[0001] Die Erfindung betrifft einen Schneidpfosten zur Montage an einer Schneidvorrichtung
und eine Schneidvorrichtung mit mindestens einem Schneidmesser und mit mindestens
einem solchen Schneidpfosten.
[0002] Zur Herstellung von Produktverpackungen werden Verpackungsmaschinen eingesetzt, um
die Verpackungen in mehreren Verfahrensschritten aus Kunststofffolien zu formen, mit
einem Produkt zu befüllen und gegebenenfalls anschließend zu versiegeln. In einem
der letzten Verfahrensschritte eines solchen Herstellprozesses werden üblicherweise
die Verpackungen aus einem großen Folienabschnitt herausgetrennt. Hierfür sind in
den Verpackungsmaschinen Schneidvorrichtungen vorgesehen.
[0003] Derartige Schneidvorrichtungen weisen eine Schneidkontur auf, welche die Geometrie
und Größe der auszuschneidenden Produktverpackung vorgibt. Insbesondere bei komplexeren
oder auch eckigen Schneidkonturen ist eine Anordnung aus mehreren Schneidmessern notwendig,
um die Schneidkontur abbilden zu können. Bei der Anordnung der Schneidmesser zueinander
bilden sich aufgrund üblicher Fertigungstoleranzen zwischen den Schneidmessern Lücken.
Die Unterbrechungen in der Schneidkontur führen dazu, dass die Verpackungen an den
Stoßpunkten der Schneidmesser, insbesondere an den Eckbereichen der Schneidkontur,
nicht geschnitten werden. Nachteilig bilden sich an den nicht geschnittenen Stellen
unerwünschte Fäden. Gegebenenfalls reißen die Verpackungen an den entsprechenden Stellen
sogar aus. Derartige Fehlstellen an den Verpackungen führen zu einem hohen Produktionsausschuss
und verursachen damit hohe Kosten in der Produktion.
[0004] Zwar sind auch Schneidvorrichtungen bekannt, in welchen zur Vermeidung der genannten
Nachteile die Schneidmesser miteinander verschweißt sind. Die Herstellung einer verschweißten
Schneidkontur ist jedoch sehr aufwendig und kostenintensiv. Nachteilig ist auch die
Wartung einer solchen Schneidvorrichtung. Ist lediglich ein Schneidmesser defekt,
müssen dennoch alle miteinander verschweißten Schneidmesser ausgetauscht werden.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schneidvorrichtung anzugeben, welche
eine einfache Montage von Schneidmessern bei gleichzeitig präzisem Ausschnitt von
Verpackungen ermöglicht.
[0006] Diese Aufgabe wird durch einen Schneidpfosten mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
[0007] Der Erfindung liegt des Weiteren die Aufgabe zugrunde, eine Schneidvorrichtung zu
schaffen, die eine einfache Montage von Schneidmessern bei gleichzeitig präzisem Ausschnitt
von Verpackungen ermöglicht.
[0008] Diese Aufgabe wird durch eine Schneidvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs
8 gelöst.
[0009] Der erfindungsgemäße Schneidpfosten zur Montage an einer Schneidvorrichtung umfasst
mindestens eine Aufnahme für ein Schneidmesser und mindestens ein an seinem Kopfende
angeordnetes Schneidelement mit einer Schneidkante. Der Schneidpfosten ist neben mindestens
einem Schneidmesser Bestandteil der erfindungsgemäßen Schneidvorrichtung. Das mindestens
eine Schneidmesser weist eine Schneidmesserkante auf und ist in der Aufnahme des mindestens
einen Schneidpfostens gehalten. Die Schneidmesserkante des Schneidmessers und die
Schneidkante des Schneidelementes des Schneidpfostens bilden eine durchgehende Schneidkontur.
[0010] Mittels der Aufnahme des Schneidpfostens kann das Schneidmesser in einer vordefinierten
Position zum Schneidpfosten angeordnet und gehalten werden.
[0011] Der Schneidpfosten und das Schneidmesser werden dabei so zueinander angeordnet, dass
die Schneidkante des Schneidmessers mit der Schneidkante des Schneidelementes des
Schneidpfostens eine durchgängige Schneidkontur bilden. Lücken in der Schneidkontur,
insbesondere zwischen dem Schneidpfosten und dem Schneidmesser können dabei vermieden
werden. Dadurch können Verpackungen entlang der gesamten Schneidkontur der Schneidvorrichtung
vollständig ausgetrennt werden. Ungeschnittene Abschnitte entlang des Verpackungsumrisses,
die zur Fadenbildung oder sogar zum Ausreißen der Verpackungsränder führen, können
dadurch vermieden werden. Außerdem lassen sich Kreuzungs- und Knotenpunkte einer Schneidkontur
ohne Lücken realisieren. Die Schneidpfosten und Schneidmesser sind einzeln austauschbar,
was geometrische Anpassungen, Wartungen und Reparaturen erheblich vereinfacht.
[0012] Durch die an dem Schneidpfosten vorgesehene Aufnahme kann das Schneidmesser auf einfache
Weise an dem Schneidpfosten positioniert werden. Auf vergleichsweise einfache Art
und Weise kann bei der Montage von Schneidpfosten und Schneidmesser an der Schneidvorrichtung
eine durchgängige Schneidkontur gebildet werden.
[0013] Die Aufnahme für das Schneidmesser ist bevorzugt als Nut an einer Umfangsseite des
Schneidpfostens ausgebildet, welche in Richtung der Längsachse des Schneidpfostens
verläuft. Durch die Nut im Schneidpfosten kann der Schneidpfosten bei der Montage
auf das Schneidmesser in Längsrichtung des Schneidpfostens aufgeschoben werden. Dabei
ragt das Schneidmesser in die Nut des Schneidpfostens. Das Schneidmesser ist somit
in der Nut formschlüssig fixiert. Der Schneidpfosten stützt das in der Nut montierte
Schneidmesser gegen Querkräfte ab, die beispielsweise während des Schneidvorganges
auftreten können. Zudem ermöglicht die Nut des Schneidpfostens das Aufeinanderstecken
von Schneidmesser und Schneidpfosten, wodurch ein vergleichsweise geringer Montageaufwand
gewährleistet werden kann.
[0014] Bevorzugt weist der Schneidpfosten mehrere und insbesondere drei oder vier Aufnahmen
für je ein Schneidmesser auf. Vorteilhaft umfasst der Schneidpfosten außerdem an seinem
Kopfende den jeweiligen Aufnahmen zugeordnete Schneidelemente mit je einer Schneidkante.
Sind mehrere Schneidmesser und mehrere Schneidpfosten miteinander verbunden, bilden
die Schneidpfosten vorzugsweise die Knotenpunkte der gebildeten Schneidkonturen. Durch
die Anordnung mehrerer Schneidpfosten und Schneidmesser können verschiedene Schneidkonturen
gebildet werden, die in unterschiedlichen Geometrien und Größen ausgestaltet werden
sein können. Sind an Schneidpfosten beispielsweise vier in gleichem Winkelabstand
zueinander angeordnete Aufnahmen für Schneidmesser vorgesehen, können quadratische
und/oder rechteckige Schneidkonturen gebildet werden. Sind beispielsweise lediglich
drei Aufnahmen vorgesehen, so können die Schneidmesser in einer wabenförmigen Struktur
zueinander angeordnet werden. Da die Schneidpfosten als Knotenpunkte die Schneidmesserkanten
der verschiedenen Schneidmesser mittels der Schneidkanten der Schneidpfosten zu einer
durchgängigen Schneidkontur verbinden, kann auch bei derart komplexen Strukturen ein
präziser Ausschnitt von Verpackungen gewährleistet werden.
[0015] An dem Kopfende des Schneidpfostens ist bevorzugt eine in Richtung vom Fußende zum
Kopfende zulaufende Schneidspitze ausgebildet. Die Schneidspitze wird vorzugsweise
durch die Schneidkante des mindestens einen Schneidelementes gebildet. Dabei läuft
die Schneidkante in der Schneidspitze aus. Die Schneidkante des mindestens einen Schneidelementes
schließt vorzugsweise mit einer Geraden, die parallel zur Längsachse des Schneidpfostens
verläuft, einen Winkel ein. Dieser Winkel ist zum Fußende des Schneidpfostens hin
geöffnet und ist kleiner als 90°, insbesondere kleiner als 60° und insbesondere etwa
45°.
[0016] Folglich wird die Verpackungsfolie während des Schneidvorganges zuerst von der Schneidspitze
und erst dann gefolgt von der restlichen Schneidkontur kontaktiert. Dadurch wird die
Verpackungsfolie durch die Schneidspitze zuerst angestochen und von dort ausgehend
entlang der Schneidkontur ausgeschnitten. Durch das Anstechen der Folie kann die Verpackung
bereits bei geringen Schnittkräften ausgeschnitten werden, so dass sich die Verpackungsfolie
weder verzieht noch überdehnt.
[0017] Es ist vorteilhaft vorgesehen, dass das mindestens eine Schneidelement des Schneidpfostens
die Aufnahme für das Schneidmesser ausgehend von der Längsachse des Schneidpfostens
in radialer Richtung überragt. Ist das Messer in der Aufnahme des Schneidpfostens
gehalten, überlappen sich das Schneidelement des mindestens einen Schneidpfostens
und das Schneidmesser. In montiertem Zustand kontaktieren sich der Schneidpfosten
und das Schneidmesser in der Überlappung. Einerseits wirkt die Überlappung als formschlüssiger
Niederhalter für das Schneidmesser, so dass der Schneidpfosten und das Schneidmesser
in Längsrichtung des Schneidpfostens zueinander präzise positioniert sind. Andererseits
wird dadurch ein nahtloser Übergang zwischen der Schneidkante des Schneidpfostens
und der Schneidmesserkante des Schneidmessers gewährleistet. So dient die Überlappung
zwischen Schneidpfosten und Schneidmesser der Fixierung des Schneidmessers in Längsrichtung
bei gleichzeitiger Ausbildung einer durchgängigen Schneidkontur.
[0018] Ein weiterer Bestandteil der Schneidvorrichtung ist vorteilhaft mindestens ein Eckpfosten.
Der Eckpfosten weist mindestens eine Nut zur Aufnahme eines Schneidmessers auf, jedoch
kein zugeordnetes Schneidelement. Derartige Eckpfosten können insbesondere Schneidmesser,
die als Randelemente vorgesehen sind, aufnehmen und diese stützen. An derartigen Randbereichen
ist eine Fortführung der Schneidkontur nicht notwendig. Daher ist es ausreichend,
die vergleichsweise kostengünstigen Eckpfosten ohne Schneidelemente vorzusehen.
[0019] Die Schneidvorrichtung umfasst vorzugsweise eine Grundplatte, wobei mehrere Schneidmesser
und mehrere Schneidpfosten baukastenartig lösbar und austauschbar auf der Grundplatte
befestigt sind. Durch die baukastenartige Erstellung der Schneidkontur aus Schneidmessern
und Schneidpfosten können individuelle Schneidkonturen aus den gleichen Grundelementen
erstellt und ggf. auch geändert werden. Ist ein Schneidmesser oder ein Schneidpfosten
zu warten oder gar defekt, ist es ausreichend, lediglich das betroffene Element der
Schneidvorrichtung gegen ein intaktes Element auszutauschen. Ein Wechsel der gesamten
Schneidvorrichtung ist nicht notwendig. Zudem können beispielsweise nach einer Stilllegung
einer Schneidvorrichtung deren Schneidmesser und Schneidpfosten in einer anderen Schneidvorrichtung
wiederverwendet werden.
[0020] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand der Zeichnung erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1
- in einer perspektivischen Darstellung eine erfindungsgemäße Schneidvorrichtung mit
Schneidmessern und mit Schneidpfosten,
- Fig. 2
- in einer perspektivischen Darstellung einen erfindungsgemäßen Schneidpfosten nach
Fig. 1 mit Einzelheiten zu dessen geometrischer Ausgestaltung,
- Fig. 3
- in einer perspektivischen Darstellung von unten den Schneidpfosten nach Fig. 2,
- Fig. 4
- in einer perspektivischen Darstellung eine als Eckpfosten ausgeführte Variante des
Schneidpfostens nach den vorhergehenden Figuren, jedoch ohne Schneidkanten,
- Fig. 5
- in einer perspektivischen, schematischen Schnittdarstellung die Schneidvorrichtung
nach Fig. 1 vor dem Kontakt mit der zu schneidenden Folie,
- Fig. 6
- die Anordnung nach Fig. 5 mit in die Folie eingestochenen Schneidspitzen der Schneidpfosten,
- Fig. 7
- die Anordnung nach den Fig. 5, 6 mit weiter abgesenkten, die Folie durchtrennenden
Schneidmessern,
- Fig. 8
- in einer perspektivischen Darstellung eine Ausführungsvariante der Anordnung nach
den Fig. 1 bis 7 mit einer Schneidkontur in einer mehrfachen Rechteckstruktur,
- Fig. 9
- in einer perspektivischen Darstellung eine weitere Ausführungsvariante mit einer Schneidkontur
in einer Wabenstruktur und mit Eckpfosten nach Fig. 4.
[0021] Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemäß ausgeführte Schneidvorrichtung in perspektivischer
Ansicht. Die Schneidvorrichtung 1 ist Teil einer nicht gezeigten Verpackungsmaschine
und dient hierin dem Ausschneiden von Verpackungen. Derartige Verpackungen sind aus
Kunststofffolie hergestellt, die üblicherweise in Form von Folienbahnen bereitgestellt
wird. Die Kunststofffolie wird in der Verpackungsmaschine beispielsweise über ein
Tiefziehverfahren mittels Vakuum in eine entsprechende Verpackungsform, beispielsweise
in eine Beutelform, tiefgezogen. Danach wird die Verpackungsform mit dem zu verpackenden
Produkt befüllt und mit einer zweiten Kunststofffolie versiegelt. Mit Hilfe der Schneidvorrichtung
1 wird einer der letzten Verfahrensschritte durchgeführt, nämlich das Austrennen der
befüllten Verpackung aus der Folienbahn. Als Verpackungsmaterialien eignen sich besonders
wasserlösliche Kunststoffe wie Polyvinylalkohol (PVOH), aber auch wasserunlösliche
Kunststoffe können zur Herstellung derartiger Verpackungen verwendet werden. Die Verpackungen
können beispielsweise für Reinigungs- oder Waschmittel sowohl in pulvriger als auch
in flüssiger Form verwendet werden. Derartige Verpackungen eignen sich ebenfalls für
den Einsatz im Pharmaziebereich zur Verpackung von Arzneimitteln.
[0022] Die Schneidvorrichtung 1 weist ein Oberteil 23 und ein Unterteil 24 auf. In dem in
Fig. 1 gezeigten Ausführungsbeispiel umfasst das Oberteil 23 vier Schneidpfosten 2
und vier Schneidmesser 4. Die Schneidpfosten 2 und die Schneidmesser 4 sind auf einer
nicht dargestellten Grundplatte montiert. An den Schneidpfosten 2 sind Aufnahmen 11
ausgebildet, an welchen die Schneidmesser 4 formschlüssig gehalten sind. An den Schneidmessern
4 ist jeweils eine Schneidmesserkante 15 ausgebildet. Die Schneidpfosten 2 umfassen
Schneidelemente 12, an welchen jeweils eine Schneidkante 13 angeformt ist (Fig. 5).
Die Schneidkanten 13 der Schneidpfosten 2 und die Schneidmesserkanten 15 der Schneidmesser
4 bilden eine durchgängige Schneidkontur 16. Im Ausführungsbeispiel gemäß Figur 1
sind die Schneidmesser 4 und die Schneidpfosten 2 im Wechsel derart zueinander angeordnet,
dass die Schneidkontur 16 eine Rechteckform aufweist.
[0023] Das Unterteil 24 umfasst eine Formplatte 17, welche eine Mulde 18 aufweist. Die Mulde
18 dient zur Formung der Verpackung in einem der vorgelagerten Prozessschritte der
Verpackungsanlage. Eine entsprechende Verpackung ist in Fig. 1 schematisch als Verpackungsfolie
5 dargestellt. In der Formplatte 17 sind Schneidschlitze 19 ausgebildet, die in einem
Rechteck um die Mulde 18 verlaufend und korrespondierend zur Rechteckform der Schneidkontur
16 angeordnet sind.
[0024] Um die Verpackungsfolie 5 entsprechend der Schneidkontur 16 des Oberteils 23 zuzuschneiden,
werden Unterteil 24 und Oberteil 23 zusammengefahren. Dabei taucht das Oberteil 23
mit seiner Schneidkontur 16 in die Schneidschlitze 19 des Unterteils 24 ein und schneidet
durch die Verpackungsfolie 5 hindurch. Ist die Verpackungsfolie 5 zugeschnitten, werden
Oberteil 23 und Unterteil 24 wieder auseinandergefahren. Die Schneidpfosten 2 und
die Schneidmesser 4 werden aus den Schneidschlitzen 19 des Unterteils 24 herausgezogen.
[0025] In den Figuren 2 und 3 ist der erfindungsgemäß ausgeführte Schneidpfosten 2 aus Fig.
1 gezeigt. Der Schneidpfosten 2 erstreckt sich entlang seiner Längsachse 7 von seinem
Fußende 9 bis hin zu seinem Kopfende 8.
[0026] Der Schneidpfosten 2 besitzt einen ersten Abschnitt 25 und einen zweiten Abschnitt
26. Der Schneidpfosten 2 ist entlang des ersten Abschnittes 25, welcher sich vom Fußende
9 bis zum zweiten Abschnitt 26 erstreckt, als ein im Wesentlichen zylindrischer Rotationskörper
ausgebildet. Entlang des zweiten Abschnittes 26, welcher sich vom ersten Abschnitt
25 bis hin zum Kopfende 8 erstreckt, ist der Schneidpfosten 2 aus vier plattenförmigen
Schneidelementen 12 mit jeweils einer Schneidkante 13 gebildet. Die Schneidelemente
12 sind derart zueinander angeordnet, dass deren Schneidkanten 13 in der Längsachse
7 gemeinsam zulaufen.
[0027] Die Schneidkanten 13 der Schneidelemente 12 sind gegenüber der Längsachse 7 geneigt
und laufen gemeinsam in einer Schneidspitze 14 aus. Die Schneidkanten 13 schließen
mit der Längsachse 7 des Schneidpfostens 2 einen Winkel α ein, der zum Fußende 9 des
Schneidpfostens 2 hin geöffnet ist. Der Winkel α ist kleiner als 90°, insbesondere
kleiner als 60°, im bevorzugten Ausführungsbeispiel in etwa 45°.
[0028] Wie in den Figuren 2 und 3 gezeigt, weist der Schneidpfosten 2 eine Umfangsseite
10 auf, an welcher vier Aufnahmen 11 zur Montage der Schneidmesser 4 ausgebildet sind.
In dem bevorzugten Ausführungsbeispiel sind die Aufnahmen 11 als Nuten ausgebildet,
die in Richtung der Längsachse 7 verlaufen. Dabei erstrecken sich die Nuten vom Fußende
9 des Schneidpfostens 2 bis hin zum Schneidelement 12. Die Nut wird durch eine erste
Auflagefläche 21 begrenzt, die auf der dem Fußende 9 zugewandten Seite des Schneidelementes
12 ausgebildet ist. Beim Montieren des Schneidpfostens 2 auf das Schneidmesser 4 kann
der Schneidpfosten 2 an seiner Nut auf das Schneidmesser 4 aufgeschoben werden, bis
der Schneidpfosten 2 mit seiner ersten Auflagefläche 21 an dem Schneidmesser 4 zur
Anlage kommt. Die erste Auflagefläche 21 bildet demnach einen Vertikalanschlag zwischen
dem Schneidpfosten 2 und dem Schneidmesser 4 in Richtung der Längsachse 7. Zudem ist
an dem Schneidelement eine zweite Auflagefläche 22 ausgebildet, welche ausgehend von
der Längsachse 7 in radialer Richtung als Horizontalanschlag zwischen dem Schneidpfosten
2 und dem Schneidmesser 4 dient.
[0029] Die vier Aufnahmen 11 sind in Umfangsrichtung des Schneidpfostens 2 in gleichmäßigen
Winkelabständen angeordnet. Damit beträgt der Winkelabstand β zwischen den jeweils
benachbarten Aufnahmen 11 der in den Figuren 2 und 3 gezeigten Schneidpfosten 90°.
Die Schneidelemente 12 sind in den gleichen Winkelabständen wie die Aufnahmen 11 ausgerichtet,
so dass jeweils benachbarte Schneidelemente 12 mit den Schneidkanten 13 zueinander
den Winkelabstand β in Höhe von 90° aufweisen.
[0030] Dadurch bilden die Schneidpfosten 2 in Anordnung mit den Schneidmessern 4 auf der
Grundplatte montiert eine Rechteckstruktur. In einer nicht gezeigten alternativen
Ausführungsvariante der Schneidvorrichtung 1 kann der Winkelabstand β benachbarter
Aufnahmen 11 sowie benachbarter Schneidelemente 12 zueinander verschieden sein. Dadurch
können beispielsweise Rauten- oder Parallelogrammformen oder andere Strukturen erstellt
werden.
[0031] In Fig. 4 ist ein Eckpfosten 3 gezeigt. Der Eckpfosten 3 weist eine Aufnahme 11 auf,
welche im Ausführungsbeispiel als eine Nut ausgebildet ist. Die Nut verläuft wie beim
Schneidpfosten 2 entlang der Längsachse 7' des Eckpfostens 3. Dabei erstreckt sich
die Nut vom Fußende 9 des Eckpfostens bis hin zu einer ersten Auflagefläche 21, die
am Kopfende 8 des Eckpfostens 3 ausgebildet ist. Wie auch der Schneidpfosten 2 kann
der Eckpfosten zur Montage mit seiner Nut 11 auf das Schneidmesser 4 aufgeschoben
werden, bis dieses an der ersten Auflagefläche 21' zur Anlage kommt. Die Eckpfosten
weisen keine Schneidelemente 12 auf. Die Eckpfosten 3 dienen lediglich als Stützung
der Schneidmesser 4, die an Randbereichen eines Schneidmusters angeordnet sind.
[0032] In den Figuren 5 bis 7 sind schematische Schnittdarstellungen der Schneidvorrichtung
gemäß Fig. 1 gezeigt, die den Schneidvorgang in Schrittbildern veranschaulichen. In
Fig. 5 befinden sich das Oberteil 23 und das Unterteil 24 noch in der Ausgangslage.
Bereits in Fig. 6 sind Oberteil 23 und Unterteil 24 soweit zusammengefahren, dass
die Schneidspitzen 14 die Verpackungsfolie 5 durchstechen. Der Schneidpfosten 2 taucht
mit seinem zweiten Abschnitt 26, nämlich mit seinen Schneidelementen 12 in die Schneidschlitze
19 ein. Die Verpackungsfolie 5 wird anschließend durch die Schneidkanten 13 eingeschnitten.
Die Schneidmesserkanten 15 der Schneidelemente 4 ragen noch nicht in die Schneidschlitze
19. Erst in Fig. 7 sind das Oberteil 25 und das Unterteil 26 vollständig zusammengefahren.
Die Schneidmesser 4 sind in die Schneidschlitze 19 eingetaucht, und die Verpackungsfolie
5 ist ausgeschnitten. Anschließend werden das Oberteil 23 und das Unterteil 24 wieder
auseinandergefahren.
[0033] In dem Ausführungsbeispiel gemäß der Schneidvorrichtung nach Fig. 1 weisen die Schneidmesserkanten
15 eine Riffelung bzw. einen Wellenschliff auf, der sich ausschließlich in der Ebene
des jeweiligen Schneidmessers erstreckt, also keine Wellenform quer dazu aufweist.
Dadurch können die Schnittkräfte an der Verpackungsfolie 5 reduziert werden, so dass
ein Dehnen oder ein Verzug der Verpackungsfolie 5 vermieden wird. Gleichzeitig sind
die Schnittlinien und damit die Umrisse der ausgeschnittenen Verpackung geradlinig
ausgebildet.
[0034] In Fig. 8 ist eine Anordnung aus mehreren Schneidpfosten 2 und mehreren Schneidmessern
4 als Variante der Anordnung nach Fig. 1 mit mehrfach sich wiederholender rechteckiger
Schnittkontur 16 gezeigt. Die Schneidpfosten 2 weisen in Übereinstimmung mit den Fig.
2, 3 jeweils vier Aufnahmen 11 und vier Schneidelemente 12 auf. Die zueinander benachbarten
Aufnahmen 11 und die zueinander benachbarten Schneidelemente 12 weisen jeweils einen
Winkelabstand β von 90° auf. Dies bedingt eine quadratische, zumindest rechteckige
Anordnung der Schneidpfosten 2 und der Schneidmesser 4.
[0035] In Fig. 9 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Anordnung mehrerer Schneidpfosten
2 und mehrerer Schneidmesser 4 gezeigt, wobei hier zusätzlich auch mehrere Eckpfosten
3 zum Einsatz kommen. Die Schneidpfosten 2 weisen hier jeweils drei Aufnahmen 11 und
drei Schneidelemente 12 auf. Die zueinander benachbarten Aufnahmen 11 und die zueinander
benachbarten Schneidelemente 12 weisen jeweils einen Winkelabstand β von 120° auf.
Daraus resultiert eine wabenförmige Anordnung der Schneidpfosten 2 und der Schneidmesser
4 und ein entsprechend wabenförmiges Schnittmuster. An den Randbereichen der Anordnung
sind die Schneidmesser 4 an Eckpfosten 3 gehalten.
[0036] Die Schnittmuster nach den Figuren 8 und 9 können nach Belieben durch den Anbau zusätzlicher
Schneidmesser 4, Schneidpfosten 2 und Eckpfosten 3 baukastenartig erweitert oder auch
reduziert werden. Die Schneidpfosten 2 dienen als Verbindungselemente der Schneidmesser
4. In Ergänzung zur Ausführungsform nach Fig. 2 üben hier die Schneidpfosten nicht
nur die Funktion als Eckpfosten, sondern auch die Funktion als Knoten- bzw. Kreuzungspunkte
für die einzelnen Schneidlinien aus. Dabei gewährleisten die Schneidpfosten 2 durch
die Verbindung von mehreren Schneidmesserkanten 15 miteinander über die Schneidkanten
13 der Schneidelemente 12 eine überall durchgängige, lückenfreie Schneidkontur 16.
1. Schneidpfosten zur Montage an einer Schneidvorrichtung,
wobei sich der Schneidpfosten (2) entlang einer Längsachse (7) erstreckt und ein Kopfende
(8) sowie ein Fußende (9) umfasst, wobei der Schneidpfosten (2) mindestens eine Aufnahme
(11) für ein Schneidmesser (4) und mindestens ein am Kopfende (8) angeordnetes Schneidelement
(12) mit einer Schneidkante (13) umfasst.
2. Schneidpfosten nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahme (11) für das Schneidmesser als Nut an einer Umfangsseite (10) des Schneidpfostens
(2) ausgebildet ist, welche in Richtung der Längsachse (7) des Schneidpfostens (2)
verläuft.
3. Schneidpfosten nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass der Schneidpfosten (2) mehrere und insbesondere drei oder vier Aufnahmen (11) für
je ein Schneidmesser (4) aufweist, und dass der Schneidpfosten (2) außerdem an seinem
Kopfende (8) den jeweiligen Aufnahmen (11) zugeordnete Schneidelemente (12) mit je
einer Schneidkante (13) umfasst.
4. Schneidpfosten nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass an dem Kopfende (8) des Schneidpfostens (2) eine in Richtung vom Fußende (9) zum
Kopfende (8) zulaufende Schneidspitze (14) ausgebildet ist.
5. Schneidpfosten nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass die Schneidkante (13) des mindestens einen Schneidelementes (12) in der Schneidspitze
(14) ausläuft.
6. Schneidpfosten nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass die Schneidkante (13) des mindestens einen Schneidelementes (12) mit einer Geraden,
die parallel zur Längsachse (7) des Schneidpfostens (2) verläuft, einen Winkel (α)
einschließt, wobei der Winkel (α) zum Fußende (9) des Schneidpfostens (2) hin geöffnet
ist, und wobei der Winkel (α) kleiner als 90°, insbesondere kleiner 60° ist, und insbesondere
etwa 45° beträgt.
7. Schneidpfosten nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Schneidelement (12) die Aufnahme (11) für das Schneidmesser (4)
ausgehend von der Längsachse (7) des Schneidpfostens (2) in radialer Richtung überragt.
8. Schneidvorrichtung mit mindestens einem Schneidmesser (4) und mit mindestens einem
Schneidpfosten (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei das mindestens eine Schneidmesser
(4) eine Schneidmesserkante (15) aufweist und in der Aufnahme (2) des mindestens einen
Schneidpfostens (2) gehalten ist, wobei die Schneidmesserkante (15) des Schneidmessers
(4) und die Schneidmesserkante (13) des Schneidelementes (12) des Schneidpfostens
(2) eine durchgehende Schneidkontur (16) bilden.
9. Schneidvorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahme (11) als Nut ausgebildet ist, und dass das mindestens eine Schneidmesser
(4) in die Nut des mindestens einen Schneidpfostens (2) ragt.
10. Schneidvorrichtung nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet, dass das Schneidelement (12) des mindestens einen Schneidpfostens (2) und das Schneidmesser
(4) sich überlappen.
11. Schneidvorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass die Schneidvorrichtung (1) mindestens einen Eckpfosten (3) umfasst, wobei der Eckpfosten
(3) mindestens eine Nut (11) zur Aufnahme eines Schneidmessers (4) und kein zugeordnetes
Schneidelement (12) aufweist.
12. Schneidvorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Schneidmesser (4) und mehrere Schneidpfosten (2) derart miteinander verbunden
sind, dass die Schneidpfosten (2) Knotenpunkte von Schneidkonturen (16) bilden.
13. Schneidvorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, dass die Schneidvorrichtung (1) eine Grundplatte umfasst, wobei mehrere Schneidmesser
(4) und mehrere Schneidpfosten (2) baukastenartig lösbar und austauschbar auf der
Grundplatte befestigt sind.