(19)
(11) EP 3 564 145 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
06.11.2019  Patentblatt  2019/45

(21) Anmeldenummer: 18170844.7

(22) Anmeldetag:  04.05.2018
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B65D 19/32(2006.01)
B65D 19/38(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
KH MA MD TN

(71) Anmelder: Schoeller Allibert GmbH
19057 Schwerin (DE)

(72) Erfinder:
  • Vinke, Jan
    7881 XA-Emmer Compascuum (NL)

(74) Vertreter: Winter, Brandl, Fürniss, Hübner, Röss, Kaiser, Polte - Partnerschaft mbB 
Patent- und Rechtsanwaltskanzlei Alois-Steinecker-Strasse 22
85354 Freising
85354 Freising (DE)

   


(54) PALETTE MIT AUFNAHME FÜR ELEKTRONISCHES EINBAUTEIL


(57) Die vorliegende Erfindung betrifft eine Palette (10) mit einem Oberdeck (12), welches eine Ladefläche für Güter ausbildet, einer Anzahl an unterseitig des Oberdecks (12) angeordneten Füßen oder Kufen (16) und zumindest einer Aufnahme (18) für ein elektronisches Einbauteil im Oberdeck (12). Die zumindest eine Aufnahme (18) ist erfindungsgemäß sacklochartig und an ihrer Öffnung mit einem Deckel (20) verschließbar ausgebildet und hat in zumindest einer ihrer Seitenwände zumindest einen Durchbruch (22) zur Be- und Entlüftung.




Beschreibung

Technisches Gebiet



[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Palette mit einem Oberdeck, die eine Ladefläche bildet, einer Anzahl an Kufen oder Füßen, die unterseitig an dem Oberdeck angeordnet sind, und zumindest einer Aufnahme für ein elektronisches Einbauteil, wie z.B. einen RFID-Chip, einen Transponderchip oder eine Sensoreinheit, im Oberdeck.

Stand der Technik



[0002] Aus dem Stand der Technik sind Paletten zum Transport und zur Lagerung von Gütern bekannt, die mit elektronischen Einbauteilen ausgestattet sind. Beispiele für solche Einbauteile sind RFID-Chips oder Transpondereinheiten zur elektronischen Identifikation von Paletten und deren Inhalt. Mit der zunehmenden Vernetzung von Behältern und Gütern in der Logistik finden auch diverse Sensoreinheiten eine größere Verbreitung. Bspw. werden Temperatursensoren an Behältern angebracht, die dann einen Rückschluss über die Umweltbedingungen, denen der Behälter und dessen Inhalt ausgesetzt waren, zulassen. Derartige elektronische Komponenten reagieren feuchtigkeitsempfindlich und werden zudem mit Batterien betrieben, deren Funktion nicht durch Kondensationsbildung beeinträchtigt werden sollte.

[0003] Es gibt im Stand der Technik bereits verschiedene Anwendungen, bei denen Transponder in Paletten eingesetzt werden. Einige bekannte Lösungen setzen die Transponder frei zugänglich in Spalten oder Taschen einer Palette ein, bspw. zwischen strukturell bedingten Versteifungsrippen. Solche frei zugänglichen Aufnahmen bieten keinerlei Schutz gegen von außen eindringende Nässe, die bspw. aufgrund der Witterungsbedingungen oder bei der Reinigung der Paletten auftreten kann. Oftmals werden die Transponder in diese offenen Aufnahmen geklebt oder geclipst.

[0004] Weiter sind im Stand der Technik Lösungen bekannt, bei denen die Transponderchips in Taschen eingesetzt werden, welche verschlossen werden. Diese Taschen werden zumeist verschweißt. In solchen abgeschlossenen Taschen kann sich bei einem entsprechenden Abfall der Temperatur der darin eingeschlossenen Luft Kondensationswasser bilden, was sich wiederum nachteilig auf darin befindliche elektronische Komponenten auswirkt.

Offenbarung der Erfindung



[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt aufgrund der vorstehend beschriebenen Nachteile bekannter Paletten die Aufgabe zugrunde, eine Palette bereitzustellen, die einen verbesserten Schutz gegen Feuchtigkeit für ein darin eingebautes/eingebettetes elektrisches/elektronisches Einbauteil bietet.

[0006] Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Palette mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.

[0007] Grundsätzlich weist eine erfindungsgemäße Palette ein Oberdeck, welches eine Ladefläche der Palette ausbildet, eine Anzahl an Füßen oder Kufen, die unterseitig am Oberdeck angeordnet sind, sowie zumindest eine Aufnahme für ein elektronisches Einbauteil auf. Die zumindest eine Aufnahme ist sacklochartig bzw. als Tasche ausgebildet (sie durchdringt die Palette nicht, sondern weist an einem Ende einen Boden auf) und ist an ihrer Öffnung mit einem Deckel verschließbar. In zumindest einer Seitenwand der Aufnahme ist zumindest ein Durchbruch zur Be- und Entlüftung ausgebildet. Mit Seitenwänden sind in diesem Fall diejenigen Wände gemeint, die die Öffnung der Aufnahme und den Boden der Aufnahme verbinden. In anderen Worten ist eine Palette vorgesehen, die eine Aufnahme bzw. Ausnehmung/Tasche zur Unterbringung eines elektronischen/elektrischen Einbauteils aufweist, welche zu ihrer einen Seite geschlossen und zu ihrer anderen Seite mit einem Deckel verschließbar ist. In den im Zwischenbereich zwischen Boden und Deckel verlaufenden Seitenwänden der Aufnahme ist zumindest ein, vorzugsweise horizontal (parallel zu Ladefläche) verlaufender, Lüftungs-Durchbruch, z.B. ein Loch oder ein Schlitz vorgesehen. Die vorstehend beschriebene erfindungsgemäße Anordnung hat den Vorteil, dass die Aufnahme einen guten Schutz gegen von außen eindringendes Wasser bietet, zugleich aber eine gute Durchlüftung zur Vermeidung von Kondensation bereitstellt.

[0008] Bevorzugt kann die mit einem Deckel verschließbare Öffnung der Aufnahme in der Ladefläche der Palette angeordnet sein, sodass die Seitenwände sich grundsätzlich vertikal (senkrecht zur Ladefläche) erstrecken. Die Aufnahme ist also bevorzugt nach unten (zu den Füßen/Kufen) und nach oben (zur Ladefläche) hin verschlossen bzw. verschließbar. Eine solche Orientierung der Aufnahme erleichtert die Zugänglichkeit derselben.

[0009] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform kann der zumindest eine Durchbruch in der Seitenwand der Aufnahme mit einem Paletteninnenraum verbunden sein. Vorzugsweise kann hierzu innerhalb der Palette und benachbart zu der zumindest einen Aufnahme eine vertikale Kammer (ein Hohlraum) ausgebildet sein, welche über den zumindest einen Durchbruch bzw. das Lüftungsloch mit der Aufnahme verbunden ist. Ein Gasaustauch findet bei einer derartigen Auslegung zunächst nur zwischen der Aufnahme und einer intern gelegenen Kammer statt, wodurch das Eindringen von Flüssigkeiten oder Staub von außen vermieden wird.

[0010] Es ist von Vorteil, wenn besagte benachbarte Kammer über einen weiteren Durchbruch mit der Umgebung verbunden ist, sodass ein Austausch zwischen der Luft in der Aufnahme und der Umgebungsluft über vergleichbar kurze Wege stattfinden kann. Besonders bevorzugt kann die benachbarte Kammer sich bis zu einer unteren Außenwand der Palette (insbesondere eines Fußes der Palette) erstrecken und der Durchbruch der benachbarten Kammer kann als Ablauf in besagte unterer Außenwand ausgebildet sein. Auf diese Weise kann eventuell im Inneren der Kammer entstehende Kondensationsfeuchtigkeit aus dieser ablaufen. Vorteilhafter Weise können die Aufnahme und die benachbarte Kammer so ausgelegt sein, dass in der Aufnahme kondensiertes Wasser ebenfalls durch den Ablauf in der benachbarten Kammer abfließen kann. Dies kann z.B. über geeignete Schrägen in den Böden der Aufnahme und der Kammer erreicht werden.

[0011] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung kann die Aufnahme im Bereich eines der Füße oder einer der Kufen angeordnet sein. Auf diese Weise steht mehr Bauraum in vertikaler Richtung für die Aufnahme zur Verfügung. Bevorzugt kann die Aufnahme im Bereich eines zentral im Oberdeck angeordneten Mittelfußes, angeordnet sein.

[0012] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung kann in zumindest einer der äußeren (vertikalen) Seitenwände des die Aufnahme beherbergenden Fußes eine Belüftungsöffnung vorgesehen sein, die zumindest mittelbar mit der Aufnahme verbunden ist und hierdurch einen Gasaustausch zwischen Aufnahme und Umgebung ermöglicht.

[0013] Gemäß einem weiteren Aspekt kann an den Seitenwänden der Aufnahme zumindest ein Vorsprung vorgesehen sein, der als Abstandshalter fungiert. Insbesondere kann es sich um eine vertikal verlaufende Rippe, besonders bevorzugt um eine Mehrzahl von Rippen an den vertikalen Seitenwänden und/oder der bodenseitigen Seitenwand der Aufnahme handeln. Auf diese Weise wird die Luftdurchlässigkeit zwischen einem eingesetzten elektronischen Einbauteil und der Seitenwand bzw. dem Boden der Aufnahme gewährleistet und Kondensationswasser kann an den Seitenwänden der Aufnahme ablaufen, ohne mit dem elektrischen Einbauteil in Kontakt zu kommen.

[0014] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform können das Oberdeck und die Kufen oder Füße zunächst als separate Teile gefertigt und anschließend zusammengefügt werden. Zumindest einer der Füße oder Kufen und das Oberdeck weisen in einem solchen Fall jeweils korrespondierende, im zusammengesetzten Zustand die Aufnahme bildende Ausnehmungen auf. Gegebenenfalls können entsprechende korrespondierende Ausnehmungen vorgesehen sein, die im zusammengefügten Zustand der Palette die zur Aufnahme benachbarte Kammer bilden. Zum Zusammenfügen der Palette können z.B. Verbindungsmittel wie Schrauben oder Bolzen eingesetzt werden, man kann die Palettenteile aber auch bspw. verschweißen oder verkleben.

[0015] Bevorzugt können Oberdeck und Füße/Kufen an ihren Fügebereichen jeweils komplementäre Stützstrukturen, wie z.B. Rippen aufweisen, die beim Zusammenfügen in Kontakt treten und eine Kraftübertragung ermöglichen. Die Füße der Palette können also im Wesentlichen hohl ausgebildet und von Versteifungsrippen durchzogen sein. Es ist von Vorteil, wenn bei einer solchen Ausgestaltung die Versteifungsrippen die Seitenwände der Aufnahme und der dazu benachbarten Kammer definieren. Besonders bevorzugt kann zwischen allen durch die besagte Rippenstruktur definierten Kammern über geeignete Durchbrüche in den Rippen ein Gasaustausch ermöglicht sein.

[0016] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung kann der Durchbruch, der als Lüftungsloch/ -schlitz der Aufnahme dient, im Grenzbereich/Fügebereich zwischen Oberdeck und Kufen oder Füßen ausgebildet sein, d.h. es kann eine einzige Aussparung oder es können zwei komplementäre Aussparungen in der Fügezone/Schnittstelle zwischen dem Oberdeck und den Füßen/Kufen angeordnet sein.

[0017] Gemäß einem Aspekt kann in den äußeren vertikalen Seitenwänden bzw. den Außenwänden des die Aufnahme beherbergenden Fußes der Palette zumindest ein Lüftungsloch ausgebildet sein. Dieses kann bevorzugt in einen von der Aufnahme separaten und mit dieser in Fluidkommunikation stehenden Hohlraum münden. Besonders bevorzugt kann besagter Hohlraum eine zur Aufnahme und der verstehend beschriebenen zur Aufnahme benachbarten Kammer separate weitere Kammer sein und zum Luftaustausch mit der Aufnahme und der zur Aufnahme benachbarten Kammer ausgebildet sein.

[0018] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung kann die Palette als Spritzgussteil gefertigt sein, bevorzugt können das Oberdeck und die Füße/Kufen jeweils separat spritzgegossen werden. Bevorzugt wird die Aufnahme und oder der Durchbruch zur Belüftung und / oder die zur Aufnahme benachbarte Kammer beim Spritzgießen integral in das Oberdeck und in die Füße/Kufen eingebracht.

[0019] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform kann der Deckel im Oberdeck festgeclipst werden. Hierzu kann bevorzugt der Deckel Rastzungen- oder nasen bzw. Rasthaken aufweisen, die in komplementäre Ausnehmungen der Palette einschnappbar sind. Zwischen dem Deckel und der Aufnahme kann eine umlaufende Dichtung vorgesehen sein, um zuverlässig ein Eindringen von Wasser zu verhindern.

[0020] Gemäß einer alternativen bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung kann der Deckel (nach Einsetzen des elektronischen Einbauteils) am Oberdeck festgeschweißt werden.

[0021] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung kann der Deckel in einem die Aufnahme verschließenden Zustand plan in das Oberdeck eingelassen sein. Hierdurch stellt dieser kein Hindernis beim Beladen dar.

[0022] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform können im Bereich des Mittelfußes der Palette zwei Aufnahmen für elektronische Einbauteile angeordnet sein. Auf diese Weise können bspw. ein Transponder oder RFID-Chip zur Identifizierung und ein zusätzlicher Sensor in die Palette integriert werden.

[0023] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung kann die Aufnahme einen rechteckigen Querschnitt haben. Besonders bevorzugt können zumindest zwei der Seitenwände der Aufnahme und oder der zur Aufnahme benachbarten Kammer durch senkrecht zueinander ausgerichtete Verstärkungsrippen gebildet werden.

[0024] Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft eine Paletteneinheit mit einer Palette gemäß einem der vorstehend beschriebenen Aspekte und einem in der Aufnahme angeordneten elektronischen Einbauteil. Das elektronische Einbauteil kann bevorzugt ein RFID-Chip, ein Transponderchip oder eine Sensoreinheit, insbesondere ein Temperatursensor, sein.

Kurzbeschreibung der Figuren



[0025] 

Fig. 1 ist eine perspektivische Darstellung einer Palette gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung;

Fig. 2 ist eine Darstellung eines oberen Palettenabschnitts von unten;

Fig. 3 ist ein perspektivischer Teilschnitt durch einen Mittelfuß der Palette gemäß der bevorzugten Ausführungsform;

Fig. 4 ist eine Schnittansicht durch den Mittelfuß der Palette gemäß der bevorzugten Ausführungsform;

Fig. 5 ist eine perspektivische Ansicht einer freigeschnittenen Seitenwand einer Aufnahme für ein elektronisches Einbauteil gemäß der bevorzugten Ausführungsform;

Fig. 6 ist eine Detailansicht der Unterseite eines Palettenfußes gemäß der bevorzugten Ausführungsform;

Fig. 7 ist eine Detailansicht der Innenseite eines oberen, dem Oberdeck zugehörigen Palettenfußabschnittes gemäß der bevorzugten Ausführungsform; und

Fig. 8 ist eine Detailansicht der Innenseite eines unteren Palettenfußabschnittes gemäß der bevorzugten Ausführungsform.



[0026] Nachstehend wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der vorliegenden Offenbarung auf der Basis der zugehörigen Figuren beschrieben.

[0027] In Fig. 1 ist eine Palette 10 gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung in einer perspektivischen Draufsicht dargestellt. Die Palette 10 ist aus Kunststoff, genauer gesagt aus einem Thermoplast im Spritzgussverfahren hergestellt worden. Man könnte vergleichbare Paletten jedoch genauso gut mit anderen urformenden Verfahren herstellen, bspw. im Rotomouldingverfahren. Die Palette 10 weist grundsätzlich ein Oberdeck 12 auf, welches die Ladefläche 14 der Palette 10 bildet und an dessen Unterseite eine Anzahl (hier neun) an Füßen 16 angeordnet ist. Die Füße 16 bilden zu allen Seiten hin Eingriffsöffnungen aus, durch welche die dargestellte Palette 10 mit den bekannten Stapel- und Transportgeräten (Flurförderzeugen) mühelos handhabbar ist. Die Füße 16 sind im dargestellten Beispiel durch Kufen verbunden, was der Palette 10 zusätzliche Stabilität verleiht und sie für Rollenbahnen, automatische Förderanlagen und Hochregallager geeignet macht.

[0028] Die Palette 10 weist, wie Fig. 1 zeigt, am Oberdeck 12, an den Seitenflächen und an den Unterseiten der Kufen 16 eine ebene Oberfläche auf. Sie ist somit leicht zu beladen und zu reinigen. Statt Ecken sind vorzugsweise transporttechnisch vorteilhafte Rundungen vorgesehen. Trotz dieser nach außen hin glatten Oberfläche der Palette 10 ist es erwünscht, eine Rippenstruktur/Verrippung 44 (siehe Fig. 2) in die Palette 10 einbringen zu können, da dies zur Erhöhung der mechanischen Stabilität bei gleichzeitiger Gewichtsersparnis führt. Der besseren Übersicht halber sind nur vereinzelte Rippen mit dem Kennzeichen 44 versehen. Zu diesem Zweck ist die in Fig. 1 dargestellte Palette 10 zweiteilig ausgeführt. Genauer gesagt wird das Oberdeck 12 als eine Art Palettengrundkörper spritzgegossen und die Kufen/Füße 16 werden als ein separates Teil bzw. mehrere separate Teile spritzgegossen und anschließend mit dem Oberdeck 12 verbunden. Auf diese Weise kann auf den jeweils im zusammengebauten Zustand der Palette 10 innenliegenden Seiten des Oberdecks 12 und der Kufen 16 die Rippenstruktur 44 eingebracht werden, während die nach außen weisenden Flächen glatt/eben gehalten werden. Fertigungstechnisch hat dies den Vorteil, dass die Rippenstruktur 44 erzeugt werden kann, ohne dass für ein Entformen aus dem Werkzeug hinderliche Hinterschnitte entstehen.

[0029] In Fig. 2 wird die Rippenstruktur 44 an der (nach innen weisenden) Unterseite des Oberdecks 12 dargestellt. Zweckmäßigerweise weisen Oberdeck 12 und Füße 16 der Palette 10 gleichartige/komplementäre Verrippungen auf, die beim Verbinden von Oberdeck 12 und Füßen 16 anliegend aufeinandertreffen, eine Kraftübertragung ermöglichen und für eine hohe Festigkeit und Biegesteifigkeit der Palette sorgen. Die Verrippung verläuft in der in Fig. 2 dargestellten Unterseite des Oberdecks 12 weitestgehend kreuzförmig, könnte jedoch auch bspw. wabenförmig ausgebildet sein. Im Bereich der Füße 16 ist jedoch eine kreuzförmige (orthogonale) Anordnung der Rippen zu bevorzugen, um wie nachstehend im Detail beschrieben eine Aufnahme für ein elektronische Einbauteil zu definieren.

[0030] Zum Verbinden des Oberdecks 12 mit den Füßen/Kufen 16 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel eine Bolzenverbindung vorgesehen. Hierzu weist jeder der Füße 16 der Palette eine Bolzenaufnahme 28 auf. Die Bolzenaufnahme 28 erstreckt sich, wie gut in den Figuren 3 und 4 zu erkennen ist, senkrecht zum Oberdeck 12 durch den Fußbereich des Oberdecks und den daran unterseitig angeordneten Fuß 16 hindurch. Über ein Gewinde 30 und eine Stützschulter 32 werden das Oberdeck 12 und der Fuß 16 durch einen Bolzen 34 gegeneinander verspannt. Die Bolzenaufnahme 28 ist oberseitig mit einem Bolzenaufnahmedeckel 36 verschlossen, der verhindert, dass sich Verschmutzung oder Flüssigkeit in der Bolzenaufnahme 28 ansammelt. Wie in Fig. 4 gut zu sehen ist, sind in den Fügebereichen zwischen Oberdeck 12 und Füßen 16 Zentrierhilfen/Zentrierhilfestrukturen 38 ausgebildet. Die konstruktive Auslegung der Zentrierhilfen/Zentrierhilfestrukturen 38 ist dergestalt, dass die Rippenstruktur 44 des einen Fügeteils etwas vorsteht, während die des anderen Fügeteils etwas eingerückt ist, sodass die Rippenstruktur 44 des einen Fügeteils (hier des Fußes 16) in das andere Fügeteil eintaucht und somit die Relativpositionierung der beiden Fügeteile in Erstreckungsrichtung der Ladefläche 14 formschlüssig festlegt.

[0031] Die erfindungsgemäße Palette 10 hat eine Aufnahme 18 für ein (nicht dargestelltes) elektrisches/elekronisches Einbauteil, wie bspw. einen Transponder oder eine Sensoreinheiten. Genauer gesagt sind zwei derartige Aufnahmen 18 ausgebildet, welche jeweils im Bereich des Mittelfußes der Palette 10 eingeformt sind. Die Aufnahmen 18 sind taschenförmig in das Oberdeck 12 eingelassen, also zur Unterseite der Palette 10 hin geschlossen, und bilden einen im Wesentlichen quaderförmigen Hohlraum, wobei die genaue Form der Aufnahme 18 selbstverständlich -je nach Einbauteil- variiert werden kann. Die ladeflächenseitige Öffnung der Aufnahmen 18 sind, wie bspw. in Fig. 1 gezeigt, mit einem Deckel 20 verschließbar. Der Deckel 20 kann dabei geclipst oder verschweißt sein. Im dargestellten Beispiel ist er geclipst und das Oberdeck weist hierzu in Fig. 3 dargestellte Rastaufnahmen 40 auf. Eine um den Rand der Öffnung der Aufnahme 18 umlaufende Einrückung 42 erlaubt es, dass der Deckel 20 im eingebauten Zustand plan mit der Ladefläche des Oberdecks 12 abschließt.

[0032] Da die Aufnahme 18 bodenseitig geschlossen und ladeflächenseitig durch den Deckel 20 verschlossen ist, wird wirksam verhindert, dass spritzendes Wasser oder andere Flüssigkeiten von außen her in die Aufnahme 18 eindringen und die Funktion eventuell eingebauter Einbauteile kompromittieren. Um eine Kondensation der in der Aufnahme 18 eingeschlossenen Luft zu vermeiden, sind Durchbrüche 22 in den vertikalen Seitenwänden der Aufnahme 18 eingebracht, die als Lüftungslöcher fungieren. Die Durchbrüche 22 haben zudem den Vorteil, dass Temperaturunterschiede von außen schneller übertragen werden, wenn in die Aufnahme 18 ein Temperatursensor eingesetzt ist. Die Durchbrüche/Durchlüftungslöcher 22 verlaufen in horizontaler (ladeflächenparalleler) Richtung zu einer zur Aufnahme 18 benachbarten Kammer 24 im Inneren der Palette 10, genauer gesagt im Inneren des Fußes 16. Entsprechend weist die in den Figuren dargestellte Ausführungsform zwei solcher benachbarten Kammern 24 (eine je Aufnahme 18) auf. Die benachbarten Kammern 24, können vorteilhafter Weise durch die Konstruktion der Rippenstruktur 44 erzeugt werden. Die benachbarten Kammern 24 haben bodenseitig des Fußes 16, in dem sie angeordnet sind, je zwei Ablauflöcher 26, die bspw. in Fig. 6 oder Fig. 8 gut zu erkennen sind.

[0033] Die Figuren 7 und 8 zeigen die oberdeckseitige und die fußseitige Hälfte des Mittelfußes 16, in welchen die beiden Aufnahmen 18 integriert sind. Anhand dieser Darstellungen lässt sich folglich das Innenleben des Mittelfußes 16 gut beschreiben. Es ist zu erkennen, dass viele der beim Zusammenfügen aufeinandertreffenden Rippen 44 zur Fügezone/Schnittstelle hin Ausnehmungen 43 aufweisen, sodass alle durch die Rippenstruktur 44 gebildeten Hohlräume miteinander in Gasaustausch treten können. In der Außenwandung 46 des Mittelfußes sind in Fig. 7 dargestellte zusätzliche Belüftungslöcher 48 vorgesehen, um eine weiter verbesserte Luftzirkulation innerhalb des Fußes 16 bereitzustellen. Im dargestellten Beispiel sind die Belüftungslöcher 48 in Eckbereichen des Fußes angeordnet und münden in Eckkammern 45, die über Ausnehmungen 43 mit den zur Aufnahme 18 benachbarten Kammern 24 verbunden sind.

[0034] Die vorstehend beschriebene Konstruktion vermeidet ein Eindringen von Spritzwasser durch die Durchbrüche/Durchlüftungslöcher 22, da die Aufnahmen 18 nicht direkt mit der Umgebung verbunden sind. Gleichzeitig wird jedoch eine effektive Belüftung der Aufnahme 18 über die Ablauföffnungen 26 und die Belüftungslöcher 48 bereitgestellt. Zur weiteren Verbesserung der Luftzirkulation innerhalb der Aufnahme 18 sind an den Seitenwänden sowie am Boden der Aufnahme 18 Abstandshalter 27 vorgesehen, die verhindern, dass ein darin eingesetztes Einbauteil an einer der Wände anliegt. Die Abstandshalter 27 sind, wie bspw. in den Figuren 7 und 8 erkennbar ist, als entlang den die Aufnahme 18 begrenzenden Wänden verlaufende Rippen 27 ausgebildet. Die Abstandshalter 27 können, wie in Fig. 8 gezeigt, ihrerseits zum elektronischen Einbauteil hin Einrückungen 50 aufweisen, damit keine Kammerbildung durch die Abstandshalter 27 entsteht.

[0035] Die Durchbrüche/Lüftungslöcher 22 sind in der dargestellten bevorzugten Ausgestaltung an der Schnittstelle zwischen dem Oberdeck 12 und den daran fixierten Füßen 16 ausgebildet. Dies ermöglicht eine intergrale Fertigung der Lüftungslöcher 22 beim Spritzgießen, ohne dass zusätzliche Hinterschnitte erzeugt werdem, obwohl die Lüftungslöcher 22 quer zur Entformungsrichtung laufen. Wie z.B. in den Figuren 3 und 4 zu erkennen ist, sind die Lüftungslöcher 22 in der dargestellten Ausgestaltung der Erfindung als jeweils komplementäre halbkreisförmige Ausnehmungen an den aufeinandertreffenden Rippenkanten des Oberdecks 12 und der Füße 16 ausgebildet. Eine Kreisform bietet bei vergleichsweise großer Durchlassfläche eine geringe Beeinträchtigung der mechanischen Stabilität, bspw. durch Kerbwirkung.

[0036] Durch die vorstehend beschriebene Auslegung des die Aufnahme 18 beherbergenden Fußes 16 wird erreicht, dass sich im Palettenfuß 16 ansammelndes Wasser auslaufen kann und aufgrund der Luftzirkulation sich kein Kondenswasser bildet. Da die Aufnahme 18 keinen direkten Zugang zur Umgebung aufweist sondern nur mittelbar über das Innere des Fußes 16 mit dieser verbunden ist, ist zudem ein guter Schutz gegen von außen eindringendes Wasser gegeben.

Bezugszeichenliste



[0037] 
10
Palette;
12
Oberdeck;
14
Ladefläche;
16
Füße / Kufen;
18
Aufnahme;
20
Deckel;
22
Durchbruch / Lüftungsloch;
24
Kammer;
26
Ablauf;
27
Abstandshalter / Rippen;
28
Bolzenaufnahme;
30
Gewinde;
32
Stützschulter;
34
Bolzen;
36
Bolzenaufnahmedeckel;
38
Zentrierhilfen;
40
Rastaufnahme;
42
Einrückung;
43
Ausnehmung;
44
Rippenstruktur / Verrippung,
45
Eckkammer;
46
Außenwandung;
48
Belüftungslöcher; und
50
Einrückung.



Ansprüche

1. Palette (10) mit

- einem Oberdeck (12), welches eine Ladefläche (14) für Güter ausbildet;

- einer Anzahl an unterseitig des Oberdecks (12) angeordneten Füßen oder Kufen (16), die vorzugsweise für den Transport mit Flurförderzeugen angepasst sind; und

- zumindest einer Aufnahme (18) für ein elektronisches Einbauteil,

dadurch gekennzeichnet, dass
die zumindest eine Aufnahme (18) sackloch- oder taschenartig im Oberdeck (12) ausgebildet ist, an ihrer Öffnung mit einem Deckel (20) verschlossen oder verschließbar ist und in zumindest einer ihrer Seitenwände zumindest einen Durchbruch (22) aufweist, der zur Be- und Entlüftung zumindest mittelbar in Fluidkommunikation mit der Umgebungsluft steht.
 
2. Palette (10) gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass innerhalb der Palette (10) und benachbart zur zumindest einen Aufnahme (18) eine Kammer (24) ausgebildet ist, welche über den Durchbruch (22) mit der Aufnahme (18) verbunden ist und welche zu deren Unterseite hin zumindest einen Ablauf (26) aufweist.
 
3. Palette (10) gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahme (18) im Bereich eines der Füße oder einer der Kufen (16), insbesondere im Bereich eines zentral im Oberdeck (12) angeordneten Mittelfußes (16), angeordnet ist.
 
4. Palette (10) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass an zumindest einer Seitenwand der Aufnahme (18) zumindest ein Abstandshalter (27), insbesondere als vertikal verlaufende Rippe, ausgebildet ist, um die Luftdurchlässigkeit zwischen einem in der Aufnahme (18) eingesetzten elektronischen Einbauteil und der zumindest einen Seitenwand zu gewährleisten.
 
5. Palette (10) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Oberdeck (12) und die Kufen oder Füße (16) als separate Teile gefertigt und anschließend zusammengefügt sind und dass zumindest einer der Füße oder Kufen (16) und das Oberdeck (12) jeweils korrespondierende, im zusammengesetzten Zustand die Aufnahme (18) bildende Ausnehmungen aufweisen.
 
6. Palette (10) gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der zumindest eine Durchbruch (22) im Grenz- bzw. Fügebereich zwischen Oberdeck (12) und Kufen oder Füßen (16) angeordnet ist.
 
7. Palette (10) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Palette (10) als Kunststoff-Spritzgussteil gefertigt ist und die Aufnahme (18) beim Spritzgießen integral in das Oberdeck (12) und /oder die Füße oder Kufen (16) eingebracht wird.
 
8. Palette (10) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Deckel (20) im Oberdeck (12) festgeclipst ist oder werden kann und insbesondere eine umlaufende Dichtung zwischen dem Deckel (20) und der Aufnahme (18) vorgesehen ist.
 
9. Palette (10) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Deckel (20) am Oberdeck (12) festgeschweißt wird.
 
10. Palette (10) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Deckel (20) in einem die Aufnahme (18) verschließenden Zustand plan in das Oberdeck (12) eingelassen ist.
 
11. Palette (10) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich des Mittelfußes (16) der Palette (10) zwei Aufnahmen (18) für elektronische Einbauteile angeordnet sind.
 
12. Palette (10) gemäß einem der Ansprüche 3 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass in den vertikalen Außenwänden (46) des die Aufnahme (18) beherbergenden Fußes (16) der Palette (10) zumindest ein Lüftungsloch (48) ausgebildet ist, welches in einen von der Aufnahme (18) und der Kammer (24) separaten und mit diesen in Fluidkommunikation stehenden Hohlraum mündet.
 
13. Palette (10) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahme (18) einen rechteckigen Querschnitt hat.
 
14. Paletteneinheit mit einer Palette (10) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 13 und einem in der Aufnahme (18) angeordneten elektronischen Einbauteil.
 
15. Paletteneinheit gemäß Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass das elektronische Einbauteil ein RFID-Chip, ein Transponderchip oder eine Sensoreinheit, insbesondere ein Temperatursensor, ist.
 




Zeichnung



















Recherchenbericht









Recherchenbericht