[0001] Die Erfindung betrifft eine Zweizylinder-Kolbenpumpe, beispielweise zum Pumpen von
Dickstoffen, wie z.B. Klärschlämmen oder Beton, wie sie beispielsweise in Autobetonpumpen,
stationären Betonpumpen oder Anhängerbetonpumpen verwendet werden.
[0002] Eine Zweizylinder-Kolbenpumpe, die mit hydraulischen Antriebszylindern, die in der
Regel als Differenzialzylinder ausgeführt sind, betrieben wird, kann in einer kolbenseitigen
und einer stangenseitigen Betriebsart betrieben werden. Während beim kolbenseitigen
Betrieb jeweils die Vollflächen der Hydraulikkolben im Hydraulikzylinder mit Hydrauliköl
beaufschlagt werden, wird beim stangenseitigen Betrieb nur eine Teilfläche der Kolben
beaufschlagt, weil beim stangenseitigen Antrieb die Fläche, auf der die Kolbenstange
am Hydraulikkolben angebracht ist, nicht für den Hydraulikdruck wirksam ist. Dies
führt dazu, dass beim stangenseitigen Betrieb die Pumpe mit höherem Fördervolumen
aber niedrigem Förderdruck, beim kolbenseitigen Betrieb mit höherem Förderdruck, aber
niedrigerem Fördervolumen, betrieben wird.
[0003] Eine Umstellung der Betriebsart ist beispielsweise bei stationären Betonpumpen beim
Bau eines Gebäudes sinnvoll, bei dem zu Beginn der Betonausbringung Beton mit höherer
Fördermenge, aber niedrigen Förderdruck in niedriger gelegene Stockwecke ausgebracht
wird. Mit zunehmendem Baufortschritt ist ab dem Erreichen einer bestimmten Bauwerkshöhe
u.U. ein höherer Förderdruck notwendig um den Beton durch die Förderleitung auf eine
entsprechende Bauwerkshöhe zu pumpen, wofür aber eine geringere Betonausbringung in
Kauf genommen wird.
[0004] In der Regel ist der hydraulische Antrieb von Zweizylinder-Kolbenpumpen gemäß dem
Stand der Technik, wie in Fig. 1 gezeigt, in der der kolbenseitige Antrieb dargestellt
ist, so aufgebaut, dass das Hydrauliköl für den Antrieb der Differentialzylinder 22,
23 der Zweizylinder-Kolbenpumpe 1 über eine (nicht dargestellte) Steuerschaltung auf
den Antriebskolben 8 eines Differentialzylinders 22 geleitet wird. Über eine Brückenölleitung
13, die die zwei stangenseitigen Kammern 53, 54 der Differentialzylinder 22, 23 miteinander
verbindet, wird z.B. bei dem in Fig. 1 dargestellten kolbenseitigen Antrieb der Zweizylinder-Kolbenpumpe
das Hydrauliköl von der stangenseitigen Kammer 53 des ersten Differentialzylinders
22 in die stangenseitige Kammer 53 des zweiten Differentialzylinders 23 gedrückt und
damit der zweite Hydraulikzylinder 23 angetrieben. Sobald der erste Förderkolben 4
seinen Endpunkt erreicht, wird das Hydrauliköl statt in die Kammer 53 in die Kammer
54 geleitet, wodurch zunächst der Kolben 9 des zweiten Differentialzylinders 23 angetrieben
wird und das Hydrauliköl über die Brückenölleitung 13 von der stangenseitigen Kammer
54 des zweiten Hydraulikzylinders 23 in die stangenseitige Kammer 53 des ersten Hydraulikzylinders
22 geleitet wird.
[0005] Es ist grundsätzlich möglich, durch den Umbau der Hydraulikleitungen die Umstellung
von kolben- auf stangenseitigen Betrieb einer Zweizylinder-Kolbenpumpe vorzunehmen,
dies ist aber sehr aufwändig und in der Praxis auf einer Baustelle kaum möglich, da
z.B. dass Ablassen und Wiederauffüllen des Hydrauliköls notwendig ist, um die Hydraulikverschlauchung
zu ändern.
[0006] Aus der Schrift
DE 292 56 74 ist eine hydraulische Schaltung bekannt, die die Umschaltung zwischen einer stangen-
und bodenseitigen Betriebsart ermöglicht ohne die Hydraulikleitungen umzubauen. Eine
derartige, in Figur 2 prinzipiell dargestellte Schaltung, beinhaltet einen Umschaltblock
14, der über Hydraulikleitungen 15, 16, 17, 18 mit den Kammern der Differentialzylinder
22, 23 verbunden ist. Die Pfeile in Figur 2 zeigen den Hydraulikölfluss in der kolbenseitigen
Betriebsart der Zweizylinder-Kolbenpumpe 1. Über eine geeignete Umschalteinrichtung
im Umschaltblock 14 wird der Hydraulikölfluss so umgeschaltet, dass die Zweizylinder-Kolbenpumpe
1 stangenseitig betrieben wird.
[0007] Die
DE 10 2004 015 419 A1 betrifft eine Zweizylinder-Dickstoffpumpe, wobei die Antriebszylinder bodenseitig
über Hydraulikleitungen des Hydraulikkreislaufes mit Hilfe einer Reversierpumpe mit
Drucköl beaufschlagbar sind und an ihrem stangenseitigen Ende über eine Schaukelölleitung
hydraulisch miteinander verbunden sind. Die Bewegungsrichtung der Antriebskolben lässt
sich dadurch umkehren, dass die Durchflussrichtung der Reversierpumpe über eine Umsteuereinrichtung
umgekehrt wird.
[0008] Auch die
DE 30 30 005 A1 offenbart eine Betonpumpe mit zwei gegenläufig saugenden bzw. drückenden Pumpenzylindern,
deren Förderkolben wahlweise kolben- oder stangenseitig über Druckleitungen mit Druckmittel
beaufschlagbar sind.
[0009] Mit der
US 5,330,327 ist eine weitere Zweizylinder-Dickstoffpumpe bekannt, wobei die Antriebszylinder
dieser Pumpe ebenfalls über Hydraulikleitungen kolbenseitig und stangenseitig mit
Druckmittel beaufschlagbar sind.
[0010] Nachteilig bei einer derartigen Umschalteinrichtung gemäß dem Stand der Technik ist,
dass häufig Dichtigkeitsprobleme aufgrund der vielen Verbindungsstellen für die Hydraulikleitungen
auftreten und hohe Druckverluste aufgrund der vielen Systemkomponenten auftreten die
eine wirtschaftliche Anwendung derartiger Hydraulikschaltungen erschwert. Zudem werden
viele Hydraulikleitungen benötigt, die einen hohen Montage- und Kostenaufwand verursachen
und der Verschlauchungsaufwand erhöht das Risiko von Undichtigkeiten.
[0011] Um die Umschalteinrichtung 14 möglichst ortsnah bei den Hydraulikzylindern zu positionieren,
wird diese beispielsweise mittig, wie in Fig. 2 dargestellt auf den Hydraulikzylindern
angebracht. Da sich die Hydraulikzylinder aber durch die hohen und wechselnden Hydraulikdrücke
in den Kammern relativ zueinander bewegen können, besteht die Gefahr, dass in der
Verbindungsstelle zwischen den Hydraulikzylindern und der Umschalteinrichtung Risse
oder sonstige Schäden auftreten.
[0012] Die Umschaltung der Betriebsart einer Zweizylinder-Kolbenpumpe, die auch automatisch
erfolgen könnte, ist jedoch sicherheitskritisch und sollte nur erfolgen, wenn der
Bediener sich über die geänderten Betriebsverhältnisse bzgl. des geänderten Förderdruckes
und des gepumpten Fördervolumens bei der Umschaltung der Betriebsart im Klaren ist.
[0013] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine einfache Vorrichtung zur
Umschaltung zwischen der kolben- und stangenseitigen Betriebsart einer Zweizylinder-Kolbenpumpe,
sowie ein Verfahren zur Umschaltung der Betriebsart bereitzustellen, die die oben
genannten Nachteile des Standes der Technik lösen.
[0014] Diese Aufgaben werden durch eine Zweizylinder-Kolbenpumpe gemäß Anspruch 1, eine
Umschaltvorrichtung gemäß Anspruch 9 sowie Verfahren gemäß Ansprüchen 10 und 12 gelöst.
Weitere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Es ist darauf hinzuweisen, dass die in den Ansprüchen einzeln aufgeführten Merkmale
auch in beliebiger und technologisch sinnvoller Weise miteinander kombiniert werden
können und somit weitere Ausgestaltungen der Erfindung aufzeigen.
[0015] Eine erfindungsgemäße, hydraulisch angetriebene Zweizylinder-Kolbenpumpe umfasst
einen ersten hydraulisch betriebenen Differentialzylinder mit einer kolbenseitigen
Kammer und einer stangenseitigen Kammer, der einen ersten Förderkolben über eine erste
Kolbenstange antreibt; einen zweiten Differentialzylinder mit einer kolbenseitigen
Kammer und einer stangenseitigen Kammer, der einen zweiten Förderkolben über eine
zweite Kolbenstange antreibt, sowie eine Umschalteinrichtung, die durch Umschalten
des Hydraulikölflusses zu den Kammern eine kolben- oder stangenseitige Betriebsart
der Zweizylinder-Kolbenpumpe einstellt, wobei die Umschalteinrichtung an den Böden
der kolbenseitigen Kammern der Differentialzylinder als Brücke bildende Verbindung
zwischen den Differentialzylindern angeordnet ist. Die Erfindung zeichnet sich dadurch
aus, dass die Umschalteinrichtung Durchlasskanäle für das Hydrauliköl zum Antrieb
der Differentialzylinder umfasst, über die die kolbenseitigen Kammern der Differentialzylinder
ohne Hydraulikölleitungen mit der Umschalteinrichtung verbunden sind.
[0016] Die erfindungsgemäße Zweizylinder-Kolbenpumpe weist gegenüber dem Stand der Technik
den Vorteil auf, dass sich zum einen eine besonders kraftschlüssige Verbindung der
Bauteile untereinander ergibt, so dass nicht mit Schäden (z.B. Rissbildungen, Brüchen)
an bzw. im Bereich der Verbindungspunkte zwischen den Differentialzylindern und der
Umschalteinrichtung zu rechnen ist. Zum anderen weist die erfindungsgemäße Zweizylinder-Kolbenpumpe
gegenüber dem Stand der Technik den Vorteil auf, dass die Gefahr des Platzens von
Hydraulikschläuchen stark reduziert wird, da Hydraulikschläuche nur noch zwischen
den stangenseitigen Kammern der Differentialzylinder und dem Umschaltblock notwendig
sind. Zudem wird der Aufwand für die Montage und die Verschraubung von den Hydraulikschläuchen
stark reduziert.
[0017] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Umschalteinrichtung mit
Hilfe von Adapterflanschen an den Böden der Differentialzylinder befestigt. Der besondere
Vorteil dieser Ausführungsform der Erfindung besteht darin, dass eine Modifizierung
der Umschalteinrichtung entfällt, wenn die Umschalteinrichtung an Differentialzylinder
mit verschiedenen Durchmessern angebracht werden soll denn über die Adapterflansche
mit unterschiedlichen Durchmessern, die jeweils an den Innendurchmesser der kolbenseitigen
Kammern der Differentialzylinder angepasst sind, kann die Umschalteinrichtung derselben
Bauart an Differentialzylinder mit unterschiedlichen Durchmessern angepasst werden.
Die Adapterflansche können in entsprechende Ausnehmungen im Umschaltblock angeordnet
sein Die Ausnehmungen im Umschaltblock erhöhen die Stabilität der Anordnung und entlasten
gleichzeitig die Befestigung/ Verschraubung der Adapterflansche.
[0018] Weiterhin kann die hydraulisch angetriebene Zweizylinder-Kolbenpumpe an den Differentialzylindern
angeordnete Flansche umfassen, mit denen die Differentialzylinder an der Umschalteinrichtung
befestigt, bevorzugt verschraubt sind. Derartige Flansche ermöglichen eine einfache
Befestigung/ Verschraubung der Differentialzylinder mit der Umschalteinrichtung. Die
Flansche werden beispielweise auf die rohrförmigen Differentialzylinder mittels einer
Schweiß- oder Schraubverbindung angebracht oder bilden bereits bei der Herstellung
eine Einheit mit den Zylinderrohren.
[0019] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform umfassen die Böden der kolbenseitigen
Kammern der Differentialzylinder Passsitze, in die die Adapterflansche eingepasst
sind. Durch diese Maßnahme nehmen die Adapterflansche die von den Differentialzylindern
ausgehenden Radialkräfte optimal formschlüssig auf und vermeiden somit die Querkraftbelastung
der Flanschschrauben zwischen den Differentialzylindern und dem Steuerblock. Zudem
erhöhen die Adapterflansche die mechanische Belastbarkeit/Haltbarkeit der Verbindung
zwischen den Differentialzylindern und der Umschalteinrichtung.
[0020] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind an den Flanschen
Dehnhülsen zur Aufnahme von Schrauben angeordnet. Hierdurch kann eine sichere Verschraubung
zwischen den Flanschen und der Umschalteinrichtung gewährleistet werden. Durch die
Dehnhülsen können längere Schrauben verwendet werden und die Dehnhülse nimmt einen
Teil der Dehnung, z.B. durch thermische Belastungen und Druckbelastungen, im Material
auf und wirkt somit wie ein Puffer, wodurch die Dichtheit der unter hohem Druck stehenden
Zylinderkammern immer gewährleistet ist und hohe Sicherheitsstandards erfüllt werden.
[0021] Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung zeichnet sich dadurch aus,
dass die Umschalteinrichtung einen Eingang für eine Steuerleitung für die Umschaltung
der Betriebsart der Zweizylinder-Kolbenpumpe umfasst. Diese Steuerleitung kann beispielsweise
hydraulisch oder elektrisch ausgeführt sein.
[0022] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird die Betriebsart der Zweizylinder-Kolbenpumpe
über ein Pilotventil umgeschaltet, das über die Steuerleitung angesteuert wird. Dieses
Pilotventil wird bevorzugt durch eine Rastvorrichtung auch bei abgeschalteter Steuerleitung,
bzw. bei nichtVorhandensein eines Signals auf der Steuerleitung, beispielsweise bei
abgeschalteter Pumpe, in seiner letzten Schaltstellung gehalten. Hierdurch wird verhindert,
dass z.B. bei der Wiederinbetriebnahme die Pumpe unbeabsichtigt in einer anderen Betriebsart
als der zuletzt verwendeten Betriebsart gestartet wird.
[0023] Ferner zeichnet sich die Erfindung durch ein Verfahren aus, dass die Umstellung der
Betriebsart der Zweizylinder-Kolbenpumpe bei der Inbetriebnahme der Pumpe steuert.
Ein weiteres Verfahren betrifft die Umstellung der Betriebsart während des laufenden
Pumpvorganges.
[0024] Die Erfindung sowie das technische Umfeld werden nachfolgend anhand der Figuren näher
erläutert. Es ist darauf hinzuweisen, dass die Figuren eine besonders bevorzugte Ausführungsvariante
der Erfindung zeigen. Die Erfindung ist jedoch nicht auf die gezeigte Ausführungsvariante
beschränkt. Insbesondere umfasst die Erfindung, soweit es technisch sinnvoll ist,
beliebige Kombinationen der technischen Merkmale, die in den Ansprüchen aufgeführt
oder in der Beschreibung als erfindungsrelevant beschrieben sind.
[0025] Es zeigen:
- Fig. 1:
- eine Zweizylinder-Kolbenpumpe gemäß dem Stand der Technik ohne Umschalteinrichtung
für die Betriebsart,
- Fig. 2:
- eine Zweizylinder-Kolbenpumpe mit einer Umschalteinrichtung für die Betriebsart gemäß
dem Stand der Technik,
- Fig. 3:
- eine Zweizylinder-Kolbenpumpe gemäß der Erfindung in einer kolbenseitigen Betriebsart,
- Fig. 4
- eine Zweizylinder-Kolbenpumpe gemäß der Erfindung in einer stangenseitigen Betriebsart,
- Fig. 5
- eine perspektivische Ansicht einer Umschalteinrichtung gemäß der Erfindung,
- Fig. 6
- eine perspektivische Ansicht einer Umschalteinrichtung mit angeschlossenen Differentialzylindern
gemäß der Erfindung,
- Fig. 7
- eine Schnittansicht der Verbindung zwischen dem Umschaltblock und einem Differentialzylinder
gemäß der Erfindung
- Fig. 8
- eine Hydraulikschaltung gemäß der Erfindung,
- Fig. 9
- ein Ablaufdiagramm für ein Verfahren gemäß der Erfindung,
- Fig. 10
- ein Ablaufdiagramm für ein weiteres Verfahren gemäß der Erfindung.
[0026] In Figur 1 und Figur 2 sind Zweizylinder-Kolbenpumpen 1 gemäß dem Stand der Technik
dargestellt, wie sie weiter oben schon erläutert wurden. Die Zweizylinder-Kolbenpumpe
1 gemäß Figur 1 umfasst zwei Förderzylinder 2, 3 mit Förderkolben 4, 5 die jeweils
über Kolbenstangen 6, 7 von Differentialzylindern 22, 23 mit Hydraulikkolben 8, 9
angetrieben werden. Zwischen den Förderzylindern 2, 3 und den Differentialzylindern
22, 23 ist ein Wasserkasten 10 angeordnet, in dem sich Wasser befindet, das die Förderkolben
8, 9 an deren Rückseite umspült, um die Kolben zu kühlen und zu schmieren. An die
kolbenseitigen Kammern 51,52 der Differentialzylinder 22, 23 sind Hydraulikzu-/ablaufschläuche
11, 12 angeschlossen, über die das Hydrauliköl für den Antrieb der Differentialzylinder
22, 23 von einer nicht dargestellten Hydraulikpumpe eingespeist wird. Die stangenseitigen
Kammern 53,54 sind über eine Brückenölleitung 13 miteinander verbunden. Am Ende der
kolbenseitigen Kammern 51, 52 befindet sich jeweils ein Zylinderboden 49, 50. Die
Pfeile in Figur 1 zeigen die Flussrichtung des Hydrauliköls für den kolbenseitigen
Antrieb der Zweizylinder-Kolbenpumpe 1.
[0027] Fig. 2 zeigt eine Zweizylinder-Kolbenpumpe 1 entsprechend Figur 1, die mit einer
Umschalteinrichtung 14 zur Umschaltung zwischen stangen- und bodenseitiger Betriebsart
ausgerüstet ist. Die Umschalteinrichtung 14 besteht in der Regel aus einem massiven
Metallblock in dem Steuerventile und Durchlasskanäle für in der Umschalteinrichtung
14 angeordnete Hydraulikventile eingebracht sind und wird deshalb auch als Steuerblock
oder Umschaltblock bezeichnet. Die Bezeichnungen Umschaltblock und Umschalteinrichtung
14 werden im folgendem synonym verwendet. Der Umschaltblock 14 beinhaltet eine hydraulische
Schaltung, die geeignet ist den Hydraulikölfluss zu den Zylinderkammern 51, 52, 53,
54 so zu steuern, dass eine entsprechende Betriebsart eingestellt werden kann. Die
Hydrauliköl-Zu- und Ablaufleitungen 11, 12 sind an den Umschaltblock 14 angeschlossen.
Die Pfeile zeigen in Figur 2 die Flussrichtung des Hydrauliköls und die Bewegungsrichtung
der Förderkolben für einen kolbenseitigen Betrieb der Zweizylinder-Kolbenpumpe 1.
[0028] Figur 3 zeigt eine erfindungsgemäße Ausführungsform einer Zweizylinder-Kolbenpumpe
1, die einen ersten Differentialzylinder 22 mit einer kolbenseitigen Kammer 51 und
einer stangenseitigen Kammer 53 umfasst, wobei der Differentialzylinder 22 einen ersten
Förderkolben 4 über eine erste Kolbenstange 6 antreibt. Ferner umfasst die Zweizylinder-Kolbenpumpe
1 einen zweiten Differentialzylinder 23 mit einer kolbenseitigen Kammer 52 und einer
stangenseitigen Kammer 54, der einen zweiten Förderkolben 5 über eine zweite Kolbenstange
7 antreibt. Die Zweizylinder-Kolbenpumpe 1 umfasst ferner eine Umschalteinrichtung
14 die durch Umschaltung des Hydraulikölflusses zu den Kammern 51, 52, 53, 54 der
Differentialzylinder 22, 23 einen kolben- oder stangenseitigen Betrieb der Zweizylinder-Kolbenpumpe
1 einstellt.
[0029] Die Umschalteinrichtung 14 ist an den Böden 48, 49 der kolbenseitigen Kammern 51,
52 der Differentialzylinder 22, 23 als Brücke bildende Verbindung zwischen den Differentialzylindern
22, 23 angeordnet.
[0030] Der Umschaltblock 14 umfasst zwei Durchlasskanäle 28, 29 (siehe auch Fig.6), über
die die kolbenseitigen Kammern 51,52 der Differentialzylinder 22, 23 mit der Umschalteinrichtung
direkt 14 verbunden sind. Über die Durchlasskanäle 28, 29 wird das Hydrauliköl direkt
von der Umschalteinrichtung 14 zu den kolbenseitigen Kammern 51, 52 der Differentialzylinder
22, 23 geleitet, wodurch sich eine fehleranfällige Hydraulikverschlauchung nach dem
Stand der Technik zwischen dem Umschaltblock 14 und den kolbenseitigen Kammern 51,
52 vermeiden lässt.
[0031] Zwischen der Umschalteinrichtung 14 und den Böden 49, 50 der Differentialzylinder
22, 23 sind Adapterflansche 20, 21 angeordnet, die eine individuelle Anpassung des
Umschaltblocks 14 an die Differentialzylinder 22, 23 mit verschiedenen Durchmessern
ermöglichen.
[0032] Der in Fig.3 mit Pfeilen dargestellte Hydraulikölfluss zeigt die kolbenseitige Betriebsart
der Zweizylinder-Kolbenpumpe 1. D.h. das Hydrauliköl, das von einer nicht dargestellten
Hydraulikpumpe mit hohem Druck über die Hydraulikölleitung 11 in den Umschaltblock
14 geführt wird, wird vom Umschaltblock 14 in die kolbenseitige Kammer 51 des Differentialzylinders
22 geleitet. In der Kammer 51 bewirkt das größere Volumen in Verbindung mit der größeren
Kolbenfläche als beim stangenseitigen Antrieb (siehe Fig.4), dass der Förderkolben
4 mit hoher Kraft, aber vergleichsweise langsam im ersten Förderzylinder 2 nach links
geschoben wird. Das Hydrauliköl in der stangenseitigen Kammer 53 wird im Verlauf der
Bewegung über die Hydraulikleitung 16, den Umschaltblock 14 und die Hydraulikleitung
18 in die stangenseitige Kammer 54 des Differentialzylinders 23 befördert und bewirkt,
dass der Hydraulikkolben 9 nach rechts geschoben wird. Das Hydrauliköl wird dabei
aus der kolbenseitigen Kammer 52 des Differentialzylinders 23 über den Umschaltblock
14 und die Hydraulikleitung 12 abgeführt. Der Förderzylinder 2 befindet sich in Figur
3 im Pumpmodus, während der Förderzylinder 3 im Ansaugmodus ist.
[0033] Sobald die Förderkolben 4, 5 bzw. die Hydraulikkolben 8, 9 ihre Endposition erreicht
haben, was z.B. durch geeignete Endlagenschalter oder -detektoren detektiert wird,
wird der Hydraulikölfluss umgeschaltet und das Hydrauliköl fliest von der Hydraulikpumpe
durch die Leitung 12 in den Umschaltblock 14 und treibt zunächst den Hydraulikkolben
9 über die kolbenseitige Kammer an. Dieser nicht dargestellte Modus bewirkt, dass
jetzt der Förderzylinder 3 im Pumpmodus arbeitet, während der Förderzylinder 2 im
Ansaugmodus arbeitet.
[0034] In Figur 4 ist die Zweizylinder-Kolbenpumpe 1 aus Fig. 3 dargestellt, bei der der
Umschaltblock 14 über die Steuerleitung 19 von der kolbenseitigen Betriebsart in die
stangenseitige Betriebsart der Zweizylinder-Kolbenpumpe 1 umgestellt ist. D.h. das
in Fig.4 von der Hydraulikzuleitung 11 kommende Hydrauliköl wird zunächst über den
Umschaltblock 14 in die stangenseitige Kammer 53 des Differentialzylinders 22 geführt,
wodurch sich der Förderzylinder 2 mit dem Förderkolben 4 mit vergleichsweise hoher
Geschwindigkeit, aber geringerer Kraft, im Ansaugmodus befindet. Dabei wird das Hydrauliköl
von der kolbenseitigen Kammer 51 des Differentialzylinders 22 über den Umschaltblock
14 in die kolbenseitige Kammer 52 des Differentialzylinders 23 geführt und treibt
den Hydraulikkolben 9 bzw. den Förderkolben 5 im Pumpmodus an. Nach Umschaltung des
Hydraulikölflusses kehrt sich die Pumprichtung der Förderkolben der Zweizylinder-Kolbenpumpe
1 um, wobei der stangenseitige Antrieb erhalten bleibt, solange der Umschaltblock
14 nicht über die Steuerleitung 19 in die kolbenseitige Betriebsart umgeschaltet wird.
[0035] Figur 5 zeigt eine perspektivische Ansicht des erfindungsgemäßen Umschaltblocks 14
mit montierten Adapterflanschen 20, 21 mit den Durchlasskanälen 28, 29. Die Adapterflansche
20, 21 sind in entsprechende Ausnehmungen im Umschaltblock 14 eingesetzt und bevorzugt
mit jeweils sechs Schrauben mit dem Umschaltblock verschraubt. Die Adapterflansche
20, 21 könnten auch ohne die Ausnehmungen im Umschaltblock 14 auf den Umschaltblock
14 geschraubt werden. Die Ausnehmungen im Umschaltblock 14 erhöhen die Stabilität
der Anordnung und entlasten gleichzeitig die Verschraubung der Adapterflansche 20,
21. An den Seiten des Umschaltblocks 14 sind Ein-/Auslasskanäle 26 für die Hydraulikleitungen
dargestellt. Oben auf dem Umschaltblock 14 ist das Gehäuse eines Pilotventil 33 (siehe
auch Figur 8) angeordnet, das von der Steuerleitung 19 elektronisch mit dem Steuersignal
für die Betriebsarteinstellung beaufschlagt wird.
[0036] Figur 6 zeigt den Umschaltblock 14 zusammen mit den Differentialzylindern 22, 23,
die über Flansche 24, die bevorzugt mittels Schweißverbindungen 26 mit den Differentialzylindern
22, 23 verbunden sind, an den Umschaltblock 14 befestigt, bevorzugt angeschraubt sind.
Die Verschraubung der Flansche 24 mit dem Umschaltblock 14 ist in dieser Zeichnung
nicht dargestellt, es sind lediglich die Bohrlöcher 25 für die Verschraubung sichtbar.
Die Flansche 24 können beispielsweise auch mit den Zylinderrohren verschraubt oder
einstückig hergestellt sein.
[0037] Figur 7 zeigt in einem perspektivischen Querschnitt die Verbindung des Differentialzylinders
22 über den Adapterflansch 20 mit dem Umschaltblock 14. Am Boden 49 des Differentialzylinders
22 ist ein Passsitz 55 vorgesehen, so dass der Adapterflansch 20 formschlüssig in
den Differentialzylinder 22 eingepasst ist. Für die leckagefreie Abdichtung zwischen
dem Adapterflansch 20, dem Umschaltblock 14 und dem Differentialzylinder 22 sind zwei
Dichtungsringe 30 in Nuten in den Adapterflansch 20 eingelegt.
[0038] Der Adapterflansch 20 hat auf der dem Umschaltblock 14 zugewandten Seite einen Außendurchmesser
d1, der in eine vorbereitete Aussparung im Umschaltblock 14 passt. Auf der dem Differentialzylinder
22 zugewandten Seite hat der Adapterflansch 20 den Durchmesser d2, der an den Innendurchmesser
des Passsitzes 55 des Differentialzylinders 22 angepasst ist. Der Umschaltblock 14
ist vorzugsweise auch mit Passungen/ Passitzen mit dem Durchmesser d1 zur Aufnahme
der Adapterflansche 20, 21 in den hierfür vorgesehenen Ausnehmungen ausgestattet.
In dem Adapterflansch 20 ist mittig eine Bohrung angeordnet, durch die das Hydrauliköl
vom Durchlass 28 des Umschaltblockes 14 in die kolbenseitige Kammer 51 des Differentialzylinders
22 strömt. Durch Verwendung von Adapterflanschen 20, 21 mit unterschiedlichen Durchmessern
d2, aber identischen Durchmessern d1, kann der Umschaltblock 14 zusammen mit Differentialzylindern
22, 23 mit unterschiedlichen Durchmessern betrieben werden. Bei Betonpumpen sind z.B.
Durchmesser der Differentialzylinder von 20 - 25 cm üblich, wobei der Mittelpunkt
der Differentialzylinder zueinander oftmals gleich ist, so dass ein Umschaltblock
14 der gleichen Bauart an verschiedene Differentialzylinder 22, 23 angeschlossen werden
kann.
[0039] Der Differentialzylinder 22 ist über den angeschweißten Flansch 24 mit dem Umschaltblock
14 mit Schrauben 27 verschraubt. Die Schraubverbindungen weisen Dehnhülsen 36 auf,
die die Sicherheit der Verschraubung auch unter hohem Druck und starken thermischen
Belastungen erhöhen, denn der Hydraulikdruck kann bei Betonpumpen bis zu über 400
bar betragen.
[0040] In Figur 8 ist eine mögliche, im Umschaltblock 14 angeordnete, Hydraulikschaltung
dargestellt, die geeignet ist, die Umschaltung der Betriebsart der Zweizylinder-Kolbenpumpe
1 vorzunehmen. Die Hydraulikschaltung umfasst hauptsächlich sechs Cartridge-Ventile
41-46, die von einem elektromagnetisch gesteuerten Pilotventil 33 gesteuert werden.
Über den mit einem Rückschlagventil 34 abgesicherten Steueröleingang 35 wird Hydrauliköl
zum Pilotventil 33 zum Steuern der Cartridge-Ventile 41-46 geführt. Über die Hydraulikölein-/ausgänge
47 und 48 wird das für den Betrieb der Differentialzylinder 22,23 notwendige Hydrauliköl
dem Umschaltblock 14 zu- bzw. abgeführt.
[0041] Die Cartridge-Ventile 41-45 steuern den Hydraulikölfluss zu den kolben-/ stangenseitigen
Kammern der Differentialzylinder in der jeweils eingestellten Betriebsart. Das Cartridge-Ventil
46 ist etwas größer dimensioniert als die anderen Cartridge-Ventile 41-45. Das Ventil
46 öffnet bzw. schließt die Verbindung zwischen den beiden kolbenseitigen Kammern
51, 52 der Differentialzylinder 22, 23 über die in Figur 8 schematisch dargestellten
Durchlasskanäle 28, 29.
[0042] Das Pilotventil 33 ist in Figur 8 so eingestellt, dass die Cartridge-Ventile 41,45
und 44 durch den Steueröldruck über die Steuerleitung 32 geschlossen sind und die
Cartridge-Ventile 42, 43 und 46 federkraftbeaufschlagt geöffnet sind. Durch diese
Ventilstellung wird die stangenseitige Betriebsart der Zweizylinder-Kolbenpumpe 1
eingestellt.
[0043] Über die elektrische Steuerleitung 19 wird das Pilotventil 33 mittels zweier Elektromagnete,
die sich seitlich am Ventilkörper befinden, in bekannter Weise umgesteuert. Eine mechanische
Rastvorrichtung 56 stellt sicher, dass das Pilotventil 33 auch bei abgeschalteter
Steuerleitung 19 (z.B. nach Abschaltung der gesamten Maschine) in der zuletzt eingestellten
Position stehen bleibt.
[0044] Bei der stangenseitigen Betriebsart bewegen sich, wie weiter oben erwähnt, die Kolben
8, 9 schneller als in der kolbenseitigen Betriebsart, weshalb die durch das Cartridge-Ventil
46 durchzuleitende Hydraulikölmenge zwischen den kolbenseitigen Kammern besonders
groß ist, was eine größere Dimensionierung dieses Ventils erfordert.
[0045] Die Hydraulikleitungen 16, 18 sowie die Hydraulikanschlüsse 47, 48 sind hier doppelt
dargestellt, weil die Menge des durchzuleitenden Hydrauliköls so groß ist, dass eine
einfache Verschlauchung mit dickeren Hydraulikleitungen nicht praktikabel wäre, so
dass eine parallele Verschlauchung mit dünneren Hydraulikleitungen vorgesehen ist.
[0046] Die Figuren 9 und 10 zeigen Ablaufdiagramme für Verfahren zur Steuerung einer Zweizylinder-Kolbenpumpe
1, die den Umschaltvorgang zwischen der stangenseitigen und der kolbenseitigen Betriebsart
betrifft.
[0047] In Figur 9 wird durch einen Bediener die Inbetriebnahme der Pumpe 1 im Schritt 100
angefordert. Bevor die Pumpe startet, wird zunächst, z.B. anhand eines Speichereintrages,
die beim letzten Betrieb der Pumpe 1 eingestellte Betriebsart im Schritt 101 ermittelt.
Im Schritt 102 wird der Bediener, beispielsweise über ein Display an der Steuerung
der Maschine oder auf einer Fernsteuerung, gefragt, ob die Pumpe in der zuletzt eingestellten
Betriebsart, die auch angezeigt wird, wieder beim Start verwendet werden soll. Wenn
die Betriebsart beibehalten werden soll wird über Schritt 103 die Pumpe im Schritt
105 in dieser Betriebsart gestartet. Falls die Betriebsart geändert werden soll, weil
sich die Pumpbedingungen geändert haben (z.B. höher oder tiefer liegender Betonausbringungsort
bei der erneuten Inbetriebnahme) wird im Schritt 104, durch Umschalten des Pilotventils
33, die Betriebsart umgeschaltet und erst dann die Pumpe im Schritt 105 gestartet.
[0048] Der Ablauf könnte auch so gestaltet werden, dass der Bediener der Pumpe im Schritt
102 die Beibehaltung der Betriebsart relativ einfach quittieren kann, während die
Umschaltung der Betriebsart eine gesonderte Quittierung erfordert, die den Bediener
auf das geänderte Pumpverhalten ausdrücklich hinweist. Denkbar ist auch, dass die
Betriebsart in Schritt 102 nach einer gewissen Wartezeit (beispielsweise 5 oder 10
Sekunden) beibehalten und die Pumpe automatisch in Schritt 105 gestartet wird, wenn
der Bediener innerhalb der Wartezeit keine Eingabe macht.
[0049] Figur 10 zeigt ein Verfahren zum Umschalten der Betriebsart der Pumpe 1 im laufenden
Betrieb, bei der der Druck des gepumpten Mediums oder der Hydraulikdruck des Hydrauliköls
an einer geeigneten Stelle, z.B. in einem oder beiden Förderzylindern 2, 3 in einem
oder beiden Differentialzylindern 22, 23 oder im Umschaltblock 14 gemessen wird, um
die Pumpe in eine geeigneten Betriebsart umzuschalten.
[0050] Im Schritt 110 befindet sich die Pumpe 1 im normalen Pumpbetrieb. In regelmäßigen
Abständen oder auch kontinuierlich wird der Pumpdruck im Schritt 111 abgefragt und
im Schritt 113, basierend auf der eingestellten Betriebsart 112, überprüft, ob der
Pumpdruck innerhalb eines Toleranzbereiches für die Betriebsart liegt. Beim stangenseitigen
Antrieb, der für zügigeres Pumpen bei niedrigerem Druck besser geeignet ist, sollte
der Pumpdruck beispielsweise eine gewisse Toleranzgrenze nicht überschreiten, weil
ab dieser Grenze u.U. der kolbenseitige Betrieb geeigneter ist, um das Hydrauliksystem
nicht zu überlasten. Da aber vielfältige Gründe für den höheren Pumpdruck vorliegen
können, z.B. auch eine Verstopfung der Rohrleitung, wird im Schritt 114 zunächst der
Bediener gefragt, ob die Betriebsart beibehalten werden soll. Wenn dies der Fall ist,
läuft der Pumpbetrieb im Schritt 110 normal weiter. Wenn vom Bediener die Änderung
der Betriebsart im Schritt 115 angefordert wird, wird das Pilotventil 33 umgeschaltet
und der Pumpbetrieb im Schritt 117 mit geänderter Betriebsart fortgesetzt.
[0051] Es wäre auch eine automatische Umschaltung von der kolbenseitigen Betriebsart zur
stangenseitigen Betriebsart (und umgekehrt) denkbar, wenn der Pumpdruck eine gewisse
Toleranzgrenze unterschreitet, um die Pumpleistung zu erhöhen. Da aber die spontane
Änderung der Betriebsart auf der Baustelle auch Probleme mit sich bringen kann, ist
eine manuelle Umschaltung mit Abfrage zu bevorzugen. Umgekehrt könnte z.B. auch eine
automatische Umstellung auf die kolbenseitige Betriebsart unerwünscht sein, weil das
an die Pumpe angeschlossene Rohrleitungssystem nicht für hohe Pumpdrück ausgelegt
ist und Rohre oder Schläuche bersten könnten.
Bezugszeichenliste
[0052]
- 1
- Zweizylinder Kolbenpumpe
- 2
- erster Förderzylinder
- 3
- zweiter Förderzylinder
- 4
- erster Förderkolben
- 5
- zweiter Förderkolben
- 6
- erste Kolbenstange
- 7
- zweite Kolbenstange
- 8
- erster Hydraulikkolben
- 9
- zweiter Hydraulikkolben
- 10
- Wasserkasten
- 11
- Hydraulik-Zuleitung
- 12
- Hydraulik Ablaufleitung
- 13
- Brückenölleitung
- 14
- Umschalteinrichtung/Umschaltblock
- 15
- erste Hydraulikleitung
- 16
- zweite Hydraulikleitung
- 17
- dritte Hydraulikleitung
- 18
- vierte Hydraulikleitung
- 19
- Steuerleitung
- 20
- erster Adapterflansch
- 21
- zweiter Adapterflansch
- 22
- erster Differentialzylinder
- 23
- zweiter Differentialzylinder
- 24
- Flansch
- 25
- Bohrungen
- 26
- Schweißnaht
- 27
- Schrauben
- 28
- Durchlasskanal
- 29
- Durchlasskanal
- 30
- Dichtungen
- 31
- erste hydraulische Steuerleitung
- 32
- zweite hydraulische Steuerleitung
- 33
- Pilotventil
- 34
- Rückschlagventil
- 35
- Anschluss Steuerhydrauliköl
- 36
- Dehnhülsen
- 41-45
- Cartridge-Ventile für Umschaltung
- 46
- Cartridge-Ventil Verbindung Kolbenkammern
- 47
- Hydraulikölzu-/ablauf
- 48
- Hydraulikölzu-/ablauf
- 49
- Boden Differentialzylinder 22
- 50
- Boden Differentialzylinder 23
- 51
- kolbenseitige Kammer Diff.-Zyl. 22
- 52
- kolbenseitige Kammer Diff.-Zyl.23
- 53
- stangenseitige Kammer Diff.-Zyl. 22
- 54
- stangenseitige Kammer Diff.-Zyl. 23
- 55
- Passsitz
- 56
- Rastvorrichtung Pilotventil
1. Hydraulisch angetriebene Zweizylinder-Kolbenpumpe (1) umfassend:
- einen ersten Differentialzylinder (22) mit einer kolbenseitigen Kammer (51) und
einer stangenseitigen Kammer (53), der einen ersten Förderkolben (4) über eine erste
Kolbenstange (6) antreibt,
- einen zweiten Differentialzylinder (23) mit einer kolbenseitigen Kammer (52) und
einer stangenseitigen Kammer (54), der einen zweiten Förderkolben (5) über eine zweite
Kolbenstange (7) antreibt,
- eine Umschalteinrichtung (14) die durch Umschaltung des Hydraulikölflusses zu den
Kammern (51, 52, 53, 54) der Differentialzylinder (22, 23) eine kolben- oder stangenseitige
Betriebsart der Zweizylinder-Kolbenpumpe (1) einstellt, wobei die Umschalteinrichtung
(14) an den Böden (48,49) der kolbenseitigen Kammern (51, 52) der Differentialzylinder
(22, 23) als Brücke bildende Verbindung zwischen den Differentialzylindern (22, 23)
angeordnet ist dadurch gekennzeichnet, dass die Umschalteinrichtung (14) Durchlasskanäle (28, 29) für das Hydrauliköl zum Antrieb
der Differentialzylinder (22, 23) umfasst, über die die kolbenseitigen Kammern (51,
52) der Differentialzylinder (22, 23) ohne Hydraulikölleitungen mit der Umschalteinrichtung
(14) verbunden sind.
2. Hydraulisch angetriebene Zweizylinder-Kolbenpumpe (1) nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch an den Differentialzylindern (22, 23) angeordnete Flansche (24), mit denen die Differentialzylinder
(22, 23) an der Umschalteinrichtung (14) befestigt, bevorzugt verschraubt sind.
3. Hydraulisch angetriebene Zweizylinder-Kolbenpumpe (1) nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch zwischen der Umschalteinrichtung (14) und den Böden (49, 50) der Differentialzylinder
(22, 23) angeordnete Adapterflansche (20, 21).
4. Hydraulisch angetriebene Zweizylinder-Kolbenpumpe (1) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Adapterflansche (20, 21) in Passsitze (55) eingefügt sind, die in die Böden (49,
50) der Differentialzylinder (22, 23) eingebracht sind.
5. Hydraulisch angetriebene Zweizylinder-Kolbenpumpe (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass an den Flanschen (24) Dehnhülsen (36) zur Aufnahme von Schrauben angeordnet sind.
6. Hydraulisch angetriebene Zweizylinder-Kolbenpumpe (1) nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Umschalteinrichtung (14) einen Eingang für eine Steuerleitung (19) für die Umschaltung
der Betriebsart umfasst.
7. Hydraulisch angetriebene Zweizylinder-Kolbenpumpe (1) nach Anspruch 6, gekennzeichnet durch ein Pilotventil (33) zur Umschaltung der Betriebsart der Umschalteinrichtung (14),
das von der Steuerleitung (19) ansteuerbar ist.
8. Hydraulisch angetriebene Zweizylinder-Kolbenpumpe nach Anspruch 7, gekennzeichnet durch eine Rastvorrichtung (56) die das Pilotventil (33) bei abgeschalteter Steuerleitung
(19) in seiner Schaltstellung hält.
9. Umschalteinrichtung (14), wobei die Umschalteinrichtung (14) dazu ausgebildet ist,
die Betriebsart einer Zweizylinder-Kolbenpumpe (1) gemäß den vorhergehenden Ansprüchen
einzustellen.
10. Verfahren zum Betrieb einer hydraulisch angetriebenen Zweizylinder-Kolbenpumpe (1)
nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Start der Zweizylinder-Kolbenpumpe (1) die zuletzt eingestellte Betriebsart
ermittelt wird (101), eine Abfrage stattfindet, ob die zuletzt eingestellte Betriebsart
zum Start der Pumpe verwendet werden soll (102) und dass in Abhängigkeit davon die
Betriebsart beibehalten oder umgeschaltet wird (104), bevor die Pumpe startet (105).
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die zuletzt eingestellte Betriebsart als Betriebsart bei der Inbetriebnahme der Pumpe
vorgegeben ist.
12. Verfahren zum Betrieb einer hydraulisch angetriebenen Zweizylinder-Kolbenpumpe nach
einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass während des Betriebes der Zweizylinder-Kolbenpumpe (1) der Pumpdruck ermittelt wird
(112); bestimmt wird, ob der ermittelte Pumpdruck innerhalb einer vorgegebenen Toleranz
für die eingestellte Betriebsart liegt (112,113) und eine Abfrage stattfindet, ob
die Betriebsart beibehalten werden soll (114), und dass in Abhängigkeit vom Ergebnis
der Abfrage die Betriebsart beibehalten oder umgeschaltet wird (115).
1. Hydraulically actuated dual-cylinder piston pump (1) comprising:
- a first differential cylinder (22), with a head-end chamber (51) and a rod-end chamber
(53), which actuates a first delivery piston (4) via a first piston rod (6),
- a second differential cylinder (23), with a head-end chamber (52) and a rod-end
chamber (54), which actuates a second delivery piston (5) via a second piston rod
(7),
- a switching device (14) which by switching the hydraulic oil flow to the chambers
(51, 52, 53, 54) of the differential cylinders (22, 23) establishes a head-end or
rod-end operating mode of the dual-cylinder piston pump (1), wherein the switching
device (14) is arranged on the bottoms (48, 49) of the head-end chambers (51, 52)
of the differential cylinders (22, 23) as a bridge-forming connection between the
differential cylinders (22, 23),
characterized in that
the switching block (14) comprises through-passages (28, 29) for the hydraulic oil
for actuating the differential cylinders (22, 23), via which the head-end chambers
(51, 52) of the differential cylinders (22, 23) are connected to the switching device
(14) without hydraulic oil lines.
2. Hydraulically actuated dual-cylinder piston pump (1) according to Claim 1, characterized by flanges (24), arranged on the differential cylinders (22, 23), by means of which
the differential cylinders (22, 23) are fastened, preferably screwed, to the switching
device (14).
3. Hydraulically actuated dual-cylinder piston pump (1) according to either of Claims
1 and 2, characterized by adapter flanges (20, 21) which are arranged between the switching device (14) and
the bottoms (49, 50) of the differential cylinders (22, 23).
4. Hydraulically actuated dual-cylinder piston pump (1) according to Claim 3, characterized in that the adapter flanges (20, 21) are inserted into close-fitting seats (55) which are
introduced into the bottoms (49, 50) of the differential cylinders (22, 23).
5. Hydraulically actuated dual-cylinder piston pump (1) according to Claim 2, characterized in that expansion sleeves (36) are arranged on the flanges (24) for accommodating screws.
6. Hydraulically actuated dual-cylinder piston pump (1) according to one of the preceding
claims, characterized in that the switching device (14) comprises an inlet for a control line (19) for the switching
over of the operating mode.
7. Hydraulically actuated dual-cylinder piston pump (1) according to Claim 6, characterized by a pilot valve (33) for switching over the operating mode of the switching device
(14), which can be controlled by the control line (19).
8. Hydraulically actuated dual-cylinder piston pump according to Claim 7, characterized by a latching device (56) which holds the pilot valve (33) in its switched position
when the control line (19) is shut down.
9. Switching device (14), wherein the switching device (14) is arranged to adjust the
operating mode of a dual-cylinder piston pump (1) according to the preceding claims.
10. Method for operating a hydraulically actuated dual-cylinder piston pump (1) according
to one of the preceding claims, characterized in that before startup of the dual-cylinder piston pump (1) the last established operating
mode is determined (101), a check is carried out as to whether the last established
operating mode is to be used for startup of the pump (102), and in that in dependence of this the operating mode is maintained or switched over (104) before
the pump is started (105).
11. Method according to Claim 10, characterized in that the last established operating mode is specified as the operating mode during startup
of the pump.
12. Method for operating a hydraulically actuated dual-cylinder piston pump according
to one of Claims 1 to 8, characterized in that during the operation of the dual-cylinder piston pump (1) the pump pressure is detected
(112); it is determined whether the detected pump pressure lies within a specified
tolerance for the established operating mode (112, 113), and a check is carried out
as to whether the operating mode is to be maintained (114), and in that in dependence of the result of the check the operating mode is maintained or switched
over (115).
1. Pompe à pistons à deux cylindres (1) à entraînement hydraulique, comportant :
- un premier cylindre différentiel (22) doté d'une chambre (51) côté piston et d'une
chambre (53) côté tige, qui entraîne un premier piston de refoulement (4) par le biais
d'une première tige de piston (6),
- un deuxième cylindre différentiel (23) doté d'une chambre (52) côté piston et d'une
chambre (54) côté tige, qui entraîne un deuxième piston de refoulement (5) par le
biais d'une deuxième tige de piston (7),
- un dispositif de commutation (14) qui, par commutation du flux d'huile hydraulique
vers les chambres (51, 52, 53, 54) des cylindres différentiels (22, 23), règle un
mode de fonctionnement côté piston ou côté tige de la pompe à pistons à deux cylindres
(1), dans laquelle le dispositif de commutation (14) est disposé sur les fonds (48,
49) des chambres (51, 52) côté piston des cylindres différentiels (22, 23) en tant
que liaison formant pont entre les cylindres différentiels (22, 23),
caractérisée en ce que
le dispositif de commutation (14) comporte des canaux de passage (28, 29) pour l'huile
hydraulique pour l'entraînement des cylindres différentiels (22, 23), par le biais
desquels les chambres (51, 52) côté piston des cylindres différentiels (22, 23) sont
reliées au dispositif de commutation (14) sans conduites d'huile hydraulique.
2. Pompe à pistons à deux cylindres (1) à entraînement hydraulique selon la revendication
1, caractérisée par des brides (24) disposées sur les cylindres différentiels (22, 23), à l'aide desquelles
les cylindres différentiels (22, 23) sont fixés au dispositif de commutation (14),
de préférence vissés sur celui-ci.
3. Pompe à pistons à deux cylindres (1) à entraînement hydraulique selon la revendication
1 ou 2, caractérisée par des brides d'adaptation (20, 21) disposées entre le dispositif de commutation (14)
et les fonds (49, 50) des cylindres différentiels (22, 23).
4. Pompe à pistons à deux cylindres (1) à entraînement hydraulique selon la revendication
3, caractérisée en ce que les brides d'adaptation (20, 21) sont insérées dans des logements à justement serré
(55) qui sont ménagés dans les fonds (49, 50) des cylindres différentiels (22, 23)
.
5. Pompe à pistons à deux cylindres (1) à entraînement hydraulique selon la revendication
2, caractérisée en ce que des douilles extensibles (36) servant à recevoir des vis sont disposées sur les brides
(24).
6. Pompe à pistons à deux cylindres (1) à entraînement hydraulique selon l'une des revendications
précédentes, caractérisée en ce que le dispositif de commutation (14) comporte une entrée pour une ligne de commande
(19) pour la commutation du mode de fonctionnement.
7. Pompe à pistons à deux cylindres (1) à entraînement hydraulique selon la revendication
6, caractérisée par une soupape pilote (33) pour la commutation du mode de fonctionnement du dispositif
de commutation (14), laquelle soupape pilote peut être commandée par la ligne de commande
(19).
8. Pompe à pistons à deux cylindres à entraînement hydraulique selon la revendication
7, caractérisée par un dispositif d'encliquetage (56) qui maintient la soupape pilote (33) dans sa position
de commutation lorsque la ligne de commande (19) est coupée.
9. Dispositif de commutation (14), le dispositif de commutation (14) étant conçu pour
régler le mode de fonctionnement d'une pompe à pistons à deux cylindres (1) selon
les revendications précédentes.
10. Procédé de fonctionnement d'une pompe à pistons à deux cylindres (1) à entraînement
hydraulique selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce qu'avant le démarrage de la pompe à pistons à deux cylindres (1), le mode de fonctionnement
réglé en dernier est déterminé (101), une interrogation a lieu pour déterminer si
le mode de fonctionnement réglé en dernier doit être utilisé pour le démarrage de
la pompe (102), et en ce qu'en fonction de cela, le mode de fonctionnement est maintenu ou commuté (104) avant
que la pompe ne démarre (105).
11. Procédé selon la revendication 10, caractérisé en ce que le mode de fonctionnement réglé en dernier est prédéfini en tant que mode de fonctionnement
lors de la mise en marche de la pompe.
12. Procédé de fonctionnement d'une pompe à pistons à deux cylindres à entraînement hydraulique
selon l'une des revendications 1 à 8, caractérisé en ce que pendant le fonctionnement de la pompe à pistons à deux cylindres (1), la pression
de pompe est déterminée (112) ; on détermine si la pression de pompe déterminée est
comprise dans les limites d'une tolérance prédéfinie pour le mode de fonctionnement
réglé (112, 113), et une interrogation a lieu pour déterminer si le mode de fonctionnement
doit être maintenu (114), et en ce qu'en fonction du résultat de l'interrogation, le mode de fonctionnement est maintenu
ou commuté (115).