[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erkennung von Störungen eines
Leimventils sowie ein Verfahren zur Erfassung des Ventilhubs eines Leimventils.
[0002] In der Zigarettenindustrie werden Leimventile bei der Herstellung und/oder der Verpackung
von Zigaretten oder anderen rauchbaren Gegenständen eingesetzt. Beispielsweise können
mit den Leimventilen einzelne Bereiche von Zuschnitten von Zigarettenpackungen miteinander
verklebt werden oder mit separaten bzw. gesonderten Zuschnitten.
[0003] Aufgrund der hohen Produktionsgeschwindigkeiten in der Zigarettenindustrie verschmutzen
die Leimventile häufig. Die Verschmutzung eines solchen Leimventils wird nur indirekt
darüber erkannt, dass das von dem jeweiligen Leimventil erzeugte Leimbild fehlerhaft
wird. Falls keine permanente Sichtkontrolle der Leimbilder erfolgt, können bis zur
Erkennung der Leimventilverschmutzung schon eine Vielzahl von Packungen mit entsprechend
fehlerhafter Verleimung hergestellt worden sein.
[0004] Ein weiteres Problem solcher Leimventile ist die korrekte Vorgabe des Ventilhubs.
Bei im Stand der Technik bekannten Leimventilen, beispielsweise wie in
DE 10 2009 022 496 A1 gezeigt, kann ein Hubbegrenzer für das bewegbare Verschlussorgan des Ventils zur
Vorgabe des Ventilhubs händisch eingestellt werden. Hierzu dient häufig eine geeignete
Einstellschraube des Hubbegrenzers. Der eingestellte Drehwinkel der Einstellschraube
ist dabei ein Maß für den Ventilhub. Im Rahmen dieses Einstellvorgangs ist es häufig
schwierig zu überprüfen, ob oder wann der richtige Drehwinkel der Schraube eingestellt
ist. Denn schon geringfügige Drehwinkeländerungen können den Ventilhub von einem zulässigen
zu einem unzulässigen Wert überführen.
[0005] In dem Dokument
10 2005 041 873 ist gezeigt, einen die Ruheposition eines ein Ventilglied betätigenden, von einem
Elektromagneten bewegten Ankers mit Hilfe von Ist-Induktionswerten der Elektromagnetenspule
zu ermitteln.
[0006] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein möglichst zuverlässiges Verfahren
zur automatischen Erfassung des Ventilhubs eines solchen Leimventils zur Verfügung
zu stellen.
[0007] Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
[0008] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur automatischen Erfassung des Ventilhubs gemäß
Anspruch 1 des Leimventils wird davon ausgegangen, dass das Ventil ein mindestens
bereichsweise, bevorzugt vollständig aus magnetisierbarem Material bestehendes Bauteil
aufweist, dessen Position zur Einstellung des Ventilhubs durch Bewegung des Bauteils
relativ zu einem durch einen Elektromagneten des Ventils bewegbaren Verschlussorgan
veränderbar ist. Dabei ist diese Position bevorzugt auch bzw. insbesondere bei nicht
bewegtem Verschlussorgan, beispielsweise in einer ortsfesten Öffnungs- oder Schließstellung
desselben, gegenüber dem Verschlussorgan durch einen insbesondere händischen Einstellvorgang
veränderbar.
[0009] Das Bauteil ist in der Regel ein Ventilhubbegrenzer oder ein Bauteil desselben. Es
ist dabei derart angeordnet, dass es sich in dem magnetischen Einflussbereich des
Elektromagneten des Ventils befindet. Es ist bevorzugt mindestens bereichsweise innerhalb
der Spule desselben angeordnet, also mindestens in diesem Bereich von dieser umgeben,
quasi nach Art eines Kerns desselben. Vorzugsweise ist jedenfalls mindestens ein oder
der magnetisierbare Bereich desselben in der Spule angeordnet.
[0010] Erfindungsgemäß wird dann als Maß für die Position bzw. Stellung des Bauteils relativ
zu dem Verschlussorgan und somit als Maß für den insbesondere händisch eingestellten
Ventilhub der Ist-Induktivitätswert der Spule des Elektromagneten gemessen. Die Messung
des Ist-Induktivitätswertes erfolgt dabei bevorzugt bei geschlossenem Ventil, also
in einer Schließstellung des Verschlussorgans des Ventils.
[0011] Hintergrund dieses Verfahrens ist die erfindungsgemäße Erkenntnis, dass geringste
Positionsänderungen des vorgenannten, mindestens bereichsweise magnetisierbaren Bauteils,
dessen Stellung zur Einstellung des Ventilhubs veränderbar ist, in Bezug auf die Erfassung
des Ventilhubs auswertbare Änderungen der Induktionswerte der Spule nach sich ziehen.
Denn die Positionsänderungen des Bauteils führen zu Änderungen der magnetischen Wechselwirkungen
zwischen dem Bauteil und dem Elektromagneten, in dessen Wirkbereich sich das Bauteil
befindet.
[0012] Ein solches Verfahren kann beispielsweise angewendet werden bei Leimventilen, die
Bestandteil einer Vorrichtung zur Herstellung und/oder Verpackung von Zigaretten oder
anderen rauchbaren Gegenständen sind.
[0013] Das Verfahren kann grundsätzlich unabhängig davon eingesetzt werden, ob sich das
Leimventil oder ggf. die Fertigungsvorrichtung, der es zugeordnet ist, in Betrieb
befindet oder nicht.
[0014] Beispielsweise kann während der aktuellen, insbesondere händischen Einstellung des
Leimventils, d.h. im Einrichtbetrieb desselben, ein Bedürfnis bestehen, den aktuellen
Ventilhub mit dem erfindungsgemäßen Verfahren zu erkennen.
[0015] Alternativ oder zusätzlich kann im Fertigungsprozess bzw. bei in Betrieb befindlichem
Leimventil bzw. in Betrieb befindlicher Fertigungsvorrichtung das erfindungsgemäße
Verfahren vorteilhafterweise zur Überwachung des zuvor eingestellten Ventilhubs des
jeweiligen Leimventils eingesetzt werden.
[0016] Bevorzugt wird das Leimventil im Fertigungsprozess taktweise betrieben mit Beleimungsphasen,
in der Leim zur Ausgabe von Leim geöffnet ist, und Ruhephasen, in der das Ventil geschlossen
ist, sodass kein Leim austritt, wobei die Ist-Werte der Spuleninduktivität in mindestens
einer der Ruhephasen des Leimventils ermittelt werden.
[0017] Vorzugsweise werden die Ist-Induktivitätswerte des Ventils dabei ermittelt, indem,
insbesondere während der Ruhephase des Ventils, ein geeigneter, insbesondere in der
Stärke veränderlicher Messstrom, in der Regel ein Wechselstrom, durch die mindestens
eine Spule geführt wird.
[0018] Der Messstrom kann dabei beispielsweise durch einen geeigneten Schwingkreis verursacht
werden, wobei die Spule während der Messung Bestandteil des Schwingkreises ist.
[0019] Was die Auswertung der ermittelten Ist-Induktivitätswerte betrifft, so kann abhängig
von dem Ist-Wert der gemessenen Spuleninduktivität beispielsweise entweder ein erstes,
bevorzugt optisches Signal erzeugt werden, das einen für das Leimventil zulässigen
Ventilhubwert repräsentiert, oder ein zweites, sich von dem ersten unterscheidendes,
ebenfalls bevorzugt optisches Signal, das einen für das Leimventil unzulässigen Ventilhubwert
repräsentiert.
[0020] Alternativ oder zusätzlich kann der gemessene Ist-Wert der Spuleninduktivität oder
ein von diesem bevorzugt linear abhängiger Wert insbesondere optisch angezeigt werden,
bevorzugt auf einem Bildschirm.
[0021] Zu automatischen Erfassung von Störungen eines in Betrieb befindlichen, d.h. innerhalb
eines laufenden Fertigungsprozesse, insbesondere eines Verpackungsprozesses, arbeitenden
Leimventils können die Ist-Werte der Temperatur des Leimventils ermittelt oder die
Ist-Werte einer Messgröße, aus der die Ist-Temperaturwerte des Leimventils abgeleitet
werden können. Die Ermittlung dieser Ist-Werte erfolgt dabei mehrfach, beispielsweise
kontinuierlich oder von Zeit zu Zeit, während des laufenden Fertigungsprozesses. Die
ermittelten Ist-Werte werden dann im Hinblick auf eine Störung des Leimventils - ebenfalls
automatisch - ausgewertet. Bevorzugt werden dazu die Ist-Werte mit entsprechenden,
für das Leimventil hinterlegten Soll- oder Grenzwerten verglichen und/oder mit entsprechenden
Ist-Werten mindestens eines anderen, in Betrieb befindlichen bzw. innerhalb des laufenden
Fertigungsprozesses arbeitenden Leimventils.
[0022] Dabei wurde erkannt, dass der Durchfluss des Leims durch das Leimventil Einfluss
auf die Betriebstemperatur des Leimventils hat. Bei Störungen des Leimdurchflusses
durch das Leimventil erhöht sich die Leimventiltemperatur, da der Leim des in Betrieb
befindlichen Leimventils zur Kühlung desselben im Sinne eines "Kühlmittels" beiträgt.
Störungen des Durchlaufs dieses "Kühlmittels" führen mithin zu messtechnisch erfassbaren
Abweichungen der Ist-Leimventiltemperatur von einem ohne eine solche Durchflussstörung
zu erwartenden Temperaturverhalten bzw. von einem Soll-Temperaturverhalten oder zusätzlich
oder alternativ zu signifikanten Abweichungen der Leimventiltemperatur im Vergleich
zu anderen, in Betrieb befindlichen Leimventilen.
[0023] Bevorzugt wird ein solches Verfahren angewendet bei Leimventilen, die Bestandteil
einer in Betrieb befindlichen Vorrichtung zur Herstellung und/oder Verpackung von
Zigaretten oder anderen rauchbaren Gegenständen sind.
[0024] Eine bevorzugte Messgröße, aus der grundsätzlich die Ist-Temperatur des Leimventils
ableitbar ist, und deren Ist-Werte ermittelt werden können, ist der Widerstand mindestens
einer Spule eines für die Betätigung eines Verschlussorgans des Ventils verwendeten
Elektromagneten des Ventils. Dabei wurde erkannt, dass der jeweilige Ist-Wert des
Spulenwiderstands ein gutes Maß für die Leimventiltemperatur ist.
[0025] Alternativ oder zusätzlich ist natürlich auch denkbar, mittels geeigneten, üblichen
Temperatursensoren, die zusätzlich an dem Leimventil angeordnet werden, die Ist-Temperatur
des Leimventils direkt zu messen.
[0026] Das Leimventil wird bevorzugt diskontinuierlich, insbesondere taktweise, betrieben,
mit Betriebsphasen, nämlich Beleimungsphasen, in denen das Leimventil zur Ausgabe
von Leim geöffnet ist, und mit Betriebsphasen, nämlich Ruhephasen, in denen das Ventil
geschlossen ist, sodass kein Leim austritt. Insbesondere, aber nicht ausschließlich,
wenn als die zu erfassenden Ist-Werte die Spulenwiderstandswerte gemessen werden,
werden die Ist-Werte der Temperatur oder der Messgröße, aus der die Ist-Temperaturwerte
abgeleitet werden können, in mindestens einer dieser Ruhephasen des Leimventils ermittelt.
[0027] Was die Auswertung der ermittelten Ist-Werte betrifft, so kann vorgesehen sein, dass
für den Fall, dass die Ist-Werte der Temperatur oder der Messgröße, aus der die Ist-Temperatur
abgleitet werden kann, um ein vorgegebenes Maß von den entsprechenden, für das Leimventil
hinterlegten Sollwerten abweichen oder von den entsprechenden Ist-Werten des mindestens
einen anderen im Betrieb befindlichen Leimventils, ein geeignetes Fehlersignal erzeugt
wird.
[0028] Alternativ oder zusätzlich kann vorgesehen sein, dass für den Fall, dass mindestens
ein Ist-Wert der Temperatur oder der Messgröße, aus der die Ist-Temperatur abgleitet
werden kann, den für das Leimventil hinterlegten Grenzwert erreicht oder überschreitet,
ein geeignetes Fehlersignal erzeugt wird.
[0029] Ein Überschreiten eines Grenzwertes erfasst dabei im Rahmen der Anmeldung nicht nur
das Überschreiten eines oberen Grenzwertes, sondern zusammenfassend auch ein Überschreiten
eines unteren Grenzwertes von "oben kommend", d.h. ausgehend von Werten, die zunächst
größer sind als der Grenzwert (im Stand der Technik vereinzelt auch als "Unterschreiten"
eines Grenzwertes bezeichnet).
[0030] Es können im Übrigen Soll-Werte der Messgröße, aus der die Temperatur abgeleitet
werden kann, und/oder die Temperatur-Sollwerte und/oder die Sollwerte der Spuleninduktivität
und/oder die Tabelle oder das Diagramm, in der/in dem Spulenwiderstandswerten Temperaturwerte
des Lärmventils zugeordnet sind, aus einem an dem Ventil angeordneten Transponder
ausgelesen werden.
[0031] Weitere Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus den beigefügten Unteransprüchen,
aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele der Erfindung
sowie aus den beigefügten Zeichnungen.
[0032] Darin zeigt:
- Fig. 1
- ein Leimventil in einem Vertikalschnitt,
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung eines Beleimungssystems aus mehreren Leimventilen,
- Fig. 3
- ein Spulenwiderstand-Betriebslaufzeit-Diagramm, in dem verschiedene Soll- und Ist-Kurvenverläufe
von unterschiedlichen Leimventilen aufgetragen sind,
- Fig. 4
- ein Temperatur-Spulenwiderstand-Diagramm, in dem unterschiedliche Kennlinien von Leimventilen
des Beleimungssystems eingetragen sind,
- Fig. 5
- ein Induktivität-Drehwinkel-Diagramm, in dem für verschiedene Leimventile des Beleimungssystems
entsprechende Kurvenverläufe eingetragen sind,
- Fig. 6
- ein Strom-Zeit-Diagramm, in dem für ein Leimventil der Verlauf des durch die Spule
des Leimventils geführten elektrischen Stromes eingetragen ist.
[0033] Die in den Fig. 1 und 2 gezeigten Leimventile 10 sind Teil eines erfindungsgemäßen
Beleimungssystems 25 (vgl. Fig. 2), das wiederum Teil einer nicht gezeigten Vorrichtung
zur Fertigung von Zigaretten oder Verpackungen für diese Zigaretten ist bzw. Teil
einer Vorrichtung zur Herstellung und/oder Verpackung von Zigaretten. Solche Vorrichtungen
können Maschinen sein wie etwa ein Maker, eine Verpackungsmaschine zur Herstellung
der eigentlichen Zigarettenpackungen (Packer), eine Folieneinschlagmaschine (Cello),
ein Stangenpacker, ein Kartonpacker oder ein Palettierer oder dergleichen.
[0034] Die Leimventile 10 sind in ihrem grundsätzlichen Aufbau in Teilen bekannt, beispielsweise
aus der
DE 10 2009 022 496.3.
[0035] Ein solches Leimventil 10 umfasst ein Ventilgehäuse 11 sowie ein daran befestigtes
Steckergehäuse 12.
[0036] Das Leimventil 10 verfügt über einen Elektromagneten 14. Vorliegend ist der Elektromagnet
14 in einem Ventilgehäuseinnenraum 13 angeordnet. Grundsätzlich können auch mehrere
Elektromagneten 14 eingesetzt werden.
[0037] Der Elektromagnet 14 weist eine Spule 15 mit einzelnen Windungen auf. Die Spule 15
ist auf einem Spulenträger 16 aufgewickelt. Der Spulenträger 16 ist Teil einer Ventilkammer
17. Auf einen solchen Spulenträger 16 kann naturgemäß auch verzichtet werden, sodass
die Spule 15 in einem solchen Fall freitragend ausgebildet wäre.
[0038] Im Inneren des Ventilgehäuseinnenraums 13, genauer gesagt im Inneren des Elektromagneten
14 bzw. der Spule 15, insbesondere innerhalb einer mittigen Öffnung des Spulenträgers
16, ist ein Verschluss- bzw. Dosierorgan 18 des Ventils 10 bewegbar angeordnet, im
vorliegenden Fall ein Ventilstößel.
[0039] An einem unteren Schaft 19 des Verschlussorgans 18 ist ein Verschlussmittel 20 angeordnet,
vorliegend eine Kugel. Das Verschlussmittel 20 ist einer Ventilöffnung 21 zugeordnet.
Die Ventilöffnung 21 befindet sich mittig im Bereich eines trichterförmigen Ventilsitzes
22. Das Verschlussmittel 20 liegt in Schließstellung des Ventils 10 an konischen Sitzflächen
des Ventilsitzes 22 an.
[0040] Über einen Leimanschluss 23 kann dem Leimventil 10 zu dosierender Leim aus der in
Fig. 2 dargestellten Leimquelle 24 des Beleimungssystems 25 mittels Leimleitungen
24a zugeführt werden. Von dem Leimanschluss 23 wird der Leim zunächst entlang eines
Leimkanals 26 des Leimventils 10 und anschließend über von diesem abgehende Anschlusskanäle
27 in die Ventilkammer 17 geführt.
[0041] Das Verschlussorgan 18 kann durch geeignete Beaufschlagung des Elektromagneten 14
mit elektrischem Strom geöffnet werden, sodass Leim aus der Ventilkammer 17 austreten
kann.
[0042] Zu diesem Zweck umgibt die Spule 15 des Elektromagneten 14 das Verschlussorgan 18
zumindest abschnittsweise. Das Verschlussorgan 18, bevorzugt ein magnetisierbares,
in der Regel metallisches Kolbenstück 28 desselben, wirkt innerhalb der Spule 15 als
Kern des Elektromagneten 14.
[0043] Bei geeignetem Durchfluss elektrischen Stroms durch die Spule 15 überträgt diese
eine resultierende Magnetkraft auf das Kolbenstück 28, wodurch das Verschlussorgan
18 insgesamt aus der in Fig. 1 gezeigten Schließstellung in eine Öffnungsstellung
bewegt wird, in der der Leim aus der Ventilöffnung 21 austreten kann.
[0044] Das Verschlussorgan 18 ist vorzugsweise permanent in Schließrichtung beaufschlagt
von einer Schließkraft eines Schließmittels bzw. Schließorgans. Dieses ist in dem
vorliegenden Ausführungsbeispiel als ein zwei Einzelmagnete umfassender Dauermagnet
ausgebildet, der eine permanente Magnetkraft auf das Verschlussorgan 18 im Sinne einer
Schließbewegung ausübt. Natürlich können auch andere, geeignete Schließkräfte ausübende
Schließmittel verwendet werden, etwa (Rückhol-)Federn oder dergleichen.
[0045] Einer der Einzelmagnete des Dauermagneten ist am freien Ende bzw. an einem Kopfteil
32 eines magnetisierbaren, metallischen Bauteils 29 angeordnet, dessen Stellung relativ
zum Verschlussorgan 18 in nachfolgend noch näher zu erläuternder Weise den Ventilhub
beeinflusst.
[0046] Das freie untere Ende bzw. das Kopfteil 32 des Bauteils 29 liegt dem freien oberen
Ende des Kolbenstücks 28 des Verschlussorgans 18 gegenüber. Dabei ist auch das Kopfteil
32 des Bauteils 29 - ähnlich wie das Kolbenstück 28 des Verschlussorgans 18 - nach
Art eines Kerns des Elektromagneten 14 unmittelbar innerhalb der Spule 15 angeordnet
bzw. die Spule 15 umgibt dieses Kopfteil 32.
[0047] Der andere Einzelmagnet des Dauermagneten ist dem Einzelmagnet des Kopfteils 32 gegenüberliegend
am Verschlussorgan 18 bzw. am freien Ende des Kolbenstücks 28 befestigt.
[0048] Die Einzelmagnete haben vorliegend auch bei geöffnetem Leimventil 10 einen (geringen)
Abstand voneinander.
[0049] Die gegenüberliegenden Einzelmagnete sind so positioniert, dass gleiche Pole einander
zugekehrt sind, zum Beispiel die Nordpole derselben. Hierdurch wird permanent eine
abstoßende Kraft auf das Verschlussorgan 18 übertragen, nämlich die oben bereits erwähnte
Schließkraft. Um das Ventil 10 zu öffnen, wird durch den geeigneten Strom durch den
Elektromagneten 14 bzw. durch die Spule 15 die dieser Schließkraft entgegengesetzte,
auf das Verschlussorgan 19 wirkende, magnetische Öffnungskraft erzeugt, die die Schließkraft
überwindet und während des Öffnungsvorgangs dementsprechend größer ist als diese.
[0050] Das magnetisierbare Bauteil 29 bildet - wie oben bereits angedeutet - zusammen mit
den Einzelmagneten einen einstellbaren Hubbegrenzer für das Verschlussorgan 18, der
die Länge des Weges begrenzt, um den das Verschlussorgan 18 während der Öffnungsbewegung
in der Ventilkammer 17 maximal nach oben bewegt werden kann. Bei Öffnung des Ventils
10 wird das Verschlussorgan 18 durch die von dem Elektromagneten 14 aufgebrachte Öffnungskraft
so weit nach oben in Richtung des magnetisierbaren Bauteils 29 bewegt bzw. dem Bauteil
29, vorliegend dem Kopfteil 32 desselben, so weit angenähert, bis die abstoßende Magnetkraft
zwischen den Einzelmagneten der nach oben bzw. auf das Verschlussorgan 18 wirkenden
Öffnungskraft entspricht bzw. diese übersteigt. An welcher Position des Verschlussorgans
18, also bei welchem Wert des Ventilhubs dies der Fall ist, hängt unter anderem maßgeblich
von der Stellung des Bauteils 29 bzw. des Kopfteils 32 desselben ab.
[0051] Diese Stellung des Bauteils 29 ist zur Einstellung des Ventilhubs relativ zu dem
Verschlussorgan 18 bzw. zu der Ventilkammer 17 veränderbar, indem das Bauteil 29 durch
einen händischen Einstellvorgang entweder in Richtung des Verschlussorgans 18 weiter
nach unten bewegt wird oder in die entgegengesetzte Richtung weiter nach oben.
[0052] Zu diesem Zweck verfügt das Bauteil 29 im oberen Bereich, d.h. oberhalb des Kopfteils
32, über einen Gewindeabschnitt 30 bzw. eine Einstellschraube. Die Einstellschraube
30 ist in einem feststehenden Träger 31 des Ventils 10 mit entsprechendem Innengewinde
in Längsrichtung verstellbar. Am freien oberen Ende der Einstellschraube 30 ist eine
Ausnehmung angebracht zum Ansetzen eines Werkzeugs, zum Beispiel eines Innensechskantschlüssels.
Das gesamte Bauteil 29 kann durch Drehung der Einstellschraube mithilfe des Werkzeugs
um seine Längsachse je nach Drehrichtung entweder weiter nach oben oder weiter nach
unten verfahren werden.
[0053] Im Betrieb des Beleimungssystems 25 werden sämtliche Leimventile 10 mittels eines
Mastercontrollers 33 des Beleimungssystems 25 sowie mittels über Steuerleitungen 35
mit dem Mastercontroller 33 verbundene, nachgeordnete bzw. lokale Controller 36 gesteuert,
die jeweils mit dem übergeordneten Mastercontroller 33 verbunden sind. Jedem Leimventil
10 ist dabei jeweils ein lokaler Controller 36 zugeordnet.
[0054] Der Mastercontroller 33 des Beleimungssystems 25 ist über eine Steuerleitung 34 mit
einer übergeordneten, zentralen Maschinensteuerung verbunden.
[0055] In dem Fall, dass das Beleimungssystem 25 beispielsweise an einer Verpackungsmaschine
für Zigarettenpackungen angeordnet ist, wäre der Mastercontroller 33 beispielsweise
mit der zentralen Maschinensteuerung dieser Verpackungsmaschine verbunden.
[0056] Den lokalen Controllern 36 werden von dem Mastercontroller 33 des Beleimungssystems
25 jeweils Steuerungsparameter übermittelt, anhand derer die lokalen Controller 36
die Einzelsteuerungen der Ventile 10 vornehmen. Einzelheiten einer möglichen Steuerungstechnik
sind beispielsweise in der
DE 10 2009 029 821.5 offenbart, deren Inhalt in die vorliegende Anmeldung integriert wird.
[0057] Im Ergebnis werden über die Controller 33, 36 die Öffnungs- und Schließbewegungen
der Leimventile 10 gesteuert bzw. gegebenenfalls geregelt. Die Bewegungen des Verschlussorgans
18 jedes Ventils 10 werden dabei durch Beaufschlagung des Elektromagneten 14 bzw.
der Spule 15 des entsprechenden Ventils 10 mit einem geeigneten Steuerstrom erreicht.
Hierzu verfügen die lokalen Controller 36 über geeignete Strom- bzw. Spannungsquellen
bzw. geeignete Verstärker und sind jeweils mittels Stromleitungen 37 mit den Ventilen
10 verbunden.
[0058] Mit entsprechenden durch die Controller 33, 36 sowie der zentralen Maschinensteuerung
umgesetzten Steuerungsverfahren können die Ventile 10 beispielsweise so gesteuert
werden, dass sie etwa im Betrieb einer Verpackungsmaschine jeweils taktweise einzelne
Zuschnitte von Zigarettenpackungen mit entsprechenden Leimportionen versehen können.
[0059] Der Einfachheit halber wird im Rahmen dieser Anmeldung unabhängig davon, ob Regelungs-
oder Steuerungsvorgänge beschrieben werden, vereinheitlichend der Begriff Steuerung
verwendet.
[0060] Mithilfe eines oder mehrere der beschriebenen Controller bzw. Steuerungen, nachfolgend
zusammenfassend als "Steuerung" bezeichnet, können für die Erfindung wichtige Erkennungs-
oder Überwachungsverfahren umgesetzt werden.
[0061] So kann gemäß einem besonders wichtigen Aspekt der Erfindung beispielsweise im Einrichtbetrieb
des Beleimungssystems 25, aber auch im Laufenden Betrieb der zugeordneten Vorrichtung
zur Herstellung und/oder Verpackung von Zigaretten, automatisch der jeweils eingestellte
Ventilhub jedes Leimventils 10 des Beleimungssystems 25 erfasst und angezeigt werden.
[0062] Die Steuerung erfasst hierzu jeweils den Ist-Induktivitätswert der Spule 15 des Elektromagneten
14 des Ventils 10. Dieser Induktivitätswert wird unter anderem maßgeblich beeinflusst
von der Stellung des Bauteils 29, insbesondere des Kopfes 32 desselben, relativ zur
Spule 15. Je weiter unten sich das Bauteil 29 in dem Ventil 10 befindet, d.h. je stärker
es in das Spuleninnere eingetaucht ist, desto größer ist der messbare, aktuelle Induktivitätswert
der Spule 15. Da die Stellung des Bauteils 29 wiederum unmittelbar den Ventilhub beeinflusst,
ist somit der Ist-Wert der Spuleninduktivität ein Maß für den eingestellten Ventilhub.
Durch die erfindungsgemäße Messung der Spuleninduktivität ist daher der Ventilhub
ermittelbar. Insbesondere kann die Steuerung im Zuge dessen beispielsweise ermitteln,
ob der aktuell eingestellte Ventilhub einen zulässigen Wert aufweist und beispielsweise
- falls dies nicht der Fall ist - ein Fehlersignal erzeugen.
[0063] Naturgemäß können, allgemein gesprochen, abhängig von dem gemessenen Induktivitätswert
verschiedenste Maßnahmen und Berechnungen durchgeführt werden. Abhängig von dem gemessenen
Induktivitätswert könnte die Steuerung beispielsweise im Einrichtbetrieb einem Einrichter
insbesondere optisch den von ihm händisch über die Einstellschraube 30 eingestellte
Ventilhub bzw. ein Maß für diesen mittelbar oder unmittelbar anzeigen, bevorzugt optisch
auf einem geeigneten Bildschirm. Hierbei kann entweder der gemessenen Wert der Spuleninduktivität
direkt angezeigt werden oder ein von diesem Wert insbesondere linear abhängiger Wert,
der ein Maß für den Ventilhub ist.
[0064] Es ist auch denkbar, dass abhängig von dem Ist-Wert der gemessenen Spuleninduktivität
ein erstes Signal erzeugt wird, das einen für das Leimventil zulässigen Ventilhubwert
repräsentiert, oder ein zweites, anderes Signal, das einen für das Leimventil unzulässigen
Ventilhubwert repräsentiert.
[0065] In Fig. 2 ist beispielsweise gezeigt, dass an den lokalen Controllern 36 jeweils
ein erstes und ein zweites Leuchtmittel 39a, 39b angeordnet ist, beispielsweise eine
grüne Signalleuchte und eine rote Signalleuchte. Insofern der gemessene Wert der Spuleninduktivität
bzw. der davon abhängige Wert des Ventilhubs zulässig ist, leuchtet die grüne Signalleuchte
39a, insofern der gemessene Wert der Spuleninduktivität bzw. der davon abhängige Ventilhubwert
nicht zulässig ist, leuchtet die rote Signalleuchte 39b.
[0066] Zur Auswertung der gemessenen Ist-Werte der Induktivität kann die Steuerung zweckmäßigerweise
diese Ist-Werte mit für das Leimventil hinterlegten Soll-Werten oder mit für dieses
hinterlegten Grenzwerten vergleichen. Die entsprechenden Werte können beispielsweise
in geeigneten digitalen Datenspeichern der Steuerung hinterlegt sein.
[0067] Fig. 5 zeigt die Abhängigkeit der Spuleninduktivität von dem Drehwinkel a, der ein
Maß für die Stellung der Einstellschraube 30 des Bauteils 29 ist. Im vorliegenden
Fall entspricht der Wert α = 0° einem Drehwinkel der Einstellschraube 30, bei dem
das Bauteil 29 in eine untere Endstellung gebracht ist. Die ansteigenden α-Werte entsprechen
dann Drehwinkeln, um die die Einstellschraube 30 ausgehend von der 0°-Stellung um
ihre Längsachse rotiert wird, um das Bauteil 29 aus der unteren Endstellung weiter
nach oben zu bewegen und dabei den Ventilhub zu vergrößern.
[0068] Die unterschiedlichen Kurven C, D, E in Fig. 5 entsprechen dabei jeweils unterschiedlichen
Leimventilen 10 des Beleimungssystems 25. Trotz an sich gleicher Spezifikationen unterscheiden
sich die einzelnen, drehwinkelbezogenen Induktivitätswertverläufe der jeweiligen Ventile
10 geringfügig. Entsprechend unterscheiden sich zweckmäßigerweise auch die jeweiligen
Sollwertvorgaben bzw. Grenzwertvorgaben für jedes Ventil 10 geringfügig.
[0069] Schraffiert dargestellt ist beispielsweise ein Winkelbereich 38, in dem entsprechend
der obigen Ausführungen die Werte der Spuleninduktivitäten bezogen auf das jeweilige
Leimventil 10 zulässige Werte annehmen, sodass, insofern dies Werte gemessen würden,
die grüne Lampe 39a leuchten würde. Mit anderen Worten befindet sich der eingestellte
Ventilhub bei den entsprechenden Drehwinkeln der Einstellschraube 30 in einem zulässigen
Bereich. Außerhalb des schraffierten Bereichs 38 werden die Induktivitätswerte und
somit die entsprechenden Ventilhubwerte als unzulässig eingestuft. Mithin würde die
rote Lampe 39b leuchten.
[0070] Wie beispielsweise zu erkennen ist, sind bei dem Ventil 10, das durch den Kurvenverlauf
E repräsentiert ist, die Werte für die untere zulässige Grenze der Induktivität bzw.
für die obere zulässige Grenze kleiner als bei den Ventilen 10, die durch die Kurvenverläufe
C, D repräsentiert werden.
[0071] Grundsätzlich ist im Übrigen auch eine Auswertung der gemessenen Werte durch die
Steuerung denkbar, bei der die für ein erstes Leimventil 10 gemessenen Induktivitätswerte
mit dem Induktivitätswert mindestens eines anderen, insbesondere gleichartigen Leimventils
10 derselben, insbesondere zeit- bzw. phasengleich betriebenen Ventil-Baugruppe des
Beleimungssystems 25 verglichen wird.
[0072] Sollte es Abweichungen der gemessenen Werte voneinander geben, bzw. Abweichungen,
die eine vorbestimmtes Maß überschreiten, kann die Steuerung entsprechend ein Fehlersignal
erzeugen. Dieses Fehlersignal würde darauf hindeuten, dass mindestens eines der Leimventile
fehlerhaft ist.
[0073] Was die Messung der Ist-Induktivitätswerte betrifft, so erfolgt diese bevorzugt im
Betrieb des Ventils 10, beispielsweise während einer Ruhephase desselben, in der sich
das Verschlussorgan 18 in der Schließstellung befindet. Eine Möglichkeit der Messung
ist, mit Hilfe einer geeigneten Schwingkreisschaltung einen geeigneten Messstrom,
insbesondere einen Wechselstrom, durch die Spule 15 zu leiten. Mit Hilfe dieses Messstroms
kann dann in an sich bekannter Weise der Induktivitätswert der Spule 15 bestimmt werden.
[0074] In Fig. 6 ist beispielhaft ein Diagramm dargestellt, das den zeitabhängigen Stromverlauf
durch ein Leimventil 10 während des Betriebs desselben darstellen soll. Entsprechend
dem Beispiel der Fig. 6 wird die Spule 15 periodisch bzw. taktweise mit identischen
Stromstärken beaufschlagt. Die Kurvenabschnitte A und A' stellen die aufeinander folgenden
Arbeitsphasen des Leimventils 10 während des Betriebs desselben dar.
[0075] Zunächst wird die Spule 15 in einer solchen Arbeitsphase A, A' mit in der Stärke
ansteigendem Spulenstrom - Öffnungsstrom - beaufschlagt. Das hierdurch initiierte
Magnetfeld des Elektromagneten 14 sorgt dafür, dass das Verschlussorgan 18 in der
oben bereits beschriebenen Weise gegen die Schließkraft der Einzelmagneten in Längsrichtung
nach oben bewegt wird, mithin das Ventil 10 geöffnet wird. In dieser Öffnungsstellung
wird das Ventil dann mittels eines sogenannten Haltestroms gehalten, dessen Stärke
etwas geringer ist als der zur Öffnung des Leimventils 10 notwendige Öffnungsstrom.
Anschließend wird der Spulenstrom kontinuierlich bis auf Null oder annähernd Null
reduziert, sodass sich das Verschlussorgan 18 in die Schließstellung rückbewegt. Im
Anschluss erfolgt - bedingt durch die taktweise Ansteuerung der Ventile 10 - eine
Ruhephase des Verschlussorgans 18, in der es in der Schließstellung verbleibt, bis
die weitere Arbeitsphase A' beginnt.
[0076] In der Ruhephase des Leimventils 10 wird die Spule 15 - wie oben bereits angedeutet
- entsprechend den Stromverlaufskurven B und B' in Fig. 6 mit einem Wechselstrom geringer
Stärke beaufschlagt. Die Wechselstromstärke ist dabei so gewählt, dass hierdurch keine
ungewollte Bewegung des Verschlussorgans 18 bewirkt wird. Vielmehr dient der Wechselstrom
als reiner Messstrom, um die Induktivität der Spule in der Ruhephase zu messen.
[0077] Gemäß einem weiteren wichtigen Aspekt der vorliegenden Erfindung kann die Steuerung
automatisch Störungen eines oder mehrerer Leimventile 10 erfassen. Hierzu werden die
Ist-Werte der Temperatur des Leimventils oder die Ist-Werte einer Messgröße, aus der
die Ist-Temperaturwerte des Leimventils 10 abgeleitet werden können, während des Betriebs
des Leimventils 10 gemessen und im Hinblick auf eine Störung ausgewertet.
[0078] So kann beispielsweise das jeweilige Leimventil 10 in seinen Ruhephasen entsprechend
Fig. 6 mit Messströmen F, F' beaufschlagt werden, insbesondere konstanter Stärke (Gleichstrom).
Mit Hilfe dieser Messströme kann der jeweilige Ist-Widerstand der Spule 15 des Ventils
10 ermittelt werden.
[0079] Der Ist-Widerstand der Spule 15 ist ein Maß für die Ist-Temperatur des Leimventils
10. Denn die Ist-Temperatur des Leimventils 10 beeinflusst den Ist-Spulenwiderstand
bzw. der Ist-Spulenwiderstand ist abhängig von der Ist-Temperatur. Fig. 3 zeigt zwei
charakteristische Kurven bzw. Kennlinien G, H des Spulenwiderstands für zwei verschiedene
Leimventile 10, und zwar abhängig von der Betriebsdauer t des jeweiligen Leimventils
10. Wie erkennbar ist, steigen mit fortlaufender Betriebsdauer des Leimventils 10
auch die Spulenwiderstandswerte desselben an.
[0080] Denn zum einen erhöht sich häufig die Umgebungstemperatur der Leimventile 10 durch
Wärme abgebende Aggregate im Umfeld der Leimventile 10, zum anderen wird Wärme aufgrund
von Reibungsvorgängen in den Ventilen 10 erzeugt.
[0081] Die gestrichelten Kurvenverläufe G', H' in Fig. 3 zeigen tatsächliche Ist-Kurvenverläufe
der Spulenwiderstände. Mit anderen Worten entsprechen diese Kurven den gemessenen
Werten.
[0082] Wie erkennbar ist, weichen die Ist-Kurvenverläufe G', H' jeweils von den Soll- bzw.
den erwarteten Kurvenverläufen G, H nach oben hin ab. Die Abweichungen erklären sich
aus Störungen der Leimventile 10 aufgrund von Leimverschmutzungen innerhalb der Ventile
10, durch die der Durchfluss des Leims durch das jeweilige Leimventil 10 behindert
wird. Der Leimdurchfluss sorgt grundsätzlich nach Art eines Kühlmittels für den Abtransport
von Wärme des Leimventils 10. Bei Störungen des Durchflusses wird weniger Wärme abtransportiert,
entsprechend weicht die Ist-Temperatur im Leimventil 10 von den Sollwerten ab und
damit der Spulenwiderstand R von den erwarteten Verläufen G, H.
[0083] Im Rahmen der Auswertung der gemessenen Spulenwiderstandswerte werden die gemessenen
Ist-Werte gemäß der Alternative in Fig. 3 allgemein gesprochen mit für das jeweilige
Ventil 10 hinterlegten Soll- oder Grenzwerten verglichen. Insofern die gemessenen
Ist-Werte von den Soll-Werten abweichen bzw. um ein vorbestimmtes Maß abweichen, gibt
die Steuerung 33, 35 ein Fehlersignal aus.
[0084] Die hinterlegten Soll- oder Grenzwerte können dabei entsprechend von anderen erfassten
bzw. gemessenen Parametern abhängen, wie etwa von der Betriebslaufzeit des jeweiligen
Ventils oder der Umgebungstemperatur im Umfeld des jeweiligen Leimventils 10. Die
Umgebungstemperatur könnte beispielsweise mit einem entsprechenden Temperatursensor
42 gemessen werden, der über eine Steuerleitung 43 an die Steuerung, insbesondere
an den übergeordneten Controller 33, angeschlossen ist.
[0085] Mit anderen Worten kann vorgesehen sein, dass die Steuerung die für die Auswertung
der gemessenen Ist-Werte notwendigen Soll- oder Grenzwerte nach Maßgabe der Temperatur
und/oder der Betriebsdauer und/oder eines anderen Parameters aus einer Anzahl hinterlegter
Soll- oder Grenzwerte auswählt.
[0086] In weiterer Ausbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die Ist-Werte mit
hinterlegten Grenzwerten verglichen werden, und dass bei Erreichen des Grenzwertes
oder Überschreiten desselben das Fehlersignal generiert wird.
[0087] In Fig. 4 sind für vier Ventile 10 jeweils Kennlinien I, J, K, L dargestellt, die
den jeweiligen, gemessenen Widerstandswerten der entsprechenden Ventile 10 die entsprechende
Leimventiltemperatur gegenüberstellen. Mit anderen Worten ist dargestellt, welchem
Spulenwiderstand 15 des jeweiligen Leimventils 10 welche Leimventiltemperatur entspricht.
[0088] Insbesondere ist erkennbar, welche Spulenwerte des jeweiligen Leimventils 10 einer
Temperatur entsprechen, die oberhalb eines kritischen Grenzwertes liegt. Wenn sich
im Rahmen der Auswertung der gemessenen Widerstandswerte ergibt, dass sich die Ist-Temperatur
eines der Ventile oberhalb einer kritischen Temperatur υ
krit. befindet, wird das Fehlersignal erzeugt.
[0089] Alternativ oder zusätzlich kann im Rahmen der Auswertung vorgesehen sein, dass die
Steuerung die Ist-Widerstandswerte der unterschiedlichen Leimventile 10 untereinander
vergleicht. In Fig. 4 entspricht der Ist-Widerstandswert R
3 des durch die Kennlinie K repräsentierten Leimventils 10 einem Temperaturwert, der
um eine vorbestimmtes Maß Δυ von den Ist-Temperaturwerten der anderen Leimventile
10 abweicht, die sich aus den entsprechend annähernd zu derselben Zeit gemessenen
Widerstandswerten R
1, R
2 bzw. R
4 mithilfe der Kurven I, J bzw. L ableiten lassen.
[0090] In weiterer Ausbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass für die einzelnen Leimventile
10 charakteristische Daten, wie etwa Kennlinien, die etwa abhängig von gemessenen
Spulenwiderständen ein Temperaturverhalten der Leimventile beschreiben oder abhängig
von gemessenen Spuleninduktivitäten Drehwinkel einer Einstellschraube des Ventils
10, jeweils in dem jeweiligen Ventil 10 zugeordneten, insbesondere an diesen angeordneten
Transpondern 40 hinterlegt sind. Diese Werte können dann jeweils von mit der Steuerung
verbundenen Lesegeräten 41 abgefragt und der Steuerung zugeleitet werden.
Bezugszeichenliste:
10 |
Leimventil |
37 |
Stromleitung |
11 |
Ventilgehäuse |
38 |
Winkelbereich |
12 |
Steckergehäuse |
39a |
Leuchtmittel |
13 |
Ventilgehäuseinnenraum |
39b |
Leuchtmittel |
14 |
Elektromagnet |
|
|
15 |
Spule |
A |
Kurvenabschnitt |
16 |
Spulenträger |
A' |
Kurvenabschnitt |
17 |
Ventilkammer |
B |
Kurvenabschnitt |
18 |
Verschlussorgan |
B' |
Kurvenabschnitt |
19 |
Schaft |
C |
Kurve |
20 |
Verschlussmittel |
D |
Kurve |
21 |
Ventilöffnung |
E |
Kurve |
22 |
Ventilsitz |
F |
Kurvenabschnitt |
23 |
Leimanschluss |
F' |
Kurvenabschnitt |
24 |
Leimquelle |
G |
Kurve |
24a |
Leimleitungen |
G' |
Kurve |
25 |
Beleimungssystem |
H |
Kurve |
26 |
Leimkanal |
H' |
Kurve |
27 |
Anschlusskanal |
I |
Kennlinie |
28 |
Kolbenstück |
J |
Kennlinie |
29 |
Bauteil |
K |
Kennlinie |
30 |
Einstellschraube |
L |
Kennlinie |
31 |
Träger |
40 |
Transponder |
32 |
Kopfteil |
41 |
Lesegerät |
33 |
Mastercontroller |
42 |
Temperatursensor |
34 |
Steuerleitung |
43 |
Steuerleitung |
35 |
Steuerleitung |
|
|
36 |
lokaler Controller |
|
|
1. Verfahren zur automatischen Erfassung des Ventilhubs eines Leimventils (10), insbesondere
eines Leimventils (10) einer Vorrichtung zur Herstellung und/oder Verpackung von Zigaretten
oder anderen rauchbaren Gegenständen, bei dem das Ventil (10) ein mindestens bereichsweise
aus magnetisierbarem Material bestehendes Bauteil (29) aufweist, dessen Position zur
Einstellung des Ventilhubs relativ zu einem durch einen Elektromagneten (14) des Ventils
(10) bewegbaren Verschlussorgan (18) veränderbar ist, und das derart angeordnet ist,
dass es sich in dem magnetischen Einflussbereich des Elektromagneten (14) des Ventils
(10) befindet, insbesondere mindestens bereichsweise innerhalb der Spule (15) desselben,
wobei als Maß für die Position des Bauteils (29) und somit als Maß für den eingestellten
Ventilhub der Ist-Induktivitätswert der Spule (15) des Elektromagneten (14) gemessen
wird, insbesondere bei geschlossenem Ventil (10).
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Leimventil (10) taktweise betrieben wird mit Beleimungsphasen, in denen das Ventil
(10) zur Ausgabe von Leim geöffnet ist, und Ruhephasen, in denen das Ventil (10) geschlossen
ist, sodass kein Leim austritt, wobei die Ist-Werte in mindestens einer, bevorzugt
in mehreren der Ruhephasen des Leimventils (10) ermittelt werden.
3. Verfahren gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Ist-Induktivitätswerte des Ventils (10) ermittelt werden, indem bevorzugt während
der mindestens einen Ruhephase des Ventils (10) ein geeigneter, vorzugsweise in der
Stärke veränderlicher elektrischer Messstrom, insbesondere ein Wechselstrom, durch
die mindestens eine Spule (15) geführt wird.
4. Verfahren gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Messstrom durch einen Schwingkreis verursacht wird.
5. Verfahren gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, dass abhängig von dem Ist-Wert der gemessenen Spuleninduktivität entweder ein erstes,
bevorzugt optisches, Signal erzeugt wird, das einen für das Leimventil (10) zulässigen
Ventilhubwert repräsentiert, oder ein zweites, sich von dem ersten unterscheidendes,
ebenfalls bevorzugt optisches, Signal, das einen für das Leimventil (10) unzulässigen
Ventilhubwert repräsentiert.
6. Verfahren gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet, dass der gemessene Ist-Wert der Spuleninduktivität oder ein von diesem bevorzugt linear
abhängiger Wert insbesondere optisch angezeigt wird, bevorzugt auf einem Bildschirm.
7. Verfahren gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1-6, dadurch gekennzeichnet, dass die Soll-Werte der Messgröße, aus der die Temperatur abgeleitet werden kann, und/oder
die Temperatur-Sollwerte und/oder die Soll-Werte der Spuleninduktivität und/oder die
Tabelle oder das Diagramm, in der / in dem Spulenwiderstandswerten Temperaturwerte
des Leimventils (10) zugeordnet sind, aus einem an dem Ventil (10) angeordneten Transponder
(40) ausgelesen werden.
1. Method for automatically recording the valve stroke of a glue valve (10), in particular
of a glue valve (10) of an apparatus for producing and/or packaging cigarettes or
other smokable articles, in which the valve (10) has a component (29) at least partly
consisting of magnetizable material, the position of which can be changed in order
to adjust the valve stroke relative to a closure member (18) that can be moved by
an electromagnet (14) of the valve (10), and which is arranged in such a way that
it is located in the magnetic area of influence on the electromagnet (14) of the valve
(10), in particular at least partly inside the coil (15) of the same, wherein, as
a measure of the position of the component (29) and thus as a measure of the adjusted
valve stroke, the current inductance of the coil (15) of the electromagnet (14) is
measured, in particular with the valve (10) closed.
2. Method according to Claim 1, characterized in that the glue valve (10) is operated cyclically with gluing phases, in which the valve
(10) is open to discharge glue, and rest phases, in which the valve (10) is closed,
so that no glue emerges, wherein the current values are determined in at least one,
preferably in several, of the rest phases of the glue valve (10).
3. Method according to Claim 1 or 2, characterized in that the current inductance of the valve (10) is determined in that, preferably during the at least one rest phase of the valve (10), a suitable measuring
electric current, in particular an alternating current, preferably of changeable intensity,
is led through the at least one coil (15) .
4. Method according to Claim 3, characterized in that the measuring current is caused by a resonant circuit.
5. Method according to one or more of Claims 1-4, characterized in that depending on the current value of the measured coil inductance, a first, preferably
optical, signal is generated, which represents a valve stroke value permissible for
the glue valve (10), or a second, likewise preferably optical signal, that is different
from the first, which represents a valve stroke value that is impermissible for the
glue valve (10).
6. Method according to one or more of Claims 1-5, characterized in that the measured current value of the coil inductance or a value preferably linearly
dependent on the same is displayed in particular optically, preferably on a monitor.
7. Method according to one or more of Claims 1-6, characterized in that the target values of the measured variable, from which the temperature can be derived,
and/or the target temperature values and/or the target values of the coil inductance
and/or the table or the graph in which coil resistance values are assigned temperature
values of the glue valve (10) are read from a transponder (40) arranged on the valve
(10).
1. Procédé de détection automatique de la levée d'une valve à colle (10), en particulier
d'une valve à colle (10) d'un dispositif de fabrication et/ou de conditionnement de
cigarettes ou d'autres objets pouvant être fumés, la valve (10) comportant un composant
(29) qui est formé au moins par endroits d'un matériau magnétisable et dont la position
peut être modifiée pour régler la levée de la valve par rapport à un élément de fermeture
(18) mobile à travers un électroaimant (14) de la valve (10) et qui est disposé de
manière à se trouver dans la zone d'influence magnétique de l'électroaimant (14) de
la valve (10), en particulier au moins par endroits à l'intérieur de la bobine (15)
de celui-ci, la valeur d'inductance réelle de la bobine (15) de l'électroaimant (14)
étant mesurée, en particulier lorsque la valve (10) est fermée, en tant que mesure
de la position du composant (29) et donc en tant que mesure de la levée de valve réglée.
2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que la valve à colle (10) est actionnée cycliquement avec des phases de collage, dans
lesquelles la valve (10) est ouverte pour distribuer de la colle, et des phases de
repos dans lesquelles la valve (10) est fermée de sorte que la colle ne sorte pas,
les valeurs réelles étant déterminées dans au moins une des phases de repos, de préférence
dans une pluralité de phases de repos, de la valve à colle (10).
3. Procédé selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce que les valeurs d'inductance réelles de la valve (10) sont déterminées par mise en circulation
d'un courant de mesure électrique approprié, de préférence à intensité variable, en
particulier d'un courant alternatif, à travers l'au moins une bobine (15) de préférence
pendant l'au moins une phase de repos de la valve (10).
4. Procédé selon la revendication 3, caractérisé en ce que le courant de mesure est généré par un circuit résonant.
5. Procédé selon l'une au moins des revendications 1 à 4, caractérisé en ce qu'un premier signal, de préférence optique, est généré en fonction de la valeur réelle
de l'inductance de bobine mesurée, lequel signal représente une valeur de levée admissible
pour la valve à colle (10), ou un deuxième signal, également de préférence optique,
différent du premier, qui représente une valeur de levée non admissible pour la valve
à colle (10).
6. Procédé selon l'une au moins des revendications 1 à 5, caractérisé en ce que la valeur réelle mesurée de l'inductance de bobine ou une valeur, qui dépend de préférence
linéairement de celle-ci, est indiquée particulièrement de manière optique, de préférence
sur un écran.
7. Procédé selon l'une au moins des revendications 1 à 6, caractérisé en ce que les valeurs de consigne de la grandeur de mesure, à partir desquelles la température
peut être déduite, et/ou les valeurs de consigne de température et/ou les valeurs
de consigne de l'inductance de la bobine et/ou le tableau ou le diagramme, dans lequel
des valeurs de résistance de bobine sont associées à des valeurs de température de
la valve à colle (10), sont lus à partir d'un transpondeur (40) disposé au niveau
de la valve (10).