[0001] Die Erfindung betrifft die Verwendung von wasserlöslichen Celluloseethern, in die
ein oder mehrere flüssige Entschäumer eingearbeitet sind.
[0002] Zum Verbinden oder Beschichten von Bauteilen werden in der Bauindustrie u.a. zementäre
Kleber, Putze, Spachtelmassen oder Wärmedämmverbundsysteme eingesetzt. Diese Systeme
sind Mischungen aus einem oder mehreren Bindemitteln (z.B. Zement, Kalkhydrat), Füllstoffen
(z.B. Sande mit verschiedenen Körnungen) und anderen Additiven, wie Celluloseether,
Luftporenbildner, Dispersionspulver und Stärke und Stärkederivate wie Stärkeether.
Sie werden werksseitig so hergestellt, dass sie zum Verarbeiten nur noch mit Wasser
angemischt werden müssen. Diese Baustoffe werden Werktrockenmörtel genannt.
[0003] Es ist Stand der Technik, dass Fliesenkleber auf Zementbasis im Dünnbettverfahren
appliziert werden. Dazu wird ein ebener Untergrund benötigt, auf dem mit einem Zahnspachtel
der Kleber in gleichmäßiger Schichtdicke aufgetragen wird. In den so aufgetragenen
Klebemörtel werden die Fliesen vollflächig eingelegt und ausgerichtet. Um möglichst
rationell und effizient arbeiten zu können, ist es Ziel der Verarbeiter, eine möglichst
große Fläche mit Fliesenkleber vorzubereiten und dann die Fliesen darin einzulegen.
Dafür muss der Kleber eine ausreichend lange offene Zeit haben, um zu gewährleisten,
dass alle Fliesen möglichst komplett und vollflächig mit dem Klebemörtel benetzt sind.
Dünnbettkleber bestehen aus Zement, Sand, Gesteinsmehl und Celluloseethern. Weitere
Additive, wie Dispersionspulver, Zement-Beschleuniger, Stärkederivate, anorganische
Verdicker und Fasern können zur Optimierung der Verarbeitungs- und Festmörteleigenschaften
ebenfalls enthalten sein.
[0004] Die offene Zeit von Fliesenklebern wird nach ISO 13007 bzw. EN 1346 durch Haftzugfestigkeitswerte
nach definierten Einlegezeiten bestimmt. Parallel werden häufig auch sogenannte Benetzungsversuche
durchgeführt, bei denen saugfähige Fliesen, ebenfalls nach definierten Zeiten, in
das Mörtelbett eingelegt werden und danach der prozentuale Anteil der Benetzung bewertet
wird. Die offene Zeit ist u.a. abhängig vom Wassergehalt des Klebers. Verkürzt wird
die offene Zeit oft durch eine unerwünschte Hautbildung an der Oberfläche der Mörtel,
die eine ausreichende Benetzung der Fliese verhindert, obwohl der Kleber im Inneren
noch weich ist. Qualitativ hochwertige Fliesenkleber haben eine offene Zeit von mind.
30 Minuten.
[0005] Zur Verbesserung der Energieeffizienz werden Gebäude oft mit sogenannten Wärmedämmverbundsystemen
(WDVS) verkleidet. Dazu wird eine Dämmplatte, bestehend aus EPS, XPS, PU, Mineralwolle
u.a., an der Wand verklebt und eventuell auch verdübelt. Die Oberfläche der Dämmplatte
wird mit einem Unterputz beschichtet, in den ein Armierungsgewebe eingebettet wird.
Auch hierbei ist es wichtig, dass der Unterputz über eine lange verarbeitungsoffene
Zeit verfügt, damit möglichst große Gewebeflächen in einem Arbeitsgang in den Unterputz
eingearbeitet werden können und dabei vollflächig benetzt werden. Der Unterputz bestehen
aus Zement, Sand, Celluloseether und Dispersionspulver. Zusätzlich können auch Stärke
und Stärkederivate wie Stärkeether, Fasern und weitere Additive enthalten sein.
[0006] In der
EP 2 966 049 A1 ist ein Verdicker für eine hydraulische Zusammensetzung offenbart. Er umfasst einen
wasserlöslichen Celluloseether, einen Entschäumer, ein Biopoymer und gegebenenfalls
ein wasser-reduzierendes Mittel. Der Celluloseether ist bevorzugt Methylcellulose,
Ethylcellulose, Hydroxyalkylcellulose, wie Hydroxyethylcellulose oder Hydroxypropylcellulose
oder eine Alkylhydroxyalkylcellulose, wie Methylhydroxyethylcellulose oder Methylhydroxypropylcellulose.
Als Entschäumer sind Polyoxyalkylene, Silikonöle und auf Alkoholen, auf Fettsäuren
oder auf Fettsäureestern basierende Mittel genannt. Das Biopolymer dient zur Stabilisierung
des wasserlöslichen Celluloseethers in dem wasserreduzierenden Mittel. Bevorzugt sind
Xanthan-Gum, Diutan-Gum, Welan-Gum und/oder Gellan-Gum. Das wasserreduzierende Mittel
ist bevorzugt ein Polycarbonsäure-, Lignin- oder Melamin-Derivat, beispielsweise Copolymere
von Acrylsäure, Methacrylsäure, Crotonsäure, Itaconsäure, oder Citraconsäure mit Polyalkylenglykol-mono(meth)acrylat,
Styrol, Melamin/Sulfonsäure/- Formaldehyd-Kondensate oder ein Ligninsulfonsäuresalz.
[0007] Gegenstand der
EP 1 884 503 B1 ist eine hydraulische Zusammensetzung für Putze oder Mörtel, die Zement und/oder
Gips, ein anionisches Tensid mit der Fähigkeit zum Schäumen, ein nicht-ionisches Tensid
mit der Fähigkeit zum Entschäumen und einen wasserlöslichen Celluloseether enthält.
Das als Entschäumer wirkende Tensid ist vorzugsweise ein Polyether-Tensid, ein Silikon-Tensid,
ein Alkohol-Tensid, ein Mineralöl-Tensid oder ein Pflanzenöl-Tensid.
[0008] In der
EP 2 363 428 A1 ist eine Zusammensetzung offenbart, die zur Modifizierung der rheologischen Eigenschaften
von zementären Mischungen dient. Sie umfasst ein Polysaccharid-Derivat, insbesondere
einen Celluloseether, ein Siloxan und einen Entschäumer, der kein Siloxan ist. Der
Entschäumer ist vorzugsweise pulverförmig. Als pulverförmige Entschäumer sind Tributylphosphat
und Stearinsäuremetallsalze genannt. Flüssige Entschäumer, wie Polyoxyalkylenglykole
oder ölige Kohlenwasserstoffe sollen an ein festes Trägermaterial, wie Diatomeenerde,
Kieselsäure oder Calciumsilikat gebunden sein.
[0009] In der
EP 2 190 800 B1 ist die Verwendung von quartären organischen Ammoniumverbindungen in Baustoffmassen
zur Reduktion von Ausblühungen offenbart. Die Ammoniumverbindungen sind bevorzugt
mit Celluloseethern vermischt. Dazu wird eine flüssige und/oder gelöste quartäre Ammoniumverbindung
auf den Celluloseether aufgesprüht und damit vermischt.
[0010] In der
EP 1 426 349 A1 ist ein Additiv für zementäre Zusammensetzungen offenbart. Es umfaßt ein Copolymer
mit einer Vielzahl an Carboxylgruppen oder ein Salz davon, einen wasserlöslichen Celluloseether
und einen festen oder flüssigen Entschäumer. Das Additiv dient zur Verbesserung der
Verarbeitbarkeit der zementären Zusammensetzung und zur Verminderung des Spritzens
bei Spritzbeton. Es verhindert zudem ein Bluten der Zusammensetzung nach deren Einbau.
[0011] Es ist Stand der Technik, dass Entschäumer (meistens Pulverentschäumer) in Baustoffen
wie Betonen oder Bodenspachtelmassen eingesetzt werden. Das Ziel ist dabei, den Luftporengehalt
zu reduzieren, um dadurch höhere Festigkeiten und glattere Oberflächen zu erreichen.
Auch werden Mineralöle (flüssige Entschäumer) in Trockenmörteln, meistens in zementären
Fliesenklebern, Fugenfüllern und Ausgleichsmassen, eingesetzt, um das Stauben beim
Umfüllen und Anrühren deutlich zu reduzieren. Sie werden nicht als Entschäumer eingesetzt
und wirken auch nicht entschäumend auf Trockenmörtel.
[0012] Wenn Entschäumer in Zementfliesenklebern oder WDVS-Putzen eingesetzt werden, wird
der Mörtel über die Zeit immer mehr entschäumt, es tritt kein stabiler Zustand ein.
Die Frischmörtelrohdichte liegt bei Zementfliesenklebern bei ca. 1,5 kg/l. Wenn Entschäumer
zugesetzt werden, steigt die Frischmörtelrohdichte auf bis zu 2,0 kg/l nach 2 Stunden.
Es entstehen mit fortschreitender Zeit immer größere Luftblasen. Je höher die Fischmörtelrohdichte,
desto schlechter ist ein Zementfliesenkleber zu verarbeiten.
[0013] Flüssige Entschäumer werden üblicherweise in wässrigen Beschichtungen, wie Baufarben,
Lackfarben, Abtönfarben, Holzlacken, pastösen Putzen, sowie in Klebstoffen, Betonen,
Faserzementplatten, in der Landwirtschaft, der Papierindustrie, Biotechnologie, Lebensmittelindustrie
und in chemischen Prozessen eingesetzt. Für Trockenmörtel werden flüssige Entschäumer
nicht empfohlen und demzufolge auch nicht eingesetzt.
[0014] Es bestand die Aufgabe, einen entschäumten Celluloseether zu entwickeln, der eine
zeitlich begrenzte Entschäumungswirkung hat. Mörtel, die diesen entschäumten Celluloseether
enthalten, sollen über einen möglichst langen Zeitraum gut zu verarbeiten sein.
[0015] Überraschenderweise wurde festgestellt, dass flüssige Entschäumer, insbesondere Fettsäureester
und Fettalkoholalkoxylate eine zeitlich beschränkte Entschäumungswirkung, bei guter
Verarbeitbarkeit des Mörtels, haben. Ein natürliches Biopolymer als zusätzlicher Bestandteil,
wie in der
EP 2 966 049 beschrieben, ist für diese Wirkung nicht erforderlich. Ebenfalls wurde festgestellt,
dass diese flüssigen Entschäumer in den Celluloseether eingearbeitet werden müssen.
Eine Mischung aus einem Celluloseether und einem Pulver-Entschäumer (oder einem flüssigen
Entschäumer auf einem festen anorganischen Träger) wirkt überraschenderweise nicht.
Das gleiche gilt für die in der
EP 2 190 800 B1 genannten quartären Ammoniumverbindungen.
[0016] Durch das erfindungsgemäße Compound aus einem Celluloseether mit flüssigem Entschäumer
wird zusätzlich in Zementfliesenklebern, Putzen und WDVS-Armierungsputzen die Benetzung
deutlich verbessert und die offene Zeit verlängert. Auch die Haftzugfestigkeiten von
Fliesenklebern nach verschiedenen Lagerarten (Trocken, Nass, Warm, Frost/Tau nach
ISO 13007 bzw. EN 1348) werden durch das erfindungsgemäße Compound signifikant verbessert.
[0017] Das Compound Celluloseether mit flüssigen Entschäumer wird hergestellt, in dem ein
Celluloseether mit Wasser angeteigt wird, bis er 60 - 90% Feuchtgehalt hat. In diesen
feuchten Celluloseether wird der flüssige Entschäumer eingearbeitet bzw. eingeknetet.
Danach wird dieser Teig getrocknet und gemahlen oder in einem Prozess mahlgetrocknet,
wie in großtechnischer Produktion von Celluloseethern üblich. Auch das Aufsprühen
von flüssigen Entschäumern auf den trockenen Celluloseether ist eine Möglichkeit den
Entschäumer einzuarbeiten. Als "flüssig" werden im Zusammenhang mit der vorliegenden
Erfindung Entschäumer bezeichnet, die eine Viskosität von weniger als 250 mPa s, bevorzugt
weniger als 150 mPa s aufweisen, gemessen mit Brookfield CAP 2000 +, Spindel 01, 250
UPM, 25 °C (DIN EN ISO 321). Das so entstandene erfindungsgemäße Compound liegt als
rieselfähiges Pulver vor.
[0018] Der Celluloseether kann ein ionischer Celluloseether, wie Carboxymethylcellulose
(CMC), Carboxymethylhydroxyethylcellulose (CMHEC), Carboxymethylhydroxypropylcellulose
(CMHPC), Sulfoethylmethylhydroxyethylcellulose (SEMHEC), Sulfoethylmethylhydroxypropylcellulose
(SEMHPC) oder nicht ionischer Celluloseether wie Hydroxyethylcellulose (HEC), Hydroxypropylcellulose
(HPC), Methylcellulose (MC), Methylhydroxypropylcellulose (MHPC), Methylhydroxyethylcellulose
(MHEC), Ethylhydroxyethylcellulose (EHEC) oder Methylethylhydroxyethylcellulose (MEHEC),
sein.
[0019] Bei dem Entschäumer handelt es sich um eine Verbindung auf Basis von Oxyalkylen,
Silikonöl, Alkohol, Mineralöl, Fettsäuren und Fettsäureester, bevorzugt sind Fettsäureester.
[0020] Bevorzugte Einsatzgebiete des erfindungsgemäßen Compounds Celluloseether mit Entschäumer
sind: Fliesenkleber auf Zementbasis, zur Verbesserung der offenen Zeit und Benetzung,
Putze im Wärmedämmverbundsystem sowie Zementputze (Grundputze, Dekorputze, Einlagenputze)
zur Verlängerung der Verarbeitungszeit.
[0021] Der Anteil an Celluloseether beträgt allgemein etwa 80 bis 99,5 Gew.-%, bevorzugt
etwa 85 bis 98 Gew.-%, besonders bevorzugt etwa 90 bis 97 Gew.-%, jeweils bezogen
auf das Gesamtgewicht des trockenen Compounds.
[0022] Der Entschäumer-Anteil beträgt etwa 0,5 bis 20 Gew.-%, bevorzugt etwa 2 bis 15 Gew.-%,
besonders bevorzugt etwa 3 bis 10 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des
trockenen Compounds.
[0023] Als wasserlöslich werden Celluloseether bezeichnet, wenn mindestens 2 g davon in
einem Liter kaltem Wasser (20 °C) gelöst werden können.
[0024] Bevorzugte Celluloseether sind:
Methylcellulose (MC) mit einem DS
Methyl von 1,4 bis 2,2, insbesondere mit einem DS
methyl von 1,6 bis 2,0; Methylhydroxypropylcellulose (MHPC) mit einem DS
Methyl von 1,2 bis 2,2 und einem MS
Hydroxypropyl von 0,1 bis 1,0, insbesondere mit einem DS
Methyl von 1,3 bis 2,0 und einem MS
Hydroxypropyl von 0,15 bis 0,7; Methylhydroxyethylcellulose (MHEC) mit einem DS
Methyl von 1,2 bis 2,2 und einem MS
Hydroxyelhyl von 0,05 bis 0,4, insbesondere mit einem DS
Methyl von 1,4 bis 1,9 und einem MS
Hydroxyelhyl von 0,1 bis 0,35; Hydroxyethylcellulose (HEC)mit einem MS
Hydroxyelhyl von 1,2 bis 4,0, besonders bevorzugt mit einem MS
Hydroyethyl von 1,6 bis 3,5; Ethylhydroxyethylcellulose (EHEC) mit einem DS
Ethyl von 0,5 bis 1,5 und einem MS
Hydroxyelhyl von 1,5 bis 3,5 und Methylethylhydroxyethylcellulose (MEHEC) mit einem DS
Methyl von 0,2 bis 2,0, einem DS
Ethyl von 0,05 bis 1,5 und einem MS
Hydroxyelhyl von 0,2 bis 3,5. Carboxymethylcelluloseether (CMC) mit einem DS
Carboxymethyl von 0,4 bis 1,0, Carboxymethylhydroxyethylcelluloseether (CMHEC) mit einem DS
Carboxymethyl von 0,1 bis 1,0 und einem MS
Hydroxyelhyl von von 0,8 bis 3,5, Carboxymethylhydroxypropylcelluloseether (CMHPC) mit einem DS
Carboxymethyl von 0,1 bis 1,0 und einem MS
Hydroxpropyl von 0,8 bis 3,3, Sulfoethylmethylhydroxyethylcelluloseether (SEMHEC) mit einem DS
Sulfoethyl von 0,005 bis 0,01, DS
Methyl von 0,2 bis 2,0, und einem MS
Hydroxyelhyl von 0,1 bis 0,3, Sulfoethylmethylhydroxypropylcelluloseether (SEMHPC) mit einem DS
Sulfoethyl von 0,005 bis 0,01, DS
Methyl von 0,2 bis 2,0, und einem MS
Hydroxpropyl von 0,1 bis 0,3.
[0025] Der mittlere Polymerisationsgrad DPw der Celluloseether, gemessen nach Pulps - Determination
of limiting viscosity number in cupriethylenediamine (CED) solution - nach ISO 5351,
beträgt etwa 10 bis 5.000.
[0026] Die Viskosität der Celluloseether beträgt 1 bis 20.000 mPa s, bevorzugt 100 bis 15.000
mPa s, besonders bevorzugt 1000 bis 12.000 mPa s. Gemessen wird sie mit Brookfield
RV, 20 UPM, in Wasser von 20 °C und 20° dH. Dabei wird je nach Viskosität mit unterschiedlichen
Konzentrationen der Celluloseether gemessen: Viskosität < 150 mPa s: 4,75 Gew.-% absolut
trocken (atro); Viskosität 150 bis 250 mPa s: 2,85 Gew.-% atro; Viskosität 250 bis
34000 mPa s: 1,9 % Gew.-% atro; Viskosität 4.000 bis 20000 mPa s: 1,0 % Gew.-% atro.
[0027] Die Entschäumer können auf Basis von Oxyalkylen, Silikon, Alkohol, Mineralöl, Fettsäuren,
Fettalkoholalkoxylat und Fettsäureester sein. Bevorzugt sind Fettalkoholalkoxylat-
und Fettsäureester-Entschäumer, besonders die einen Fettsäureester Anteil enthalten
oder Mischungen dieser Bestandteile.
[0028] Die erfindungsgemäßen Celluloseether/Entschäumer-Compounds enthalten im Unterschied
zu der
EP 2 966 049 A1 kein natürliches Biopolymer. Sie enthalten auch keine quartären Ammoniumverbindungen,
wie in der
EP 2 190 800 B1 offenbart.
[0029] Die nachfolgenden Beispiele dienen zur Erläuterung der Erfindung. Prozente sind Gewichtsprozente,
soweit nicht anders angegeben oder aus dem Zusammenhang ersichtlich, wobei "atro"
für "absolut trocken" und "lutro" für "lufttrocken" steht. In den Beispielen wurden
folgende Komponenten eingesetzt:
Celluloseether (CE):
[0030]
CE1: MHEC, DS 1,7, MS 0,2, Viskosität (1,9 % atro, 20 °C, 20 °dH, Brookfield RV 20
UPM, Spindel 6) 13000 mPa s
Feinpulver (Luftstrahlsieb, < 0,125 mm: 95%, < 0,063 mm: 50%)
CE2: MHEC, DS 1,7, MS 0,2, Viskosität (1,9% atro, 20 °C, 20 °dH, Brookfield RV 20
UPM, Spindel 6) 25000 mPa s
Feinpulver (Luftstrahlsieb, < 0,125 mm: 95%, < 0,063 mm: 50%)
CE3: MHEC, DS 1,7, MS 0,2, Viskosität (1,0% atro, 20 °C, 20 °dH, Brookfield RV 20
UPM, Spindel 5) 10000 mPa s,
Feinstpulver (Luftstrahlsieb, < 0,100 mm: 95%, < 0,063 mm: 75%)
CE4: MHEC, DS 1,6, MS 0,3, Viskosität (1,9% atro, 20 °C, 20 °dH, Brookfield RV 20
UPM, Spindel 6) 25000 mPa s
Feinpulver (Luftstrahlsieb, < 0,125 mm: 95%, < 0,063 mm: 50%)
CE5: MHPC, DS 1,7, MS 0,2, Viskosität (1,9% atro, 20 °C, 20 °dH, Brookfield RV 20
UPM, Spindel 6) 25000 mPa s
Feinpulver (Luftstrahlsieb, < 0,125 mm: 95%, < 0,063 mm: 50%)
Stärkeether:
[0031] SE1: Hydroxypropylstärke (HPS), MS 0,4, Viskosität (5% lutro, 20 °C, Wasser mit ca.
18 °dH, Brookfield RV, 100 UPM, Spindel 3) 150 - 300 mPas
Modifizierung:
[0032] Die in dem erfindungsgemäßen Compound verwendeten CE sind bevorzugt modifizierte
CE. Die Modifizierungsmittel sind üblicherweise Polyacrylamide (PAA). Die Polyacrylamide
sind vorzugsweise anionische PAA mit einer Molmasse von über 10 Mio.
Entschäumer:
[0033]
E1: Fettsäureester, Dichte bei 20°C: 900 kg/m3 ± 100 kg/m3; dyn. Viskosität bei 25°C: 80 mPa s ± 30 mPa s; Säurezahl: 35 mg KOH/g ± 10 mg KOH/g;
flüssig
E2: 50 Gew.-% E1 auf anorganischem Träger; Pulver
E3: Fettalkoholalkoxylat, Dichte bei 20°C: 950 kg/m3 ± 50 kg/m3, Viskosität bei 25°C: 115 mPa s ± 10 mPas; flüssig
Prüfprodukte
[0034]

Vergleichsprodukte, Marktprodukte, die für die Anwendung empfohlen werden
[0035]
Hersteller: Dow Chemical Company
®Methocel 327: MHPC, modifiziert, Brookfield Viskosität 2% in Wasser bei 20°C und
20 UPM: 22000 mPa s, Feinheit < 212 µm: min 95%
®Walocel MKX 45000 PF 20 L: MHEC, modifiziert, Haake ®Rotovisko RV 100 Viskosität
2% in Wasser bei 20°C und Scherrate 2,55 1/s: 45000 mPa s
®Walocel Xact 13-70-E: MHEC, modifiziert, Haake Rotovisko RV 100 Viskosität 2% in
Wasser bei 20°C und Scherrate 2,55 1/s: 13000 mPa s
®Walocel Xact 12-01-E: MHEC, nicht modifiziert, Haake Rotovisko RV 100 Viskosität
2% in Wasser bei 20°C und Scherrate 2,55 1/s: 12000 mPa s
Hersteller: Ashland
®Culminal MHPC 20000 S: MHPC, nicht modifiziert, Brookfield RVT Viskosität abs. trocken,
2% in Wasser bei 20°C und 20 UPM: 15000 mPa s
®Culminal Plus 2060 PF: MHEC, modifiziert, Brookfield RVT Viskosität abs. trocken,
2% in Wasser bei 20°C und 20 UPM: 20000 mPa s
Prüfrezepturen
[0036]

Prüfmethoden für Fliesenkleber
[0037] Offene Zeit nach ISO 13007 und DIN EN 1346.
[0038] Die Benetzung wurde gemessen, indem in das Mörtelbett (appliziert nach ISO 13007)
alle 5 Minuten eine Steingutfliese (5 X 5 cm) eingelegt, 30 Sekunden lang mit 2 kg
belastet und dann aus dem Mörtelbett aufgenommen wurde. Die Benetzung der Rückseite
der Fliese wurde in % angegeben. Fig. 1 verdeutlicht wie die Benetzung gemessen wurde.
Prüfmethoden für WDVS
[0039] Die Benetzung wurde gemessen, indem auf eine Platte aus expandiertem Polystyrol (EPS)
ein Mörtelbett mit einer Dicke von 0,5 cm aufgebracht und alle 5 Minuten eine glasierte
Steingutfliese (5 X 5 cm
2) mit der glasierten Seite in das Mörtelbett eingelegt wurde, 30 Sekunden lang mit
0,5 kg belastet und dann aus dem Mörtelbett aufgenommen wurde. Die Benetzung der Rückseite
der Fliese ist in % angegeben.
[0040] Die Haftung wurde gemessen, indem auf eine EPS-Platte ein Mörtelbett mit einer Dicke
von 0,5 cm aufgebracht und nach 30 Minuten alle 10 Minuten eine glasierte Steingutfliese
(5 X 5 cm
2) mit der glasierten Seite in das Mörtelbett eingelegt und 30 Sekunden lang mit 0,5
kg belastet wurde. Nach 7 Tagen wurde die Haftzugfestigkeit bestimmt. Es ist die Haftzugfestigkeit
in N/mm
2 und das Bruchbild in % angegeben. Fig. 2 verdeutlicht wie Haftung und Ausriss zu
bewerten sind.

[0041] Das Vergleichsprodukt Produkt Nr. 1 zeigte nach 5 Minuten eine Benetzung von ca 80%,
nach 10 Minuten von ca. 40% (Versuche Nr. 1, 5 und 7).
[0042] Das Wettbewerbs-Produkt ®Culminal MHPC 20000 S zeigte nach 5 Minuten eine Benetzung
von 95%, nach 10 Minuten ca. 40% (Versuch Nr. 2) und ®Walocel Xact 12-01-E zeigte
nach 5 Minuten eine Benetzung von 100%, nach 10 Minuten von 80% (Versuch Nr. 3).
[0043] Überraschend zeigte das erfindungsgemäße Produkt Nr. 2 deutlich höhere Benetzung.
Es zeigte nach 5 Minuten eine Benetzung von praktisch 100%, nach 10 Minuten ca. 95%
(Versuche Nr. 4, 6 und 8).

[0044] Produkt Nr. 3 zeigte nach 15 Minuten eine Benetzung von 85%, nach 20 Minuten 60%
(Versuch Nr. 9).
[0045] Das Vergleichs-Produkt Nr.20 zeigte nach 15 Minuten eine Benetzung von 70%, nach
20 Minuten 40% (Versuch Nr. 15).
[0046] Das Marktprodukt ®Methocel 327 zeigte nach 15 Minuten eine Benetzung von 65%, nach
20 Minuten 35% (Versuch Nr. 10) und ®Walocel Xact 13-70-E zeigt nach 15 Minuten eine
Benetzung von 95%, nach 20 Minuten 75% (Versuch Nr. 11).
[0047] Überraschend zeigten die erfindungsgemäßen Produkte Nr. 4, Nr. 5 und Nr. 10 höhere
Benetzung.
[0048] Produkt Nr. 4 zeigte nach 15 Minuten eine Benetzung von 90%, nach 20 Minuten von
85% (Versuch Nr. 12); Produkt Nr. 5 zeigte nach 15 Minuten eine Benetzung von 100%,
nach 20 Minuten 90% (Versuch Nr. 13) und Produkt Nr. 10 zeigte nach 15 Minuten eine
Benetzung von 90%, nach 20 Minuten 85% (Versuch Nr. 14).
Tabelle 5: Ergebnisse der Benetzung [%] von Fliesenkleber mit modifiziertem CE 1 (Produkte
Nr. 3, 4, 5, 9 und 16)
Versuchsnummer |
16 |
17 |
Produkt Nr. |
11 |
12 |
Prüfmischung |
FK 5 |
FK 5 |
Benetzung 10 Minuten |
90% |
90% |
Benetzung 15 Minuten |
80% |
90% |
Benetzung 20 Minuten |
70% |
80% |
Benetzung 25 Minuten |
60% |
80% |
Benetzung 30 Minuten |
50% |
70% |
[0049] Produkt Nr.11 zeigte nach 25 Minuten eine Benetzung von 60%, nach 30 Minuten 50%
(Versuch Nr. 16).
[0050] Überraschend zeigte das erfindungsgemäße Produkt Nr. 12 deutlich höhere Benetzung.
Es zeigte nach 25 Minuten eine Benetzung von 80%, nach 30 Minuten von 70% (Versuch
Nr. 17).
Tabelle 6: Ergebnisse der Benetzung [%] von Fliesenkleber mit modifiziertem CE 3 (Produkte
Nr. 3, 4, 5, 9 und 16) und Marktprodukte
Versuchsnummer |
18 |
19 |
20 |
21 |
22 |
Produkt Nr. |
13 |
Culminal Plus 2060 PF |
Walocel MKX 45000 PF 20 L |
14 |
18 |
Prüfmischung |
FK 6 |
FK 9 |
FK 9 |
FK 6 |
FK 6 |
Benetzung 10 Minuten |
80% |
100% |
85% |
100% |
80% |
Benetzung 15 Minuten |
70% |
95% |
75% |
100% |
70% |
Benetzung 20 Minuten |
30% |
75% |
65% |
90% |
40% |
Benetzung 25 Minuten |
10% |
70% |
35% |
85% |
30% |
[0051] Das Vergleichs-Produkt Nr. 13 zeigte nach 15 Minuten eine Benetzung von 70%, nach
20 Minuten 30% (Versuch Nr. 18).
[0052] Das Vergleichsprodukt Nr. 18 zeigte nach 15 Minuten eine Benetzung von 70%, nach
20 Minuten von 40% (Versuch Nr. 22), vergleichsweise die gleichen Ergebnisse wie Vergleichs-Produkt
Nr. 13.
[0053] Die Marktprodukt ®Culminal Plus 2060 PF zeigte nach 15 Minuten eine Benetzung von
95%, nach 20 Minuten 75% (Versuch Nr. 19) und ®Walocel MKX 45000 PF 20 L zeigte nach
15 Minuten eine Benetzung von 75%, nach 20 Minuten 65% (Versuch Nr. 20).
[0054] Überraschend zeigte das erfindungsgemäße Produkt Nr.14 deutlich höhere Benetzung.
Es zeigte nach 15 Minuten eine Benetzung von 100%, nach 20 Minuten von 90% (Versuch
Nr. 21).
Tabelle 7:
Ergebnisse der Benetzung [%] von Fliesenkleber mit Produkt Nr. 6 - 9
Versuchsnummer |
23 |
24 |
25 |
26 |
Produkt Nr. |
6 |
7 |
8 |
9 |
Prüfmischung |
FK 4 |
FK 4 |
FK 4 |
FK 4 |
Benetzung 10 Minuten |
95% |
100% |
100% |
100% |
Benetzung 15 Minuten |
90% |
95% |
90% |
100% |
Benetzung 20 Minuten |
70% |
85% |
75% |
90% |
[0055] Das Vergleichsprodukt Nr.6 zeigte nach 15 Minuten eine Benetzung von 90%, nach 20
Minuten von 70% (Versuch Nr. 23).
[0056] Überraschend zeigte das erfindungsgemäße Produkt Nr. 7 deutlich höhere Benetzung.
Es zeigte nach 15 Minuten eine Benetzung von 95%, nach 20 Minuten von 85% (Versuch
Nr. 24).
[0057] Das Vergleichs-Produkt Nr. 8 zeigte nach 15 Minuten eine Benetzung von 90%, nach
20 Minuten von 75% (Versuch Nr. 25).
[0058] Überraschend zeigte das erfindungsgemäße Produkt Nr. 9 deutlich höhere Benetzung.
Es zeigte nach 15 Minuten eine Benetzung von 100%, nach 20 Minuten von 90% (Versuch
Nr. 26).
Tabelle 8:
Ergebnisse der offenen Zeit nach EN 1346 [N/mm2] von Fliesenkleber mit modifiziertem CE 2 (Produkte Nr. 3, 4, 10 und 20)
Versuchsnummer |
27 |
28 |
29 |
30 |
Produkt Nr. |
3 |
4 |
10 |
20 |
Entschäumer |
|
5% E1 |
5% E3 |
10% E2 |
Prüfmischung |
FK 4 |
FK 4 |
FK 4 |
FK 4 |
Haftzugfestigkeit nach 20 Minuten |
1,38 N/mm2 |
1,69 N/mm2 |
1,92 N/mm2 |
1,11 N/mm2 |
Haftzugfestigkeit nach 30 Minuten |
0,87 N/mm2 |
1,34 N/mm2 |
1,29 N/mm2 |
0,70 N/mm2 |
[0059] Das Vergleichs-Produkt Nr. 3 zeigte Haftzugfestigkeit nach 20 Minuten von 1,38 N/mm
2, nach 30 Minuten von 0,87 N/mm
2 (Versuch Nr. 27).
[0060] Das Vergleichs-Produkt Nr. 20 zeigte Haftzugfestigkeit nach 20 Minuten von 1,11 N/mm
2, nach 30 Minuten von 0,70 N/mm
2 (Versuch Nr. 30).
[0061] Überraschend zeigten die erfindungsgemäßen Produkte Nr. 4 und Nr. 10 höhere Haftzugfestigkeiten.
[0062] Produkt Nr. 4 zeigte nach 20 Minuten 1,69 N/mm
2, nach 30 Minuten 1,38 N/mm
2 (Versuch Nr. 28).
[0063] Produkt Nr. 10 zeigte nach 20 Minuten 1,92 N/mm
2, nach 30 Minuten 1,29 N/mm
2 (Versuch Nr. 29).
[0064] Die erfindungsgemäßen Produkte Nr. 4 und Nr. 10 zeigten höhere Haftzugfestigkeiten
von 20 - 80%.
Tabelle 9:
Ergebnisse der offenen Zeit nach EN 1346 [N/mm2] von Fliesenkleber mit modifiziertem CE 3 (Produkte Nr. 13, 19 und 20)
Versuchsnummer |
31 |
32 |
33 |
Produkt Nr. |
13 |
19 |
20 |
Prüfmischung |
FK 6 |
FK 6 |
FK 9 |
Haftzugfestigkeit nach 20 Minuten |
0,59 N/mm2 |
0,66 N/mm2 |
0,46 N/mm2 |
Haftzugfestigkeit nach 30 Minuten |
0,17 N/mm2 |
0,51 N/mm2 |
0,23 N/mm2 |
[0065] Die Versuche Nr. 31 und 33 zeigen, dass die offene Zeit mit den Vergleichs-Produkten
Nr.13 und Nr. 20 vergleichbar waren und ähnliche Haftzugfestigkeiten nach 30 Minuten
0,17 N/mm
2 bzw. 0,23 N/mm
2 erreicht wurden.
[0066] Überraschend zeigte sich, dass das erfindungsgemäße Produkt Nr. 19 (Versuch Nr. 32)
deutlich höhere Haftzugfestigkeit aufwies, nach 30 Minuten 0,51 N/mm
2, zwei- bis dreimal höher als die Vergleichs-Produkte.
Tabelle 10: Ergebnisse der Benetzung [%] von WDVS Putzen mit modifiziertem CE 1 (Produkte
Nr. 15 und 16)
Versuchsnummer |
34 |
35 |
Produkt Nr. |
15 |
16 |
Prüfmischung |
WDVS1 |
WDVS1 |
Benetzung 15 Minuten |
100% |
100% |
Benetzung 20 Minuten |
70% |
85% |
Benetzung 25 Minuten |
10% |
30% |
Benetzung 30 Minuten |
0% |
20% |
[0067] Das Vergleichs-Produkt Nr. 15 zeigte nach 25 Minuten eine Benetzung von 10%, nach
30 Minuten 0% (Versuch Nr. 34).
[0068] Überraschend zeigte das erfindungsgemäße Produkt Nr. 16 deutlich höhere Benetzung.
Es zeigte nach 25 Minuten eine Benetzung von 30%, nach 30 Minuten von 20% (Versuch
Nr. 35).
Tabelle 11: Ergebnisse der Benetzung [%] von WDVS Putzen mit modifiziertem CE 3 (Produkte
Nr. 13 und 19)
Versuchsnummer |
36 |
37 |
Produkt Nr. |
13 |
19 |
Prüfmischung |
WDVS2 |
WDVS2 |
Benetzung 20 Minuten |
100% |
100% |
Benetzung 25 Minuten |
90% |
100% |
Benetzung 30 Minuten |
50% |
100% |
[0069] Das Vergleichs-Produkt Nr. 13 zeigte nach 25 Minuten eine Benetzung von 90%, nach
30 Minuten von 50% (Versuch Nr. 36).
[0070] Überraschend zeigte das erfindungsgemäße Produkt Nr. 19 deutlich höhere Benetzung.
Es zeigte nach 25 Minuten eine Benetzung von 100%, nach 30 Minuten ebenso 100% (Versuch
Nr. 37).
Tabelle 12: Ergebnisse der Haftzugfestigkeit [N/mm2] von WDVS Putzen mit modifiziertem CE 3 (Produkte Nr. 13 und 19)
Versuchsnummer |
38 |
39 |
Celluloseether |
13 |
19 |
Prüfmischung |
WDVS2 |
WDVS2 |
nach 30 Minuten |
0,12 N/mm2 1 00% EPS Ausriss |
0,09 N/mm2 1 00% EPS Ausriss |
nach 40 Minuten |
0,06 N/mm2 0% EPS Ausriss |
0,11 N/mm2 1 00% EPS Ausriss |
nach 50 Minuten |
0 N/mm2 0% EPS Ausriss |
0,09 N/mm2 1 00% EPS Ausriss |
[0071] Das Vergleichs-Produkt Nr. 13 zeigte nach 40 Minuten eine Haftzugfestigkeiten von
0,06 N/mm
2 und 0% EPS Ausriss, nach 50 Minuten keine Haftzugfestigkeit und keinen EPS Ausriss
(Versuch Nr. 38).
[0072] Das erfindungsgemäße Produkt Nr. 19 zeigte nach 40 Minuten eine Haftzugfestigkeit
von 0,11 N/mm
2 und 100% EPS Ausriss, nach 50 Minuten eine Haftzugfestigkeiten von 0,09 N/mm
2 und 100% EPS Ausriss (Versuch Nr. 39). Es war deutlich länger verarbeitbar.
1. Verwendung von Celluloseethern, die mit einem oder mehreren flüssigen Entschäumern
abgemischt sind, zur Verlängerung der offenen Zeit und der Benetzung von zementären
Fliesenklebern sowie zur Verlängerung der Verarbeitungszeit von Zementputzen sowie
von zementären Putzen in Wärmedämmverbundsystemen.
2. Verwendung gemäß Anspruch 1, dass der flüssige Entschäumer auf den Celluloseether
aufgesprüht oder eingeknetet ist, bevorzugt eingeknetet.
3. Verwendung gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Celluloseether Hydroxyethylcellulose (HEC), Hydroxypropylcellulose (HPC), Methylcellulose
(MC), Methylhydroxypropylcellulose (MHPC), Methylhydroxyethylcellulose (MHEC), Ethylhydroxyethylcellulose
(EHEC) oder Methylethylhydroxyethylcellulose (MEHEC), Carboxymethylcellulose (CMC),
Carboxymethylhydroxyethylcellulose (CMHEC), Carboxymethylhydroxypropylcellulose (CMHPC),
Sulfoethylmethylhydroxyethylcellulose (SEMHEC), Sulfoethylmethylhydroxypropylcellulose
(SEMHPC) ist.
4. Verwendung gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Methylcellulose (MC) einen DSMethyl von 1,4 bis 2,2, insbesondere von 1,6 bis 2,0 aufweist; die Methylhydroxypropylcellulose
(MHPC) einen DSMethyl von 1,2 bis 2,2 und einem MSHydroxypropyl von 0,1 bis 1,0, insbesondere einen DSMethyl von 1,3 bis 2,0 und einen MSHydroxypropyl von 0,15 bis 0,7 aufweist; die Methylhydroxyethylcellulose (MHEC) einen DSMethyl von 1,2 bis 2,2 und einen MSHydroxyelhyl von 0,05 bis 0,4, insbesondere mit einem DSMethyl von 1,4 bis 1,9 und einem MSHydroxyelhyl von 0,1 bis 0,35 aufweist; die Hydroxyethylcellulose (HEC) einen MSHydroxyelhyl von 1,2 bis 4,0, besonders bevorzugt einen MSHydroxyelhyl von 1,6 bis 3,5 aufweist; die Ethylhydroxyethylcellulose (EHEC) einen DSEthyl von 0,5 bis 1,5 und einen MSHydroxyelhyl von 1,5 bis 3,5 aufweist; die Methylethylhydroxyethylcellulose (MEHEC) einen DSMethyl von 0,2 bis 2,0, einen DSEthyl von 0,05 bis 1,5 und einen MSHydroxyelhyl von 0,2 bis 3,5 aufweist; die Carboxymethylcellulose (CMC) einen DSCarboxymethyl von 0,4 bis 1,0 aufweist; die Carboxymethylhydroxyethylcellulose (CMHEC) einen DSCarboxymethyl von 0,1 bis 1,0 und einen MSHydroxyelhyl von 0,8 bis 3,5 aufweist; die Carboxymethylhydroxypropylcellulose (CMHPC) einen DSCarboxymethyl von 0,1 bis 1,0 und einen MSHydroxpropyl von 0,8 bis 3,3 aufweist; die Sulfoethylmethylhydroxyethylcellulose (SEMHEC) einen
DSSulfoethyl von 0,005 bis 0,01, einen DSMethyl von 0,2 bis 2,0, und einem MSHydroxyelhyl von 0,1 bis 0,3 aufweist; oder die Sulfoethylmethylhydroxypropylcellulose (SEMHPC)
einen DSSulfoethyl von 0,005 bis 0,01, einen DSMethyl von 0,2 bis 2,0, und einen MSHydroxpropyl von 0,1 bis 0,3 aufweist.
5. Verwendung gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Celluloseether einen mittleren Polymerisationsgrad DPw von 10 bis 5.000 aufweist.
6. Verwendung gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, das die Viskosität des Celluloseethers 1 bis 20.000 mPa s, bevorzugt 100 bis 15.000
mPa s, besonders bevorzugt 1000 bis 12.000 mPa s, beträgt, gemessen mit Brookfield
RV, 20 UPM, in Wasser von 20 °C und 20° dH, wobei die Viskosität mit unterschiedlichen
Konzentrationen der Celluloseether gemessen: Viskosität < 150 mPa s: 4,75 Gew.-% absolut
trocken (atro); Viskosität 150 bis 250 mPa s: 2,85 Gew.-% atro; Viskosität 250 bis
34000 mPa s: 1,9 % Gew.-% atro; Viskosität 4.000 bis 20000 mPa s: 1,0 % Gew.-% atro.
7. Verwendung gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Celluloseether eine Feuchte von 0 bis 15 Gew.%, bevorzugt 1 bis 10 Gew.-%, aufweist.
8. Verwendung gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Compound in Pulverform vorliegt, wobei 100% der Partikel kleiner als 1000 µm
sind, bevorzugt 100% kleiner als 300 µm, gemessen mit einem Luftstrahlsieb.
9. Verwendung gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der flüssige Entschäumer eine Verbindung auf Basis von Oxyalkylen, auf Basis Silikon,
Alkohol, Mineralöl, auf Basis Fettsäuren, Fettalkoholalkoxylat und Fettsäureester
oder eine Kombination davon ist, wobei Fettalkoholalkoxylate und Fettsäureester sowie
Kombinationen davon bevorzugt sind.
10. Verwendung gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, dass das Compound zusätzlich
mindestens ein nicht-ionisches, anionisches oder kationisches Polyacrylamid (PAA)
enthält, bevorzugt mit einer Molmasse von über 5 Mio. und einer Partikelgröße von
weniger als 1 mm.
11. Verwendung gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine flüssige Entschäumer in dem Compound in einem Anteil von 0,5
bis 15 Gew. %, bevorzugt von 0,7 bis 10 Gew. %, besonders bevorzugt von 1,0 bis 6
Gew. %, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des trockenen Compounds, enthalten ist.
12. Verwendung gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Compound in einem Trockenmörtel in einem Anteil von 0,02 bis 1 Gew.-%, bevorzugt
von 0,05 bis 0,7 Gew.%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des Trockenmörtels,
eingesetzt wird.