[0001] Die Erfindung betrifft eine Angießvorrichtung einer Stranggießanlage und ein Verfahren
zu deren Betrieb.
[0002] Beim Stranggießen in einer Stranggießanlage wird aus einer metallischen Schmelze
ein Gießstrang gebildet. Dazu wird die metallische Schmelze in eine Kokille der Stranggießanlage
gefördert. Die Kokille wird gekühlt, so dass in der Kokille die Erstarrung der Schmelze
beginnt. Dabei erstarren innerhalb der Kokille Oberflächenbereiche der Schmelze zu
einer so genannten Strangschale, die einen noch flüssigen metallischen Kern umschließt.
Der in der Kokille gebildete Gießstrang wird durch einen Kokillenausgang zu einer
so genannten Strangführung ausgegeben, durch die der Gießstrang transportiert und
dabei weiter abgekühlt wird.
[0003] Um einen Gießstrangkopf, d. h. ein vorderes Ende des Gießstrangs zu bilden, wird
der Kokillenausgang bei einem Stranggießbeginn mit einem Anfahrstrangkopf eines so
genannten Anfahrstrangs, der auch als Kaltstrang bezeichnet wird, verschlossen. An
dem Anfahrstrangkopf bildet sich der Gießstrangkopf. Der Anfahrstrang wird anschließend
zunächst zusammen mit dem Gießstrang durch die Strangführung geführt und dann von
dem Gießstrang getrennt. Vor einem erneuten Stranggießbeginn wird der Anfahrstrang
wieder zu der Kokille gefördert, um für die Bildung eines Gießstrangkopfes eines weiteren
zu bildenden Gießstrangs zur Verfügung zu stehen. Der Stranggießbeginn mit der Bildung
des Gießstrangkopfes wird auch als Angießen eines Gießstrangs bezeichnet.
[0004] Um einen Anfahrstrang von dem Gießstrangkopf zu trennen und zur Kokille zurückzufördern,
sind verschiedene Methoden bekannt. Der Anfahrstrang wird beispielsweise in einem
Kreislauf durch die Stranggießanlage zurück zu der Kokille bewegt und vor dem nächsten
Angießen durch die Kokille geführt (so genanntes "top feeding"). Ein derartiger Kreislauf
erfordert jedoch ausreichenden Bauraum.
[0005] Ferner sind Anfahrstrangköpfe bekannt, die jeweils mit dem Gießstrangkopf eine formschlüssige
hakenförmige Verbindung bilden, welche durch eine Kippbewegung des Anfahrstrangkopfes
relativ zu dem Gießstrang gelöst wird. Eine derartige Verbindung eines Anfahrstrangkopfes
mit einem Gießstrangkopf ist jedoch nur bei relativ dicken Gießsträngen (z. B. mit
einer Strangdicke von mehr als 180 mm) realisierbar, da bei zu dünnen Gießsträngen
eine benötigte Auszugskraft nicht übertragen werden kann.
[0006] Bei dünnen Gießsträngen wird beispielsweise der Gießstrang von dem mit ihm fest verbundenen
Anfahrstrangkopf mittels einer so genannten Pendelschere abgeschnitten. Danach wird
der Anfahrstrang seitlich von dem Gießstrang abgeschoben und auf eine Anfahrstrangablage
gelegt. Anschließend wird das am Anfahrstrang verbliebene Gießstrangstück vom Anfahrstrang
getrennt. Vor dem nächsten Angießen wird der Anfahrstrang wieder über die Strangführung
bis zur Kokille in die Angießposition gefördert (so genanntes "bottom feeding").
[0007] EP 1 249 287 A1 offenbart ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Anfahren einer Stranggießanlage,
wobei ein Kaltstrangkopf über einen Zuganker mit einem Warmband verbunden wird. Der
Zuganker ist mit einem Gelenkbolzen versehen, der in einer zylinderförmigen Ausnehmung
des Kaltstrangkopfes drehbar gelagert ist. Durch eine Schwenkung des Kaltstrangkopfes
relativ zu dem Gelenkbolzen kann der Kaltstrangkopf von dem Zuganker gelöst werden.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Angießvorrichtung einer
Stranggießanlage und ein Verfahren zu deren Betrieb anzugeben, wobei sich die Angießvorrichtung
insbesondere zur Bildung dünner Gießstränge eignet.
[0009] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß hinsichtlich der Angießvorrichtung durch die Merkmale
des Anspruchs 1 und hinsichtlich des Verfahrens durch die Merkmale des Anspruchs 9
gelöst.
[0010] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0011] Eine erfindungsgemäße Angießvorrichtung einer Stranggießanlage, die eine Kokille
zur Bildung eines Gießstrangs aus einer in die Kokille gefüllten metallischen Schmelze
und eine der Kokille nachgeordnete Strangführung zum Transport des Gießstrangs aufweist,
umfasst einen Anfahrstrang mit einem Anfahrstrangkopf, der zum Verschließen eines
Kokillenausgangs der Kokille bei einem Stranggießbeginn ausgebildet ist und ein erstes
Anfahrstrangende des Anfahrstrangs bildet, eine mit einem zweiten Anfahrstrangende
des Anfahrstrangs lösbar verbindbare Hochziehvorrichtung zum Hochziehen des Anfahrstrangs
an dem zweiten Anfahrstrangende und wenigstens ein Verbindungselement zur Verbindung
eines Gießstrangkopfes des Gießstrangs mit dem Anfahrstrangkopf. Dabei ist ein erster
Abschnitt des Verbindungselements lösbar mit dem Anfahrstrangkopf verbindbar und ein
zweiter Abschnitt des Verbindungselements wird während des Stranggießbeginns in der
Kokille in den Gießstrangkopf eingegossen. Die lösbare Verbindung des Verbindungselements
mit dem Anfahrstrangkopf ist eine Drehgelenkverbindung, die durch eine beim Hochziehen
des Anfahrstrangs entstehende Schwenkbewegung des Anfahrstrangkopfes um eine Drehachse
der Drehgelenkverbindung lösbar ist.
[0012] Die lösbare Verbindung des Anfahrstrangkopfes mit dem Gießstrangkopf durch wenigstens
ein Verbindungselement ermöglicht vorteilhaft eine Verbindung auch dünner Gießstränge
mit dem Anfahrstrangkopf, die ohne ein Abschneiden des Gießstrangs von dem Anfahrstrang
getrennt werden kann und daher auch kein anschließendes Entfernen eines am Anfahrstrang
verbliebenen Gießstrangstücks vom Anfahrstrang erfordert. Das Hochziehen des Anfahrstrangs
ermöglicht ferner eine einfache Rückführung des Anfahrstrangs zu der Kokille, beispielsweise
mit einem Anfahrstrangwagen, für die keine Zwischenlagerung des Anfahrstrangs auf
einer Anfahrstrangablage erforderlich ist und die ein "top feeding" der Kokille mit
dem Anfahrstrang bei dem nächsten Angießen ermöglicht.
[0013] Die Erfindung sieht ferner vor, dass die lösbare Drehgelenkverbindung zwischen einem
Verbindungselement und dem Anfahrstrangkopf von einem Gelenkwellenlager und einer
in dem Gelenkwellenlager gelagerten und entlang der Drehachse verlaufenden Gelenkwelle
gebildet wird, wobei das Gelenkwellenlager von dem ersten Abschnitt des Verbindungselements
gebildet wird und die Gelenkwelle Bestandteil des Anfahrstrangkopfes ist. Dadurch
wird in kontruktiv einfacher Weise eine durch die Schwenkbewegung des Anfahrstrangkopfes
beim Hochziehen des Anfahrstrangs lösbare Verbindung des Anfahrstrangkopfes mit dem
Gießstrangkopf realisiert.
[0014] Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass der Anfahrstrangkopf für jedes Verbindungselement
eine Ausnehmung zur Aufnahme des ersten Abschnitts des Verbindungselements aufweist.
Dadurch wird gegenüber einer festen Verbindung des Anfahrstrangkopfes mit dem Gießstrangkopf
kein zusätzlicher Bauraum durch ein Verbindungselement verbraucht.
[0015] Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass wenigstens ein Verbindungselement
ein hakenartiges Gelenkwellenlager mit einer konkaven Stützfläche für eine Gelenkwelle
aufweist und der Anfahrstrangkopf wenigstens eine Gelenkwelle mit einer zu der Stützfläche
korrespondierenden konvexen Kontaktfläche aufweist. Dabei liegt die Kontaktfläche
an der Stützfläche an, wenn das Verbindungselement mit dem Anfahrstrangkopf verbunden
ist, und wird durch die Schwenkbewegung des Anfahrstrangkopfes von der Stützfläche
getrennt.
[0016] Eine andere Ausgestaltung sieht vor, dass wenigstens ein Verbindungselement ein U-förmiges
Gelenkwellenlager aufweist, aus dem eine dem Gelenkwellenlager zugeordnete Gelenkwelle
durch das Hochziehen des Anfahrstrangkopfes herausziehbar ist. Beispielsweise verengt
sich dabei eine von dem U-förmigen Gelenkwellenlager gebildete Öffnung für die ihm
zugeordnete Gelenkwelle zu dem offenen Ende des U hin und die Gelenkwelle weist verschiedene
Ausdehnungen in zu der Drehachse senkrechten Richtungen auf, so dass sie erst nach
der Schwenkbewegung des Anfahrstrangkopfes aus dem Gelenkwellenlager herausziehbar
ist.
[0017] Die vorgenannten Ausgestaltungen realisieren jeweils vorteilhaft in konstruktiv einfacher
Weise lösbare Drehgelenkverbindungen des Anfahrstrangkopfes mit dem Gießstrangkopf.
[0018] Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass der zweite Abschnitt wenigstens
eines Verbindungselements T-förmig ausgebildet ist, wobei der Balken des T ein Ende
des Verbindungselements bildet. Durch das Eingießen des Balkens des T in den Gießstrangkopf
wird dabei vorteilhaft eine stabile Verbindung des Verbindungselements mit dem Gießstrangkopf
erreicht.
[0019] Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Hochziehvorrichtung
eine Seilwinde umfasst. Dadurch wird vorteilhaft eine einfache und platzsparende Ausbildung
der Hochziehvorrichtung ermöglicht.
[0020] Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht einen Anfahrstrangwagen vor, auf dem
der Anfahrstrang von der Hochziehvorrichtung zu der Kokille transportierbar ist. Dies
ermöglicht eine Rückführung des Anfahrstrangs zur Kokille zum Angießen eines weiteren
Gießstrangs.
[0021] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Betrieb einer erfindungsgemäßen Angießvorrichtung
wird vor einem Stranggießbeginn wenigstens ein Verbindungselement durch eine Drehgelenkverbindung
mit dem Anfahrstrang verbunden und der Anfahrstrang wird derart positioniert, dass
der Anfahrstrangkopf den Kokillenausgang der Kokille verschließt und der Anfahrstrang
in der Strangführung geführt wird. Bei der Bildung des Gießstrangkopfes des Gießstrangs
während des Stranggießbeginns wird der zweite Abschnitt des wenigstens einen Verbindungselements
in den Gießstrangkopf des Gießstrangs eingegossen. Nach der Bildung des Gießstrangkopfes
werden der Gießstrang und der mit dem Gießstrangkopf verbundene Anfahrstrang durch
die Strangführung transportiert und der Anfahrstrang wird während des Transports des
Gießstrangs durch die Strangführung mit der Hochziehvorrichtung an seinem zweiten
Anfahrstrangende hochgezogen, so dass die Verbindung des Anfahrstrangkopfes mit dem
wenigstens einen Verbindungselement gelöst und der Anfahrstrangkopf von dem wenigstens
einen Verbindungselement getrennt wird. Das Verfahren ermöglicht die Verbindung und
automatische Trennung des Anfahrstrangs auch mit dünnen Gießsträngen mit den oben
bereits genannten Vorteilen.
[0022] Eine weitere Ausgestaltung des Verfahrens sieht vor, dass der Anfahrstrang von der
Hochziehvorrichtung hochgezogen wird, nachdem das zweite Anfahrstrangende des Anfahrstrangs
die Strangführung passiert hat. Dadurch kann der Anfahrstrang unmittelbar nach der
Strangführung von dem Gießstrang getrennt werden, und der Anfahrstrang kann noch während
des Gießprozesses wieder zur Kokille zurücktransportiert werden, so dass mit dem Angießen
eines weiteren Gießstrangs sofort begonnen werden kann, nachdem der Gießstrang die
Strangführung verlassen hat.
[0023] Eine weitere Ausgestaltung des Verfahrens sieht vor, dass eine Hochziehgeschwindigkeit,
mit der der Anfahrstrang hochgezogen wird, mit einer Transportgeschwindigkeit, mit
der der Gießstrang durch die Strangführung transportiert wird, synchronisiert wird.
Dadurch wird vorteilhaft vermieden, dass der Anfahrstrang zu schnell oder zu langsam
hochgezogen wird.
[0024] Eine weitere Ausgestaltung des Verfahrens sieht vor, dass der Anfahrstrang nach dem
Hochziehen auf einen Anfahrstrangwagen aufgebracht wird und mit dem Anfahrstrangwagen
in einer Transportrichtung zu der Kokille transportiert wird. Vorzugsweise wird dabei
ein der Hochziehvorrichtung zugewandtes Wagenende des Anfahrstrangwagens vor dem Aufbringen
des Anfahrstrangs angehoben und nach dem Aufbringen oder während des Aufbringens des
Anfahrstrangs abgesenkt. Insbesondere kann das der Hochziehvorrichtung zugewandte
Wagenende des Anfahrstrangwagens auf eine zur Position des zweiten Anfahrstrangendes
korrespondierende Höhe angehoben werden, um den an der Hochziehvorrichtung hängenden
Anfahrstrang nicht absenken zu müssen, wenn er auf den Anfahrstrangwagen aufgebracht
wird.
[0025] Ferner wird der Anfahrstrang vorzugsweise in der Transportrichtung auf den Anfahrstrangwagen
aufgebracht, wobei das zweite Anfahrstrangende der Kokille zugewandt ist. Dadurch
befindet sich der Anfahrstrang auf dem Anfahrstrangwagen bereits in einer Lage, in
der er anschließend wieder in die Kokille eingeführt werden kann, ohne vorher gewendet
werden zu müssen, wodurch das Einführen des Anfahrstrangs in die Kokille erleichtert
und beschleunigt wird.
[0026] Die oben beschriebenen Eigenschaften, Merkmale und Vorteile dieser Erfindung sowie
die Art und Weise, wie diese erreicht werden, werden klarer und deutlicher verständlich
im Zusammenhang mit der folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen, die im Zusammenhang
mit den Zeichnungen näher erläutert werden. Dabei zeigen:
FIG 1 schematisch einen Teil einer Stranggießanlage mit einer Angießvorrichtung in
einer Schnittdarstellung,
FIG 2 einen Gießstrangkopf, einen damit verbundenen Anfahrstrangkopf und ein erstes
Ausführungsbeispiel von Verbindungselementen in einer perspektivischen Schnittdarstellung,
FIG 3 einen Gießstrangkopf, einen davon gelösten Anfahrstrangkopf und das erste Ausführungsbeispiel
von Verbindungselementen in einer perspektivischen Schnittdarstellung,
FIG 4 einen Gießstrangkopf, einen damit verbundenen Anfahrstrangkopf und ein zweites
Ausführungsbeispiel von Verbindungselementen in einer perspektivischen Schnittdarstellung,
FIG 5 einen Gießstrangkopf, einen davon gelösten Anfahrstrangkopf und das zweite Ausführungsbeispiel
von Verbindungselementen in einer perspektivischen Schnittdarstellung,
FIG 6 einen an einer Verbindungseinheit einer Hochziehvorrichtung hängenden Anfahrstrang
nach dessen Trennung von einem Gießstrangkopf in einer Seitenansicht, und
FIG 7 ein Flussdiagramm eines Verfahrens zum Betrieb einer Angießvorrichtung.
[0027] Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen
versehen.
[0028] Figur 1 zeigt schematisch einen Teil einer Stranggießanlage 1 in einer Schnittdarstellung.
Die Stranggießanlage 1 umfasst eine Kokille 3, eine Strangführung 5 und eine Angießvorrichtung
7. Weitere Komponenten der Stranggießanlage 1 wie eine Gießpfanne und ein Verteiler
zum Befüllen der Kokille 3 sind nicht dargestellt.
[0029] Zur Bildung eines Gießstrangs 9 wird eine metallische Schmelze 11 in die Kokille
3 gefördert. Die Kokille 3 wird gekühlt, so dass in der Kokille 3 die Erstarrung der
Schmelze 11 beginnt. Die erstarrende Schmelze 11 wird aus der Kokille 3 durch einen
Kokillenausgang 13 zu der Strangführung 5 ausgegeben und bildet den Gießstrang 9,
der durch die Strangführung 5 transportiert und dabei mit einer nicht dargestellten
Kühlvorrichtung weiter abgekühlt wird. Die Strangführung 5 weist Strangführungsrollen
15 zur Führung und Stützung des Gießstrangs 9 auf.
[0030] Die Angießvorrichtung 7 umfasst einen Anfahrstrang 17 mit einem Anfahrstrangkopf
19, eine Hochziehvorrichtung 20 und einen Anfahrstrangwagen 23.
[0031] Der Anfahrstrangkopf 19 bildet ein erstes Anfahrstrangende des Anfahrstrangs 17 und
ist zum Verschließen des Kokillenausgangs 13 bei einem Stranggießbeginn ausgebildet,
um einen Gießstrangkopf 10 des Gießstrangs 9 auszubilden. Der Anfahrstrangkopf 19
wird bei dem Stranggießbeginn durch Verbindungselemente 25 lösbar mit dem Gießstrangkopf
10 verbunden, siehe dazu die Figuren 2 bis 5 und deren Beschreibung.
[0032] Die Hochziehvorrichtung 20 ist mit einem zweiten Anfahrstrangende 27 des Anfahrstrangs
17 lösbar verbindbar und zum Hochziehen des Anfahrstrangs 17 an dem zweiten Anfahrstrangende
27 ausgebildet. Dazu weist die Hochziehvorrichtung 20 eine Seilwinde 21 und eine Verbindungseinheit
22 auf, siehe dazu Figur 6 und deren Beschreibung.
[0033] Nach der Bildung des Gießstrangkopfes 10 werden der Gießstrang 9 und der mit dem
Gießstrangkopf 10 verbundene Anfahrstrang 17 durch die Strangführung 5 transportiert.
Nachdem das zweite Anfahrstrangende 27 die Strangführung 5 passiert hat, wird der
Anfahrstrang 17 hinter der Strangführung 5 mit der Hochziehvorrichtung 20 an dem zweiten
Anfahrstrangende 27 hochgezogen. Dabei wird die Hochziehgeschwindigkeit, mit der der
Anfahrstrang 17 hochgezogen wird, mit einer Transportgeschwindigkeit, mit der der
Gießstrang 9 durch die Strangführung 5 transportiert wird, synchronisiert. Durch das
Hochziehen wird der Anfahrstrangkopf 19 automatisch von dem Gießstrangkopf 10 gelöst,
siehe dazu die Figuren 2 bis 5 und deren Beschreibung. Nach dem Hochziehen hängt der
Anfahrstrang 17 an der Hochziehvorrichtung 20 über dem Gießstrang 9, wobei er von
dem Gießstrang 9 einen Abstand, beispielsweise von mehr als 100 mm, aufweist, so dass
der Stranggießprozess ohne Unterbrechung fortgesetzt werden kann. Figur 1 zeigt den
Anfahrstrang 17 einmal in einer Position unmittelbar vor dem Hochziehen, in der das
zweite Anfahrstrangende 27 die Strangführung 5 passiert hat, und ein weiteres Mal
nach dem Hochziehen an der Hochziehvorrichtung 20 hängend.
[0034] Nach dem Hochziehen wird der Anfahrstrang 17 auf den Anfahrstrangwagen 23 gebracht
und danach mit dem Anfahrstrangwagen 23 in einer Transportrichtung 29 zurück zu der
Kokille 3 transportiert, um für ein Angießen eines weiteren Gießstrangs 9 bereit zu
stehen.
[0035] Um den Anfahrstrang 17 auf den Anfahrstrangwagen 23 zu bringen, wird ein der Hochziehvorrichtung
20 zugewandtes Wagenende 24 des Anfahrstrangwagens 23 auf eine zur Position des zweiten
Anfahrstrangendes 27 korrespondierende Höhe angehoben, um den an der Hochziehvorrichtung
20 hängenden Anfahrstrang 17 nicht absenken zu müssen. Der Anfahrstrang 17 wird dann
in der Transportrichtung 29 auf den Anfahrstrangwagen 23 aufgebracht, wobei das zweite
Anfahrstrangende 27 der Kokille 3 zugewandt ist. Dazu wird der Anfahrstrang 17 beispielsweise
mit einer auf dem Anfahrstrangwagen 23 angeordneten, mit einem Haken versehenen Umlaufkette
an dem zweiten Anfahrstrangende 27 auf den Anfahrstrangwagen 23 gezogen. Dadurch befindet
sich der Anfahrstrang 17 auf dem Anfahrstrangwagen 23 bereits in einer Lage, in der
er anschließend wieder in die Kokille 3 eingeführt werden kann, ohne vorher gewendet
werden zu müssen.
[0036] Nach dem Aufbringen oder während des Aufbringens des Anfahrstrangs 17 auf den Anfahrstrangwagen
23 wird das Wagenende 24 des Anfahrstrangwagens 23 abgesenkt, um den Anfahrstrang
17 mit dem Anfahrstrangwagen 23 zu der Kokille 3 zu transportieren. Figur 1 zeigt
den Anfahrstrangwagen 23 einmal in einer Stellung mit angehobenem Wagenende 24 und
ein weiteres Mal in einer Stellung nach dem Absenken des Wagenendes 24.
[0037] Vor dem Angießen eines weiteren Gießstrangs 9 werden an den Anfahrstrangkopf 19 Verbindungselemente
25 angebracht und der Anfahrstrang 17 wird anschließend mit dem zweiten Anfahrstrangende
27 voran durch die Kokille 3 geführt bis der Anfahrstrangkopf 19 den Kokillenausgang
13 für das Angießen verschließt (so genanntes "top feeding").
[0038] Die Figuren 2 und 3 zeigen einen Anfahrstrangkopf 19, einen Gießstrangkopf 10 und
ein erstes Ausführungsbeispiel von Verbindungselementen 25 in jeweils einer perspektivischen
Schnittdarstellung. Dabei zeigt Figur 2 den Anfahrstrangkopf 19 und den Gießstrangkopf
10, wenn sie miteinander verbunden sind, und Figur 3 zeigt den Anfahrstrangkopf 19
und den Gießstrangkopf 10, wenn ihre Verbindung gelöst ist.
[0039] Jedes Verbindungselement 25 weist einen ersten Abschnitt 31, der lösbar mit dem Anfahrstrangkopf
19 verbindbar ist, und einen zweiten Abschnitt 33, der während des Stranggießbeginns
in den Gießstrangkopf 10 eingegossen und dadurch fest mit dem Gießstrangkopf 10 verbunden
wird, auf. Der Anfahrstrangkopf 19 weist für jedes Verbindungselement 25 eine Ausnehmung
34 zur Aufnahme des ersten Abschnitts 31 des Verbindungselements 25 auf.
[0040] Die lösbare Verbindung des ersten Abschnitts 31 des Verbindungselements 25 mit dem
Anfahrstrangkopf 19 ist eine Drehgelenkverbindung, die durch eine beim Hochziehen
des Anfahrstrangs 17 entstehende Schwenkbewegung des Anfahrstrangkopfes 19 um eine
Drehachse 35 der Drehgelenkverbindung lösbar ist. Die Drehachse 35 verläuft in in
einer Querrichtung des Anfahrstrangs 17 entlang einer gießstrangseitigen Kante des
Anfahrstrangkopfes 19. Die Drehgelenkverbindung wird von einem Gelenkwellenlager,
das von dem ersten Abschnitt 31 des Verbindungselements 25 gebildet wird, und einer
in dem Gelenkwellenlager gelagerten und entlang der Drehachse 35 verlaufenden Gelenkwelle
37, die Bestandteil des Anfahrstrangkopfes 19 ist, gebildet.
[0041] Die Gelenkwellenlager sind jeweils hakenartig ausgebildet und weisen jeweils eine
konkave Stützfläche 39 für eine Gelenkwelle 37 auf. Die Gelenkwellen 37 weisen jeweils
eine zu einer Stützfläche 39 korrespondierende konvexe Kontaktfläche 41 auf, die an
der Stützfläche 39 anliegt, wenn das Verbindungselement 25 mit dem Anfahrstrangkopf
19 verbunden ist, und die durch die Schwenkbewegung des Anfahrstrangkopfes 19 von
der Stützfläche 39 getrennt wird. Dabei weisen die Stützfläche 39 und die Kontaktfläche
41 in einer zur Drehachse 35 senkrechten Ebene jeweils die Kontur eines Viertelkreises
auf. Jede Gelenkwelle 37 hat in einer zu der Drehachse 35 senkrechten Ebene einen
kreissektorförmigen Querschnitt, der, wenn der Gießstrangkopf 10 und der Anfahrstrangkopf
19 verbunden sind, einen dem Gießstrangkopf 10 zugewandten ersten geraden Randbereich,
einen dazu im Wesentlichen rechtwinkligen zweiten geraden Randbereich und einen dem
Gelenkwellenlager zugewandten kreisbogenförmigen Randbereich hat.
[0042] Der zweite Abschnitt 33 jedes Verbindungselements 25 ist T-förmig ausgebildet, wobei
der Balken des T ein Ende des Verbindungselements 25 bildet.
[0043] Die Figuren 4 und 5 zeigen einen Anfahrstrangkopf 19, einen Gießstrangkopf 10 und
ein zweites Ausführungsbeispiel von Verbindungselementen 25 in jeweils einer perspektivischen
Schnittdarstellung. Dabei zeigt Figur 4 den Anfahrstrangkopf 19 und den Gießstrangkopf
10, wenn sie miteinander verbunden sind, und Figur 5 zeigt den Anfahrstrangkopf 19
und den Gießstrangkopf 10, wenn ihre Verbindung gelöst ist.
[0044] Analog zu dem in den Figuren 2 und 3 dargestellten Ausführungsbeispiel weist jedes
Verbindungselement 25 einen ersten Abschnitt 31, der lösbar mit dem Anfahrstrangkopf
19 verbindbar ist, und einen zweiten Abschnitt 33, der während des Stranggießbeginns
in den Gießstrangkopf 10 eingegossen und dadurch fest mit dem Gießstrangkopf 10 verbunden
wird, auf. Der Anfahrstrangkopf 19 weist für jedes Verbindungselement 25 eine Ausnehmung
34 zur Aufnahme des ersten Abschnitts 31 des Verbindungselements 25 auf.
[0045] Die lösbare Verbindung des ersten Abschnitts 31 des Verbindungselements 25 mit dem
Anfahrstrangkopf 19 ist wiederum eine Drehgelenkverbindung, die durch eine beim Hochziehen
des Anfahrstrangs 17 entstehende Schwenkbewegung des Anfahrstrangkopfes 19 um eine
Drehachse 35 der Drehgelenkverbindung lösbar ist. Die Drehgelenkverbindung wird von
einem Gelenkwellenlager, das von dem ersten Abschnitt 31 des Verbindungselements 25
gebildet wird, und einer in dem Gelenkwellenlager gelagerten und entlang der Drehachse
35 verlaufenden Gelenkwelle 37, die Bestandteil des Anfahrstrangkopfes 19 ist, gebildet.
[0046] Im Unterschied zu dem in den Figuren 2 und 3 dargestellten Ausführungsbeispiel sind
die Gelenkwellenlager jeweils U-förmig ausgebildet, so dass die Gelenkwellen 37 durch
das Hochziehen des Anfahrstrangkopfes 19 aus den Gelenkwellenlagern herausziehbar
sind. Dabei verengt sich die von einem Gelenkwellenlager gebildete Öffnung für die
ihm zugeordnete Gelenkwelle 37 zu dem offenen Ende des U hin und die Gelenkwelle 37
hat verschiedene Ausdehnungen in zu der Drehachse 35 senkrechten Richtungen, so dass
sie erst nach der Schwenkbewegung des Anfahrstrangkopfes 19 aus dem Gelenkwellenlager
herausziehbar ist.
[0047] Der zweite Abschnitt 33 jedes Verbindungselements 25 ist wiederum T-förmig ausgebildet,
wobei der Balken des T ein Ende des Verbindungselements 25 bildet.
[0048] Bei den in den Figuren 2 bis 5 dargestellten Ausführungsbeispielen werden vorzugsweise
in einen dem Anfahrstrangkopf 19 zugewandten Bereich des Gießstrangkopfes 10 beispielsweise
Metallspäne eingegossen, um ein Ankleben des Gießstrangkopfes 10 an dem Anfahrstrangkopf
19 und ein Überhitzen des Anfahrstrangkopfes 19 beim Angießen zu vermeiden.
[0049] Figur 6 zeigt den an der Verbindungseinheit 22 der Hochziehvorrichtung 20 hängenden
Anfahrstrang 17 kurz nach dessen Trennung von dem Gießstrangkopf 10 in einer Seitenansicht.
Der Anfahrstrang 17 ist als eine Kette zueinander beweglicher Kettenglieder 43 mit
dem Anfahrstrangkopf 19 als Anfangsglied ausgebildet. Die Verbindungseinheit 22 umfasst
ein Hakenelement 45, das in ein das zweite Anfahrstrangende 27 bildende Kettenglied
43 eingehakt wird.
[0050] Figur 7 zeigt ein Flussdiagramm eines Verfahrens zum Betrieb der Angießvorrichtung
7 mit Verfahrensschritten S1 bis S5.
[0051] In einem ersten Verfahrensschritt S1 werden vor einem Stranggießbeginn zunächst die
ersten Abschnitte 31 von Verbindungselementen 25 durch jeweils eine Drehgelenkverbindung
mit dem Anfahrstrangkopf 19 verbunden und der Anfahrstrang 17 wird danach derart positioniert,
dass der Anfahrstrangkopf 19 den Kokillenausgang 13 der Kokille 3 verschließt und
der Anfahrstrang 17 in der Strangführung 5 geführt wird.
[0052] In einem zweiten Verfahrensschritt S2 werden während des Stranggießbeginns bei der
Bildung des Gießstrangkopfes 10 die zweiten Abschnitte 33 der mit dem Anfahrstrangkopf
19 verbundenen Verbindungselemente 25 in den Gießstrangkopf 10 eingegossen.
[0053] In einem dritten Verfahrensschritt S3 werden nach der Bildung des Gießstrangkopfes
10 der Gießstrang 9 und der mit dem Gießstrangkopf 10 verbundene Anfahrstrang 17 durch
die Strangführung 5 transportiert.
[0054] In einem vierten Verfahrensschritt S4 wird der Anfahrstrang 17 während des Transports
des Gießstrangs 9 durch die Strangführung 5 mit der Hochziehvorrichtung 20 an seinem
zweiten Anfahrstrangende 27 hochgezogen, so dass die Verbindungen des Anfahrstrangkopfes
19 mit den Verbindungselementen 25 gelöst werden und der Anfahrstrangkopf 19 von den
Verbindungselementen 25 getrennt wird.
[0055] In einem fünften Verfahrensschritt S5 wird der Anfahrstrang 17 nach dem Hochziehen
auf den Anfahrstrangwagen 23 aufgebracht und danach mit dem Anfahrstrangwagen 23 zu
der Kokille 3 transportiert. Zum Angießen eines weiteren Strangs 9 wird nach dem fünften
Verfahrensschritt S5 wieder der erste Verfahrensschritt S1 ausgeführt.
[0056] Obwohl die Erfindung im Detail durch bevorzugte Ausführungsbeispiele näher illustriert
und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele
eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden,
ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.
Bezugszeichenliste
[0057]
- 1
- Stranggießanlage
- 3
- Kokille
- 5
- Strangführung
- 7
- Angießvorrichtung
- 9
- Gießstrang
- 10
- Gießstrangkopf
- 11
- Schmelze
- 13
- Kokillenausgang
- 15
- Strangführungsrolle
- 17
- Anfahrstrang
- 19
- Anfahrstrangkopf
- 20
- Hochziehvorrichtung
- 21
- Seilwinde
- 22
- Verbindungseinheit
- 23
- Anfahrstrangwagen
- 24
- Wagenende
- 25
- Verbindungselement
- 27
- zweites Anfahrstrangende
- 29
- Transportrichtung
- 31
- erster Abschnitt
- 33
- zweiter Abschnitt
- 34
- Ausnehmung
- 35
- Drehachse
- 37
- Gelenkwelle
- 39
- Stützfläche
- 41
- Kontaktfläche
- 43
- Kettenglied
- 45
- Hakenelement
- S1 bis S5
- Verfahrensschritt
1. Angießvorrichtung (7) einer Stranggießanlage (1), die eine Kokille (3) zur Bildung
eines Gießstrangs (9) aus einer in die Kokille (3) gefüllten metallischen Schmelze
(11) und eine der Kokille (3) nachgeordnete Strangführung (5) zum Transport des Gießstrangs
(9) aufweist, die Angießvorrichtung (7) umfassend
- einen Anfahrstrang (17) mit einem Anfahrstrangkopf (19), der zum Verschließen eines
Kokillenausgangs (13) der Kokille (3) bei einem Stranggießbeginn ausgebildet ist und
ein erstes Anfahrstrangende des Anfahrstrangs (17) bildet,
- eine mit einem zweiten Anfahrstrangende (27) des Anfahrstrangs (17) lösbar verbindbare
Hochziehvorrichtung (21) zum Hochziehen des Anfahrstrangs (17) an dem zweiten Anfahrstrangende
(27)
- und wenigstens ein Verbindungselement (25) zur Verbindung eines Gießstrangkopfes
(10) des Gießstrangs (9) mit dem Anfahrstrangkopf (19) durch eine lösbare Verbindung
eines ersten Abschnitts (31) des Verbindungselements (25) mit dem Anfahrstrangkopf
(19) und eine feste Verbindung eines zweiten Abschnitts (33) des Verbindungselements
(25) mit dem Gießstrangkopf (10) durch Eingießen des zweiten Abschnitts (33) in den
Gießstrangkopf (10) während des Stranggießbeginns in der Kokille (3),
- wobei die lösbare Verbindung des Verbindungselements (25) mit dem Anfahrstrangkopf
(19) eine Drehgelenkverbindung ist, die durch eine beim Hochziehen des Anfahrstrangs
(17) entstehende Schwenkbewegung des Anfahrstrangkopfes (19) um eine Drehachse (35)
der Drehgelenkverbindung lösbar ist,
- wobei die lösbare Drehgelenkverbindung zwischen einem Verbindungselement (25) und
dem Anfahrstrangkopf (19) von einem Gelenkwellenlager und einer in dem Gelenkwellenlager
gelagerten und entlang der Drehachse (35) verlaufenden Gelenkwelle (37) gebildet wird,
wobei das Gelenkwellenlager von dem ersten Abschnitt (31) des Verbindungselements
(25) gebildet wird und die Gelenkwelle (37) Bestandteil des Anfahrstrangkopfes (19)
ist.
2. Angießvorrichtung (7) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass der Anfahrstrangkopf (19) für jedes Verbindungselement (25) eine Ausnehmung zur Aufnahme
des ersten Abschnitts (31) des Verbindungselements (25) aufweist.
3. Angießvorrichtung (7) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Verbindungselement (25) ein hakenartiges Gelenkwellenlager mit einer
konkaven Stützfläche (39) für eine Gelenkwelle (37) aufweist und der Anfahrstrangkopf
(19) wenigstens eine Gelenkwelle (37) mit einer zu der Stützfläche (39) korrespondierenden
konvexen Kontaktfläche (41) aufweist, wobei die Kontaktfläche (41) an der Stützfläche
(39) anliegt, wenn das Verbindungselement (25) mit dem
Anfahrstrangkopf (19) verbunden ist, und durch die Schwenkbewegung des Anfahrstrangkopfes
(19) von der Stützfläche (39) getrennt wird.
4. Angießvorrichtung (7) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Verbindungselement (25) ein U-förmiges Gelenkwellenlager aufweist,
aus dem eine dem Gelenkwellenlager zugeordnete Gelenkwelle (37) durch das Hochziehen
des Anfahrstrangkopfes (19) herausziehbar ist.
5. Angießvorrichtung (7) nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass eine von dem U-förmigen Gelenkwellenlager gebildete Öffnung für die ihm zugeordnete
Gelenkwelle (37) sich zu dem offenen Ende des U hin verengt und die Gelenkwelle (37)
verschiedene Ausdehnungen in zu der Drehachse (35) senkrechten Richtungen aufweist,
so dass die Gelenkwelle (37) erst nach der Schwenkbewegung des Anfahrstrangkopfes
(19) aus dem Gelenkwellenlager herausziehbar ist.
6. Angießvorrichtung (7) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Abschnitt (33) wenigstens eines Verbindungselements (25) T-förmig ausgebildet
ist, wobei der Balken des T ein Ende des Verbindungselements (25) bildet.
7. Angießvorrichtung (7) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Hochziehvorrichtung (21) eine Seilwinde (21) umfasst.
8. Angießvorrichtung (7) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch einen Anfahrstrangwagen (23), auf dem der Anfahrstrang (17) von der Hochziehvorrichtung
(21) zu der Kokille (3) transportierbar ist.
9. Verfahren zum Betrieb einer Angießvorrichtung (7) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei
- vor einem Stranggießbeginn wenigstens ein Verbindungselement (25) durch eine Drehgelenkverbindung
mit dem Anfahrstrang (17) verbunden wird und der Anfahrstrang (17) derart positioniert
wird, dass der Anfahrstrangkopf (19) den Kokillenausgang (13) der Kokille (3) verschließt
und der Anfahrstrang (17) in der Strangführung (5) geführt wird,
- bei der Bildung des Gießstrangkopfes (10) des Gießstrangs (9) während des Stranggießbeginns
der zweite Abschnitt (33) des wenigstens einen Verbindungselements (25) in den Gießstrangkopf
(10) des Gießstrangs (9) eingegossen wird,
- nach der Bildung des Gießstrangkopfes (10) der Gießstrang (9) und der mit dem Gießstrangkopf
(10) verbundene Anfahrstrang (17) durch die Strangführung (5) transportiert werden,
- und der Anfahrstrang (17) während des Transports des Gießstrangs (9) durch die Strangführung
(5) mit der Hochziehvorrichtung (21) an seinem zweiten Anfahrstrangende (27) hochgezogen
wird, so dass die Verbindung des Anfahrstrangkopfes (19) mit dem wenigstens einen
Verbindungselement (25) gelöst und der Anfahrstrangkopf (19) von dem wenigstens einen
Verbindungselement (25) getrennt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, dass der Anfahrstrang (17) von der Hochziehvorrichtung (21) hochgezogen wird, nachdem
das zweite Anfahrstrangende (27) des Anfahrstrangs (17) die Strangführung (5) passiert
hat.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet, dass eine Hochziehgeschwindigkeit, mit der der Anfahrstrang (17) hochgezogen wird, mit
einer Transportgeschwindigkeit, mit der der Gießstrang (9) durch die Strangführung
(5) transportiert wird, synchronisiert wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, dass der Anfahrstrang (17) nach dem Hochziehen auf einen Anfahrstrangwagen (23) aufgebracht
wird und mit dem Anfahrstrangwagen (23) in einer Transportrichtung (29) zu der Kokille
(3) transportiert wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, dass ein der Hochziehvorrichtung (21) zugewandtes Wagenende (24) des Anfahrstrangwagens
(23) vor dem Aufbringen des Anfahrstrangs (17) angehoben wird und nach dem Aufbringen
oder während des Aufbringens des Anfahrstrangs (17) abgesenkt wird.
14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13,
dadurch gekennzeichnet, dass der Anfahrstrang (17) in der Transportrichtung (29) auf den Anfahrstrangwagen (23)
aufgebracht wird, wobei das zweite Anfahrstrangende (27) der Kokille (3) zugewandt
ist.
1. Casting starting device (7) of a continuous casting line (1), which has a mould (3)
for forming a cast strand (9) from a metal melt (11) filled into the mould (3) and
a strand guide (5), arranged downstream of the mould (3) for transporting the cast
strand (9), the casting starting device (7) comprising
- a starting bar (17) with a starting bar head (19), which is designed for closing
off a mould outlet (13) of the mould (3) at a beginning of continuous casting and
forms a first starting bar end of the starting bar (17),
- a pulling-up device (21), releasably connected to a second starting bar end (27)
of the starting bar (17), for pulling up the starting bar (17) at the second starting
bar end (27),
- and at least one connecting element (25) for connecting a cast strand head (10)
of the cast strand (9) to the starting bar head (19) by a releasable connection of
a first portion (31) of the connecting element (25) to the starting bar head (19)
and a fixed connection of a second portion (33) of the connecting element (25) to
the cast strand head (10) by the second portion (33) being cast into the cast strand
head (10) during the beginning of continuous casting in the mould (3),
- wherein the releasable connection of the connecting element (25) to the starting
bar head (19) is a turning joint connection, which can be released by a pivoting movement
of the starting bar head (19) about a turning axis (35) of the turning joint connection
occurring during the pulling up of the starting bar (17),
- wherein the releasable turning joint connection between a connecting element (25)
and the starting bar head (19) is formed by a joint shaft bearing and a joint shaft
(37) mounted in the joint shaft bearing and running along the turning axis (35), wherein
the joint shaft bearing is formed by the first portion (31) of the connecting element
(25) and the joint shaft (37) is a component part of the starting bar head (19).
2. Casting starting device (7) according to Claim 1,
characterized in that the starting bar head (19) has for each connecting element (25) a recess for receiving
the first portion (31) of the connecting element (25).
3. Casting starting device (7) according to Claim 1 or 2,
characterized in that at least one connecting element (25) has a hook-like joint shaft bearing with a concave
supporting surface (39) for a joint shaft (37) and the starting bar head (19) has
at least one joint shaft (37) with a convex contact surface (41) corresponding to
the supporting surface (39), wherein the contact surface (41) lies against the supporting
surface (39) when the connecting element (25) is connected to the starting bar head
(19), and is separated from the supporting surface (39) by the pivoting movement of
the starting bar head (19).
4. Casting starting device (7) according to one of Claims 1 to 3,
characterized in that at least one connecting element (25) has a U-shaped joint shaft bearing, from which
a joint shaft (37) assigned to the joint shaft bearing can be pulled out by the pulling
up of the starting bar head (19).
5. Casting starting device (7) according to Claim 4,
characterized in that an opening, formed by the U-shaped joint shaft bearing, for the joint shaft (37)
assigned to it is constricted towards the open end of the U and the joint shaft (37)
has various extensions in directions perpendicular to the turning axis (35), so that
the joint shaft (37) can only be pulled out of the joint shaft bearing after the pivoting
movement of the starting bar head (19).
6. Casting starting device (7) according to one of the preceding claims,
characterized in that the second portion (33) of at least one connecting element (25) is formed in a T-shaped
manner, wherein the bar of the T forms one end of the connecting element (25).
7. Casting starting device (7) according to one of the preceding claims,
characterized in that the pulling-up device (21) comprises a cable winch (21).
8. Casting starting device (7) according to one of the preceding claims,
characterized by a starting bar carriage (23), on which the starting bar (17) can be transported from
the pulling-up device (21) to the mould (3).
9. Method for operating a casting starting device (7) according to one of the preceding
claims, wherein
- before a beginning of continuous casting, at least one connecting element (25) is
connected to the starting bar (17) by a turning joint connection and the starting
bar (17) is positioned in such a way that the starting bar head (19) closes off the
mould outlet (13) of the mould (3) and the starting bar (17) is guided in the strand
guide (5),
- during the forming of the cast strand head (10) of the cast strand (9) during the
beginning of continuous casting, the second portion (33) of the at least one connecting
element (25) is cast into the cast strand head (10) of the cast strand (9),
- after the forming of the cast strand head (10), the cast strand (9) and the starting
bar (17) connected to the cast strand head (10) are transported through the strand
guide (5),
- and during the transport of the cast strand (9) through the strand guide (5), the
starting bar (17) is pulled up at its second starting bar end (27) by the pulling-up
device (21), so that the connection of the starting bar head (19) to the at least
one connecting element (25) is broken and the starting bar head (19) is separated
from the at least one connecting element (25).
10. Method according to Claim 9,
characterized in that the starting bar (17) is pulled up by the pulling-up device (21) once the second
starting bar end (27) of the starting bar (17) has passed the strand guide (5).
11. Method according to Claim 9 or 10,
characterized in that a pulling-up speed with which the starting bar (17) is pulled up is synchronized
with a transporting speed with which the cast strand (9) is transported through the
strand guide (5).
12. Method according to one of Claims 9 to 11,
characterized in that, after the pulling up, the starting bar (17) is deposited onto a starting bar carriage
(23) and is transported by the starting bar carriage (23) in a transporting direction
(29) of the mould (3).
13. Method according to Claim 12,
characterized in that a carriage end (24) of the starting bar carriage (23) that is facing the pulling-up
device (21) is raised before the depositing of the starting bar (17) and is lowered
after the depositing or during the depositing of the starting bar (17).
14. The method according to Claim 12 or 13,
characterized in that the starting bar (17) is deposited onto the starting bar carriage (23) in the transporting
direction (29), wherein the second starting bar end (27) is facing the mould (3).
1. Dispositif de début de coulée (7) d'une installation de coulée continue (1) qui présente
une lingotière (3) pour la formation d'une barre de coulée (9) à partir d'une masse
fondue métallique (11) qui remplit la lingotière (3) et un guidage de barre (5) monté
à la suite de la lingotière (3), destiné au transport de la barre de coulée (9), le
dispositif de début de coulée (7) comprenant :
- une fausse barre (17) comprenant une tête (19) de la fausse barre qui est réalisée
pour la fermeture d'une sortie (13) de la lingotière (3) lorsque débute une coulée
continue et qui forme une première extrémité de la fausse barre (17) ;
- un dispositif de traction vers le haut (21) apte à venir se relier de manière amovible
à une seconde extrémité (27) de la fausse barre (17), destiné à soulever la fausse
barre (17) à la seconde extrémité (27) de la fausse barre ;
- et au moins un élément de liaison (25) destiné à la liaison d'une tête (10) de la
barre de coulée (9) à la tête (19) de la fausse barre par l'intermédiaire d'une liaison
amovible d'un premier tronçon (31) de l'élément de liaison (25) à la tête (19) de
la fausse barre et d'une liaison fixe d'un second tronçon (33) de l'élément de liaison
(25) à la tête (10) de la barre de coulée via l'introduction par coulée du second
tronçon (33) dans la tête (10) de la barre de coulée lorsque débute la coulée continue
dans la lingotière (3) ;
- dans lequel la liaison amovible de l'élément de liaison (25) à la tête (19) de la
fausse barre représente une liaison du type à articulation rotative qui peut être
supprimée via un mouvement de pivotement de la tête (19) de la fausse barre autour
d'un axe de rotation (35) de la liaison du type à articulation rotative, mouvement
que l'on obtient lors de la traction vers le haut de la fausse barre (17) ;
- dans lequel on obtient la liaison amovible du type à articulation rotative entre
un élément de liaison (25) et la tête (19) de la fausse barre d'un palier d'arbre
de transmission et un arbre de transmission (37) monté dans le palier d'arbre de transmission
et s'étendant le long de l'axe de rotation (35); dans lequel le palier d'arbre de
transmission est formé par le premier tronçon (31) de l'élément de liaison (25) et
l'arbre de transmission (37) représente un constituant de la tête (19) de la fausse
barre.
2. Dispositif de début de coulée (7) selon la revendication 1, caractérisé en ce que la tête (19) de la fausse barre, pour chaque élément de liaison (25), présente un
évidement destiné à la réception du premier tronçon (31) de l'élément de liaison (25)
.
3. Dispositif de début de coulée (7) selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce qu'au moins un élément de liaison (25) présente un palier d'arbre de transmission en
forme de crochet, comprenant une surface d'appui concave (39) pour un arbre de transmission
(37) et la tête (19) de la fausse barre présente au moins un arbre de transmission
(37) comprenant une surface de contact convexe (41) correspondant à la surface d'appui
(39) ; dans lequel la surface de contact (41) vient se disposer contre la surface
d'appui (39) lorsque l'élément de liaison (25) est relié à la tête (19) de la fausse
barre et se sépare de la surface d'appui (39) par l'intermédiaire du mouvement de
pivotement de la tête (19) de la fausse barre.
4. Dispositif de début de coulée (7) selon l'une quelconque des revendications 1 à 3,
caractérisé en ce qu'au moins un élément de liaison (25) présente un palier d'arbre de transmission en
forme de U, à l'extérieur duquel un arbre de transmission (37) attribué au palier
d'arbre de transmission peut être retiré par l'intermédiaire de la traction vers le
haut de la tête (19) de la fausse barre.
5. Dispositif de début de coulée (7) selon la revendication 4, caractérisé en ce qu'une ouverture formée par le palier d'arbre de transmission en forme de U pour l'arbre
de transmission (37) qui lui est attribué se rétrécit dans la direction de l'extrémité
ouverte du U et l'arbre de transmission (37) présente différentes extensions dans
des directions perpendiculaires à l'axe de rotation (35), d'une manière telle que
l'arbre de transmission (37) ne peut être retiré du palier d'arbre de transmission
qu'après le mouvement de pivotement de la tête (19) de la fausse barre.
6. Dispositif de début de coulée (7) selon l'une quelconque des revendications précédentes,
caractérisé en ce que le second tronçon (33) d'au moins un élément de liaison (25) est réalisé en forme
de T ; dans lequel la barre du T forme une extrémité de l'élément de liaison (25).
7. Dispositif de début de coulée (7) selon l'une quelconque des revendications précédentes,
caractérisé en ce que le dispositif de traction vers le haut (21) comprend un treuil à câble (21).
8. Dispositif de début de coulée (7) selon l'une quelconque des revendications précédentes,
caractérisé par un chariot (23) de la fausse barre, sur lequel la fausse barre (17) peut être transportée
à partir du dispositif de traction vers le haut (21) en direction de la lingotière
(3).
9. Procédé pour l'exploitation d'un dispositif de début de coulée (7) selon l'une quelconque
des revendications précédentes, dans lequel ;
- avant le début d'une coulée continue, au moins un élément de liaison (25) est relié
par l'intermédiaire d'une liaison du type à articulation rotative à la fausse barre
(17) et la fausse barre (17) est positionnée d'une manière telle que la tête (19)
de la fausse barre ferme la sortie (13) de la lingotière (3) et que la fausse barre
(17) est guidée dans le guidage de barre (5) ;
- au cours de la formation de la tête (10) de la barre de coulée (9), lorsque débute
la coulée continue, le second tronçon (33) dudit au moins un élément de liaison (25)
est introduit par coulée dans la tête (10) de la barre de coulée (9) ;
- après la formation de la tête (10) de la barre de coulée, la barre de coulée (9)
et la fausse barre (17) reliée à la tête (10) de la barre de coulée sont transportées
par l'intermédiaire du guidage de barre (5) ;
- et la fausse barre (17), au cours du transport de la barre de coulée (9) par l'intermédiaire
du guidage de barre (5), est soumise à une traction vers le haut avec le dispositif
(21) de traction vers le haut à sa seconde extrémité (27) de fausse barre, d'une manière
telle que la liaison de la tête (19) de la fausse barre avec ledit au moins un élément
de liaison (25) est supprimée et que la tête (19) de la fausse barre se sépare dudit
au moins un élément de liaison (25).
10. Procédé selon la revendication 9, caractérisé en ce que la fausse barre (17) fait l'objet d'une traction vers le haut par l'intermédiaire
du dispositif de traction vers le haut (21) après le passage de la seconde extrémité
(27) de la fausse barre (17) par le guidage de barre (5).
11. Procédé selon la revendication 9 ou 10, caractérisé en ce qu'une vitesse de traction vers le haut, avec laquelle la fausse barre (17) fait l'objet
d'une traction vers le haut, est synchronisée avec une vitesse de transport avec laquelle
la barre de coulée (9) est transportée par l'intermédiaire du guidage de barre (5).
12. Procédé selon l'une quelconque des revendications 9 à 11, caractérisé en ce que la fausse barre (17) après la traction vers le haut vient s'appliquer sur un chariot
(23) de la fausse barre et est transportée avec le chariot (23) de la fausse barre
dans une direction de transport (29) en direction de la lingotière (3).
13. Procédé selon la revendication 12, caractérisé en ce qu'une extrémité (24) du chariot (23) de la fausse barre, tournée vers le dispositif
de traction vers le haut (21), est soulevée avant l'application de la fausse barre
(17) et est abaissée après l'application ou pendant l'application de la fausse barre
(17).
14. Procédé selon la revendication 12 ou 13, caractérisé en ce que la fausse barre (17) vient s'appliquer sur le chariot (23) de la fausse barre dans
la direction de transport (29) ; dans lequel la seconde extrémité (27) de la fausse
barre est tournée vers la lingotière (3).