[0001] Die Erfindung betrifft eine Bauteilwand eines Heißgasbauteils für eine Gasturbine,
welche doppelwandig ausgestaltet eine im Betrieb heißere Außenwand und eine im Betrieb
kältere Innenwand umfasst und dessen dazwischen angeordneter Innenraum durch sich
zwischen der Innenwand und der Außenwand erstreckende Trennwände grundsätzlich unterteilt
ist, wobei durch in der Innenwand angeordnete Einlassöffnungen ein Kühlmittel in den
Innenraum einströmbar und durch in der Außenwand angeordnete Auslassöffnungen aus
dem Innenraum ausströmbar ist.
[0002] Eine derartige Bauteilwand kommt beispielsweise gemäß der
EP 0 954 680 B1 in einer Turbinenschaufel zum Einsatz. Insbesondere handelt es sich bei der Bauteilwand
um die eines Schaufelblatts, welches aerodynamisch gekrümmt zur Umlenkung eines in
einer Gasturbine strömenden Heißgases vorgesehen ist. Im Inneren der hohlen Bauteilwand
sind sogenannte Wärmeübertragungselemente vorgesehen, mit denen die im Betrieb aufgeheizte
Außenwand aufgrund der Durchströmung der hohlen Bauteilwand mit Kühlluft gekühlt werden
kann.
[0003] Es hat sich jedoch gezeigt, dass eine derartige Turbinenschaufel, deren äußere Wand
einer signifikant höheren Temperatur ausgesetzt ist als die innere und somit kühlere
Wand, sehr hohe Temperaturgradienten zwischen außen und innen aufweisen kann. Diese
Temperaturgradienten im Material der Bauteilwand führen zu thermisch bedingten Spannungen,
die die Lebensdauer der Turbinenschaufel signifikant reduzieren oder deren maximal
zulässige Startzahlen signifikant begrenzen können.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Bauteilwand eines Heißgasbauteils für eine Gasturbine
anzugeben, die eine höhere Standzeit aufweist.
[0005] Erfindungsgemäß ist die Aufgabe durch eine solche Bauteilwand gelöst, die im Innenraum
zumindest einen ersten Hohlraum aufweist, welcher als Einlass-Hohlraum lediglich mit
zumindest einer der Einlassöffnungen direkt verbunden ist ohne direkt mit Auslassöffnungen
verbunden zu sein und das unmittelbar neben dem zumindest einen Einlass-Hohlraum zumindest
ein zweiter Hohlraum vorgesehen ist, welcher als Auslass-Hohlraum lediglich mit zumindest
einer der Auslassöffnungen direkt verbunden ist ohne direkt mit Einlassöffnungen verbunden
zu sein und dass unter Ausbildung eines Strömungspfad die den betreffenden Einlass-Hohlraum
von dem dazu benachbarten Auslass-Hohlraum unterteilende Trennwand zumindest eine
Durchgangsöffnung zur Durchleitung des Kühlmittels aus dem betreffenden Einlass-Hohlraum
in den Auslass-Hohlraum aufweist.
[0006] Mithin wird der Innenraum in zumindest einen Einlass-Hohlraum, vorzugsweise mehrere
Einlass-Hohlräume, und in zumindest einen Auslass-Hohlraum, vorzugsweise mehrere Auslass-Hohlräume,
unterteilt, denen jeweils bestimmte Öffnungen zugeordnet sind: an den Einlass-Hohlraum
grenzen lediglich Einlassöffnungen, aber keine Auslassöffnungen an und an dem Auslass-Hohlraum
grenzen lediglich Auslassöffnungen, aber keine Einlassöffnungen an. Mit Hilfe der
Trennwände kann eine verbesserte Wärmeleitung von der Außenwand zur Innenwand erfolgen,
so dass hierdurch der Temperaturgradient gesenkt werden kann.
[0007] Die Einlassöffnung ist bevorzugt zur Prallkühlung der im Betrieb heißeren Außenwand
ausgestaltet, wodurch eine besonders wirksame Reduzierung der Temperatur der Außenwand
hervorgerufen wird. Weiter ist vorzugsweise die zumindest eine Durchgangsöffnung aufweisende
Trennwand zur Prallbestrahlung der im Betrieb kühleren Innenwand im Bereich des Auslass-Hohlraums
mit im Betrieb aufgeheiztem Kühlmittel ausgestaltet.
[0008] Mithin verfolgt die Erfindung den Ansatz, nicht nur die Temperatur der Außenwand
weitestmöglich zu reduzieren, um den Temperaturgradienten zwischen Innenwand und Außenwand
zu reduzieren. Die Erfindung verfolgt darüber hinaus den Ansatz, die Temperatur der
Innenwand zu erhöhen, um auch von der geringeren Materialtemperatur her den Temperaturgradienten
der gesamten Bauteilwand zu reduzieren und somit insgesamt die Temperaturen von Innenwand
und Außenwand soweit anzunähern, dass lebensdauerverkürzende Spannungen aus thermischen
Dehnungen reduziert werden. Mithin wendet sich die Erfindung von dem Gedanken ab,
die Aufheizung der Innenwand zu vermeiden.
[0009] In den Unteransprüchen sind weitere vorteilhafte Maßnahmen aufgelistet, die beliebig
miteinander kombiniert werden können, um weitere Vorteile zu erzielen.
[0010] Der Temperaturgradient zwischen Innenwand und Außenwand kann weiter reduziert werden,
wenn an einer den Auslass-Hohlraum begrenzenden Innenfläche der Innenwand Elemente
zur Anfachung des Wärmeübergangs vorgesehen sind.
[0011] Selbstverständlich umfasst die Bauteilwand nicht lediglich einen einzigen Einlass-Hohlraum
und einen einzigen Auslass-Hohlraum, sondern mehreren Einlass-Hohlräume und mehrere
Auslass-Hohlräume sowie mehrere, den Innenraum demgemäß unterteilende Trennwände und
auch mehrere Einlassöffnungen und mehrere Auslassöffnungen, derart, dass entlang einer
Quererstreckung der Bauteilwand Einlass-Hohlräume und Auslass-Hohlräume stets einander
abwechselnd angeordnet sind, wobei zumindest jede zweite den Innenraum demgemäß unterteilende
Trennwand jeweils mindestens eine Durchgangsöffnung, vorzugsweise mehrere Durchgangsöffnungen
zur Weiterleitung von Kühlmittel aus dem betreffenden Einlass-Hohlraum in den unmittelbar
benachbarten Auslass-Hohlraum aufweist. Diese Ausgestaltung dient einer großflächigen
Angleichung der Temperaturen von Innenwand und Außenwand unter gleichzeitiger Erreichung
einer hinreichend gekühlten Außenwand. Weiter bevorzugt ist der Auslass-Hohlraum durch
zwei Trennwände von zwei beidseitig benachbarten Einlass-Hohlräumen begrenzt und in
lediglich einem der beiden betreffenden Trennwände Durchgangsöffnungen angeordnet.
Hierdurch kann eine Zusammenführung von Kühlmittelströmungen aus zwei einen betreffenden
Auslass-Hohlraum flankierenden Einlass-Hohlräumen vermieden werden, sofern zweckdienlich.
Somit ergibt sich für jede Paarung von einem Auslass-Hohlraum mit einem Einlass-Hohlraum
ein dezidierter Strömungspfad für Kühlmittel.
[0012] Um in einer zweiten Dimension, beispielsweise in einer Längserstreckung der Bauteilwand,
eine flächige Kühlung der Außenwand und eine flächige Reduzierung des Temperaturgradienten
zwischen Außenwand und Innenwand zu erreichen, ist jeder der Einlass-Hohlräume mit
jeweils mehreren Einlassöffnungen und jeder der Auslass-Hohlräume mit jeweils mehreren
Auslassöffnungen direkt verbunden und in den betreffenden Trennwänden dazwischen jeweils
mehrere Durchgangsöffnungen angeordnet. Vorzugsweise sind entlang dieser Längserstreckung
der Bauteilwand die Einlassöffnungen bzw. die Auslassöffnungen versetzt zu den im
Strömungspfad liegenden Durchgangsöffnungen angeordnet. Dies ermöglicht einerseits
eine Prallbestrahlung der Außenwand mithilfe der Eingangsöffnungen und andererseits
eine Prallbestrahlung der Innenwand mithilfe der Durchgangsöffnung sowie eine abschnittsweise
konvektive Kühlung der betreffenden Flächen entlang der Längserstreckung der Hohlräume.
[0013] Besonders bevorzugt ist diejenige Ausgestaltung, bei der die alternierend angeordneten
Einlass-Hohlräume und Auslass-Hohlräume unter Ausbildung mehrerer Strömungspfade jeweils
dreieckig ausgestaltet und zugleich einander überlappend angeordnet sind. Darunter
wird verstanden, dass die Einlass-Hohlräume mit einer Ecke ihrer dreieckförmigen Kontur
an der Innenwand anliegen, wohingegen ihre dieser Ecke gegenüberliegende Kante Teil
der Außenwand ist. Gleichzeitig ist der oder sind die Auslass-Hohlräume umgekehrt
orientiert: eine Ecke der dreieckigen Auslass-Hohlräume liegt an der Außenwand an,
wohingegen eine dieser Ecke gegenüberliegende Kante des dreieckig ausgestalteten Auslass-Hohlraums
dann Teil der Innenwand darstellen. Mit anderen Worten: die Innenwand begrenzt größtenteils
die Auslass-Hohlräume und die Außenwand begrenzt größtenteils die Einlass-Hohlräume,
so dass die Einlass-Hohlräume eher punktuell an die Innenwand und die Auslass-Hohlräume
eher punktuell an die Außenwand angrenzen. Diese Anordnung, insbesondere wenn sie
wiederholend vorgesehen ist, besitzt den Vorteil, dass die Außenwand durch die Einlass-Hohlräume
großflächig prallgekühlt werden kann. Gleichzeitig kann die Innenwand durch die vorzugsweise
Prallbestrahlung der Innenwand aufgrund der in der Trennwand angeordneten Durchgangsöffnungen
mit einem bereits aufgrund der Prallkühlung der Außenwand aufgeheiztem Kühlmittel
derart temperiert werden, dass sich die Temperatur der Innenwand an die Temperatur
der Außenwand annähert. Damit wird die Lebensdauer der Bauteilwand eines Heißgasbauteiles
für eine Gasturbine verlängert. Darüber hinaus erhöht diese Geometrie die Steifigkeit
der Bauteilwand.
[0014] Besonders bevorzugt weist ein Heißgasbauteil eine dementsprechende Bauteilwand auf.
Bei dem Heißgasbauteil kann es sich beispielsweise um eine Turbinenschaufel, ausgestaltet
als Leitschaufel oder als Laufschaufel, handeln. Die Bauteilwand kann dabei Teil des
Schaufelblatts und oder auch Teil der Plattform sein. Selbstverständlich kann das
Heißgasbauteil auch als Ringsegment oder als ein Hitzeschild einer Brennkammer ausgestaltet
sein. Weitere Anwendungsfälle sind darüber hinaus denkbar.
[0015] Vorzugsweise ist die Bauteilwand monolithisch. Eine derartige Bauteilwand kann durch
additive Fertigungsverfahren, und insbesondere durch selektives Laserschmelzen gefertigt
werden. Im Gegensatz zu bisherigen prallgekühlten Bauteilwänden werden Außenwand und
Prallkühlwand simultan hergestellt.
[0016] Nachfolgend werden weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung anhand der
in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele näher beschrieben und erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1
- in perspektivischer Darstellung einen Schnitt durch eine erfindungsgemäße Bauteilwand
eines Heißgasbauteils für eine Gasturbine gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel,
- Fig. 2
- einen Querschnitt durch die Bauteilwand gemäß Figur 1,
- Fig. 3
- in perspektivischer Darstellung den Schnitt durch eine Bauteilwand gemäß einem zweiten
Ausführungsbeispiel,
- Fig. 4
- in perspektivischer Darstellung einen Querschnitt durch eine Bauteilwand gemäß dem
zweiten Ausführungsbeispiel,
- Fig. 5
- einen Querschnitt durch das Schaufelblatt einer Turbinenschaufel als drittes Ausführungsbeispiel
einer Bauteilwand, wobei der Schnitt längs durch den Einlass-Hohlraum erfolgt und
- Fig. 6
- die Turbinenschaufel gemäß Figur 5 als drittes Ausführungsbeispiel einer Bauteilwand,
mit einem durch den Auslass-Hohlraum angeordneten Schnitt.
[0017] In allen Figuren sind identisch wirkende Merkmale mit den gleichen Bezugszeichen
versehen.
[0018] Figur 1 zeigt in perspektivischer Darstellung einen Schnitt durch eine erfindungsgemäße
Bauteilwand 10. Die Bauteilwand 10 ist Teil eines nicht weiter dargestellten Heißgasbauteils,
welches in einer Gasturbine in deren Heißgaspfad oder zu dessen Begrenzung eingesetzt
werden kann. Die Bauteilwand 10 ist doppelwandig ausgestaltet und weist eine im Betrieb
heißere Außenwand 12 und eine im Betrieb kältere Innenwand 14 auf. Die Begriffe "heißer"
und "kälter" beziehen sich jeweils auf die andere Wand: die Außenwand weist im Betrieb
eine höhere Temperatur auf als die Innenwand und ist somit heißer, wohingegen im Betrieb
die Innenwand eine niedrigere Temperatur aufweist als die Außenwand. Folglich ist
die Innenwand die kältere. Zwischen der Außenwand 12 und der Innenwand 14 ist ein
Innenraum angeordnet, welcher durch sich zwischen der Innenwand 14 und der Außenwand
12 erstreckende Trennwände 16 grundsätzlich unterteilt ist. Mit grundsätzlich ist
gemeint, dass in einigen oder allen Trennwänden jeweils zumindest eine Durchgangsöffnung
26, vorzugweise mehrere Durchgangsöffnungen 26 vorgesehen sind. Darüber hinaus sind
in der Innenwand 14 eine Vielzahl von Einlassöffnungen 18 und in der Außenwand 12
eine Vielzahl von Auslassöffnungen 20 vorgesehen. Insgesamt ist die Bauteilwand 10
in Sandwich-Bauweise ausgeführt.
[0019] Gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel sind die im Innenraum angeordneten Trennwände
16 schräg angeordnet, so dass sich ein zickzackartiger Verlauf einstellt. Dies führt
zu im Querschnitt dreieckförmigen Hohlräumen 22, 24. Die mit den Einlassöffnungen
18 direkt verbundenen Hohlräume 22 werden als Einlass-Hohlräume bezeichnet, wohingegen
die direkt mit den Auslassöffnungen 20 verbundenen Hohlräume 24 als Auslass-Hohlräume
bezeichnet werden. Die Einlass-Hohlräume 22 stehen direkt nur mit den Einlassöffnungen
18 und den Durchgangsöffnungen 26 in Strömungsverbindung. Ebenso stehen die Auslass-Hohlräume
24 direkt nur mit den Auslassöffnungen 20 und den Durchgangsöffnungen 26 in Verbindung.
Der Begriff "direkt" bedeutet unmittelbar aneinander angrenzend.
[0020] Die Form der Einlass-Hohlräume 22 und Auslass-Hohlräume 24 entsprechen der Form eines
gleichschenkligen Dreiecks, so dass diese komplementär angeordnet sein können.
[0021] Während des bestimmungsgemäßen Einsatzes des Heißgasbauteils mit der gezeigten Bauteilwand
10 strömt an der nach außen weisenden Fläche 13 der Außenwand 12 ein heißes Arbeitsmedium
AM entlang. Gleichzeitig steht währenddessen ein Kühlmittel KM an einer dem Innenraum
der Bauteilwand 10 abgewandten Oberfläche 15 der Innenwand 14 an. Im Betrieb strömt
das an der Oberfläche 15 anstehende Kühlmittel KM über die Einlassöffnungen 18 unter
Ausbildung einzelner Kühlmittelstrahlen in den Einlass-Hohlraum 22. Die Außenwand
12 wird sodann prallgekühlt, was das Temperaturniveau der Außenwand 12 großflächig
absenkt und das Kühlmittel KM aufheizt. Anschließend strömt das Kühlmittel KM zu den
versetzt angeordneten Durchgangsöffnungen 26 und strömt durch diese in einen der unmittelbar
benachbarten Auslass-Hohlräume 24 ein. Unter Ausbildung weiterer Kühlmittelstrahlen
trifft es danach auf eine den Auslass-Hohlraum 24 begrenzende Innenfläche 17 der Innenwand
14. Das aufgeheizte Kühlmittel KM wärmt sodann die Innenwand 14, so dass dessen Temperatur
ansteigt. Die Temperaturdifferenz zwischen Innenwand 14 und Außenwand 12 wird damit
reduziert, so dass thermobedingte Spannungen im Bauteil bzw. in der Bauteilwand 10
reduziert werden. Anschließend strömt das Kühlmittel KM hin zu den Auslasssöffnungen
20 und verlässt die doppelwandige Bauteilwand 10 durch diese.
[0022] Figur 2 zeigt den Schnitt durch das Heißgasbauteil gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel
entlang der Schnittlinie II-II. Ergänzend zu dem ersten Ausführungsbeispiel sind an
der die Auslass-Hohlräume 24 begrenzenden Innenflächen 17 der Innenwand 14 Elemente
28 zur Anfachung des Wärmeübergangs vorgesehene. Diese Elemente 28 können beispielsweise
in Form von Turbulatoren, rippenförmigen Erhebungen oder auch von Sockeln vorliegen.
Die Anwendung dieser Elemente trägt weiter zur Reduzierung des Temperaturgradienten
zwischen innen und außen bei.
[0023] Figur 3 zeigt eine zu Figur 1 analoge Darstellung einer Bauteilwand 10 gemäß einem
zweiten Ausführungsbeispiel. Nicht jede der die Einlass-Hohlräume 22 von den Auslass-Hohlräumen
24 unterteilende Trennwände 16 erstreckt sich in schräger Richtung von der Innenwand
14 zur Außenwand 12. Gemäß dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel steht jede zweite
Trennwand 16 senkrecht von den Innenwänden 14 und Außenwänden 12 ab, während die restlichen
schräg angeordnet sind. Im Unterschied zu dem ersten Ausführungsbeispiel mit gleichschenkligen
Dreiecksformen weisen gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel in Figur 3 die paarweise
zusammenfassbaren Einlass-Hohlräume 22 und Auslass-Hohlräume 24 jeweils eine im wesentlichen
rechtwinklige Dreiecksgestalt auf, die paarweise zusammengefasst eine Rechteckform
ausbilden. Beiden Ausführungsbeispielen ist gemein, dass die Einlassöffnungen 18 bzw.
die Auslassöffnungen 20 in einem Eckbereich der Dreiecke angeordnet sind, wohingegen
die prallbestrahlten Flächen der Einlass-Hohlräume 22 dann Teile der Außenwand 12
und die die prallbestrahlten Flächen der Auslass-Hohlräume 22 dann Teile der Innenwand
14 sind. Damit lässt sich jeweils eine größtmögliche Fläche zur Prallbestrahlung von
Außenwand 12 bzw. Innenwand 14 herbeiführen und so Temperaturgradienten längs der
Innenwand 14 bzw. längs der Außenwand 12 weitestgehend vermeiden.
[0024] Figur 4 zeigt die Anordnung von rippenförmigen Turbulatoren 28 an der den Auslass-Hohlraum
24 begrenzenden Innenflächen 17 der Innenwand 14.
[0025] Die Figuren 5 und 6 zeigen einen Teil eines aerodynamisch gekrümmten Schaufelblatts
30 einer Turbinenschaufel 32 in einer perspektivischen Darstellung mit einem Schnitt
durch das Schaufelprofil. Dargestellt ist einerseits die Druckseitenwand 34 des Schaufelblatts
30 sowie dessen Vorderkante 36. Das Schaufelblatt 30 umfasst des Weiteren eine Saugseitenwand
sowie eine Hinterkante (beides nicht dargestellt).
[0026] Gemäß diesem dritten Ausführungsbeispiel einer doppelwandigen Bauteilwand 10 erstrecken
sich die Einlass-Hohlräume 22 und die Auslass-Hohlräume 24 entlang einer nicht dargestellten
Profilmittenlinie. Die Druckseitenwand 34 und die Saugseitenwand umschließen einen
im Inneren des Schaufelblatts 30 angeordneten Versorgungshohlraum 38, dem über einen
nicht dargestellten Schaufelfuß das Kühlmittel KM zugeführt wird. Dieses kann, wie
bereits oben stehend beschrieben, über Einlassöffnungen 18 prallkühlend in den Innenraum
der Bauteilwand 10 bzw. der Druckseitenwand 34 einströmen. Anschließend strömt das
Kühlmittel KM zu den Durchgangsöffnungen 26 und tritt sodann in den Auslass-Hohlraum
24 über, von wo aus es zu den Auslassöffnungen 20 strömt. Durch diese verlässt das
Kühlmittel KM die Bauteilwand 10 bzw. die Turbinenschaufel und vermischt sich anschließend
mit dem das Schaufelblatt 30 umströmenden Arbeitsmedium AM.
[0027] Von besonderem Vorteil ist, dass mithilfe des additiven Verfahrens des selektiven
Laserschmelzens eine vergleichsweise dünne Bauteilwand 10 bereitgestellt werden kann.
Wandstärken in einer Größenordnung von 0,5 mm sind denkbar. Zudem können die Wände
derart hohl ausgestaltet eine flächige Prallkühlung der Außenwand 12 ermöglichen,
ohne dass gleichzeitig die Lebensdauer verkürzende thermo-mechanische Spannungen aufgrund
von einem unzulässig hohen Temperaturgradienten auftreten. Es lassen sich somit Wandstärken
in einer Größenordnung von etwa 2,5 mm für die erfindungsgemäße Bauteilwand 10 realisieren.
Im Unterschied zu konventionell gefertigten prallgekühlten Turbinen-Bauteilen, bei
denen eine zumeist durch Gießen hergestellte Außenwand und ein separat gefertigtes
Prallkühlblech miteinander gepaart werden, führt die in monolithischer Sandwich-Bauweise
ausgeführte Bauteilwand 10 neben einer insgesamt geringeren Metalldurchschnittstemperatur
zu einer homogeneren Temperaturverteilung über die komplette Struktur und somit zu
geringeren thermischen Spannungen. Darüber hinaus versteift die Sandwich-Geometrie
das Bauteil effektiv und reduziert dessen Gewicht.
[0028] Abschließend sei erwähnt, dass die dargestellten Ausführungsbeispiele hinsichtlich
ihrer Größe und Dichte an Öffnungen und Hohlräumen lediglich beispielhafter Natur
sind.
[0029] Insgesamt betrifft die Erfindung eine Bauteilwand 10 eines Heißgasbauteils für eine
Gasturbine, welche doppelwandig ausgestaltet eine im Betrieb heißere Außenwand 12
und eine im Betrieb kältere Innenwand 14 umfasst und dessen dazwischen angeordneter
Innenraum durch sich zwischen der Innenwand und der Außenwand erstreckende Trennwände
16 grundsätzlich unterteilt ist, wobei durch in der Innenwand 14 angeordnete Einlassöffnungen
18 ein Kühlmittel KM in den Innenraum einströmbar und durch in der Außenwand 12 angeordnete
Auslassöffnungen 20 aus dem Innenraum ausströmbar ist. Um eine Bauteilwand mit einer
verlängerten Lebensdauer und geringeren Temperaturgradienten anzugeben, wird vorgeschlagen,
welcher als Einlass-Hohlraum 22 lediglich mit zumindest einer der Einlassöffnungen
18 direkt verbunden ist ohne direkt mit Auslassöffnungen 20 verbunden zu sein und
dass unmittelbar neben dem zumindest einem Einlass-Hohlraum 22 zumindest ein zweiter
Hohlraum vorgesehen ist, welcher als Auslass-Hohlraum 24 lediglich mit zumindest einer
der Auslassöffnungen 20 direkt verbunden ist ohne direkt mit Einlassöffnungen 18 verbunden
zu sein, und dass die den betreffenden Einlass-Hohlraum und dem dazu benachbarten
Auslass-Hohlraum 24 unterteilende Trennwand 16 zumindest eine Durchgangsöffnung 26
zur Durchleitung des Kühlmittels KM aus dem betreffenden Einlass-Hohlraum 22 in den
Auslass-Hohlraum 24 aufweist.
1. Bauteilwand (10) eines Heißgasbauteils für eine Gasturbine,
welche doppelwandig ausgestaltet eine im Betrieb heißere Außenwand (12) und eine im
Betrieb kältere Innenwand (14) umfasst und dessen dazwischen angeordneter Innenraum
durch sich zwischen der Innenwand und der Außenwand erstreckende Trennwände (16) grundsätzlich
unterteilt ist,
wobei durch in der Innenwand (14) angeordnete Einlassöffnungen (18) ein Kühlmittel
(KM) in den Innenraum einströmbar und durch in der Außenwand (12) angeordnete Auslassöffnungen
(20) aus dem Innenraum ausströmbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass im Innenraum zumindest ein erster Hohlraum vorgesehen ist, welcher als Einlass-Hohlraum
(22) lediglich mit zumindest einer der Einlassöffnungen (18) direkt verbunden ist
ohne direkt mit Auslassöffnungen (20) verbunden zu sein und
dass unmittelbar neben dem zumindest einem Einlass-Hohlraum (22) zumindest ein zweiter
Hohlraum vorgesehen ist, welcher als Auslass-Hohlraum (24) lediglich mit zumindest
einer der Auslassöffnungen (20) direkt verbunden ist ohne direkt mit Einlassöffnungen
(18) verbunden zu sein, und
dass die den betreffenden Einlass-Hohlraum von dem dazu benachbarten Auslass-Hohlraum
(24) unterteilende Trennwand (16) zumindest eine Durchgangsöffnung (26) zur Durchleitung
des Kühlmittels (KM) aus dem betreffenden Einlass-Hohlraum (22) in den Auslass-Hohlraum
(24) aufweist.
2. Bauteilwand (10) nach Anspruch 1,
welche mehrere Einlass-Hohlräume (22) und mehrere Auslass-Hohlräume (24) sowie mehrere,
den Innenraum demgemäß unterteilende Trennwände (16) als auch mehrere Einlassöffnungen
(18) und mehrere Auslassöffnungen (20) umfasst, derart, dass
entlang einer Quererstreckung der Bauteilwand Einlass-Hohlräume (22) und Auslass-Hohlräume
(24) einander abwechselnd angeordnet sind und zumindest jede zweite den Innenraum
demgemäß unterteilende Trennwand (16) jeweils zumindest eine Durchgangsöffnung (26)
zur Weiterleitung von Kühlmittel (KM) aus dem betreffenden Einlass-Hohlraum (22) in
den unmittelbar benachbarten Auslass-Hohlraum (24) aufweist.
3. Bauteilwand (10) nach Anspruch 1 oder 2,
bei der der betreffende Einlass-Hohlraum (22) und die ihm zugeordnete zumindest eine
Einlassöffnung (18) zur Prallkühlung der im Betrieb heißeren Außenwand (12) ausgestaltet
sind.
4. Bauteilwand (10) nach Anspruch 1, 2 oder 3,
bei der die zumindest eine Durchgangsöffnung (26) aufweisende Trennwand (16) zur Prallbestrahlung
der im Betrieb kühleren Innenwand (14) im Bereich des Auslass-Hohlraums (24) mit im
Betrieb aufgeheiztem Kühlmittel (KM) ausgestaltet ist.
5. Bauteilwand (10) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
bei der an einer den Auslass-Hohlraum (24) begrenzenden Innenfläche der Innenwand
(14) Elemente (28) zur Anfachung des Wärmeübergangs vorgesehen sind.
6. Bauteilwand (10) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
bei der der Auslass-Hohlraum (24) durch zwei Trennwände (16) von zwei beidseitig benachbarten
Einlass-Hohlräumen getrennt ist und dass in lediglich einem der beiden betreffenden
Trennwände (16) Durchgangsöffnungen (26) angeordnet sind.
7. Bauteilwand (10) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
bei der jeder der Einlass-Hohlräume (22) mit jeweils mehreren Einlassöffnungen (18)
und jeder der Auslass-Hohlräume (22) mit jeweils mehreren Auslassöffnungen (20) direkt
verbunden ist und bei dem in den betreffenden Trennwände (16) jeweils mehrere Durchgangsöffnungen
(26) angeordnet sind.
8. Bauteilwand (10) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
bei der die alternierend angeordneten Einlass-Hohlräume (22) und Auslass-Hohlräume
(24) unter Ausbildung mehrere Strömungspfade jeweils im Wandschnitt dreieckig ausgestaltet
und einander zumindest teilweise überlappend angeordnet sind.
9. Bauteilwand (10) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
die monolithisch ausgestaltet und vorzugsweise durch ein additives Verfahren hergestellt
ist.
10. Heißgasbauteil mit einer Bauteilwand (10),
die nach einem der vorangehenden Ansprüche ausgestaltet ist.