[0001] Die Erfindung betrifft eine Turbinenlaufschaufel für eine Gasturbine gemäß dem Oberbegriff
von Anspruch 1.
[0002] Eine dem Oberbegriff des Anspruchs 1 entsprechende Turbinenlaufschaufel ist beispielsweise
aus der Druckschrift
EP 0 166 676 A2 bekannt. Die vorbekannte Turbinenschaufel weist ein metallisches Schaufelblatt auf,
an dessen nach außen weisender Spitze eine Schicht mit Hartstoffpartikeln aufgebracht
wurde. Diese dient bei Verwendung der Turbinenlaufschaufel in einer Gasturbine zum
gezielten Abtragen von Material, welches an der der Schaufelspitze gegenüberliegenden
Gehäusewand aufgebracht wurde. Üblicherweise werden diese den Strömungspfad begrenzenden
Gehäusewände bei stationären Gasturbinen durch sogenannte Ringsegmente gebildet, auf
denen das abreibbare Material nicht nur als Temperaturschutz, sondern auch funktional
zur Radialspalteinstellung und -optimierung aufgebracht ist. Hintergrund ist eine
sich während des Betriebs der Gasturbine einstellende thermische Verteilung, die zu
unterschiedlichen thermisch bedingten Dehnungen im Gehäuse führen. Aufgrund der unterschiedlichen
Wärmeverteilung und der unterschiedlich gestalteten Gehäusebauteile entsteht eine
nicht exakt kreisrunde Strömungskontur der Gehäusewände, in dem sich der mit den Turbinenlaufschaufeln
bestückte Rotor dreht. Auch die hydrodynamische Lagerung führt ebenfalls dazu, dass
der Rotor nicht exakt mittig positioniert ist. Im Ergebnis stellt sich zwischen jeder
Schaufelblattspitze und der dieser gegenüberliegenden Gehäusewand ein individueller
Radialspalt ein. Diese können längs des Umfangs verteilt unterschiedlich groß sein.
Zur Steigerung des Turbinenwirkungsgrades sind diese Unterschiede zu vergleichmäßigen
und kleinstmögliche Radialspalte einzustellen, was mit Hilfe des abreibbaren Materials
erreichbar ist. Dieses wird als eine keramische, abriebfähige Schicht - auch Einlaufschicht
genannt - auf den Ringsegmenten aufgebracht und erlaubt ein Anstreifen und ein Eingraben
der Laufschaufeln darin.
[0003] So schlägt beispielsweise die eingangs erwähnte
EP 0 166 676 A2 vor, auf der nach außen weisenden Fläche der Schaufelspitze ein besonders hartes
Material zu verwenden, um somit das weichere, auf den Ringsegmenten aufgebrachte Material
während des Betriebs der Gasturbine zur Einstellung minimaler Spalte und auch zur
Verbesserung des Warmstartverhaltens dort abzureiben.
[0004] Darüber hinaus ist es in Fachkreisen bekannt, das Schaufelblatt von Turbinenschaufeln
mittels eines Schichtsystems aus zumeist zwei Schichten, einer zuerst aufgetragenen
Haftvermittlerschicht und einer darüber aufgetragenen keramischen Wärmedämmschicht,
gegen den schädlichen Einfluss des Heißgases zu schützen.
[0005] Es hat sich jedoch gezeigt, dass zum Eingraben in eine abriebfähige Schicht verwendete
Laufschaufeln dazu neigen können, an ihrem äußeren Ende die thermische Wärmedämmschicht
lokal zu verlieren. Dies reduziert den Schutz des Schaufelblatts gegen Heißgaseinflüsse,
so dass an den Stellen fehlender Wärmedämmschichten das metallische Material der Turbinenschaufel
vorzeitig altern kann. Dies kann die Lebensdauer der Turbinenlaufschaufel verkürzen,
was schlimmstenfalls einen vorzeitigen Austausch des beschädigten Bauteils nach sich
ziehen kann.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist daher die Bereitstellung einer Turbinenlaufschaufel für
eine Gasturbine, welche, ausgestaltet zum Eingraben in eine gehäuseseitig vorgesehene
abriebfähige Schicht, eine vergleichsweise lange Lebensdauer aufweist.
[0007] Die auf die Turbinenlaufschaufel gerichtete Aufgabe wird mit den Merkmalen von Anspruch
1 gelöst. Mithin wird zur Lösung der Aufgabe eine Turbinenlaufschaufel für eine Gasturbine,
mit einem metallischen Schaufelblatt umfassend eine von einem heißgasanströmbare Vorderkante,
von der aus sich eine saugseitige Seitenwand und eine druckseitige Seitenwand zu einer
Hinterkante des Schaufelblatts erstrecken, wobei das Schaufelblatt in einer sich dazu
quer erstreckenden Radialrichtung von einem fußseitigen Ende zu einem eine Blattspitze
bildenden spitzenseitigen Ende erstreckt und wobei an der radial nach außen weisenden
Fläche der Blattspitze eine erste Schneidschicht aufgebracht ist, vorgeschlagen, bei
der auf zumindest einer der beiden Seitenwände, insbesondere auf der saugseitigen
Seitenwand des Schaufelblatts und/oder im Bereich der Vorderkante des Schaufelblatts
spitzenseitig eine weitere Schneidschicht aufgebracht ist.
[0008] Der Erfindung liegt die Erkenntnis zu Grunde, dass die erste Schneidschicht eine
in Radialrichtung erfassbare Dicke aufweist, die vergleichsweise gering ist. Dies
kann dazu führen, dass während einer der ersten Anstreifvorgängen die betreffende
Turbinenlaufschaufel während ihres Umlaufs sich derart tief in Radialrichtung in das
abzureibende Material der Gehäusewand eingräbt, dass auch ein Kontakt zwischen der
auf den Seitenwänden bzw. auf der Vorderkante aufgebrachten Wärmedämmschicht und dem
abzureibenden Material der Gehäusewand auftritt. In diesem Fall treffen zwei vergleichsweise
weiche Materialien aufeinander, so dass nicht zwingend das abzureibende Material der
Gehäusewand abgerieben wird. Vielmehr kann die auch an den spitzenseitigen Enden des
Schaufelblatts aufgebrachte Wärmedämmschicht wegen des ungewünschten Kontakts lokal
abplatzen. Des Weiteren kann sich die erste auf der radial nach außen weisenden Fläche
der Blattspitze aufgebrachte Schneidschicht beim Eingraben in die gegenüberliegende
auf der Gehäusewand aufgebrachte abreibbare Schicht signifikant erwärmen. Die Erwärmung
führt zu thermischen Dehnungen in der Schneidschicht und auch in den daran angrenzenden
Bereichen. Insbesondere die auf den Seitenwänden und an der Vorderkante des Schaufelblatts
spitzenseitig angebrachte Wärmedämmschicht kann sich unzulässig hoch erwärmen, so
dass die Gefahr eines spitzenseitigen Abplatzens der Wärmedämmschicht erhöht ist.
[0009] Um diese Effekte zu vermeiden, schlägt die Erfindung vor, dass nicht nur auf der
radial nach außen weisenden Fläche der Blattspitze eine erste Schneidschicht aufgebracht
ist, sondern dass zumindest auf einer der beiden Seitenwände, insbesondere auf der
saugseitigen, weil voreilenden Seitenwand des Schaufelblatts und/oder im Bereich der
Vorderkante des Schaufelblatts spitzenseitig eine weitere Schneidschicht aufgebracht
ist. Mit anderen Worten: Die erste Schneidschicht und die weitere Schneidschicht gehen
ineinander über und umgreifen die Kante zwischen der Seitenwand und der nach außen
weisenden Fläche. Die Begriffe "erste" und "weitere" Schneidschicht dienen lediglich
zu Identifizierung zweier ggf. zusammenhängender Bereiche der Schneidschicht, welche
in einem Herstellungsschritt aufgebracht werden können.
[0010] Die Schneidschicht, üblicherweise mit Hartstoffpartikeln, insbesondere aus kubischem
oder hexagonalem Bornitrid angereichert, weisen damit eine hinreichende Festigkeit
und Härte auf, die es ermöglicht, dass lediglich das an der Gehäusewand aufgetragene
Material dort abgetragen wird. Die auf den Seitenwänden des Schaufelblatts aufgetragene
Wärmedämmschicht ist somit vor zerstörerischem Kontakt mit der beschichteten Gehäusewand
geschützt.
[0011] Besonders bevorzugt wird eine Mischung aus kubischem Bornitrid (cBN) und MAX-Phasenpulver
als Schneidschicht aufgebracht, so dass sich die Abriebbeständigkeit der Turbinenlaufschaufel
signifikant verbessert. Das kubische Bornitrid weist eine sehr hohe Härte auf und
zeichnet sich durch eine herausragende Verschleißbeständigkeit aus. Das Einbettmaterial
für das kubische Bornitrid sollte ebenfalls über eine gute Verschleißbeständigkeit,
kombiniert mit einer guten Oxidationsbeständigkeit und einer hohen thermischen Beständigkeit
verfügen. Diese Kombination aus Eigenschaften wird durch die MAX-Phasen optimal abgedeckt.
MAX-Phasen sind Werkstoffe, deren Eigenschaften zwischen denen von Keramiken und Metallen
liegen. Dabei steht M für ein Element aus den Übergansmetallen (z.B. Ti, Cr, Nb, Ta,
etc.), A steht für ein Element aus der A-Gruppe (z.B. Al, Si, etc.) und X steht für
Kohlenstoff oder Stickstoff (C oder N). Typische Vertreter der MAX-Phasen sind Ti2AlC,
Cr2AlC sowie Nb2AlC. Das Gemisch aus kubischem Bornitrid und MAX-Phase könnte z.B.
über Laserpulverauftragsschweißen aufgebracht werden. Alternativ könnten Preforms
gesintert werden, die anschließend über einen Lötprozess an die Turbinenschaufel angebunden
werden.
[0012] Durch den aufrechterhaltenen Schutz des Schaufelblatts aufgrund des Fortbestands
der keramischen Wärmedämmschicht auf den Seitenwänden des Schaufelblatts kann die
Lebensdauer der Turbinenlaufschaufel verbessert werden, verglichen mit Turbinenlaufschaufeln
aus dem Stand der Technik.
[0013] Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben, wobei deren Merkmale
beliebig miteinander kombinierbar sind.
[0014] Gemäß einer ersten vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung umfasst die Blattspitze
zumindest eine, vorzugsweise mindestens zwei Anstreifkanten mit jeweils einer ersten,
der Saugseite zugewandten Seitenfläche, auf welcher Seitenfläche die weitere Schneidschicht
aufgebracht ist. Mithin ist die Erfindung nicht nur lediglich bei ebenen und somit
unprofilierten Blattspitzen anwendbar, sondern auch bei solchen Blattspitzen, bei
denen die Turbinenlaufschaufel bekanntermaßen verwendete Anstreifkanten aufweisen.
Da bei rotierenden Turbinenlaufschaufeln die saugseitige Seitenwand der druckseitigen
Seitenwand vorauseilt, ist es von besonderem Vorteil, wenn zur Saugseite weisende
Flächen die weitere Schneidschicht spitzenseitig aufweisen.
[0015] Um eine auf der Seitenwand des Schaufelblatts gleichbleibende Dicke an Beschichtungen
bereitzustellen, ist es von Vorteil, wenn die betreffende Seitenwand des Schaufelblatts
bzw. die betreffende Seitenfläche der Anstreifkante zur Blattspitze hin eine zurückspringende
Stufe aufweist. Die Tiefe der Stufe entspricht ungefähr der Dicke der aufgebrachten
weiteren Schneidschicht.
[0016] Es hat sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn spitzenseitig zwischen der weiteren
Schneidschicht und dem metallischen Schaufelblatt zumindest eine weitere Schicht,
insbesondere eine Haftvermittlerschicht und/oder eine keramische Wärmdämmschicht vorgesehen
sind. Für den Fall, dass aufgrund fehlender Dauerfestigkeit der Hartstoffpartikel
diese vorzeitig altern oder aufgrund höherer Einsatztemperaturen sich auflösen, ist
es von Vorteil, wenn zwischen der weiteren Schneidschicht noch zumindest eine Haftvermittlerschicht,
welche zumeist in Form einer MCrAlY gleichzeitig eine Korrosionsschutzschicht darstellt,
diesen Bereich der Turbinenschaufel vor den schädlichen Einflüssen des Heißgases zusätzlich
schützt.
[0017] Als besonders vorteilhaft hat sich die Verwendung einer vorgenannten Turbinenlaufschaufel
in einer Gasturbine herausgestellt, deren Rotor in Axialrichtung verschieblich ausgestaltet
ist. Bekanntermaßen existieren Gasturbinen mit axialverschieblichem Rotor, um die
Radialspalte zwischen Laufschaufelspitzen und einem sich konisch erweiternden Turbinenheißgaskanal
während des stationären Betriebs der Gasturbine zu reduzieren. Dabei sind die Blattspitzen
der Turbinenlaufschaufeln und der sich konisch erweiterende Turbinenheißgaskanal korrespondierend
geneigt, so dass bei einer Axialverschiebung des Rotors in Richtung der ankommenden
Heißgasströmung der Radialspalt zwischen konischer Gehäusewand und ebenso geneigter
Schaufelspitze verkleinerbar ist. Insbesondere für derartig ausgestaltete Gasturbinen
ist es von Vorteil, wenn deren zum Eingraben in eine gehäuseseitig angeordnete Beschichtung
vorgesehene Turbinenlaufschaufeln im Bereich ihrer Vorderkante und somit auch auf
den Seitenwänden des Schaufelblatts spitzenseitig auch die weitere Schneidschicht
aufweisen. Damit kann ein spitzenseitiges Abplatzen der keramischen Schutzschicht
im Bereich der Vorderkante vermieden werden, wenn während der Axialverschiebung des
Rotors in stromaufwärtiger Richtung ein Kontakt zwischen der Vorderkante des Schaufelblatts
und der abreibbaren Beschichtung der Gehäusewand auftritt.
[0018] Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung
anhand der Figuren. Dabei zeigen:
- Figur 1
- eine perspektivische Ansicht auf eine Turbinenlaufschaufel gemäß eines ersten Ausführungsbeispiels,
- Figur 2
- den Längsschnitt durch die Blattspitze der Turbinenschaufel gemäß Figur 2 und
- Figur 3
- im Längsschnitt eine alternative Blattspitze gemäß eines zweiten Ausführungsbeispiels.
[0019] In Figur 1 ist in einer perspektivischen Darstellung eine Turbinenlaufschaufel 10
dargestellt. Entlang einer Achse, die mit der Radialrichtung R einer Gasturbine zusammenfällt,
in welcher die Turbinenlaufschaufel 10 eingebaut ist, umfasst diese von innen nach
außen gesehen einen Schaufelfuß 12, eine Plattform 14 und ein Schaufelblatt 16. Üblicherweise
werden derartige Turbinenlaufschaufeln 10 innen gekühlt. Mithin werden diese gewöhnlich
in einem Gussverfahren hergestellt, so dass sie insgesamt aus einem metallischen Grundwerkstoff
gebildet sind. Für die Erfindung betreffend ist es jedoch ausreichend, wenn das Schaufelblatt
16 metallisch ist. Dieses weist eine von einem Heißgas S anströmbare Vorderkante 18
sowie eine Hinterkante 20 auf. Dazwischen erstrecken sich eine saugseitige Seitenwand
22 und eine druckseitige Seitenwand 24, welche in Querrichtung und somit in Radialrichtung
R sich von einem fußseitigen Ende 26 zu einem spitzenseitigen Ende 28 erstrecken.
Letzteres bildet gleichzeitig die Blattspitze 30, welche nicht zwingend eben ausgebildet
sein muss. Gemäß dem gezeigten ersten Ausführungsbeispiel ist die Blattspitze 30 mit
einer Umrandung, welche auch als Anstreifkante 32 bezeichnet wird, versehen. Auf ihrer
radial nach außen weisenden Fläche ist eine in Figur 1 nicht weiter dargestellte Schneidschicht
aufgebracht, die jedoch in den Figuren 2 und 3 im Detail zu sehen ist.
[0020] Die Figuren 2 und 3 zeigen jeweils in einem Längsschnitt entsprechend der Schnittlinien
II-II und III-III unterschiedliche Ausführungsbeispiele der Erfindung, bei der die
Schneidschicht 36 nicht nur auf der radial nach außen weisenden Fläche der Blattspitze
30 angeordnet ist, sondern auch auf der saugseitigen Seitenwand 24 des metallischen
Schaufelblatts 16 bzw. dort im Bereich seiner Vorderkante 18. Dies gilt für sowohl
für die saugseitige als auch für die druckseitig angeordnete Anstreifkante 32. Die
für das Verständnis der Erfindung irrelevanten Elemente der Turbinenlaufschaufel sind
- wie stets bei schematischen Darstellungen - nicht dargestellt.
[0021] Die Blattspitze 30 ist beispielhaft sowohl saugseitig als auch druckseitig mit jeweils
einer Anstreifkante 32 ausgestattet, die nicht nur an ihren radial nach außen weisenden
Flächen von der ersten Schneidschicht 36 überdeckt sind. Die Schneidschicht erstreckt
sich erfindungsgemäß auch über eine Ecke 38 auf diejenige Seitenflächen 34 der Anstreifkanten
32, die zur Saugseite 24 hinweisen oder Teil der Vorderkante 18 sind. Dieser Teil
der Schneidschicht 36 wird als weitere Schneidschicht bezeichnet.
[0022] Gemäß Figur 3 ist die Schnittlinie III-III derartig angeordnet, dass diese sich durch
die Vorderkante 18 der Schaufel sowie der druckseitigen Seitenwand 24 erstreckt. Insofern
ist die Schneidschicht 36 gemäß Figur 3 schaufelspitzenseitig auch im Bereich der
Vorderkante 18 auf die vom Heißgas anströmbare Fläche vorgezogen und erstreckt sich
sogar geringfügig bis auf die druckseitige Seitenwand 24. Der vorderkantenseitige
Bereich der vom Heißgas S anströmbaren Fläche des Schaufelblatts 16, an dem die weitere
Schneidschicht 36 vorgesehen ist, ist in Figur 1 als Bereich VK umrandet. Diese Ausgestaltung
ist insbesondere dann sinnvoll, wenn der Rotor der mit einer solchen Turbinenlaufschaufel
10 ausgestatteten Gasturbine auch in Axialrichtung A verschieblich ist.
[0023] Gemäß den Ausführungsbeispielen der Figuren 2 und 3 ist das Schaufelblatt 16 jeweils
sowohl saugseitig als auch druckseitig bzw. an der Vorderkante großflächig zuerst
von einer Haftvermittlerschicht 40 überzogen, die ihrerseits wiederrum durch eine
keramische Wärmedämmschicht 42 abgedeckt ist. Nach dem ersten Ausführungsbeispiel
stoßen beiden Schichten 40, 42 direkt an die weitere Schneidschicht an. Gleichzeitig
weist das zweite Ausführungsbeispiel gemäß Figur 3 spitzenseitig eine Stufe 44 auf,
welche bezogen auf die Vorderkante 18 oder ggf. bezogen auf die Saugseitenwand 22
zurückspringt.
[0024] Die Haftvermittlerschicht 40 kann - wie gemäß Figur 3 exemplarisch dargestellt -
auch zwischen der Schneidschicht 36 einerseits und der Anstreifkante 32 bzw. dem Schaufelblatt
16 andererseits angeordnet sein. In diesem Fall reicht nur die keramische Wärmedämmschicht
42 bis an die weitere Schneidschicht heran.
[0025] Mithin betrifft die Erfindung eine Turbinenlaufschaufel 10 für eine Gasturbine mit
einem metallischen Schaufelblatt 16 umfassend eine von einem Heißgas S anströmbare
Vorderkante 18, von der aus sich eine saugseitige Seitenwand 22 und eine druckseitige
Seitenwand 24 zu einer Hinterkante 20 des Schaufelblatts 16 erstrecken, wobei das
Schaufelblatt 16 in einer sich dazu quer erstreckenden Radialrichtung R von einem
fußseitigen Ende 26 zu einem eine Blattspitze 30 bildenden spitzenseitigen Ende 28
erstreckt und wobei an der radial nach außen weisenden Fläche der Blattspitze 30 eine
erste Schneidschicht 36 aufgebracht ist. Um eine zum Abreiben einer weicheren Schicht
einer Gehäusewand vorgesehene Turbinenlaufschaufel bereitzustellen, welche eine verbesserte
Lebensdauer aufweist insbesondere bei Verwendung in einer Gasturbine mit einem axial
verschieblichen Rotor, wird vorgeschlagen, dass zumindest auf einer der beiden Seitenwände,
insbesondere auf der saugseitigen Seitenwand des Schaufelblatts und/oder im Bereich
der Vorderkante des Schaufelblatts spitzenseitig eine weitere Schneidschicht aufgebracht
ist.
1. Turbinenlaufschaufel (10) für eine Gasturbine,
mit einem metallischen Schaufelblatt (16) umfassend eine von einem Heißgas anströmbare
Vorderkante (18), von der aus sich eine saugseitige Seitenwand (22) und eine druckseitige
Seitenwand (24) zu einer Hinterkante (20) des Schaufelblatts (16) erstrecken,
wobei das Schaufelblatt (16) in einer sich dazu quer erstreckenden Radialrichtung
von einem fußseitigen Ende (26) zu einem eine Blattspitze (30) bildenden spitzenseitigen
Ende (28) erstreckt, und
wobei an der radial nach außen weisenden Fläche der Blattspitze (30) eine erste Schneidschicht
(36) aufgebracht ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest auf einer der beiden Seitenwände (22, 24), insbesondere auf der saugseitigen
Seitenwand (22) des Schaufelblatts (16) und/oder im Bereich der Vorderkante (18) des
Schaufelblatt (16) spitzenseitig eine weitere Schneidschicht (36) aufgebracht ist.
2. Turbinenlaufschaufel (10) nach Anspruch 1,
bei der auf den Seitenwänden des Schaufelblatts (16) zumindest eine keramische Wärmedämmschicht
(42) aufgebracht ist.
3. Turbinenlaufschaufel (10) nach Anspruch 1 oder 2,
bei der die Blattspitze (30) zumindest eine, vorzugsweise mindestens zwei Anstreifkanten
(32) mit einer ersten der Saugseitenwand (22) zugewandten Seitenfläche umfasst, auf
welcher Seitenfläche die weitere Schneidschicht (36) aufgebracht ist.
4. Turbinenlaufschaufel (10) nach Anspruch 1, 2 oder 3,
bei der die betreffende Seitenwand des Schaufelblatts (16) bzw. die betreffende Seitenfläche
der Anstreifkante zur Blattspitze (30) hin eine zurückspringende Stufe (44) aufweist.
5. Turbinenlaufschaufel (10) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
wobei spitzenseitig zwischen
der weiteren Schneidschicht (36) und dem metallischen Schaufelblatt
zumindest eine weitere Schicht,
insbesondere eine Haftvermittlerschicht (40) und/oder einer Wärmedämmschicht (42)
vorgesehen ist.
6. Turbinenlaufschaufel (10) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
wobei die erste Schneidschicht und die weitere Schneidschicht Hartpartikel, insbesondere
aus kubischem oder hexagonalem Bornitrid, und MAX-Phasen enthalten.
7. Verwendung einer Turbinenlaufschaufel (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 6 in einer
Gasturbine mit einem axial verschieblichen Rotor.