Anteil der Strichbestandteile den für die Festigkeit erforderlichen
Faseranteil überwiegt, und die sich auch schlechter aufrauen lassen, um die Faser
für die Verklebung freizulegen.
[0006] Für die Bearbeitung von reaktiven Klebstoffen, beispielsweise mit Feuchtigkeit der
Umgebung chemisch reagierende Polyurethane, werden vorzugsweise sogenannte Schlitzdüsenauftragsvorrichtungen
eingesetzt. Der Klebstoff wird in aller Regel in einem dichten, mit einem trockenen
Gas gefüllten Vorschmelzgerät verflüssigt und mittels einer volumetrisch fördernden
Pumpe über eine Klebstoffzuführleitung einem Auftragskopf der als Schlitzdüse ausgebildeten
Auftragsdüse zugeführt und von dieser auf den Buchblockrücken oder den Umschlag übertragen.
Die pro Zeiteinheit zu fördernde Menge Klebstoff ist von der Fördergeschwindigkeit
des Buchblocks, der Buchblockstärke und der zu erreichenden Dicke des auf den Buchblockrücken
oder den Umschlag aufzutragenden Klebstofffilms abhängig. Auf Basis dieser Parameter
berechnet eine Steuervorrichtung die erforderliche Drehzahl der Pumpe bzw. die durch
die Pumpe zu fördernde Klebestoffmenge. Im Bereich zwischen einander folgenden Buchblocks
muss die Klebstoffzufuhr zur Schlitzdüse unterbrochen werden.
[0007] Eine entsprechend dem vorstehend Beschriebenen arbeitende Vorrichtung, die die Merkmale
der Vorrichtung der eingangs genannten Art bzw. des Oberbegriffs des Patentanspruchs
1 aufweist, ist aus der
EP 2 319 707 A1 bekannt. Diese Vorrichtung weist zwischen Steuerventil und Auftragsdüse eine mit
der Steuervorrichtung verbundene Klebstoff-Rückzugseinrichtung auf, die über ein Ventil
mit der Steuervorrichtung verbunden ist. Zum Auftragen des Klebstofffilms wird im
Wesentlichen gleichzeitig das Steuerventil geöffnet, die Pumpe gestartet und auf die
berechnete Drehzahl beschleunigt sowie durch die Klebstoff-Rückzugseinrichtung der
vorher darin gespeicherte Klebestoff ausgestoßen. Durch die gemeinsame und zeitlich
koordinierte Wirkung der Pumpe, des Steuerventils und der Klebstoff-Rückzugseinrichtung
ist ein sauberer definierter Klebestofffilmanfang erreichbar. Während des Klebstoffauftrags
dreht ein Antrieb der Förderpumpe mit konstanter Drehzahl. Zum Beenden des Klebstoffauftrags
werden im Wesentlichen gleichzeitig das Steuerventil geschlossen, die Pumpe angehalten
sowie durch die Klebestoff-Rückzugseinrichtung Klebstoff aufgenommen, der für den
nächsten Klebestofffilm wiederum zum Ausstoßen verfügbar ist. Diese Vorrichtung ist
baulich aufwendig gestaltet und erfordert einen hohen Steuerungsaufwand. Diese Nachteile
sind insbesondere dadurch bedingt, dass bei der Vorrichtung die Klebstoff-Rückzugseinrichtung
vorzusehen ist, die zudem angesteuert werden muss, insbesondere exakt auf die Ansteuerung
des Stellelements bzw. Ventils, das mit der Pumpe wirkverbunden und in die beiden
Stellungen überführbar ist, nämlich in die erste Stellung, in der der fließfähige
Klebstoff zur Auftragsdüse geleitet wird und in die zweite Stellung, in der die Zuleitung
zur Auftragsdüse gesperrt wird.
[0008] Ein Klebstoffventil zum intermittierenden Auftragen von Klebstoffstreifen auf bahnenförmigem
Material, beispielsweise Papierbahnen, ist aus der
DE 42 11 942 A1 bekannt. Bei diesem Klebstoffventil handelt es sich um ein Umschaltventil zum Auftragen
von Klebstoff. Das Ventil weist ein Ventilgehäuse mit einem Klebstoffzulauf auf, der
mit einer Pumpe zum Fördern des Klebestoffs zum Ventil verbunden ist, ferner weist
das Ventilgehäuse einen Klebstoffrücklauf auf, der mit einem Klebstoffvorratsbehälter
verbunden ist. Der Klebstoff wird mittels der Pumpe zum Klebstoffaustritt des Ventils
gefördert, wenn der Klebstoffaustritt geöffnet ist. Bei geschlossenem Klebstoffaustritt
läuft die Pumpe stetig weiter, ohne dass sich nennenswerte Druckschwankungen ergeben.
Aus diesem Grund ist bei geschlossenem Klebstoffaustritt eine Verbindung zwischen
dem von der Pumpe beaufschlagten Klebstoffzulauf und dem Klebstoffrücklauf hergestellt.
[0009] In der
DE 41 21 792 A1 ist ein Düsenauftragssystem zum Auftragen von Hotmelt-Klebstoff auf Buchblockrücken
mittels einer Schlitzdüse beschrieben. Eine Pumpe, die als Zahnradpumpe ausgebildet
ist, ist in einen Auftragskopf integriert. Die Pumpe fördert einen konstanten Volumenstrom
Klebstoff. Nach dem Schließen eines Ventils für die Zuführung von Klebstoff zur Schlitzdüse
wird der zugeführte Klebstoff über ein einstellbares Überdruckventil zirkuliert und
wieder der Pumpe zugeführt. Es handelt sich um ein selbsttätig einstellendes, die
während der Auftragspause weiter zulaufende Klebstoffmenge abspritzendes Überdruckventil
in der Leitung, dessen Gegenkraft von Steuermitteln über die Steuerung derart regelbar
ist, dass der Abspritzdruck über dem erforderlichen Auftragsdruck liegt. Hierbei wird
der Auftragsdruck zuvor gemessen und der Steuerung zum Abspeichern zugeführt. Bei
jedem Arbeitstakt wird der Aufragsdruck neu gemessen und für die nächste Auftragsunterbrechung
abgespeichert.
[0010] Bei einer aus der Praxis bekannten Mengenregelung mit Zirkulationssystem wird in
Abhängigheit von einer Auftragsstärke eines Klebstoffs, einer Buchblockstärke und
einer Geschwindigkeit, mit der sich die Buchblocks bewegen, der benötigte Klebstoffvolumenstrom
ermittelt. Aufgrund des benötigten Klebstoffvolumenstroms und einer bekannten Fördermenge
pro Umdrehung einer Klebstoffpumpe wird die erforderliche Drehzahl der Klebstoffpumpe
eingestellt und geregelt. Zur Erfassung der Prozessgeschwindigkeit ist ein Encoder
vorgesehen. Der Klebstoff zirkuliert kontinuierlich im umlaufenden Klebstoffsystem.
Ein Auftragskopf verfügt über ein Ventil, das als Umschaltventil ausgeführt ist. Das
Umschaltventil hat die Aufgabe, wechselseitig den Klebstoff von einer Druckquelle
zu einer Auftragsdüse oder in einen Rücklaufschlauch zu leiten. Steht das Ventil in
der Stellung zur Auftragsdüse, fließt der Klebstoff zur Auftragsdüse. Steht das Ventil
in der Stellung zum Rücklaufschlauch, fließt der Klebstoff zurück in den Tank eines
Vorschmelzgerätes. In den Rücklaufschlauch vor dem Tank vom Vorschmelzgerät ist eine
motorisch stufenlos verstellbare Drossel eingebaut. Die Drossel hat die Aufgabe, in
etwa den gleichen Druckabfall im Rücklauf wie über die Auftragsdüse zu erzeugen, sodass
sich der durch die Klebstoffpumpe erzeugte Klebstoffdruck nur unwesentlich ändert,
wenn das Umschaltventil betätigt wird und zwischen Klebstoffauftrag über die Auftragsdüse
und den Rücklauf über die Drossel hin und her schaltet. Dadurch wird erreicht, dass
sich beim Start vom Klebstoffauftrag die Druckverhältnisse nicht ändern und der Auftrag
einen exakten Beginn auf den Buchblocks ausbildet. Beim Start vom Auftrag muss nur
der Klebstoff in der Auftragsdüse beschleunigt werden. Das Volumen in den Klebstoffschläuchen
und das Dehnverhalten der Schläuche haben keinen Einfluss auf den Klebstoffauftrag.
Es kann im Wesentlichen eine Volumenregelung für die Klebstoffpumpe zum Einsatz kommen.
In der Praxis hat sich gezeigt, dass eine Mengenregelung mit Zirkulationssystem für
einen präzisen Klebstoffauftrag nicht einfach zu regeln ist. Es hat sich gezeigt,
dass es sehr wichtig ist, den Durchflusswiderstand der Drossel genau einzustellen.
Um die Einstellung der Drossel ermitteln zu können, ist für jede Einstellung der Länge
des Austrittsquerschnitts der Auftragsdüse, für jeden Klebstofftyp und für jede Produktionsgeschwindigkeit
ein separater Eichvorgang für die Ermittlung der Drosselstellung erforderlich. Die
Daten der Eichung werden in einer Datenmatrix abgespeichert und können bei ähnlichen
Konfigurationen von Klebstoff wieder verwendet werden. Dieses System liefert sehr
gute Klebstoffaufträge. Nachteilig sind die hohen Kosten des Auftragssystems, insbesondere
für die normalerweise über einen Servomotor einstellbare Drossel und der große Aufwand
für die Eichvorgänge.
[0011] Aus der
EP 1 691 076 A1 ist eine Auftragsvorrichtung bekannt, bei der eine volumetrische Förderpumpe Verwendung
findet, wobei Auftragsmaterial über eine Rücklaufleitung von einer Ausgangsöffnung
der Pumpe zu einer Eingangsöffnung der Pumpe rückförderbar ist. Hierbei ist der Rücklaufleitung
ein Rücklaufventil zugeordnet, das ausgebildet ist, um den Materialfluss durch die
Rücklaufleitung freizugeben und zu sperren, vorzugsweise auch zu drosseln. Das Rücklaufventil
ist ein im Durchflussquerschnitt variables Ventil, das seinen Durchflussquerschnitt
in Abhängigkeit des Drucks des Auftragsmaterials auf der Eingangsseite ändert, insbesondere
seinen Durchflussquerschnitt bei zunehmendem Druck vergrößert und bei abnehmendem
Druck verringert.
[0012] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung der eingangs genannten
Art so weiterzubilden, dass bei geringem baulichem Aufwand und geringem Steuerungsaufwand
eine exakte intermittierende Ausgabe von fließfähigem Stoff aus der Auftragsdüse gewährleistet
ist. Es ist ferner Aufgabe der Erfindung, ein vorteilhaftes Verfahren unter Verwendung
einer solchen Vorrichtung anzugeben.
[0013] Gelöst wird die Aufgabe durch eine Vorrichtung, die die Merkmale des Patentanspruchs
1 aufweist, ferner durch ein Verfahren, das die Merkmale des Patentanspruchs 12 aufweist.
[0014] Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung weist die Anordnung von Antrieb und Pumpe eine
Charakteristik auf, gemäß der die Drehzahl des Antriebs linear dem Fördervolumen der
Pumpe ist. Die Vorrichtung ist derart gestaltet, dass das Stellelement in einer zweiten
Stellung, bei angetriebener Pumpe, den fließfähigen Stoff über eine Leitung zum Behälter
zurückleitet. In der ersten Stellung sperrt das Stellelement den Rückfluss zum Behälter.
Die Drehzahl des Antriebs ist in den beiden Stellungen des Stellelements, somit in
der ersten und der zweiten Stellung, unterschiedlich groß.
[0015] Die Vorrichtung weist somit eine Zuführleitung zum schaltbaren Stellelement und vom
schaltbaren Stellelement eine Rücklaufleitung zum Behälter auf. Der fließfähige Stoff
kann somit zirkulieren, vom Behälter über die Pumpe zum Stellelement und bei in zweiter
Stellung befindlichem Stellelement von dort zurück zum Behälter. In der ersten Stellung
des Stellelements wird der fließfähige Stoff zur Auftragsdüse geleitet und es ist
die Rücklaufleitung zum Behälter gesperrt, damit in diesem Fall keine Zirkulation
erfolgt. Da die Drehzahl des Antriebs linear dem Fördervolumen der Pumpe ist, ist
die Drehzahl des Antriebes unmittelbar ein Maß für das Fördervolumen. Durch unterschiedlich
große Wahl der Drehzahl des Antriebs in den beiden Stellungen des Stellelements -
erster und zweiter Stellung - kann ein unterschiedliches Fördervolumen bei der jeweiligen
Stellung des Stellelements gefördert werden. Definierte Drehzahlen in den beiden unterschiedlichen
Stellungen des Stellelements ermöglichen es damit, Druckverhältnisse in der Vorrichtung
zu schaffen, dahingehend, dass der Druck des fließfähigen Stoffs, der unmittelbar
an dem Stellelement ansteht, im Wesentlichen gleich groß ist, unabhängig davon, ob
sich das Stellelement in der einen oder in der anderen Position befindet, somit unabhängig
davon, ob der fließfähige Stoff durch die Auftragsdüse ausgegeben wird oder aber bei
in zweiter Stellung befindlichem Stellelement der fließfähige Stoff nicht zur Auftragsdüse
gelangt, sondern über die Leitung zum Behälter zurückgefördert wird. Da keine relevanten
unterschiedlichen Drücke am Stellelement anliegen, unabhängig in welcher Stellung
sich das Stellelement befindet, sind beim Überführen des Stellelements von der zweiten
Stellung in die erste Stellung, somit in die Stellung, in der der fließfähige Stoff
zur Auftragsdüse gefördert wird, keine prozessrelevanten Druckveränderungen im Bereich
des Stellelements zu verzeichnen. Damit ist eine einfache und kostengünstige Vorrichtung
darstellbar. Der Einfluss der Zuführleitung des fließfähigen Stoffs und der Rückführleitung
des fließfähigen Stoffs auf die Dosierung des fließfähigen Stoffs und die Gleichmäßigkeit
des Auftrags von fließfähigem Stoff ist hierdurch minimiert. Der Druck des fließfähigen
Stoffs vor dem Stellelement ist während des Auftragens des fließfähigen Stoffs und
während der Zeit zwischen zwei Aufträgen des fließfähigen Stoffs im Wesentlichen konstant.
[0016] Die Drehzahl des Antriebs ist vorzugsweise proportional dem Fördervolumen der Pumpe.
[0017] Es wird als besonders vorteilhaft angesehen, wenn die Drehzahlen des Antriebs in
den beiden Stellungen des Stellelements derart sind, dass der Druck des fließfähigen
Stoffs unmittelbar stromaufwärts des Stellelements während des Ausgebens aus der Auftragsdüse
und während der Rückleitung des fließfähigen Stoffs zurück zum Behälter im Wesentlichen
gleich groß ist. Unter "im Wesentlichen" wird hierbei verstanden, dass der Druck des
fließfähigen Stoffs während des Ausgebens maximal 10 Prozent nach oben oder unten
bezüglich des Drucks während der Rückleitung des fließfähigen Stoffs zurück zum Behälter
sein sollte, vorzugsweise maximal 5 Prozent.
[0018] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Stellelement
ein Umschaltventil aufweist, das in die beiden Stellungen umschaltbar ist. Die Funktion
der Umschaltung in die beiden Stellungen wird somit mittels eines einzigen Umschaltventils
verwirklicht.
[0019] Gemäß einer anderen bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Stellelement
zwei Ventile aufweist, wobei ein erstes Ventil in einer ersten Stellung den fließfähigen
Stoff zur Auftragsdüse leitet und in einer zweiten Stellung die Zuleitung zur Auftragsdüse
sperrt, sowie das zweite Ventil in einer ersten Stellung den Rückfluss zum Behälter
sperrt und in einer zweiten Stellung den Rückfluss zum Behälter freigibt. Bei dieser
Gestaltung sind somit zwei unabhängige Ventile vorgesehen.
[0020] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass ein Austrittsquerschnitt
der Auftragsdüse, insbesondere einer als Schlitzdüse ausgebildeten Auftragsdüse, veränderbar
ist, insbesondere bei konstanter Breite des Austrittsquerschnitts dessen Länge veränderbar
ist. Die Verwendung einer Schlitzdüse ist insbesondere dann vorgesehen, wenn mittels
der Vorrichtung klebegebundene Druckerzeugnisse hergestellt werden sollen und der
Klebstoff auf intermittierend geförderte Druckereierzeugnisse im Bereich von Buchblockrücken
und/oder Innenseiten der Rücken von Umschlägen aufgetragen werden sollen. Sind Druckereierzeugnisse
unterschiedlicher Stärke herzustellen, ist entsprechend dieser Stärke die Schlitzdüsenlänge
anzupassen. Unter dem Aspekt des Förderns der Druckereierzeugnisse in einer geradlinigen
Bewegung, entspricht die Länge des Schlitzdüsenquerschnitts der Breite des Klebstoffauftrags
auf das jeweilige Druckereierzeugnis und es ergibt sich die Länge des Auftrags aufgrund
der Öffnungsdauer der Schlitzdüse während des Förderns des Druckereierzeugnisses entlang
der Schlitzdüse.
[0021] Vorzugsweise ist in einen Rückflussabschnitt des Stellelements oder in die Leitung,
durch die der fließfähige Stoff zum Behälter zugeleitet wird, eine Drossel integriert.
Diese Drossel ist grundsätzlich nicht erforderlich. Der Vorteil einer Drossel ist
darin zu sehen, dass eine Strömung der Drossel darstellbar ist, die bezüglich der
Charakteristik der Auftragsdüse, insbesondere der veränderlichen Charakteristik der
Schlitzdüse abgleichbar ist. Hierdurch ergeben sich nur wenig unterschiedliche Verhältnisse
bei der Vorrichtung für die beiden Schaltstellungen des Stellelements.
[0022] In aller Regel wird die Drossel ein separates Bauteil sein. Es ist aber durchaus
denkbar, dass die Drossel durch einen Leitungsabschnitt verwirklicht wird, der aufgrund
seiner Länge eine Drosselung bewirkt. Die Drossel kann andererseits auch das Stellelement
selbst sein, das aufgrund seiner Gestaltung in der zweiten Stellung des Stellelements,
somit bei Zurückleiten des fließfähigen Stoffs die Drosselung bewirkt.
[0023] Die Drossel kann einstellbar oder nicht einstellbar sein. Insbesondere ist die Drossel
nicht einstellbar. Vorzugsweise ist vorgesehen, dass der Strömungswiderstand der Drossel,
insbesondere einer fest eingebauten Drossel, ungefähr dem Strömungswiderstand der
Auftragsdüse bei einer mittleren Einstellung der Länge des Austrittsquerschnitts der
Auftragsdüse, somit bei einer mittleren Einstellung der Auftragsbreite des fließfähigen
Stoffs, insbesondere des fließfähigen Klebstoffs, auf das jeweilige Druckereierzeugnis
und einer mittleren Produktionsgeschwindigkeit des Buchblocks entspricht. Über eine
Veränderung der Drehzahl des Antriebs der Pumpe und somit der linearen Veränderung
des geförderten Volumenstroms wird in etwa ein gleichgroßer Druckabfall im Rücklauf
und über die fixe Drossel erzeugt wie über die Auftragsdüse, sodass sich der durch
die Pumpe erzeugte Druck des fließfähigen Stoffs nur unwesentlich ändert, wenn das
Stellelement betätigt wird. Somit wird mit dem Umschalten des Stellelements gleichzeitig
auch die Drehzahl des Antriebs der Pumpe verändert. Hierdurch wird erreicht, dass
sich beim Start des Auftrags des fließfähigen Stoffs die Druckverhältnisse nicht ändern
und der Auftrag einen exakten Beginn aufweist. Das Volumen in Schläuchen für den fließfähigen
Stoff und ein Dehnverhalten der Schläuche haben keinen merklichen Einfluss auf das
Auftragsverhalten. Es kann im Wesentlichen eine Volumenregelung für die Pumpe zum
Einsatz kommen.
[0024] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass stromaufwärts
des Stellelements, insbesondere benachbart des Durchgangs des fließfähigen Stoffs
durch das Stellelement zur Auftragsdüse, ein Drucksensor zum Ermitteln des Drucks
des fließfähigen Stoffs angeordnet ist, wobei mittels des Drucksensors der Druck des
fließfähigen Stoffs ermittelbar und an die Steuervorrichtung übermittelbar ist. Ein
derartiger Drucksensor ermöglicht es, die Vorrichtung zu eichen. Hierbei kann der
Drucksensor ausschließlich temporär zu Abgleichzwecken und/oder zu Kalibrierzwecken
eingebaut sein. Andererseits kann der Drucksensor dauerhaft Bestandteil der Vorrichtung
sein. Allerdings baut die Vorrichtung dann aufwendiger und ist teurer.
[0025] Bei der Vorrichtung kann stromabwärts der Pumpe eine Einrichtung zur Begrenzung des
Drucks des fließfähigen Stoffs vorhanden sein. Vorzugsweise wird vom Drucksensor ein
Maximaldruck, insbesondere ein einstellbarer Maximaldruck überwacht. Es sind Steuermittel
vorgesehen, die bei Überschreitung des Maximaldrucks die Pumpe ausschalten und das
Stellelement in dessen Rücklaufstellung schalten. Hierdurch kann eine Überlastung
der Vorrichtung, die zu deren Beschädigung führen würde, wirksam ausgeschlossen werden.
[0026] Gemäß einem Verfahren zum Auftragen eines fließfähigen Stoffs auf ein Substrat unter
Verwendung der beschriebenen Vorrichtung, ggf. unter Berücksichtigung der beschriebenen
Weiterbildung der Vorrichtung, ist vorgesehen, dass das Verhältnis zwischen dem Volumenstrom
des fließfähigen Stoffs während des Auftrags des fließfähigen Stoffs zu dem Volumenstrom
des fließfähigen Stoffs während der Rückleitung zum Behälter durch einen Abgleichvorgang
bestimmt wird.
[0027] Als besonders vorteilhaft wird es angesehen, wenn das beschriebene Verhältnis durch
einen Abgleichvorgang bestimmt wird. Insbesondere ist der Abgleichvorgang nur von
der eingestellten Länge des Austrittsquerschnitts der Auftragsdüse abhängig. Insbesondere
wird für den Abgleichvorgang eine Geschwindigkeit eines relativ zur Auftragsdüse geförderten
Substrats und/oder die Stärke des auf das Substrat aufzubringenden fließfähigen Stoffs
und/oder die Viskosität des fließfähigen Stoffs und/oder das Strömungsverhalten des
fließfähigen Stoffs in einem mittleren Anwendungsbereich gewählt. Hiermit kann bei
relativ geringem Aufwand, somit relativ einfach, das Abgleichen erfolgen.
[0028] Alternativ wird es als bevorzugt angesehen, wenn der Abgleichvorgang softwaregesteuert
und automatisch abläuft. Insbesondere wird zuerst der gesamte Verstellbereich der
Auftragsdüse abgefahren und bei ausgewählten Längen des Austrittsquerschnitts der
Auftragsdüse ein am Drucksensor anstehender Druck und die Drehzahl des Antriebs ermittelt.
Dann wir das Stellelement auf Zirkulation umgeschaltet und es werden für die gleichen
ausgewählten Längen bei gleichen gewählten Bedingungen die jeweiligen Drehzahlen des
Antriebs ermittelt, bei denen jeweils der Druck am Drucksensor gleich groß ist wie
während des Stoffauftrags mittels der Auftragsdüse. Es werden die Vielzahl ermittelter
Verhältnisse zwischen dem Volumenstrom während des Auftrags des fließfähigen Stoffs
und der Zirkulation abgespeichert und von der Steuervorrichtung beim späteren Betrieb
der Vorrichtung verwendet.
[0029] Gemäß einer weiteren Alternative wird beim Abgleichvorgang beim Betrieb mit konstanter
Fördergeschwindigkeit des Substrats die prozentuale Abweichung vom Druck zwischen
Auftragsstart und Auftragsende des fließfähigen Stoffs auf das Substrat gemessen und
über mehrere Auftragszyklen gemittelt, sowie das Drehzahlverhältnis der Pumpe zwischen
Auftrag des fließfähigen Stoffs und Zirkulation des fließfähigen Stoffs automatisch
schrittweise verändert, bis die gemessene Druckabweichung während des Auftrags des
fließfähigen Stoffs minimal wird.
[0030] Ein wesentlicher Vorteil der beschriebenen Vorrichtung bzw. des beschriebenen Verfahrens
besteht darin, dass kein Aufbau eines dynamischen Drucks zu Beginn des Auftrags des
fließfähigen Stoffs, insbesondere zu Beginn des Klebstoffauftrags erfolgt. Infolge
des Zirkulationssystems sind Ablagerungen des fließfähigen Stoffs in der Zuführleitung
und der Rückführleitung kaum vorhanden, da der fließfähige Stoff nicht dort verharrt,
solange der Stoff im fließfähigem Zustand gehalten wird. Die Länge des Austrittsquerschnitts
der Auftragsdüse, somit die Auftragsbreite des fließfähigen Stoffs auf das Substrat
bzw. auf diese Substrate kann während derjenigen Zeit verstellt werden, die während
der Produktion zwischen zwei nachfolgenden Aufträgen fließfähigen Stoffs verbleibt.
Nach der Verstellung ist in aller Regel kein Einfahren der Auftragsdüse erforderlich,
sodass die Qualität des Auftrags beim ersten Substrat, insbesondere beim ersten Buch,
nach der Verstellung bereits genügend ist. Dadurch ist die Vorrichtung bestens geeignet
für digital hergestellte Erzeugnisse, insbesondere digital hergestellte Druckereierzeugnisse,
die in Kleinstauflagen hergestellt werden. Ein Abgleichvorgang kann schnell und einfach
durchgeführt werden. Unter bestimmten Bedingungen muss der Anwender gar keinen Abgleichvorgang
durchführen.
[0031] Die im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung beschriebene volumetrische Förderung
des fließfähigen Stoffs findet bei konstanten Betriebsbedingungen der Vorrichtung
Anwendung, somit insbesondere bei gleichbleibender Dicke, konstanter Temperatur des
fließfähigen Stoffs, konstanter Viskosität des fließfähige Stoffes. In aller Regel
werden zwei Übersetzungsverhältnisse beim Antrieb gewählt. Eine Übersetzung wird gewählt
für den Auftrag des fließfähigen Stoffs. Die andere Übersetzung wird gewählt für die
Zirkulation des fließfähigen Stoffs. - Bei unsteten Betriebsbedingungen, beispielsweise
beim Starten des Auftrags, einer Veränderung der Auftragsbreite, einer Veränderung
der Geschwindigkeit der Substrate kann es vorteilhaft sein, anstelle der volumetrischen
Förderung vorübergehend eine Druckregelung anzuwenden. Durch eine Druckregelung kann
ein unsteter Vorgang sehr schnell ausgeglichen werden. Nach Erreichen der gewollten
Betriebsbedingungen, insbesondere des gewünschten Drucks vor der Düse, kann wieder
auf die volumetrische Regelung der Pumpe umgeschaltet werden. Eine temporäre Druckregelung
verringert die Zeitdauer von unsteten Vorgängen und Betriebszuständen, sodass die
Qualität des aufgetragenen Stoffs möglichst wenig und möglichst kurz vom Sollwert
abweicht.
[0032] Weitere Merkmale der Erfindung sind in den Unteransprüchen, der Beschreibung der
Figuren und den Figuren selbst dargestellt, wobei bemerkt wird, dass alle Einzelmerkmale
und alle Kombinationen von Einzelmerkmalen erfindungswesentlich sind.
[0033] In den Figuren ist die Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele in schematischer
Darstellung veranschaulicht, ohne hierauf beschränkt zu sein.
[0034] Es zeigt:
- Fig. 1
- eine Vorrichtung zum intermittierenden Auftragen eines fließfähigen Stoffs, bei dem
es sich um Klebstoff handelt, auf ein Substrat, bei dem es sich um einen Buchrücken
handelt,
- Fig. 2
- die Vorrichtung in bezüglich Teilbereichen detaillierterer Darstellung,
- Fig. 3
- die Vorrichtung in einem Teilbereich, in dem die bezüglich deren Austrittsquerschnitt
in der Länge verstellbare Auftragsdüse angeordnet ist,
- Fig. 4
- einen Buchrücken mit aufgetragenem Klebstoff,
- Fig. 5
- ein Klebstoffflussdiagramm für ein erstes Ausführungsbeispiel,
- Fig. 6
- ein Klebstoffflussdiagramm für ein geringfügig abgewandeltes, zweites Ausführungsbeispiel.
Figurenbeschreibung
[0035] Fig. 1 veranschaulicht die Einbausituation einer Vorrichtung 1 zum intermittierenden
Auftragen eines fließfähigen Klebstoffs auf Substrate, vorliegend auf Buchrücken 2
von Buchblocks 3. Bei dem Klebstoff handelt es sich beispielsweise um Polyurethan.
Dieser Schmelzklebstoff weist die besonders gute Blattausreißfestigkeit auf, ferner
bei Buchblocks 3 ein optimales Lay-Flat-Verhalten.
[0036] Unter Bezugnahme auf die Darstellung der Fig. 1 und 2 ist bezüglich der Vorrichtung
1 ein Vorschmelzgerät 4, eine Zuführleitung 5 für den erhitzten Klebstoff, eine Rückführleitung
6 für den erhitzten Klebstoff und eine Auftragsstation 7 für den erhitzten Klebstoff
gezeigt. Die Buchblocks 3 sind in Transportklammern 8 eingespannt und werden durch
ein Zugmittel 9 in einer Bewegungsrichtung, die der veranschaulichten Koordinate X
eines orthogonalen Systems entspricht, über die Auftragsstation 7, konkret eine Auftragsdüse
10 der Auftragsstation 7, bewegt. Es sind die weiteren Koordinaten Y und Z veranschaulicht.
Ein in der Draufsicht, entgegen der Koordinate z gesehen, rechteckiger Austrittsquerschnitt
11 der Auftragsdüse 10 weist eine verstellbare Längserstreckung in Y-Richtung, eine
konstante Breitenerstreckung in X-Richtung auf. Die variable Längserstreckung des
Austrittsquerschnitts ist auf die jeweilige Breite des Buchblocks 3, wobei sich diese
Breite in Y-Richtung erstreckt, abgestimmt und es ergibt sich die Auftragslänge des
Klebstoffs auf dem Buchrücken 2 des Buchblocks 3 aufgrund der Förderbewegung des jeweiligen
Buchblocks 3 in X-Richtung bei geöffneter Auftragsdüse 10. In Abhängigkeit von der
Fördergeschwindigkeit des Buchrückens 2 relativ zur geöffneten Auftragsdüse 10 und
dem Massendurchsatz des Klebstoffs durch den Austrittsquerschnitt 11 der Auftragsdüse
10 ergibt sich eine definierte Auftragsstärke in Z-Richtung auf den Buchrücken 2 (siehe
insbesondere die Darstellung der Fig. 4).
[0037] Auf die Buchrücken 2 wird der Klebestoff mithilfe einer Steuervorrichtung 12, eines
elektrischen Antriebs 13 und einer mittels des Antriebs 13 antreibbaren Pumpe 14 zum
Fördern des fließfähigen Klebstoffs gleichmäßig aufgetragen. Der Antrieb 13 ist in
seiner Drehzahl regelbar. Bei der Pumpe 14 handelt es sich um eine Zahnradpumpe.
[0038] Die jeweilige Transportklammer 8 weist eine vordere als Platte ausgebildete Backe
15 und eine hintere, gleichfalls als Platte ausgebildete Backe 16 auf. Die Backen
15, 16 der jeweiligen Transportklammer 8 werden synchron in X-Richtung bewegt. Die
jeweilige hintere Backe 16 ist in Y-Richtung nicht beweglich. Nur die vordere Backe
15 ist in Y-Richtung und entgegengesetzt beweglich, sodass das Abstandsmaß der beiden
Backen 15, 16 zwecks Klemmen des Buchblocks 3 zwischen den Backen 15, 16 verändert
werden kann. Die jeweilige hintere Backe 16 bildet auf der der vorderen Backe 15 zugewandten
Seite eine durch die Koordinaten X und Z aufgespannte Ebene, die im Wesentlichen,
bis auf geringfügige Abweichungen auf der gleichen Ebene liegt wie eine Anschlagebene
17 eines festen Anschlags 18 der Auftragsstation 7. Dieser Anschlag 18 bildet eine
Führung der Buchblocks 3 an einem Auftragskopf 19 der Auftragsstation 7.
[0039] Mit der Steuervorrichtung 12 sind ein Sensor 20 zum Erfassen der Transportgeschwindigkeit
des Buchblocks 3 in X-Richtung, ein Sensor 21 zum Erfassen des Beginns und des Endes
des jeweiligen Buchblocks 3, bezogen auf die X-Richtung, sowie ein als Ventil ausgebildetes
Stellelement 22 für die Zuführung des fließfähigen Klebstoffs zum Auftragskopf 19
und bei Bedarf ein Drucksensor 23 über eine Verbindungsleitung 24 wirkverbunden. Der
fließfähige Klebstoff wird vom Vorschmelzgerät 4 über die Zuführleitung 5 volumetrisch
von der Pumpe 14, die mittels des Antriebs 13 angetrieben wird, und über die Steuervorrichtung
12 kontrolliert wird, zuführt. Über die Rücklaufleitung 6 wird der von der Pumpe 14
geförderte Klebstoff während der Zeitdauer, während der kein Klebstoffauftrag erfolgt,
zum Vorschmelzgerät 4 zurückgeführt.
[0040] Fig. 3 veranschaulicht Einzelheiten des Auftragskopfs 19 mit einem Verstellmechanismus
25 zum Verstellen des Austrittsquerschnitts 11 der Auftragsdüse 10, indem eine Abdeckung
26, die den Austrittsquerschnitt 11 mehr oder weniger abdeckt, mittels des Verstellmechanismus
25 in Y-Richtung und entgegengesetzt verfahrbar ist. Der jeweilige Buchblock 3 wird
linear in X-Richtung über die als Schlitzdüse ausgebildete Auftragsdüse 10 bewegt.
Dabei wird der fließfähige Klebstoff über den Austrittsquerschnitt 11 auf den Buchrücken
2 übertragen. Die bewegliche Abdeckung 26 wird von einer Linearführung 27 möglichst
spielfrei geführt und über den Verstellmechanismus 25, der von einem Antrieb 28 der
Abdeckung 26 angetrieben wird, betätigt und jeweils so verstellt, dass die Länge Y
des Austrittsquerschnitts 11 im Wesentlichen der Buchblockstärke entspricht.
[0041] Fig. 4 zeigt eine Prinzipdarstellung von einem Buchblock 3 und dessen wichtigste
Abmessungen, ferner einen Klebstoffauftrag 29. Am Buchrücken 2 wird der Klebstoff
aufgetragen. Die Auftragsstärke 30 vom Klebstoff kann in einem Bereich von 0.05 bis
4 mm eingestellt werden. Vorzugsweise liegt die Auftragsstärke im Bereich von 0.3
bis 0.6 mm für PUR. Der Abstand vom Auftragsanfang 31 zur Vorderseite 32 des Buchblocks
3 und der Abstand vom Auftragsende 33 zur Rückseite 34 des Buchblocks 3 kann zwischen
-5 bis 100 mm eingestellt werden. Vorzugsweise liegen diese Werte zwischen 0 und 15
mm. Die Auftragsbreite, somit das Maß in Y-Richtung, entspricht im Wesentlichen der
Buchblockstärke und liegt im Bereich von 1 bis 80 mm. Die maximal zu erwartende Produktionsgeschwindigkeit
des Buchblocks 3 kann zwischen 1 000 pro Stunde und etwa 6 000 pro Stunde eingestellt
werden. Das beschriebene System der Volumenregelung kann aber auch für deutlich höhere
Produktionsgeschwindigkeiten eingesetzt werden. Dann wird die Änderung der Auftragsbreite
durch Verstellung der Abdeckung 26 zwischen zwei nachfolgenden Buchblocks eingeschränkt.
[0042] Der Antrieb 13 und die Pumpe 14 sind unterhalb des Vorschmelzgeräts 4 angeordnet.
Der Antrieb 13 ist über eine Kupplung mit der Pumpe 14 verbunden.
[0043] Fig. 5 stellt den prinzipiellen Aufbau der Vorrichtung 1 in Verbindung mit einer
Klebebindemaschine dar. Die Transportklammern 8 der Klebebindemaschine sind am Zugmittel
9 befestigt und werden in Richtung X mit einer definierten Geschwindigkeit bewegt.
In der Regel bleibt diese Geschwindigkeit während der Produktion konstant. Die Buchblocks
3 werden in die Transportklammern 8 eingespannt und mit den Transportklammern 8 mitbewegt.
Die Geschwindigkeit der Buchblocks 3 wird durch den Sensor 20 erfasst und an die Steuervorrichtung
12 zur Verarbeitung weitergeleitet. Die der Vorderseite 32 zugeordnete Buchvorderkante
und die der Rückseite 34 zugeordnete Buchhinterkante werden durch den Sensor 21 detektiert
und an die Steuervorrichtung 12 zur Verarbeitung weitergeleitet. Die Klebebindemaschine
übermittelt die Signale für die Buchblockstärke in geeigneter Weise an die Steuervorrichtung
12, sodass diese die zu verarbeitenden Buchblockstärken eindeutig den zu verarbeitenden
Buchblocks zuordnen kann. Entscheidend ist dabei, dass die Steuervorrichtung 12 über
die Daten der Geschwindigkeit und der Buchblockstärke verfügt und den zeitlichen Beginn
und das zeitliche Ende von jedem Klebstoffauftrag ermitteln kann. Wie die dazu erforderlichen
Daten in die Steuerungsvorrichtung 12 gelangen, kann auch anders ausgeführt sein,
wie dargestellt oder beschrieben.
[0044] Der Klebstoff wird im Vorschmelzgerät 4 geschmolzen und in fließfähiger Form bereitgehalten.
Die Pumpe 14 fördert den im Vorschmelzgerät 4 bereitgehaltenen Klebstoff über die
Zuführleitung 5 und das Stellelement 22 bzw. Ventil entweder zur Auftragsdüse 10,
während des Auftragens von Klebstoff auf die Buchrücken 2, oder über die Rückführleitung
6 zurück zum Vorschmelzgerät 4. Der Klebstoffdruck wird vom optionalen Drucksensor
23 unmittelbar vor dem Stellelement 22 erfasst und an die Steuervorrichtung 12 übermittelt.
Der Drucksensor 23 ist für eine zufriedenstellende Funktion des Systems nicht zwingend
erforderlich und kann aus Kostengründen weggelassen werden oder nur temporär eingebaut
werden.
[0045] Die Abdeckung 26 der Auftragsdüse 10 für die Verstellung der Auftragsbreite von Klebstoff
wird über den Verstellmechanismus 25 und den Antrieb 28 betätigt, verstellt und eingestellt.
Das Signal und die Ansteuerung vom Antrieb 28 können entweder von der Steuervorrichtung
der Klebebindemaschine oder von der Steuervorrichtung 12 der Vorrichtung 1 zur Verfügung
gestellt werden bzw. erfolgen. Das Stellelement 22 für die Zuführung des Klebstoffs
zur Auftragsdüse 10 wird von der Steuervorrichtung 12 derart betätigt, dass der Beginn
von jedem Klebstoffauftrag und das Ende von jedem Klebstoffauftrag genau den vorher
bestimmten Werten entsprechen. Das Stellelement 22 ist als Umschaltventil ausgebildet.
In einer ersten Stellung des Stellelements 22 ist ein Durchfluss von der Zuführleitung
5 zur Auftragsdüse 10 frei und die Rückführleitung 6 gesperrt. In einer zweiten Stellung
des Stellelements 22 ist die Zuführung des Klebstoffs zur Auftragsdüse 10 unterbrochen
und die Zuführleitung 5 über eine in das Stellelement 22 integrierte Drossel 35 mit
der Rückführleitung 6 verbunden. Anstelle, dass diese Drossel in das Stellelement
22 integriert ist, kann diese Drossel bzw. ein Drosselelement auch als separates Bauteil
in die Rückführleitung 6 eingebaut sein.
[0046] Der Antrieb 13 der Pumpe 14 wird mithilfe aller vorstehend beschriebenen Signale
von der Steuervorrichtung 12 auf eine Weise angesteuert, dass der Klebstoffauftrag
auf die Buchblocks 3 einen klar definierten Anfang, ein klar definiertes Ende und
eine gleichmäßige Verteilung über die Auftragslänge aufweist. Dies erfolgt durch eine
im Wesentlichen volumetrische Förderung des Klebstoffs mittels der Pumpe 14. Der theoretische
Volumenstrom von Klebstoff während des Auftrags wird aus der Geschwindigkeit der bewegten
Buchblocks 3, aus der Auftragsbreite und aus der Auftragsstärke des Klebstoffs auf
den Buchblock 3 ermittelt. Die Auftragsstärke muss als Parameter der Steuervorrichtung
12 zugeführt werden. Dies erfolgt in der Regel über ein Eingabeterminal, das vom Benutzer
der Vorrichtung 1 bedient wird. Im Sinne einer digitalen Buchproduktion kann der Vorgabewert
für die Auftragsstärke auch von der Klebebindemaschine oder von einer übergeordneten
Steuerung der Steuervorrichtung 12 zugeführt werden. Ebenso ist es denkbar, das Signal
für die Buchblockstärke von einer übergeordneten Steuerung der Steuervorrichtung 12
zuzuführen. Während der Klebestoffauftrag auf die Buchblocks 3 unterbrochen ist und
das Stellelement 22 auf Rückförderung von Klebstoff zum Vorschmelzgerät 4 umgeschaltet
ist, fördert die Pumpe 14 in der Regel einen zum Klebstoffvolumenstrom vom Klebauftrag
unterschiedlichen Klebstoffvolumenstrom. Dieser Volumenstrom vom Klebstoff während
der Rückförderung in das Vorschmelzgerät 5, also während der Zirkulation von Klebstoff,
ist so groß, dass der Klebstoffdruck vor dem Stellelement 22 möglichst gleichgroß
ist, wie während des Klebstoffauftrags über die Auftragsdüse 10 auf die Buchrücken
2.
[0047] Das Verhältnis zwischen dem Klebstoffvolumenstrom während des Klebstoffauftrags und
dem Klebstoffvolumenstrom während der Zirkulation respektive der Rückförderung von
Klebstoff ist in erster Linie von der eingestellten Länge des Austrittsquerschnitts
11 der Auftragsdüse und somit von der Auftragsbreite des Klebstoffs auf dem jeweiligen
Buchblock 3 abhängig. Der Strömungswiderstand durch die Auftragsdüse 10 ist abhängig
von der eingestellten Länge des Austrittsquerschnitts 11 der Auftragsdüse 10. In zweiter
Linie ist das Verhältnis zwischen dem Klebstoffvolumen während des Klebstoffauftrags
zum Klebstoffvolumen während der Zirkulation von der Geschwindigkeit der Buchblocks
3, der Auftragsstärke 30 und von der Viskosität und vom Strömungsverhalten des verwendeten
Klebstoffs abhängig. Die Viskosität des Klebstoffs ist des Weiteren von der Temperatur
des Klebstoffs und vom Alter respektive der Alterung des Klebstoffs abhängig.
[0048] Um das Verhältnis zwischen dem Klebstoffvolumenstrom während des Klebstoffauftrags
zum Klebstoffvolumenstrom während der Zirkulation zu ermitteln, werden folgende Möglichkeiten
vorgeschlagen:
Das Verhältnis kann ohne die Messung von Drücken empirisch ermittelt werden. Dabei
wird das Verhältnis so lange verändert, bis die Qualität von aufgetragenem Klebstoff
ein Optimum erreicht. Dieser Vorgang wird für eine Reihe von unterschiedlichen Einstellparametern
wiederholt. Die Gesamtheit der ermittelten Verhältnisse der Volumenströme wird in
die Steuereinheit integriert. Auf diese Art ist es denkbar, dass Klebstoffauftragsvorrichtungen
gebaut und ausgeliefert werden können, ohne dass jegliche Abgleich- oder Kalibrierprozeduren
durchlaufen werden müssen. Wenn sich die aktuellen Parameter von den Parametern, die
während der empirischen Ermittlung der Verhältnisse der Volumenströme vorhanden waren,
unterscheiden, muss mit etwas verminderter Qualität des Klebstoffauftrags gerechnet
werden.
[0049] Eine weitere Möglichkeit, die Volumenstromverhältnisse zu bestimmen, kann über einen
sogenannten Werksabgleich erfolgen. Dabei wird für jede individuelle Klebstoffauftragsvorrichtung
ein Abgleich- oder Kalibriervorgang durchgeführt. Der Vorteil einer solchen Lösung
besteht darin, dass der Abgleich genau auf die effektiv verwendeten Komponenten, die
Schläuche, Vorschmelzgerät, Auftragsdüse und auch auf die Fertigungs- und Montagetoleranzen
der effektiv eingesetzten Teile zugeschnitten ist. Es soll dann auch möglichst der
später eingesetzte Klebstoff möglichst bei den später verwendeten Temperatureinstellungen
verwendet werden. Es ist denkbar, ausschließlich für diesen Werksabgleich den Drucksensor
einzubauen. Der Abgleichvorgang kann dann softwaregesteuert automatisch ablaufen.
Dabei wird zuerst der gesamte Verstellbereich der Auftragsdüse abgefahren und bei
ausgewählten Auftragsbreiten für eine mittlere Geschwindigkeit der Buchblocks und
einer mittleren Auftragsstärke des Klebstoffs, der am Drucksensor anstehende Klebstoffdruck
ermittelt. In einem zweiten Schritt wird das Stellelement auf Zirkulation umgeschaltet
und für die gleichen ausgewählten Auftragsbreiten diejenigen Drehzahlen der Pumpe
bzw. des Antriebs ermittelt, bei denen der Klebstoffdruck am Drucksensor jeweils gleichgroß
ist, wie während des Klebstoffauftrags mittels Auftragsdüse. Die daraus ermittelten
Verhältnisse zwischen dem Klebstoffvolumenstrom während des Klebstoffauftrags und
dem Klebstoffvolumenstrom während der Zirkulation werden abgespeichert und von der
Steuervorrichtung beim späteren Betrieb der Vorrichtung verwendet.
[0050] Eine mögliche weitere Variante besteht darin, dass der vorher beschriebene sogenannte
Werksabgleich nicht nur im Werk, sondern auch beim Kunden vor jedem Wechsel von wichtigen
Betriebsparametern, wie Klebstofftyp, Geschwindigkeitseinstellung, Temperatureinstellung
und Veränderung der Auftragsstärke neu durchgeführt wird. Dazu ist der Drucksensor
im Auftragskopf fest verbaut.
[0051] Eine weitere wichtige Variante zum Abgleich stellt ein automatischer Abgleich der
Verhältnisse zwischen dem Klebstoffvolumenstrom während des Klebstoffauftrags und
dem Klebstoffvolumenstrom während der Zirkulation dar. Dabei dienen zum Beispiel über
den Werksabgleich ermittelte Werte als Grundlage oder als Startwert. Während des laufenden
Betriebs wird laufend kontrolliert, ob der anliegende Klebstoffdruck während des Klebstoffauftrags
und der anliegende Klebstoffdruck während der Zirkulation gleich oder innerhalb einer
einstellbaren Toleranz liegen. Diese Toleranz beträgt maximal ±10 Prozent, vorzugsweise
maximal ± 5 Prozent. Falls der Unterschied der beiden Drücke außerhalb der eingestellten
Toleranz liegt, wird das entsprechende Verhältnis der Klebstoffvolumenströme schrittweise
solange angepasst, bis der Unterschied der beiden Drücke innerhalb der vorgegebenen
Toleranz liegt.
[0052] Es kann beim Abgleichvorgang durchaus auch beim Betrieb mit konstanter Fördergeschwindigkeit
des Substrats die prozentuale Abweichung des Drucks zwischen Auftragsstart und Auftragsende
des fließfähigen Stoffs auf das Substrat gemessen und über mehrere Auftragszyklen
gemittelt werden, sowie das Drehzahlverhältnis der Pumpe zwischen Auftrag des fließfähigen
Stoffs und Zirkulation des fließfähigen Stoffs automatisch schrittweise verändert
werden, bis die gemessene Druckabweichung während des Auftrags des fließfähigen Stoffs
minimal wird.
[0053] Für die Ermittlung der Verhältnisse der Klebstoffvolumenströme für den Klebstoffauftrag
und der Klebstoffvolumenströme für die Zirkulation können Kombinationen der vorstehend
beschriebenen Verfahren zur Anwendung kommen.
[0054] Mit dem Drucksensor 23 kann durchaus auch ein einstellbarer Maximaldruck überwacht
werden. Bei einer Überschreitung des Maximaldrucks schaltet der Antrieb 13 der Pumpe
14 aus und es geht das Stellelement 22 in Stellung Rücklauf.
[0055] Fig. 6 zeigt eine geringfügig gegenüber der Anordnung nach Fig. 5 abgewandelte Anordnung.
So ist das Stellelement 22, im Unterschied zu der Ausführungsform nach Fig. 5 mit
dem Umschaltventil, derart ausgebildet, dass es zwei Ventile 36, 37 aufweist. Hierbei
finden zwei Standardventile Verwendung. Das Ventil 36 leitet in einer ersten Stellung
den fließfähigen Klebstoff zur Auftragsdüse 10 und sperrt in einer zweiten Stellung
die Zuleitung zur Auftragsdüse 10. Das Ventil 36 sperrt in der ersten Stellung den
Rückfluss zum Vorschmelzgerät 4 und gibt in der zweiten Stellung den Rückfluss zum
Vorschmelzgerät 4 frei. Das Drosselelement 35 ist unmittelbar hinter dem Ventil 37
der Rückführleitung 6 zugeordnet. Der mechanische und steuerungstechnische Aufwand
ist für die Variante mit zwei Ventilen 36, 37 höher als für die Variante mit dem Umschaltventil.
Bezugszeichenliste
[0056]
- 1
- Vorrichtung
- 2
- Buchrücken
- 3
- Buchblock
- 4
- Vorschmelzgerät
- 5
- Zuführleitung
- 6
- Rückführleitung
- 7
- Auftragsstation
- 8
- Transportklammer
- 9
- Zugmittel
- 10
- Auftragsdüse
- 11
- Austrittsquerschnitt
- 12
- Steuervorrichtung
- 13
- Antrieb
- 14
- Pumpe
- 15
- Backe
- 16
- Backe
- 17
- Anschlagebene
- 18
- Anschlag
- 19
- Auftragskopf
- 20
- Sensor
- 21
- Sensor
- 22
- Stellelement
- 23
- Drucksensor
- 24
- Verbindungsleitung
- 25
- Verstellmechanismus
- 26
- Abdeckung
- 27
- Linearführung
- 28
- Antriebsaggregat
- 29
- Klebstoffauftrag
- 30
- Auftragsstärke
- 31
- Auftragsanfang
- 32
- Vorderseite
- 33
- Auftragsende
- 34
- Rückseite
- 35
- Drossel
- 36
- Ventil
- 37
- Ventil
- X
- Koordinate
- Y
- Koordinate
- Z
- Koordinate
1. Vorrichtung (1) zum intermittierenden Auftragen eines fließfähigen Stoffs, insbesondere
fließfähigen Klebstoffs, auf mindestens ein Substrat, aufweisend folgende Merkmale:
- eine Auftragsdüse (10) zum Auftragen des fließfähigen Stoffs auf das Substrat,
- einen Behälter (4) zur Aufnahme des fließfähigen Stoffs,
- eine Pumpe (14) zum Fördern des fließfähigen Stoffs und einen Antrieb (13), wobei
die Pumpe (14) mit dem Behälter (4) wirkverbunden ist und die Pumpe (14) mittels des
in der Drehzahl regelbaren Antriebs (13) antreibbar ist,
- ein Stellelement (22), das mit der Pumpe (14) wirkverbunden ist und in zwei Stellungen
überführbar ist, wobei das Stellelement (22) in einer ersten Stellung den fließfähigen
Stoff zur Auftragsdüse (10) leitet und in einer zweiten Stellung die Zuleitung zur
Auftragsdüse (10) sperrt,
- eine Steuervorrichtung (12) zum Betätigen des Stellelements (22) und zum Regeln
der Drehzahl des Antriebs (13) der Pumpe (14),
gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
- die Anordnung von Antrieb (13) und Pumpe (14) weist eine Charakteristik auf, gemäß
der die Drehzahl des Antriebs (13) linear dem Fördervolumen der Pumpe (14) ist,
- das Stellelement (22) leitet in einer zweiten Stellung, bei angetriebener Pumpe
(14), den fließfähigen Stoff über eine Leitung (6) zum Behälter (4) zurück,
- das Stellelement (22) sperrt in der ersten Stellung den Rückfluss zum Behälter (4),
- die Drehzahl des Antriebs (13) ist in den beiden Stellungen des Stellelements (22)
unterschiedlich groß.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehzahlen des Antriebs (13) in den beiden Stellungen des Stellelements (22)
derart sind, dass der Druck des fließfähigen Stoffs unmittelbar stromaufwärts des
Stellelements (22) während des Ausgebens aus der Auftragsdüse (10) und während der
Rückleitung des fließfähigen Stoffs zurück zum Behälter (4) im Wesentlichen gleichgroß
ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Stellelement (22) ein Umschaltventil aufweist, das in die beiden Stellungen umschaltbar
ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Stellelement (22) zwei Ventile (36, 37) aufweist, wobei ein erstes Ventil (36)
in einer ersten Stellung den fließfähigen Stoff zur Auftragsdüse (10) leitet und in
einer zweiten Stellung die Zuleitung zur Auftragsdüse (10) sperrt, sowie das zweite
Ventil (37) in einer ersten Stellung den Rückfluss zum Behälter (4) sperrt und in
einer zweiten Stellung den Rückfluss zum Behälter (4) freigibt.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass ein Austrittsquerschnitt (11) der Auftragsdüse (10), insbesondere einer als Schlitzdüse
ausgebildeten Auftragsdüse (10), veränderbar ist, insbesondere bei konstanter Breite
des Austrittsquerschnitts (11), dessen Länge veränderbar ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass in einen Rückflussabschnitt des Stellelements (22) oder in die Leitung (6), durch
die der fließfähige Stoff zum Behälter (4) zurückgeleitet wird, eine Drossel (35)
integriert ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Drossel (35) nicht einstellbar ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Strömungswiderstand der Drossel (35) im Wesentlichen dem Strömungswiderstand
der Auftragsdüse (10) bei einer mittleren Einstellung der Länge des Austrittsquerschnitts
der Auftragsdüse (10) entspricht.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass stromaufwärts des Stellelements (22), insbesondere benachbart dem Durchgang des fließfähigen
Stoffs durch das Stellelement (22) zur Auftragsdüse (10), ein Drucksensor (23) zum
Ermitteln des Drucks des fließfähigen Stoffs angeordnet ist, wobei mittels des Drucksensors
(23) der Druck des fließfähigen Stoffs ermittelbar und an die Steuervorrichtung (12)
übermittelbar ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Drucksensor (23) ausschließlich temporär zu Abgleichzwecken und/oder zu Kalibrierzwecken
eingebaut ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass stromabwärts der Pumpe (14) eine Einrichtung zur Begrenzung des Drucks des fließfähigen
Stoffs vorhanden ist, vorzugsweise vom Drucksensor (23) ein Maximaldruck, insbesondere
einstellbarer Maximaldruck, überwacht wird, wobei Steuermittel vorgesehen sind, die
bei Überschreitung des Maximaldrucks den Antrieb (13) der Pumpe (14) ausschalten und
das Stellelement (22) in dessen Rücklaufstellung schalten.
12. Verfahren zum Auftragen eines fließfähigen Stoffs auf ein Substrat unter Verwendung
einer Vorrichtung gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis zwischen dem Volumenstrom des fließfähigen Stoffs während des Auftrags
des fließfähigen Stoffs zu dem Volumenstrom des fließfähigen Stoffs während der Rückleitung
zum Behälter (4) durch einen Abgleichvorgang bestimmt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Abgleichvorgang nur von der eingestellten Länge des Austrittsquerschnitts (11)
der Auftragsdüse (10) abhängig ist, insbesondere für den Abgleichvorgang eine Geschwindigkeit
des relativ zur Auftragsdüse (10) geförderten Substrats und/oder die Stärke des auf
das Substrat aufzubringenden fließfähigen Stoffs und/oder die Viskosität des fließfähigen
Stoffs und/oder das Strömungsverhalten des fließfähigen Stoffs in einem mittleren
Anwendungsbereich gewählt wird.
14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Abgleichvorgang softwaregesteuert und automatisch abläuft, insbesondere zuerst
der gesamte Verstellbereich der Auftragsdüse (10) abgefahren wird und bei ausgewählten
Längen des Austrittsquerschnitts (11) der Auftragsdüse (10) ein am Drucksensor (23)
anstehender Druck und die Drehzahl des Antriebs (13) ermittelt werden, danach das
Stellelement (22) auf Zirkulation umgeschaltet wird und für die gleichen ausgewählten
Längen bei gleichen gewählten Bedingungen die jeweiligen Drehzahlen des Antriebs (13)
ermittelt werden, bei denen jeweils der Druck am Drucksensor (23) gleichgroß ist wie
während des Stoffauftrags mittels der Auftragsdüse (10), wobei die Vielzahl ermittelter
Verhältnisse zwischen dem Volumenstrom während des Auftragens des fließfähigen Stoffs
und der Zirkulation abgespeichert und von der Steuervorrichtung (12) beim späteren
Betrieb der Vorrichtung (1) verwendet werden.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass beim Abgleichvorgang beim Betrieb mit konstanter Fördergeschwindigkeit des Substrats
die prozentuale Abweichung vom Druck vom fließfähigen Stoff stromaufwärts vom Stellelement
(22) zwischen Auftragsstart und Auftragsende des fließfähigen Stoffs auf das Substrat
gemessen und über mehrere Auftragszyklen gemittelt wird, sowie das Drehzahlverhältnis
der Pumpe zwischen Auftrag des fließfähigen Stoffs und Zirkulation des fließfähigen
Stoffs automatisch schrittweise verändert wird, bis die gemessene Druckabweichung
während des Auftrags des fließfähigen Stoffs minimal wird.