[0001] Die Erfindung betrifft eine Anbauwerkzeugeinrichtung, insbesondere einen Anbauverdichter,
mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 1.
[0002] Anbauwerkzeugeinrichtungen der eingangs genannten Art sind aus dem Stand der Technik
bekannt, bspw. aus der auf die Anmelderin zurückgehenden
DE 10 2008 006 211 B4, die einen Anbauverdichter betrifft. Solche Anbauverdichter können zur Durchführung
von Verdichtungsarbeiten, bspw. im Tiefbau, an einen Baggerarm angekuppelt werden.
An einen solchen Anbauverdichter wiederum können je nach Einsatzzweck verschiedene
wechselbare Anbauwerkzeuge angekoppelt werden. Bei von der Anmelderin vertriebenen
Anbauverdichtern (Wechseladapterverdichter) erfolgt die Überwachung angekoppelter
Anbauwerkzeuge mittels Sensoren, die die Stellung bzw. Anwesenheit von Kupplungs-
und Verriegelungselementen erkennen und entsprechende Informationen bspw. mittels
eines Anzeigedisplays an eine Bedienperson ausgeben können. Dadurch kann bei nicht
korrekt angekoppeltem Werkzeug eine z.B. optische und/oder akustische Warnmeldung
an die Bedienperson ausgegeben werden. Hiermit ist eine Überwachung eines Anbauwerkzeugs
auf korrekte Ankopplung ermöglicht. Allerdings erfordert ein Einsatz einer solchen
Sensorik einen hohen konstruktiven Aufwand, da vorhandene Komponenten angepasst und
die Sensorik beschädigungsresistent in den Anbauverdichter eingebaut werden muss.
Auch eine Programmierung ist erforderlich. Zudem können Fehlbedienungen, die bspw.
für eine Bedienperson zu Gefahrensituationen führen können, nicht gänzlich ausgeschlossen
werden.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, mit einfachen konstruktiven Mitteln die
Sicherheit beim Betrieb von Anbauwerkzeugeinrichtungen mit wechselbaren Anbauwerkzeugen
zu erhöhen.
[0004] Die Erfindung löst diese Aufgabe durch eine Anbauwerkzeugeinrichtung mit den Merkmalen
des Anspruchs 1. Danach zeichnet sich die Anbauwerkzeugeinrichtung dadurch aus, dass
eine mechanische Sicherungseinrichtung vorgesehen ist, die das Anbauwerkzeug bei unverriegelter
Verriegelungseinrichtung (ungesicherter bzw. unverriegelter Zustand der Verriegelungseinrichtung)
an der Anbauwerkzeugeinrichtung oder deren Gehäuse insbesondere gegen Herabfallen
sichert.
[0005] Eine solche Ausgestaltung hat den Vorteil, dass ein unbeabsichtigtes Lösen oder Herabfallen
des Anbauwerkzeugs von der Anbauwerkzeugeinrichtung, bspw. infolge einer Fehlbedienung,
vermieden werden kann, da die Sicherungseinrichtung das Anbauwerkzeug unabhängig vom
Verriegelungszustand der Verriegelungseinrichtung an der Anbauwerkzeugeinrichtung
sichert. Selbst bei einem durch Fehlbedienung unerwünschten Entriegeln der Verriegelungseinrichtung
bei bspw. durch einen Baggerarm angehobener Anbauwerkzeugeinrichtung sind auf diese
Weise Verletzungsgefahren erheblich reduziert, da sich das Anbauwerkzeug nicht, jedenfalls
nicht vollständig, von der Anbauwerkzeugeinrichtung lösen kann. Dies trägt zur Sicherheit
im Betrieb von Anbauwerkzeugeinrichtungen mit wechselbaren Anbauwerkzeugen bei.
[0006] Durch Verwirklichung einer mechanischen Sicherungseinrichtung ist eine Lösung mit
hoher Betriebssicherheit (wenige Komponenten mit geringem Ausfallrisiko) geschaffen,
und zwar zu einem vergleichsweise günstigen Preis. Insbesondere kann ein vollständiges
Lösen des Anbauwerkzeugs bei Fehlbedienung (bspw. durch versehentliche Betätigung
eines die Verriegelungseinrichtung betätigenden Handhebels) vermieden werden. Durch
eine mechanisch robuste Ausführung der Bauteile der Sicherungseinrichtung kann eine
einfache primäre Absicherung geschaffen werden, die auch als nachrüstbare Lösung eingesetzt
werden kann.
[0007] Bei der Anbauwerkzeugeinrichtung kann es sich bspw. um einen Anbauverdichter handeln.
Bei dem Anbauwerkzeug kann es sich insbesondere um eine Verdichterplatte handeln.
Als Anbauwerkzeuge können jedoch auch andere Komponenten angekuppelt werden, bspw.
ein Sieblöffel. Die Anbauwerkzeugeinrichtung kann, insbesondere bei Ausgestaltung
als Anbauverdichter, einen Unwuchterzeuger aufweisen. Der Unwuchterzeuger kann einen
Hydraulikmotor aufweisen, der mit einem Hydraulikanschluss verbunden ist.
[0008] Im Rahmen einer bevorzugten Ausgestaltung kann die Sicherungseinrichtung derart ausgebildet
sein, dass diese das wechselbare Anbauwerkzeug in einer Stellung fängt oder auffängt,
die von der am Gehäuse fixierten Stellung des wechselbaren Anbauwerkzeugs abweicht.
Mit anderen Worten kann die Sicherungseinrichtung als Auffangeinrichtung ausgebildet
sein, wobei ein Auffangen des wechselbaren Anbauwerkzeugs außerhalb von dessen Fixierstellung
oder Fixierposition an der Anbauwerkzeugeinrichtung erfolgt. Damit wird die Sicherungseinrichtung
bei ordnungsgemäßen Betrieb (korrekt an der Anbauwerkzeugeinrichtung angekuppeltes
Anbauwerkzeug) nicht oder nur vernachlässigbar beansprucht, sondern dann, wenn es
aus Sicherheitsgründen tatsächlich erforderlich ist. An sich unnötige Belastungen
oder unnötiger Verschleiß kann vermieden werden, was zu einer hohen Lebensdauer der
Sicherungseinrichtung beiträgt. Die Sicherungseinrichtung kann bspw. als ein am Gehäuse
der Anbauwerkzeugeinrichtung befestigtes Fangelement ausgebildet sein, insbesondere
als Fanghaken.
[0009] In zweckmäßiger Weise kann die Sicherheitseinrichtung nachrüstbar ausgebildet sein.
Dies erlaubt nicht nur eine Nachrüstung bestehender Anbauwerkzeugeinrichtungen, sondern
auch ein Austausch der Sicherheitseinrichtung im Bedarfsfall (Ersatzteilversorgung).
Die Sicherheitseinrichtung kann insbesondere durch Befestigung am Gehäuse der Anbauwerkzeugeinrichtung
nachgerüstet werden, bspw. durch Verschrauben oder Verschweißen.
[0010] In vorteilhafter Weise kann die Sicherungseinrichtung als ein am Gehäuse der Anbauwerkzeugeinrichtung
befestigtes Fangelement ausgebildet sein, welches derart eingerichtet ist, dass dieses
(zum Fangen des Anbauwerkzeugs) mit einem zur Fixierung des wechselbaren Anbauwerkzeugs
am Gehäuse der Anbauwerkzeugeinrichtung dienenden Kuppelabschnitt des wechselbaren
Anbauwerkzeugs zusammenwirkt, bspw. einem am Anbauwerkzeug befestigten vorzugsweise
zylindrischen Stab. Hiermit ist eine Sicherungseinrichtung mit einfachen konstruktiven
Mitteln geschaffen, da lediglich der Anbauwerkzeugeinrichtung durch ein Fangelement
auszustatten ist. Am Anbauwerkzeug wird ein zur Fixierung an der Anbauwerkzeugeinrichtung
dienender und damit ohnehin vorhandener Kuppelabschnitt verwendet. Das Fangelement
kann den Kuppelabschnitt teilweise umgreifen oder hintergreifen. Beim ordnungsgemäßen
Betrieb können Fangelement und Kuppelabschnitt voneinander beabstandet sein und erst
bei einem beginnenden Herabfallen des wechselbaren Anbauwerkzeugs aneinander anliegen.
Das Fangelement kann bspw. einen hakenförmigen Querschnitt aufweisen, wobei am hakenförmigen
Querschnitt eine Öffnung vorgesehen ist, die vorzugsweise nach oben (von dem fixierten
Anbauwerkzeug weg) orientiert ist.
[0011] In zweckmäßiger Weise kann das Fangelement an einem Unterteil des Gehäuses, insbesondere
an einer Schmalseite des Gehäuseunterteils, befestigt sein. Hiermit lässt sich eine
konstruktiv günstige Lasteinleitung realisieren, da das Unterteil stabil ausgestaltet
und zur Lastabtragung geeignet ist, da dort auch das Anbauwerkzeug fixiert und gehalten
wird. Durch die Anordnung des Fangelements an einer Schmalseite des Gehäuseunterteils
kann die Art der Ankopplung (Einhängen des Anbauwerkzeugs auf der einen Seite und
Verriegeln auf der anderen Seite) beibehalten werden. Zudem kann ein Anbauwerkzeug
in zwei um 180° gedrehten Stellungen am Gehäuse der Anbauwerkzeugeinrichtung fixiert
werden.
[0012] Im Konkreten kann das Gehäuse der Anbauwerkzeugeinrichtung einen ersten Verbindungsabschnitt
aufweisen, der mit einem ersten Kuppelabschnitt (insbesondere zylindrischer Stab)
des Anbauwerkzeugs zusammenwirkt, und einen zweiten Verbindungsabschnitt aufweisen,
der mit einem zweiten Kuppelabschnitt (insbesondere zylindrischer Stab) des Anbauwerkzeugs
zusammenwirkt. Die Verbindungsabschnitte sind am Gehäuse der Anbauwerkzeugeinrichtung
ausgebildet bzw. befestigt und die Kuppelabschnitte sind am Anbauwerkzeug ausgebildet
bzw. befestigt. Durch Kupplung der Verbindungsabschnitte mit den Kuppelabschnitten
kann unter Zuhilfenahme der Verriegelungseinrichtung das Anbauwerkzeug am Gehäuse
der Anbauwerkzeugeinrichtung fixiert werden.
[0013] Im Rahmen einer bevorzugten Ausgestaltung kann das Fangelement an der Schmalseite
des Gehäuses der Anbauwerkzeugeinrichtung angeordnet sein (Einhängeseite), die von
der Schmalseite abgewandt ist, an der ein zur Fixierung des Anbauwerkzeugs am Gehäuse
dienender Riegel der Verriegelungseinrichtung wirkt (Verriegelungsseite). Durch diese
Ausgestaltung werden der Vorgang des Einkuppelns und des Wechsels des Anbauwerkzeugs
nicht beeinträchtigt.
[0014] In zweckmäßiger Weise kann das Fangelement einen ersten, sich parallel zur Gehäuseteilunterseite
oder schräg vom Gehäuseunterteil weg erstreckenden Abschnitt (proximaler Abschnitt)
und einen sich an den ersten Abschnitt anschließenden zweiten Abschnitt (distaler
Abschnitt) aufweisen, der relativ zum ersten Abschnitt angewinkelt oder gekrümmt ist.
Dabei ist das Fangelement nach oben hin (von der Unterseite weg) offen und nach unten
(zur Unterseite hin) geschlossen ausgebildet. Dadurch ist ein zuverlässiges Auffangen
des Anbauwerkzeugs bei dessen Lösen von der Anbauwerkzeugeinrichtung ermöglicht, da
das Fangelement das Anbauwerkzeug auch bei einer vergleichsweise großen Lösebewegung
fangen kann. Wie bereits angedeutet, kann das Fangelement durch den ersten Abschnitt
und den zweiten Abschnitt insgesamt einen hakenförmigen Querschnitt aufweisen.
[0015] Im Rahmen einer bevorzugten Ausgestaltung kann das Fangelement bezogen auf die Schmalseite
des Gehäuses mittig angeordnet sein und/oder das Fangelement kann sich über einen
Abschnitt der Schmalseite des Gehäuses hinweg erstrecken. Die mittige Anordnung des
Fangelements erlaubt eine Schwenkbewegung des Anbauwerkzeugs um die Längsachse des
Kuppelabschnitts, bspw. einem zylindrischen Stab, reduziert jedoch das Risiko eines
(seitlichen) Verkippens zu den Enden des Kuppelabschnitts. Erstreckt sich das Fangelement
über einen Abschnitt der Schmalseite des Gehäuses hinweg, ist eine hinreichend stabile
Ausgestaltung des Fangelements geschaffen, so dass das Anbauwerkzeug sicher gefangen
werden kann. Zudem kann einem seitlichen Verkippen des Anbauwerkzeugs zu den Enden
des Kuppelabschnitts entgegengewirkt werden. Das Fangelement kann sich bspw. über
einen Bereich von 10 bis 30 Prozent der Breite der Schmalseite des Gehäuses erstrecken.
[0016] Wie zuvor bereits angedeutet, kann das Fangelement der Sicherungseinrichtung als
Fanghaken ausgebildet sein. Hiermit wird ist ein sicheres und zuverlässiges Auffangen
des Anbauwerkzeugs bei einem unerwünschten Lösen des Anbauwerkzeugs von der Anbauwerkzeugeinrichtung
ermöglicht.
[0017] Im Rahmen einer bevorzugten Ausgestaltung können an dem Anbauwerkzeug zwei voneinander
beabstandete Aufnahmeabschnitte zur Aufnahme eines starren Halteelements eines Transportmittels
ausgebildet sein. Dies vereinfacht eine Handhabung des Anbauwerkzeugs und auch der
Anbauwerkzeugeinrichtung insgesamt, da mittels der Aufnahmeabschnitte eine einfache
Handhabung mittels einer Hubeinrichtung, bspw. einem Gabelstapler, möglich ist. Die
Aufnahmeabschnitte können bspw. als Aussparungen in einer Seitenplatte des Anbauwerkzeugs
ausgebildet sein.
[0018] Zur weiteren Ausgestaltung der Anbauwerkzeugeinrichtung können die in
DE 10 2008 006 211 B4 beschriebenen Maßnahmen dienen, auf die hiermit ausdrücklich Bezug genommen wird.
Insbesondere kann die vorliegende Anbauwerkzeugeinrichtung die Merkmale eines oder
mehrerer Ansprüche der
DE 10 2008 006 211 B4 oder einzelne Merkmale aus der dortigen Beschreibung aufweisen.
[0019] Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Figuren näher erläutert, wobei gleiche
oder funktional gleiche Elemente ggf. lediglich einmal mit Bezugszeichen versehen
sind. Es zeigen:
- Fig.1
- ein Ausführungsbeispiel der Anbauwerkzeugeinrichtung in einer Seitenansicht;
- Fig.2
- die Anbauwerkzeugeinrichtung aus Fig.1 in einer perspektivischen Draufsicht;
- Fig.3
- eine vergrößerte Teilansicht der Darstellung aus Figur 3;
- Fig.4
- den Anbauwerkzeugeinrichtung aus Fig.1 in entlang einer in Fig.2 eingezeichneten Schnittachse
A-A; und
- Fig.5
- die Darstellung aus Figur 4 in einer perspektivischen Draufsicht.
[0020] Figur 1 zeigt eine Anbauwerkzeugeinrichtung, die insgesamt mit dem Bezugszeichen
10 versehen ist. Die Anbauwerkzeugeinrichtung 10 ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel
als Anbauverdichter 10 ausgebildet und wird daher nachfolgend als ein solcher bezeichnet.
Der Anbauverdichter 10 weist ein Gehäuse 12 auf, welches ein nicht dargestelltes Oberteil
und ein Unterteil 16 umfasst. Das nicht dargestellte Oberteil und das Unterteil 16
können bspw. durch flexible Puffereinrichtungen miteinander verbunden werden (nicht
dargestellt).
[0021] Auf dem Unterteil 16 des Gehäuses 12 ist ein Unwuchterzeuger 20 angeordnet, der bspw.
eine Welle mit einer exzentrisch darauf angeordneten Masse umfasst. Der Unwuchterzeuger
20 ist mit einem nicht sichtbaren Hydraulikmotor gekoppelt, durch den der Unwuchterzeuger
20 in Drehung versetzt werden kann. Am Unterteil 16 kann ein wechselbares Anbauwerkzeug
22 lösbar fixierbar sein, wie nachfolgend noch beschrieben wird. Bei dem Anbauwerkzeug
22 kann es sich bspw. um eine Verdichterplatte 22 handeln. Der Einfachheit halber
wird das Anbauwerkzeug 22 nachfolgend als Verdichterplatte 22 bezeichnet.
[0022] Das (nicht dargestellte) Oberteil des Gehäuses 12 kann mittels einer Drehdurchführung
mit einem Kupplungsteil verbunden sein, welches an einem Arm eines nicht gezeigten
Baggers befestigt werden kann (nicht dargestellt). Das Kupplungsteil kann über hydraulische
Schnellanschlüsse verfügen, mit denen der Anbauverdichter 10 an eine Hydraulikversorgung
des Baggers angeschlossen werden kann (nicht dargestellt). Die Ausgestaltung dieser
Komponenten kann der in
DE 10 2008 006 211 B4 beschriebenen Ausgestaltung entsprechen.
[0023] Das Unterteil 16 des Gehäuses 12 weist zwei seitliche Längsträger 28a, 28b auf (siehe
Fig.1, 2 und 4), die durch zwei Querträger 30a, 30b verbunden sind (siehe Fig.4 und
5). Die Längsträger 28a und 28b sind weitgehend identisch ausgebildet, so dass nachfolgend
nur auf den Längsträger 28a Bezug genommen wird: Das in Figur 1 rechte axiale Ende
des Längsträgers 28a weist eine schlitzartige Ausnehmung 32 auf. Deren Längsrichtung
verläuft im Wesentlichen parallel zur Verdichterplatte 22, wobei ein unterer Rand
34 der schlitzartigen Ausnehmung 32 zum axialen Ende des Längsträgers 28a hin schräg
nach unten verläuft. Das in Figur 1 linke axiale Ende des Längsträgers 28a weist eine
Ausnehmung 36 auf, die zur Verdichterplatte 22 hin offen ist und die einen unter einer
leichten Schräge zur Verdichterplatte 22 verlaufenden Rand 38 aufweist.
[0024] Der Längsträger 28a weist, bspw. in seiner axialen Mitte, eine Ausnehmung auf, in
der ein doppelt wirkender Hydraulikzylinder angeordnet ist (nicht dargestellt). Eine
nicht gezeigte Kolbenstange weist in Richtung zur Ausnehmung 36 und ist mit einem
bolzenartigen Riegel 46 verbunden. Der Hydraulikzylinder, die Kolbenstange und der
Riegel 46 bilden eine Verriegelungseinrichtung 47.
[0025] Der Riegel 46 ragt im eingefahrenen Zustand (Verriegelungseinrichtung 47 unverriegelt)
nicht in die Ausnehmung 36 hinein. In dem in Figur 1 dargestellten ausgefahrenen Zustand
(Verriegelungseinrichtung 47 verriegelt) steht der Riegel 46 über den Rand 38 der
Ausnehmung 36 über, ragt mit anderen Worten also in die Ausnehmung 36 hinein. Der
bolzenartige Riegel 46 kann an seiner Oberseite 48 einen konischen und abgeflachten
Wirkabschnitt aufweisen, der relativ zur Längsachse des bolzenartigen Riegels 46 einen
Winkel, bspw. einen Winkel von 8-12° aufweist.
[0026] Die Verdichterplatte 22 weist eine flache Bodenplatte 50 auf, die im Betrieb die
eigentliche Verdichtungsarbeit leistet (siehe Fig.2 bis 5). Deren vorderer Endabschnitt
52a ist relativ zur Bodenplatte 50 angewinkelt, verläuft mit anderen Worten schräg
nach oben. Der hintere Endabschnitt 52b ist vorliegend flach auslaufend ausgebildet.
An der Bodenplatte 50 sind zwei vertikale und in Längsrichtung verlaufende Seitenplatten
54a und 54b befestigt, bspw. verschweißt. Zwischen diesen sind zwei bezogen auf die
Bodenplatte 50 parallele zylindrische Stäbe 56a und 56b gehalten. Der Abstand zwischen
den beiden Stäben 56a und 56b entspricht exakt dem Abstand zwischen den inneren Radien
(ohne Bezugszeichen) der beiden Ausnehmungen 32 und 36 in den Längsträgern 28a und
28b des Unterteils 16 des Gehäuses 12. Auch die Radien der Stäbe 56a und 56b entsprechen
denen der beiden Ausnehmungen 32 und 36.
[0027] Zur Anbringung der Verdichterplatte 22 am Gehäuse 12 wird, bei eingefahrenem Riegel
46 (Verriegelungseinrichtung unverriegelt), durch Positionieren des Anbauverdichters
10 bzw. des Gehäuses 12 relativ zur Verdichterplatte 22 zunächst der Stab 56b in die
Ausnehmung 32 eingeführt. Dann wird das Gehäuse 12 relativ zur Verdichterplatte 22
um die Längsachse des Stabs 56b verschwenkt, bis der Stab 56a in der Ausnehmung 36
aufgenommen ist und an deren oberen Rand anliegt.
[0028] Anschließend wird, bspw. durch Betätigung der nicht dargestellten Hydraulikzylinder,
die Verriegelungseinrichtung 47 verriegelt, wobei der bolzenartige Riegel 46 in die
Ausnehmung 36 ausfährt. Durch den konischen Wirkabschnitt 48 am bolzenartigen Riegel
46 wird der Stab 56a in der Ausnehmung 36 verklemmt. Somit ist die Verdichterplatte
22 starr mit dem Unterteil 16 des Gehäuses 12 des Anbauverdichters 10 verbunden. Insoweit
bilden die Ausnehmungen 32 und 36 erste und zweite Verbindungsabschnitte 32, 36 und
die Stäbe 56a und 56b erste und zweite Kuppelabschnitte 56a und 56b. Zum Demontieren
der Verdichterplatte 22 wird in der umgekehrten Reihenfolge vorgegangen.
[0029] Um ein Herabfallen des wechselbaren Anbauwerkzeugs 22 bzw. der Verdichterplatte 22
vom Anbauverdichter 10 zu vermeiden, ist eine mechanische Sicherungseinrichtung 60
vorgesehen, die das Anbauwerkzeug 22 bei unverriegelter Verriegelungseinrichtung am
Anbauverdichter 10 gegen Herabfallen sichert.
[0030] Die Sicherungseinrichtung 60 ist derart ausgebildet, dass diese die Verdichterplatte
22 in einer Stellung fängt oder auffängt, die von der am Gehäuse 12 fixierten Stellung
der Verdichterplatte 22 (siehe Figur 1) abweicht. Die Sicherungseinrichtung 60 dient
somit als eine Art Auffangeinrichtung, wobei ein Auffangen der Verdichterplatte 22
außerhalb der fixierten Stellung der Verdichterplatte 22 am Gehäuse 12 erfolgt. Somit
wird die Sicherungseinrichtung 60 bei ordnungsgemäßem Betrieb nicht oder nur unwesentlich
beansprucht. Die Sicherungseinrichtung 60 kann insbesondere als Fanghaken 62 ausgebildet
sein.
[0031] Die Sicherungseinrichtung 60 ist nachrüstbar ausgebildet, so dass bestehende Anbauverdichter
10 nachgerüstet und ggf. verschlissene Sicherungseinrichtungen 60 auf einfache Weise
ausgetauscht werden können. Dabei ist die Sicherungseinrichtung 60 derart ausgebildet,
dass eine Anpassung der Verdichterplatte 22 nicht erforderlich ist.
[0032] Die Sicherungseinrichtung 60 ist als ein am Gehäuse 12 des Anbauverdichters 10 befestigtes
Fangelement 62 (Fanghaken 62) ausgebildet, welches derart eingerichtet ist, dass dieses
zum Fangen des Anbauwerkzeugs 10 mit einem Kuppelabschnitt 56b (Stab 56b) zusammenwirkt,
nämlich dann, wenn sich die Verdichterplatte 22 vom Gehäuse 12 des Anbauverdichters
10 löst (siehe Figur 4 und Figur 5).
[0033] Das Fangelement 62 ist an dem Unterteil 16 des Gehäuses 12 insbesondere an einer
Schmalseite 64 des Gehäuseunterteils 16 befestigt, und zwar am in Fig.1 unteren Ende
des Gehäuseunterteils 16. Das Fangelement 62 ist an der Schmalseite 64 des Gehäuses
12 angeordnet (Einhängeseite 64), die von der Schmalseite 66 abgewandt ist, an der
ein zur Fixierung der Verdichterplatte 22 am Gehäuse 12 dienender Riegel 46 der Verriegelungseinrichtung
47 wirkt (Verriegelungsseite 66). Auf diese Weise kann der Einkuppelvorgang wie oben
beschrieben beibehalten werden.
[0034] Das Fangelement 62 weist einen ersten, sich parallel zur Gehäuseteilunterseite erstreckenden
Abschnitt 68 (proximaler Abschnitt 68) und einen sich an den ersten Abschnitt 68 anschließenden
zweiten Abschnitt 70 (distaler Abschnitt 70) auf, der relativ zum ersten Abschnitt
68 gekrümmt bzw. gebogen ist. An den zweiten Abschnitt 70 schließt sich eine Öffnung
72 an, über die der Stab 56b beim Ankuppeln der Verdichterplatte 22 in das Fangelement
62 eingeführt werden kann. Das Fangelement 62 weist mit seinen beiden Abschnitten
68, 70 insgesamt einen hakenförmigen Querschnitt auf.
[0035] Das Fangelement 62 ist bezogen auf die Schmalseite 64 des Gehäuses 12 mittig angeordnet.
Zudem erstreckt sich das Fangelement 62 über einen Abschnitt der Schmalseite 64 des
Gehäuses 12 hinweg, bspw. über einen Abschnitt von 10-30 % der Breite der Schmalseite
64.
[0036] Wie zuvor bereits angedeutet, ist das Fangelement 62 als Fanghaken 62 ausgebildet.
[0037] An der Verdichterplatte 22 sind zwei voneinander beabstandete Aufnahmeabschnitte
76 zur Aufnahme eines starren Halteelements eines Transportmittels ausgebildet. Die
Aufnahmeabschnitte 76 sind als Aussparungen 76 in den Seitenplatten 54a, 54b des Anbauwerkzeugs
22 ausgebildet. Hiermit kann die Verdichterplatte 22 und auch der Anbauverdichter
10 insgesamt durch eine Hubvorrichtung, bspw. ein Gabelstapler, auf einfache Weise
gehandhabt werden.
[0038] Die Sicherungseinrichtung 60 wirkt wie folgt: Das Anbringen des Anbauwerkzeugs 22
an den Anbauverdichter 10 mit Sicherungseinrichtung 60 erfolgt wie oben beschrieben.
Ist das Anbauwerkzeug 22 ordnungsgemäß am Gehäuse 16 positioniert und die Verriegelungseinrichtung
47 verriegelt (Riegel 46 steht in die Ausnehmung 36 vor), ist die Sicherungseinrichtung
60 (noch) unbeansprucht. Der Stab 56b und das Fangelement 62 sind dann voneinander
beabstandet (siehe Figur 1).
[0039] Beginnt sich die Verdichterplatte 22 jedoch vom Gehäuse 16 zu lösen, bspw. infolge
einer Fehlbetätigung der Verriegelungseinrichtung 47, beginnt die Verdichterplatte
22 schwerkraftbedingt eine Schwenkbewegung (vgl. Pfeil 80 in Fig.4) relativ zum Gehäuse
16 um die Längsachse des Stabes 56b.
[0040] Im Laufe der Schwenkbewegung bewegt sich der Stab 56b aus der Ausnehmung 32 heraus
und gelangt mit dem Fangelement 62 in Eingriff, welches die Verdichterplatte 22 auf
diese Weise im Sinne eines Fanghakens 62 auffängt.
[0041] Der zweite und gekrümmte bzw. gebogene Abschnitt 70 sorgt dafür, dass der Stab 56b
nicht aus dem Fanghaken 62 "herausspringt". Das Anbauwerkzeug 22 bzw. die Verdichterplatte
22 erfährt somit eine Schwenkbewegung, fällt jedoch nicht von dem Anbauverdichter
10 vollständig herunter. Dies begünstigt die Sicherheit im Betrieb solcher Anbauverdichter.
1. Anbauwerkzeugeinrichtung (10), insbesondere Anbauverdichter (10), die an einen Bagger
ankuppelbar ist, mit einem Gehäuse (12) und einem wechselbaren Anbauwerkzeug (22),
insbesondere einer Verdichterplatte (22), wobei das Anbauwerkzeug (22) mittels einer
Verriegelungseinrichtung (47) lösbar am Gehäuse (12) fixierbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass eine mechanische Sicherungseinrichtung (60) vorgesehen ist, die das Anbauwerkzeug
(22) bei unverriegelter Verriegelungseinrichtung (47) an der Anbauwerkzeugeinrichtung
(10) insbesondere gegen Herabfallen sichert.
2. Anbauwerkzeugeinrichtung (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Sicherungseinrichtung (60) derart ausgebildet ist, dass diese das Anbauwerkzeug
(22) in einer Stellung fängt, die von der am Gehäuse (12) fixierten Stellung des Anbauwerkzeugs
(22) abweicht.
3. Anbauwerkzeugeinrichtung (10) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Sicherungseinrichtung (60) nachrüstbar ausgebildet ist.
4. Anbauwerkzeugeinrichtung (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sicherungseinrichtung (60) als ein am Gehäuse (12) der Anbauwerkzeugeinrichtung
(10) befestigtes Fangelement (62) ausgebildet ist, welches derart eingerichtet ist,
dass dieses mit einem Kuppelabschnitt (56b) des wechselbaren Anbauwerkzeugs (22) zusammenwirkt.
5. Anbauwerkzeugeinrichtung (10) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Fangelement (62) an einem Unterteil (16) des Gehäuses (12), insbesondere an einer
Schmalseite (64) des Gehäuseunterteils (16), befestigt ist.
6. Anbauwerkzeugeinrichtung (10) nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Fangelement (62) an der Schmalseite (64) des Gehäuses (12) angeordnet ist, die
von der Schmalseite (66), an der ein zur Fixierung des Anbauwerkzeugs (22) am Gehäuse
(12) dienender Riegel (46) der Verriegelungseinrichtung (47) wirkt, abgewandt ist.
7. Anbauwerkzeugeinrichtung (10) nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Fangelement (62) einen ersten, sich parallel zur Gehäuseteilunterseite oder schräg
vom Gehäuseunterteil (16) weg erstreckenden Abschnitt (68) und einen sich an den ersten
Abschnitt (68) anschließenden zweiten Abschnitt (70) aufweist, der relativ zum ersten
Abschnitt (68) angewinkelt oder gekrümmt ist.
8. Anbauwerkzeugeinrichtung (10) nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Fangelement (62) bezogen auf die Schmalseite (64) des Gehäuses (12) mittig angeordnet
ist und/oder dass sich das Fangelement (62) über einen Abschnitt der Schmalseite (64)
des Gehäuses (12) hinweg erstreckt.
9. Anbauwerkzeugeinrichtung (10) nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Fangelement (62) als Fanghaken (62) ausgebildet ist.
10. Anbauwerkzeugeinrichtung (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Anbauwerkzeug (22) zwei voneinander beabstandete Aufnahmeabschnitte (76) zur
Aufnahme eines starren Halteelements eines Transportmittels ausgebildet sind.