[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Prüfen eines Geschwindigkeitsbegrenzungssystems
einer Aufzuganlage und eine Prüfeinrichtung, die zum Prüfen eines Geschwindigkeitsbegrenzungssystems
einer Aufzuganlage dient. Insbesondere geht es darum den Nachweis zu erbringen, dass
die am Geschwindigkeitsbegrenzer erzeugte Durchzugskraft genügend gross ist.
[0002] Das genügen der Durchzugskraft wird dadurch definiert, dass die Durchzugskraft mindestens
um einen vorgegebenen Faktor grösser ist als die benötigte Auslösekraft der Auslösemechanik
der Fangbremse.
[0003] Aus
WO2016091531A1 ist bereits ein Verfahren bekannt. Hierbei wird mittels eines Reissbleches sichergestellt,
dass eine genügende Spannkraft auf dem Begrenzerzugmittel wirkt. Das Reissblech reisst
beim Erreichen einer vordefinierten Kraft. Das Reissblech wird an geeigneter Stelle
angebracht, und es wird ein Fangtest durchgeführt. Falls während des Fangtestes nicht
nur der Fang ausgelöst wurde, sondern auch das, erst bei einer höheren Spannkraft
auf dem Begrenzerzugmittel reissende, Reissblech reisst, so ist der Test erfolgreich.
Die Nachteile dieses Verfahrens liegen in der aufwendigen Montage der Prüfeinrichtung
oberhalb der Auslösemechanik neben der Kabine und der nur einmaligen Verwendbarkeit
des Reissbleches.
[0004] Die
WO2012119987A1 zeigt eine Flaschenzuganordnung, die dem Prüfen der Durchzugskraft am Geschwindigkeitsbegrenzer
dient. In dieser Schrift wird das Zugmittelstück, welches über die Rolle läuft am
Schacht und am Geschwindigkeitsbegrenzer befestigt. Die Nachteile dieses Verfahren
liegt darin, dass dieses eine aufwändige Montage der Prüfeinrichtung umfasst und es
auch sehr lange Zugmittelstücke bedingt.
[0005] Eine Aufgabe der Erfindung ist es, einen Nachweis einer genügenden Durchzugskraft
eines Geschwindigkeitsbegrenzers in verbesserter Weise zu erbringen. Speziell ist
es eine Aufgabe der Erfindung, den Aufwand und die Dauer des Nachweises der genügenden
Durchzugskraft des Geschwindigkeitsbegrenzers zu reduzieren, und die konstruktiven
Anforderungen zur Durchführung des Tests an das Aufzugssystem tief zu halten.
[0006] Zur Lösung der Aufgabe wird ein Verfahren sowie eine Prüfeinrichtung zum Durchführen
des Verfahrens mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche vorgeschlagen.
[0007] Um nachzuweisen, dass die Durchzugskraft durch den Geschwindigkeitsbegrenzer auch
mit hinreichender Sicherheit ausreicht die Auslösemechanik zu bewegen, werden das
hier beschriebene Prüfverfahren und/oder hier beschriebene Prüfeinrichtung angewendet.
[0008] Die Erfindung dient dem Nachweis einer genügenden Durchzugskraft des Geschwindigkeitsbegrenzers
sowohl für an der Kabine montierte Geschwindigkeitsbegrenzersysteme als auch für am
Gegengewicht montierte Geschwindigkeitsbegrenzersysteme.
[0009] Das Erfindungsgemässe Verfahren dient zum Prüfen eines Geschwindigkeitsbegrenzungssystems
einer Aufzuganlage. Bei einem Geschwindigkeitsbegrenzungssystem wird im Normalbetrieb
beim Auftreten eines unzulässigen Bewegungszustands eines Fahrkörpers eine Fahrkörperbremseinrichtung
aktiviert, indem ein mit einer Auslösemechanik der Fahrkörperbremseinrichtung verbundenes
Begrenzerzugmittel durch einen Geschwindigkeitsbegrenzer abgebremst wird. Dadurch
wird die Auslösemechanik gegen eine Auslösewiderstandskraft betätigt Das Verfahren
zeichnet sich dadurch aus, dass zunächst eine Prüfeinrichtung montiert wird. Bei einem
zweiten Schritt wird der Geschwindigkeitsbegrenzer blockiert und bei einem dritten
Schritt der Fahrkörper in eine Fahrtrichtung verschoben. Dabei bewirkt die Prüfeinrichtung,
dass zur Überwindung der Auslösewiderstandskraft der Auslösemechanik eine grössere
Zugkraft im Begrenzerzugmittel erforderlich ist, als ohne das Wirken der Prüfeinrichtung.
Die Prüfeinrichtung wirkt dabei ausschliesslich auf zumindest einen von drei Kraftangriffsbereichen
direkt ein. Der erste Kraftangriffsbereich befindet sich an der Auslösemechanik. Der
zweite Kraftangriffsbereich befindet sich am Begrenzerzugmittel. Der dritte Kraftangriffsbereich
befindet sich an einem Fahrkörper.
[0010] Vorzugsweise übernimmt der Geschwindigkeitsbegrenzer im Geschwindigkeitsbegrenzersystem
die Aufgabe, die Geschwindigkeitsüberschreitung zu detektieren. Vorzugsweise ist das
Begrenzerzugmittel, über eine Rolle des Geschwindigkeitsbegrenzers geschlungen, so
dass sich die Bewegung der Kabine auf den Geschwindigkeitsbegrenzer überträgt. Vorzugsweise
verfügt der Geschwindigkeitsbegrenzer über einen Mechanismus, der beim Überschreiten
einer Grenzgeschwindigkeit die Rolle blockiert. Vorzugsweise ist die Fahrkörperbremseinrichtung
als Keilfangvorrichtung, Exzenterfangvorrichtung oder Rollenfangvorrichtung ausgeführt.
Vorzugsweise dient die Auslösemechanik dazu, die Fahrkörperbremseinrichtung zu aktivieren.
Die Aktivierung der Fahrkörperbremseinrichtung wird dadurch aktiviert, dass der Befestigungspunkt
des Begrenzerzugmittels an der Auslösemechanik nach oben gezogen wird. Die Auslösemechanik
bewegt sich erst, wenn die Auslösewiderstandskraft, die die Auslösemechanik in ihrer
Ruhelage hält, überschritten wird. Beispielsweise kann die eigentliche Aktivierung
der Fangbremse im Fall der Keilfangvorrichtung dadurch geschehen, dass die Auslösemechanik
über ihr Hebelwerk die Keile der Fangvorrichtung in eine aktive Position verschiebt.
Vorteilshafterweise kann als Fahrtrichtung sowohl abwärts als auch aufwärts verwendet
werden.
[0011] Das Prüfverfahren beschränkt den Eingriff der Prüfeinrichtung auf einen, zwei oder
drei Kraftangriffsbereiche am Aufzugssystem.
[0012] Der erste Kraftangriffsbereich befindet sich an der Auslösemechanik, vorzugsweise
an jenem Hebel der zum Begrenzerzugmittel verbunden ist. Beispielsweise kann eine
Kraft hier angreifen, indem Sie auf dieselbe Weise angreift, wie das Begrenzerzugmittel
verbunden ist. Alternativ kann aber eine Kraft auch angreifen, indem ein Element an
die Auslösemechanik kraftschlüssig verbunden wird. Die kraftschlüssige Verbindung
kann zum Beispiel über Klemmen, Umschlingen, Formschluss oder auch über Magnetische
Kräfte realisiert werden.
[0013] Der zweite Kraftangriffsbereich befindet sich am Begrenzerzugmittel, vorzugsweise
umfasst er das komplette Begrenzerzugmittel. Beispielsweise ist aber immer nur ein
kurzes Stück des Begrenzerzugmittels in Kontakt zu einem Kraftübertragenden Element.
Vorzugsweise sind dies Klemmvorrichtungen, Rollensegmente oder Haken, die die Kräfte
auf das Seil übertragen.
[0014] Der dritte Kraftangriffsbereich befindet sich an einem Fahrkörper. Vorzugsweise umfasst
dies alle Komponenten der Kabine oder des Gegengewichtes, mit Ausnahme der Auslösevorrichtung,
die einen eigenen Kraftangriffsbereich bilden. Vorzugsweise sind dies im Fall der
Kabine die Balustrade, der Fangrahmen oder jede andere hinreichend stabile Verbindungsmöglichkeit
an der Kabine. Vorzugsweise sind dies im Fall des Gegengewichtes der Rahmen oder jede
andere hinreichend stabile Verbindungsmöglichkeit am Gegengewicht.
[0015] Die Benennung der Kraftangriffsbereiche in ersten Kraftangriffsbereich, zweiten Kraftangriffsbereich
und dritten Kraftangriffsbereich begründet keine Reihenfolge, sondern dient lediglich
der Unterscheidung dieser drei möglichen Kraftangriffsbereiche.
[0016] Vorzugsweise wird das Einrücken der Fangbremse als positives Testergebnis gewertet.
Vorteilhafterweise basiert das Verfahren darauf, dass die Durchzugskraft die am Geschwindigkeitsbegrenzer
auf das Begrenzerzugmittel aufgebracht wird, und die normalerweise durch das Begrenzerzugmittel
unverändert auf die Auslösemechanik übertragen wird, durch die Prüfeinrichtung modifiziert
wird. Vorteilshafterweise wirkt die Prüfeinrichtung derart auf die Kraftangriffsbereiche
ein, dass sich die Auslösewiderstandskraft der Auslösemechanik nur dann überschritten
wird, wenn am Geschwindigkeitsbegrenzer die minimal geforderte Durchzugskraft herrscht.
[0017] Vorzugsweise ist die Fahrt sehr langsam, so dass die Kräfte, die aufgrund der während
der Fahrt auftretenden Geschwindigkeiten und Beschleunigungen entstehen, deutlich
kleiner sind als die zu prüfenden Kräfte.
[0018] Vorzugsweise wird die Prüfeinrichtung, derart mittels zweier Führungen am zweiten
Kraftangriffsbereich und mittels einer Abspannvorrichtung am dritten Kraftangriffsbereich
befestigt, dass die Prüfeinrichtung als Hebel wirkt. Dabei wirken eine erste Führung
und eine zweite Führung der Prüfeinrichtung auf den zweiten Kraftangriffsbereich ein,
so dass die bei der ersten Führung herrschende Spannkraft entsprechend dem Hebelgesetz
auf die bei der zweiten Führung herrschende Spannkraft und die bei der Abspannvorrichtung
herrschende Spannkraft aufgeteilt wird.Vorteilhafterweise befindet sich dabei die
erste Führung an der Prüfeinrichtung zwischen der Abspannvorrichtung und der zweiten
Führung.Vorzugsweise wird die Prüfeinrichtung montiert, indem die Prüfeinrichtung
zunächst in einer Montage-Ausrichtung an das Begrenzerzugmittel herangeführt wird.
Das geradlinig vertikal verlaufende Begrenzerzugmittel verläuft dabei durch den Raum
zwischen der ersten Führung und der zweiten Führung hindurch. Durch eine Drehung wird
die Prüfeinrichtung in eine operationelle Ausrichtung gebracht. Dabei berühren die
erste Führung und die zweite Führung jeweils das Begrenzerzugmittel und bringen das
Begrenzerzugmittel aus der vertikalen in eine zweifach abgelenkte Form. Die operationelle
Lage wird mittels des Befestigens der Abspannvorrichtung am Fahrkörper fixiert.
[0019] Vorteilhafterweise werden diese Montageschritte jeweils vom Kabinendach aus vorgenommen.
Vorteilhafterweise findet die Montage an der Kabine auf einer bequemen Arbeitshöhe
statt, so dass die Abspannvorrichtung an der Balustrade eingehängt werden kann. Vorzugsweise
findet die Montage am Gegengewicht ebenfalls vom Kabinendach aus statt, allerdings
wird die Kabine dabei vorher so im Schacht positioniert, dass die Prüfeinrichtung
bequem leicht oberhalb des Gegengewichts angebracht werden kann. Vorteilhafterweise
umfasst die Drehung einen Winkel zwischen 30° und 150°. Vorzugsweise beträgt er etwa
90°.
[0020] Vorzugsweise wird das Rutschen des Begrenzerzugmittels relativ zur Prüfeinrichtung
durch eine Befestigungsvorrichtung verhindert. Vorteilhafterweise wird nach dem Drehen
der Prüfeinrichtung und dem Einhängen der Abspannvorrichtung noch verifiziert, ob
die Prüfeinrichtung funktionsbereit ausgerichtet ist. Falls die Prüfeinrichtung zum
Beispiel leicht zu hoch am Begrenzerzugmittel angebracht wurde, wird die Seite mit
der Abspannvorrichtung zu weit nach unten gezogen. In einer solchen Situation ist
es von Vorteil, wenn das Begrenzerzugmittel noch durch die beiden Führungen verschoben
werden kann. Vorteilhafterweise wird dann, wenn eine hinreichend korrekte Ausrichtung
erreicht wurde, das Begrenzerzugmittel mittels einer Befestigungsvorrichtung derart
an der Prüfeinrichtung fixiert, dass ein ungewolltes Durchrutschen des Begrenzerzugmittels
verhindert wird. Alternativ könnte aber auch die Führung so ausgestaltet sein, dass
das Begrenzerzugmittel alleine durch seine Spannung genügend Reibung an der Führung
erzeugt, damit ein Durchrutschen verhindert wird. Vorteilhafterweise ist so eine solche
Lösung durch klemmende Seilrillen in den Führungen realisiert.
[0021] Alternativ ist die Prüfeinrichtung ein Flaschenzug, wobei der Flaschenzug eine Rolle,
eine Rollenachse, einen Montagekörper und ein Zugmittelstück umfasst. Die Rollenachse
ist am Montagekörpers befestigt, und der Montagekörper wird derart montiert, dass
er auf den zweiten Kraftangriffsbereich wirkt. Dabei wird über die Rolle des Flaschenzuges
das Zugmittelstück so geschlungen, dass das eine Ende des Zugmittelstückes auf den
dritten Kraftangriffsbereich wirkt und das andere Ende des Zugmittelstückens auf den
ersten Kraftangriffsbereich wirkt.
[0022] Vorteilhafterweise ist das Zugmittelstück als Seil, Kette oder Draht realisiert.
Vorteilhafterweise wird die Rollenachse hierbei mit dem von der Auslösemechanik weg
verlaufenden Begrenzerzugmittel verbunden. Ein Montagekörper dient der Verbindung
zwischen der Rollenachse und dem Begrenzerzugmittel. Über die Rolle verläuft ein Zugmittel,
welches auf einer Seite am Fahrkörper befestigt ist, und auf der anderen Seite mit
der Auslösemechanik. Vorteilhafterweise ist das Stück Begrenzerzugmittel das zwischen
der Montageplatte und der Auslösemechanik verläuft während des Tests entlastet und
wird während des gesamten Tests nie gespannt. Bewegt sich der Fahrkörper nun nach
unten, so halbiert dieser Flaschenzug die Durchzugskraft des Geschwindigkeitsbegrenzers
die als Spannung durch das Begrenzerzugmittel vermittelt wird und leitet nur die Hälfte
dieser Spannkraft an die Auslösemechanik. Falls diese Hälfte der Kraft reicht um die
Auslösemechanik auszulösen, so ist der Test bestanden. Die andere Hälfte der Spannkraft
wirkt direkt auf den Fahrkörper ein. Diese Methode ist auf das Nachweisen genau eines
Sicherheitsfaktors für die Durchzugskraft limitiert.
[0023] Alternativ wirkt die Prüfeinrichtung ausschliesslich auf den ersten Kraftangriffsbereich
und auf den dritten Kraftangriffsbereich ein. In dieser alternativen Ausführungsform
wird zwischen die Auslösemechanik und den Fahrkörper ein Krafterzeugendes Element
gesetzt. Vorzugsweise erhöht dieses Element, das eine ähnliche Wirkung hat, wie die
sowieso vorhandene Rückhaltefeder der Auslösemechanik, die notwendige Zugkraft am
Begrenzerzugmittel.
[0024] Vorzugsweise weist die Prüfeinrichtung ein Reissblech, eine Reisskupplung, ein kalibrierter
Drahtwickel, eine Rutschkupplung oder eine Feder auf.
[0025] Vorteilhafterweise kann ein solches Kraftelement als Reissblech ausgestaltet sein.
Ein solches Reissblech ist als ein Stück Blech ausgelegt, welches zwei Bereiche aufweist,
an denen eine Kraft eingeleitet werden kann. Die mechanischen Eigenschaften des Bleches
führen dazu, dass das Blech im beim Aufbringen einer vorher festgelegten Kraft reisst.
Ein solches Reissblech steigert den Kraftbedarf während des Auslösens der Fangbremse.
Die Kraft die zum Zerreissen des Reissbleches notwendig ist, ist dabei so eingestellt
werden, dass während des Auslösens der Fangbremse einmal die zu prüfende Durchzugskraft
gerade erreicht werden muss. Dabei ist zu berücksichtigen, dass je nach der Grösse
des Spiels das die Befestigung dieses Reissblech zwischen Kabine und Auslösemechanik
aufweist, das Zerreissen bei einer bestimmten Position der Auslösemechanik stattfindet
und die Auslösemechanik wird durch die Rückhaltefeder der Auslösemechanik an dieser
Stelle mit einer bestimmten Kraft zurückgehalten. Diese Kraft summiert mit der Kraft
die zum Zerreissen des Reissbleches notwendig ist, ergibt dann die Durchzugskraft
auf die geprüft wird.
[0026] Alternativ kann ein solches Kraftelement als Reisskupplung ausgestaltet sein. Eine
Reisskupplung besteht aus zwei Teilen, die sich zusammenfügen lassen, und die sich
unter Aufbringung einer definierten Kraft wieder lösen lassen. Das Zusammenfügen und
Lösen kann dabei mehrmals wiederholt werden. Eine derartige Reisskupplung steigert
den Kraftbedarf während des Auslösens der Fangbremse. Die Kraft die zum Lösen der
Reisskupplung notwendig ist, ist dabei so einzustellen, dass während des Auslösens
der Fangbremse einmal die zu prüfende Durchzugskraft gerade erreicht werden muss.
Dabei ist zu berücksichtigen, dass je nach der Grösse des Spiels das die Befestigung
dieser Reisskupplung zwischen Fahrkörper und Auslösemechanik aufweist, das Lösen an
einer bestimmten Position der Auslösemechanik stattfindet und die Auslösemechanik
wird durch die Rückhaltefeder der Auslösemechanik an dieser Stelle mit einer bestimmten
Kraft zurückgehalten. Diese Kraft und die Kraft, die zum Lösen der Reisskupplung notwendig
ist, bestimmen dann die zu prüfende Durchzugskraft.
[0027] Alternativ kann ein solches Kraftelement als kalibrierter Drahtwickel ausgestaltet
sein. Ein derartiger, kalibrierter Drahtwickel kann dadurch erstellt werden, dass
ein bestimmter Draht ein oder mehrere Male um die Auslösemechanik und eine angrenzende
Struktur des Fahrkörpers geschlungen wird und seine Enden so stark verdrillt werden,
dass der Draht des Drahtwickels unter Belastung eher reisst, als dass sich die Verdrillung
öffnet. Ein derartiger kalibrierter Drahtwickel steigert den Kraftbedarf während des
Auslösens der Fangbremse. Die Kraft die zum Zerreissen des kalibrierten Drahtwickels
notwendig ist, ist so einzustellen, dass während des Auslösens der Fangbremse einmal
die zu prüfende Durchzugskraft gerade erreicht werden muss. Dabei ist zu berücksichtigen,
dass je nach der Grösse des Spiels das der kalibrierte Drahtwickel noch zulässt, das
Zerreissen bei einer bestimmten Position der Auslösemechanik stattfindet und die Auslösemechanik
wird durch die Rückhaltefeder der Auslösemechanik an dieser Stelle mit einer bestimmten
Kraft zurückgehalten. Diese Kraft summiert mit der Kraft die zum Zerreissen des kalibrierten
Drahtwickels notwendig ist, ergibt dann die Durchzugskraft auf die geprüft wird.
[0028] Alternativ kann ein solches Kraftelement als Rutschelement ausgestaltet sein. Ein
solches Rutschelement verursacht während des gesamten Auslösevorgangs permanent eine
zusätzliche Kraft, die als Reibkraft im Rutschelement generiert wird. Ein derartiges
Rutschelement steigert den Kraftbedarf während des Auslösens der Fangbremse. Die Kraft
des Rutschelementes ist dabei so einzustellen, dass während des Auslösens der Fangbremse
einmal die zu prüfende Durchzugskraft gerade erreicht werden muss. Da die zusätzliche
Rutschkraft permanent präsent ist, wird die Rutschkraft so gewählt, dass die Summe
der Rutschkraft und der Kraft bei der die Auslösemechanik auslöst genau die zu prüfende
Durchzugskraft ergeben.
[0029] Alternativ kann ein solches Kraftelement als Federelement ausgestaltet sein. Ein
solches Federelement verursacht während des gesamten Auslösevorgangs eine permanent
zunehmende zusätzliche Kraft. Ein derartiges Federelement steigert den Kraftbedarf
während des Auslösens der Fangbremse um einen immer weiter zunehmenden Teil. Der Kraftverlauf
des Federelementes ist dabei so einzustellen, dass während des Auslösens der Fangbremse
einmal die zu prüfende Durchzugskraft gerade erreicht werden muss. Da die zusätzliche
Federkraft beim Auslösen der Fangbremse zur ursprünglichen addiert wird, wird der
Federkraftverlauf so gewählt, dass die Summe der Federkraft und der Rückhaltefeder
der Fangbremse an der Position an der die Auslösemechanik auslöst genau die zu prüfende
Durchzugskraft ergeben.
[0030] Alternativ ist die Prüfeinrichtung als eine Masse derart ausgebildet, dass deren
Gravitationskraft nur auf den ersten Kraftangriffsbereich und/oder auf den dritten
Kraftangriffsbereich wirkt. Vorzugsweise ist ein solches Kraftelement als Spanngewicht
ausgestaltet. Ein solches Spanngewicht ist nur an der Auslösemechanik oder nur am
Begrenzerzugmittel befestigt. Ein Spanngewicht erhöht permanent den Kraftbedarf während
des Auslösens der Fangbremse um einen konstanten Teil. Dabei ist allerdings zu berücksichtigen,
dass die zusätzliche Kraft durch das Spanngewicht von den auftretenden Beschleunigungen
abhängt. Daher ist es bei dieser Ausführungsform wichtig mit kleinen Beschleunigungen
zu arbeiten.
[0031] Ein weiterer Aspekt der Erfindung umfasst eine Prüfeinrichtung, die einen Träger,
eine Abspannvorrichtung, eine erste Führung und eine zweite Führung aufweist. Die
erste Führung befindet sich dabei zwischen der zweiten Führung und dem Befestigungspunkt
der Abspannvorrichtung. Die Ausgestaltung des Trägers richtet sich danach, dass die
beiden Führungen und der Befestigungspunkt der Abspannvorrichtung als drei Funktionspunkte
gesehen werden können. Diese drei Punkte spannen somit eine Ebene auf. Daher ist der
Träger vorzugsweise in Form einer ebenen Platte ausgestaltet. Wobei die Kontur der
Platte beliebig ausgestaltet sein kann.
[0032] Vorzugsweise weisen die beiden Führungen eine Form auf, die im groben Teilkreis-förmig
ausgestaltet ist. Durch die vorwiegend Teilkreis-förmig Führungskurve wird ein Knicken
des Begrenzerzugmittels verhindert. Zusätzlich sollte der Bereich, der der Aufnahme
des Begrenzerzugmittels dient, derart ausgestaltet sein, dass das Herabrutschen des
Begrenzerzugmittels von den Führungen verhindert wird. Vorzugsweise ist dies Aufnahme
des Begrenzerzugmittels in Form einer Rille ausgeführt.
In einer weiteren Ausgestaltungsform kann der Träger aber auch einfach als Rohr oder
Stab ausgestaltet werden. In einer solchen Ausführung können, anstelle der ebenfalls
benutzbaren Teilkreis-förmigen Führungen, die Führungen als Haken ausgestaltet sein,
in die das Begrenzerzugmittel einfach eingelegt wird.
[0033] Vorzugsweise befindet sich die erste Führung leicht versetzt neben der Verbindungsgeraden
zwischen der zweiten Führung und dem Befestigungspunkt der Abspannvorrichtung.
Vorteilhafterweise ist die eher mittig angebrachte zweite Führung, in eingebautem
Zustand, höher gelegen, als der Befestigungspunkt der Abspannvorrichtung und die erste
Führung. Dadurch wird sichergestellt, dass die Prüfeinrichtung in der aufrechten Ausrichtung
wie montiert verbleibt.
[0034] Vorzugsweise sind die erste Führung und/oder die zweite Führung und/oder die Befestigung
der Abspannvorrichtung relativ zur Prüfeinrichtung verschiebbar ausgestaltet oder
an mehreren Positionen an der Prüfeinrichtung befestigbar
Vorzugsweise beinhaltet die Prüfeinrichtung eine Haltevorrichtung, welche dazu geeignet
ist, das Begrenzerzugmittel zu fixieren.
[0035] In einer bevorzugten Ausgestaltungsform besteht die Prüfeinrichtung aus einem länglichen
Träger. An einem Ende des Trägers ist eine Abspannvorrichtung drehbar befestigt. Am
anderen Ende des Trägers ist eine erste Führung angebracht, in welche das Begrenzerzugmittel
eingehängt werden kann. Irgendwo dazwischen, vorzugsweise nahe der Mitte des Trägers
befindet sich eine zweite Führung. Über die exakte Position dieser zweiten Führung
kann das Kraftverhältnis eingestellt werden. Vorzugsweise sind die beiden Führungen
so ausgestaltet, dass sich ein Durchrutschen des Zugmittels verhindern lässt oder
alternativ ist die Prüfeinrichtung mit einer Klemm- oder Haltevorrichtung, hier Befestigungsvorrichtung
genannt, ausgestattet, die das Durchrutschen des Begrenzerzugmittels verhindert.
[0036] Vorzugsweise dienen die Führungen bei korrekter Installation der Prüfeinrichtung
dazu, das Begrenzerzugmittel umzulenken. Das Begrenzerzugmittel wird also aus dem
ursprünglichen geraden und vertikalen Zustand mittels der Führungen in einen abgelenkten
Zustand gebracht. Vorzugsweise können die Führungen im groben kreisförmig oder viertelkreis-förmig
ausgestaltet sein um Knickungen des Begrenzerzugmittels zu verhindern. Alternativ
kann auch die erste Führung am Ende des Trägers oder der Angriffspunkt der Abspannvorrichtung
am Träger verschiebbar oder verstellbar gestaltet werden, um eine Einstellbarkeit
des Kraftverhältnisses zu erreichen.
[0037] Vorzugsweises ist die Prüfeinrichtung dadurch gekennzeichnet, dass die Abspannvorrichtung
an ihrem Ende einen Haken aufweist.
Die Abspannvorrichtung der Prüfeinrichtung ist dabei vorzugsweise so ausgestaltet,
dass sie aus einem Haken an einem Ende und aus einem Verbindungselement, der Hakenverbindung,
besteht. Die Hakenverbindung ist dabei vorzugsweise eine Kette. Es kann aber auch
ein Stab, ein Rohr oder ein sonstiges einteiliges oder mehrteiliges Verbindungselement
verwendet werden.
[0038] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich anhand der
nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen sowie anhand der Zeichnungen,
in welchen gleiche oder funktionsgleiche Elemente mit identischen Bezugszeichen versehen
sind. Die Zeichnungen sind lediglich schematisch und nicht massstabsgetreu.
Fig. 1 zeigt ein, dem Stand der Technik entsprechenden Aufzug mit einem Geschwindigkeitsbegrenzersystem.
Fig. 2 zeigt eine bevorzugte Ausgestaltungsform der Erfindung, die als Hebel wirkt.
Fig. 3 zeigt den ersten Schritt des Montageverfahrens der Prüfeinrichtung, in der
Ausgestaltungsform die als Hebel wirkt.
Fig. 4 zeigt den zweiten Schritt des Montageverfahrens der Prüfeinrichtung, in der
Ausgestaltungsform, die als Hebel wirkt.
Fig. 5 zeigt eine alternative Ausführungsform der Prüfeinrichtung, in der Ausgestaltungsform,
die als Hebel wirkt.
Fig. 6 zeigt die Situation im Bereich der Auslösemechanik an einer Kabine, mit dem
eingezeichneten Kraftelement, das zwischen der Kabine und der Auslösemechanik wirkt.
Fig. 7 zeigt die Situation im Bereich der Auslösemechanik an einer Kabine, mit der
eingezeichneten Prüfmasse 12, die mit Ihrem Gewicht auf die Auslösemechanik einwirkt.
Fig. 8 zeigt die Situation im Bereich der Auslösemechanik, mit dem montierten Flaschenzug.
[0039] Fig. 1 zeigt den Stand der Technik, in dem ein Fahrkörper 1 durch ein Geschwindigkeitsbegrenzersystem
4 geschützt ist. Das Geschwindigkeitsbegrenzersystem 4 umfasst einen Geschwindigkeitsbegrenzer
5, ein Begrenzerzugmittel 7, ein Spanngewicht 6, eine Auslösemechanik 8 und eine Fangbremse
9. Ziel des Geschwindigkeitsbegrenzersystem 4 ist es beim Erreichen einer maximal
zulässigen Geschwindigkeit die Fangbremse 9 zu aktivieren, und den Fahrkörper 1 dadurch
sicher zum Stehen zu bringen. Die Überschreitung der maximal zulässigen Geschwindigkeit
wird im Geschwindigkeitsbegrenzer 5 detektiert. Beim Erreichen der maximal zulässigen
Geschwindigkeit blockiert der Geschwindigkeitsbegrenzer 5. Da sich der Fahrkörper
1 aber weiterhin abwärts bewegt wird das Begrenzerzugmittel 7 über den blockierten
Geschwindigkeitsbegrenzer 5 gezogen. Die Spannung im Begrenzerzugmittel 7 steigt dadurch
an und die Auslösemechanik 8 wird, nach dem Erreichen der Auslösewiderstandskraft,
nach oben gezogen. Die Auslösemechanik 8 betätigt dann die Fangbremse 9. Unter dem
Fahrkörper 1 kann sowohl eine Kabine 2, als auch ein Gegengewicht 3 verstanden werden.
Auf diesem Stand der Technik basiert nun das neue Verfahren. Zunächst wird der Geschwindigkeitsbegrenzer
5 blockiert, dadurch wird eine Situation simuliert, die jener nach dem Auslösen des
Geschwindigkeitsbegrenzers entspricht. Nach der Montage der Prüfeinrichtung (in Figur
1 noch nicht gezeigt) wird die Kabine durch ein hier nicht gezeigtes Antriebssystem
in an sich bekannter Weise nach unten verfahren. Beispielsweise besteht ein solches
Antriebssystem aus einem Tragmittel, einer Treibscheibe, und einem Motor. Dadurch
baut sich beim Geschwindigkeitsbegrenzer 5 eine Zugspannung auf dem Zugmittel auf,
die der Durchzugskraft des Geschwindigkeitsbegrenzers 5 gleich ist. An der Auslösemechanik
8 wirkt aber die durch die Prüfeinrichtung modifizierte Spannung. Wenn die modifizierte
Spannung die Auslösemechanik 8, entgegen dem Auslösewiderstand, in Bewegung setzen
kann, dann kann, dank der Kenntnis der Art der Modifizierung der Kraft geschlossen
werden, dass die Durchzugskraft eine minimale Durchzugskraft überschreitet.
[0040] Die Fig. 2 zeigt schematisch eine bevorzugte Ausgestaltungsform der Prüfeinrichtung
10. Die Prüfeinrichtung 10 beinhaltet einen Träger 17 der zur Verbindung der einzelnen
Teile der Prüfeinrichtung 10 dient. In dieser Ausführungsform wird das Begrenzerzugmittel
über zwei Viertelkreisförmige Rollensegmente, den Führungen 18 und 19, an der Prüfeinrichtung
10 geführt. Beide Führungen 18 und 19 sind in der Lage das Begrenzerzugmittel gezielt
umzulenken, und durch die Prüfeinrichtung 10 zu führen, dies ist über eine Kerbe auf
dem Umfang der Führung 18 und 19 oder alternativ durch Begrenzung über einen Wulst
oder über Haken realisierbar. Die erste Führung 18 ist verstellbar gestaltet. Je nach
dem an welchen Bohrungen 25 die erste Führung 18 befestigt wird, ergibt sich ein anderes
Kräfteverhältnis. Die Verschiebung der Führung 18 erlaubt es unterschiedliche Kraftverhältnisse
einzustellen, und dadurch die Prüfeinrichtung 10 auf unterschiedliche Kombinationen
von Geschwindigkeitsbegrenzersystemen und Fangbremsen anzupassen. Natürlich ist es
auch möglich anstatt der ersten Führung 18, die zweite Führung 19 oder den Montagepunkt
der Abspannvorrichtung 20 zu verschieben, um das Kräfteverhältnis zu ändern. Eine
Befestigungsvorrichtung 21 ist dazu ausgelegt das Begrenzerzugmittel nach der Installation
am Durchrutschen zu hindern. In der hier gezeigten Form ist es ein Zustellmechanismus,
der durch Drehen einer Schraube einen Bremsbelag gegen die zweite Führung 19 zustellt,
und dadurch das Begrenzerzugmittel festhalten kann. Gegenüber der zweiten Führung
19 ist die Abspannvorrichtung 20 befestigt. Die Abspannvorrichtung 20 umfasst einen
Haken 23 und eine optional auch längenveränderliche Hakenverbindung 22. In der, in
Figur 2 gezeigten Version, ist die Hakenverbindung 22 ein Stab oder ein Rohr. Daher
ist die Abspannvorrichtung 20 drehbar am Träger 17 befestigt. Alternativ kann die
Hakenverbindung 23 auch aus einer Kette oder einem Seil bestehen, an deren Ende ein
Haken 23 befestigt ist. Die dargestellte Prüfeinrichtung 10 ist vorteilhaft, da das
Knicken des Begrenzerzugmittels durch die verwendeten im groben Kreis- oder Teilkreis-förmigen
Führungen 18 und 19 verhindert wird. Die Bezeichnungen erste Führung und zweite Führung
begründen keine Reihenfolge, sondern dienen lediglich der Beschreibung ihrer Lage,
wobei die erste Führung 18 eher mittig angeordnet ist, und die zweite Führung 19 am
Rand angebracht ist.
[0041] Fig. 3 zeigt die Prüfeinrichtung 10 aus der Fig. 2 bei der Verwendung in einem Aufzugsystem.
Figure 3 zeigt einen weiteren Aspekt des Vorteils, der sich daraus ergibt, dass die
Führungen 18 und 19 vorwiegend Kreis- oder Teilkreis-förmigen sind. Daher lässt sich
die Prüfeinrichtung 10 in einer zur operationellen Position verdrehten Lage über das
von der Kabinen-Auslösemechanik 8 nach oben verlaufende Begrenzerzugmittel 7 führen.
Durch eine Drehbewegung kann die Prüfeinrichtung 10 nun in die horizontale oder eine
nahezu horizontale Lage gebracht werden. Während des Drehens rollt das Begrenzerzugmittel
7 auf den Führungen 18 und 19 auf, und wird dadurch nicht geschädigt.
[0042] Fig. 4 zeigt die Prüfeinrichtung 10 installiert an einer Kabine 2. Dabei ist die
Prüfeinrichtung 10 horizontal oder nahezu horizontal ausgerichtet. Die Abspannvorrichtung
20 ist am Fahrkörper 1, also der Kabine 2, eingehängt, und stabilisiert dadurch die
horizontale Lage der Prüfeinrichtung 10. Die Abspannvorrichtung 20 ist hier als Beispiel
an einer Balustrade 24 eingehängt. Die Abspannvorrichtung 20 kann aber ebenso an einem
oberen Joch, an speziell für diesen Zweck angebrachten Ösen oder sonstigen Vorsprüngen
oder Vertiefungen, die es erlauben den Haken 23 einzuhängen, eingehängt werden. Alternativ
kann die Abspannvorrichtung 20, falls die Hakenverbindung flexibel zum Beispiel als
Kette ausgestaltet ist, auch um konstruktive Merkmale des Fahrkörpers 1, wie zum Beispiel
der Balustrade 24 oder ein oberes Joch (nicht gezeigt), geschlungen werden. Dabei
kann der Haken 23 um die flexible Hakenverbindung 22 oder in ein Kettenglied eingehängt
werden. Zur im Wesentlichen horizontalen Ausrichtung der Prüfeinrichtung kann das
Begrenzerzugmittel über die Führungen 18 und 19 noch verschoben werden. Wenn die Prüfeinrichtung
10 ausreichend horizontal ausgerichtet ist, kann mittels der Befestigungsvorrichtung
21 das Begrenzerzugmittel fixiert werden, damit weiteres Rutschen des Begrenzerzugmittels
durch die Prüfeinrichtung 10 verhindert werden kann. Nach der Installation der Prüfeinrichtung
10 gemäss der Ansprüche 3 oder 4 läuft das Begrenzerzugmittel 7 bei der ersten Führung
18 welche in der Figur 2 in der Mitte der Prüfeinrichtung liegt, von oben ein. Von
dort verläuft das Begrenzerzugmittel zur zweiten Führung 19, durch welche das Begrenzerzugmittel
nach unten weiterläuft. Ein Vorteil dieser Prüfeinrichtung 10 ist es, dass das Begrenzerzugmittel
über die Führungen 18 und 19 geführt werden kann, ohne dass das Begrenzerzugmittel
demontiert werden muss.
[0043] Vorteilhafterweise ist die erste Führung 18, bei der Betrachtung in der eingebauten
Lage, etwas höher angebracht, als die zweite Führung und die Befestigung der Abspannvorrichtung,
dadurch wird die aufrechte Lage in Bezug auf eine Achse zwischen der zweiten Führung
und der Befestigung der Abspannvorrichtung sichergestellt.
Eine Variante mit einer Kette als Hakenverbindung 22 würde es ermöglich, die Kette
um eine Struktur auf dem Fahrkörper zu schlingen, und dann den Haken 23 an jener optimalen
Position in die Kette einzuhängen, die dazu führt, dass die Prüfeinrichtung 10 horizontal
ausgerichtet ist.
[0044] Die hier gezeigte Anwendung auf der Kabine 2 schränkt den Anwendungsbereich der Prüfeinrichtung
10 nicht auf Kabinen 2 ein. Natürlich kann die Prüfeinrichtung 10 auch an Gegengewichten
3 befestigt werden. Vorzugsweise befindet sich das Personal, welches die Prüfeinrichtung
10 montiert, auf dem Kabinendach. Aber hier wird die Prüfeinrichtung 10 an das Begrenzerzugmittel
7 montiert, das von der Auslösemechanik 8 des Gegengewichtes 3 nach oben weggeht,
und natürlich wird die Abspannvorrichtung 20 an einer passenden Befestigungsmöglichkeit
am Gegengewicht befestigt.
[0045] Fig. 5 zeigt eine einfachere Ausführungsform der beanspruchten Prüfeinrichtung 10.
Der Träger 17 wird hier durch eine einfache Konstruktion gebildet, die die drei Befestigungspunkte
der ersten Führung 18, der zweiten Führung 19 und der Abspannvorrichtung 20 sehr einfach
verbindet. Der Träger 17 kann dabei zum Beispiel aus Hohlprofilen geschweisst sein.
Die Befestigungsvorrichtung 21 kann über eine Bride an der Konstruktion realisiert
werden. Die Führungen 18 und 19 sind über einfache Haken realisiert, was den Effekt
hat, dass das Begrenzerzugmittel geknickt, und dadurch eventuell geschädigt werden
könnte. Das Kraftverhältnis kann in dieser Ausführungsform über ein Verstellen des
Befestigungspunktes an der Abspannvorrichtung 20 geschehen. Die Hakenverbindung 22
ist hier als Kette realisiert. Der Haken 27 sollte dabei vorteilshafterweise so gestaltet
sein, dass er sich in die Kettenglieder der Kette einhängen lässt.
[0046] Fig.6 zeigt eine mögliche Anordnung zur Durchführung des Prüfverfahrens unter Zuhilfenahme
eines zusätzlichen Kraftelementes 11 als Prüfeinrichtung 10 am Fahrkörper. Die Figur
6 zeigt einen Fahrkörper 1, dies umfasst sowohl Kabinen 2 als auch Gegengewichte 3.
Das Kraftelement wird zwischen der Auslösemechanik 8 und einem Punkt an Fahrkörper
montiert. Dabei ist zu berücksichtigen, dass je nach Winkel und Position an der das
Kraftelement 11 an der Auslösemechanik 8 angreift die Kraft des Kraftelementes 11
anzupassen ist, um genau die gewünschte Erhöhung der Auslösekraft zu erreichen. Vorzugsweise
beinhaltet das Kraftelement ein Reissblech, eine Reisskupplung, einen kalibrierten
Drahtwickel, eine Rutschkupplung oder eine Feder.
[0047] Fig. 7 zeigt eine mögliche Anordnung zur Durchführung des Prüfverfahrens unter Zuhilfenahme
einer Prüfmasse 12 als Prüfeinrichtung 10. Die Figur 7 zeigt einen Fahrkörper 1, dies
umfasst sowohl Kabinen 2 als auch Gegengewichte 3. Die Prüfmasse 12 ist an der Auslösemechanik
8 montiert. Dabei ist zu berücksichtigen, dass je nach Position an der die Prüfmasse
12 an der Auslösemechanik 8 angreift das Gewicht der Prüfmasse 12 anzupassen ist,
damit genau die gewünschte Erhöhung der Auslösekraft erreicht wird. Alternativ wäre
es auch möglich die Prüfmasse unterhalb der Auslösemechanik 8 am Begrenzerzugmittel
7 anzubringen. Bei dieser Ausführungsform ist es sehr wichtig die auftretenden Beschleunigungen
tief zu halten. Daher wird dieses Verfahren vorzugsweise mit sehr langsamer Fahrgeschwindigkeit
durchgeführt.
[0048] Fig. 8 zeigt eine mögliche Anordnung zur Durchführung des Prüfverfahrens unter Zuhilfenahme
eines Flaschenzuges als Prüfeinrichtung 10. Der Flaschenzug umfasst eine Rolle 13
auf einem Montagekörper 15 und einem Stück Seil, Kette oder einem anderen Zugmittel,
hier als Zugmittelstück 16 bezeichnet. Die Rolle 14 wird dabei an dem von der Auslösemechanik
8 nach oben verlaufenden Begrenzerzugmittel 7 mittels einer Befestigungsvorrichtung
am Montagekörper 15 befestig. Eine Befestigungsvorrichtung kann das Begrenzerzugmittel
zum Beispiel festklemmen. Über die derartig befestigte Rolle 13 wird nun das Zugmittelstück
16 gelegt. Das eine Ende des Zugmittelstücks wird dabei an der Kabine 2 befestigt.
Unter Kabine 2 kann dabei alles verstanden werden was sich mit der Kabine mitbewegt,
also zum Beispiel Teile der Kabinenkonstruktion wie zum Beispiel Wandelemente, Teile
der Bodenkonstruktion, Fangrahmen, Rollenführungsschuhe oder fixe Teile der Fangbremse
9.
[0049] Das andere Ende des Zugmittelstücks 16 wird dann mit der Auslösemechanik 8 verbunden.
In einer einfachen Version wird das Zugmittelstücks 16 am selben Punkt befestigt,
wie das Begrenzerzugmittel. Dabei kann das Begrenzerzugmittel 7 an der Auslösemechanik
8 belassen werden, oder das Begrenzerzugmittel 7 wird von der Auslösemechanik 8 getrennt
und stattdessen wird das Zugmittelstück 16 dort befestigt. Bei der Befestigung des
Zugmittelstückes 16 ist darauf zu achten, dass das Zugmittelstück 16 gespannt ist
und die Spannung des Begrenzerzugmittels trägt. Falls das Begrenzerzugmittel 7 an
der Auslösemechanik 8 verbleibt, so sollte das Begrenzerzugmittel-Stück zwischen der
Auslösemechanik 8 und dem Montagekörper 15 des Flaschenzuges entlastet sein.
1. Verfahren zum Prüfen eines Geschwindigkeitsbegrenzungssystems (4) einer Aufzuganlage,
bei welchem Geschwindigkeitsbegrenzungssystem (4) im Normalbetrieb beim Auftreten
eines unzulässigen Bewegungszustands eines Fahrkörpers (1) eine Fahrkörperbremseinrichtung
(9) aktiviert wird, indem ein mit einer Auslösemechanik (8) der Fahrkörperbremseinrichtung
(9) verbundenes Begrenzerzugmittel (7) durch einen Geschwindigkeitsbegrenzer (5) abgebremst
wird, wodurch die Auslösemechanik (8) gegen eine Auslösewiderstandskraft betätigt
wird,
dadurch gekennzeichnet, dass
zunächst eine Prüfeinrichtung (10) montiert wird,
bei einem zweiten Schritt der Geschwindigkeitsbegrenzer (5) blockiert wird und
bei einem dritten Schritt der Fahrkörper (1) in eine Fahrtrichtung verschoben wird,
wobei die Prüfeinrichtung (10) bewirkt, dass zur Überwindung der Auslösewiderstandskraft
der Auslösemechanik (8) eine grössere Zugkraft im Begrenzerzugmittel (7) erforderlich
ist, als ohne das Wirken der Prüfeinrichtung (10), und dass
die Prüfeinrichtung (10) ausschliesslich auf zumindest einen von drei Kraftangriffsbereichen
direkt einwirkt, wobei
der erste Kraftangriffsbereich sich an der Auslösemechanik (8) befindet, der zweite Kraftangriffsbereich sich am Begrenzerzugmittel (7) befindet und
der dritte Kraftangriffsbereich sich an einem Fahrkörper (1) befindet.
2. Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass das Einrücken der Fangbremse (9) als positives Testergebnis gewertet wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2 dadurch gekennzeichnet, dass die Prüfeinrichtung (10), derart mittels zweier Führungen (18 und 19) am zweiten
Kraftangriffsbereich und mittels einer Abspannvorrichtung (20) am dritten Kraftangriffsbereich
befestigt wird, dass die Prüfeinrichtung (10) als Hebel wirkt, wobei eine erste Führung (18) und eine zweite Führung (19) der Prüfeinrichtung (10)
auf den zweiten Kraftangriffsbereich einwirken, so dass die bei der ersten Führung
(18) herrschende Spannkraft entsprechend dem Hebelgesetz auf die bei der zweiten Führung
(19) herrschende Spannkraft und die bei der Abspannvorrichtung (20) herrschende Spannkraft
aufgeteilt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3 dadurch gekennzeichnet, dass
die Prüfeinrichtung (10) montiert wird, indem die Prüfeinrichtung (10) zunächst in
einer Montage-Ausrichtung an das Begrenzerzugmittel (7) herangeführt wird,
so dass das geradlinig vertikal verlaufende Begrenzerzugmittel (7) durch den Raum
zwischen der ersten Führung (18) und der zweiten Führung (19) hindurch verläuft
und dann durch eine Drehung in eine operationelle Ausrichtung gebracht wird, wobei
die erste Führung (18) und die zweite Führung (19) das Begrenzerzugmittel (7) jeweils
berühren und aus der vertikalen in eine zweifach abgelenkte Form bringen,
wobei die operationelle Lage mittels des Befestigens der Abspannvorrichtung (20) am
Fahrkörper (1) fixiert wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4 dadurch gekennzeichnet, dass das Rutschen des Begrenzerzugmittels (7) relativ zur Prüfeinrichtung (10) durch eine
Befestigungsvorrichtung (21) verhindert wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2 dadurch gekennzeichnet, dass die Prüfeinrichtung (10) ein Flaschenzug ist, wobei der Flaschenzug eine Rolle (13), eine Rollenachse (14), einen Montagekörper
(15) und ein Zugmittelstück (16) umfasst, und wobei die Rollenachse (14) am Montagekörpers
(15) befestigt ist, und der Montagekörper (15) derart montiert wird, dass er auf den
zweiten Kraftangriffsbereich wirkt, und wobei über die Rolle (13) des Flaschenzuges
das Zugmittelstück (16) geschlungen wird, so dass das eine Ende des Zugmittelstückes
auf den dritte Kraftangriffsbereich wirkt und das andere Ende des Zugmittelstückens
auf den ersten Kraftangriffsbereich wirkt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2 dadurch gekennzeichnet, dass die Prüfeinrichtung (10) ausschliesslich auf den ersten Kraftangriffsbereich und auf den dritten Kraftangriffsbereich wirkt.
8. Verfahren nach Anspruch 7 dadurch gekennzeichnet, dass
die Prüfeinrichtung (10) ein Reissblech, eine Reisskupplung, ein kalibrierter Drahtwickel, eine Rutschkupplung
oder eine Feder aufweist.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2 dadurch gekennzeichnet, dass die Prüfeinrichtung (10) als eine Masse (12) derart ausgebildet ist, dass deren Gravitationskraft
nur auf den ersten Kraftangriffsbereich und/oder auf den dritten Kraftangriffsbereich
wirkt.
10. Prüfeinrichtung geeignet zur Verwendung im Verfahren nach einem der Ansprüche 1-5,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein Träger (17) eine Abspannvorrichtung (20), eine erste Führung (18) und eine zweite
Führung (19) aufweist,
wobei sich die erste Führung (18) zwischen der zweiten Führung (19) und dem Befestigungspunkt
der Abspannvorrichtung (20) befindet,
11. Prüfeinrichtung nach Anspruch 10 dadurch gekennzeichnet, dass
sich die erste Führung (18) leicht versetzt neben der Verbindungsgeraden zwischen
der zweiten Führung (19) und dem Befestigungspunkt der Abspannvorrichtung (20) befindet.
12. Prüfeinrichtung gemäss Anspruch 10 oder 11 dadurch gekennzeichnet, dass die erste Führung (18) und/oder die zweite Führung (19) und/oder die Befestigung
der Abspannvorrichtung (20) relativ zur Prüfeinrichtung (10) verschiebbar ausgestaltet
sind oder an mehreren Positionen an der Prüfeinrichtung (10) befestigbar sind
13. Prüfeinrichtung nach Anspruch 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Prüfeinrichtung (10) eine Haltevorrichtung (21) beinhaltet, welche dazu geeignet
ist, das Begrenzerzugmittel (7) zu fixieren.
14. Prüfeinrichtung nach Anspruch 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Abspannvorrichtung (20) an ihrem Ende einen Haken (23) aufweist.