Technisches Gebiet
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Palette mit einem Oberdeck, die eine Ladefläche
bildet, einer Anzahl an Kufen oder Füßen, die unterseitig an dem Oberdeck angeordnet
sind, und zumindest einer Aufnahme für ein elektronisches Einbauteil, wie z.B. einen
RFID-Chip, einen Transponderchip oder eine Sensoreinheit, im Oberdeck.
Stand der Technik
[0002] Aus dem Stand der Technik sind Paletten zum Transport und zur Lagerung von Gütern
bekannt, die mit elektronischen Einbauteilen ausgestattet sind. Beispiele für solche
Einbauteile sind RFID-Chips oder Transpondereinheiten zur elektronischen Identifikation
von Paletten und deren Inhalt. Mit der zunehmenden Vernetzung von Behältern und Gütern
in der Logistik finden auch diverse Sensoreinheiten eine größere Verbreitung. Bspw.
werden Temperatursensoren an Behältern angebracht, die dann einen Rückschluss über
die Umweltbedingungen, denen der Behälter und dessen Inhalt ausgesetzt waren, zulassen.
Derartige elektronische Komponenten reagieren feuchtigkeitsempfindlich und werden
zudem mit Batterien betrieben, deren Funktion nicht durch Kondensationsbildung beeinträchtigt
werden sollte.
[0003] Es gibt im Stand der Technik bereits verschiedene Anwendungen, bei denen Transponder
in Paletten eingesetzt werden. Einige bekannte Lösungen setzen die Transponder frei
zugänglich in Spalten oder Taschen einer Palette ein, bspw. zwischen strukturell bedingten
Versteifungsrippen. Solche frei zugänglichen Aufnahmen bieten keinerlei Schutz gegen
von außen eindringende Nässe, die bspw. aufgrund der Witterungsbedingungen oder bei
der Reinigung der Paletten auftreten kann. Oftmals werden die Transponder in diese
offenen Aufnahmen geklebt oder geclipst.
[0004] Weiter sind im Stand der Technik Lösungen bekannt, bei denen die Transponderchips
in Taschen eingesetzt werden, welche verschlossen werden. Diese Taschen werden zumeist
verschweißt. In solchen abgeschlossenen Taschen kann sich bei einem entsprechenden
Abfall der Temperatur der darin eingeschlossenen Luft Kondensationswasser bilden,
was sich wiederum nachteilig auf darin befindliche elektronische Komponenten auswirkt.
Offenbarung der Erfindung
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt aufgrund der vorstehend beschriebenen Nachteile
bekannter Paletten die Aufgabe zugrunde, eine Palette bereitzustellen, die einen verbesserten
Schutz gegen Feuchtigkeit für ein darin eingebautes/eingebettetes elektrisches/elektronisches
Einbauteil bietet.
[0006] Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Palette mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0007] Grundsätzlich weist eine erfindungsgemäße Palette ein Oberdeck, welches eine Ladefläche
der Palette ausbildet, eine Anzahl an Füßen oder Kufen, die unterseitig am Oberdeck
angeordnet sind, sowie zumindest eine Aufnahme für ein elektronisches Einbauteil auf.
Die zumindest eine Aufnahme ist sacklochartig bzw. als Tasche ausgebildet (sie durchdringt
die Palette nicht, sondern weist an einem Ende einen Boden auf) und ist an ihrer Öffnung
mit einem Deckel verschließbar. In zumindest einer Seitenwand der Aufnahme ist zumindest
ein Durchbruch zur Be- und Entlüftung ausgebildet. Mit Seitenwänden sind in diesem
Fall diejenigen Wände gemeint, die die Öffnung der Aufnahme und den Boden der Aufnahme
verbinden. In anderen Worten ist eine Palette vorgesehen, die eine Aufnahme bzw. Ausnehmung/Tasche
zur Unterbringung eines elektronischen/elektrischen Einbauteils aufweist, welche zu
ihrer einen Seite geschlossen und zu ihrer anderen Seite mit einem Deckel verschließbar
ist. In den im Zwischenbereich zwischen Boden und Deckel verlaufenden Seitenwänden
der Aufnahme ist zumindest ein, vorzugsweise horizontal (parallel zu Ladefläche) verlaufender,
Lüftungs-Durchbruch, z.B. ein Loch oder ein Schlitz vorgesehen. Die vorstehend beschriebene
erfindungsgemäße Anordnung hat den Vorteil, dass die Aufnahme einen guten Schutz gegen
von außen eindringendes Wasser bietet, zugleich aber eine gute Durchlüftung zur Vermeidung
von Kondensation bereitstellt.
[0008] Bevorzugt kann die mit einem Deckel verschließbare Öffnung der Aufnahme in der Ladefläche
der Palette angeordnet sein, sodass die Seitenwände sich grundsätzlich vertikal (senkrecht
zur Ladefläche) erstrecken. Die Aufnahme ist also bevorzugt nach unten (zu den Füßen/Kufen)
und nach oben (zur Ladefläche) hin verschlossen bzw. verschließbar. Eine solche Orientierung
der Aufnahme erleichtert die Zugänglichkeit derselben.
[0009] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform kann der zumindest eine Durchbruch in der
Seitenwand der Aufnahme mit einem Paletteninnenraum verbunden sein. Vorzugsweise kann
hierzu innerhalb der Palette und benachbart zu der zumindest einen Aufnahme eine vertikale
Kammer (ein Hohlraum) ausgebildet sein, welche über den zumindest einen Durchbruch
bzw. das Lüftungsloch mit der Aufnahme verbunden ist. Ein Gasaustauch findet bei einer
derartigen Auslegung zunächst nur zwischen der Aufnahme und einer intern gelegenen
Kammer statt, wodurch das Eindringen von Flüssigkeiten oder Staub von außen vermieden
wird.
[0010] Es ist von Vorteil, wenn besagte benachbarte Kammer über einen weiteren Durchbruch
mit der Umgebung verbunden ist, sodass ein Austausch zwischen der Luft in der Aufnahme
und der Umgebungsluft über vergleichbar kurze Wege stattfinden kann. Besonders bevorzugt
kann die benachbarte Kammer sich bis zu einer unteren Außenwand der Palette (insbesondere
eines Fußes der Palette) erstrecken und der Durchbruch der benachbarten Kammer kann
als Ablauf in besagte unterer Außenwand ausgebildet sein. Auf diese Weise kann eventuell
im Inneren der Kammer entstehende Kondensationsfeuchtigkeit aus dieser ablaufen. Vorteilhafter
Weise können die Aufnahme und die benachbarte Kammer so ausgelegt sein, dass in der
Aufnahme kondensiertes Wasser ebenfalls durch den Ablauf in der benachbarten Kammer
abfließen kann. Dies kann z.B. über geeignete Schrägen in den Böden der Aufnahme und
der Kammer erreicht werden.
[0011] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung kann die Aufnahme im Bereich
eines der Füße oder einer der Kufen angeordnet sein. Auf diese Weise steht mehr Bauraum
in vertikaler Richtung für die Aufnahme zur Verfügung. Bevorzugt kann die Aufnahme
im Bereich eines zentral im Oberdeck angeordneten Mittelfußes, angeordnet sein.
[0012] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung kann in zumindest einer der äußeren (vertikalen)
Seitenwände des die Aufnahme beherbergenden Fußes eine Belüftungsöffnung vorgesehen
sein, die zumindest mittelbar mit der Aufnahme verbunden ist und hierdurch einen Gasaustausch
zwischen Aufnahme und Umgebung ermöglicht.
[0013] Gemäß einem weiteren Aspekt kann an den Seitenwänden der Aufnahme zumindest ein Vorsprung
vorgesehen sein, der als Abstandshalter fungiert. Insbesondere kann es sich um eine
vertikal verlaufende Rippe, besonders bevorzugt um eine Mehrzahl von Rippen an den
vertikalen Seitenwänden und/oder der bodenseitigen Seitenwand der Aufnahme handeln.
Auf diese Weise wird die Luftdurchlässigkeit zwischen einem eingesetzten elektronischen
Einbauteil und der Seitenwand bzw. dem Boden der Aufnahme gewährleistet und Kondensationswasser
kann an den Seitenwänden der Aufnahme ablaufen, ohne mit dem elektrischen Einbauteil
in Kontakt zu kommen.
[0014] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform können das Oberdeck und die Kufen oder Füße
zunächst als separate Teile gefertigt und anschließend zusammengefügt werden. Zumindest
einer der Füße oder Kufen und das Oberdeck weisen in einem solchen Fall jeweils korrespondierende,
im zusammengesetzten Zustand die Aufnahme bildende Ausnehmungen auf. Gegebenenfalls
können entsprechende korrespondierende Ausnehmungen vorgesehen sein, die im zusammengefügten
Zustand der Palette die zur Aufnahme benachbarte Kammer bilden. Zum Zusammenfügen
der Palette können z.B. Verbindungsmittel wie Schrauben oder Bolzen eingesetzt werden,
man kann die Palettenteile aber auch bspw. verschweißen oder verkleben.
[0015] Bevorzugt können Oberdeck und Füße/Kufen an ihren Fügebereichen jeweils komplementäre
Stützstrukturen, wie z.B. Rippen aufweisen, die beim Zusammenfügen in Kontakt treten
und eine Kraftübertragung ermöglichen. Die Füße der Palette können also im Wesentlichen
hohl ausgebildet und von Versteifungsrippen durchzogen sein. Es ist von Vorteil, wenn
bei einer solchen Ausgestaltung die Versteifungsrippen die Seitenwände der Aufnahme
und der dazu benachbarten Kammer definieren. Besonders bevorzugt kann zwischen allen
durch die besagte Rippenstruktur definierten Kammern über geeignete Durchbrüche in
den Rippen ein Gasaustausch ermöglicht sein.
[0016] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung kann der Durchbruch, der als
Lüftungsloch/ -schlitz der Aufnahme dient, im Grenzbereich/Fügebereich zwischen Oberdeck
und Kufen oder Füßen ausgebildet sein, d.h. es kann eine einzige Aussparung oder es
können zwei komplementäre Aussparungen in der Fügezone/Schnittstelle zwischen dem
Oberdeck und den Füßen/Kufen angeordnet sein.
[0017] Gemäß einem Aspekt kann in den äußeren vertikalen Seitenwänden bzw. den Außenwänden
des die Aufnahme beherbergenden Fußes der Palette zumindest ein Lüftungsloch ausgebildet
sein. Dieses kann bevorzugt in einen von der Aufnahme separaten und mit dieser in
Fluidkommunikation stehenden Hohlraum münden. Besonders bevorzugt kann besagter Hohlraum
eine zur Aufnahme und der verstehend beschriebenen zur Aufnahme benachbarten Kammer
separate weitere Kammer sein und zum Luftaustausch mit der Aufnahme und der zur Aufnahme
benachbarten Kammer ausgebildet sein.
[0018] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung kann die Palette als Spritzgussteil gefertigt
sein, bevorzugt können das Oberdeck und die Füße/Kufen jeweils separat spritzgegossen
werden. Bevorzugt wird die Aufnahme und oder der Durchbruch zur Belüftung und / oder
die zur Aufnahme benachbarte Kammer beim Spritzgießen integral in das Oberdeck und
in die Füße/Kufen eingebracht.
[0019] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform kann der Deckel im Oberdeck festgeclipst
werden. Hierzu kann bevorzugt der Deckel Rastzungen- oder nasen bzw. Rasthaken aufweisen,
die in komplementäre Ausnehmungen der Palette einschnappbar sind. Zwischen dem Deckel
und der Aufnahme kann eine umlaufende Dichtung vorgesehen sein, um zuverlässig ein
Eindringen von Wasser zu verhindern.
[0020] Gemäß einer alternativen bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung kann der Deckel
(nach Einsetzen des elektronischen Einbauteils) am Oberdeck festgeschweißt werden.
[0021] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung kann der Deckel in einem die Aufnahme verschließenden
Zustand plan in das Oberdeck eingelassen sein. Hierdurch stellt dieser kein Hindernis
beim Beladen dar.
[0022] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform können im Bereich des Mittelfußes der Palette
zwei Aufnahmen für elektronische Einbauteile angeordnet sein. Auf diese Weise können
bspw. ein Transponder oder RFID-Chip zur Identifizierung und ein zusätzlicher Sensor
in die Palette integriert werden.
[0023] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung kann die Aufnahme einen rechteckigen
Querschnitt haben. Besonders bevorzugt können zumindest zwei der Seitenwände der Aufnahme
und oder der zur Aufnahme benachbarten Kammer durch senkrecht zueinander ausgerichtete
Verstärkungsrippen gebildet werden.
[0024] Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft eine Paletteneinheit mit einer Palette
gemäß einem der vorstehend beschriebenen Aspekte und einem in der Aufnahme angeordneten
elektronischen Einbauteil. Das elektronische Einbauteil kann bevorzugt ein RFID-Chip,
ein Transponderchip oder eine Sensoreinheit, insbesondere ein Temperatursensor, sein.
Kurzbeschreibung der Figuren
[0025]
Fig. 1 ist eine perspektivische Darstellung einer Palette gemäß einer bevorzugten
Ausführungsform der Erfindung;
Fig. 2 ist eine Darstellung eines oberen Palettenabschnitts von unten;
Fig. 3 ist ein perspektivischer Teilschnitt durch einen Mittelfuß der Palette gemäß
der bevorzugten Ausführungsform;
Fig. 4 ist eine Schnittansicht durch den Mittelfuß der Palette gemäß der bevorzugten
Ausführungsform;
Fig. 5 ist eine perspektivische Ansicht einer freigeschnittenen Seitenwand einer Aufnahme
für ein elektronisches Einbauteil gemäß der bevorzugten Ausführungsform;
Fig. 6 ist eine Detailansicht der Unterseite eines Palettenfußes gemäß der bevorzugten
Ausführungsform;
Fig. 7 ist eine Detailansicht der Innenseite eines oberen, dem Oberdeck zugehörigen
Palettenfußabschnittes gemäß der bevorzugten Ausführungsform; und
Fig. 8 ist eine Detailansicht der Innenseite eines unteren Palettenfußabschnittes
gemäß der bevorzugten Ausführungsform.
[0026] Nachstehend wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der vorliegenden Offenbarung
auf der Basis der zugehörigen Figuren beschrieben.
[0027] In Fig. 1 ist eine Palette 10 gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung
in einer perspektivischen Draufsicht dargestellt. Die Palette 10 ist aus Kunststoff,
genauer gesagt aus einem Thermoplast im Spritzgussverfahren hergestellt worden. Man
könnte vergleichbare Paletten jedoch genauso gut mit anderen urformenden Verfahren
herstellen, bspw. im Rotomouldingverfahren. Die Palette 10 weist grundsätzlich ein
Oberdeck 12 auf, welches die Ladefläche 14 der Palette 10 bildet und an dessen Unterseite
eine Anzahl (hier neun) an Füßen 16 angeordnet ist. Die Füße 16 bilden zu allen Seiten
hin Eingriffsöffnungen aus, durch welche die dargestellte Palette 10 mit den bekannten
Stapel- und Transportgeräten (Flurförderzeugen) mühelos handhabbar ist. Die Füße 16
sind im dargestellten Beispiel durch Kufen verbunden, was der Palette 10 zusätzliche
Stabilität verleiht und sie für Rollenbahnen, automatische Förderanlagen und Hochregallager
geeignet macht.
[0028] Die Palette 10 weist, wie Fig. 1 zeigt, am Oberdeck 12, an den Seitenflächen und
an den Unterseiten der Kufen 16 eine ebene Oberfläche auf. Sie ist somit leicht zu
beladen und zu reinigen. Statt Ecken sind vorzugsweise transporttechnisch vorteilhafte
Rundungen vorgesehen. Trotz dieser nach außen hin glatten Oberfläche der Palette 10
ist es erwünscht, eine Rippenstruktur/Verrippung 44 (siehe Fig. 2) in die Palette
10 einbringen zu können, da dies zur Erhöhung der mechanischen Stabilität bei gleichzeitiger
Gewichtsersparnis führt. Der besseren Übersicht halber sind nur vereinzelte Rippen
mit dem Kennzeichen 44 versehen. Zu diesem Zweck ist die in Fig. 1 dargestellte Palette
10 zweiteilig ausgeführt. Genauer gesagt wird das Oberdeck 12 als eine Art Palettengrundkörper
spritzgegossen und die Kufen/Füße 16 werden als ein separates Teil bzw. mehrere separate
Teile spritzgegossen und anschließend mit dem Oberdeck 12 verbunden. Auf diese Weise
kann auf den jeweils im zusammengebauten Zustand der Palette 10 innenliegenden Seiten
des Oberdecks 12 und der Kufen 16 die Rippenstruktur 44 eingebracht werden, während
die nach außen weisenden Flächen glatt/eben gehalten werden. Fertigungstechnisch hat
dies den Vorteil, dass die Rippenstruktur 44 erzeugt werden kann, ohne dass für ein
Entformen aus dem Werkzeug hinderliche Hinterschnitte entstehen.
[0029] In Fig. 2 wird die Rippenstruktur 44 an der (nach innen weisenden) Unterseite des
Oberdecks 12 dargestellt. Zweckmäßigerweise weisen Oberdeck 12 und Füße 16 der Palette
10 gleichartige/komplementäre Verrippungen auf, die beim Verbinden von Oberdeck 12
und Füßen 16 anliegend aufeinandertreffen, eine Kraftübertragung ermöglichen und für
eine hohe Festigkeit und Biegesteifigkeit der Palette sorgen. Die Verrippung verläuft
in der in Fig. 2 dargestellten Unterseite des Oberdecks 12 weitestgehend kreuzförmig,
könnte jedoch auch bspw. wabenförmig ausgebildet sein. Im Bereich der Füße 16 ist
jedoch eine kreuzförmige (orthogonale) Anordnung der Rippen zu bevorzugen, um wie
nachstehend im Detail beschrieben eine Aufnahme für ein elektronische Einbauteil zu
definieren.
[0030] Zum Verbinden des Oberdecks 12 mit den Füßen/Kufen 16 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel
eine Bolzenverbindung vorgesehen. Hierzu weist jeder der Füße 16 der Palette eine
Bolzenaufnahme 28 auf. Die Bolzenaufnahme 28 erstreckt sich, wie gut in den Figuren
3 und 4 zu erkennen ist, senkrecht zum Oberdeck 12 durch den Fußbereich des Oberdecks
und den daran unterseitig angeordneten Fuß 16 hindurch. Über ein Gewinde 30 und eine
Stützschulter 32 werden das Oberdeck 12 und der Fuß 16 durch einen Bolzen 34 gegeneinander
verspannt. Die Bolzenaufnahme 28 ist oberseitig mit einem Bolzenaufnahmedeckel 36
verschlossen, der verhindert, dass sich Verschmutzung oder Flüssigkeit in der Bolzenaufnahme
28 ansammelt. Wie in Fig. 4 gut zu sehen ist, sind in den Fügebereichen zwischen Oberdeck
12 und Füßen 16 Zentrierhilfen/Zentrierhilfestrukturen 38 ausgebildet. Die konstruktive
Auslegung der Zentrierhilfen/Zentrierhilfestrukturen 38 ist dergestalt, dass die Rippenstruktur
44 des einen Fügeteils etwas vorsteht, während die des anderen Fügeteils etwas eingerückt
ist, sodass die Rippenstruktur 44 des einen Fügeteils (hier des Fußes 16) in das andere
Fügeteil eintaucht und somit die Relativpositionierung der beiden Fügeteile in Erstreckungsrichtung
der Ladefläche 14 formschlüssig festlegt.
[0031] Die erfindungsgemäße Palette 10 hat eine Aufnahme 18 für ein (nicht dargestelltes)
elektrisches/elekronisches Einbauteil, wie bspw. einen Transponder oder eine Sensoreinheiten.
Genauer gesagt sind zwei derartige Aufnahmen 18 ausgebildet, welche jeweils im Bereich
des Mittelfußes der Palette 10 eingeformt sind. Die Aufnahmen 18 sind taschenförmig
in das Oberdeck 12 eingelassen, also zur Unterseite der Palette 10 hin geschlossen,
und bilden einen im Wesentlichen quaderförmigen Hohlraum, wobei die genaue Form der
Aufnahme 18 selbstverständlich -je nach Einbauteil- variiert werden kann. Die ladeflächenseitige
Öffnung der Aufnahmen 18 sind, wie bspw. in Fig. 1 gezeigt, mit einem Deckel 20 verschließbar.
Der Deckel 20 kann dabei geclipst oder verschweißt sein. Im dargestellten Beispiel
ist er geclipst und das Oberdeck weist hierzu in Fig. 3 dargestellte Rastaufnahmen
40 auf. Eine um den Rand der Öffnung der Aufnahme 18 umlaufende Einrückung 42 erlaubt
es, dass der Deckel 20 im eingebauten Zustand plan mit der Ladefläche des Oberdecks
12 abschließt.
[0032] Da die Aufnahme 18 bodenseitig geschlossen und ladeflächenseitig durch den Deckel
20 verschlossen ist, wird wirksam verhindert, dass spritzendes Wasser oder andere
Flüssigkeiten von außen her in die Aufnahme 18 eindringen und die Funktion eventuell
eingebauter Einbauteile kompromittieren. Um eine Kondensation der in der Aufnahme
18 eingeschlossenen Luft zu vermeiden, sind Durchbrüche 22 in den vertikalen Seitenwänden
der Aufnahme 18 eingebracht, die als Lüftungslöcher fungieren. Die Durchbrüche 22
haben zudem den Vorteil, dass Temperaturunterschiede von außen schneller übertragen
werden, wenn in die Aufnahme 18 ein Temperatursensor eingesetzt ist. Die Durchbrüche/Durchlüftungslöcher
22 verlaufen in horizontaler (ladeflächenparalleler) Richtung zu einer zur Aufnahme
18 benachbarten Kammer 24 im Inneren der Palette 10, genauer gesagt im Inneren des
Fußes 16. Entsprechend weist die in den Figuren dargestellte Ausführungsform zwei
solcher benachbarten Kammern 24 (eine je Aufnahme 18) auf. Die benachbarten Kammern
24, können vorteilhafter Weise durch die Konstruktion der Rippenstruktur 44 erzeugt
werden. Die benachbarten Kammern 24 haben bodenseitig des Fußes 16, in dem sie angeordnet
sind, je zwei Ablauflöcher 26, die bspw. in Fig. 6 oder Fig. 8 gut zu erkennen sind.
[0033] Die Figuren 7 und 8 zeigen die oberdeckseitige und die fußseitige Hälfte des Mittelfußes
16, in welchen die beiden Aufnahmen 18 integriert sind. Anhand dieser Darstellungen
lässt sich folglich das Innenleben des Mittelfußes 16 gut beschreiben. Es ist zu erkennen,
dass viele der beim Zusammenfügen aufeinandertreffenden Rippen 44 zur Fügezone/Schnittstelle
hin Ausnehmungen 43 aufweisen, sodass alle durch die Rippenstruktur 44 gebildeten
Hohlräume miteinander in Gasaustausch treten können. In der Außenwandung 46 des Mittelfußes
sind in Fig. 7 dargestellte zusätzliche Belüftungslöcher 48 vorgesehen, um eine weiter
verbesserte Luftzirkulation innerhalb des Fußes 16 bereitzustellen. Im dargestellten
Beispiel sind die Belüftungslöcher 48 in Eckbereichen des Fußes angeordnet und münden
in Eckkammern 45, die über Ausnehmungen 43 mit den zur Aufnahme 18 benachbarten Kammern
24 verbunden sind.
[0034] Die vorstehend beschriebene Konstruktion vermeidet ein Eindringen von Spritzwasser
durch die Durchbrüche/Durchlüftungslöcher 22, da die Aufnahmen 18 nicht direkt mit
der Umgebung verbunden sind. Gleichzeitig wird jedoch eine effektive Belüftung der
Aufnahme 18 über die Ablauföffnungen 26 und die Belüftungslöcher 48 bereitgestellt.
Zur weiteren Verbesserung der Luftzirkulation innerhalb der Aufnahme 18 sind an den
Seitenwänden sowie am Boden der Aufnahme 18 Abstandshalter 27 vorgesehen, die verhindern,
dass ein darin eingesetztes Einbauteil an einer der Wände anliegt. Die Abstandshalter
27 sind, wie bspw. in den Figuren 7 und 8 erkennbar ist, als entlang den die Aufnahme
18 begrenzenden Wänden verlaufende Rippen 27 ausgebildet. Die Abstandshalter 27 können,
wie in Fig. 8 gezeigt, ihrerseits zum elektronischen Einbauteil hin Einrückungen 50
aufweisen, damit keine Kammerbildung durch die Abstandshalter 27 entsteht.
[0035] Die Durchbrüche/Lüftungslöcher 22 sind in der dargestellten bevorzugten Ausgestaltung
an der Schnittstelle zwischen dem Oberdeck 12 und den daran fixierten Füßen 16 ausgebildet.
Dies ermöglicht eine intergrale Fertigung der Lüftungslöcher 22 beim Spritzgießen,
ohne dass zusätzliche Hinterschnitte erzeugt werdem, obwohl die Lüftungslöcher 22
quer zur Entformungsrichtung laufen. Wie z.B. in den Figuren 3 und 4 zu erkennen ist,
sind die Lüftungslöcher 22 in der dargestellten Ausgestaltung der Erfindung als jeweils
komplementäre halbkreisförmige Ausnehmungen an den aufeinandertreffenden Rippenkanten
des Oberdecks 12 und der Füße 16 ausgebildet. Eine Kreisform bietet bei vergleichsweise
großer Durchlassfläche eine geringe Beeinträchtigung der mechanischen Stabilität,
bspw. durch Kerbwirkung.
[0036] Durch die vorstehend beschriebene Auslegung des die Aufnahme 18 beherbergenden Fußes
16 wird erreicht, dass sich im Palettenfuß 16 ansammelndes Wasser auslaufen kann und
aufgrund der Luftzirkulation sich kein Kondenswasser bildet. Da die Aufnahme 18 keinen
direkten Zugang zur Umgebung aufweist sondern nur mittelbar über das Innere des Fußes
16 mit dieser verbunden ist, ist zudem ein guter Schutz gegen von außen eindringendes
Wasser gegeben.
Bezugszeichenliste
[0037]
- 10
- Palette;
- 12
- Oberdeck;
- 14
- Ladefläche;
- 16
- Füße / Kufen;
- 18
- Aufnahme;
- 20
- Deckel;
- 22
- Durchbruch / Lüftungsloch;
- 24
- Kammer;
- 26
- Ablauf;
- 27
- Abstandshalter / Rippen;
- 28
- Bolzenaufnahme;
- 30
- Gewinde;
- 32
- Stützschulter;
- 34
- Bolzen;
- 36
- Bolzenaufnahmedeckel;
- 38
- Zentrierhilfen;
- 40
- Rastaufnahme;
- 42
- Einrückung;
- 43
- Ausnehmung;
- 44
- Rippenstruktur / Verrippung,
- 45
- Eckkammer;
- 46
- Außenwandung;
- 48
- Belüftungslöcher; und
- 50
- Einrückung.
1. Palette (10) mit
- einem Oberdeck (12), welches eine Ladefläche (14) für Güter ausbildet;
- einer Anzahl an unterseitig des Oberdecks (12) angeordneten Füßen oder Kufen (16),
die vorzugsweise für den Transport mit Flurförderzeugen angepasst sind; und
- zumindest einer Aufnahme (18) für ein elektronisches Einbauteil,
dadurch gekennzeichnet, dass
die zumindest eine Aufnahme (18) sackloch- oder taschenartig im Oberdeck (12) ausgebildet
ist, an ihrer Öffnung mit einem Deckel (20) verschlossen oder verschließbar ist und
in zumindest einer ihrer Seitenwände zumindest einen Durchbruch (22) aufweist, der
zur Be- und Entlüftung zumindest mittelbar in Fluidkommunikation mit der Umgebungsluft
steht.
2. Palette (10) gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass innerhalb der Palette (10) und benachbart zur zumindest einen Aufnahme (18) eine
Kammer (24) ausgebildet ist, welche über den Durchbruch (22) mit der Aufnahme (18)
verbunden ist und welche zu deren Unterseite hin zumindest einen Ablauf (26) aufweist.
3. Palette (10) gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahme (18) im Bereich eines der Füße oder einer der Kufen (16), insbesondere
im Bereich eines zentral im Oberdeck (12) angeordneten Mittelfußes (16), angeordnet
ist.
4. Palette (10) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass an zumindest einer Seitenwand der Aufnahme (18) zumindest ein Abstandshalter (27),
insbesondere als vertikal verlaufende Rippe, ausgebildet ist, um die Luftdurchlässigkeit
zwischen einem in der Aufnahme (18) eingesetzten elektronischen Einbauteil und der
zumindest einen Seitenwand zu gewährleisten.
5. Palette (10) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Oberdeck (12) und die Kufen oder Füße (16) als separate Teile gefertigt und anschließend
zusammengefügt sind und dass zumindest einer der Füße oder Kufen (16) und das Oberdeck
(12) jeweils korrespondierende, im zusammengesetzten Zustand die Aufnahme (18) bildende
Ausnehmungen aufweisen.
6. Palette (10) gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der zumindest eine Durchbruch (22) im Grenz- bzw. Fügebereich zwischen Oberdeck (12)
und Kufen oder Füßen (16) angeordnet ist.
7. Palette (10) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Palette (10) als Kunststoff-Spritzgussteil gefertigt ist und die Aufnahme (18)
beim Spritzgießen integral in das Oberdeck (12) und /oder die Füße oder Kufen (16)
eingebracht wird.
8. Palette (10) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Deckel (20) im Oberdeck (12) festgeclipst ist oder werden kann und insbesondere
eine umlaufende Dichtung zwischen dem Deckel (20) und der Aufnahme (18) vorgesehen
ist.
9. Palette (10) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Deckel (20) am Oberdeck (12) festgeschweißt wird.
10. Palette (10) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Deckel (20) in einem die Aufnahme (18) verschließenden Zustand plan in das Oberdeck
(12) eingelassen ist.
11. Palette (10) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich des Mittelfußes (16) der Palette (10) zwei Aufnahmen (18) für elektronische
Einbauteile angeordnet sind.
12. Palette (10) gemäß einem der Ansprüche 3 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass in den vertikalen Außenwänden (46) des die Aufnahme (18) beherbergenden Fußes (16)
der Palette (10) zumindest ein Lüftungsloch (48) ausgebildet ist, welches in einen
von der Aufnahme (18) und der Kammer (24) separaten und mit diesen in Fluidkommunikation
stehenden Hohlraum mündet.
13. Palette (10) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahme (18) einen rechteckigen Querschnitt hat.
14. Paletteneinheit mit einer Palette (10) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 13 und einem
in der Aufnahme (18) angeordneten elektronischen Einbauteil.
15. Paletteneinheit gemäß Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass das elektronische Einbauteil ein RFID-Chip, ein Transponderchip oder eine Sensoreinheit,
insbesondere ein Temperatursensor, ist.