[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb eines Ballenöffners
zum Öffnen von gepressten und in einer Aufstellrichtung aufgestellten Faserballen,
allgemein bezeichnet als Faserballenschau. Der Ballenöffner ist mit einem in der Aufstellrichtung
verfahrbaren Maschinengestell und mit einer am Maschinengestell angeordneten Abnehmereinheit
versehen. Die Abnehmereinheit wird mit einem Antriebsmotor in der Höhe, also vertikal
im Sinne der Anmeldung, verfahren, sodass die Faserballen mit der Abnehmereinheit
überfahren werden und Faserflocken oberseitig aus den Faserballen abgetragen werden.
Eine Bremseinheit ist vorgesehen und mit dem Antriebsmotor verbunden, um den Antriebsmotor
bedarfsweise abzubremsen. Ferner betrifft die Erfindung einen Ballenöffner zur Ausführung
des Verfahrens.
[0002] Die
US 4 507 826 A offenbart beispielsweise einen Ballenöffner zum Öffnen von gepressten und in einer
Aufstellrichtung aufgestellten Faserballen, und der Ballenöffner weist ein Maschinengestell
mit einer am Maschinengestell höhenveränderbar angeordneten Abnehmereinheit auf. Die
Abnehmereinheit ist über Gewindestangen am Maschinengestell aufgenommen, und an der
Abnehmereinheit befinden sich Spindelmotoren, die bei Rotation der Gewindestangen
in der Höhenrichtung verfahren können. Dabei befinden sich an beiden Endseiten der
Abnehmereinheit jeweilige den Gewindestangen zugeordnete Spindelmuttern. Eine unkontrollierte,
schnelle Abwärtsbewegung kann dabei die Abnehmereinheit nicht ausführen, da ein Spindelantrieb
mit Gewindestangen und auf diesen ablaufenden Spindelmuttern eine Selbsthemmung bewirken,
sodass der Spindelmotor gegebenenfalls sogar ohne eine Bremseinheit ausgeführt werden
kann. Allerdings hat die Praxis gezeigt, dass solche Anordnungen nicht gänzlich selbsthemmend
sind.
[0003] Aus der
DE 37 34 480 A1 ist ein Ballenöffner zum Öffnen von gepressten und in einer Aufstellrichtung aufgestellten
Faserballen bekannt, und der Ballenöffner weist ein Maschinengestell mit einer Abnehmereinheit
auf, die höhenveränderbar am Maschinengestell angeordnet ist. Das Maschinengestell
kann in der Aufstellrichtung verfahren werden, sodass die Faserballen mit der Abnehmereinheit
überfahrbar sind, und wobei die Abnehmereinheit mittels wenigstens eines Zugmittels
am Maschinengestell aufgehängt ist. Dabei ist das Zugmittel zur Höhenverstellung der
Abnehmereinheit am Maschinengestell mit einem oberseitig am Maschinengestell angeordneten
Antriebsmotor wirkverbunden. Das Zugmittel ist durch einen Kettentrieb gebildet, und
die Abnehmereinheit ist mit Schlitten vertikal gelagert, die in den Seitenwangen des
Maschinengestells integriert sind. Sofern keine Gegengewichte zum Ausgleich des Eigengewichtes
der Abnehmereinheit in Verbindung mit den Kettentrieben vorgesehen werden, ist eine
Bremseinheit zum bedarfsweisen Abbremsen der Antriebsmotoren notwendig, beispielsweise
bei einem Stromausfall, da sonst die Abnehmereinheit mit einem Eigengewicht von beispielsweise
1.000 kg unkontrolliert aus einer aktuellen Höhenposition herabfallen würde.
[0004] Aus der
EP 3 239 369 A1 ist ein weiterer Ballenöffner zum Öffnen von gepressten und in einer Aufstellrichtung
aufgestellten Faserballen bekannt, und der Ballenöffner weist ein Maschinengestell
auf, das in einer Aufstellrichtung verfahrbar ist und am Maschinengestell ist in einer
Höhenrichtung verfahrbar eine Abnehmereinheit aufgenommen, sodass die Faserballen
mit der Abnehmereinheit überfahren werden können, um Faserflocken oberseitig aus dem
Faserballen abzutragen. Zur Sicherung der Höhenposition der Abnehmereinheit ist eine
Bremseinheit vorgesehen und mit dem Antriebsmotor für eine Höhenverstellung der Abnehmereinheit
verbunden, um den Antriebsmotor bedarfsweise abzubremsen, beispielsweise bei einer
Störung in der Steuereinheit oder bei einem Stromausfall.
[0005] Dadurch, dass das Eigengewicht der Abnehmereinheit vollständig an dem oder an den
mehreren Zugmitteln sowohl im Betrieb als auch im Stillstand permanent hängen kann,
muss die Höhen- bzw. Vertikalposition der Abnehmereinheit dauerhaft über einen Frequenzumrichter
zur Ansteuerung des Antriebsmotors in der Höhenposition gehalten werden, wobei der
Frequenzumrichter beispielsweise Teil einer Motorsteuereinheit ist bzw. diese bildet.
[0006] Eine funktionssichere Positionshaltung der Abnehmereinheit hängt daher von einer
sehr soliden Getriebeauslegung des mit dem Antriebsmotor verbundenen Getriebes und
einer sehr zuverlässigen Motorsteuereinheit vor allem auch von der Zuverlässigkeit
einer mit dem Antriebsmotor verbundenen Bremseinheit ab. Sobald jedoch der Antriebsmotor
elektrisch nicht mehr dazu in der Lage ist, die Höhenposition der Abnehmereinheit
zu halten oder dieser bewusst ausgeschaltet wird, beispielsweise, um Überhitzungen
des Antriebsmotors bei lang andauernden Haltephasen bei der Drehzahl Null zu vermeiden,
bei der keine Eigenbelüftung des Antriebsmotors durch einen Motorlüfter ermöglicht
ist, sollte eine sichere Funktion der Bremseinheit gewährleistet sein.
[0007] Aufgabe der Erfindung ist die Sicherstellung der Höhenposition der Abnehmereinheit
auch bei einer Störung der Stromzufuhr des Antriebsmotors. Insbesondere ist es die
Aufgabe der Erfindung, die Funktion der Bremseinheit in jedem Betriebszustand des
Ballenöffners sicherzustellen.
[0008] Diese Aufgabe wird mittels eines Verfahrens gemäß Anspruch 1 und mittels eines Ballenöffners
gemäß Anspruch 8 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen
Ansprüchen angegeben.
[0009] Zur Lösung der der Erfindung vorangehenden Aufgabe ist ein Verfahren zum Betreiben
eines Ballenöffners vorgesehen. Dieser ist in bekannter Weise eingerichtet, gepresste
und in einer Aufstellrichtung aufgestellte Faserballen mittels Abtragens von Faserflocken
oberseitig aus den Faserballen zu öffnen. Oberseitig bedeutet dabei an einer einem
Boden abgewandten Seite der Faserballen, auf dem die Faserballen und ggf. auch der
Ballenöffner aufgestellt ist bzw. sind. Der Ballenöffner umfasst bekanntermaßen ein
in der Aufstellrichtung verfahrbares Maschinengestell sowie eine am Maschinengestell
angeordnete und mit einem Antriebsmotor in der Höhe verfahrbare Abnehmereinheit, die
die Faserballen abfräst und damit öffnet, indem sie Flocken herauslöst. Weiterhin
umfasst der Ballenöffner eine Bremseinheit. Die Bremseinheit ist mit dem Antriebsmotor
derart verbunden, dass sie in der Lage ist, bei Aktivierung den Antriebsmotor hinsichtlich
seiner Antriebswirkung in zumindest eine Antriebsrichtung bzw. eine Vertikalbewegung
der Abnehmereinheit in eine zu der zumindest einen Antriebsrichtung korrespondierende,
zumindest eine Blockaderichtung zu blockieren. Bei solch einem Ballenöffner sieht
das erfindungsgemäße Verfahren zwei Schritte vor. In einem ersten Schritt werden die
Faserballen mittels Überfahrens der Faserballen mit der Abnehmereinheit in eine vorbestimmte
Bewegungsrichtung geöffnet. In einem zweiten Schritt wird, sofern die Abnehmereinheit
in ihrer Vertikalposition verharren soll, beispielsweise wenn die Faserballen egalisiert
sind, die Bremseinheit aktiviert. Die Vertikalposition entspricht dabei dem Abstand
zum bzw. der Höhe in Bezug auf den Boden. Ist die Bremseinheit aktiviert, sieht das
Verfahren in einem nachfolgenden ersten Teilschritt vor, den Antriebsmotor über eine
Steuereinheit in die zumindest eine Antriebsrichtung zumindest so zu bestromen, dass
der Antriebsmotor in der Lage ist, die Blockadewirkung der Bremseinheit in die zumindest
eine Blockaderichtung zu überwinden, sofern die aktuell von der Bremseinheit aufgebrachte
Blockadewirkung eine vorbestimmte Mindestwirkung unterschreitet. Diese Mindestwirkung
entspricht erfindungsgemäß zumindest einer Haltekraft, die ausreicht, die Abnehmereinheit
an einem Bewegen in die zumindest eine Blockaderichtung (beispielsweise Herabbewegen
in Richtung Boden) zu hindern. D. h. bei dieser Mindestwirkung ist davon auszugehen,
dass die Bremseinheit noch nicht verschlissen ist. Die Mindestwirkung kann in Form
eines Bestromungswerts beispielsweise in die Steuereinheit eingegeben werden. Vorzugsweise
ist die Mindestwirkung etwas größer, um auch eine etwaige Bewegung der Abnehmereinheit
in Richtung Boden abzubremsen. Der Antriebsmotor wird also bei aktivierter Bremseinheit
mit einem Teststrom beaufschlagt. Dabei wird in einem zweiten Schritt ermittelt, ob
in der Bremseinheit selbst oder zwischen der Bremseinheit und dem Antriebsmotor ein
Schlupf auftritt, d. h. ob der Antriebsmotor in der Lage ist, die Bremswirkung der
Bremseinheit zu überwinden. Der Schlupf kann auch gemessen werden. Dadurch ist es
möglich, die Funktionssicherheit der Bremseinheit kontrolliert zu überprüfen, ohne
dass dafür die Abnehmereinheit in der Vertikalposition verfahren werden muss. Insbesondere
ist bzw. wird die Bremseinheit vorzugsweise nicht bei sich vertikal bewegender Abnehmereinheit
aktiviert, was eine sehr verschleißarme Vorgehensweise in Bezug auf den Bremsbelag
der Bremseinheit darstellt.
[0010] Durch das Anlegen eines Teststroms an den Antriebsmotor mittels der Motorsteuereinheit,
insbesondere der Frequenzumrichter, wird ein Test-Drehmoment auf die Bremseinheit
gegeben, und anhand eines möglichen Schlupfes in der Bremseinheit kann festgestellt
werden, ob die Bremseinheit zuverlässig funktioniert oder nicht. Beispielsweise kann
detektiert werden, wenn die Bremswirkung beispielsweise aufgrund eines verschlissenen
Bremsbelags nicht mehr ausreicht. Somit kann frühzeitig erkannt werden, wenn der Bremsbelag
beispielsweise ausgetauscht werden muss, weit bevor wirklich ein Unfall passieren
kann. Das Bestromen des Antriebsmotors nach Aktivieren der Bremseinheit ist zudem
sehr verschließarm, da die Bremseinheit den Antriebsmotor nicht erst abbremsen muss,
verbunden mit Reibverschleiß bei einer mittels Kraftschlusses mechanisch wirkenden
Bremseinheit. Dieses Verfahren kann zudem sowohl beim Einschalten als auch in beliebiger
Häufigkeit während des Betriebs des Ballenöffners ausgeführt werden, um zu jedem Betriebszeitpunkt
eine sichere Funktion der Bremseinheit zu gewährleisten.
[0011] Die vorgenannte, zumindest eine Antriebsrichtung entspricht vorzugsweise einem Absenken
der Abnehmereinheit in Richtung Boden im Wesentlichen vertikal zum Abtragweg und in
der Regel auch vertikal zum Boden. Dies hat den Vorteil, die Bremseinheit nur in die
für Personen gefährliche Bewegungsrichtung der Abnehmereinheit zu prüfen. In die andere
Richtung kann vorgesehen sein, dass die Bremseinheit gar nicht wirkt, da deren Brems-
bzw. Blockierwirkung in diese Richtung nicht erforderlich und vielleicht auch gar
nicht erwünscht ist. Denn bei einem Unfall muss möglicherweise gewährleistet sein,
die Abnehmereinheit jederzeit vom Boden weg bewegen zu können.
[0012] Der zweite Schritt des erfindungsgemäßen Verfahrens, also zumindest das Bestromen
des Antriebsmotors, kann bei einem Einschalten des Ballenöffners erfolgen, vorzugsweise
automatisch als Bestandteil des Einschaltvorgangs im Rahmen einer Initialisierungsroutine.
Dies hat den Vorteil gewährleisten zu können, dass der gerade eingeschaltete Ballenöffner
betriebssicher ist. Alternativ oder zusätzlich kann der zweite Schritt unmittelbar
vor dem Beginn eines Faserballenabtragvorgangs erfolgen. Dies ist insbesondere sinnvoll,
wenn auf eine andere Faserballenschau gewechselt werden soll (beispielsweise bei einem
Ballenöffner mit einseitig aufgehängter und drehbar gelagerter Abnehmereinheit, während
diese in Richtung andere Faserballenschau geschwenkt wird) oder in sonstiger Weise
mit dem Abtragen einer neuen Faserballenschau begonnen werden soll. Wiederum alternativ
oder zusätzlich kann der zweite Schritt während eines Faserballenabtragvorgangs selbst
erfolgen. Dies ist insbesondere sinnvoll, wenn die Faserballenschau egalisiert wurde
und beim Überfahren der Faserballen die Abnehmereinheit ihre Vertikalposition nicht
mehr ändern soll bzw. muss. Wiederum alternativ oder zusätzlich kann der zweite Schritt
zu vorbestimmten Zeiten erfolgen. Diese Zeiten können mittels Perioden oder Zeitangaben
wie 12:00 Uhr mittags vorgegeben sein. Dies ermöglicht, den Ballenöffner betriebszustandsunabhängig
prüfen zu können. Es kann beispielsweise sein, dass aufgrund der klimatischen Bedingungen
(Temperatur, Luftfeuchtigkeit, ...) die Bremseinheit zu bestimmten Zeiten hinsichtlich
ihrer Bremswirkung mehr beeinträchtigt oder beansprucht ist als zu anderen Zeiten.
Wiederum alternativ oder zusätzlich kann der zweite Schritt unmittelbar vor einem
Wechsel einer Bewegungsrichtung der Abnehmereinheit hinsichtlich des Überfahrens der
Faserballen erfolgen, d. h. bei einem Richtungswechsel. Dies ist insofern zeitoptimal,
da die Abnehmereinheit bei solch einem Wechsel angehalten und in Gegenrichtung wieder
angefahren werden muss. In dieser Zeit könnte die Bremsprüfung erfolgen. Wiederum
alternativ oder zusätzlich kann der zweite Schritt bei Vorliegen eines vorbestimmten
Betriebszustands erfolgen. Solch ein Betriebszustand kann das Erreichen einer vorbestimmten,
minimalen Vertikalposition der Abnehmereinheit sein, ab der eine besondere Gefahr
für Personen ausgeht. Ein anderer Betriebszustand kann das (temporäre) Wegfallen einer
Materialanforderung der nachfolgenden, zu beschickenden Maschinen sein, sodass der
Ballenöffner momentan keine Faserballen abfräsen muss.
[0013] Wiederum alternativ oder zusätzlich kann der zweite Schritt nach einem Verfahren
der Abnehmereinheit in eine vorbestimmte Vertikalposition erfolgen. D. h. die Abnehmereinheit
kann aus Sicherheitsgründen in eine für Personen ungefährliche Vertikalposition gefahren
werden. Diese Vertikalposition kann beispielsweise eine Aufliegeposition auf der Faserballenschau
sein, sodass die Fräswalzen der Abnehmereinheit Personen nicht gefährlich werden können.
[0014] Dabei weist das Verfahren vorzugsweise einen Schritt eines Fahrens der Abnehmereinheit
zur Referenzierung ihrer Vertikalposition am Maschinengestell in eine oberste Vertikalposition
auf. Die oberste Vertikalposition entspricht dann vorzugsweise der vorbestimmten Vertikalposition
der Abnehmereinheit. Insbesondere können dabei am Ballenöffner ohnehin vorhandene
Einrichtungen genutzt werden, um dies zu realisieren. Beispielsweise kann beim Fahren
der Abnehmereinheit in die oberste Vertikal- bzw. Höhenposition eine Schaltfahne an
der Abnehmereinheit gegen ein Schaltelement gelangen. Dieses ist beispielsweise innenseitig
an einer Seitenwange oder einem Gehäuseteil des Ballenöffners angebracht, sodass das
Schaltelement eine definierte Höhenposition der Abnehmereinheit signalisiert. Dabei
kann das Beaufschlagen des Antriebsmotors mit dem Teststrom zur Ausführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens in genau dieser obersten Höhenposition der Abnehmereinheit ausgeführt werden.
Verlässt die Abnehmereinheit diese oberste Höhenposition, kann damit der entstandene
Schlupf in der Bremseinheit sicher erkannt werden, da die Schaltfahne außer Kontakt
mit dem Schaltelement gelangt, sodass ein entsprechendes Schaltsignal des Schaltelementes
elektrisch weiterverarbeitet werden kann.
[0015] Vorzugsweise wird bei jedem der vorgenannten Verfahren die Bestromung im zweiten
Schritt kontinuierlich erhöht, bis der vorgenannte Schlupf auftritt und damit detektiert
wird. Dies ermöglicht festzustellen, ob die Brems- bzw. Blockierkraft der Bremseinheit
noch ausreicht oder nicht. Insbesondere kann damit simuliert werden, wenn eine äußere
Kraft auf den Abnehmer wirkt, wenn beispielsweise seine Aufhängung beschädigt ist,
also beispielsweise das gesamte Gewicht der Abnehmereinheit auf die Bremseinheit wirkt.
Alternativ oder zusätzlich wird die Bestromung solange erhöht, bis eine vorbestimmte
maximale Bestromung erreicht ist, bei deren Überschreitung eine Beschädigung des Ballenöffners
(beispielsweise im Rahmen seines Antriebsstrangs) zu befürchten ist oder die eine
im Betrieb maximal vorliegende Belastung der Bremseinheit repräsentiert. Die maximale
Bestromung kann fest oder beispielsweise mittels Eingabe an einer Steuereinheit manuell
vorgegeben sein. Dies entspricht einer maximal zu prüfenden, auf die Bremseinheit
wirkenden Last beispielsweise in Form der Gewichtskraft der gesamten Abnehmereinheit.
Wird also der Teststrom angelegt und kontinuierlich gesteigert, addiert sich das Test-Drehmoment
auf die Bremseinheit zum Drehmoment, das ohnehin durch das Eigengewicht der Abnehmereinheit
auf den Antriebsmotor und damit ebenfalls auf die Bremseinheit aufgebracht wird. Dadurch
ist bereits ein geringer Teststrom hinreichend, da durch die Summe der sich ergebenden
Drehmomente auf die Bremseinheit bereits ein Grund-Drehmoment durch das Eigengewicht
der Abnehmereinheit vorhanden ist. Die Höhe des Teststromes kann dabei gemessen werden,
und es kann auf ein Test-Drehmoment geschlossen werden, bei dem der Schlupf in der
Bremseinheit auftritt. Ist das Grenz-Drehmoment zur Verursachung eines Schlupfes in
der Bremseinheit höher als ein geforderter Mindestwert, so kann die Bremseinheit als
voll funktionsfähig eingestuft werden, und der Ballenöffner kann normal in Betrieb
genommen werden. Die Festlegung des Grenz-Drehmomentes, bei dem in der Bremseinheit
noch kein Schlupf auftreten darf, kann so erfolgen, dass ein sicheres Abbremsen der
Abnehmereinheit auch bei einer vollen Abwärtsgeschwindigkeit am Maschinengestell durch
die Bremseinheit sichergestellt ist. Das Vorliegen eines Schlupfs kann ermittelt werden,
indem detektiert wird, wenn die Abnehmereinheit trotz aktivierter Bremseinheit eine
Vertikalbewegung in die vorgenannte, zumindest eine Antriebsrichtung vollzieht. Dies
kann beispielsweise mittels einer Lichtschrankenanordnung erfolgen. Alternativ oder
zusätzlich erfolgt dies mittels Detektierens einer Drehbewegung eines von der Bremseinheit
in die zumindest eine Antriebsrichtung zu blockierenden Elements des Antriebsmotors
oder zwischen dem Antriebsmotor und der Abnehmereinheit. Dieses Element kann eine
Abtriebswelle des Antriebsmotors sein, auf die die Bremseinheit einwirkt. Es kann
sich aber auch beispielsweise um eine Zugmittelrolle handeln, um die herum ein Aufhängemittel
wie ein Tragriemen herumgeschlungen ist. D. h. es muss sich nicht um ein Element handeln,
auf das die Bremseinheit unmittelbar einwirkt. Zur Detektion der Drehbewegung kann
ein Sensor beispielsweise in Form eines Inkrementalgebers vorgesehen sein. Wiederum
alternativ oder zusätzlich wird eine Temperaturerhöhung in der Bremseinheit; vorteilhafterweise
im Bereich deren Bremsbelags, oder zwischen dem zu blockierenden Element und der Bremseinheit
ermittelt. Diese resultiert aus dem Schlupf, sodass dieser ermittelt werden kann.
Auch kann der Schlupf im Antriebmotor mit einer Motorsteuereinheit gemessen werden,
oder der Schlupf wird im Antriebsmotor über eine Vertikalbewegung der Abnehmereinheit
erfasst. Tritt ein Schlupf in der Bremseinheit auf, so beginnt auch der Antriebsmotor
mit einer Rotation, und die Abnehmereinheit verlässt ihre aktuelle Vertikalposition,
was durch entsprechende Positionserfassungsmittel erkannt werden kann.
[0016] Die Erfindung richtet sich weiterhin auf einen Ballenöffner, der zur Ausführung eines
der vorgenannten Verfahren eingerichtet ist. Dazu weist er eine Steuereinheit auf
oder ist mit einer solchen gekoppelt. Diese ist eingerichtet, das jeweilige Verfahren
auszuführen. Der Ballenöffner ist also zum Öffnen von Faserballen eingerichtet und
weist mithin bekanntermaßen ein in der Aufstellrichtung der Faserballen verfahrbares
Maschinengestell mit einer am Maschinengestell angeordneten Abnehmereinheit auf. Diese
ist mit einem Antriebsmotor in der Höhe verfahrbar. Ferner ist eine mit dem Antriebsmotor
verbundene Bremseinheit vorgesehen, um den Antriebsmotor bedarfsweise abzubremsen
bzw. in zumindest eine Richtung in Vertikalposition zu halten. Erfindungsgemäß weist
der Ballenöffner eine Steuereinheit und/oder eine Motorsteuereinheit auf, mit der
der Antriebsmotor bei aktivierter Bremseinheit mit einem Teststrom beaufschlagbar
ist, wobei ein Schlupf in der Bremseinheit messbar ist, um einen Zustand der Bremseinheit
zu bestimmen. Der Ballenöffner ist insbesondere so ausgebildet, dass das erfindungsgemäße
Verfahren ausgeführt werden kann.
[0017] Vorzugsweise umfasst der erfindungsgemäße Ballenöffner eine Motorsteuereinheit. Diese
ist eingerichtet, eine Vertikalbewegung der Abnehmereinheit zu ermitteln. D. h. es
werden bereits vorhandene Bestandteile des Ballenöffners genutzt, das Verfahren ausführen
zu können. Dies wirkt sich günstig auf die Herstellungskosten aus.
[0018] Vorzugsweise weist das Maschinengestell eine erste Seitenwange und eine gegenüberliegende
zweite Seitenwange auf. Die Abnehmereinheit und Aufhängemittel beispielsweise in Form
von Zugmitteln, an denen die Abnehmereinheit aufgehängt ist, sind dabei vorteilhafterweise
in einem Zwischenraum zwischen den beiden Seitenwangen angeordnet. Dadurch kann für
jedes Aufhängemittel ein Sensor vorgesehen sein, die Bewegung der Abnehmereinheit
und damit das Vorliegen eines Schlupfs zu detektieren. Es erhöht sich die Betriebssicherheit,
da ein Sensor ausfallen kann und der Schlupf weiterhin detektiert wird. Zudem ragt
kein seitlicher Bestandteil der Abnehmereinheit in die Seitenwangen hinein, etwa um
eine Anordnung eines Zugmittels innerhalb der Seitenwange zu schaffen. Es wird ein
Einbauraum in den Seitenwangen geschaffen, der für die Aufnahme anderer Betriebsmittel
zum Betrieb des Ballenöffners geeignet ist, insbesondere um die Steuereinheit für
den Ballenöffner und/oder die Motorsteuereinheit mit wenigstens einem Umrichter aufzunehmen.
Die Abnehmereinheit ist an den Seitenwangen lediglich auf einfache Weise führbar,
sodass sich der gesamte konstruktive Aufwand zur vertikal verstellbaren Anordnung
der Abnehmereinheit am Maschinengestell vereinfacht.
[0019] Zwischen den Seitenwangen sind vorzugsweise zwei parallel zueinander verlaufende
Portalprofile ausgebildet, die Bestandteil des Maschinengestells sind. Sie erstrecken
sich in einer Querrichtung und sind mit ihren Enden im Bereich der oberen Ecken der
Seitenwangen an diese angebunden. Die Querrichtung verläuft im Wesentlichen quer zur
Bewegungsrichtung der Abnehmereinheit zum Abfräsen der Faserballen und im Wesentlichen
quer zur Absenk- und Anheberichtung der Abnehmereinheit zum Verändern der Vertikalposition.
Zwischen den Portalprofilen erstrecken sich in Aufstellrichtung, also parallel zur
Bewegungsrichtung der Abnehmereinheit zum Abfräsen der Faserballen, wenigstens zwei
Brückenelemente, an denen Umlenkrollen angeordnet bzw. aufgenommen sind. Dies ermöglicht,
die genannten Sensoren nicht an den Seitenwangen und damit für den Transport sicher
unterbringen zu können; die Portalprofile können zum Transport demontiert sein. Vorteilhafterweise
ist die Aufhängung der Abnehmereinheit an der Oberseite des Maschinengestells über
zwei geschlaufte Zugmittel gebildet, die eine jeweilige Umlenkrolle am oberen Teil
des Maschinengestells umschlingen. Die Brückenelemente sind zueinander beabstandet
und vorzugsweise in den Endbereichen der Portalprofile, mit denen diese an die Seitenwangen
angebunden sind, an den Portalprofilen angeordnet und beispielsweise auf diesen oberseitig
aufgesetzt. Die Brückenelemente sind entweder C-förmig oder trapezförmig ausgestaltet
und lasten mit zwei gegenüberliegenden Endseiten oberseitig auf den Portalprofilen.
Mittig an den Brückenelementen sind dabei die Umlenkrollen vorzugsweise aufgenommen,
sodass diese zentriert über die beabstandet parallel verlaufenden Portalprofile angeordnet
sind. Folglich kann auch das Zugmittel mittig am Maschinengestell angeordnet werden,
sodass die Abnehmereinheit im Wesentlichen momentenfrei am Maschinengestell geführt
werden kann. Der an der Abnehmereinheit angeordnete Antriebsmotor kann mit der Abnehmereinheit
vertikal verfahren werden. In gewisser Weise zieht sich die Abnehmereinheit bei einem
vertikalen Verfahren mit dem Zugmittel selbst am Maschinengestell hoch, wenn der Antriebsmotor
aktiviert wird. Der Antriebsmotor ist mit einer Zugmittelrolle wirkverbunden, sodass
diese in Rotation versetzt werden kann. Soll die Abnehmereinheit vertikal nach oben
verfahren werden, wird die Zugmittelrolle durch den Antriebsmotor in einer Richtung
gedreht, in der das Zugmittel auf die Zugmittelrolle aufgewickelt wird. Soll die Abnehmereinheit
vertikal nach unten gefahren werden, wird die Zugmittelrolle durch den Antriebsmotor
in einer Gegenrichtung gedreht, sodass das Zugmittel von der Zugmittelrolle wieder
abgewickelt wird.
[0020] In der obersten Position der Abnehmereinheit ist der Wirkdurchmesser der Zugmittelrolle
durch das auf diese aufgewickelte Zugmittel am größten. In dieser Position wirkt folglich
auch das größte Drehmoment auf die Getriebeeinheit, das durch das Eigengewicht der
Abnehmereinheit hervorgerufen wird. Durch die Anordnung des Antriebsmotors an der
Abnehmereinheit selbst entfällt die Anordnung des Antriebsmotors oberseitig am Maschinengestell,
sodass die Gesamtbauhöhe des Maschinengestells entsprechend reduziert werden kann.
Auch der konstruktive Aufwand des Maschinengestells selbst reduziert sich, da keine
seitlich in den Seitenwangen des Maschinengestells angeordneten Zugmittel angetrieben
werden müssen. Eine bevorzugte Variante zur Bildung der Zugmittel ergibt sich, wenn
diese aus Zugbändern aus einem Gummiwerkstoff mit integrierten Stahlzugträgern gebildet
sind. Solche Zugbänder sind beispielsweise aus dem Aufzugbau zur Aufnahme einer Fahrkabine
bekannt und mechanisch hoch belastbar. Die Zugbänder weisen eine sehr große übertragbare
Zugkraft auf, wobei diese zugleich mit sehr großen Wiederholungszahlen auf Zugmittelrollen
aufgewickelt werden können. Zudem sind derartige Zugmittel wartungsfrei und konstruktiv
einfacher in den Ballenöffnern zu integrieren als beispielsweise ein Kettentrieb.
[0021] Vorzugsweise bilden Bremseinheit und Antriebsmotor eine bauliche Einheit. Dies kann
erfolgen, indem die Bremseinheit beispielsweise an einem Gehäuse des Antriebsmotors
angebracht ist und dabei auf die Abtriebswelle des Motors blockierend wirkt. Diese
Einheit kann wie ein klassischer Motor am Gestell des Ballenöffners (beispielsweise
der Abnehmereinheit) angebracht werden.
[0022] Die Abnehmereinheit ist vorzugsweise über zwei Zugmittelrollen an zwei Zugmitteln
aufgehängt. Die Zugmittel sind nahe an in Querrichtung liegenden Endseiten der Abnehmereinheit
angeordnet. Die Zugmittelrollen sind vorzugsweise auf einer gemeinsamen Antriebswelle
angeordnet. Der Abstand zwischen den Zugmittelrollen entspricht dabei dem Abstand
zwischen den Umlenkrollen, und die ersten Enden der Zugmittel sind mit ebenfalls gleichem
Abstand an der Abnehmereinheit angebunden. Dadurch kann die Abnehmereinheit sicher
in Vertikalrichtung bewegt werden. Alternativ oder zusätzlich ist der Antriebsmotor
mit der Antriebswelle mittels eines Getriebes verbunden. D. h. der Antriebsmotor muss
nicht die Kraft aufbringen, die ohne Getriebe erforderlich wäre, die Abnehmerrichtung
insbesondere vertikal anzuheben. Zudem kann damit die Mindestdrehzahl des Antriebsmotors
auf ein praktikables Maß gebracht werden. Das Getriebe kann dabei so ausgeführt sein,
dass sich die Antriebswelle durch eine Aufnahmeöffnung durch das Getriebe hindurch
erstreckt, sodass eine erste Zugmittelrolle auf einer ersten Seite des Getriebes auf
der Antriebswelle aufgenommen ist und eine zweite Zugmittelrolle ist auf einer gegenüberliegenden
zweiten Seite des Getriebes auf der Antriebswelle aufgenommen ist. Wird der Antriebsmotor
aktiviert, rotieren beide Zugmittelrollen mit der gleichen Drehbewegung, und folglich
können auch beide Zugmittel mit gleicher Länge auf die Zugmittelrollen aufgewickelt
werden. Damit wird sichergestellt, dass die Abnehmereinheit in jeder Höhenlage eine
horizontale Erstreckung aufweist.
[0023] Vorzugsweise gehört im Fall des Getriebes dieses ebenfalls zur vorgenannten, baulichen
Einheit. Damit ist es möglich, diese bauliche Einheit vormontieren zu können und als
Modul wie einen klassischen Motor am Ballenöffner anbringen zu können. Die Befestigungspunkte
können damit auf ein Minimum reduziert werden. Auch entstehen keine toleranzbedingten
Montageprobleme zwischen Antriebsmotor, Getriebe und Bremseinheit. Außerdem sind sogenannte
Getriebemotoren, also Motoren mit fest angebrachtem Getriebe, kostengünstig als Standardteil
zu erwerben.
[0024] Vorzugsweise sind an den besagten Zugmittelrollen Drehsensoren angeordnet, mit denen
eine Vertikalposition der Abnehmereinheit erfassbar ist. Dies kann beispielsweise
mittels Zählens der Umdrehungen des jeweiligen Drehsensors, ausgehend von einer initialen
Vertikalposition der Abnehmereinheit, erfolgen. Alternativ oder zusätzlich umfasst
die Anbindung des ersten Endes des Zugmittels an der Abnehmereinheit eine Krafterfassungseinheit,
mit der eine Zugkraft in den Zugmitteln erfassbar ist. Da die Gewichtskraft der Abnehmereinheit
bekannt ist, kann durch eine aktuelle Erfassung der Zugkraft in den Zugmitteln eine
Abstützkraft der Abnehmereinheit auf die Faserballen errechnet werden, insbesondere
mit der elektrischen Steuereinheit. Drückt die Abnehmereinheit mit einer größeren
Abstützkraft auf die Oberseite der Faserballen, so verringert sich die Zugkraft in
den Zugmitteln, wobei die Differenz zwischen der Gewichtskraft der Abnehmereinheit
und der ermittelten Zugkraft in den Zugmitteln die Abstützkraft der Abnehmereinheit
auf der Oberseite der Faserballen errechnet werden kann. Es ist somit möglich zu ermitteln,
wann die Abnehmereinheit auf den Faserballen aufliegt, was beispielhaft als Initial-Vertikalposition
genommen werden kann. Insbesondere eignen sich Drehsensoren auch dazu, Verfahrgeschwindigkeiten
zu erfassen. Beispielsweise kann beim Einschalten des Ballenöffners die Abnehmereinheit
an eine Referenzposition gefahren werden, sodass beginnend von der Referenzposition
die Höhenposition der Abnehmereinheit über die Drehsensoren erfasst und einer elektrischen
Steuereinheit zur Verfügung gestellt werden kann. Zudem kann der Drehsensor beispielsweise
als Regelkreisglied zur Regelung der vertikalen Verfahrgeschwindigkeit dienen. Insbesondere
kann auch mit den Drehsensoren ein Schlupf in der Bremseinheit erkannt werden, da
die Abnehmereinheit bei Auftreten eines Schlupfes die mit der Bremseinheit zu haltende
Höhenposition verlässt, was mit dem Drehsensor sensierbar ist.
[0025] Die Bremseinheit ist bei allen vorstehend angegebenen Ballenöffnern vorzugsweise
über ein Verbindungsglied am Antriebmotor angeordnet. Dies kann beispielsweise ein
Getriebe sein.
[0026] Jede der vorgenannten Bremseinheiten kann über einen Freilauf mit dem Antriebsmotor
diesen bei Aktivierung in eine Antriebsrichtung blockierend verbunden sein. Dadurch
ist es möglich, die Abnehmereinheit bei Gefahr hochfahren zu können, auch wenn die
Bremseinheit aktiviert ist; diese verhindert lediglich das vertikale "Herunterfallen"
der Abnehmereinheit in Richtung Boden.
[0027] Vorzugsweise weist jede der vorgenannten Abnehmereinheiten die Bremseinheit auf,
die mit dem Antriebsmotor verbunden ist. Beispielsweise ist die Bremseinheit am Antriebsmotor
angeordnet, insbesondere auf einer Motor-Rückseite, wobei auf einer Motor-Vorderseite
das Getriebe angeordnet ist. Dabei können der Antriebsmotor, das Getriebe und die
Bremseinheit eine bauliche Einheit bilden. Die bauliche Einheit weist am Getriebeausgang
eine Durchgangsöffnung auf, durch die die Antriebswelle hindurchgeführt werden kann.
Die Antriebswelle ist dabei mit einem Abtriebsrad des Getriebes drehmomentübertragend
verbunden.
[0028] Schließlich wird ein weiterer Vorteil erreicht, wenn an den zur Abnehmereinheit weisenden
Innenseiten der Seitenwangen vertikal verlaufende Führungsprofile angeordnet sind,
an denen die Abnehmereinheit vertikal geführt verfahrbar ist. An der Abnehmereinheit
selbst befinden sich entsprechende Führungsrollen, die an den Führungsprofilen beispielsweise
an zwei Seitenflächen und/oder an einer Stirnfläche abrollen und mit denen die Abnehmereinheit
an den Führungsprofilen somit auf einfache Weise sehr genau geführt wird. Die Führungsprofile
werden dabei lediglich an den Innenseiten der Seitenwangen befestigt und ragen geringfügig
in den Zwischenraum zwischen den beiden Seitenwangen hinein und weisen damit gegenüberliegend
aufeinander zu. Damit geben sich keine konstruktiv aufwendigeren Führungen innerhalb
der Seitenwangen, und Teile der Abnehmereinheit müssen nicht zur Führung in die Seitenwangen
hineingeführt werden. Die Führungsrollen, die zur Führung der Abnehmereinheit mit
den Führungsprofilen zusammenwirken, befinden sich dabei lediglich an den Außenseiten
der Abnehmereinheit und bilden in Querrichtung den Abschluss derselben.
[0029] Weitere, die Erfindung verbessernde Maßnahmen werden nachstehend gemeinsam mit der
Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand der Figuren
näher dargestellt. Es zeigt:
- Fig. 1
- eine erste perspektivische Ansicht eines Ballenöffners,
- Fig. 2
- eine zweite perspektivische Ansicht des Ballenöffners,
- Fig. 3
- eine weitere perspektivische Ansicht eines des Antriebsmotors in baulicher Einheit
mit der Bremseinheit und
- Fig. 4
- eine schematische Darstellung der Motorsteuerung in Wirkverbindung mit dem Antriebsmotor,
einer Motorsteuereinheit und der Bremseinheit.
[0030] Die Figuren 1 und 2 zeigen in zwei unterschiedlichen perspektivischen Ansichten einen
Ballenöffner 1 mit den Merkmalen der vorliegenden Erfindung. Der Ballenöffner 1 dient
zum oberseitigen Abfräsen von Faserballen 100, die in einem Aufstellbereich 28 auf
einem Boden 27 in mehreren Reihen nebeneinander in einer Aufstellrichtung 10 aufgestellt
sind. Zum Abfräsen der Oberseite der Faserballen 100 dient eine Abnehmereinheit 12,
die an einem Maschinengestell 11 in einer Höhenrichtung verfahrbar aufgenommen ist.
Das Maschinengestell 11 weist eine erste Seitenwange 17 und eine zweite Seitenwange
18 auf, und zwischen den beiden Seitenwangen 17 und 18 erstrecken sich zwei beabstandet
zueinander angeordnete Portalprofile 19.
[0031] Die Seitenwangen 17 und 18 weisen Laufrollen 29 und 30 auf, und zur Führung des Maschinengestells
11 in der Aufstellrichtung 10 dient eine Laufschiene 31, auf der die Laufrollen 29
an der ersten Seitenwange 17 geführt sind. Die Laufrollen 30, die sich unterseitig
an der zweiten Seitenwange 18 befinden, laufen über den Boden 27 ab, auf dem auch
die Faserballen 100 aufgestellt sind, und auf dem auch die Laufschiene 31 montiert
ist.
[0032] Die Abnehmereinheit 12 weist auf einer Unterseite zwei Abnehmerwalzen 32 und drei
Stützwalzen 33 auf, wobei sich die Abnehmerwalzen 32 zwischen den Stützwalzen 33 befinden,
und wobei sämtliche Walzen 32 und 33 parallel zueinander in einer Querrichtung 20
verlaufen. Vor den Abnehmerwalzen 32 befinden sich Gitterroste 34. Werden die Walzen
32 und 33 in Rotation versetzt, so nehmen die Abnehmerwalzen 32 flockenartige Bestandteile
aus den gepressten Faserballen 100 auf, und die Faserflocken werden über eine Absaugeinrichtung
35 abgesaugt und ihrer weiteren Verwendung zugeführt.
[0033] Die Absaugeinrichtung 35 umfasst eine Saughaube 36, die sich oberseitig an der Abnehmereinheit
12 befindet und an die sich ein vertikal nach oben führender Spiralschlauch 37 anschließt.
Bei einem vertikalen Verfahren der Abnehmereinheit 12 kann sich der Spiralschlauch
37 in der Länge verändern. Der Spiralschlauch 37 ist oberseitig angebunden an einen
Saugluftschacht 38, der die Saugluft in die erste Seitenwange 17 oberseitig einführt.
Damit ist der Saugluftschacht 38 selbsttragend an der Oberseite der ersten Seitenwange
17 angebunden, und der Spiralschlauch 37 befindet sich in hängender Anordnung an dem
Ende des Saugluftschachtes 38. Die Saugluft durchwandert dabei die erste Seitenwange
17 und gelangt über einen Kanal 39 gemeinsam mit den Faserflocken an eine weiterverarbeitende
Station.
[0034] Die manuelle Steuerung des Ballenöffners 1 erfolgt über ein Bedienpult 40, welches
beispielhaft an einer Kopfseite des Kanals 39 aufgestellt ist. Die elektrische Versorgung
des Ballenöffners 1 erfolgt über einen Anschlusskasten 41, der sich am selben Kopfende
des Kanals 39 befindet. Über eine Leistungs- und Signalverbindung 42, umfassend eine
Kabelketteneinheit 43, kann eine elektrische Versorgung sowie eine Signalverbindung
mit dem beweglichen Maschinengesell 11 hergestellt werden, wobei sich die Leistungs-
und Signalverbindung 42 seitlich am Kanal 39 befindet. Ein Mitnehmer 44 bildet dabei
die bewegliche Anbindung der Kabelketteneinheit 43 und ist an einer Bandhebeeinheit
45 angebunden, die mit der ersten Seitenwange 17 verbunden ist und folglich mit der
Bewegung des Maschinengestells 11 in der Aufstellrichtung 10 mitbewegt wird. Die Bandhebeeinheit
45 dient zum Anheben eines Abdeckbandes 46, das den Kanal 39 oberseitig abdeckt.
[0035] Um die Abnehmereinheit 12 vertikal zu verfahren und am Maschinengestell 11 hängend
aufzunehmen, dienen Zugmittel 13. Die Zugmittel 13 sind über Umlenkrollen innerhalb
von Brückenelementen 21 aufgenommen, und die Brückenelemente 21 erstrecken sich in
der Aufstellrichtung 10, und sind an den Portalprofilen 19 oberseitig abgestützt,
die sich in der Querrichtung 21 erstrecken.
[0036] Fig. 3 zeigt einen Abschnitt der Abnehmereinheit 12 mit an der Abnehmereinheit 12
angeordneten Komponenten zur Höhenbewegung der Abnehmereinheit 12 am hier nicht bezeichneten
Maschinengestell 11 des hier ebenfalls nicht bezeichneten Ballenöffners 1. Ein Antriebsmotor
14 ist an einem Rahmen der Abnehmereinheit 12 aufgenommen und kann über ein Getriebe
23 eine Antriebswelle 22 in Rotation versetzen. Auf der Antriebswelle 22 ist eine
Zugmittelrolle 16 aufgenommen. Auf einer nicht dargestellten gegenüberliegenden Seite
befindet sich eine weitere, hier nicht dargestellte Zugmittelrolle 16 in Anordnung
auf der Antriebswelle 22.
[0037] Bei einer Aktivierung des Antriebsmotors 14 werden die Zugmittelrolle 16 in Rotation
versetzt und das Zugmittel 13 auf der Zugmittelrolle 16 aufgewickelt oder abgewickelt.
Damit verfährt die Abnehmereinheit 12 in Höhen- bzw. Vertikalrichtung.
[0038] Das Getriebe 23 ist exemplarisch so ausgebildet, dass sich die Antriebswelle 22 durch
dieses hindurch erstrecken kann. Das Zugmittel 13 ist ebenfalls mit einem ersten Ende
über eine nicht sichtbare Krafterfassungseinheit an der Abnehmereinheit 12 befestigt,
und ein zweites Ende des Zugmittels 13 kann auf der Zugmittelrolle 16 auf- und abgewickelt
werden. Der Antriebsmotor 14 ist vorteilhafterweise baueinheitlich mit dem Getriebe
23 ausgeführt. Hier rückseitig am Antriebsmotor 14 befindet sich eine Bremseinheit
24. Wird die Bremseinheit 24 aktiviert, so kann sichergestellt werden, dass sich die
Höhenposition der Abnehmereinheit 12 zumindest in Richtung nicht dargestellten Bodens
27, also nach unten in Figur 3, nicht verändert.
[0039] Die Ansicht zeigt weiterhin ein Führungsprofil 26, das an der nicht dargestellten
Seitenwange befestigt ist. Das Führungsprofil 26 ragt in den Zwischenraum zwischen
den beiden Seitenwangen hinein, und eine Anordnung von Führungsrollen an der Abnehmereinheit
12 sorgt für eine Vertikalführung der Abnehmereinheit 12 am Maschinengestell, wobei
an der gegenüberliegenden weiteren Seitenwange auf gleiche Weise ein weiteres Führungsprofil
angeordnet ist.
[0040] Fig. 4 zeigt in einer schematischen Ansicht eine Steuereinheit 50 zur Steuerung eines
Ballenöffners gemäß Fig. 1 oder Fig. 2. Die Steuereinheit 50 wirkt mit einer Motorsteuereinheit
51 zur Ansteuerung des Antriebsmotors 14 zusammen. Weiterhin ist die Bremseinheit
24 angedeutet, die über ein Verbindungsglied 52 mit dem Antriebsmotor 14 verbunden
ist, und das Verbindungsglied 52 bildet beispielsweise die Rückseite einer Ankerwelle
des Antriebsmotors 14. Insbesondere kann die Bremseinheit 24 rückseitig am Antriebsmotor
4 angeordnet sein, wobei vorderseitig am Antriebsmotor 14 das Getriebe 23 angeordnet
ist, siehe hierzu Fig. 3.
[0041] Die schematische Darstellung der Fig. 4 zeigt die Wirkverbindung der Steuereinheit
50 sowohl mit der Motorsteuereinheit 51 als auch mit der Bremseinheit 24. Die Bremseinheit
24 kann beispielsweise als Federbremseinheit mit einer Ruhedruckfeder ausgeführt sein.
Bei einer Inaktiv-Schaltung der Bremseinheit 24 greift diese zu, um das Verbindungsglied
52 zu blockieren. Das Beschalten der Bremseinheit 24 erfolgt mit der Steuereinheit
50 und erfindungsgemäß insbesondere weiterhin mit der Motorsteuereinheit 51, um das
erfindungsgemäße Verfahren auszuführen.
[0042] Die Erfindung beschränkt sich in ihrer Ausführung nicht auf das vorstehend angegebene
bevorzugte Ausführungsbeispiel.
[0043] Die Bremseinheit 24 umfasst vorzugsweise einen Freilauf, der die Bewegung der Abnehmereinheit
12 nach oben in Figur 3, also vom Boden 27 weg, freigibt, selbst wenn die Bremseinheit
24 aktiviert ist.
[0044] Die Bremseinheit 24 ist immer dann aktivierbar, wenn die Abnehmereinheit 12 nicht
vertikal verfahren werden soll.
[0045] Wird bzw. ist die Bremseinheit 24 aktiviert, wird der Antriebsmotor 14 bestromt,
im gezeigten Beispiel in Richtung Boden 27, also in Absenkrichtung. Dies ist die Bewegungsrichtung,
die aufgrund der Abnehmerwalzen 32 für Personen besonders gefährlich werden kann.
Wird detektiert, dass sich die Abnehmereinheit 14 in diese Richtung bewegt, ist dies
für die Motorsteuereinheit 51 oder die Steuereinheit 50 das Signal, dass die Bremseinheit
24 nicht mehr richtig funktioniert, und leitet beispielsweise einen Nothalt des Ballenöffners
1 ein. In diesem Fall gibt es zwischen der Bremseinheit 24 und dem Antriebsmotor 14
einen Schlupf.
[0046] Wird die Bestromung, ausgehend von einer vorgegebenen, minimalen Bestromungsstärke,
kontinuierlich erhöht, kann bei Detektieren des Schlupfes anhand des beispielsweise
aktuell anliegenden Teststroms darauf geschlossen werden, welche Brems- bzw. Blockierkraft
die Bremseinheit 24 noch aufbringen kann. Dies ermöglicht, bereits vor dem endgültigen
Versagen der Bremseinheit 24 eine Warnung beispielsweise in Form eines farblich von
grün (volle Bremswirkung) bis rot (keine Bremswirkung) nach und nach wechselnden Anzeigebalkens,
einer entsprechend angesteuerten LED vorzugsweise in Verbindung mit bestimmten Leuchtszenarien
wie Blinken und gegebenenfalls akustischen Alarmierens ausgegeben werden. Dies erhöht
die Betriebssicherheit enorm.
[0047] Alternativ oder zusätzlich erfolgt die Bestromung bis zu einer oberen Grenze, die
der von der Bremseinheit 24 maximal aufzubringenden Brems- bzw. Blockierkraft entsprechen
kann.
[0048] Die Bremseinheit 24 muss nicht auf die Ankerwelle des Antriebsmotors 14 einwirken.
Es ist jedes andere mit dem Antriebsmotor 14 verbundene Element, wie beispielsweise
die Antriebswelle 22 möglich.
[0049] Die Bewegung der Abnehmereinheit 12 kann auch mittels eines Fühlers beispielsweise
eines Abstandssensors erfolgen, der an der Außenfläche des aufgewickelten Zugmittels
13 anliegt. Bei einer Bewegung der Abnehmereinheit 12 in Vertikalrichtung verändert
der Fühler seinen Abstand zum sonstigen Abstandssensor, was die Detektion des Schlupfes
ermöglicht. Als Form wäre ein Sensor mit Tauchkern denkbar.
[0050] Handelt es sich bei der Bremseinheit 24 um eine mechanisch wirkende Bremse, kann
auch ein Temperaturfühler vorgesehen sein, der eine aufgrund der bei einem Schlupf
entstehende Reibwärme entstehende Temperaturerhöhung zwischen Bremseinheit 24 und
zu blockierendem Element detektiert.
[0051] Insbesondere ist die Erfindung unabhängig davon, wie die Abnehmereinheit 12 aufgehängt
ist. Die Erfindung ist beispielsweise auf bekannte Ballenöffner anwendbar, deren Abnehmereinheit
nur einseitig aufgehängt ist und zum Ändern der Faserballenreihe drehbar angeordnet
sein kann. Die Ermittlung der Höhe der Abnehmereinheit kann beispielsweise mittels
eines Inkrementalgebers auf der Antriebsmotorwelle erfolgen. Dies ist ebenso bei einem
Hubspindeltrieb möglich.
[0052] Im Ergebnis bietet die Erfindung eine sehr einfache, kostengünstige und universell
einsetzbare Möglichkeit, die Bremse für eine Abnehmereinheit sicher zu prüfen.
Bezugszeichenliste
[0053]
- 1
- Ballenöffner
- 10
- Aufstellrichtung
- 11
- Maschinengestell
- 12
- Abnehmereinheit
- 13
- Zugmittel
- 14
- Antriebsmotor
- 15
- Umlenkrolle
- 16
- Zugmittelrolle
- 17
- erste Seitenwange
- 18
- zweite Seitenwange
- 19
- Portalprofil
- 20
- Querrichtung
- 21
- Brückenelement
- 22
- Antriebswelle
- 23
- Getriebe
- 24
- Bremseinheit
- 26
- Führungsprofil
- 27
- Boden
- 28
- Aufstellbereich
- 29
- Laufrolle
- 30
- Laufrolle
- 31
- Laufschiene
- 32
- Abnehmerwalze
- 33
- Stützwalze
- 34
- Gitterrost
- 35
- Absaugeinrichtung
- 36
- Saughaube
- 37
- Spiralschlauch
- 38
- Saugluftschacht
- 39
- Kanal
- 40
- Bedienpult
- 41
- Anschlusskasten
- 42
- Leistungs- und Signalverbindung
- 43
- Kabelketteneinheit
- 44
- Mitnehmer
- 45
- Bandhebeeinheit
- 46
- Abdeckband
- 50
- Steuereinheit
- 51
- Motorsteuereinheit
- 52
- Verbindungsglied
- 100
- Faserballen
1. Verfahren
• zum Betreiben eines Ballenöffners (1),
- eingerichtet, gepresste und in einer Aufstellrichtung (10) aufgestellte Faserballen
(100) mittels Abtragens von Faserflocken oberseitig aus den Faserballen (100) zu öffnen,
und
- aufweisend
• ein in der Aufstellrichtung (10) verfahrbares Maschinengestell (11),
• eine am Maschinengestell (11) angeordnete und mit einem Antriebsmotor (14) in der
Höhe verfahrbare Abnehmereinheit (12) und
• eine mit dem Antriebsmotor (14) derart verbundene Bremseinheit (24), dass die Bremseinheit
(24) in der Lage ist, bei Aktivierung den Antriebsmotor (14) hinsichtlich seiner Antriebswirkung
in zumindest eine Antriebsrichtung bzw. eine Vertikalbewegung der Abnehmereinheit
(12) in eine zu der zumindest einen Antriebsrichtung korrespondierende, zumindest
eine Blockaderichtung zu blockieren, sowie
• umfassend
- einen ersten Schritt eines Öffnens der Faserballen (100) mittels Überfahrens der
Faserballen (100) mit der Abnehmereinheit (12) in eine vorbestimmte Bewegungsrichtung
(10) und
- einen zweiten Schritt, umfassend
• ein Aktivieren der Bremseinheit (24), wenn die Abnehmereinheit (12) in ihrer Vertikalposition
verharren soll, und
• nach Aktivieren der Bremseinheit (24),
∘ einen ersten Teilschritt eines Bestromens des Antriebsmotors (14) über eine Steuereinheit
(50) in die zumindest eine Antriebsrichtung zumindest derart, dass der Antriebsmotor
(14)
∘ in der Lage ist, die Blockadewirkung der Bremseinheit (24) in die zumindest eine
Blockaderichtung zu überwinden, wenn die Blockadewirkung eine vorbestimmte Mindestwirkung
unterschreitet, und
∘ einen zweiten Teilschritt eines Ermittelns des Vorliegens eines Schlupfs
◊ in der Bremseinheit (24) oder
◊ zwischen der Bremseinheit (24) und dem Antriebsmotor (14).
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die zumindest eine Antriebsrichtung einem Absenken
der Abnehmereinheit (12) entspricht.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei der zweite Schritt ausgeführt wird zumindest
• bei einem Einschalten des Ballenöffners (1),
• unmittelbar vor einem Beginn eines Faserballenabtragvorgangs,
• während eines Faserballenabtragvorgangs,
• zu vorbestimmten Zeiten
• unmittelbar vor einem Wechsel einer Bewegungsrichtung der Abnehmereinheit (12) hinsichtlich
des Überfahrens der Faserballen (100) und/oder
• bei Vorliegen eines vorbestimmten Betriebszustands des Ballenöffners (1).
4. Verfahren nach einem der vorgenannten Ansprüche, wobei das Aktivieren der Bremseinheit
(24) und das Bestromen des Antriebsmotors (14) ausgeführt wird zumindest nach einem
Verfahren der Abnehmereinheit (12) in eine vorbestimmte Vertikalposition.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
• ferner aufweisend einen Schritt eines Fahrens der Abnehmereinheit (12) zur Referenzierung
ihrer Vertikalposition am Maschinengestell (11) in eine oberste Vertikalposition,
• wobei die vorbestimmte Vertikalposition der obersten Vertikalposition der Abnehmereinheit
(12) entspricht.
6. Verfahren nach einem der vorgenannten Ansprüche, wobei die Bestromung im zweiten Schritt
kontinuierlich erhöht wird, bis
• der Schlupf auftritt und/oder
• eine vorbestimmte maximale Bestromung erreicht ist.
7. Verfahren nach einem der vorgenannten Ansprüche, wobei das Vorliegen des Schlupfs
ermittelt wird mittels Detektierens
• einer Vertikalbewegung der Abnehmereinheit (12) in die zumindest eine Antriebsrichtung,
• einer Drehbewegung eines von der Bremseinheit (24) in die zumindest eine Antriebsrichtung
zu blockierenden Elements des Antriebsmotors (12) oder zwischen dem Antriebsmotor
(12) und der Abnehmereinheit (14) und/oder
• eines Detektierens einer Temperaturerhöhung
- in der Bremseinheit (24) oder
- zwischen dem zu blockierenden Element und der Bremseinheit (24).
8. Ballenöffner (1),
• ausgebildet nach Anspruch 1,
• eingerichtet zur Ausführung eines Verfahrens nach einem der vorgenannten Ansprüche
und
• aufweisend oder gekoppelt mit einer Steuereinheit (50), eingerichtet, das Verfahren
auszuführen.
9. Ballenöffner (1) nach Anspruch 8, umfassend eine Motorsteuereinheit (51), eingerichtet,
eine Vertikalbewegung der Abnehmereinheit (12) zu ermitteln.
10. Ballenöffner (1) nach Anspruch 8 oder 9, wobei
• das Maschinengestell (11) eine erste Seitenwange (17) und eine gegenüberliegende
zweite Seitenwange (18) aufweist und
• die Abnehmereinheit (12) und Aufhängemittel (13) in einem Zwischenraum zwischen
den beiden Seitenwangen (17, 18) angeordnet sind, an denen die Abnehmereinheit (12)
aufgehängt ist.
11. Ballenöffner (1) nach Anspruch 10, wobei zwischen den Seitenwangen (17, 18) zwei parallel
zueinander verlaufende Portalprofile (19) ausgebildet sind,
• die
- sich in einer Querrichtung (20) erstrecken und
- mit ihren Enden im Bereich der oberen Ecken der Seitenwangen (17, 18) an diese angebunden
sind,
• wobei sich zwischen den Portalprofilen (19) in Aufstellrichtung (10) wenigstens
zwei Brückenelemente (21) erstrecken, an denen Umlenkrollen (15) angeordnet sind.
12. Ballenöffner (1) nach einem der Ansprüche 8 bis 11, wobei die Bremseinheit (24) und
der Antriebsmotor (14) eine bauliche Einheit bilden.
13. Ballenöffner (1) nach einem der Ansprüche 8 bis 12,
• wobei
- die Abnehmereinheit (12) über zwei Zugmittelrollen (16) an zwei Zugmitteln (13)
aufgehängt ist,
- die Zugmittel (13) nahe an in Querrichtung (20) liegenden Endseiten der Abnehmereinheit
(13) angeordnet sind und
- die Zugmittelrollen (16) auf einer gemeinsamen Antriebswelle (22) angeordnet sind
und/oder der Antriebsmotor (14) mit der Antriebswelle (22) mittels eines Getriebes
(23) verbunden ist.
14. Ballenöffner (1) nach Ansprüchen 12 und 13, wobei im Fall des Getriebes (23) dieses
ebenfalls zur baulichen Einheit gehört.
15. Ballenöffner (1) nach Anspruch 13 oder 14, wobei
• an den Zugmittelrollen (15) Drehsensoren angeordnet sind, mit denen eine Vertikalposition
der Abnehmereinheit (12) erfassbar ist, und/oder
• die Anbindung des ersten Endes des Zugmittels (13) an der Abnehmereinheit (12) eine
Krafterfassungseinheit umfasst, mit der eine Zugkraft in den Zugmitteln (13) erfassbar
ist.
16. Ballenöffner nach einem der Ansprüche 8 bis 15, wobei die Bremseinheit (24) über ein
Verbindungsglied (52) am Antriebmotor (14) angeordnet ist.
17. Ballenöffner nach einem der Ansprüche 8 bis 16, wobei die Bremseinheit (24) über einen
Freilauf mit dem Antriebsmotor diesen bei Aktivierung in eine Antriebsrichtung blockierend
verbunden ist.
18. Ballenöffner nach einem der Ansprüche 8 bis 17, wobei die Bremseinheit (24) Bestandteil
der Abnehmereinheit (12) ist.