(19)
(11) EP 3 564 173 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
06.11.2019  Patentblatt  2019/45

(21) Anmeldenummer: 18170266.3

(22) Anmeldetag:  01.05.2018
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B66B 11/02(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
KH MA MD TN

(71) Anmelder: Inventio AG
6052 Hergiswil (CH)

(72) Erfinder:
  • ROSSIGNOL, Eric
    6573 Magadino (CH)

   


(54) VORRICHTUNG ZUM ABSTÜTZEN EINES KABINENTRÄGES


(57) Die Erfindung umfasst eine Abstützvorrichtung zur Abstützung eines Kabinenträgers einer Aufzugskabinenanordnung gegen das Abkippen. Die Aufzugkabinenanordnung (1) beinhaltet einen Kabinenträger (2), eine Kabinenstruktur (3) und zumindest einen Isolator (4). Der Kabinenträger (2) umfasst mindestens zwei Rollen (5), die zur Umlenkung mindestens eines Tragmittels (6) ausgelegt sind und. Der Kabinenträger (2) ist mit der Kabinenstruktur (3) über den mindestens einen Isolator (4) verbunden. Die Aufzugkabinenanordnung (1) beinhaltet eine oder mehrere Abstützvorrichtungen (9), wobei jeweils ein unterer Endbereich dieser einen oder mehreren Abstützvorrichtungen (9) mit dem Kabinenträger (2) verbunden ist, und ein oberer Endbereich dieser einen oder mehreren Abstützvorrichtungen (9) höchstens an der Kabinenstruktur und/oder über Führungsschuhe am Schienensystem abgestützt ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betriff eine Aufzugskabinenanordnung nach dem Oberbegriff des unabhängigen Anspruchs. Insbesondere umfasst die Aufzugskabinenanordnung eine Abstützvorrichtung zur Abstützung eines Kabinenträgers gegen das Abkippen.

[0002] Eine solche Vorrichtung ist in Aufzugssystemen mit zumindest einer Kabine einsetzbar. Eine Kabine lässt sich günstig bauen, wenn das Tragmittel unter der Kabine hindurchgeführt wird. Dabei kommt häufig ein Kabinenträger zum Einsatz, der der Aufnahme der Rollen dient, welche das Tragmittel unter der Kabine hindurch umlenken. Diese bewegten Komponenten erzeugen Körperschall, der sich auf dem Kabinenträger ausbreitet. Zur Isolation der Kabinenstruktur gegenüber dem Körperschall ist der Kabinenträger über Isolationselemente mit der Kabinenstruktur verbunden.

[0003] Der Fahrkomfort für einen Passagier in der Kabine wird unter anderem auch durch den Körperschall beeinflusst, der durch die Kabinenstruktur auf die Luft im Inneren der Kabine übertragen wird. Der Körperschall erreicht zum einen über die Tragmittel die Kabine, und kann zum anderen durch das Einlaufen des Tragmittels auf die Rollen oder als Lagergeräusche in den Rollenlagern entstehen. All dieser Körperschall wird dann über die Achsen der Rollen auf die Trägerstruktur übertragen.

[0004] Es ist daher wichtig, die Übertragung des Körperschalls, der auf dem Kabinenträger vorhanden ist, vom Kabinenträger auf die Kabinenstruktur klein zu halten.

[0005] Um diese Schallübertragung möglichst gering zu halten, herrscht im Stand der Technik das Konzept vor, den Kabinenträger nur an wenigen Punkten über Isolationselemente mit der Kabinenstruktur zu verbinden. Dieses Vorgehen, erlaubt es dem Kabinenträger allerdings relativ leicht, um eine Achse abzukippen, die parallel zum Verlauf des Tragmittels unter der Kabine verläuft. Insbesondere sind die Abstände der Isolatoren senkrecht zu dieser Achse sehr kurz. Dadurch bewirkt schon ein kleines, durch unterschiedliche Tragmittelspannungen verursachtes, Moment grosse Kraftunterschiede an den Isolatoren und dadurch auch relativ grosse Deformationen. Das Moment muss also anderweitig aufgenommen werden.

[0006] Die EP 2 300 347 zeigt eine Kabine, wie oben beschrieben, dabei ist eine Kabinenstruktur mit einem Kabinenträger gezeigt. Der Kabinenträger ist ebenfalls isoliert mit der Kabinenstruktur verbunden. Eine solche Ausführung reagiert auf Spannungsunterschiede im Zugmittel mit dem Kippen des Kabinenträgers.

[0007] Das Abkippen des Kabinenträgers darf einen gewissen Wert nicht überschreiten, da ansonsten die Gefahr besteht, dass das Tragmittel von der Rolle springt. Eine Aufgabe der beanspruchten Erfindung ist es daher, den Kabinenträger in seiner waagerechten Ausrichtung zu halten, und dadurch den Einlaufwinkel des Tragmittels im zulässigen Bereich zu halten.

[0008] Im Folgenden sind Lösungen und Vorschläge für eine entsprechende Ausgestaltung einer Aufzugskabinenanordnung angegeben, die zumindest Teile der gestellten Aufgabe lösen. Des Weiteren sind vorteilhafte ergänzende oder alternative Weiterbildungen und Ausgestaltungen angegeben, beziehungsweise beschrieben.

[0009] Die Erfindung umfasst eine Aufzugkabinenanordnung, die einen Kabinenträger, eine Kabinenstruktur und zumindest einen Isolator beinhaltet. Dabei beinhaltet die Kabinenstruktur mindestens einen Kabinenboden, eine Kabinenwand und zumindest eine Kabinentüre. Der Kabinenträger umfasst mindestens zwei Rollen, die zur Umlenkung eines Tragmittels ausgelegt sind. Der Kabinenträger ist mit der Kabinenstruktur über mindestens einen Isolator verbunden. Die Aufzugkabinenanordnung zeichnet sich dadurch aus, dass sie eine oder mehrere Abstützvorrichtungen beinhaltet, wobei jeweils ein unterer Endbereich dieser einen oder mehreren Abstützvorrichtungen mit dem Kabinenträger verbunden ist und ein oberer Endbereich dieser einen oder mehreren Abstützvorrichtungen höchstens an der Kabinenstruktur und/oder über Führungsschuhe am Schienensystem abgestützt ist.

[0010] Vorzugsweise befindet sich der Kabinenträger dabei unterhalb der Kabine. Die Rollen des Kabinenträgers können direkt oder indirekt am Kabinenträger befestigt sein. Der Kabinenträger ist vorzugsweise länglich ausgestaltet. Seine Länge entspricht im Wesentlichen der Breite der Kabine. Seine Breite entspricht im Wesentlichen der Breite, die durch das eine oder die mehreren nebeneinander Verlaufenden Tragmittel festgelegt wird.

[0011] Beispielsweise können am Kabinenträger auch noch weitere Elemente befestigt sein, wie zum Beispiel die Fangvorrichtungen, die Auslösemechanik der Fangvorrichtung oder auch die unteren Führungsschuhe.

[0012] Vorzugsweise umfasst die Kabinenstruktur alle Elemente die den Fahrgastraum direkt beranden. Eine Kabinenstruktur besteht aus einem Boden, der mehrlagig aufgebaut ist. Dieser Boden ist in der Lage zumindest das Gewicht der transportierten Personen und Güter auf die Verbindungen zum Kabinenträger zu übertragen. Die Kabinenwände beranden den Innenraum der Kabine zum Schacht hin ab. Die Kabinenwand kann eine gerüstartige Tragestruktur aufweisen. Neben den schon erwähnten Elementen kann dies zum Beispiel auch das Kabinendach sein. Nicht als Teil der Kabinenstruktur ist im Sinne der Erfindung ein oberes Joch anzusehen, das sich in der Funktion oder der Struktur klar vom Kabinendach abhebt.

[0013] Vorzugsweise ist der Isolator ein Bauteil mit zumindest einem Anteil aus Elastomer, der dazu geeignet ist, eine leicht elastische Verbindung herzustellen. Es können aber zum Beispiel auch Federn, Seilschlaufen, Schaumstoffe, Gasbälge oder andere der Isolation dienenden Komponenten als Isolator verwendet werden.

[0014] Vorteilhafterweise steht die Kabinenstruktur auf mehreren Isolatoren. Vorteilhaferweise sind vier Isolatoren, oder ein ganzzahliges Vielfaches davon, nahe der Ecken des in einer Ansicht von oben hauptsächlich rechteckigen Kabinenträgers, angeordnet.

[0015] Ein Aspekt dieser Erfindung ist es also, dem Moment, das durch die ungleichen Tragmittelspannungen auf den Kabinenträger wirkt, über eine lange Abstützvorrichtung entgegenzuwirken. Diese Abstützvorrichtung verläuft vorzugsweise nach oben, da sie in diese Richtung die maximale Länge entfalten kann. Die Abstützvorrichtung ist vorzugsweise derart gestaltet, dass sie gegenüber einer Verbiegung sehr stabil ausgestaltet ist. Vorzugsweise ist die Abstützvorrichtungen als Hohl-, U- oder Hut-Profil ausgestaltet und vorzugsweise aus einem metallischen Werkstoff gefertigt.

[0016] Ein unterer Endbereich der Abstützvorrichtung ist dabei mit dem Kabinenträger verbunden. Vorteilshafterweise ist die Verbindung dabei in der Lage, die Momente, die durch den Schrägzug auf den Kabinenträger übertragen werden, und durch die Isolatoren zwischen Kabinenträger und Kabinenstruktur nicht in genügendem Masse aufgenommen werden können, auf die Abstützvorrichtung zu übertragen.

[0017] Für die Abstützung, das heisst, für das Aufrechterhalten der vertikalen Ausrichtung, des oberen Endbereichs der Abstützvorrichtung sind im folgenden drei Varianten beschrieben.

[0018] Vorzugsweise ist der obere Führungsschuh an der Abstützvorrichtung befestigt. Dadurch überträgt sich die vertikale Ausrichtung der Führungsschiene auf die Ausrichtung der Abstützvorrichtung. Eine solche Abstützung kann auch ohne eine zusätzliche Abstützung des oberen Endbereichs der Abstützvorrichtung gegenüber der Kabinenstruktur geschehen. Dadurch wird auch der Körperschall, der am oberen Führungsschuh generierte wird, sicher von der Kabinenstruktur abgehalten. Die Abstützvorrichtung ist in diesem Fall nur mit dem Kabinenträger fest verbunden. Eine weitere Abstützung an die Kabinenstruktur ist nicht nötig.

[0019] Vorzugsweise stützt sich der obere Endbereich zusätzlich auch gegenüber der Kabinenstruktur ab. Da die Abstützvorrichtung ja relativ lange ist, könnte sie sich aufgrund der auf sie wirkenden Kräfte so stark verformen oder so grosse Schwingungsamplituden zeigen, dass sie unkontrolliert an der Kabinenstruktur, also zum Beispiel an der Kabinenwand, anprallt oder reibt. Dies wäre äusserst störend und kann durch eine elastische Verbindung zwischen dem oberen Endbereich der Abstützvorrichtung und der Kabinenstruktur über Isolatoren verhindert werden. Vorzugsweise bestehen die Isolatoren aus Elastomeren. Eine wichtige Eigenschaft der Isolatoren ist, dass sie eine nachgiebige Verbindung zwischen der Abstützvorrichtung und der Kabinenstruktur schaffen. Als Isolatoren sind auch andere Konstruktionselemente denkbar. Dies könnten zum Beispiel Federn, Seilschlaufen, Schaumstoffe, Gasbälge oder andere der Isolation von Körperschall dienende Komponenten sein. Die Isolatoren an der Abstützvorrichtung müssen zu den Isolatoren zwischen Kabinenträger und Kabinenstruktur weder ähnlich noch gleich sein.

[0020] Alternativ, wäre es aber auch möglich den oberen Endbereich der Abstützvorrichtung nur an der Kabinenstruktur abzustützen, also nicht auch noch über einen Führungsschuh am Schienensystem. Dies könnte sinnvoll sein, wenn die Abstützvorrichtung eher kurz ausgelegt ist, und sie daher nicht bis an das obere Ende der Kabine reicht.

[0021] Vorteilhafterweise wird die Abstützvorrichtung in diesem Fall über elastomere Isolatoren an der Kabinenstruktur abgestützt. Alternativ könnten aber auch günstigere oder anderweitig vorteilhafte Varianten solcher nachgiebigeren Verbindungen zwischen der Abstützvorrichtung und der Kabinenstruktur eingesetzt werden. Dies könnten zum Beispiel Federn, Seilschlaufen, Schaumstoffe, Gasbälge oder andere der Isolation dienenden Komponenten sein. Alternativ kann auch völlig auf eine Isolation zwischen der Kabinenstruktur und der Abstützvorrichtung verzichtet werden. Vorteilhafterweise ist bei einer solchen Konstruktion der obere Führungsschuh auf der Seite dieser Abstützvorrichtung nicht an der Abstützvorrichtung, sondern direkt oder über Isolatoren an der Kabinenstruktur befestigt.

[0022] Falls mehrere Abstützvorrichtungen verbaut sind, so sind die oberen Endbereiche dieser Abstützvorrichtungen höchstens an der Kabinenstruktur und/oder über Führungsschuhe am Schienensystem abgestützt. Daher ist es explizit ausgeschlossen, dass sich die Abstützvorrichtung direkt oder indirekt, wie zum Beispiel über ein oberes Joch eines Fangrahmens, gegenseitig abstützen.

[0023] Vorzugsweise ist der obere Endbereich dieser einen oder mehreren Abstützvorrichtungen über Isolatoren an der Kabinenstruktur abgestützt.

[0024] Vorzugsweise sind die Isolatoren zwischen der Abstützvorrichtung und der Kabinenstruktur ein Bauteil mit zumindest einem Anteil aus Elastomeren. Alternativ können aber zum Beispiel auch Federn, Seilschlaufen, Schaumstoffe, Gasbälge oder andere der Isolation dienenden Komponenten als Isolator verwendet werden. Die Isolatoren zwischen der Abstützvorrichtung und der Kabinenstruktur können sich von den Isolatoren zwischen dem Kabinenträger und der Kabinenstruktur unterscheiden.

[0025] Vorzugsweise sind beide Enden des Kabinenträgers mit jeweils mindestens einer Abstützvorrichtung verbunden.

[0026] Vorteilhafterweise wird auf beiden Seiten der Kabine eine Abstützvorrichtung angebracht, dadurch können weitere Komponenten wie Führungsschuhe oder Wandelemente einheitlich ausgeführt werden. Ansonsten wäre es notwendig die Konstruktion auf der Seite mit der Abstützvorrichtung anders zu gestalten, als auf der Seite ohne Abstützvorrichtung.

[0027] Vorzugsweise ist zumindest einer der Führungsschuhe der Aufzugskabine an der Abstützvorrichtung befestigt.

[0028] Die Befestigung des Führungsschuhs an die Abstützvorrichtung ist vorteilhaft, da der Führungsschuh die Abstützvorrichtung entlang von Führungsschienen vertikal ausrichtet. Zudem kann der Körperschall, der durch das Gleiten am Führungsschuh entsteht, nicht direkt auf die Kabinenstruktur einwirken, sondern ist von ihr isoliert.

[0029] Vorteilshafterweise sind die unteren Führungsschuhe der Aufzugskabine am Kabinenträger befestigt.

[0030] Durch die Verbindung zum Kabinenträger können die Führungskräfte sicher eingeleitet werden. Der Kabinenträger ist dazu gestaltet, die Kräfte und den Körperschall, die von den Führungsschuhen übertragen werden, aufzunehmen.

[0031] Vorzugsweise ist die Verbindung zwischen dem unteren Endbereich dieser einen oder mehreren Abstützvorrichtungen und dem Kabinenträger jeweils derart ausgestaltet, dass der Winkel zwischen den Achsen der Rollen des Kabinenträgers und der vertikalen Ausrichtung der Abstützvorrichtung verstellbar ist.

[0032] Damit ist es möglich Fertigungstoleranzen des Kabinenträgers, der Abstützvorrichtung oder der Kabinenstruktur auszugleichen.

[0033] Beispielsweise könnte eine solche Verstellbarkeit dadurch realisiert werden, dass die Abstützvorrichtung im Bereich des Kontaktes mit dem Kabinenträger mehrere Langlöcher aufweist. Die Verschraubung zwischen Kabinenträger und Abstützvorrichtung geschieht durch diese Langlöcher hindurch. Wenn die Abstützvorrichtung nun verstellt werden soll, so können die Schrauben leicht gelöst werden, dann kann die Abstützvorrichtung richtig Ausgerichtet werden, und die Schrauben können wieder angezogen werden.

[0034] Alternativ könnte die Abstützvorrichtung aber auch auf einem Zapfen drehbar gelagert sein. Dabei kann dann die Ausrichtung durch eine Feststellschraube in einem Langloch verdrehungssicher arretiert werden. Oder die Ausrichtung wird über eine Stellschraube, die auf einen Hebelarm einwirkt eingestellt.

[0035] Vorteilhafterweise werden die Fangvorrichtungen am Kabinenträger befestigt. Der Kabinenträger ist dazu gestaltet auch grosse Kräfte aufzunehmen.

[0036] Weitergehende Ausführungsbeispiele werden anhand folgender Figuren beschrieben. Es zeigen:

Figur 1 den Seitenriss einer Kabine nach dem Stand der Technik,

Figur 2 den Frontriss einer Kabine nach dem Stand der Technik.

Figur 3 den Seitenriss einer Kabine nach dem Stand der Technik, mit überhöht dargestellter Rotation des Kabinenträgers.

Figur 4 den Frontriss einer Ausführungsform der Kabine.

Figur 5 den Seitenriss der in Figur 4 gezeigten Kabine.

Figur 6 eine bevorzuge Variante, bei der die oberen Führungsschuhe and der Abstützvorrichtung befestigt sind.

Figur 7 eine alternative Variante, bei der die oberen Führungsschuhe and der Kabinenstruktur befestigt sind.



[0037] Der in den Figuren 1 und 2 gezeigte Stand der Technik wird oft für eher günstige Kabinen verwendet. Die körperschallerzeugenden Komponenten, also die Rollen 5 und die Führungsschuhe 7, sind auf dem Kabinenträger 2 befestigt. Dieser Kabinenträger 2 ist ausschliesslich über Isolatoren 4 mit der Kabinenstruktur 3 verbunden, wobei die Kabinenstruktur 3 den eigentlichen Fahrgastraum der Aufzugskabinenanordnung 1 bildet. Die Kabinenstruktur weisst einen Kabinenboden, Kabinenwände und eine Kabinendecke auf. Die Kabinentüren sind ebenfalls jeweils an der Kabinenstruktur 3 befestigt. Die unteren Führungsschuhe 7 sind, da sie ebenfalls Körperschall erzeugen, ebenfalls am Kabinenträger 2 montiert. Die oberen Führungsschuhe 7 müssen hingegen an der Kabinenstruktur 3 befestigt werden. Diese Verbindung kann isolierend ausgestaltet sein oder auch nicht. Das Gewicht der Aufzugskabinenanordnung 1 wird über die Rollen 5 auf das Tragmittel 6 übertragen. Die Rollen 5 sind zum Kabinenträger 2 verbunden. Die Aufzugkabinenanordnung 1 wird über die Führungsschienen 99 geführt.

[0038] Figur 3 zeigt eine, stark übertriebene, Darstellung des Problems der zu lösenden Aufgabe. Bei der Verwendung mehrerer Tragmittel 6, kann eine ungleichmässige Verteilung der Spannung auf die Tragmittel 6 auftreten. An den Isolatoren 4 wirken also ungleiche Kräfte und die Isolatoren 4 deformieren sich unterschiedlich stark. Dadurch kippt der Kabinenträger 2 leicht. Zusammen mit dem Kabinenträger 2 kippen auch die Rollen (in Fig. 3 verdeckt) und somit läuft das Tragmittel 6 nicht mehr senkrecht zu den Rollenachsen auf die Rollen 5 auf. Daher entsteht ein erhöhtes Risiko, dass das Tragmittel 6 von der Rolle (in Fig. 3 verdeckt) springt.

[0039] Figur 4 und 5 zeigen die Anwendung einer Abstützvorrichtung an einer solchen Kabine. Ein unterer Endbereich der Abstützvorrichtung 9 ist mit dem Kabinenträger 2 verbunden. Ein oberer Endbereich der Abstützvorrichtung 9 ist an der Kabinenstruktur 3 abgestützt. Ein Abkippen des Kabinenträgers 2 würde zu einer grossen Verschiebung des oberen Endbereichs der Abstützvorrichtung 9 gegenüber der Kabinenstruktur führen. Eine solche Verschiebung wird aber verhindert, da die Abstützvorrichtung 9 über einen Isolator 4 mit der Kabinenstruktur 3 verbunden ist. Dadurch verhindert die Abstützvorrichtung 9 das Abkippen des Kabinenträgers 2. Das Tragmittel 6 läuft so also im Wesentlichen im rechten Winkel zur Achse der Rollen 5 ein. Die Isolatoren 4 sind aufgrund der Abstützvorrichtung 9 nun gleichmässig belastet.

[0040] Figur 6 zeigt eine bevorzugte Ausgestaltungsform der Abstützvorrichtung 9. Die Abstützvorrichtung 9 erstreckt sich im Wesentlichen über die gesamte Höhe der Kabinenstruktur. Dadurch ist die Wirkung gegen das Abkippen des Kabinenträgers 2 optimal. Da die oberen Führungsschuhe an der Abstützvorrichtung befestigt sind, stützt sich die Abstützvorrichtung nicht nur gegenüber der Kabinenstruktur 3 ab, sondern auch gegenüber dem, nicht gezeichneten, Schienensystem. Die symmetrische Anordnung der Abstützvorrichtung hat den Vorteil, dass die Kräfte sich gleichmässig verteilen, und dass der gleiche Typ Führungsschuh auf den beiden Seiten der Kabine angebracht werden kann. Dadurch muss nur ein Typ Führungsschuh verwendet werden, anstatt unterschiedlicher Typen für die Montage an der Abstützvorrichtung und für die Montage an der Kabinenstruktur. Dies vereinfacht die Logistik und die Montage der Führungsschuhe.

[0041] Figur 7 zeigt eine alternative Ausgestaltungsform der Abstützvorrichtung 9. Die Abstützvorrichtung 9 ist relativ kurz ausgeführt. Dadurch ist sie relativ günstig. Die oberen Führungsschuhe 7 sind nun über Isolatoren 4 an der Kabinenstruktur 3 befestigt. Die Abstützvorrichtung stütz sich über Isolatoren an der Kabinenstruktur 3 ab. Alternativ ist auch eine direkte Verbindung zur Kabinenstruktur 3 möglich.


Ansprüche

1. Aufzugkabinenanordnung (1), die einen Kabinenträger (2), eine Kabinenstruktur (3) und zumindest einen Isolator (4) beinhaltet,
wobei die Kabinenstruktur (3) mindestens einen Kabinenboden, eine Kabinenwand und zumindest eine Kabinentüre beinhaltet,
wobei der Kabinenträger (2) mindestens zwei Rollen (5) umfasst, die zur Umlenkung mindestens eines Tragmittels (6) ausgelegt sind und
wobei der Kabinenträger (2) mit der Kabinenstruktur (3) über den mindestens einen Isolator (4) verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet, dass die Aufzugkabinenanordnung (1) eine oder mehrere Abstützvorrichtungen (9) beinhaltet
wobei jeweils ein unterer Endbereich dieser einen oder mehreren Abstützvorrichtungen (9) mit dem Kabinenträger (2) verbunden ist, und
wobei ein oberer Endbereich dieser einen oder mehreren Abstützvorrichtungen (9) höchstens an der Kabinenstruktur und/oder über Führungsschuhe am Schienensystem abgestützt ist.
 
2. Aufzugkabinenanordnung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass der obere Endbereich dieser einen oder mehreren Abstützvorrichtungen (9) über Isolatoren (4) an der Kabinenstruktur abgestützt ist.
 
3. Aufzugkabinenanordnung nach einem der Ansprüche 1 oder 2 dadurch gekennzeichnet, dass beide Enden des Kabinenträgers (2) mit jeweils mindestens einer Abstützvorrichtung (9) verbunden sind.
 
4. Aufzugkabinenanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3 dadurch gekennzeichnet, dass
zumindest einer der Führungsschuhe (7) der Aufzugskabine an der Abstützvorrichtung (9) befestigt ist.
 
5. Aufzugkabinenanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4 dadurch gekennzeichnet, dass
die unteren Führungsschuhe (7) der Aufzugskabine am Kabinenträger (2) befestigt sind.
 
6. Aufzugkabinenanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5 dadurch gekennzeichnet, dass
die Verbindung zwischen dem unteren Endbereich dieser einen oder mehreren Abstützvorrichtungen (9) und dem Kabinenträger (2) jeweils derart ausgestaltet ist, dass der Winkel zwischen den Achsen der Rollen des Kabinenträgers (2) und der vertikalen Ausrichtung der Abstützvorrichtung (9) verstellbar ist.
 




Zeichnung










Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente