[0001] Die Erfindung betrifft ein Schaufelblatt für eine Turbinenschaufel, umfassend eine
von einem Heißgas anströmbare Vorderkante, von der aus sich eine Saugseitenwand und
eine Druckseitenwand zu einer Hinterkante des Schaufelblatts erstrecken, wobei das
Schaufelblatt in einer Querrichtung dazu sich von einem fußseitigen Ende mit einer
Schaufelblatthöhe von 0% zu einem spitzenseitigem Ende mit einer Schaufelblatthöhe
von 100% erstreckt, mit zwei längs der Vorderkante angeordneten Reihen von Kühllöchern,
die zueinander einen senkrecht zur Vorderkante zu erfassenden ersten Abstand aufweisen.
[0002] Eine derartige Turbinenschaufel ist beispielsweise aus der
EP 2 154 333 A2 bekannt. Die in der Vorderkante angeordneten Kühllöcher dienen während des Betriebs
einer damit ausgestatteten Gasturbine zur Erzeugung eines kühlenden Schutzfilm über
der Vorderkante, um der ankommenden Heißgasströmung entgegenwirken. Die Kühllöcher
werden deswegen auch als Filmkühllöcher bezeichnet, die im Englischen aufgrund ihrer
dichten Anordnung zudem auch als "Shower Head Film Cooling Holes" bekannt sind. Zugleich
teilt das Schaufelblatt die anströmende Heißgasströmung an der Vorderkante in zwei
Teilströme auf, von denen der eine Teilstrom entlang der Saugseite des Schaufelblatts
entlang strömt und der andere Teil entlang der Druckseite. Der Ort der Strömungsaufteilung
am Schaufelprofil wird dabei Stagnationspunkt genannt, da im idealisierten Sinne dort
keine Querströmung auftritt. Aus diesem Grund sind im Stand der Technik beidseits
der Vorderkante bzw. der vorab ermittelten Stagnationslinie Filmkühllöcher angeordnet,
um die dort auftreffende Heißgasströmung nicht in zu engen Kontakt mit der Bauteilwand
gelangen zu lassen.
[0003] Nachteilig ist jedoch, dass der Stagnationspunkt eines Schaufelprofils bzw. die Stagnationslinie
eines Schaufelblatts von unterschiedlichen Einflussfaktoren abhängig sein kann, so
dass der Bedarf besteht, die Turbinenschaufel und dessen Schaufelblatt sowie dessen
Vorderkantenkühlung an die unterschiedlichen Betriebsbedingungen bestmöglich anzupassen.
[0004] Ausgehend vom zuvor beschriebenen Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde ein Schaufelblatt für eine Turbinenschaufel bereitzustellen, welches für
unterschiedliche Betriebsbedingungen einer Gasturbine bestmöglich gestaltet ist, insbesondere
um bei Einsatz einer vertretbaren Menge an Kühlmittel eine hinreichende Kühlung mit
möglichst hoher Lebensdauer des Schaufelblatts zu erzielen.
[0005] Diese Aufgabe wird mit einem Schaufelblatt der eingangs genannten Art dadurch gelöst,
dass die beiden Reihen von Kühllöchern zumindest teilweise längs der Vorderkante auf
einer Wellenlinie angeordnet sind.
[0006] Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass die tatsächliche Heißgasströmungsrichtung
von der zur Auslegung des Schaufelblatts herangezogenen Strömungsrichtung abweichen
kann einerseits aufgrund unterschiedlicher Betriebsweisen der Gasturbine. Die Abweichungen
können aufgrund einer zur Nennlast veränderten Lastabgabe auftreten. Andererseits
wurde erkannt, dass insbesondere bei Laufschaufeln der Stagnationspunkt eines Schaufelprofils
im Bereich der Vorderkante oszillieren kann aufgrund von Strömungseffekten, die von
einer stromauf der Laufschaufel angeordneten Leitschaufel hervorgerufen werden. Die
Oszillation des Stagnationspunktes eines Schaufelprofils führt zu lokal erhöhter Oberflächentemperatur
des Schaufelblattes, dem mit der Erfindung wirksam begegnet werden kann.
[0007] Um beiden Effekten entgegenzuwirken wird mit der Erfindung nunmehr vorgeschlagen,
zwei Reihen von Kühllöchern im Bereich der Vorderkante vorzusehen, die zumindest teilweise
auf einer gekrümmten Wellenlinie angeordnet sind. Die Kühllöcher sind zur Druckseite
bzw. Saugseite hin verschoben, bezogen auf den oszillierenden Stagnationspunkt des
betreffenden Schaufelprofils. Während der Designphase wird für jedes Schaufelprofil
ein Bereich ermittelt, in dem der Stagnationspunkt auftreten, kann. Jeder dieser Bereiche
ist durch zwei Endpunkte definiert, aus denen dann ein mittlerer Staupunkt ermittelbar
ist. Anschließend werden die beiden Kühllöcher so positioniert, dass eine bestmögliche
Kühlung erreicht wird. Hiermit lässt sich der Kühleffekt lokal optimieren. Durch die
Verwendung von lediglich zwei Kühlreihen anstelle von üblicherweise drei oder mehr
Kühlreihen kann zudem die zur Kühlung erforderliche Menge an Kühlmittel reduziert
werden. Der reduzierte Verbrauch an Kühlmittel trägt während des Betriebs der Gasturbine
zu dessen Wirkungsgradsteigerung bei.
[0008] In den Unteransprüchen sind weitere vorteilhafte Maßnahmen aufgelistet, die beliebig
miteinander kombiniert werden können. Damit lassen sich weitere Vorteile erzielen.
[0009] Gemäß einer ersten vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind die beiden Reihen
von Kühllöchern längs der Gesamterstreckung der Vorderkante zwischen 0% und 100% Schaufelblatthöhe
auf einer Wellenlinie mit mehreren Wellentälern und Wellenbergen angeordnet. Mithin
sind die Kühllöcher der beiden Reihen wiederholt lokal zur Druckseite geringfügig
verschoben, verglichen mit Kühllöchern auf einer anderen Schaufelblatthöhe.
[0010] Gemäß einer dazu alternativen Ausgestaltung sind die beiden Reihen von Kühllöchern
lediglich teilweise längs der Vorderkante auf einer Wellenlinie angeordnet, derart,
dass die beiden Reihen von Kühllöchern in einem ersten Bereich, welcher zwischen 0%
und etwa 40% Schaufelblatthöhe angeordnet ist, im Wesentlichen parallel beidseits
der Vorderkante angeordnet sind und in einem sich daran unmittelbar angrenzenden zweiten
Bereich, welcher sich zwischen etwa 40% und etwa 75% Schaufelblatthöhe und höher erstreckt,
druckseitig verlagert angeordnet sind und wobei die beiden Reihen von Kühllöchern
in einem sich an den zweiten Bereich unmittelbar angrenzenden dritten Bereich, welcher
bei 100% Schaufelblatthöhe endet, mit steigender Schaufelblatthöhe wieder zur Vorderkante
hin zurückverlagert angeordnet sind.
[0011] Dieser Ausgestaltung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass die Verschiebung des Stagnationspunkts
eines Schaufelprofils im radial inneren Bereich des Schaufelblatts eher schmalbandig
ist, wohingegen ab einer Schaufelblatthöhe von etwa 40% die Verschiebung zunimmt und
überdies eher druckseitig ist. Dementsprechend sind die Kühllöcher der beiden Reihen
in dem Bereich von 40% bis 100% zur Druckseite hin verschoben, wobei vorzugsweise
bei etwa 75% Schaufelblatthöhe die maximale druckseitige Verschiebung angeordnet ist.
Bezogen auf eine Sehnenlänge des Schaufelblatts beträgt der Wert der druckseitigen
Maximalverschiebung nicht mehr als 5% der Schaufelprofilsehnenlänge, minimal vorzugsweise
jedoch mindestens 2%.
[0012] Insofern ergibt sich für die beiden Reihen an Kühllöchern eine eher geradlinige Ausgestaltung
im Bereich von 0% bis 40% Schaufelblatthöhe und eine zur Druckseite hin gewölbte Kontur
der Reihen für den Abschnitt zwischen 40% und 100% Schaufelblatthöhe. Insbesondere
bei unterschiedlichen Betriebspunkten, beispielsweise bei niedriger Teillast, treten
derartige Verschiebungen der Stagnationslinie auf, so dass eine Schaufel, welche für
eine besonders flexibel betriebene Gasturbine vorgesehen ist, eine derartige Konfiguration
aufweist.
[0013] Ergänzend zu den vorgenannten Ausgestaltungen ist es von besonderem Vorteil, wenn
der erste Abstand zwischen den beiden Reihen von Kühllöchern längs der Vorderkante
variiert, so dass der erste Abstand für einige Schaufelblatthöhen unterschiedlich
groß ist. Mit dieser Maßnahme kann das lokale Kühlvermögen der Turbinenschaufel im
Bereich der Vorderkante an die individuelle Temperaturbelastung lokal angepasst werden.
[0014] Selbstverständlich ist für jede Schaufelblatthöhe durch eine Querschnittsbetrachtung
ein Schaufelprofil ermittelbar, welches bekanntermaßen die Form eines gewölbten Tropfens
aufweist. Jedes Schaufelprofil weist mithin im Bereich der Vorderkante einen Nasenradius
auf, wobei die Schaufelprofile auf Höhe von Kühllöchern einen ersten Abstand zwischen
den beiden Reihen aufweisen, dessen Größe im Bereich zwischen dem 0,4-fachen und dem
0,7-fachen des zugehörigen Nasenradius liegt. Eingehende Untersuchungen haben herausgefunden,
dass die Wirksamkeit der Kühlung vom Abstand der Kühllöcher unterschiedlicher Reihen
und von der Krümmung der Vorderkante, dem sogenannten Nasenradius sowie der Länge
der Camberline, der Schaufelzahl und dem Turning des Schaufelprofils abhängt. Es wurde
sodann festgestellt, dass eine besonders effiziente Kühlung des Vorderkantenbereichs
erzielt werden kann, wenn der erste Abstand zwischen den auf gleicher Schaufelblatthöhe
liegenden Kühllöchern unterschiedlicher Reihen im beanspruchten Intervall liegt.
[0015] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist der erste Abstand auf halber
Schaufelblatthöhe am kleinsten und nimmt zu den beiden Enden hin zu. Die Zunahme ist
insbesondere moderat.
[0016] Um die Kühlung der Vorderkante für unterschiedliche Schaufelblatthöhen weiter bedarfsgemäß
anzupassen, weist bevorzugtermaßen jedes Kühlloch einen den Kühlmitteldurchfluss einstellenden
Drosselquerschnitt auf, wobei die Drosselquerschnitte einiger Kühllöcher unterschiedlich
groß sind. Besonders bevorzugt sind die Drosselquerschnitte der Kühllöcher im Bereich
der halben Schaufelblatthöhe größer als der Drosselquerschnitt der Kühllöcher im von
der halben Schaufelblatthöhe weiter entfernten Bereich.
[0017] Dieser Ausgestaltung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass bei halber Schaufelblatthöhe
und der daran unmittelbar angrenzenden Bereiche ein etwas erhöhter Kühlbedarf vorherrscht
als in denjenigen Bereichen der Vorderkante, welche von der halben Schaufelblatthöhe
weiter entfernt liegen.
[0018] Besonders bevorzugt ist diejenige Ausgestaltung, bei der die beiden Reihen von Kühllöchern
beidseits einer mittleren Staupunktlinie der ankommenden Heißgasströmung angeordnet
sind. An dieser Stelle teilt sich die Heißgasströmung auf in einen zur Druckseite
und einen zur Saugseite strömenden Anteil aufteilende zu beiden Seiten hin umgelenkt,
sodass aufgrund der beidseitigen Anordnung der Kühllöcher die darunter liegende Bauteilwand
besonders effizient vor den hohen Temperaturen des Heißgases geschützt ist.
[0019] Bevorzugtermaßen ist das Schaufelblatt Teil einer Turbinenschaufel, insbesondere
einer Turbinenleitschaufel einer stationären Gasturbine.
[0020] Im Folgenden wird nun die Erfindung anhand der in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele
näher beschrieben und erläutert. Darin zeigen:
- Figur 1
- in perspektivischer Darstellung eine Turbinenlaufschaufel mit einem erfindungsgemäßen
Schaufelblatt gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel,
- Figur 2
- in perspektivischer Darstellung eine Turbinenlaufschaufel mit einem erfindungsgemäßen
Schaufelblatt gemäß eines zweiten Ausführungsbeispiels und
- Figur 3
- das Schaufelprofil des Schaufelblatts gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel.
[0021] In den Ausführungsbeispielen und Figuren können gleiche oder gleichwirkende Merkmale
jeweils mit den gleichen Bezugszeichen versehen sein. Die dargestellten Merkmale und
deren Größenverhältnisse untereinander sind grundsätzlich nicht als maßstabsgerecht
anzusehen, vielmehr können einzelne Elemente zur besseren Darstellung und/oder zum
besseren Verständnis im Verhältnis größer dimensioniert dargestellt sein.
[0022] In Figur 1 ist in perspektivischer Darstellung eine Turbinenlaufschaufel 10 dargestellt.
Die Turbinenschaufel 10 umfasst aufeinanderfolgend einen im Wesentlichen tannenbaumförmigen
Schaufelfuß 12, an den sich eine Heißgasplattform 14 anschließt. An dessen dem Heißgas
S zugewandten Oberfläche ist ein erfindungsgemäßes Schaufelblatt 16 gemäß einem ersten
Ausführungsbeispiel angeordnet. Das Schaufelblatt 16 umfasst bekanntermaßen eine Vorderkante
18 und eine Hinterkante 20, zwischen denen sich eine Saugseitenwand 17 und eine Druckseitenwand
19 erstreckt. In einer Querrichtung dazu erstreckt sich das Schaufelblatt 16 von einem
fußseitigen Ende 21 bei 0% Schaufelblatthöhe zu einem spitzenseitigen Ende 23 bei
100% Schaufelblatthöhe. Längs der Vorderkante 18 sind zwei Reihen R
1, R
2 von Kühllöchern 22 angeordnet. Die beiden Reihen R
1, R
2 verlaufen entlang einer Wellenlinie mit mehreren Wellentälern und Wellenbergen und
sind gleichzeitig beidseits einer mittleren Staupunktlinie 24 angeordnet.
[0023] Ein zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in Figur 2 dargestellt. Anstelle
der insgesamt wellenförmigen Anordnung von Kühllöchern 22 in den Reihen R
1, R
2 ist hier ein Bereich geradlinig, gefolgt von einem bauchigen Abschnitt. Im Detail
sind die beiden Reihen R
1, R
2 von Kühllöchern 22 in dem ersten, radial innenliegenden Bereich so angeordnet, dass
sie parallel zur Vorderkante 18 beidseits dieser angeordnet sind. Dieser erste Bereich
B
1 erstreckt sich zwischen 0% und etwa 40% Schaufelblatthöhe. Daran radial außen anschließend
ist ein zweiter Bereich B
2 vorgesehen. Dieser endet auf einer Schaufelblatthöhe von etwa 75%. In diesem Bereich
verschieben sich die Kühllöcher 22 beider Reihen R
1, R
2 mit zunehmender Höhe weiter in Richtung Druckseite, bis sie bei etwa 75% Schaufelblatthöhe
die Maximalverschiebung von der Vorderkante 18 weg erreicht haben. In dem sich daran
anschließenden dritten Bereich B
3 verlagern sich die Kühllöcher 22 der beiden Reihen R
1, R
2 in Richtung der Vorderkante 18 wieder zurück.
[0024] Mit Hilfe der beiden dargestellten Ausführungsbeispiele ist es möglich, die Vorderkante
18 der Turbinenschaufel 10 für unterschiedliche Anströmungsbedingungen und unterschiedliche
Betriebsweisen anzupassen unter Erreichung einer weiterhin hinreichenden Kühlung der
Vorderkante 18 bei moderatem Einsatz von Kühlmittel. Insbesondere durch die Verwendung
von lediglich zwei Reihen R
1, R
2 an Kühllöchern 22 anstelle von drei Reihen lässt sich der Herstellungsaufwand bei
der Turbinenschaufel 10 signifikant reduzieren. Eine geringere Anzahl von Kühllöchern
22 bedeutet zugleich, dass das Risiko der Risserzeugung gesenkt worden ist. Weiterhin
wird die Menge an Kühlmittel, beispielsweise Kühlluft, reduziert, was zur Erhöhung
des Turbinenwirkungsgrades beiträgt.
[0025] In beiden Figuren sind die Kühllöcher 22 lediglich schematisch als Kreise dargestellt,
wobei deren Drosselquerschnitte durch unterschiedlich große Kreise schematisch dargestellt
worden sind. Selbstverständlich kann es sich bei den Kühllöchern 22 um Filmkühllöcher
handeln, die eine diffusorartige Öffnung aufweisen. Deren Diffusor kann sogar profiliert
ausgestaltet sein. Auch ein auf der Oberfläche des Schaufelblatts 16 quer zu erfassender
Abstand A zwischen den Kühllöchern 22 kann auf unterschiedlichen Schaufelblatthöhen
unterschiedlich groß sein.
[0026] Figur 3 zeigt zudem als ein Schaufelprofil 28 den Querschnitt durch das Schaufelblatt
16 des ersten Ausführungsbeispiels gemäß Figur 1. Zwischen der Saugseitenwand 17 und
der Druckseitenwand 19 erstreckt sich mittig einer gedachte Linie, welche als Schaufelprofilmittenlinie
oder auch als Camberline bekannt ist. Die Schaufelprofilmittenlinie ist mit dem Bezugszeichen
30 versehen. Der zuvorderst angeordnete Punkt der Schaufelprofilmittenlinie 30 definiert
die Vorderkante 18. Je nach tatsächlicher Anströmung bzw. Fehlanströmung des Schaufelprofils
28 kann der Stagnationspunkt 25 abseits der Vorderkante 18 hin zur Druckseite 19 oder
hin zur Saugseite 17 geringfügig verschoben sein. Die (mittleren) Stagnationspunkte
25 jedes Schaufelprofilschnitts, die auf beliebigen Schaufelblatthöhen ermittelbar
sind, bilden gemeinsam die Staupunktlinie 24. Der Nasenradius ist mit R bezeichnet.
[0027] Insgesamt betrifft die Erfindung ein Schaufelblatt 16 für eine Turbinenschaufel 10,
umfassend eine von einem Heißgas S anströmbare Vorderkante 18, von der aus sich eine
Saugseitenwand 17 und eine Druckseitenwand 19 zu einer Hinterkante 20 des Schaufelblatts
16 erstrecken, wobei das Schaufelblatt 16 in einer Querrichtung dazu sich von einem
fußseitigen Ende 21 mit einer Schaufelblatthöhe von 0% zu einem spitzenseitigen Ende
23 mit einer Schaufelblatthöhe von 100% erstreckt, mit zwei längs der Vorderkante
angeordneten Reihen R
1, R
2 von Kühllöchern 22, die zueinander einen senkrecht zur Vorderkante 18 zu erfassenden
ersten Abstand A aufweisen. Um eine Turbinenschaufel bereitzustellen, welche mit vermindertem
Kühlaufwand eine weiterhin zuverlässige Kühlung der Vorderkante 18 für unterschiedliche
Betriebsbedingungen einsetzbar ist, wird vorgeschlagen, dass die beiden Reihen R
1, R
2 von Kühllöchern 22 zumindest teilweise längs der Vorderkante 18 auf einer Wellenlinie
angeordnet sind.
1. Hohles Schaufelblatt (16) für eine Turbinenschaufel, umfassend eine von einem Heißgas
(S) anströmbare Vorderkante, von der aus sich eine Saugseitenwand (17)und eine Druckseitenwand
(19) zu einer Hinterkante (20) des Schaufelblatts (16) erstrecken, wobei das Schaufelblatt
(16) in einer Querrichtung dazu sich von einem fußseitigen Ende mit einer Schaufelblatthöhe
von 0% zu einem spitzenseitigem Ende (23) mit einer Schaufelblatthöhe von 100% erstreckt,
mit zwei längs der Vorderkante (18) angeordneten Reihen (R1, R2) von Kühllöchern (22), die zueinander einen senkrecht zur Vorderkante (18) zu erfassenden
ersten Abstand (A) aufweisen, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Reihen (R1, R2) von Kühllöchern (22) zumindest teilweise längs der Vorderkante (18) auf eine Wellenlinie
angeordnet sind.
2. Schaufelblatt nach Anspruch 1,
die beim die beiden Reihen (R1, R2) von Kühllöchern (22) längs der Gesamterstreckung der Vorderkante (18) zwischen 0%
und 100% Schaufelblatthöhe auf eine Wellenlinie angeordnet sind.
3. Schaufelblatt nach einem der vorangehenden Ansprüche,
bei dem die beiden Reihen (R1, R2) von Kühllöchern (22) lediglich teilweise längs der Vorderkante (18) auf eine Wellenlinie
angeordnet sind, derart, dass
die beiden Reihen (R1, R2) von Kühllöchern (22) in einem ersten Bereich, welcher zwischen 0% und etwa 40% Schaufelblatthöhe
angeordnet ist, im wesentlichen parallel beidseits der Vorderkante (18) angeordnet
sind und in einem sich daran unmittelbar angrenzenden zweiten Bereich, welcher sich
zwischen etwa 40% und etwa 75% Schaufelblatthöhe erstreckt, druckseitig verlagert
angeordnet sind, und wobei die beiden Reihen (R1, R2) von Kühllöchern (22) in einem sich an den zweiten Bereich unmittelbar angrenzenden
dritten Bereich, welcher bei 100% Schaufelblatthöhe endet, mit steigender Schaufelblatthöhe
weiter zur Vorderkante (18) hin zurückverlagert angeordnet sind.
4. Schaufelblatt nach Anspruch 3,
bei dem die beiden Reihen (R1, R2) an Kühllöchern (22) ab einer Schaufelblatthöhe von 40% zu der Druckseite hin verschoben
sind, derart, dass der Punkt der druckseitigen maximalen Verschiebung bei etwa 75%
Schaufelblatthöhe oder höher angeordnet ist.
5. Schaufelblatt nach Anspruch 1, 2, 3 oder 4,
bei dem die druckseitige maximale Verschiebung von 2% bis 10% einer Schaufelprofilsehnenlänge
beträgt, welche dem axialen Abstand zwischen der Vorderkante (18) und der Hinterkante
(20) entspricht, erfasst auf der Schaufelblatthöhe der maximalen Verschiebung.
6. Schaufelblatt nach einem der vorangehenden Ansprüche,
bei dem der erste Abstand (A) zwischen den beiden Reihen (R1, R2) längs der Vorderkante (18) variiert.
7. Schaufelblatt nach einem der vorangehenden Ansprüche,
bei dem für jede Schaufelblatthöhe ein Schaufelprofil (28) ermittelbar ist, welches
Schaufelprofil (28) im Bereich der Vorderkante (18) einen Nasenradius (R) aufweist,
wobei die Schaufelprofile auf Höhe von Kühllöchern (22) einen ersten Abstand (A) zwischen
den beiden Reihen (R1, R2) aufweisen, dessen Größe im Bereich zwischen dem 0,4-fachen und dem 0,7-fachen des
zugehörigen Nasenradius liegt.
8. Schaufelblatt nach Anspruch 7,
bei dem der erste Abstand (A) auf halber Schaufelblatthöhe am kleinsten ist und zu
den beiden Enden hin zunimmt.
9. Schaufelblatt nach einem der vorangehenden Ansprüche,
bei dem jedes Kühlloch einen den Kühlmitteldurchfluss einstellenden Drosselquerschnitt
aufweist, wobei die Drosselquerschnitte einiger Kühllöcher (22) unterschiedlich groß
sind.
10. Schaufelblatt nach Anspruch 7,
bei dem die Drosselquerschnitte der Kühllöcher (22) im Bereich der halben Schaufelblatthöhe
größer sind als der Drosselquerschnitt der Kühllöcher (22) im von der halben Schaufelblatthöhe
weiter entfernten Bereich.
11. Schaufelblatt nach einem der vorangehenden Ansprüche,
bei dem die beiden Reihen (R1, R2) von Kühllöchern (22) beidseits einer Staupunktlinie (24) der ankommenden Heißgasströmung
angeordnet sind.
12. Turbinenschaufel (10) für eine stationäre Gasturbine, umfassend ein Schaufelblatt
(16) nach einem der vorangehenden Ansprüche.