[0001] Die Erfindung betrifft ein RoRo-Schiff mit einer am Ende eines frachttragenden Decks
angeordneten klappbaren Laderampe, die als mehrere Segmente umfassende Faltkonstruktion
ausgeführt ist.
[0002] Im modernen Seeverkehr spielt die Verringerung der Liegezeiten eine große Rolle,
und dies umfasst vor allem die zum Be- und Entladen erforderliche Zeitdauer. Insbesondere
im sogenannten RoRo-Verkehr ist dies von großer Wichtigkeit, beispielsweise bei Fähren.
Häufig weisen dazu die RoRo-Schiffe eine am Bug des Schiffs angeordnete Laderampe
auf, da sich auf diese Weise der Ladeumschlag erheblich beschleunigen lässt.
[0003] Die Laderampe weist beträchtliche Abmessungen auf. Um sie in dem verfügbaren, begrenzten
Raum zu stauen, sind die Laderampen mehrteilig ausgeführt, wobei die Elemente geklappt
und gefaltet werden (z.B.
SE9501335-5). Hierbei ist ein erstes Element klappbar unmittelbar am Schiffsrumpf befestigt,
und ein zweites Element faltbar am ersten Element. Zum Bewegen muss das zweite Element
ungefähr parallel zwischen Stauposition und Rampenposition verschoben werden. Der
Antrieb erfolgt über das erste Element der Bugrampe; die Bewegung wird definiert über
zwei Streben, die schwenkbar am zweiten Rampenelement und dem Rumpf darunter gelagert
sind. Sie bilden zusammen mit dem ersten Rampenelement in etwa ein Parallelogramm
und stellen so eine definierte Bewegung des zweiten Rampenelementes in Abhängigkeit
von der Bewegung des ersten Elementes sicher. Bei sehr langen Rampen oder schmalem
Bug des Schiffs kann es erforderlich sein, die Rampe mit drei (oder mehr) Elementen
aufzubauen, um die Gesamtlänge in Stauposition zu verkleinern. In diesem Fall wird
das dritte Element am Verbindungspunkt mit dem zweiten Element um 180° nach unten
gedreht, so dass es unter dem zweiten Element und parallel zu diesem zu liegen kommt.
Damit ist die Länge des dritten Elements der Rampe durch die beiden Streben begrenzt.
Soll die Rampe dennoch länger werden, muss der Verbindungspunkt zwischen zweitem und
drittem Element nach vorn verschoben werden, um dadurch mehr Länge in Element zwei
und drei zu generieren. Allerdings kann es dadurch zu Kollisionen zwischen der Rampe
und der Stahlstruktur der Bugtüre kommen.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Rampe bereitzustellen,
die diese Nachteile vermeidet.
[0005] Die erfindungsgemäße Lösung liegt in dem Merkmal des unabhängigen Anspruchs. Vorteilhafte
Weiterbildungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
[0006] Bei einem RoRo-Schiff mit einem Rumpf, umfassend ein frachttragendes Deck für RoRo-Fracht,
und einer am Ende des frachttragenden Decks hinter einer öffenbaren Rumpftür angeordneten
klappbaren Laderampe, die als mehrere Segmente umfassende Faltkonstruktion ausgeführt
ist, wobei die Segmente ein inneres, am Rumpf angeordnetes Stammsegment und mindestens
ein äußeres Klappsegment umfassen, und die Laderampe von einer zusammengefalteten
See-Position in eine ausgeklappte Lade-Position überführt werden kann,
ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Laderampe seitlich geführt ist mittels einer
Kulissenführung, die eine Führungsschiene und einen Führungsfolger umfasst.
[0007] Zuerst seien einige verwendete Begriffe erläutert:
[0008] Unter einem RoRo-Schiff wird ein Schiff verstanden, dass zum Transport von Fahrzeugen
derart ausgebildet ist, dass die Fahrzeuge direkt vom Kai auf das Schiff bis zu dessen
Fahrzeugdeck auffahren können zur Beladung ("Roll on") und abfahren können zur Entladung
("Roll off"). Häufig handelt es sich hierbei um Fähren, es können aber auch Fahrgastschiffe
oder hochseegehende (Fahrzeug-)Transportschiffe sein.
[0009] Vorliegend wird unter dem Begriff der Laderampe eine meist (aber nicht zwingend)
am Bug des RoRo-Schiffs angeordnete Rampe verstanden, welcher als Zufahrt zu dem die
Fahrzeuge aufnehmenden frachttragenden Deck fungiert.
[0010] Kern der Erfindung ist der Gedanke, durch eine Kulissenführung, von der vorzugsweise
ein Teil an der öffenbaren Rumpftür angeordnet ist, eine besonders bauraumsparende
klappbare Laderampe zu schaffen. Die Kulissenführung anstelle der aus dem Stand der
Technik bekannten schwenkbaren Streben bietet den Vorteil, dass weniger Bauraum benötigt
wird. Bei gegebenen Abmessungen des Rumpfes ermöglicht die Erfindung somit eine großzügigere
Gestaltung der Laderampe, was die Be- und Entladung begünstigt.
[0011] Diese Anordnung der Führung bietet gegenüber dem bisherigen Stand der Technik gewichtige
Vorteile. Insbesondere wird das benötigte Volumen für die gefaltete Laderampe verkleinert.
Dadurch kann entweder die Rampe weiter vorn im Schiff angeordnet werden, wodurch die
Gesamtlänge der Rampe im ausgefahrenen Zustand verringert werden kann, oder eine sich
bei Rampenverbreiterung ergebende Kollision mit der Schiffsstruktur kann aufgelöst
werden, d. h. es kann bei unverändertem Rumpf eine Rampe mit größerer Breite verbaut
werden. Die Erfindung erlaubt somit bei geringerer Bauraumanforderung breitere und/oder
längere Rampen. Das ist ein beträchtlicher Vorteil: Breitere Rampen ermöglichen schnellere
Be-/Entladevorgänge, und längere Rampen geben größere Flexibilität hinsichtlich der
Hafenanlagen. Betrachtet über die gesamte Nutzungsdauer eines Schiffes sind das signifikante
Vorteile.
[0012] Bei der Rumpftür handelt sich vorzugsweise um eine Bugtür. Hier sind wegen der verjüngenden
Kontur des Rumpfes am Bug die Vorteile der Erfindung besonders relevant.
[0013] Zweckmäßigerweise ist die Führungsschiene mehrteilig ausgeführt mit einem festen
und einem beweglichen Teil, wobei der feste Teil an einem schiffsseitigen Längsschott
und der bewegliche Teil an öffenbaren Bugtüren angeordnet sind, wobei die Bugtüren
in geöffnetem Zustand einen Durchgang für die Laderampe freigeben. Die Einbindung
der Tür in die Führungsschiene erlaubt eine besonders raumsparende Konstruktion, da
die Türen somit doppelt funktional werden: Im geschlossenen Zustand verschließen sie
die Öffnung, und in geöffnetem Zustand bilden sie eine raumsparende Führung.
[0014] Mit Vorteil ist hierbei der bewegliche Teil der Führungsschiene an einer Trägerplatte
angeordnet, die an einer zur Schiffsmitte weisenden Innenseite der jeweiligen Bugtür
vorgesehen ist. Zweckmäßigerweise sind die Bugtüren dazu an ihrer jeweiligen zur Schiffsmitte
weisenden Innenseite mit einer vertikalen Trägerplatte versehen. Auf den rumpffesten
Teil der Führungsschiene folgt der Teil der Führungsschiene, der an Türblättern der
Bugtür angeordnet ist, und zwar vorzugsweise in deren vertikaler Trägerplatte. Diese
ist so positioniert, dass sie bei geöffneten Bugtüren die gleiche Distanz zur Schiffsmitte
hat wie der rumpffeste Teil der Führungsschiene (in der Regel angeordnet am sog. Seitenlängsschott).
Dadurch kann die Führungsschiene auf dem Türblatt der Rumpftür fortgeführt werden.
Um eine praktisch unvermeidliche sich ergebende Lücke in der Führungsschiene zwischen
dem rumpffesten Teil und dem an der Rumpftür angeordneten Teil zu überbrücken, ist
das zweite Rampenelement zweckmäßigerweise nicht mit einer Rolle in den Schienen geführt,
sondern mit einem Schlitten. Damit ist die Lücke am Übergang zwischen den Teilen der
Führungsschiene kleiner als eine Längserstreckung des Schlittens (Führungsfolger).
Hiermit kann ein Verklemmen beim Übergang zwischen den Teilen der Führungsschiene
vermieden werden.
[0015] Die Führungsschiene ist vorzugsweise bogenförmig gekrümmt. Es kann so eine günstige
Entfaltungskinematik einer Laderampe erreicht werden, die ein fest am Rumpf angeordnetes
Stammsegment und klappbar an diesem ein angeordnetes zweites, eventuell auch drittes
Segment aufweist. Mit Vorteil ist ein Übergang zwischen festem und beweglichem Teil
so gestaltet, dass der bewegliche Teil tangential und krümmungsgleich an den festen
Teil anschließt.
[0016] Der Führungsfolger weist zweckmäßigerweise einen Rollenschlitten auf, der in der
Führungsschiene geführt ist. Der Rollenschlitten ermöglicht durch seine Längserstreckung
und seine Krümmung, die derjenigen der Führungsschiene entspricht, eine sichere und
verklemmungsfreie Führung, und zwar auch über eine Lücke im Bereich des Übergangs
zwischen festem und beweglichem Teil der Führungsschiene. Mit Vorteil sind die Rollen
am Rollenschlitten entlang einer Krümmung befestigt, die zwischen Krümmungen von Profilen
liegt, die die Führungsschiene bilden. Vorzugsweise ist dazu der Rollenschlitten schwenkbeweglich
an der Laderampe angeordnet, und zwar mit Vorteil an einer Unterseite des Klappsegments.
[0017] Vorzugsweise ist die eingestellte Öffnungsweite mittels einer Verriegelung der Bugtüren
im geöffneten Zustand gesichert. Die Verriegelung kann als gesondertes Element ausgeführt
sein, sie kann alternativ oder zusätzlich auch mit einer Antriebseinrichtung derart
zusammenwirken, dass ein Schutz vor selbsttätiger Verstellung erreicht ist (beispielsweise
durch Selbsthemmung).
[0018] Ferner können zusätzliche Verriegelungen zwischen der Trägerplatte und dem Rumpf
vorgesehen sein. Diese sind dazu ausgebildet, die beim Öffnen der Rampe auftretenden
Kräfte in die Schiffsstruktur zu übertragen, so dass sie nicht über den Öffnungsmechanismus
der Bugtüre geleitet werden müssen.
[0019] Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezug auf die beigefügte Zeichnung näher anhand
eines Ausführungsbeispiels erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Teil-Seitenansicht eines RoRo-Schiffs mit seinem Bug und einer dort angeordneten
eingeklappten Laderampe;
- Fig. 2
- eine Ansicht einer Bugtür und Führung für eine Laderampe (in Fahrtrichtung gesehen);
- Fig. 3
- eine Teil-Seitenansicht gemäß Fig. 1 mit geöffneten Bugtüren und der Laderampe im
teilweise ausgeklappten Zustand;
- Fig. 4
- eine Detailansicht einer Führungsschiene und Führungsfolgers;
- Fig. 5
- eine Detailansicht zur Anordnung des Führungsfolgers an einem Segment der Laderampe;
und
- Fig. 6
- eine Teil-Seitenansicht eines RoRo-Schiffs mit Laderampe im Bug gemäß dem Stand der
Technik.
[0020] Bevor ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher beschrieben wird, wird einleitend
Bezug genommen auf Figur 6. Dort ist eine Ausführung eines RoRo-Schiffs mit einer
Laderampe gemäß dem Stand der Technik gezeigt. Die Darstellung zeigt einen Bug 91
eines Schiffs mit einem Bugwulst 92, oberhalb dessen eine öffenbare Bugtür 93 angeordnet
ist. In dem Schiff ist ein frachttragendes Fahrzeugdeck 94 angeordnet. Die Bugtür
93 gibt beim Öffnen einen Zugang zu diesem Fahrzeugdeck 94 frei. An dessen vorderem
Ende ist eine Laderampe 95 angeordnet, über welche die Fahrzeuge auf das Fahrzeugdeck
94 fahren können zum Beladen bzw. ausfahren können zum Entladen. Die Laderampe 95
ist klappbar ausgeführt und mit ihrem rückwärtigen Ende am Fahrzeugdeck 94 schwenkbar
angeschlagen. Die Laderampe 95 ist in zwei verschiedenen Zuständen dargestellt, zum
einen im komplett eingeklappten Zustand und zum anderen in einem halb ausgeklappten
Zustand, um die Funktionsweise der Schwenkstrebe 90 zu illustrieren. Im eingeklappten
Zustand ist die Laderampe 95 gegen das Kollisionsschott 99 des Schiffs gestaut. In
dieser Position wird sie gehaltert durch eine Schwenkstrebe 90. Zum Aufklappen der
Laderampe 95 wird die Schwenkstrebe 90 nach vorne verschwenkt (d.h. im Uhrzeigersinn
in der Darstellung gemäß Figur 6).
[0021] Ein gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung ausgeführtes RoRo-Schiff, das in
seiner Gesamtheit mit der Bezugsziffer 1 bezeichnet ist, ist in einer Teil-Seitenansicht
in Figur 1 dargestellt. Sie zeigt einen Abschnitt am Bug 11 des Schiffs 1. Das Schiff
1 weist unten am Bug einen Bugwulst 14 auf, und im oberen Bereich ist ein Oberdeck
15 dargestellt, dass einen Teil der Stahlstruktur des Rumpfes des Schiffs 1 bildet.
[0022] Oberhalb des Bugwulsts 14 sind öffenbare Bugtüren 3 angeordnet. Die Bugtüren 3 sind
transversal quer zu einer Längsachse des Schiffs 1 verschieblich, um sie auf diese
Weise zu öffnen und einen Zugang freizugeben zu einer Laderampe 5 und dem dahinterliegenden
frachttragenden Deck 2 für Fahrzeuge (Fahrzeugdeck). Hinter den Bugtüren 3 ist eine
klappbare Laderampe 5 bugseitig an einem Kollisionsschott 16 angeordnet. Die Laderampe
5 umfasst mehrere Segmente: Ein Stammsegment 51, das mit einem ersten Ende über ein
Schwenklager 50 an dem Kollisionsschott 16 befestigt ist, und zwei weitere Segmente
52, 53, die jeweils an den äußeren Enden schwenkbeweglich angeordnet sind. Im angeklappten
Zustand verschließt die Laderampe 5 mit ihren Stammsegment 51 eine zu dem Fahrzeugdeck
2 führende Zugangsöffnung in dem Kollisionsschott 16. In Figur 1 ist dieser seefeste
Zustand dargestellt, mit angeklappter Laderampe 5 und geschlossenen Bugtüren 3. Ferner
ist eine Kulissenführung 6 vorgesehen, entlang der die Laderampe 5 ausgeklappt werden
kann.
[0023] In Figur 2 ist eine Frontalansicht dargestellt. Die Bugtüren sind mittels eines (nicht
dargestellten) Schienensystems sowie Antriebsmechanismus quer zur Schiffsrechnung
translatorisch beweglich. Die geschlossene sowie geöffnete Position ist in Figur 2
in einer geteilten Darstellung gezeigt, wobei in der rechten Bildhälfte eine geschlossene
Bugtür 31 und in der linken Bildhälfte eine geöffnete Bugtür 32 gezeigt ist.
[0024] Ferner dargestellt ist die als Kulissenführung ausgebildete Führung 6 mit ihrer Führungsschiene
60. Diese ist zweiteilig aufgebaut mit einem ersten Teil 61, der schiffsfest an einem
Längsschott 17 des Schiffs 1 befestigt ist, und einem zweiten Teil 62, der an der
Innenseite und jeder der beiden Bugtüren 3 befestigt ist. Dazu sind die Bugtüren 3
an ihrer jeweiligen Innenseite mittels einer Trägerplatte 36 verstärkt. Im geöffneten
Zustand der Bugtüren ist deren Position mittels einer Öffnungsweitensteuerung so eingestellt,
dass die beiden Teile 61, 62 der Führungsschiene 60 miteinander fluchten. Dieser Zustand
ist vorzugsweise gesichert mittels einer Verriegelung 37, 37' der geöffneten Bugtüren
3 (vgl. auch Fig. 3). Damit ist im geöffneten Zustand eine durchgehende Führung 6
für die Laderampe 5 geschaffen.
[0025] In Figur 3 ist eine teilweise ausgeklappte Laderampe 5 dargestellt. Das Stammsegment
51 ist um eine durch das Schwenklager 50 definierte Achse nach vorne gekippt und über
das daran anschließende zweite Segment 52 in der bogenförmig gekrümmten Führungsschiene
60 geführt. Dabei ist das zweite Segment 52 über einen Führungsfolger 7 in der Führungsschiene
60 geführt. Bei der in Figur 3 gezeigten Darstellung ist die Laderampe 5 bereits so
weit ausgeklappt, dass der Führungsfolger 7 aus dem festen Teil 61 der Führungsschiene
60 ausgetreten und in den fluchtenden, an den Bugtüren 3 angeordneten beweglichen
zweiten Teil 62 eingetreten ist. Er wird nun von diesem geführt. Das Zusammenwirken
zwischen Führungsschiene 60 und Führungsfolger 7 ist in Figur 4 detailliert dargestellt.
In der linken Bildhälfte erkennt man einen Ausschnitt aus der backbordseitigen Bugtür
32 mit ihrer innenseitig angeordneten Trägerplatte 36. An dieser ist der bewegliche
Teil 62 der Führungsschiene 60 angeordnet, der sich zusammensetzt aus zwei mit einem
definierten Abstand gesetzten Profilen 63, 64. Zwischen den beiden Profilen 63, 64
ist der Führungsfolger 7 mit einer Rolle 70 geführt. Der definierte Abstand einerseits
und der Durchmesser der Rolle 70 sind so gewählt, dass eine Spielpassung gebildet
ist. Die Rolle 70 ist drehbar an einem Rollenschlitten 71 angeordnet, an dem noch
weitere Rollen 70 vorgesehen sind (vergleiche Figur 5). Der Rollenschlitten 71 ist
mittels eines Schwenklagers 72 beweglich an einem Lagerbock 73 angeordnet, der an
der Unterseite des zweiten Segments 52 der Laderampe 5 befestigt ist. Dank des Schwenklagers
72 kann der Rollenschlitten seine relative Winkelposition zu dem Lagerbock 73 verändern
und somit der gekrümmten Führungsschiene verklemmungsfrei folgen. Die Länge des Rollenschlittens
71 ist so bemessen, dass die an einem Übergang zwischen dem festen Teil 61 und dem
beweglichen Teil 62 der Führungsschiene 60 gebildete Lücke 65 sicher überspannt werden
kann, d. h. dass zu jedem Zeitpunkt mindestens zwei der vier Rollen 70 im Eingriff
mit der Führungsschiene 60 sind.
[0026] Damit ergibt sich eine präzise, sichere sowie flüssige Führung der Laderampe 5 durch
die Führungsschiene 60. Dank der Verriegelungen 37, 37' ist die Bugtür 3 in geöffneter
Position gesichert und damit eine exakte Übereinstimmung der beiden Teile 61, 62 der
Führungsschiene 60 gewährleistet. So können die beim Einklappen bzw. Ausklappen der
Laderampe 5 auftretenden Kräfte sicher in die Struktur des Schiffs 1 übertragen werden.
[0027] Die Erfindung ermöglicht so eine raumsparende Anordnung, wodurch lange Bugrampen
auch in schlanken Rümpfen vorgesehen werden können.
1. RoRo-Schiff mit einem Rumpf, umfassend ein frachttragendes Deck (2) für RoRo-Fracht,
und einer am Ende des frachttragenden Decks (2) hinter einer öffenbaren Rumpftür (3)
angeordneten klappbaren Laderampe (5), die als mehrere Segmente (51, 52, 53) umfassende
Faltkonstruktion ausgeführt ist, wobei die Segmente ein inneres, am Rumpf angeordnetes
Stammsegment (51) und mindestens ein äußeres Klappsegment (52) umfassen, und die Laderampe
(5) von einer zusammengefalteten See-Position beweglich ist in eine ausgeklappte Lade-Position,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Laderampe (5) seitlich geführt ist mittels einer Kulissenführung (6), die eine
Führungsschiene (60) und einen Führungsfolger (7) umfasst.
2. RoRo-Schiff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsschiene (60) mehrteilig ausgeführt ist mit einem festen und einem beweglichen
Teil (61, 62), wobei der feste Teil (61) an einem schiffsseitigen Längsschott und
der bewegliche Teil (62) an öffenbaren Bugtüren (3) angeordnet ist, wobei die Bugtüren
(3) im geöffneten Zustand einen Durchgang für die Laderampe freigeben.
3. RoRo-Schiff nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der bewegliche Teil (62) der Führungsschiene an einer Trägerplatte (36) angeordnet
ist, die an einer zur Schiffsmitte weisenden Innenseite der jeweiligen Bugtür (3)
vorgesehen ist.
4. RoRo-Schiff nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass ein Übergang zwischen dem festen und beweglichen Teil (61, 62) eine Lücke (65) aufweist,
die kleiner ist als eine Längserstreckung des Führungsfolgers (7).
5. RoRo-Schiff nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsschiene (60) gekrümmt ausgeführt ist.
6. RoRo-Schiff nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass an einem Übergang zwischen festem und beweglichem Teil der bewegliche Teil (62) tangential
und krümmungsgleich an den festen Teil (61) anschließt.
7. RoRo-Schiff nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Führungsfolger (7) einen Rollenschlitten (71) aufweist, der in der Führungsschiene
(60) geführt ist.
8. RoRo-Schiff nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Rollen (70) entlang einer Krümmung am Rollenschlitten (71) befestigt sind, die
zwischen Krümmungen von Profilen (63, 64) liegt, die die Führungsschiene bilden (60).
9. RoRo-Schiff nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Rollenschlitten (71) schwenkbeweglich an der Laderampe (5) angeordnet ist, vorzugsweise
an einer Unterseite des Klappsegments (52).
10. RoRo-Schiff nach einem der Ansprüche 2 bis 9, dadurch gekennzeichnet, die eingestellte Öffnungsweite mittels einer Verriegelung der Bugtüren im geöffneten
Zustand gesichert ist.